Doch dann gehörte ich dir von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 17: Vages Unheil ------------------------ Kapitel 17: Vages Unheil „So ruhig denn bis der Morgen graut. All nächtlich bei meiner Liebsten traut. In den schäumenden Grabes näh, in der See, in der brausenden See.“ (Edgar Allen Poe) Elenas Sicht: Waren wir vorher schon so unzertrennlich oder erst danach? Es war schwer eine Antwort darauf zu finden, denn alles schien mir so normal zu sein. Als wären wir ein normales Paar, als würde alles immer so sein wie jetzt, als würde sich nie etwas verändern. Wir waren zusammen. Wir waren so oft zusammen. Kaum zu trennen. Klaus war bei mir und ich spürte, wie er meine Nähe suchte. Körperlich, natürlich, aber ich glaubte das es seine Ausdruckskraft seiner Gefühle war, das er sich anders nicht mitteilen konnte. Es war wie die vielen Geschenke, die ich von ihm bekam und die großspurigen Sprüche. Klaus küsste meinen Nacken und meine Schulter. Er knurrte mürrisch, als er merkte, dass ich ihn ignorierte und ich konnte nicht anders, als darüber zu grinsen. „Du solltest nicht abgelenkt sein, wenn ich das mache“, befand er und er klang wirklich beleidigt deswegen. Wie ein kleines Kind. Wie süß. „Du solltest mich nicht ablenken, wenn ich versuche meinem Bruder zu schreiben, sowas hat Vorrecht“, meinte ich überzeugt und wusste, dass ihm meine Antwort gar nicht gefiel. Ihm gefielen meine Antworten meist nicht, aber das stachelte mich eigentlich nur mehr dazu an, sie ihm zu geben. „Was schreibst du ihm?“, fragte er nur halb interessiert und schob meine Haare über meine Schulter, sodass sie nach vorne fielen. Er begann damit meinen Rücken zu streicheln, eindeutig zu dem Zweck, mir weiter Reaktionen zu entlocken. „Das mein Freund in letzter Zeit verstärkt sexuelles Interesse an mir zeigt“, antwortete ich unschuldig und drehte meinen Kopf zu ihm nach hinten, um seine Reaktion mitzubekommen. Es war einfach zu genial. Klaus sah fassungslos aus, sogar sein Mund stand ein wenig offen, konnte nicht glauben, was ich da gerade gesagt habe. „Das ist doch ein Scherz oder?“, fragte er nach, weil er sich offensichtlich nicht sicher war. Aber ich hatte schon oft Dinge getan, mit denen er nicht gerechnet hätte, weswegen er jetzt immer vorsichtig bei mir war. Er konnte mich einfach nicht einschätzen und das gefiel mir. Das gefiel mir sehr. Grinsend drehte ich mich wieder nach vorn und konzentrierte mich auf meinem Laptop. „Es ist ein Scherz gewesen. Ich hab von ihm ein Foto von ihm und seiner Freundin Anna bekommen, weswegen ich ihm ein Foto von uns geschickt habe. Außerdem haben sich seine Schulnoten erheblich verbessert, wofür ich ihm gratuliert habe“, erzählte ich ihm ein paar Themen, die in unseren Mails zur Sprache kamen. „Dann bist du jetzt fertig, oder?“, fragte er nach und spielte mit dem Saum meines T-Shirts. Lächelnd klappte ich meinen Laptop zu und wandte mich wieder zu ihm um. „Möglich. Weißt du denn eine interessantere Beschäftigung für mich oder soll ich mir eine eigene suchen?“, fragte ich nach. In der nächsten Sekunde fand ich mich unter ihm wieder, in die Matratze gedrückt. „Wag es dir“, sagte er und begleitet wurden seine Worte durch ein Knurren. Ich konnte nicht anders, als zu kichern und strich ihm liebevoll über die Wange. „Ich liebe dich auch, mein kleines Kätzchen“, ärgerte ich ihn direkt, weil ich wusste, dass ihm diese Bezeichnung ganz und gar nicht zusagte. Sein Gesicht bestätigte mir seine Vermutung sofort, aber bevor wir das Thema ausweiten konnten, klingelte es an der Tür. Fragend runzelte ich die Stirn, weil das bisher noch nie passiert war. Auch Klaus war verwirrt, obwohl er sich schnell wieder fasste und eindeutig verärgert auf stand. Ich stützte mich auf meine Ellenbogen und fragte mich, wer das sein konnte und wer wusste, dass wir hier waren. Es konnte natürlich auch ein Zufall sein, aber Klaus hatte mir gesagt, dass es sowas wie Zufälle nicht gab und dass ich niemals an sowas absurdes glauben sollte. Ich trat in den Flur und beobachtete neugierig, wie Klaus mit einem Mann sprach, den ich nicht kannte und dabei sehr nachdenklich aussah. Er nickte ihm zu und schloss danach wieder die Tür. „Elena, pack bitte deine Sachen zusammen. Wir fliegen nach London.