Can´t cange it von Akio21 ================================================================================ Kapitel 17: Die Kondome ----------------------- Murata strahlte mich an. „Toll, was?“ „Woher hast du das, Murata?“ fragte ich misstrauisch. „Von dem Laden da du weisst schon, wo die ganzen Lederklamotten im Schaufenster liegen." „Du bist da reingegangen und hast nach so einer Creme gefragt?“ rief ich entgeistert. Ich musste zugeben, ich war schwer beeindruckt. Das hatte ich Murata gar nicht zugetraut. „Nein“, sagte der, „Ich hab gesagt, mein Freund ist schwul geworden, haben sie irgendwelche sachen da, damits ihm mehr Spass macht." Meine Bewunderung von eben flog auf und davon. „Da gibt’s jede Menge Sachen, da musst du auch mal hingehen." „Von mir aus“, sagte ich und steckte die Creme in die Tasche. „Oh, bevor ich es vergesse, weisst du wer da arbeitet?“ Woher sollte ich das wissen? „Nein, wer denn?“ „Die Brünette, die letztes Jahr den Abschluss gemacht hast, du weisst schon, die in die du so verknallst warst, wie hiess sie noch?“ „Temari“ „Ja, genau die. Ich soll dir einen schönen Gruß bestellen." „Murata, wenn man Freunde wie dich hat...“ - braucht man keine Feinde mehr - „Kann man sich wirklich glücklich schätzen." „Ach komm, auf mich kannst du dich eben verlassen." Die Tür wurde aufgerissen und Wolfram stürmte herein. Zum Glück hielten Murata und ich einen angemessenen Abstand zueinander, ich war erleichtert, das er mich nicht in den Arm genommen hatte, oder so. „Wo bleibt ihr eigentlich so lange? Der Lehrer ist schon da." „Ich hab euch gestern noch ein kleines Geschenk besorgt“, sagte Murata geheimnisvoll. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, damit er schweigen sollte. „Ein Geschenk?“ fragte Wolfram interessiert. „Was für eins?“ „Wir sollten gehen“, sagte ich und wandte mich um zur Tür. „Yuri." Ich kannte Wolfram mittlerweile so gut, um zu wissen, dass ich nicht so einfach davon kam. Also holte ich die Creme aus der Tasche und hielt sie ihm hin. „Eine Stunde?“ „Ja, jetzt gib es her und lass uns zurückgehen. „Ich glaube, das ist bei mir besser aufgehoben“, sagte er und verstaute es in seiner Tasche. Auf dem Weg zum Klassenzimmer bemerkte ich, wie Wolfram zu Murata gewandt den Daumen hob, und dieser sich selbst auf die Schulter klopfte. Unglücklicherweise hatten wir – das wäre kein Unglück gewesen – eine Freistunde überraschenderweise, und der ausgefallene Lehrer wurde von unserem Sportlehrer – und das war das Unglück – vertreten. Nach den zwei Stunden Sport tat mir alles, aber auch wirklich alles weh. Ich war so langsam, das ich sogar den Bus verpasste. „Yuri, was soll das?“ „Wolfram?“ „Du fährst mit uns, das ist doch wohl klar." Ich hatte eine ganz bestimmte Befürchtung, aber Konrad sagte, „Wir fahren dich nach Hause." Ach so, na dann, war ja alles in Ordnung. Ich ging ins Haus und blieb wie erstarrt stehen. Meine Mutter hatte kunstvoll die Haare hochgesteckt, und trug eine Art Partykleid. Mein Vater hatte auch seinen Galaanzug an und versteckte sich unglücklich hinter der Zeitung. Der Tisch war ausgezogen, als würden wir mindestens zehn Leute erwarten, und darauf standen mehrere Salate, verschiedene Getränke, Shori brachte gerade die Cartons einer Lieferfirma nach draussen. Ich liess mich in den nächstbesten Sessel fallen. „Yu-chan, setz dich nicht da hin, du zerknitterst die Kleider. Ich weiss noch nicht welches ich anziehen werde. Setz dich auf den Stuhl. „Nein, mir tut alles weh, Mama." Die Gesichter meiner Eltern färbten sich rot. Shori der gerade hereingekommen war, sagte streng: „Ich muss mit dir reden, Yu-chan." „Nein, so ist das nicht, wir hatten Sport." Meine Mutter lachte. „Du hast doch heute gar keinen Sport." „Oh, er meint sicher eine andere Art von Sport“, zwinkerte mein Vater meiner Mutter zu. Sie stiess einen Jauchzer aus und ich wollte gerade erklären, das wir eine Vertretung bekommen hatten, als Shori mich einfach beim Arm packte und mich gegen meinen Protest in sein Zimmer schleppte. Verärgert wollte ich mich auf sein Bett fallen lassen, als er mich auffing und sanft hinsetzte. Mir fehlten grade die Worte, während Shori sich bückte um unter seinem Bett eine kleine Schachtel hervorzuholen. Er drückte sie mir in die Hand, und setzte sich neben mich. Das waren Kondome. Ähnlich wie bei Murata war seine erste Frage:“Habt ihr Kondome benutzt?“ Ich gab auf und schüttelte den Kopf. Er nickte, „Das habe ich mir gedacht." Etwa eine Stunde musste ich mir einen Vortrag über Safer-Sex anhören. Nicht, das ich das nicht schon x-mal in der Schule in Biologie gehört hatte, wir hatten sogar eine Arbeit darüber geschrieben, aber ich hatte keine Lust zum streiten, und hielt es für das Klügste, es schnellstmöglichst hinter mich zu bringen. Kaum war er fertig, klingelte es an der Tür. Innerlich fluchte ich, warum,wer auch immer da kam, hatte er nicht früher kommen können und mich so vor der Aufklärung bewahrt? Shori sah auf die Uhr. Es war halb vier. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Wolfram war. Auf der Treppe hörte ich Muratas Stimme. Bis ich so schnell ich konnte unten angekommen war, war er auch schon eingeladen. „Ah Shibuya, ich habe dir dein Deutschbuch vorbeigebracht, es war noch in der Schule." Ich sah ihn verärgert an. Natürlich war es noch in der Schule gewesen, schließlich hatte die Lehrerin gesagt, wir sollten es einfach in der Schule lassen. „Hast du dein eigenes Deutschbuch auch mit nach Hause genommen?“ fragte ich ihn. „Nein,wozu?“ Das war klar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)