Gefühle unter dem Sand von NorwegianWood ================================================================================ Kapitel 3: Misstrauen gegen Freundschaft ---------------------------------------- Gefühle unter dem Sand Kapitel 3: Misstrauen gegen Freundschaft Nach weiteren 3 Stunden waren sämtliche Prüfungen abgeschlossen und Tsunade gab bekannt, welche Ninja die Prüfung bestanden hatte und nun den Rang Jonin trugen. Die Hokage hatte Naruto als Ersten zum Jonin genannt, da er ansonsten immer nach jedem Schüler gerufen hätte 'Darf ich jetzt, Oma Tsunade?'. Es gab nur zwei Ninja, die es nicht geschafft hatten, und beide waren Schüler von Danzo, welcher dies zufrieden annahm. Sayuri musste sich beherrschen ihn nicht irgendwie anzugreifen, sei es verbal oder körperlich, aber sie musste ihre Tarnung wahren. Ihr kam es sowieso komisch vor, dass es vor allem Temari, Kankuro und Gaara nicht bemerkt hatten, dass sie hinter der Anbu-Maske steckte. Aber anscheinend hatte sie ihr Chakra die ganze Zeit über erfolgreich unterdürcken können. Naruto und die anderen warteten bis alle ihrer Freunde und Bekannten als Jonin ausgezeichnet wurden und machten sich dann auf den Weg zu einem kleineren Nudel- und Sushirestaurant, um ihren Sieg zu feiern. Freudig plappernd betraten sie den Raum und beschlagnahmten einen Tisch, der groß genug für alle war. Der Inhaber freute sich über so viele Kunden und begrüßte sie schon etwas überheblich. „Anscheinend hat jeder Tag auch etwas Schlechtes“, meinte Temari schroff, während ihr Blick gen Tresen gerichtet war. Kankuro, der rechts von ihr Platz genommen hatte, folgte ihrem Blick und verdrehte daraufhin leicht die Augen. Sayuri saß bereits am Tresen und bestellte gerade etwas bei dem Inhaber. „Vergiss sie. Lass dir den Tag nicht verderben“, meinte er und widmete sich wieder den anderen. Seine Schwester tat es ihm gleich. Gaara, der links von Temari saß, schaute nur kurz und halbherzig zu dem schwarzhaarigen Mädchen, bevor er sich wieder Naruto zuwandte, der ihm ein Ohr abkaute. „Jetzt muss ich nur noch Hokage werden und dann stehen wir wieder auf derselben Stufe!“, freute sich der Fuchsjunge und schlug dem Kazekage freundschaftlich auf die Schulter. „Ha. Das musst du erst einmal schaffen“, entgegnete Gaara und auch wenn seine Stimme monoton wie immer war, wollte er Naruto ebenfalls freundschaftlich etwas aufziehen. „Zweifelst du etwa daran? Du wirst schon sehen, glaube mir. Und wenn es dann soweit ist... Werden wir als Hokage und Kazekage gegeneinander antreten... Und ich gewinne natürlich!“, grinste Naruto und rief zum wiederholten Male nach dem Kellner. Gaara schüttelte verständnislos, aber leicht lächelnd den Kopf. „Er ist wieder viel offener seit wir hier sind“, flüsterte Kankuro Temari zu und nickte unbemerkt zu Gaara. Seine Schwester nickte und belächelte kurz ihren rothaarigen Bruder. „Der Umgang mit Naruto tut ihm gut“, erwiderte sie ebenso leise, „es war eine gute Entscheidung, dass er mitkommen wollte.“ Im nächsten Moment wurden sie vom Kellner unterbrochen, der nach Narutos gefühlten 50. Schrei endlich an den Tisch gekommen war, um die Bestellungen aufzunehmen. Insgesamt waren sie 10 Leute. Die Sabakuno-Geschwister, Naruto, Lee, Neji, TenTen, Shikamaru, Nejis Cousine Hinata und Kiba Inuzuka. Dem Kellner fiel es daher schwer alle Bestellungen der Reihe nach aufzunehmen und vor allem sie sich alle zu merken, weshalb er öfters als einmal nochmal nachfragen kam. „Ich hab schon ewig keine Nudelsuppe mehr gegessen. Wir sind hier zwar nich bei Ichiraku, aber wenigstens mal wieder eine schöne Suppe!