Doch dann gehörte ich dir von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 24: Eine große Bitte ---------------------------- Kapitel 24: Eine große Bitte „Das Mitgefühl mit uns selbst schenkt uns das Vermögen, die Verurteilung in Vergebung zu verwandeln, den Hass in Freundschaft und die Furcht in Respekt vor allen Lebewesen.“ (Jack Kornfield) Elenas Sicht: Klaus war beschäftigt. Entweder mit dem Ritual oder mit dem Haus, was gebaut werden sollte. So hatte ich jede Menge Zeit für mich, auch wenn mir das nicht unbedingt immer gefiel. Aber ich schrieb mit Jeremy, um mir die Zeit zu vertreiben. Es war toll von meinen Bruder zu hören und seiner Freundin Anna. Sie schienen sehr glücklich zusammen zu sein. Die Tür ging auf und Klaus kam in unser Schlafzimmer gerauscht, offensichtlich aber nur, um etwas zu holen. Aus dem Kronleuchter holte er den Mondstein, den er dort versteckt hatte. „Suchst du alles fürs Ritual zusammen?“, fragte ich nach, weil schließlich der Mondstein nur dafür gebraucht werden könnte. Er hatte schließlich keinen anderen Zweck. Zumindest nicht soweit ich wusste. „Ja, auch“, antwortete er kurz angebunden. Er wollte gleich wieder gehen, drehte sich dann aber noch einmal um, um sich zu mir herunter zu beugen und mich zu küssen. „Darf ich dein Handy haben?“, fragte ich, bevor er wieder abrauschte. Ohne weiter nachzufragen, drückte er es mir in die Hand und ging dann wieder. Es war schade, dass er nicht mehr so viel Zeit für mich hatte, aber bald würde auch das wieder vorbei waren. Ich schaute in Klaus Kontaktliste und tatsächlich fand ich genau den Namen darin, den ich gesucht hatte. Ich drückte auf den grünen Hörer, um sie zu wählen. Es tutete eine Weile, aber es wurde schnell abgenommen. „Was willst du Klaus?“, fragte Elijah, weniger freundlich, als ich es von ihm gewohnt war. Aber das war wohl durchaus verständlich. „Hallo, Elijah. Welche Laus ist dir denn über die Leber gehalten?“, fragte ich amüsiert, denn es machte wirklich Spaß ihn aufzuziehen. Eigentlich sogar noch mehr, als bei Klaus, weil er so ein ernster Zeitgenosse war. „Elena?“ Elijah klang ziemlich überrascht von mir zu hören. Das war wohl nicht verwunderlich. „Was hast du denn gedacht wer ich bin? Klaus? Dann müsste ich aber zum Arzt gehen, wenn meine Stimme wirklich so merkwürdig klingt“, meinte ich lächelnd, bis ich mich erinnerte, das er das ja gar nicht sehen konnte. Deswegen hasste ich Telefonate, man konnte seinem Gegenüber nicht ins Gesicht sehen und ablesen, was er fühlte. „Was möchtest du?“ Jetzt klang seine Stimme viel freundlicher und höflicher, als zuvor. Ein gewaltiger Unterschied, zu seiner Begrüßung. Es war schade, dass er zu einer Fremden so viel freundlicher sein konnte, als zu seinem eigenen Bruder. „Ich wollte dich bitten zurückzukommen. Ich weiß dass Klaus dich vermisst. Du bist sein Bruder und er wünscht sich, das du bei ihm bist“, erzählte ich ihm und am Ende der Leitung wurde es still. „Ich weiß, das ist viel verlangt, aber-“ „Elena“, unterbrach er mich sanft und ich wusste gleich, das da noch etwas kommen würde. Etwas, das mir nicht gefallen würde. „Er hat meine Familie-“ „Ich weiß, was er getan hat“, unterbrach ich ihn meinerseits. Wieder trat eine Stille ein und diesmal war sie noch unangenehmer als zuvor. Mein Magen drohte sich deswegen umzudrehen, aber das hier war wirklich wichtig. „Dann bitte verlang das nicht von mir“, bat er mich. „Nicht das. Alles andere, aber nicht das.“ Meine Gefühle wollten mich überrollen und schickten mir Tränen in die Augen, weil mich diese Geschichte irgendwie mehr, als alle anderen, mitnahm. „Welches ist für dich das schönste Gefühl auf der Welt?“, fragte ich ihn und versuchte einen anderen Weg, um ihn zu erreichen. Etwas abzweigend vielleicht, aber möglicherweise verstand er was ich meinte. „Ich weiß nicht, Elena“, antwortete er mir und ich wusste, dass es nicht richtig war. Er war in diesem Punkt wie sein Bruder und wollte einfach nichts von sich preis geben. „Doch, ich bin mir sicher, du weißt es. Wahrscheinlich würdest du wie jeder andere Mensch, Liebe antworten. Ich allerdings denke, das schönste Gefühl auf der Welt ist Vergebung, denn ohne sie könnten wir nicht zur Liebe zurückkommen. Etwas das schön ist, wiederzubekommen. Vergebung ist selbstlos, Elijah und ihr haftet keine Gegenleistung an. Nicht jeder kann sie geben, denn dazu ist ein großes Herz nötig. Aber wer anderen nicht vergibt, dem kann auch selbst keine Vergebung gewehrt werden, denke ich.“ Es war ein Gedanke, ein Gefühl, so tief in mir verankert. Vergebung, sie war das schönste Gefühl der Welt und wir alle konnten es gebrauchen. Irgendwann in unserem Leben würden wir alles es brauchen. Elijah antwortete nicht und das hatte ich auch nicht erwartet. „Bitte komm zurück, Elijah. Er vermisst dich, auch wenn er es nicht zugibt. Du bist der ältere, du musst den ersten Schritt machen. Glaub mir, ich weiß das, ich bin auch die ältere“, erzählte ich ihm und dachte lächelnd daran, wie oft ich schon auf Jeremy zugegangen war. Ich seufzte. „Ich weiß es scheint schwer zu sein, aber bitte denk darüber nach. Tschüss, Elijah. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder“, verabschiedete ich mich von ihm, bevor ich auflegte. Ich betete zum Himmel, das Elijah die Kraft finden würde, seinem Bruder zu vergeben. Ich wusste, dass er die Eigenschaften dazu hatte. Er war kein schlechter Mensch oder von mir aus Vampir. In ihm war genug Gutes, das er es schaffen würde und ich hoffe so sehr darauf. Es würde ein Schritt zu der Familie sein, die Klaus und ich uns wünschten. Egal wie utopisch es auch klang, wäre es nicht eine bessere Welt, in der wir uns alle Vergeben könnten? Denn Vergebung führte zu Liebe und Liebe zu Verständnis und es wäre auf jedenfall eine bessere Welt, in der wir uns alle verstehen könnten. Außerdem, wenn es eine Gewaltspirale gab, wieso sollte es dann nicht auch eine Spirale des Friedens geben. Wenn Menschen etwas Gutes taten, sollte das nicht andere inspirieren? Ein Vorbild, das großes vollbrachte, wie etwas zu verzeihen, das nicht zu verzeihen war, brachte das nicht andere dazu, seinem Beispiel zu folgen? Ich hoffte es. Ich hoffte es wirklich. Denn das würde uns alle näher bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)