Too lost in you von abgemeldet (But I can´t help myself. Kol x Bonnie) ================================================================================ Kapitel 1: And the nightmare begins... -------------------------------------- Sie hatte Klaus gerettet, doch niemand wusste es, ausgenommen ihr und Klaus selbst. Sie hatte ihn in Tylers Körper verfrachtet. Nun gut, vielleicht war das nicht die beste Lösung, jedoch waren ihre Freunde gerettet. Sie hatte es nicht für Klaus getan. Wenn es nach ihr ginge, konnte er gut und gerne in der Hölle schmoren. Doch wenn er aus dem Leben scheiden würde, dann auch ihre Freunde, da sie von seiner Blutlinie abstammten, und das konnte sie nicht zulassen. Aber trotzdem...sie hatte es satt, dass ihr immer alle sagten, was sie zu tun hatte. Heute war endlich der Tag gekommen, an dem sie allein für sich selbst entscheiden konnte, ohne das sie irgendjemand beeinflusste. Keine Elena, keine Caroline, kein Damon, kein Stefan, kein Jeremy, kein Klaus...einfach niemand. Ja, Bonnie Bennett hatte es satt, die ganze Zeit nur als Werkzeug benutzt zu werden, nur, weil sie die einzige Hexe war, die bereit war, ihren Freunden zu helfen. Aber das war ja alles selbstverständlich, schließlich waren sie ja Freunde. Freunde...Waren das wirklich Freunde? Freunde, die sich so gut wie nie bei ihr bedankten. Freunde, die ihre Mutter in einen Vampir, das abscheulichste Geschöpf, das für Bonnie existierte, verwandelten. Freunde, die alles für selbstverständlich hinnahmen. Freunde, denen sie immer wieder das Leben rettete, die ihr aber nie in einem anderen Weg entgegenkamen. Unbewusst ballte sich eine Hand Bonnies zu einer Faust. Aber sie schaffte es wieder, sich selbst auf den Boden herunterzubringen. Sie lag ausgepowert und doch angespannt in ihrem Bett, während sie über den vergangenen Tag so nachdachte. Ihre Gedanken kurvten in den verschiedensten Bahnen und ohne, dass es ihr wirklich auffiel, blickte sie immer wieder auf ihr Handy. Ja, vielleicht hatte ja jemand von ihrer heldenhaften Tat zufällig Wind bekommen und rief bei ihr an, um sich bei ihr zu bedanken. Doch natürlich war dem nicht so. Von der Tatsache, dass Elena gerade dabei war, sich in einen Vampir zu verwandeln, bekam sie nichts mit. Ihre Freunde hatten wohl vergessen, dass Elena noch eine Freundin besaß, die jederzeit ihr Leben für das Gilbertmädchen hergegeben hätte. Vielleicht waren sie aber auch nur unsicher darüber, wie Bonnie darauf reagieren würde, schließlich hasste sie Vampire abgrundtief. Doch so bekam Bonnie davon nichts mit und schlief nach einiger Zeit ein. Der nächste Morgen verlief reibungslos. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie vor der Haustür der Gilberts stand, um ihrer besten Freundin einen Besuch abzustatten, und ihr niemand öffnete. Zunächst war sie nur verwundert und klingelte nochmals. Die Vorhänge waren zugezogen, so dass niemand von außen in das Innenleben des Hauses sehen konnte. Sie wartete einige Zeit, doch nichts passierte. Vielleicht ist sie ja bei Caroline..., dachte sie sich und machte auf dem Absatz kehrt, als sich die Tür endlich öffnete. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um, doch als sie dem ernsten Blick Jeremys begegnete, verschwand dieses sogleich. Ihr Exfreund sah so aus, als hätte er kaum geschlafen und seinem Blick nach zu urteilen, war sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen. „Was ist passiert?“, fragte sie sogleich, ohne auch nur den Ansatz einer Begrüßung, und versuchte an Jeremy vorbei in das Haus zu sehen, doch er stellte sich extra so, dass ihr der Blick nach innen verwahrt blieb. „Bonnie...es ist besser, wenn...-“, setzte der junge Gilbert an, doch Bonnie schnitt ihm das Wort ab. „Sag mir nicht, was besser für mich ist. Das ist nicht deine Entscheidung. Also. Was ist passiert?“, meinte sie mit schneidender Stimme und sah mit durchdringendem Blick in die braunen Augen des Jungen, in den sie sich einmal verliebt hatte. Jeremy schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Bonnie, ich...