“, Naruto war immer noch hell erfreut und plapperte fröhlich darauf los, ob er dabei andere Gespräche störte oder nicht. Nach einer guten Weile kam der Kellner vollgepackt wieder an den Tisch und servierte nach und nach das Essen. Naruto stellte er einen Teller mit Sushi hin. „Hey! Das ist nicht meins! Ich wollte einen Nudelsuppe!“, beschwerte er sich auch zugleich und der Kellner fühlte sich etwas überrumpelt. Er wollte gerade etwas erwidern, als ihm eine dünne Stimme zuvor kam. „N-Na-Naruto... Ich glaube i-ich ha-habe deine Su-Suppe“, Hinata strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und schob mit der anderen ihren Teller zu Naruto, der ihr direkt gegenüber saß. „Oh“, sagte Naruto grinsend, „dann ist das wohl deiner.“ Er reichte ihr ihren Teller voll Sushi und machte sich dann sofort über seine Suppe her. „Die schmeckt so gut“, murmelte er mit vollem Mund, „noch eine!“ Seine Freunde lachten und fingen dann auch an zu essen. Sayuri schaute immer mal wieder zu dem großen Tisch herüber, an dem Gaara saß. Sie verstand wirklich nicht über was genau Chiyo, Baki und Ebizo sich Sorgen machten. Gaara wirkte keineswegs kalt. Im Moment erfüllte er noch nicht einmal sein normales Maß an Kälte und Ablehnung. Er lächelte dauernd und schien sich zu amüsieren. Sayuri seufzte und schaute schnell weg, als sie das Gefühl bekam, dass Gaara gleich seinen Blick heben würde. Sie schob ihren noch fast vollen Teller von sich weg und griff zu ihrem grünen Tee. Irgendwie hatte sie keinen Appetit. Nach den Prüfungen überkam sie wieder ein mulmiges und bedrückendes Gefühl. Die Kämpfe hatten sie abgelenkt und hatten ihr keine Gelegenheit zum Nachdenken gelassen, doch kaum waren sie vorbei erinnerte sie sich wieder daran, dass sie eigentlich nicht hier sein wollte. In den vergangen Jahren, sowohl vor als auch bei Akatsuki, hatte sie sich immer wieder ausgemalt, wie ihr Leben hätte ablaufen können, wenn die Dorfältesten von Konoha es nicht zerstört hätten. Erneut seufzte die Suna-Nin und nippte an ihrem Tee. Sie war froh, dass in diesem Restaurant noch mehr los war, denn so viel es nicht so sehr auf, dass sie Gaara ab und zu beobachtete. Obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass die anderen sie schon längst bemerkt hatten. Zumindest bildete sie sich ein ab und an ihre Blicke auf sich zu spüren. „Vielleicht sollte ich ja einfach gehen“, dachte sich Sayuri, „Gaara ist nicht depressiv und wenn ist er in guten Händen.“ Sie legte etwas Geld auf den Tresen und wollte aufstehen, um zu gehen. Als sie sich jedoch umdrehte sah sie einen Rotschopf direkt vor sich. „Was suchst du hier?“, fragte Gaara und seine Stimme klang skeptisch. „Ähm... Essen?“, stellte Sayuri eher eine Gegenfrage anstatt zu antworten. „Das sehe ich. Aber wieso hier?“ „Ich habe einfach nur einen Laden gesucht, indem ich schnell etwas essen kann.“ „Ich glaube dir nicht“, sagte Gaara klar heraus und schaute Sayuri direkt in die Augen, „du wolltest hier nicht nur etwas essen. Also wieso bist du hier?“ Sayuri seufzte wieder. Am Liebsten hätte sie ihm irgendwas an den Kopf geschleudert, weil er sie jetzt so ausfragen musste. „Sonst ist er doch auch nicht so wortgewandt“, dachte sie und setzte zu einer Antwort an, als ihr schon jemand zur Hilfe kam. „Sie wollte sich mit mir treffen“, ertönte Kankuros Stimme hinter den beiden. Gaara drehte sich zu seinem Bruder herum und hob leicht die Augenbraue. „Weshalb wolltet ihr euch treffen?“, fragte er nach. „Einfach so, Gaara. Zum Reden. Du sagtest doch sie gehört jetzt wieder zu Suna. Früher oder später müssen wir dann einfach alles klären“, antwortete Kankuro und er klang erstaunlich ehrlich und überzeugend. Gaara bedachte die beiden nochmals mit einem ungläubigen Blick und begab sich zurück zu Naruto und den anderen. „Wieso ist er so misstrauisch?