Be my sweatheart von abgemeldet (Super Junior) ================================================================================ Kapitel 6: Von Homosexualität und Kommunikationssitten ------------------------------------------------------ Was würde sie erwarten, wenn sie die Tür zur Abstellkammer öffnete? Gina schluckte. Ihr Herz raste förmlich. Der Gedanke, dass der kleine Ryeowook womöglich vergewaltigt wurde, löste in ihren Körper Alarm aus. Mit zitternder Hand umschloss Gina die Türklinge und riss dann die Tür mit einem Mal weit auf. Das Szenario, das sich ihr offenbarte, kaum war die Tür offen, war nicht das, was Gina sich ausgemalt hatte. Na ja, nicht ganz. Verdutzt schaute sie auf zwei Gestalten, die sie ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen anschauten, zumindest einer von ihnen. Sungmin konnte man echt ansehen, dass er mit Ginas plötzlichem Erscheinen nicht gerechnet hätte. Beschützend hatte er seine Arme um Ryeowook gelegt, der mit hochrotem Kopf sein Gesicht gegen Sungmins Brust gedrückt hatte, während seine Hände sich in Sungmins T-Shirt festkrallten und in diesem verkrampften. Sein Anblick war ziemlich heruntergekommen, aber auf einer gewissen Art und Weise ziemlich anziehend. Das Hemd, das er trug, war aufgeknöpft und hing Ryeowook nur noch leicht an den Armen herunter, sodass sein Schlüsselbein, wie auch die Schultern frei gelegt waren. Gina zog scharf die Luft ein. Alles in ihr drehte sich. Sungmin war es anscheinend nicht entgangen, wie Gina den Kleinen mit geschocktem Blick musterte, da er sofort Ryeowooks Hemd wieder ihm über die Schulter zog und das nackte Fleisch mit diesem bedeckte. „Was zur Hölle ist hier vorgefallen?“, fragte Gina die Beiden, nachdem sie sich von ihrer Schockstarre gelöst hatte. „Es … ist nichts… nein, also wir haben... nichts ist passiert“, stotterte Ryeowook mit leicht gedämpfter Stimme, das Gesicht immer noch gegen Sungmins Brust gepresst. Sungmin legte eine Hand auf Ryeowooks Kopf und strich beruhigend durch sein Haar. „Eh… weißt du Gina“, begann Sungmin und drückte Ryeowook fester an sich, „wir… also, eigentlich solltest du es nicht so erfahren… eigentlich solltest du es überhaupt nicht erfahren… wir sind…“ „Einen Augenblick mal“, unterbrach ihn Gina und hob die Hand, um abwechselnd auf Sungmin und Ryeowook zu zeigen, „Versuchst du mir gerade zu sagen, dass ihr…“, sie schluckte, „hier drin rum gemacht habt? So als Paar?“ Erleichterung machte sich in ihr breit, als Sungmin langsam nickte. „Puh“, machte sie und lehnte sich an den Türrahmen, sie hatte echt mit was viel schlimmeren gerechnet, umso erleichterter war es für sie gewesen, zu wissen, dass es sich nur um zwei Liebende, die mal ein wenig Zeit für sich benötigten, handelte „und ich dachte schon, Wookie wäre ein Opfer einer Vergewaltigung geworden, aber wenn sonst nichts ist. Mann, habt ihr mich erschreckt.“ „Moment“, meinte Sungmin und sah sie verwirrt an, „was ist das den für eine Reaktion? Wir, nein, ich beichte dir praktisch einen Weltuntergang und du seufzt nur erleichtert, dass ‚sonst nichts ist’?“, und fuchtelte hysterisch mit einer Hand in der Luft herum, ohne von Ryeowook abzulassen. Gina verstand es nicht. Was war denn so schlimm daran, dass sie sich für sie freute? „Ich weiß nicht, was du meinst?“, sagte sie, stieß sich von dem Türrahmen ab und machte einen Schritt auf Sungmin zu, der nach wie vor Ryeowook in den Armen hielt, „Ist Homosexualität etwa eine Sünde?