“, fing er wieder an, doch Bonnie unterbrach ihn wieder. „Jeremy...bitte“, widersprach sie mit fester Stimme. Langsam hatte sie wirklich Angst. Was war passiert? War jemand gestorben? Doch wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte man ihr doch Bescheid gegeben. Da war sie sich sicher. Also konnte es auch nicht so schlimm sein, wenn sie noch nichts davon wusste. Jeremy seufzte auf, denn er wusste, dass Bonnie hartnäckig war und nicht nachlassen würde. Er besah Bonnie mit einem ernsten Blick und trat dann zur Seite. „Wenn du meinst...Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt“, meinte er und sah der in das Haus stürmenden Hexe nach. Einmal in dem Haus der Gilberts, sah sie sich um, doch ihr fiel nichts auf. Jedenfalls nichts Besonderes. „Elena?!“, rief sie, doch sie bekam keine Antwort. Stattdessen hörte sie eine eher erstickte, gedämpfte Stimme, die von oben kam. Neugierig, wie Bonnie war, ging die Treppe nach oben. Sie kannte sich in dem Haus gut aus, war sie hier des Öfteren schon zu einer Pyjamaparty oder einem Mädchenabend eingeladen. Doch die Atmosphäre war anders als sonst, das spürte sie. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass Jeremy ihr ein wenig Angst machte, mit seinem geheimnisvollem Getue. Sie war oben angekommen, doch noch immer fiel ihr nichts Ungewöhnliches auf. Bis sie Elenas Zimmer betrat. Sie war nicht allein. „Damon...Stefan..Caroline...Matt. Was macht ihr alle hier? Was ist los?“, fragte sie und sah zu Elena, die in ihrem Bett lag, anscheinend mit den Nerven vollkommen am Ende. So schwach und zerbrechlich war sie Bonnie noch nie in Erinnerung gewesen. „Elena, ist alles in Ordnung?“, fragte sie und blickte in das blasse Gesicht ihrer Freundin. Sie erntete ein Schniefen und sie sah, dass Elena weinte. Es herrschte Stille, ehe Damon seine Stimme erhob. „Na toll. Unsere Miss Vorurteil ist echt das Letzte, was wir jetzt noch brauchen“, meinte der Salvatorebruder und verdrehte die Augen, während er die Arme verschränkte. Bonnie wollte gerade zu einer Gegenattacke ansetzen, als Caroline zu ihr trat, nicht ohne Damon einen verachtenden Blick zuzuwerfen. „Bonnie...gestern...Elena und Matt hatten einen Autounfall. Rebekah ist direkt vor ihnen auf der Straße aufgetaucht und Matt ist ausgewichen“, meinte sie mit zittriger Stimme und schloss Bonnie in ihre Arme. Die Augen der Hexe huschten zu Matt, jedoch sah dieser sie nicht an. Ihrem Empfinden nach schien es ihm aber gut zu gehen. Auch Elena, die sie danach betrachtete, schien keinen großen äußerlichen Schaden davongetragen zu haben. Was war dann los, dass jeder so schlecht drauf war? Sie wartete bis Caroline fortfuhr. „Sie sind die Wickery Bridge ins Wasser heruntergestürzt“, fuhr Caroline fort und strich Bonnie beruhigend über den Rücken. Doch diese verstand immer noch nicht, was los war. Sie wusste, dass so auch Elenas Eltern gestorben waren. Weinte Elena deshalb? Weil sie sich an das tragische Unglück von damals wieder erinnerte? Bonnie bezweifelte es. Sie wartete weiter bis Caroline endlich den Punkt ansprach, der alle beschäftigte. „Stefan hat Matt noch gerettet, aber Elena ist gestorben. Sie hatte Vampirblut in sich, Bonnie“, sprach Caroline und Bonnies Augen weiteten sich entsetzt. Sie wusste, was dies bedeutete. Elena war ein Vampir. Oder zumindest war sie auf dem Weg, einer zu werden. Tränen rannen in die Augen der Hexe. „U-Und...h-hat sie schon...Blut getrunken?“, fragte sie und sah Stefan, der nickte. In Bonnie brach eine Welt zusammen. Elena, ihre beste Freundin, war ein Vampir. Genauso wie ihre Mutter und wie Caroline. Sie schluckte einen Riesen Kloß hinunter und merkte, dass sie zitterte. Es war nicht nur Trauer, die in ihr aufstieg, sondern auch Frust und Wut. Wie kam es, dass jeder schon davon wusste, außer sie? Wieso hatte man ihr gestern nichts davon gesagt? Jeder, den sie liebte, verwandelte sich in einen Vampir, in die wohl grässlichsten Kreaturen, die auf dieser Welt existierten. Wieso tat man ihr das an? Sie tat alles für ihre Freunde und das war ihr Dank?! Sie ballte eine Hand zu einer Faust und all der Frust, all die Wut kam in ihr hoch. Nein, das waren nicht ihre Freunde. Sie schob sich von Caroline weg und starrte alle im Raum Stehenden wütend an. „Und wann bitte hattet ihr vor, mir davon zu erzählen?