Doch dann gehörte ich dir von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 13: Verschiedene Ansichten ---------------------------------- Kapitel 13: Verschiedene Ansichten „Ich mag die Träume von der Zukunft lieber als die ganze Geschichte der Vergangenheit.“ (Thomas Jefferson) Elenas Sicht: Mein Kopf dröhnte und ich konnte meinen ganzen Zustand mit einem Wort beschreiben. Schrecklich. Ich versuchte meine Augen aufzumachen, aber das kostete viel Anstrengung. Verzweifelt versuchte ich mich an das zu erinnern, was als letztes passiert war. „Klaus“, sagte ich, zumindest glaubte ich das, aber meine Stimme hörte sich ziemlich kläglich an, weswegen ich mir nicht wirklich sicher war, ob ich es tatsächlich gesagt hatte. Aber es war das, was als letztes gewesen war. Ich hatte den Tag mit Klaus verbracht, wie eigentlich immer. Da war ein Springbrunnen und Wasser. Ich hatte meine Sandalen ausgezogen und mich im Kreis gedreht. „Klaus ist nicht hier. Du bist in Sicherheit“, erklärte mir eine Stimme und sie hallte in meinem Kopf wieder. Viel zu laut. Doch was redete die Stimme da? Ich sollte in Sicherheit sein, aber wie konnte das sein, wenn Klaus nicht in der Nähe war? „Wo ist Klaus?“, fragte ich und hoffte irgendwie, dass das einer seiner Leute war. Eigentlich war das ein hoffnungsloser Gedanke, denn wieso sollte er mich von Klaus wegnehmen. Außer jemand hatte mich von ihm weggenommen, Klaus hatte mich zurückgeholt und jetzt war er irgendwie nicht da und jemand anderes passte auf mich auf. Das war ein wenig irrsinnig, aber es wäre besser als… entführt worden zu sein? Konnte man es so bezeichnen? „Nicht in der Nähe, wir entfernen uns immer weiter von ihm. Keine Sorge, du bist jetzt in Sicherheit“, erzählte mir die Stimme wieder und jetzt wusste ich es genau. Ich war entführt worden. Ich schaffte es endlich, meine Augen aufzubekommen und sah aus dem Fenster. Aus dem Fenster! Oh Gott! Ich saß in einem Auto und wir fuhren schnell über irgendwelche Landstraßen. Ich sah wirklich nichts, außer Natur. Kein Anhaltspunkt, an dem ich feststellen konnte, wo ich mich gerade befand. „Sie haben mich entführt!“, schrie ich vorwurfsvoll und wollte mich befreien. Zum Glück war ich nur angeschnallt und nicht gefesselt oder sowas. „Beruhig dich!“, warnte die Stimme neben mir, sie war männlich. Aber ich blickte gar nicht zu ihm, schnallte mich ab und ohne weiter zu überlegen, riss ich die Tür auf und sprang hinaus. Das war wohl nicht meine beste Idee gewesen, aber mein Körper fühlte sich irgendwie so taub an, dass ich fast nichts spürte. Ich merkte wie ich rollte, alles um mich verschwamm wieder und meine Beine und Arme schmerzten. Mein Kopf kam auch irgendwie unsanft auf und ich wollte einfach nur hier liegen bleiben. Irgendjemand berührte mich und etwas kam an meinem Mund. Blut. Ich hatte es oft genug geschmeckt. Immer wenn mich Klaus beim Sex gebissen hatte und mir danach sein Blut zu trinken gegeben hatte. „Gott, Mädchen! Bist du denn wahnsinnig?“, fragte er und ich konnte hören, dass er unter Schock stand. Meine Aktion war auch nicht die bedachteste gewesen, doch ich hatte einfach nur da raus gewollt, egal wie. Ich spürte wie das Blut meinen Körper durchlief, da es damit Heilung brachte und ich mich sogar besser fühlte als vor meinem Sturz aus dem Auto. „Ich will zu Klaus zurück!“, sagte ich so fest, wie es meine Stimme wieder zuließ. Dabei sah ich dem Mann in die Augen, der mich entführt hatte und auch wenn mir diese Augen nicht bekannt waren oder etwas anderes von seinem Gesicht, so kannte ich diesen Ausdruck. Klaus hatte ihn öfters, wenn ich ihn überraschte und er hatte zugegeben, dass ich darin eine Meisterin war. Er nahm mich hoch, trug mich zurück zum Auto und setzte mich wieder ab, auf den vorderen Sitz. Eigentlich wollte ich wieder aussteigen, doch da hörte ich schon etwas einrasten. Fragend sah ich meinen Entführer an. „Anscheinend ist es nötig, dass ich die Kindersicherung einschalte. Klaus hat dich ganz schön bestimmend manipuliert, wenn du solch waghalsige Aktionen startest.“ Den letzten Satz sagte er mehr zu sich selbst. Geschockt sah ich ihn an. Er glaubte ich sei manipuliert worden? „Ich wurde nicht manipuliert, von niemandem! Jetzt lass mich gefälligst gehen!