Ein neuer Blickwinkel von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 26: In den Höhlen ------------------------- Kapitel 26: In den Höhlen „Wirklich reich ist, wer mehr Träume in der Seele hat, als die Realität zerstören kann.“ (Hans Kruppa) Elenas Sicht: Zusammen mit Ayanna, der Familie von Elijah und Niklaus und noch ein paar anderen waren wir hier in den Höhlen. Wir hatten mehrere kleine Feuer angemacht, um uns zu wärmen. Ayanna hatte mir erzählt, das sie einmal im Monat, immer zum Vollmond hierher kamen, wenn die anderen sich verwandelten, in Werwolfe. Sie waren es wohl auch gewesen, die Gideons Familie getötet hatten. Aber niemand sah sie als Feinde an, nur Nachtbarn. Überall saßen die Leute in kleinen Gruppen zusammen, wärmten sich und unterhielten sich. Ich sah zu Finn, der mit seinen Brüdern zusammen saß und meinen Sohn in seinen Armen hielt. Ich dagegen saß mit Rebekah etwas abseits von den anderen, so dass sie uns sehen konnten, wenn sie sich umwandten, aber nicht so dass sie uns hören konnten. Ich hatte erfahren dass es Schminke auch schon in dieser Zeit gab, allerdings aus ganz anderen Materialien, natürlich natürlichen Stoffen. Es gab alle möglichen Farben, wie grün das, wie ich erfuhr, aus Malachit gewonnen wurde, blau stellte man, was für eine Ironie, aus Lapislazuli her, schwarze Farbe aus Kol-Öl Gemischen und rote Farbe aus Zinnober und Bleiglanzpuder. Es war beeindruckend, wie erfindungsreich die Menschen selbst zu dieser Zeit schon gewesen waren. Meist nutzte man die Schminke allerdings nur zu Hochzeiten und anderen Ritualen. Rebekah hatte mir verraten, das man wenn dann nur sich bleich schminken wollte und ich das kaum nötig hatte. Doch ich hatte es ausprobiert und als ich Rebekah davon erzählte, hatte sie mir gesagt, dass sie sich noch nie im Leben geschminkt hatte. Das war der Grund, wieso ich ihr das jetzt beibrachte. Natürlich unterhielten wir uns wie immer auch über andere Dinge. „Das Geheimnis beim Schminken liegt eigentlich darin, dass man es am Ende nicht sieht. Es unterstützt alles nur im geringen Maße und soll die Schönheit nur hervorheben“, erzählte ich Rebekah das, was ich von meiner Mutter in meiner ersten Schminkstunde gelernt hatte. Ich gab ihr einen leichten blauen Lidschatten und verwendete ich das schwarz als Kajal. Ihre Wangen bekamen einen leichten roten Ton, wie auch ihre Lippen. Nach einer Weile war ich fertig. „Perfekt!“, beschloss ich. „Ich finde blau steht dir hervorragend. Es passt am besten zu deinen Augen.“ Wir hatten einen Spiegel mitgenommen, in dem sich Rebekah nun betrachtete und sie schien zu staunen. „Woher kannst du das überhaupt?“, fragte sie neugierig nach. Ich lächelte leicht. „Von meiner Mutter natürlich. Es ist so, dass die Mutter ihrer Tochter sowas beibringt. Genauso wie Haare frisieren oder sich anzukleiden.“ Meine Mutter war wirklich gut in solchen Dingen gewesen, sie hat mir immer bei sowas geholfen. „Weißt du, da ist dein Talent bei einem Sohn wahrlich vergeudet. Vielleicht bekommst du eines Tages noch ein Mädchen, dann kannst du es besser nutzten“, befand sie und ich folgte ihren Blick, der zu ihren Brüdern wanderte. Ich wusste was sie meinte, doch ich glaubte nicht daran. „Das ist unwahrscheinlich“, gab ich an. Ich war in einen Vampir verliebt und so wäre das ein ziemlich unmögliches Unterfangen. Allerdings tauchte bei dem Gedanken kaum noch Damon auf, Stefan schon lange nicht mehr. Ich schaute zu Elijah und Niklaus, auch sie würden später Vampire sein. Rebekah sah traurig aus, weswegen ich sie kurz berührte und sie anlächelte. „Aber alles ist möglich und es wäre schon ein schöner Gedanke.