“, fragte Sayuri und wandte ihren Blick von Gaara zu Kankuro. „Denkst du uns fallen deine Blicke nicht auf? Du hast ständig herüber geschaut... Als ob du ihn – wie soll ich sagen – überwachen würdest?“, Kankuro musterte Sayuri eindringlich, welche seinem Blick standhielt. Jedoch gab sie keine Antwort auf seine Vermutung. „Hat Chiyo dich geschickt, weil sie sich Sorgen um Gaara macht?“, hakte er nach, „ich hatte nicht das Gefühl, dass es Gaaras eigene Idee war mit nach Konoha zu kommen.“ Sayuri verdrehte kurz die Augen und setzte sich wieder auf ihren Stuhl vor dem Tresen ohne sich von Kankuro abzuwenden. „Es hat keinen Sinn zu lügen, oder?“, fragte sie rein rhetorisch. Kankuro schüttelte leicht lächelnd den Kopf und ließ sich neben ihr nieder. „Chiyo, Ebizo und Baki haben Angst, dass Gaara die Kontrolle über sich verliert. Sie haben das Gefühl, dass er sich in letzter Zeit wieder mehr zurückgezogen hat und noch kälter geworden ist. Deshalb wollten sie, dass ihr zu dritt nach Konoha reist, damit er Ablenkung bekommt. Und dieser Fuchsjunge ist ihrer Meinung nach die beste Lösung für dieses Problem.“ „Dachte ich mir es doch...“, sagte Kankuro nachdenklich, „aber was hast du dann mit der ganzen Sache am Hut?“ „Sie wollen, dass ich ein Auge auf ihn habe. Sie denken wohl, dass ich ihn daran hindern könnte Shukaku freizulassen, nur weil das einmal passiert ist.“ „Ich glaube nicht, dass das der einzige beziehungsweise der Hauptgrund war, weshalb sie dich hergeschickt haben. Gaara vertraut dir, auch wenn es eben vielleicht nicht danach ausgesehen hat. Er vertraut dir genauso viel wie uns, wenn nicht sogar noch mehr. Ich weiß das klingt erst einmal seltsam und widersprüchlich. Aber wir sind seine Geschwister, von uns erwartet er ein gewisses Maß von Vertrauen und all dem. Du jedoch bist 'nur' eine Freundin. Ein Mädchen, das mit 8 Jahren zu uns ins Dorf kam und keine Angst vor ihm hatte, obwohl man sie vor ihm warnte. Du hast nicht auf all die Gruselgeschichten gehört, die man dir über ihn erzählt hat, sondern hast dir dein eigenes Bild von ihm gemacht und dafür schätzt er dich mehr als sonst wen. Er sieht sich nun mal selbst als Monster und kann es nicht nachvollziehen, dass überhaupt irgendjemand ihn mag“, Kankuro schaute kurz zu seinem Bruder und lächelte leicht bitter bevor er sich wieder zu Sayuri wandte, „als er damals im Begriff war die Kontrolle über Ichibi zu verlieren, hast du dich ihm in den Weg gestellt. Du bist nicht weggerannt, so wie es jeder getan hätte. Noch nicht einmal Temari und ich würden uns in diesen Situationen mit ihm anlegen. Du hast allerdings auf ihn eingeredet und ihn durch die Dinge, die du gesagt hast, zurückgeholt. Dafür wird er dir immer dankbar sein. Er war kurz davor sein eigenes Dorf anzugreifen, das er doch so liebt... Ich denke das war der Zeitpunkt, an dem er dir dann endgültig vertraute. Als du dann vor drei Jahren aber einfach mitten in der Nacht gegangen bist ohne ein Wort zu sagen, hat das ein Riss bei ihm hinterlassen. Er wusste nicht wieso du einfach gegangen bist und auch wenn er es nie zugeben würde, aber zu einem gewissen Maße gibt er sich selbst die Schuld daran. Er denkt, er hätte etwas falsch gemacht.“ Sayuri hatte Kankuro aufmerksam zugehört und sie fühlte sich mit Wort für Wort schlechter. Sie hatte damals schon ein schlechtes Gewissen, als sie gegangen war, aber zu hören, dass sich andere wegen ihr Vorwürfe machten, war noch einmal etwas anderes. Vor allem wenn dieser jemand der eigentlich gefühlslose Kazekage Gaara war. „Wieso sollte er etwas falsch gemacht haben? Ich war diejenige, die gegangen ist, also liegt der Fehler doch bei mir...