“, verlangte ich, egal wie sinnlos es war. Ich konnte mir das doch nicht einfach so gefallen lassen, weggeschleppt zu werden. „Du bist nicht ganz klar“, meinte er und seine Stimme klang so, als konnte ich das alles hier nicht erfassen, als wäre ich von Sinnen. Aber er hatte unrecht. Besser gesagt, er hatte keine Ahnung. Er war es, der nicht ganz klar war, denn ich wusste genau, was hier vorging. Bei seinem Blick fiel es mir auf. Ich wusste wer er war. „Du bist Elijah, richtig? Klaus' Bruder.“ Bingo! Seine Gesichtszüge entgleisten einen Moment, überrascht, dass ich richtig lag, dass ich darauf gekommen war. Aber Klaus hatte mir alles über seine Familie erzählt, auch wie sie aussahen. „Also ich weiß nicht, was für eine Racheaktion das sein soll und wieso, aber lass mich gefälligst da raus. Was auch immer du für ein Problem mit deinem Bruder hast, lass mich gefälligst da raus!“ Mein Gesicht war vor Wut verzerrt, aber er blieb ganz ruhig. Es war wie bei Klaus, als konnten sie alles vor jemand verbergen, ihre Gefühle, ihre Gedanken, wogegen ich ein offenes Buch war. „Du kennst ihn nicht und weißt nicht, was er getan hat. Er ist ein Monster!“ Seine Stimme war ruhig, aber irgendwie schien er mit sich zu kämpfen, denn seine Hände umklammerten das Lenkrad fester als unbedingt nötig. „Ich kenne die Geschichte, die über Tatia und auch die über Katerina. Ich weiß alles! Aber falls du es nicht bemerkt hast, ich bin nicht sie! Mein Name ist Elena und ich hab nichts mit all dem zu tun“, zischte ich ihn an, weil er es anscheinend nicht verstand. Die Namen der beiden Frauen, die er geliebt hatte, schienen ihn zu erschrecken, als hätte er wirklich nicht damit gerechnet, damit wieder konfrontiert zu werden. Oder es war einfach nur, weil er nicht gedacht hatte, das von mir zu hören. Elijah schwieg, fing an mich zu ignorieren und schürte damit nur noch mehr den Zorn in mir. Anscheinend hatte er von mir genug und wollte nichts mehr hören, aber das konnte er vergessen. „Findest du, dass es das wert ist? Möglicherweise wirst du auch einen Dolch in dein Herz bekommen, wenn er dich erwischt. Ich meine, das ist doch sehr wahrscheinlich, oder? Bedeutet dir dein Leben so wenig oder glaubst du tatsächlich gegen ihn zu gewinnen? Wie lange hast du vor wegzulaufen? Tausend Jahre, wie Mikael?“, stellte ich ihm eine Frage nach der anderen und sein Gesicht versteinerte immer mehr, während seine Knöchel hervor traten. Ihm gefiel es nicht, dass ich so viele Informationen hatte, aber ich würde jede Karte für meine Freiheit ausspielen und sicher nicht auf ihn Rücksicht nehmen. „Was hast du eigentlich mit mir vor? Wenn du mich freilässt, werde ich zu ihm zurückgehen, das weißt du sicher. Willst du mich stattdessen für immer festhalten? Was bringt das? Nur um ihn daran zu hindern, diesen Fluch zu brechen? Hast du vor, mich in eine Gefängniszelle zu stecken? Ich empfähle eine ohne Fenster, sonst könnte es sein, das ich aus dem Fenster springe, du weißt jetzt sicher, dass ich das machen würde. Und-“ „Verdammt! Sprichst du immer so viel? Mich wundert es, dass Klaus dir noch nicht die Zunge herausgeschnitten hat!“ Ernst sah ich ihn an, sein Tonfall war zwischen kalt und kochend gewesen, eindeutig zornig. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und fing lauthals an, über ihn zu lachen, was seine Laune nicht zum besseren stimmte, aber ich versuchte mich wieder zu beruhigen. „Du hast nicht mehr geantwortet, da hab ich einfach versucht dir ein paar Worte zu entlocken und ich hab es auch noch geschafft, deine Maske, die aussagt "ich hab mich immer unter Kontrolle" zu durchbrechen. Ich hab gewonnen.“ Ich ließ meine Stimme mit Absicht etwas selbstgefällig klingen, denn ich fand, diesen Sieg hatte ich wirklich verdient. Seufzend lehnte ich mich zurück in den Sitz. „Ich wurde nicht manipuliert und ja, ich kenne tatsächlich die Geschichte der Vergangenheit. Ich weiß, dass er ein Monster ist und dennoch habe ich mich entschieden, bei ihm zu bleiben“, sagte ich noch einmal ganz ruhig und sanft, in meiner normalen Stimmlage. Elijah aber reagierte aber wieder nicht, weswegen ich meine Augen schloss und darauf hoffte, dass Klaus mich bald befreien würde. Ich vermisste ihn so sehr. 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