“ „Tja, wenn du wüsstest…“, meldete sich Ryeowook zu Wort, der dann seinen Kopf hob und sie mit traurigem Blick ansah, „In Korea sind solche wie wir nicht gern gesehen, wir gelten als Abschaum der Bevölkerung. Es mag vielleicht in Deutschland anders sein und daher verstehe ich auch deine erfreuliche Reaktion, aber hier in diesem Land, bist du ein niemand, sobald du dich geoutet hast“, erklärte er ihr und senkte dann wieder den Blick von ihr ab, um sein Gesicht wieder in Sungmins Brust zu vergraben. Der als Deckungsschutzmissbrauchte funkelte Gina böse an, als ob Gina etwas Beleidigendes zu seinen Liebsten gesagt hätte und nahm die beruhigen Streicheleinheiten auf Ryeowooks Kopf wieder auf. „Ein Niemand, so, so“, wiederholte Gina, „aber… aber was ist mit den anderen aus euer Band? Seid ihr auch ‚Niemand’ für sie?“ Sungmin schüttelte nur den Kopf. „Sie stehen hinter uns, natürlich waren sie etwas geschockt von der Nachricht, aber wir sind eine Familie und wir respektieren uns wie wir sind.“ „Na ja, bis auf Siwon haben wir am Anfang alle auf unsere Seite gebracht“, gab Ryeowook von sich und Sungmin nickte ihm zustimmend zu. „Was war mit Siwon?“, fragte Gina nach, ganz verstehen konnte sie das noch nicht. Siwon war vor ihr wie ein Gentleman aufgetreten. Immer stehst freundlich und verständnisvoll. Sie konnte nicht glauben, dass er etwas gegen diese Liebe hatte. „Er hat sich sofort in sein Zimmer verkrochen…“ „… und lauthals angefangen zu beten, dass Gott ihm vergeben solle, dass er uns nicht auf den richtigen Weg geleitet habe oder so. Typische Siwon-hat-seinen-Gott-mehr-lieb-als-seine-geistlichen-Bruder-Geschichte“, beendete Sungmin für Ryeowook den Satz. „Ah, verstehe“, meinte Gina nur, „na dann, dann will ich euch ja nicht weiter beim Rummachen stören, aber vergisst nicht, dass Wookie noch zur Arbeit muss~“, gab sie melodisch von sich und ging kichernd aus der Abstellkammer. *** In Deutschland: Richard war ein solcher Jammerlappen. Echt erbärmlich. Und das für einen Mann. Es war mal Zeit, ihm das Maul zu stopfen und das für immer. Hätte er bloß nur die Klappe gehalten, dann stünde es besser um ihn. Aber was ging er auch zur Polizei? Er konnte von Glück reden, dass er gute Kontakte in der Polizei hatte, sonst wäre das noch an die Öffentlichkeit gelangt oder man wäre dem Fall weiter nachgegangen. Dieser verdammte Richard! Man hatte echt nur Ärger mit dem Kerl. Gina konnte sich auch auf etwas gefasst machen, so leicht würde sie ihm nicht davon kommen. Sie hatte ihn reingelegt. Diese Schlampe! Was fällt ihr ein, ihn so hinters Licht zu führen? Und überhaupt war es ziemlich fragwürdig, woher sie von diesem Schlupfloch im Testament wusste. Und wieso war es ihm entgangen? Diese Fragen stellte sich Mathias schon seit dem Telefonat mit Gina. Während er auf seinem Sofa in seinem Apartment saß, mit einem Messer in seiner rechten Hand spielend und einem Glas Scotch in der anderen, dachte er noch einmal über den Deal nach, den er mit Gina hatte. Sechs Monate sind nicht viel Zeit, aber es ließ sich mit Sicherheit etwas daran machen. Plötzlich klopfte es an der Tür und ein Mann im Frack, mit einem Tablett in den Händen, kam hinein, ohne auf eine Antwort von Mathias ab zu warten. Ob einen weiteren Drink verlange, hatte der ältere Herr im Frack gefragt. Doch Mathias antwortete ihm nicht. Ausdruckslos, beinah hypnotisierend, sah er auf das Messer in seiner rechten Hand hinab und fragte sich, wie es wohl wäre, Gina mit diesem