“, fragte sie laut und ihre Stimme zitterte vor Zorn, während sich Tränen ihre Wangen hinunter einen Weg bahnten. Jeremy war mittlerweile auch nach oben gekommen und starrte seine Exfreundin verständnislos an, wie fast jeder im Raum, abgesehen von Caroline und Elena, bei denen eine Spur von Mitleid im Blick zu erkennen war. „Jetzt komm mal runter! Elena ist ein Vampir und das einzige, was dir einfällt ist uns dafür zu urteilen, dass wir dir nicht sofort etwas gesagt haben. Tolle Freundin. Genau deshalb haben wir dir auch nichts gesagt“, spottete Damon, doch in seiner Stimme schwang etwas Bedrohliches mit. Bonnie lachte spöttisch auf. „Ihr seid doch alle nicht mehr dicht! Ich habe die ganze Zeit dafür gesorgt, dass ich eure Wünsche durch meine Kräfte erfüllen kann und habe meine eigenen Entscheidungen zurückgesteckt! Und was habe ich dafür bekommen? Nichts, absolut gar nichts. Nicht mal ein Danke braucht man von euch erwarten! Stattdessen heißt es: Bonnie mach dies, Bonnie mach das. Es wäre das Mindeste gewesen, mich über so etwas zu informieren. Ich würde mein Leben für Elena geben. Oder sagen wir, ich hätte es getan. Ist euch das bewusst?! Ach nein, wartet. Euch kann das gar nicht bewusst sein, weil ihr alle immer nur an euch und Elena denkt“ , rief sie durch den Raum und es war, als würden die Wände durch den Schall erzittern. Nun wandte sie sich an Elena, die anscheinend noch gar nicht fassen konnte, was hier passierte. „Nichts gegen dich Elena, aber alle Freunde, die ich habe, scheinen sich nur für sich selbst und für dich zu interessieren. Ist das fair? Ich hätte alles für dich getan. Aber hättest du das Gleiche für mich getan?“, meinte sie mit fester Stimme, die eindeutig die Enttäuschung heraushören ließ. Dann wandte sie sich wiederum an alle und blickte alle abwechselnd an. „Und ihr alle...Was sind das für Freunde, die darüber urteilen können, welche Freunde ihnen mehr wert sind als Andere? Es hieß immer, dass, wenn es darum ginge, dass entweder Elena oder ich sterben müsste, die Wahl auf mich fallen würde. Ich konnte damit ganz gut umgehen und leben, aber mittlerweile reicht es mir!“, rief sie aufgebracht und drehte sich um, um dann aus dem Zimmer und die Treppen hinunterzustürzen. Caroline machte noch einen Ansatz ihr zu folgen, doch sie wurde von Damon festgehalten. „Lass es, du machst es nur noch schlimmer. Sie wird sich schon wieder einkriegen“, meinte er mit seltsam belegter Stimme und sah zu der offenen Tür, durch die Bonnie gerade verschwunden war. Doch als die Haustür mit lautem Krach hinter Bonnie zufiel, kam jedem der Anwesenden der Gedanke, dass sie die Hexe womöglich für immer verloren hatten... Bonnie war aufgebracht, enttäuscht und einfach nur frustriert. Sie konnte einfach nicht glauben, dass ihre Freunde sie gestern im Dunkeln hatten tappen lassen. Sie entfernte sich von dem Haus der Gilberts mit schnellen Schritten und wischte sich ihre Tränen weg, die aber immer wieder neu in ihre Augen traten. Für einen Moment bereute sie es, dass sie Klaus nicht sterben hatte lassen. Doch dann dachte sie an ihre Mutter, die dann auch gestorben wäre, und der Gedanke verschwand von selbst. Sie stampfte schon fast den Gehweg entlang, als würde sie ihre Wut an dem Boden zu ihren Füßen auslassen. Sie hatte keine Ahnung wohin, doch sie ging einfach nur geradeaus, bis ihre Füße nachgaben und sie sich, wider Erwartens, nicht auf dem Boden wiederfand, sondern in zwei Armen, die sie festhielten und sie dann fest an einen harten, muskulösen Körper drückten. Sie konnte nicht sagen wieso, aber es interessierte sie in diesem Moment kaum, wer sie denn nun vor diesem harten Aufprall bewahrt hatte. Sie konzentrierte sich einfach nur auf dieses Geborgenheitsgefühl, dass durch ihren Körper strömte und ließ ihrer Trauer freien Lauf. Sie hatte die Hände vor die Augen geschlagen und weinte einfach nur, ohne ein wirkliches Ende in Sicht. Sie wollte einfach nur noch weinen bis es nicht mehr ging. Weinen, in der Hoffnung, dadurch alles zu vergessen, was sie gerade erlebt hatte. Einige Momente lang war die Luft nur von ihrem Schluchzen erfüllt, als ihr unbekanntes Gegenüber die Stimme erhob. „Du bist vielleicht traurig, aber glaub mir, du hast das Richtige getan.“ Der Tonfall ließ Bonnie aufhorchen und mit dem Weinen aufhören. Ihr Gegenüber war ein Mann. Und er klang sogar leicht belustigt. Sie wurde misstrauisch und versuchte, sich von dem Unbekannten loszureißen, und dieser ließ sie widerwillig los. „Du hast aufgehört zu weinen. Schön. Tränen stehen dir sowieso nicht. Ohne bist du viel hübscher.