Regen von RoseAkaShi (Elijah x Helena) ================================================================================ Kapitel 4: Die gut platzierten Zweifel -------------------------------------- Kapitel 4: Die gut platzierten Zweifel „Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.“ (Henry Louis Mencken) Helenas Sicht: Mein Kopf schmerzte und ich glaubte gestorben zu sein, bevor ich die Augen wieder aufschlug. Auf einmal war meine Schwester neben mir und bei ihr, irgendein Mann, den ich nicht kannte. Ich roch etwas verlockendes, etwas wunderschönes. „Du musst das hier trinken, Helena. Sonst stirbst du“, erklärte sie mir und hielt mir das Handgelenk des Mannes unter die Nase. Oh nein, Blut. Jetzt wusste ich wieder, was geschehen war. Ich war gestorben. Meine Schwester hatte mich umgebracht! Sie wollte mich in einen Vampir verwandeln. Aber es roch so gut, so verlockend, nur ein Bissen, das konnte doch nicht so schlimm sein und ich gab mich dem hin und bevor ich mich versah, trank ich das beste Mittel meines Lebens. Alles verlor daneben seine Bedeutung und ich wusste, dass darin der Fluch bestand. Nein, das durfte ich nicht! Ich konnte mich dem nicht so hingeben. Ich zwang mich dazu loszulassen und meine Augen brannten, als ich zu meiner Schwester sah, die mir das angetan hatte. Nein, so durfte ich nicht denken. Sie wollte nicht allein sein. Ich musste verständnisvoll sein, doch es fiel mir so unendlich schwer. Ich wischte mir mit meinen Ärmel über den Mund und konnte kaum glauben, was ich da angerichtet hatte. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. Wie hatte das alles nur geschehen können? Ich hatte doch einen Plan gehabt, mit dem alles gut werden sollte. „Was hast du nur getan, Katerina?“, fragte ich schockiert und auch den Vorwurf konnte ich aus meiner Stimme nicht verbannen. Ich durfte nicht wütend auf sie sein, wenn ich ihr nur die Wahrheit gesagt hätte, dann wäre das alles nicht geschehen. Dann wären wir jetzt tatsächlich frei. „Es tut mir leid, Helena. Aber ich musste das tun. Ich konnte dich nicht einfach verlieren. Erinnerst du dich? Wir haben geschworen immer füreinander da zu sein und aufeinander aufzupassen. Wir bleiben zusammen, das haben wir doch gesagt“, erinnerte sie mich an unser Versprechen, das uns für immer aneinander Binden sollen und die Tränen schienen in Fluten über mein Gesicht zu rollen. Es tat so sehr weh. Ich sollte bei ihr sein und doch, ich glaube es gab etwas Wichtigeres in meinem Leben als sie und das tat weh. Nichts sollte mir wichtiger sein, als sie. Wir waren Zwillinge. Trotzdem stand ich auf und drehte mich um, denn mein Herz zog mich woanders hin und vielleicht sollte ich ihm endlich mal folgen. „Wo willst du hin?“, fragte Katerina verwirrt und ich konnte hören, wie sie ebenfalls aufstand. Wie konnte ich das hören? Sowas sollte ich nicht können. Mein Herz zog sich zusammen, wenn ich daran dachte, dass ich alles mich zu ihm zog. Sogar die Worte meiner Schwester konnten nicht dagegen ankommen. „Ich will zu Elijah zurück, Katerina. Wir können doch jetzt da bleiben, wenn wir nicht mehr von nutzen sind oder er kann mit uns kommen.“ Schließlich waren wir jetzt vollkommen unnütz für Klaus und ich wollte einfach nur bei Elijah sein. „Bist du wahnsinnig? Klaus wird sich an uns rächen, genauso wie Elijah!“ Wieso sollte sich Elijah an mir rächen wollen, das war vollkommen unlogisch. Ich schüttelte den Kopf. „Das glaubte ich nicht. Elijah liebt mich!“, rief ich laut und übertrumpfte damit jeglichen Zweifel, der in mir entstehen könnte. Katerina wollte nur nicht, dass ich zu ihm zurück ging, weil sie mich dann teilen musste. „Er liebt dich nicht, Helena. Zumindest nicht so wie es sein sollte und nicht so, wie du ihn.“ Ungläubig wandte ich mir zu, konnte nicht glauben, was sie mir da sagte. Was redete sie da nur? Katerina begann zu erzählen, das was sie wusste, das was sie gehört hatte, das Elijah mich verwandeln sollte und mir einfach die Erinnerung an sie nehmen würde. Das würde er nie tun. Oder doch? Würde mich meine eigene Schwester vergessen lassen? „Verstehst du das, Helena? Er kann dich nicht so sehr lieben, wie du ihn, sonst hätte er das nicht getan. Er hätte dir alles erzählt und dich gefragt. Aber das hat er nicht getan.“ Hatte er wirklich nicht. Ich hatte mich oft gefragt, warum er mir nicht sagte, was er war. Ich wusste es, aber ich konnte von meiner Seite nicht mit ihm darüber reden und er hatte das Thema nie angeschlagen. Aber es war doch immer noch Elijah. Er war gut, zumindest hatte er sich um mich gekümmert. Er war ein Vampir, aber ich hatte mich trotzdem in ihn verliebt. Unentschlossen sah ich meine Schwester in die Augen. Würde sie mich anlügen? Aber wir logen einander nicht an. Wir sagten uns immer die Wahrheit. Ich wollte allerdings, dass sie log, denn anderenfalls würde das bedeuten… Ich fasste an mein Herz, das sich aus meiner Brust hinausziehen wollte. Allerdings, warum sollte Katerina lügen? Nur weil ich das getan hatte, weil ich unseren Schwur gebrochen hatte, konnte ich nicht gleich von meinen Fehlern auf ihren schließen. Sie würde das nicht tun, sie hatte doch auch keinen Grund dazu. Ich wusste nicht wie viele Tränen über meinen Wangen gelaufen waren, bis ich an Katerina vorbei lief. Nicht Richtung Elijah. Wieso? Wie hatte ich mich so irren können? War das wirklich alles eine Lüge gewesen? Aber es ging doch nur so, entweder log Elijah oder Katerina. Und Katerina würde nicht lügen. Sie würde mir niemals vorsätzlich weh tun. Außerdem hatten wir uns geschworen, uns selbst dann nicht anzulügen, wenn wir den anderen nicht weh tun wollten. Ich hatte gelogen. Um sie zu beschützen. Es war schiefgegangen. Die ganzen Lügen hatten keinen Sinn gehabt. Aber nur weil ich uns verraten hatte, hieß das gar nichts. Es bedeutete nicht, dass sie dasselbe tun würde und welchen Grund hätte sie nur dazu? Wir liebten einander, niemals würden wir wollen, dass der andere litt oder Schmerzen hatte. Aber das bedeutete, dass es nicht echt war, das Elijah gelogen hatte und das gab mir einen Schmerz, den ich bisher noch nie gefühlt hatte. Mein Herz zersprang und ich konnte nur noch weinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)