die Kehle durch zu scheiden. Er hörte wie sein Butler ihn erneut nach einem Drink fragte. Und wieder blieb Mathias stumm. Er drehte das Messer noch einmal in der Hand und umschloss es dann fest mit dieser. Probieren ging ja bekanntlich über studieren, lautete seine Devise. Zumindest glaubte er daran, holte aus und fuhr mit der Klinge durch den Hals des Bediensteten, der dann mit einem ächzenden Glucken mit dem Gesicht voran hart auf den Parkettboden aufschlug und noch einmal kurz zuckte, bevor er regungslos liegen blieb. *** „Ich bin wieder da~!“, rief Donghae von der Wohnungstür aus, kaum war er eingetreten, und schloss diese hinter sich. Niemand antwortete ihm. Verdutzt über die bedrückte Stille in der Wohnung ging er mit langsamen Schritten und forschenden Blick durch die Gemächer der anderen Bandmitglieder. Es war ja schließlich schon ziemlich spät und man konnte ja vermuten, dass sie bereits schliefen. Doch Fehlanzeige. Die Betten waren allesamt leer und ungebraucht, überhaupt gab es keine Anzeichen dafür, dass die anderen nach Hause gekommen waren. Und merkwürdigerweise war Gina auch nirgendswo aufzufinden. ‚Ob sie noch bei ihren Terminen waren?’, fragte sich Donghae und kratzte sich nachdenklich am Kopf, ‚Aber so wie es aussieht, muss ich dann wohl alleine zu Abend essen. Gott, wie ich das hasse!’ Missmutig ging Donghae Richtung Küche und verfluchte innerlich seine Hyungs, da sie ihn so beim Essen in Stich ließen. Sie wussten doch, dass Donghae sich nicht wohl dabei fühlte, wenn er allein aß. Er brauchte nun mal Gesellschaft. Ohne jemanden um ihn herum, würde der 26-jährige echt zur Neige gehen. Wie ein frisch geborener Welpe ohne seine Mutter. Als er den Kühlschrank öffnete, musste er entsetzt feststellen, dass nichts mehr da war, was man ernsthaft als nahrhaft bezeichnen konnte. Einsam und verlassen standen nur drei Flaschen Saft, eine Dose mit eingelegten Pfirsichen und zwei Stangen Ingwer auf den Ablagen des Kühlschrankes. Die Diagnose des Fundes: Von Saft kann man nicht satt werden, von eingelegten Pfirsichen vielleicht, aber Donghae fand sie schon immer widerlich, und der Ingwer konnte er auch vergessen, denn wer ist schon lebensmüde genug, zwei Stangen Ingwer zu verputzen, um nicht gleich an einer Magenverstimmung gar zu sterben. Es mag absurd klingen, aber Donghae war fest davon überzeugt, dass man selbst an einem Staubkorn im Auge sterben konnte. Die Lehre, die man daraus zog: Shindong nicht mehr ohne Aufsicht an ihre Lebensmittel lassen. Mürrisch machte er wieder den Kühlschrank zu und schaute sich in der Küche um. Wenn er Glück hatte, dann lag irgendwo eine Banane rum, die Shindong sich noch nicht unter den Nagel gerissen hatte. Doch er fand nichts dergleichen, was zur Folge hatte, dass er sich dann wie ein eingeschnapptes Kind auf einen der Küchenstühle niederließ. „Was schaust du so bedrückt?“, hörte er eine Frauenstimme fragten, die sich als Ginas herausstellte, „Hat man dir deine Süßigkeiten geklaut?“ Donghae hob leicht den Kopf, um Gina anzusehen, die an der Küchentür stand, mit drei Tüten in den Händen. ‚Süßigkeiten geklaut’ traf es nicht ganz, aber irgendwie wurden ihm schon etwas weggenommen. Nämlich sein Essen. „Ich habe Hunger“, meinte er mit aufgesetzter Babystimme, „und im Kühlschrank gibt es nichts mehr.“ Er sah Gina mit großen Augen an und hoffte inständig, dass sie ihm aus seiner Lage helfen würde. „Nein, wie süß“, meinte Gina und stellte die Tüten neben sich auf den Boden, um dann neben diese auf die Knie zu gehen. „Ich bin nicht süß! Ich bin ein Mann!