“, meinte Sayuri nach einer Weile der Stille. „Er hat das Gefühl als Kazekage versagt zu haben. Seine Aufgabe ist es sein Volk zu schützen und dafür zu sorgen, dass es sich in Sunagakure wohl fühlt. Da du verschwunden warst ging er davon aus, dass du dich unsicher und unwohl fühltest. Aber wie gesagt, sowas in der Art hat er nie preisgegeben... Temari und ich vermuten es nur, weil wir sein Verhalten und seinen Charakter eigentlich ganz gut einschätzen können mittlerweile...“ „Ich wollte nicht, dass er so denkt...“, gab die ehemalige Akatsuki zu und schaute auch nur für wenige Sekunden zum Kazekagen. Sie seufzte und stand erneut auf. „Ich denke ich sollte jetzt wirklich gehen... Ich will seinen Missmut nicht noch mehr wecken. Könntest du für den Rest des Abends ein Auge auf ihn werfen? Ich denke zwar nicht, dass Chiyos Sorgen berechtigt sind, aber nur für den Fall...“ Kankuro nickte und erhob sich ebenfalls. „Darf ich dir noch eine Frage stellen?“ Sayuri blickte fragend zu ihm, auch wenn sie sich eigentlich schon denken konnte, was er wissen wollte. „Wieso bist du mit Itachi Uchiha mitgegangen?“ „Ich stand in seiner Schuld... Und es war die letzte Möglichkeit diese zu begleichen...“ „Wie meinst du das? Was hat er getan, dass du ihm etwas schuldig warst?“ Sayuri lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht irgendwann einmal aber im Moment ist es nicht der richtige Zeitpunkt... Bitte versteh das.“ „Natürlich, die Hauptsache ist, dass du weißt, was du tust... und das hoffe ich doch“, meinte Kankuro und zwinkerte ihr zu, „ich bin froh, dass wir das geklärt hätten.“ Mit diesen Worten begab er sich zurück an den Tisch, an denen die anderen sich immer noch munter unterhielten. Temari sprach ihn sofort an, wahrscheinlich wollte sie wissen, worüber er mit Sayuri geredet hatte, aber Kankuro schüttelte nur den Kopf und winkte ab. Sayuri verließ lächelnd das Restaurant. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass sie nun wenigstens wieder mit einem der Sabakuno-Geschwister im Reinen war. Kaum stand sie im Freien verschwand das Lächeln aber auf der Stelle. „Verfolgst du mich etwa?“, fragte sie kühl. Danzo lachte hämisch. „Bilde dir ja nicht zu viel auf dich ein. Es ist ein reiner Zufall, dass wir uns hier treffen.“ „Ja, natürlich“, verdrehte Sayuri ihre Augen, „wenn du mich entschuldigst. Ich kann mir weitaus schönere Dinge an diesem Abend vorstellen, als mich mit dir zu unterhalten.“ Sie drehte sich in die andere Richtung und wollte zu ihrer Wohnung laufen, doch der Konoha-Nin hielt sie am Arm zurück. Sayuri entriss seinem Griff sofort. „Fass mich nicht an“, keifte sie und schaute ihn drohend an, was ihm wieder ein Lachen entlockte. „Soll ich etwa Angst vor dir haben?“ „Besser wäre es. Ich könnte dich jede Sekunde auffliegen lassen. Und was denkst du wohl, was Tsunade dann machen wird?“ „Wie niedlich. Als ob ich Angst vor Tsunade hätte. Sie ist genauso eine Schande für Konoha, wie du es bist und wie es Itachi war.“ „Schande hin oder her. Sie ist stärker als du und hat weitaus mehr Einfluss als du es jemals haben wirst.“ Sayuri wurde schlecht von seiner arroganten und überheblichen Art, doch sie versuchte sich zu beherrschen. Jedes Auffallen war zurzeit keine gute Idee. „Warte es ab. Es wird der Tag kommen, an dem ich Tsunade ablösen werde. Egal unter welchen Umstände sich dies vollziehen wird. Dann werde ich der Hokage sein und hier im Dorf mal ordentlich aufräumen. Schau lieber, dass du bis dahin die Fliege gemacht hast.“ „Schon wieder eine Drohung? Langsam langweilst du mich, Danzo.“ „Unterschätz mich nicht. Du sagst du könntest mich jede Sekunde auffliegen lassen, wenn du wolltest. Aber widerspricht das dann nicht dem, was Itachi Uchiha wollte? Er wollte nicht, dass Sasuke jemals etwas davon erfährt. Ich denke nicht, dass er kurz vor seinem armseligen Tod seine Meinung geändert hat.