Doch dann gehörte ich dir von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 11: Dankbarkeit ----------------------- Kapitel 11: Dankbarkeit „Dank mit dem Mund - hat wenig Grund; im Herzen Dank - ist guter Klang. Dank mit der Tat: das ist mein Rat.“ (Robert Reinick) Klaus Sicht: Ich blickte auf das Mädchen in meinem Bett. Vor einem Jahrtausend wäre es genau das, was ich mir gewünscht hätte, nur das sie da anders gewesen war. Sie waren nicht dieselben. Trotzdem kam ich nicht umhin, für diese Doppelgängerin Sympathie zu empfinden. Nein, sie war fast vom ersten Moment an nicht mehr die Doppelgängerin. Sie war… Elena. Ich wusste keine andere Beschreibung, als die, die ich auch ihr gegeben hatte. Sie war einfach das Mädchen Elena und sie lag nackt in meinem Bett, nur umwickelt mit der dünnen Decke. Es war nicht zu bestreiten, dass sie schön war. Das war schon immer ein Fakt gewesen, so war ich auch auf Tatia aufmerksam geworden, deshalb hatte ich erst angefangen mich zu interessieren. Die Doppelgänger, exakte Kopien von ihr, waren demnach natürlich genauso schön. Katerina und auch Elena. Deswegen machte mich auch ihre Schönheit nicht mehr aufmerksam, weil sie ein Fakt war, sie war gegeben. Dennoch war Elena mir aufgefallen. Eigentlich von Anfang an, als sie von dieser Brücke springen wollte und dann mit jedem Wort, das sie sagte und jeder folgenden Handlung. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das sie anders als Katerina, der Schönheit auch würdig war, die ihr von Natur aus mitgegeben wurden war. Ich beendete die Zeichnung von ihr und legte sie in meine Mappe. Elena war jemand, den ich nicht vergessen wollte und von dem ich wusste, dass ich mich auf jedenfall an sie erinnern würde, auch wenn noch weitere tausend Jahre vergehen würden. Wie auch Tatia, hatte sie sich in mein Gedächtnis eingebrannt. „Nur weil man jemanden liebt, heißt das nicht, dass man deswegen etwas von ihm erwartet“, hörte ich ihre Stimme in meinem Geist. Ich hatte immer etwas für meine Gefühle erwartet. Von Tatia, von meinen Eltern, von meinen Geschwistern. Elena aber liebte mich, sie liebte mich einfach so, obwohl ich es nicht tat. Ich ging zu ihr und küsste sie auf die Stirn, legte einen Zettel neben sie, damit sie nicht verwundert war oder sich gekränkt fühlte, wenn ich nicht da war. Ich komm zurück. Bitte bleib. Klaus Eigentlich wusste ich auch so, dass sie bleiben würde, sie hatte es mir versprochen und ich glaubte ihr. Ich vertraute ihr, so wie ich es lange bei niemand mehr getan hatte. Aber irgendwie wünschte ich mir, das auch ihre Gefühle für mich blieben, egal wie egoistisch das wohl war, da ich sie nicht erwidern konnte. Auch wenn Elena keine Gegenleistung erwartet, hatte ich das Gefühl ihr eine geben zu müssen. Irgendwie wollte ich ihr den Wunsch erfüllen, sie glücklich machen, nur wusste ich auch, dass ich der letzte Mensch, oder eben Vampir, war, der jemand anderen glücklich machen konnte. Ich wusste nicht, wie man sowas tat. Vielleicht hatte ich es auch noch nicht richtig versucht. Mehr als alles andere, wollte ich den Fluch brechen, der auf mir lastete. Mich von dem befreien, was meine Mutter mir aufgebürdet hatte, nur weil sie allen zeigen wollte, dass sie sich von mir abwandte. Sie hatte jedem gezeigt, dass sie Mikael mir vorzog. Das ihr seine Gunst wichtiger gewesen war. Dabei hatte sie ihn nicht mal wirklich geliebt, sonst wäre ich doch gar nicht entstanden. Dieser Fluch war der Beweis dafür, dass sie mir ihre Liebe entzog und mich einer falschen Familie kennzeichnete. Sie konnte es nicht zugeben, dass ihr Fehler, ihre Schande war, deswegen hatte sie mich mit diesen Fesseln versteckt. Obwohl gebracht hatte es nicht viel. Diesen Fluch hatte ich immer brechen wollen, doch musste ich jetzt dazu den Menschen opfern, den wohl einzigen Menschen, der mich bedingungslos liebte. Das war doch eigentlich das, was ich mir immer gewünscht hatte. Wieso verdammt nochmal, hatte mich Katerina verraten müssen? Dann hätte ich sie opfern können und Elena wäre trotzdem da. Aber wahrscheinlich wäre dann alles anders und ich hätte Elena womöglich nicht einmal getroffen. Ich wanderte im Lincoln Park herum, in dem nicht ganz so viel los war, wie im Grant Park. Dennoch war er genauso schön und bot auch mehr Ruhe, vor allem um diese Uhrzeit. In den frühen Morgenstunden war kaum jemand wach, das lag wohl daran, dass die meisten die Nacht nutzen, um etwas zu erleben. Ich dagegen hatte zu keiner Zeit schlafen können. Nicht in der Nacht und auch nicht jetzt. Elena hatte neben mir gelegen und ich genoss ihre Wärme. Eine Vision plagte mich, dass wenn ich die Augen schloss und wieder aufwachte, sie nicht mehr da war. Vollkommen absurd und unmöglich, dennoch wagte ich es nicht, meine Augen zu schließen. Wie lange würde ich das aushalten? Wieso schaffte ich es nicht, kalt zu ihr zu sein? Aber es würde auch kein Sinn darin bestehen, sowas zu tun. Schließlich hatte sie mir wirklich nichts getan und es war von Anfang unnötig sie gegen mich aufzubringen. Wieso sollte ich ihr etwas tun, wenn sie freiwillig so kooperativ war. Aber da war immer noch der Fluch, den ich wirklich loswerden wollte und das ging nur, wenn ich sie opfern würde. Ich ballte meine Hand zur Faust und verbannte die Gedanken an das bevorstehenden. Wie hatte Elena es doch formuliert? Sie wollte alles Ärgerliche und Unerfreuliche aus ihrem Leben verbannen. Vielleicht sollte ich auch so denken. Ich nahm meine Zeichenmappe heraus und meine Hand bewegte sich fast schon allein über das Papier. Sofort erkannte ich wer es war, auch wenn andere vielleicht nachfragen müssten. Aber es war ganz eindeutig Elena, denn nur sie hatte diesen Ausdruck in den Augen, der mir sagte, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Wie hatte sie das nur geschafft? Das ich ihr so bedingungslos vertraute. Es war kein gutes Vertrauen, nicht für sie, denn es beinhaltete ihren Tod. Ich wusste was ich für sie fühlte, etwas das noch nie so stark in meinem Körper vorhanden war, wie bei ihr. Dankbarkeit. Ich war ihr mehr als alles andere dankbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)