“ Bonnie konnte spüren, wie ihre Wangen langsam warm wurden, auch wenn sie es nicht wollte, denn sie sah nun, wer ihr gegenüber stand: Kol Mikaelsen. Die Hände nun in seinen Hosentaschen vergraben, sah er die Hexe mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen an. Das Lächeln war fast schon überheblich, auf der Schwelle zu arrogant, so wie man es eigentlich nur von Damon kannte, doch das störte sie im Moment nicht. Zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf, so dass sie sich nicht mal an dieser Tatsache stören, geschweige denn weiter weinen konnte. Sie hatte Kol noch nie wirklich gegenübergestanden, doch sie hatte ihn trotzdem schon gesehen: Tot und in einem Sarg eingesperrt. Doch dieser Kol hatte kaum Ähnlichkeit mit diesem, der ihr gerade gegenüberstand. Sie gab es zwar nicht gerne zu, aber der Mann sah wie ein junger Gott aus. Doch es änderte nichts daran, dass er etwas Gefährliches, etwas Bedrohliches ausstrahlte, dass ihr eine Gänsehaut und einen schnelleren Herzschlag bescherte. „D-Du...“, setzte Bonnie an, unfähig, einen ihrer Gedanken in einen anständigen Satz zu verpacken. „Ja, ich. Ich habe mitbekommen, dass du Klaus gerettet hast und wollte wissen, wer diese Hexe ist, von der alle immer sprechen. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich auf so eine Schönheit treffe, die mir regelrecht in die Arme läuft“, meinte er mit einem Schmunzeln und nahm ihre Hand, bevor er diese küsste. „Kol Mikaelsen“, stellte er sich vor und Bonnie nickte kurz. „Ich kenne dich“, sprach sie und hob ihren Kopf leicht. Sie wusste nicht wirklich, wie sie auf diese Situation reagieren sollte. „Nanana. Ist das etwa die neue Form der Vorstellung heutzutage?“, meinte er mit gespielt enttäuschtem Ton, doch ohne sein arrogantes Lächeln zu verlieren. Bonnie presste ihre Zähne zusammen. Soweit sie wusste war er derjenige, der Matt seine Hand gebrochen hatte und sich bei Jeremy eingeschlichen hatte. Und er hatte Damon verprügelt. Mit einem Baseballschläger. Schon als sie diese Geschichte gehört hatte, musste sie ein Lachen unterdrücken, weil Elena ihr die Story erzählt hatte und sie es sicher nicht schön gefunden hätte, wenn sie gelacht hätte. Doch nun, bei dem Gedanken an diese Situation, musste sie, ohne, dass es nach außen hin einen Zusammenhang hatte, laut loslachen. Es war kein böses, sondern eher ein belustigtes Lachen. Damon wurde mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Vielleicht war es auch nur so lustig, weil sie sich einfach nicht vorstellen konnte, dass der ach so starke Damon den Kürzeren gezogen hatte. „Was ist so witzig?“, fragte Kol belustigt und beobachtete Bonnie interessiert. „N-Nichts...“, meinte Bonnie nur und versuchte sich wieder zu beruhigen. Wie lange war es her, dass sie so gelacht hatte? Musste schon eine Ewigkeit gewesen sein. Als sie endlich wieder Luft zum Atmen bekam, die ihr bei ihrem Lachkrampf ein wenig wegblieb, hob sie ihre Stimme. „Ich bin Bonnie Bennett“, stellte sie sich mit einem Lächeln vor. Es war schon komisch, dass sie einem Urvampir gegenüber so freundlich war. Einer Kreatur, die ihre Freunde bedroht hatte. Doch nun waren ihre Freunde Vergangenheit. Zumindest für einige Zeit. Sie brauchte Abstand. „Ich weiß“, antwortete er mit einem gewinnenden Lächeln und schlang einen Arm um ihre Hüfte. „Dürfte ich die hübsche Dame ausführen? Als Dank für die Rettung meines ach so geliebten Bruders?“, fragte er und Bonnie sah mit großen Augen zu ihm auf. „Als Dank?“, fragte sie nach und der Urvampir nickte. „Als Dank“, bestätigte er mit einem charmanten Lächeln. Bonnie stutzte. „Woher weißt du, dass-“, setzte Bonnie an, doch Kol ergänzte ihre Frage. „-du meinen Halbbruder gerettet hast? Nunja. Ich habe so meine Quellen“, meinte er zwinkernd und ging mit ihr ein Stückchen. Bonnie gab sich mit dieser Antwort zufrieden und lächelte glücklich. Jemand hatte sich bei ihr bedankt. Zwar jemand, von dem sie es nie erwartet hätte, aber trotzdem. Es konnte auch sein, dass er dies nur tat, um sie um den Finger zu wickeln, doch Bonnie ließ ihn erst mal gewähren. Wenn er auf falsche Gedanken kam, dann konnte sie sich immer noch selbst verteidigen. Viel zu verlieren hatte sie nach diesem Morgen ja nicht mehr viel. Kapitel 2: Monster ------------------ Bonnies Sicht Es dauerte nicht lange, bis wir am Grill vorbeikamen. Zugegeben, dieser Ort war nicht gerade den, den ich jetzt bevorzugte. Schließlich arbeitete dort Matt, der zwar wahrscheinlich momentan nicht drinnen war, aber ich verband trotzdem sehr viele Erinnerungen mit diesem Ort. Ich sah zu Kol auf, doch er steuerte mit mir schon auf das Gebäude zu. Doch ich blieb stehen. „Ich will da nicht rein...