“ Ich wusste nicht, ob ich mit den Worten jetzt sie oder mich aufmunterte, allerdings lächelte sie nun wieder fröhlich. Zumindest konnte ich sie mit dem Gedanken aufmuntern. Ich dagegen verbot mir lieber den Gedanken an Kinder, an eine Tochter. Jetzt hatte ich Gideon, darüber sollte ich glücklich genug sein und das war ich auch, das war eine unverhoffte wundervolle Chance, die ich versuchte jeden Tag zu nutzen. Ein Heulen riss mich aus den Gedanken und erschrocken sah ich mich um. „Es fängt an. Das werden wir jetzt die ganze Nacht hören“, erzählte mir Rebekah und erschrocken sah ich sie an, bevor ich mich ängstlich umsah. Mein Herz klopfte so schnell, das ich mir nicht sicher war, ob es vielleicht auch ein Mensch hören konnte. „Das hatte ich ganz vergessen“, murmelte Rebekah plötzlich. Verwirrt blickte ich zu ihr runter und merkte erst in dem Moment, das ich aufgestanden war. „Deine Familie. Sie sind durch die Werwölfe gestorben. Du musst das damals auch gehört haben, oder?“, fragte sie und ich konnte nicht anders als zu nicken. Ich hatte sowas noch nie gehört, doch trotzdem hatte ich Angst. Ich hatte gesehen was Werwölfe anrichten konnten, die zerfetzten Menschen. Oder aber auch Damon, wie er damals im sterben gelegen hatte, von einem Werwolf-Biss niedergestreckt. Rebekah stand ebenfalls auf und nahm meine Hand. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen“, meinte sie und reichte mir eine Fackel die ich hielt. Noch nie vor dem heutigen Tag, hatte ich etwas Derartiges in der Hand gehalten. Wir bewegten uns leise von den anderen Weg und mir kam der Durchgang, den wir wählten mit der Zeit seltsam bekannt vor. Als wir vor einer großen Wand ankamen, verstand ich auch wieso. Hier hatten Ric und ich vor den Höhlenmalereien gestanden und versucht die Geschichte von Niklaus Familie zu verstehen. „Wir haben unsere Namen hier rein geritzt. Kannst du schreiben?“, fragte sie und sah zu mir. Ich schüttelte den Kopf. „Nicht in dieser Form“, gab ich zu und verwirrt runzelte sie die Stirn. „Wir haben eine andere Schrift benutzt“, erklärte ich ihr weiter und sie nickte verstehend. Sie zog ein Messer unter ihrem Kleid hervor und ich fragte mich was sie vor hatte. „Du gehörst sowieso schon zur Familie, zumindest für meine Geschwister und mich, und bald auch sicher offiziell.“ Bei dieser Aussage gab sie mir einen wissenden Blick und ich musste sofort an Elijah und Niklaus denken. „Oh, Becky“, stöhnte ich, aber sie grinste nur selbstsicher. Das Problem bei meiner Freundin war, sie war so dickköpfig, das es schwer war sie vom Gegenteil zu überzeugen. „Aus all diesen Gründen finde ich dass dein Name ebenfalls hierher gehört. Am besten hier hin“, beschloss sie und fing an mit dem Messer in den Felsen meinen Namen zu ritzen, nur so dass ich ihn nicht lesen konnte. Sie machte ihn neben ihren Namen, nah bei Elijahs und Niklaus. Ein sehr deutliches Zeichen, danke. Ich war so vertieft in Rebekahs Handlung, dass ich gar keine Schritte bemerkt hatte. Dabei war das deutlich möglich in dieser Höhle, wenn es sich nicht um einen Vampir handelte, die allerdings, gab es noch gar nicht. „Was macht ihr da?“ Erschrocken zuckte ich zusammen und Rebekah und ich drehten uns um, nur um erleichtert durchzuatmen, da es nur Kol war. „Tatias Namen hinzufügen“, sagte Rebekah so, als wäre es selbstverständlich und vollkommen normal. Kol kam auf uns zu und nahm seiner Schwester das Messer aus der Hand, aber nicht um sie davon abzuhalten, sondern nur um meinen Namen selbst zu vollenden. „Ihr ward auf einmal nicht mehr da. Ihr solltet froh sein, das wir das bisher nur bemerkt haben und noch nicht Vater“, meinte er und ich sah Rebekah an. War wohl keine allzu kluge Idee von uns gewesen. Als Kol fertig war, gab er Rebekah das Messer zurück und nahm mir die Fackel ab. Er reichte seiner Schwester die Hand, doch sie schlug sie aus und ging einfach ohne sie weiter zu beachten an Kol vorbei. Ich nahm Kols Hand und lächelte ihn freundlich an, was er glücklich erwiderte und wir gingen zu den anderen zurück. Ich schaute noch einmal zurück zu der Wand, wo jetzt wohl mein Name stand. Wir hatten nur die Namen Rebekah, Niklaus, Elijah und Mikael übersetzt, die anderen hatten wir nicht wirklich beachtet. Stand mein Name jetzt auch in der Zukunft da oder hatte er immer da gestanden? Ich konnte mich nicht wirklich daran erinnern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)