Ein neuer Blickwinkel von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 18: Hebelwirkung ------------------------ Kapitel 18: Hebelwirkung „Diejenigen Naturen, die sich beim Zusammentreffen einander schnell ergreifen und wechselseitig bestimmen, nennen wir verwandt.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Niklaus Sicht: Sobald ich Tatia sah, wollte ich ihr entgegen laufen, doch es war ausgerechnet Rebekah die mir zuvor kam und weswegen ich auch in meiner Bewegung innehielt. Ich meine es war Rebekah! Gestern noch wollte sie nichts mit Tatia zu tun haben, soweit ich mich dessen entsann. „Tatia, schön das du da bist. Darf ich Gideon auf den Arm nehmen?“, fragte sie wirklich heiter. Etwas verstört sah ich zu meinen Brüdern, die sich das auch nicht erklären konnten. Sie duzten sich? Was hatten wir da denn verpasst? Wann war das geschehen? Tatia legte unserer Schwester ihren Sohn in die Arme und die beiden lächelten sich an, als kannten sie sich schon ihr Leben lang. Das war… verwirrend. Als die beiden zu den umgefallen Baumstamm kamen, auf den wir saßen, standen wir sofort auf. „Wieso versteht ihr euch auf einmal so gut?“, stellte ich unwillkürlich die Frage, die sich mir einfach aufzwang. Das war einfach nicht normal. Ich konnte schwören das Rebekah sie gestern noch gehasst hatte. „Soll ich ihnen was verraten, Kl… Niklaus?“, fragte sie nach und legte dabei leicht den Kopf schief. Ich war wie gefangen von ihren Anblick, das meine Antwort irgendwie nur hilflos über meine Lippen kam. „Natürlich.“ Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, das mein Herz höher schlagen ließ. „A secret makes a woman woman.“ Oh… ähm… großartig. Sie würde es mir also nicht verraten und doch hatte sie mit ihrer Aussage recht. Sie reichte mir ihre Hand, wobei ich erst nicht wusste, was sie von mir wollte, aber als ich es begriff, half ich ihr sich hinzusetzen, zwischen mir und meine Schwester, die Tatias Sohn auf den Schoß hatte. „Also seid ihr jetzt…“ Ich wusste nicht welches Wort ich benutzen sollte, um die Beziehung der beiden zu erklären. Es schien mir einfach zu ungewöhnlich. Nicht fassbar, einfach. „Freundinnen, Niklaus. Wir sind jetzt Freundinnen“, antwortete Rebekah mir in einen Tonfall, der mir sagte, das ich nicht widersprechen sollte und es mir auch nicht wagen sollte einen Kommentar dazu abzulassen. Tatia drehte sich zu mir und lächelte mich an, als wäre sie über Rebekahs Verhalten amüsiert, aber als würde sie es auch bestätigen. „Sind wir“, bestätigte sie uns. „Wie war euer Tag?“, fragte sie interessiert. Sie wollte wirklich wissen was wir heute getan hatten? „Kol, wollte dir erzählen, das er ganz im Alleingang das Reh verscheucht hatte, ohne dabei überhaupt einen Schuss mit den Bogen abzufeuern“, meinte Rebekah amüsiert und ich musste bei der Erinnerung unwillkürlich lachen. Überrascht blinzelte, sah von Rebekah zu mir und dann zu Kol, der seinen Blick gesenkt hatte. Kol war nicht sehr geduldig bei sowas, er war viel zu hibbelig dafür. Wir hatten in Deckung gestanden und das Wild beobachtet. Zu dem Zeitpunkt war Kol schon längst nicht mehr anwesend mit seinen Gedanken gewesen und hatte dann auf einmal bei irgendeiner seiner Gedanken laut losgelacht. Nicht nur das Reh war dann vor Schreck weggelaufen, auch wir waren alle zusammengezuckt und stöhnend Kols Namen gesagt, weil es so typisch von ihm war. „Wollen sie tanzen, Miss Tatia?“, fragte ich und bot ihr meine Hand an, weil ich so gern mit ihr tanzen wollte. Es wäre die einzige Möglichkeit sie zu berühren. Sie schaute auf meine Hand. „Sehr gerne“, meinte sie und ich wollte aufstehen, doch sie war schneller, stand auf und ging zu Kol. Lächelnd sah sie ihn an. „Komm, lass uns tanzen, Kol“, beschloss sie und zog meinen jüngeren Bruder mit sich. Rebekah sah mich an und bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen, mein Gesichtsausdruck musste wohl auch gerade nicht der beste sein. Aber auch Finn lachte mich aus. „Ich glaub ich mag sie immer mehr“, meinte er an mich gewandt. Ja, großartig. Nicht sehr glücklich sah ich zu Tatia und Kol, die sich an den Händen hielten und mit den anderen um das Feuer tanzten. Kol lachte und schien glücklicher zu sein als vor wenigen Minuten noch. Anscheinend war Tatia besonders gut darin, jeden aufzumuntern und in ihren Bann zu ziehen. Zumindest sah ich, dass alle Männer auf sie aufmerksam wurden und sie so sahen, wie auch wir, sie sahen dass sie wunderschön war. Doch sie wussten nicht, dass sie von innen genauso strahlte, wie von außen. „Du weißt dass sie das nur macht, weil wir ihn geärgert haben.