“, entgegnete ich leise und suchte Kols Blick. Er hob für einen Augenblick seine Augenbrauen und musterte mich abschätzend. „Ist dir dieser Ort nicht gut genug?“, fragte er, doch ich schüttelte als Antwort gleich den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Aber nach dem, was passiert ist..“ , sprach ich und er schlug sich theatralisch gegen die Stirn. „Stimmt, wie konnte ich das vergessen. Dieser Sterbliche...wie hieß er nochmal? Du weißt schon. Der,dem ich die Hand gebrochen habe“, begann er gespielt zu überlegen und ich schenkte ihm einen vernichtenden Blick. „Matt“, antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen, doch mein Gegenüber schien meinen Ärger gekonnt zu ignorieren. „Matt, stimmt. Der arbeitet hier, nicht? Dabei habe ich gedacht wir könnten eine angenehme Runde Pool spielen“, sprach er mit gespielt bedauerndem Ton und sah sich dann um. „Aber wir können auch von hier verschwinden. Nur du und ich“, fügte er in einem nun charmanten Ton hinzu und beugte sich zu mir herunter. „Na, was hältst du davon, kleine Hexe?“. Ich hob mein Kinn und sah ihm mit ernstem Blick entgegen. „Für dich ist das alles nur ein Spiel, oder? Wie kommst du auf die Idee, dass ich mit dir Pool spielen wollte, nach allem was passiert ist. Nach allem, was du bist“, entgegnete ich und stemmte die Hände in meine Hüften. „Aber ich hätte gedacht, ich darf dich ausführen?“ „Ich habe nie ´Ja´ gesagt. Außerdem habe ich mehr an ein schönes Essen gedacht.“ Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen und er legte den Kopf leicht schief, ehe er sich wieder aufrichtete. „Du wünschst dir also so einen typischen Romantiker? Tut mir leid, aber damit kann ich nicht dienen. Zumindest nicht, wenn du nicht netter zu mir bist.“ „Vergiss es. Du bist doch genauso wie deine Familie. Wieso sollte ich zu jemandem wie dir nett sein?“ „Weil ich es dir gegenüber auch bin“, antwortete er in diesmal ungeduldigen Tonfall und sein Lächeln verschwand. „Ich bin kein geduldiger Mensch, Bonnie. Also kommst du nun mit mir mit? Verlassen wir Mystic Falls. Lass deine Freunde hinter dir. Du brauchst sie nicht. Es gibt nur dich und mich“, meinte er nun wieder in gelassenerem Tonfall, sah jedoch nicht mich, sondern den Eingang des Grill an. Ich sah ihn entgeistert an. Wie kam er auf die Idee, dass ich mit ihm auch nur irgendwo hingehen würde? Ich sah das hier als eine einmalige Sache, doch wenn ich so darüber nachdachte, dann wunderte ich mich darüber, dass ich dem Urvampir überhaupt gefolgt war. Er war ein Monster, genauso wie alle anderen Vampire. Ich rümpfte die Nase, als wäre er etwas Ekliges, was ich noch nie gesehen hatte und schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hältst dich wohl für besonders toll“, sprach ich mit fester Stimme und erntete ein Lachen von Kol. „Natürlich. Sieh mich an. Wie kann man mich nicht toll finden?“, fragte er grinsend, hob die Hände zur Seite und zuckte kurz mit den Schultern. Ich wusste, dass dies eine rein rhetorische Frage war. Ich schüttelte nochmals den Kopf und murmelte ein, „Ihr seid doch alle gleich“, ehe ich mich mit schnellen Schritten von ihm entfernte. Er machte keine Anstalten, mir zu folgen. Stattdessen sah er nun wieder zum Eingang des Grill mit einem merkwürdigem Lächeln, als würde er jemanden erwarten. Ich wandte meinen Blick wieder dem Weg vor mir zu und eilte nach Hause. Für diesen Tag hatte ich genug von Vampiren. Kols Sicht Sie war eine Herausforderung, das wusste ich schon, als ich sie das erste Mal sah. Und ich hatte Recht gehabt, wie immer. Manchmal konnte ich mich einfach nur selbst bewundern. Ich war einfach nur zu gut. Ich hatte anfangs den Eindruck, dass sie auf mich anspringen würde, aber jetzt stehe ich vor dem Grill, wie ein begossener Pudel. Sie hat mich einfach