“, entgegnete Donghae und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Ja, klar doch!“, meinte Gina nur und öffnete eine der Tüten, um hinein zusehen. „Hey!“ Während Donghae, immer noch beleidigt von Ginas Antwort, ihr beim Durchwühlen der Tüten zuschaute, dachte er darüber nach, was Gina zuvor gesagt hatte. Sie hatte ihn als ‚süß’ bezeichnet. Na gut, zwar in einem anderen Kontext, aber sie hatte trotzdem ‚süß’ gesagt. Ein Rotschimmer bildete sich auf seine Wangen. Sie hatte ‚süß’ gesagt. ‚Süß’…. ‚Süß’… ‚S…s…s… Ach du heilige… Sie hat mich echt als ‚süß’ bezeichnet“, schrie er innerlich, ‚Aber das meinte sie nicht so, ganz sicher… sicher…, obwohl… sie und ich? Neee…. Vielleicht war das auch nur ein Scherz… etwas, was man einfach so zu jemand in Deutschland sagt. Ja, das muss es sein, ich… nein, sie ist aus einen anderen Land und da können doch die Kommunikationssitten doch vollkommen anders sein…. Oder?“ „Hier.“ Donghae wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Ginas Stimme hörte. Beim Klang ihrer Stimme wurde er noch roter und sein Herz beginnt zu Rasen. ‚Reiß dich zusammen’, ermahnte er sich, doch das half nichts, denn zugleich durchströmte ein Kribbeln seinen Körper, der ihn erschaudern ließ. Erschrocken über dieses Gefühl, wie auch schüchtern, sah er auf und schaute dann auf eine riesige Tafel Schokolade, die ihm Gina vor die Nase hielt. „Woher hast du die?“, fragte er. „Ich war gerade einkaufen, weil ihr nichts mehr habt“, erklärte Gina, „Leeteuk war kurz hier vorbei gekommen und hat mich darum gebeten“, fügte sie schnell hinzu, da Donghae nicht aufhören konnte, sie weiter fragend anzusehen. Abwechselnd auf Gina, die inzwischen lächelte, und die Tafel Schokolade blickend und ein „Ach sooo“ von sich gebend, griff Donghae dann mit seiner rechten Hand nach der Schokolade, kurz nachdem Gina ihm bestätigt hatte, dass die Schokolade nicht vergiftet oder sonst was sei und er sich keine Sorgen machen solle, sie würde es nicht auf sein Leben abgesehen haben, und bedankte sich dann schließlich für diese. Mann, war sie fürsorglich! Zwar etwas anders als Wookie, der sich wirklich wie eine Oma verhielt, wenn er sich um seine Hyungs und Kyu sorgte. Ein wenig Obstschälen da, ein ordentliches Zudecken beim Schlafen hier. Es war echt toll, Wookie um sich zu haben, der sich um einen kümmerte und immer für einen da war, wenn man ihn brauchte. Aber manchmal war es auch zu viel des Guten. Manchmal war es einfach nur nervig. Doch in Ginas Fall würde Donghae sich allzu gerne von ihr bemuttern lassen. Wer will denn nicht von einer attraktiven Frau umsorgt werden? Donghae ließ seine Gedanken kurz abschweifen und stellte sich vor, wie es wohl aussehen würde, wenn es so wäre. Das war doch klar! Gina in einem knappen Dienstmädchenkostüm, die jedes Mal zu ihm geeilt kam, sobald er mit einer kleinen Glocke läutete. So oder so ähnlich…. Oder hatte das schon zu viel von einem Rollenspiel? ‚Rollenspiel… he,he,he‘ Schon bei der Vorstellung daran musste der Tänzer anfangen zu sabbern. Doch bevor das Sabbern Wasserfallgröße erreichen konnte, erwachte Donghae aus seiner Trance. Peinlich berührt von seiner Vorstellung und der Tatsache, dass er dabei noch gesabbert hatte, sah Donghae zu Gina rauf, die ihn nach wie vor lächelnd ansah; anscheinend hatte sie nichts von alldem bemerkt. Zum Glück! Sofort riss er dann das Papier der Schokoladentafel auf und biss herzhaft in die Schokolade, um das peinliche Anstarren zu durchbrechen. Genüsslich fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen und fing freudig an zu kauen. „Da hat aber jemand Hunger“, hörte Donghae Gina sagen. „Und wie“, meinte Donghae, nachdem er runtergeschluckt hatte, „schließlich hatte ich schon seit heute Mittag nichts mehr gegessen.