“ Danke, Finn, das war mir auch klar gewesen. Wieso hatte ich nur das Gefühl, das Kol in letzter Zeit ein ziemlicher Glückspiltz war? Finn nahm den Platz neben Rebekah ein. „Gibst du ihn mir auch mal?“, fragte er und vorsichtig legte Rebekah ihn Tatias Sohn in die Arme. Gideon schlummerte ruhig. Ihm schien der Krach um uns herum nicht wirklich etwas auszumachen, anscheinend war er an sowas schon gewohnt. Es war lange her, dass Henrik so klein gewesen war, aber da hatten wir das noch nicht so sehr als Freude empfunden. Zumindest Rebekah, Kol und ich nicht. Erst als wir älter wurden hatten wir Henrik leiden können. Vorher war er nur ein schreiendes nerviges kleines Bündel gewesen, der von allen Seiten Aufmerksamkeit bekam und irgendwie ziemlich liebevoll behandelt wurde. Jetzt allerdings wusste ich, dass nicht mal das wirklich liebevoll war. Zumindest war es nichts im Vergleich wie Gideon geliebt wurde. War es dumm auf dieses kleine Wesen eifersüchtig zu sein, weil ich mir wünschte auch so sehr geliebt zu werden? Besonders von Tatia, nur auf andere Weise. „Sie schauen ziemlich trübsinnig, Niklaus.“ Überrascht sah ich auf. Tatia war mit Kol zurückgekehrt. Das war das erste Mal, das sie meinen Namen vollständig und auf Anhieb ausgesprochen hatte. Sofort stand ich auf, wie aber leider auch mein Bruder Elijah. „Würden sie bitte mit mir tanzen, Miss Tatia?“, fragten wir zeitgleich und verwirrt sahen wir uns an, weil wir irgendwie dieselben Worte verwendet hatten, um sie zum tanzen aufzufordern. Tatia sah auch ein wenig verblüfft zwischen uns hin und her. Es war auch irgendwie eigenartig. Dann hielt sie jedem von uns beiden eine Hand entgegen. „Wir tanzen sowieso nur ums Feuer“, meinte sie. Sie drehte sich um, sodass ich zu ihrer rechten Seite war und Elijah zu ihrer linken. Wir beide ergriffen ihre Hand und als ich meinem älteren Bruder in die Augen sah, wusste ich, dass er sie auf dieselbe Weise mochte, wie auch ich. Wut drohte mich zu überrollen und meinen Bruder an die Kehle zu gehen, doch ich verdrängte sie und versuchte mich nur auf den Moment zu konzentrieren. „Wenn ich stolpere, fängt mich doch einer von euch beiden auf, oder?“, fragte sie nach und sah zwischen uns beiden hin und her. „Natürlich, Miss Tatia“, versicherten wir beide ihr sofort. Wieder sah ich meinen Bruder in die Augen und diesmal zeigte ich ihn darin meine Wut. „Ihr könnt mich auch einfach nur Tatia nennen und dass Miss weglassen“, schlug sie vor und überrascht sah ich zu ihr. Hatte sie uns gerade tatsächlich das du angeboten? Aber bevor ich deswegen weiter nachfragen konnte, fasste irgendeine Frau nach meiner Hand und sobald die Musik erklang tanzten wir zusammen ums Feuer. Hin und zurück und ich sah zu Tatia, die lachte und immer wieder auf ihre Füße achtete, denn sie stolperte tatsächlich ziemlich oft, so als würde sie diesen Tanz nicht kennen. Dabei war es doch der einzige Tanz den es gab, zumindest den es hier gab und den wir kannten. Allerdings war Tatia auch nicht von hier. (`*•.¸(`*•.¸ ♫♪ ¸.•*´)¸.•*)♥(`*•.¸(`*•.¸ ♫♪ ¸.•*´)¸.•*)♥(`*•.¸(`*•.¸ ♫♪ ¸.•*´)¸.•*)♥(`*•.¸(`*•.¸ ♫♪ ¸.•*´)¸.•*) Ich hab immer das Zitat aus Conan geliebt. „A secret makes a woman woman.“ Leider verliert es bei der wörtlichen Übersetzung etwas an seiner Bedeutung. Gemeint ist dabei: „Erst Geheimnisse machen eine Frau wirklich begehrenswert.“ Ich finde in dieser Geschichte passt dieses Zitat einfach nur eins A zu Elena oder auch Tatia. glg Rose Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)