stehen lassen. Ich stand zwar auf Frauen, die wussten, was sie wollten und die mir auch Kontra geben konnten, aber niemand, wirklich niemand ließ Kol Mikaelsen stehen. Doch ich lächelte, wie so oft. So hatte ich nun zumindest einen Grund, jemanden zu töten. Meine neueste Eroberung hat mich stehen lassen. Das dürfte wohl Grund genug sein, dachte ich mir und betrat den, leider fast vollkommen leeren, Grill. Ich bestellte an der Bar ein Glas Scotch und besah mir die einzelnen Gäste, auf der Suche nach einem Opfer. Das Lächeln wich nicht aus meinem Gesicht. Die Vorstellung, dass mein Durst nach Blut wieder gestillt werden würde, besänftigte meine Wut. Doch es belustigte mich auch ein wenig. Diese ganze Situation...Dass ich ausgerechnet an eine Hexe kam. Mutter war ebenso eine und sie hatte versucht, uns, ihre Kinder, zu töten. Kein Wunder, dass ich seitdem nicht mehr allzu gut auf diese Geschöpfe der Natur zu sprechen war. Und Bonnie hatte geholfen, mich zu töten. Mein Lächeln wich für einen Moment aus meinem Gesicht. Sie hatte eine Strafe verdient. Nicht durch Schmerzen. Ihre Schönheit war viel zu daszinierend, als dass ich ihr in dieser Form irgendetwas antun konnte. Aber sie musste leiden. Sie musste sehen, dass man Kol Mikaelsen erstens nicht einfach so stehen ließ und zweitens schon gar nicht versuchte zu töten. Bei dem Gedanken an Rache kam mein Lächeln wieder zurück. Ja, die Bennetthexe würde dafür bezahlen. Vielleicht sollte ich sie einfach verfolgen und sie dazu zwingen zuzusehen, während ich ein paar unschuldige Menschen umbrachte. Oder ich entführte sie gegen ihren Willen. Oder ich schlief mit ihr gegen ihren Willen. Mein Grinsen wurde noch breiter. Wieso musste ich immer irgendwann an Sex denken? Aber ihre Schönheit war so unglaublich, dass es mir dieser Gedanke schon sehr antat. Ich würde sie früher oder später dazu bringen, da war ich mir sicher. Allein schon der Blick, mit dem sie mich ansah, um mich zu mustern. Ihr gefiel was sie sah. Wie konnte man es ihr auch übel nehmen? Ich war ja auch einfach nur unwiderstehlich. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, sie zu verscheuchen. Wieso eigentlich? Wir hatten uns doch gerade so gut unterhalten. Wollte sie etwa wirklich in diesem scheußlichen Mystic Falls bleiben? Ich konnte mir das nicht vorstellen. Es gab viel schönere Orte auf der Welt. Bei Weitem schönere. Ich hätte sie überall hin mitnehmen können, doch sie entschied sich gegen mich. Wieso auch immer. Aber war ja auch egal. Sie würde mir nicht entkommen, nicht hier. Die Hexe war zwar stark, aber nicht stark genug, um mich aufzuhalten. Mein Blick blieb an einer blonden Frau hängen, die sich von ihrer Begleitung verabschiedet hatte. Perfekt. Sie sah nach einem richtigen Leckerbissen aus. Ich folgte ihr, natürlich unauffällig und sah zu, wie sie in ihr Auto stieg. Die Menschen heutzutage waren schon komisch. Solche Blechkarren waren weder besonders schnell und gewährleisteten sie Schutz. Außerdem war es meiner Ansicht auch nicht besonders originell. Aber mir würde sie so nicht entkommen. Ich musste grinsen, als sie Probleme hatte, aus der Parklücke zu fahren. Mein Opfer wehrte sich nicht einmal. Im Sinne von: die Beute war leicht zu kriegen. Eigentlich schade, denn ich liebte Herausforderungen. Aber immer noch besser als nichts. Bonnies Sicht Ich fuhr mir durch meine Haare, während ich auf meinem Bett saß und meine Füße baumeln ließ. Was war nur mit dem heutigen Tag los? Wirklich merkwürdig. Aber vor allem: Was war nur mit mir los? Ich hatte einfach so meine Freunde im Stich gelassen. Es war nicht richtig, obwohl sie es verdient hatten, das wusste ich. Doch neben dem Frust, den ich verspürt hatte, war auch eine gewisse Genugtuung dabei. War ich wirklich so ein Monster? Und was war mit Kol? Was hatte mich dazu gebracht ihm zu folgen? Er war ein Urvampir, ein Feind, ein Monster. Mehr nicht. Aber seine Augen, seine Präsenz...ich schüttelte meinen Kopf. Nein, auf so einen Typen wollte ich nicht stehen. Ich darf mich nicht von seinen Augenaufessen lassen. Es war wirklich so, als hätte er meinen Blick verschlungen. Eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und ich schüttelte meinen Kopf. Musik würde mich jetzt auf die richtige Spur bringen, da war ich mir sicher. Ich holte also meinen MP3-Player, stopfte mir das Paar Ohrenstöpsel in meine Ohren und drehte laut auf. Was nun lautstark ertönte war Monster von Lady Gaga. Wie passend. Bei dieser Ironie musste ich leicht lächeln. Irgendwie passte es zu dieser Situation, die mehr als nur merkwürdig war. Erzählersicht Don’t call me GaGa I’ve never seen one like that before Don’t look at me like that You amaze me Kol kam vor dem Auto auf der Straße zum Stehen. Es wäre geradewegs aus Mystic Falls gefahren, doch er hatte dies verhindert. Stattdessen machte die Frau nun eine Vollbremsung und blieb vor ihm stehen. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Urvampirs. Bonnie wird dafür bezahlen. Doch jetzt musste er erst einmal seinen Durst stillen. Und die Hexe wäre sicherlich aufgebracht, wenn er einen wildfremden Menschen töten würde. Tja, selbst schuld, Bennett, dachte er sich. Mit diesem Gedanken trat er näher an das Auto heran, ohne sein Lächeln zu verlieren. He ate my heart He a-a-ate my heart (You little monster) He ate my heart He a-a-ate my heart out (You amaze me) Bonnie drehte noch lauter auf, als es ohnehin schon war. Sie summte auch langsam mit. Es schien, als wären ihre ganzen Gedanken vergessen, doch in ihrem Kopf spielte sich eine Szenerie ab, die sie erschaudern ließ. Kol. Wie er einen Menschen umbrachte. Sie wusste, dass sie ihn verärgert hatte, aber...Er konnte doch seinen Vorschlag nicht ernst gemeint haben? Sie und er? Und raus aus Mystic Falls? Klar, der Gedanke reizte sie. Zumindest der Zweite. Mystic Falls schien verflucht zu sein und wenn sie von hier verschwinden würde, dann wären die ganzen Probleme vielleicht weg. Einfach ins Ausland flüchten. Sie war nicht mehr an ihre Freunde, ihre Familie gebunden. Sie war frei. Look at him Look at me That boy is bad And honestly He’s a wolf in disguise But I can’t stop staring in those evil eyes Die Blondine atmete schwer und stieg aus dem Auto aus. Schon als sie ihren ersten Fuß auf die Straße setzte, murmelte sie etwas von: „Tut mir leid. Ich habe Sie nicht rechtzeitig gesehen“, aber das bemerkte Kol nur am Rande, während er näher auf sie zu trat, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Frau war wie gebannt und starrte in seine Augen, die nichts Gutes verhießen und immer dunkler wurden. Er sagte nichts, sondern trat immer näher zu ihr. Es dauerte nicht lange, dann war er nah genug. Sein Lächeln schwand nicht. In einem Zug hatte er seine spitzen Zähne in ihrem Hals versenkt. Sie konnte nicht einmal blinzeln, so schnell war es passiert. In einem Moment. Sie schrie, doch es half nichts. I asked my girlfriend if she’d seen you round before She mumbled something while we got down on the floor baby We might’ve fucked not really sure, don’t quite recall But something tells me that I’ve seen him, yeah Bonnie seufzte auf. Tatsächlich kam ihr Kol vertraut vor. Er war die Kreatur, der sie nie begegnen wollte. Ihr Albtraum. Ein Teufel in Engelsgestalt, so gesehen. Sie hasste ihn, doch er sah so verboten gut aus, dass sie den Begriff "hassen" nicht passend fand. Wenn er nicht so einen verdorbenen Charakter hätte, wäre sie ihm wohl längst verfallen. Sie schüttelte ihren Kopf. Sie wollte dies nicht. Sie war stark. Und sie hasste Vampire und somit auch Kol. That boy is a monster M-M-M-Monster That boy is a monster M-M-M-Monster That boy is a monster Er-er-er-er Kol brauchte nicht lange, bis er die Frau leergetrunken hatte. Schon bald ließ er die Blondine, die er gerade noch festgehalten hatte, fallen. Vollkommen blass und blutüberströmt, doch tot. Sollte er sich nun die Mühe machen und die letzten Bluttropfen von ihrer Haut lecken? Er legte den Kopf kurz schief und beugte sich zu ihr hinunter. Er fuhr mit seiner Zunge über ihren Hals und langsam hinunter. Ihr Blut schmeckte gut. Doch während er dies tat, kam er nicht umhin sich vorzustellen, dass es Bonnies Haut war, die er da gerade mit seiner Zunge abfuhr. Er war sich sicher, dass das Blut der Hexe noch besser schmecken würde und dass sich ihre Haut auch besser anfühlen würde. Doch der Gedanke, dass sie dies wahrscheinlich nur machen würde, wenn sie tot wäre, - sogesehen nur über ihre Leiche - gefiel ihm wiederum nicht. Sie hasste ihn, schließlich war er ein Vampir. Der Umstand, dass er gerade einen