“ „Was?“, Gina sah ihn verdutzt an, „Bekommt ihr nicht die Gelegenheit während euren Terminen auch mal was zu essen?“ „Doch, doch, aber ich drehe zur Zeit ein Drama und heute musste eine bestimmte Szene fertig gedreht sein. Wir wären eigentlich schon früher fertig gewesen, aber meine Spielpartnerin hatte sich mehrmals in einem Satz verhaspelt, weswegen wir die Szene immer und immer wieder wiederholen mussten bis es perfekt war“, erklärte Donghae Gina, „und daher fiel das Essen aus.“ „Tja, wenn das so ist, dann hättest du sicher nichts dagegen, wenn ich dir eine Kleinigkeit mache, oder?“ „Nicht im Geringsten“, entgegnete Donghae und lächelte sie an, „Dafür spüle ich das Geschirr ab, so als Gegenleistung.“ Er schaute auf seine Armbanduhr. So wie es aussieht, werden seine Hyungs und Kyu nicht so schnell nach Hause kommen. ‚Egal’, er zuckte mit den Schultern, ‚mehr Gina für mich.’ *** „Donghae? Kann ich irgendwie bei euch ins Internet?“, fragte Gina, nachdem sie sich mit ihren Laptop nach dem Essen auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem gemacht hatte. „Klar, das Passwort ist ‚E.L.F‘“, kam es aus der Küche. Ein Klirren war zu hören, dem ein lautes Fluchen folgte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Gina besorgt, legte ihren Laptop zur Seite und wollte schon aufstehen, als sie Donghae sagen hörte, dass ihm nur ein Teller runtergefallen war. „Aber pass auf, dass du dich beim Aufsammeln der Scherben nicht schneidest“, belehrte Gina ihn und nahm ihren Laptop wieder an sich, den sie auf ihren Schoß platzierte. „So, also ‚E.L.F…‘“, tippte Gina murmelnd in ihren Laptop ein. Ein ‚Pling‘ ertönte und signalisierte Gina, dass sie Zugang zum Internet hatte. ‚Mal schauen, was so in Deutschland passiert ist‘, dachte Gina und klickte auf mehrere Nachrichtenseiten. Sie las sich die verschiedenen Zeitungsartikel durch, die sich aber als nicht sonderlich interessant herausstellten. Hauptsächlich ging es nur um einen kleinen Banküberfall in Dortmund, bei dem aber der Täter keine zwei Stunden später gefasst wurde, um politische Diskussionen zwischen der Kanzlerin Merkel und einigen Politiker Griechenlands und um ein neues Medikament, das vor vier Tagen auf den Markt gebracht wurde. Gina scrollte runter und erstarrte. Unter der Rubrik ‚aktuelle Nachrichten‘ las sie: ‚Leichenfund in Bielefeld. Obersee-Leiche identifiziert. ‚ ‚Oh nein!‘ Mit zitternden Händen klickte sie auf den Link und betete inständig, dass es sich nicht um jemanden handelte, den sie kannte. Sofort erschien der Artikel. An der rechten Seite des Artikels war ein Foto der Leiche zu ihren Lebzeiten hinzugefügt worden. Mit einem Mal zerbrach ihre Welt. Ihr Gebet war nicht erhört worden. ‚Oh mein Gott, nein! ‘, schrie Ginas innere Stimme. Sie schlug sich mit der flachen Hand auf den Mund und ihre Augen weiteten sich. Tränen bildeten sich in ihnen und rannen langsam ihre Wangen herunter, bevor sie dann von Ginas Kinn auf das Sofa tropften. Richard. Sie konnte es nicht glauben. Richard war tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)