“ Sayuri überging seine abfälligen Bemerkungen und konzentrierte sich auf das 'Wesentliche'. „Damals wusste er auch nicht, dass es noch jemanden aus dem Uchiha-Clan gibt, den er nicht umgebracht hat. Und dieser wird alles daran setzten, dass Sasuke die Wahrheit erfährt. Und auch wenn Itachi Vorbereitungen getroffen hat, um diesen Jemand von Sasuke fernzuhalten, bezweifle ich, dass es funktionieren wird. Von daher habe ich dann auch keinen Grund mehr zu schweigen. An deiner Stelle wäre ich mir deshalb nicht zu sicher. Dein Leben hängt an einem seidenen Faden, den ich nur zu gewillt bin durchzuschneiden.“ Danzos sicheres Lächeln verschwand und sein Gesichtsausdruck wurde hart und kalt. „Dann muss ich wohl zu ernsteren Mitteln greifen...“, er verschränkte die Arme und bäumte sich leicht auf, „du hast sicher mitbekommen, dass deine werte Familie, wie du sie so schön nennst, aus Konoha verschwunden ist. Und genau in diesem Punkt besteht ein kleiner Unterschied zwischen uns. Ich weiß wo sie sind, du nicht. Ich weiß, was ich ihnen antun kann, du kannst es nur vermuten.“ Sayuri wurde kalt. Sie ballte ihre Hände so fest zu Fäusten, dass ihre Nägel tief in ihre Haut schnitten. Die ganze Zeit über hatte sie versucht ruhig zu bleiben, doch Danzo kannte nun mal ganz genau ihren wunden Punkt. Ihre größte Schwachstelle. „Das wagst du dich nicht“, zischte sie, obwohl sie nicht ganz so angriffslustig sein wollte. „Wollen wir wetten? Wie wäre es mit einer Abmachung? Du behältst mein kleines Geheimnis für dich und ich lasse im Gegenzug deiner Eltern und deinen schnuckeligen kleinen Bruder in Frieden. Wie hört sich das an?“ „Wie sich das anhört? Naja nach 10 Jahren Bedenkzeit muss ich sagen, dass ich die Kombination von Abmachung und Danzo nicht gerade sehr zu schätzen weiß. Außerdem wenn erst einmal die Wahrheit ans Licht gekommen ist, wirst du keine Chance mehr haben meiner Familie was anzutun.“ „Denkst du ich hätte keine Leute, die das für mich erledigen werden?“ „Dann nicht mehr, nein.“ „Du kleines Miststück“, Danzos Geduld war aufgebraucht. Er packte Sayuri unsanft und drückte sie fest gegen die Wand des Restaurants, „dir wird es Leid tun, wenn du je ein Wort darüber verlieren solltest. Bevor mich irgendjemand dafür zur Rechenschaft ziehen können wird, wirst du untergehen.“ „Ich sagte es bereits: Du langweilst mich mit deinen Drohungen“, erwiderte Sayuri standhaft. Sie sammelte Chakra in ihrem Fuß, verpasste ihm einen Tritt in den Magen und beförderte ihn somit in den gegenüberliegenden Stand. Das Gemüse und das Obst rollte über die Straße und das Ständchen brach in sich zusammen. Danzo stand aus dem Schutt auf und klopfte sich den Staub von seiner Kleidung. „Das hättest du nicht tun sollen...“, meinte er mit einem gefährlichen Unterton, „dir wird eine Geschichte niemand glauben. Niemand zweifelt den dritten Hokage an. Niemand möchte etwas Schlechtes über ihn hören, vor allem weil er nicht mehr am Leben ist. Das gilt hier fast so wie Gotteslästerung.“ Bevor Danzo einen Angriff starten konnte, hielt Sayuri ihn mithilfe eines Fesseljutsus an der Stelle fest, an der er stand. Pflanzenähnliche Stränge kamen aus der Erde, legten sich um seine Beine und ließen ihm keine Chance sich zu bewegen. Sie schritt auf ihn zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. Dann führte sie ihre Hand zu ihren Haaren und machte die linke Seite ihres Nackens frei. Was Danzo da sah, ließ ihn den Atem anhalten. „Du weißt was dieses Zeichen bedeutet. Sie haben keine andere Wahl als mir zu glauben. Und da du weißt, was dies bedeutet, weißt du auch, dass ich dich auffliegen lasse, bevor Itachis Leiche verwesen ist. Spätestens dann funktioniert mein Jutsu nämlich nicht mehr. Dein Pech, dass ich Leute kenne, die genau wissen, wie man eine Leiche möglichst lange intakt halten kann. Du wirst also noch eine ganze Weile leiden müssen.