“ London? London! Wieso auf einmal das? „Ähm… ich nehme nicht an, zum Vergnügen?“, fragte ich nach, weil das nicht zusammen passen würde, mit dem Mann dort an der Tür. Meist verriet mir Klaus auch jetzt wo wir hingingen, weil er gelernt hatte, das ich Überraschungen überhaupt nicht mochte und mich dennoch genug freute, wenn er es mir vorher verriet. „Katerina hat sich dort verschanzt und ich werde sie, wenn es sein muss, mit Gewalt daraus zerren. Anscheinend sind alle anderen unfähig es selbst zu tun. Keine Kreativität oder Einfälle, was weiß ich.“ Er klang ziemlich verärgert, was er immer war, wenn die Dinge nicht so liefen, wie er wollte oder wenn er etwas selbst machen musste, wobei er den anderen Unfähigkeit anrechnete. Schnell packte ich meine Sachen zusammen, die doch durch Klaus Geschenke erheblich mehr geworden waren. Dennoch war ich sogar eher fertig als Klaus, aber bei seiner Stimmung ließ ich es aus, ihn damit aufzuziehen. Während unsere Sachen nach unten ins Auto gebracht wurden, nahm Klaus meine Hand und wir checkten aus dem Hotel aus, nach wahrscheinlich Monaten. Irgendwie hatte ich das Zeitgefühl verloren, wenn ich mit ihm unterwegs war. Das alles hatte einfach keine Bedeutung mehr für mich. Klaus schien abwesend zu sein, die ganze Zeit über. Es wunderte mich, denn sonst immer, wenn wir unterwegs waren, würde er mir von all den großartigen Dingen erzählen, die wir sehen würden und der Geschichte, die den Orten zu Grunde lag. Er würde mir Anekdoten und Witze erzählen, alles was informativ und interessant war. Ich wusste dass er London mochte und schon oft dort gewesen war. Warum also sagte er jetzt nichts? Sein Arm lag nur um meine Schulter. Er hatte mich ganz nah zu sich gezogen, wie er es in letzter Zeit oft tat, als wollte er überhaupt nicht mehr von mir weg kommen. Als hätte er Angst, das ich plötzlich verschwinden würde, wie es wohl gewesen war, als Elijah mich von ihm entführt hatte. Der Flughafen war überfüllt und es war einfach nur laut. Kein schöner Ort, wo man lange bleiben wollte. Ich schaute auf die Anzeigetafel, ob es bald ein Flug nach London geben würde, doch bevor ich wirklich etwas entdecken konnte, wurde ich bereits von Klaus weiter gezogen. „Wir brauchen Tickets. Brauchst du noch etwas zu lesen?“, fragte er mich und sah auf mich herab, zollte mir wieder seine Aufmerksamkeit. Lächelnd sah ich ihn an, freute mich, dass er sich wieder aus seinen Gedanken hatte befreien können. „Etwas zu lesen wäre nicht schlecht. Ich muss nur noch vorher einmal auf Toilette. Bin gleich wieder da“, sagte ich ihm und küsste ihn auf die Lippen. „Wusstest du, dass ich dich liebe?“, flüsterte ich lächelnd gegen seine Lippen. Natürlich kannte ich die Antwort, aber ich fand, das er es wahrscheinlich nicht oft genug hören konnte. Irgendwie glaubte ich nämlich nicht, dass er viele Menschen gehabt hatte, die ihn das gesagt hatten, deswegen tat ich es einfach. „Wusste ich“, antwortete er mir lächelnd und ließ mich dann los. Ich ging zur Toilette, wo ich auch mein Gesicht noch einmal wusch und das leichte Chaos in meinen Haaren beseitigte, dass ich bemerkte. Wenn ich mich nicht irrte, dann hatte Klaus daran schuld. „Endlich treffen wir uns. Klaus lässt dich auch wirklich nicht aus den Augen.“ Mein Herz schlug höher und ungläubig schaute ich in den Spiegel, als ich meine eigene Stimme hörte. Wenn ich hinein sah, dann sah ich auch mich. Zweimal. Ohne etwas tun zu können, schnappte sie meinen Kopf in Sekundenschnelle und stieß mich so gegen die Glasscherbe. Ich spürte keinen Schmerz. Da war nichts, nur Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)