Mensch getötet hatte, machte diese Tatsache sicher nicht besser. Aber er würde Bonnie Bennett bekommen, dieser Sache war er sich sicher. He ate my heart (I love that girl) He ate my heart (Wanna talk to her, she’s hot as hell) He licked his lips Said to me Girl you look good enough to eat Put his arms around - Bonnie schaltete die Musik aus. Sie wollte nicht weiter über diesen Idioten nachdenken. Das hatte er nicht verdient. Er hatte sie nicht verdient. Andererseits, wer dann? Nachdem sie von Jeremy betrogen wurde, hatte sie sich diese Frage oft gestellt. Es war ja nicht so, dass sie große Ansprüche stellte. Sie wollte nur keinen Mörder, keinen Betrüger, kein Halbgeschwister und vor allem keinen Vampir zum Freund. War das so schwer zu verstehen? Sie fuhr sich nochmals durch ihre Haare. Das Leben hatte es diesbezüglich noch nie gut mit ihr gemeint. Erst ein paar Flirts, die sich als Vampire herausstellten oder von dergleichen getötet wurden, dann Jeremy, der sie mit einem Geist betrog und dann Jamie, der, der Halbbruder von ihr war. Nein, die Vorstellung war einfach nur gruselig. Jamie war nett und hilfsbereit, aber sie würde nichts mit ihm anfangen. Doch wenn sie nichts mit Jamie anfing, dann mit Kol wohl erst recht nicht, oder? Es war komisch, aber Bonnie war sich diesbezüglich nicht mehr so sicher. Frei zu sein. Der Ausblick auf ein neues Leben war verlockend. Und so viel Schlimmes hatte Kol ja nicht verbrochen, oder? Nicht, dass sie sich erinnern konnte. Gut, er hatte Matts Hand gebrochen, aber er hatte Damon mit einem Baseballschläger vermöbelt. Da war es schon wieder: ein kleines Lächeln. Vielleicht hatte ja jeder eine Chance verdient. Oder auch eine zweite. Weg mit den Vorurteilen. Es zählten sowieso immer nur die Fakten, wie auch im Unterricht. Sie schreckte hoch, als ihr Vater ins Zimmer gestürmt kam. Verständnislos sah sie in sein Gesicht. Fehlendes Verständnis traf auf Panik. „Ms. Fletcher wurde ermordet“, meinte er atemlos und Bonnies Mund klappte auf. Ms. Fletcher war ihre Nachbarin. Sie war zwar nicht in das Übernatürliche miteinbezogen, aber trotzdem hatte Bonnie, vor allem in ihrer Kindheit, viel Zeit mit ihr verbracht. Was sollte sie sagen? Sie war so herrlich normal gewesen, dass Bonnie auch heutzutage manchmal ihre Nähe suchte, um über belanglose Dinge zu reden. Ihr Vater war nicht der große Reder, deshalb war er für diesen Posten nicht geeignet. Aber nun...wurde ihr diese Person weggenommen. Sie stürmte aus ihrem Zimmer an ihrem Vater vorbei und verließ fluchtartig das Haus, nur um in das nebenanstehende Haus zu laufen, welches jedoch leer war. Sie sah sich ein wenig um. Sie weinte nicht, weil sie ihre Augen diesbezüglich wahrscheinlich heute schon überstrapaziert hatte, aber ihre Hände zitterten mit jeder Sekunde mehr. „Was suchst du?“, fragte eine bekannte Stimme und sie drehte sich zu Kol um. Die blanke Wut war in ihr Gesicht geschrieben. „Warst du das?“, fragte sie zornig und schritt schnell auf ihn zu. Er lächelte nur. „Antworte mir!“, forderte sie, doch sie bekam immer noch keine Antwort. Er grinste sie einfach nur an. Das reichte Bonnie als Antwort. Sie wollte ihm eine Ohrfeige geben, doch er hielt ihre Hand mitten in der Luft fest. „Das ist die Rache dafür, dass du mich töten wolltest. Man tötet mich nicht so einfach“, meinte er bedrohlich, doch sein Lächeln schwand nicht. „Außerdem hast du mich vorhin stehen gelassen“, fügte er hinzu und umschloss ihre Hand fester. „Mit mir spielt man keine Spielchen, Bonnie“, flüsterte er und kam ihren Lippen bedrohlich nahe, die fest zusammengepresst waren, ebenso wie ihre Zähne. Im nächsten Moment ließ er ihre Hand los und hielt sich den Kopf, der sich anfühlte, als würde er in Flammen aufgehen. „Mit mir auch nicht, Kol“, zischte sie, während sie ihn fixierte und sich langsam von ihm entfernte. „Das hättest du nicht tun sollen“, fügte sie zornig hinzu und schlug die Tür hinter sich zu. Im gleichen Moment verschwanden die Schmerzen, doch das war ein schwacher Trost, denn Kol hatte das Gefühl, dass er es sich mit der Hexe verscherzt hatte. Doch er würde nicht aufgeben. Er war stärker als die Hexe. Heute kam sie vielleicht noch so davon, aber morgen würde er seinen Willen durchsetzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)