“ Mit dieses Worten löste sie ihr Fesseljutsu auf. Noch bevor sie weiter aufeinander losgehen konnten, wurden sie unterbrochen. „Was ist denn hier los?“, fragte eine Stimme, die Sayuri niemanden zuordnen konnte. Sie drehte sich um und entdeckte die zehnköpfige Gruppe, die Narutos und Lees Sieg gefeiert hatte. Der Junge, der gesprochen hatte stand etwas vor den anderen hatte braune Haare, spitze Eckzähne und jeweils ein rotes Zeichen auf den Wangen. Er trug einen weißen Hund bei sich und Sayuri konnte sich nicht erinnern ihn schon einmal gesehen zu haben. „Nur eine Unterhaltung zwischen zwei alten Bekannten... nicht wahr, Miss Kobayashi?“, sagte Danzo in seiner typischen, schleimigen Stimme, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Wie man es nimmt“, erwiderte sie trocken und würdigte ihn keines Blickes. Sie hörte nur ein leises Puffen, welches ihr sagte, dass Danzo sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub gemacht hatte. „Was läuft da zwischen dir und Danzo?“, fragte der Junge misstrauisch, „und wer bist du überhaupt?“ „Dasselbe könnte ich dich fragen“, konterte Sayuri nicht weniger misstrauisch. „Ich bin Kiba Inuzuka, vom Inuzuka-Clan und das ist mein Hund Akamaru“, stellte er sich vor ohne seine Tonlage zu ändern und sein Hund rundete es ab mit einem kleinen Kläffen. „Sie heißt Sayuri Kobayashi. Sie ist oder laut ihren Angaben war ein Mitglied von Akatsuki“, nahm Temari Sayuri das Wort ab und klang dabei nur minder gehässig. „Temari“, ermahnte Kankuro sie leicht gereizt. „Stehst du jetzt auf ihrer Seite oder was? Wahrscheinlich hat sie dir vorhin eine Menge Lügen auf den Tisch gepackt, als ihr so schön vertraut geredet habt.“ „Verhalte dich nicht so kindisch!“ „Könntet ihr mal aufhören? Das nervt“, murrte Shikamaru und griff sich an den Kopf, als ob er Schmerzen hätte. „Halt du dich da raus!“, keifte Temari und widmete sich dann wieder ihrem Bruder. „Lasst uns gehen... Das ist eine Sache zwischen denen“, meinte ein braunhaariges Mädchen mit zwei Dutts zu Neji, seiner Cousine und Lee. „Ten-TenTen h-hat Recht... Wir sollten da-da nicht st-stören“, stimmte Hinata zu und die vier entfernten sich von der Gruppe. Zurück blieben Kiba, Naruto und die Sabakuno-Geschwister, da Shikamaru sich ebenfalls entschlossen hatte so schnell wie möglich zu verschwinden. „Also? Du hast meine Frage nicht beantwortet“, ließ Kiba nicht locker und machte somit auch die zwei Streithähne wieder auf Sayuri aufmerksam. „Ich bezweifele, dass ich mich vor dir oder euch anderen rechtfertigen muss“, konterte sie unbeeindruckt. „Auch nicht vor dem Kazekage, der dich wieder in sein Dorf aufgenommen hat?“, stellte Naruto die Frage. Sayuri schluckte. Sogar der Fuchsjunge wusste, wie er ihr Pflichtbewusstsein wecken konnte. Die junge Kunoichi schaute schuldbewusst zu Gaara. Der erwiderte nur kurz gleichgültig den Blick, drehte ihr und den anderen dann den Rücken zu und lief los. Naruto, Kiba und Temari folgten ihm. Kankuro verharrte kurz bei Sayuri. „Unter unauffällig stell ich mir irgendwie was anderes vor...“, meinte er und schaute den anderen nach, „lass den Kopf nicht hängen, das wird wieder. Du musst dir nur das Vertrauen wieder verdienen.“ Dann verschwand auch er. Sayuri schaute ihren ehemaligen Freunden, Kiba und Naruto nach bis sie nicht mehr zu sehen waren. Dann bewegte sie sich in die entgegengesetzte Richtung ihrer Wohnung. Sie konnte jetzt nicht 'nach Hause' gehen. Sie musste erst noch etwas anderes erledigen, das sie nicht ewig vor sich herschieben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)