Liebe und sonstige Probleme von RoseAkaShi (Filmzitate) ================================================================================ Kapitel 17: Ein Fluch --------------------- Kapitel 17: Ein Fluch „Dachtest du wirklich, es würde so einfach werden?“ (Kill Bill Vol. 1) Ich beobachtete Jeremy, wie er sich auf sein Bett warf und sein Kopf ins Kissen vergrub. „Das macht mich wahnsinnig!“, sagte er und die Frustration war gerade zu greifbar, so viel verströmte er davon. Ich legte mich neben ihn und strich ihn über den Rücken. Ich wusste was er durchmachte, schließlich hatte ich auch vor langer Zeit da durch gemusst. Damals hatte mir meine Mutter dabei geholfen, ich war Jeremys Freundin, aber ich hoffte ich konnte ihn trotzdem helfen. Irgendwie. „Es ist nicht leicht“, erklärte ich. „Ich weiß.“ Ich wusste es genau. „Dieses Verlangen, dieses Brennen, es bringt mich um. Diese unterschwellige Stimme, die will dass ich töte. Meine Schwester! Sie sagt mir das bei meiner Schwester!“, regte er sich auf. Es musste ein schreckliches Gefühl sein, das bei den Menschen zu spüren, die man liebte, die einen wichtig waren. Ich hatte es nur bei Fremden gehabt und das war für mich schon schlimm genug gewesen. Meine Familie war tot gewesen, ich hatte nur noch meine Mutter gehabt. Sanft strich ich Jeremy durchs Haar. „Es ist ein Fluch, nicht wahr?“, fragte er nach und ich stockte. „Es ist ein ständiger Fluch, der mich begleiten wird.“ Eine Feststellung, die so wahr war, dass ich ihr nicht widersprechen konnte. Es würde tatsächlich nie wieder weggehen, ihn bis in die Ewigkeit begleiten. „Hast du gedacht, es würde so leicht werden?“ Ich hatte ihn doch vor den Konsequenzen gewarnt. Er schüttelte den Kopf. „Nein“, antwortete er. „Aber ich hatte einfach keine Vorstellung.“ Stimmt. Als Mensch konnte man nicht ermessen, wie stark sich die Gefühle wandelten, wie groß der Durst sein würde. „Ich weiß, es ist schlimm. Deswegen hatte ich nicht gewollt, das du das tust“, erklärte ich ihm traurig. Aber er war so beharrlich gewesen, so stur. Er griff nach meiner Hand, umschlang sie fest, sodass ich verwundert zu ihm sah. „Egal wie schlimm es ist, du bist mir das alles wert, Anna.“ Sprachlos sah ich ihn an, aber er hatte sein Gesicht immer noch im Kissen vergraben. Wusste er eigentlich, wie wundervoll das gewesen war, was er mir gerade gesagt hatte? Besser als jede Liebeserklärung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)