Moonlight Shadow von SeKaYa ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Disclaimer: siehe Kapitel 1 ~*~*~ James seufzte innerlich. So viel dazu, dass sie vielleicht endlich einmal ihre Positionen klärten. Sicher, er hatte zwischen den Zeilen lesen können, aber er verstand immer noch nicht, woher Snape kam. Er wusste nicht, wie er sich die Todesser vorgestellt hatte, aber Snape beschrieb sie wirklich mehr wie eine reine Zweckgemeinschaft – und Snape schien jetzt seine Nützlichkeit verloren zu haben, also fiel er raus. Irgendwie hatte James sich das anders vorgestellt, aber vielleicht kam es jetzt nur als Schock, da sich seine Freundschaft mit Sirius als nicht so tiefgehend, so gut erwiesen hatte, wie er zunächst angenommen hatte. "Snape, warum würden die dir nicht helfen?", fragte James wider besseres Wissen, und ohne wirklich auf Snapes Frage einzugehen. "Du bist gut in Flüchen und in Zaubertränken auch, also ..." Snape warf ihm einen Blick zu, der weniger wütend denn entnervt war. "Welchen Teil von Klappe halten verstehst du nicht? Muss ich denn wirklich erst alles für dich erklären, damit du es verstehst? Vor allem, wenn du mich mit sinnlosen Fragen löcherst, ohne meine gerechtfertigten zu beantworten." James mied seinen Blick. "Ich verstehe deine Begründung einfach nicht", sagte er beinahe schon defensiv, ohne jedoch auf Snapes Anmerkung einzugehen. Er wusste, dass er der Frage auswich. Er wusste auch, dass sie gerechtfertigt war – genau deshalb ignorierte er sie ja absichtlich. Denn wenn er ehrlich war, wusste er selbst nicht wirklich, warum Snape zum Ziel ihres Spotts und ihrer Streiche geworden war. Anfangs war der einzige Grund gewesen, dass Snape nach Slytherin gewollt hatte, was er auch geworden war. Danach ... Snape hatte sich gewehrt, das war ihnen Grund genug gewesen. Außer natürlich, dass er sowieso ein Slytherin war. Und dann war er auch noch mit Lily befreundet, was James ihm nicht verzeihen konnte, selbst wenn das nicht Snapes Schuld an sich war. Wer würde eben nicht mit Lily befreundet sein wollen? Aber eigentlich war Snape einfach nur da gewesen und hatte eine gute Zielscheibe abgegeben. Dass die Lehrer immer ein wenig parteilich gewesen waren, hatte Snapes Situation nicht geholfen. Es war nicht so, als wäre Snape nur Opfer – er hatte immer genauso gut ausgeteilt, wie er eingesteckt hatte – aber es war ein Fakt, dass James und seine Freunde immer ein wenig leichter davongekommen waren. Und das hatten sie ausgenutzt. Warum auch nicht? Wenn die Lehrer es ihnen durchgehen ließen ... James wurde bewusst, dass selbst Snapes eigener Hauslehrer ihm weniger Aufmerksamkeit geschenkt hatte als den Rumtreibern, wenngleich Snape sich in der Schule besser darstellte. Seine Noten waren besser als die von James oder Sirius oder Remus. Wäre es jemand anderes als Snape, James hätte beinahe Neid als Grund vermuten können. Und mit der Erkenntnis wollte er sich wirklich nicht näher befassen, besonders nicht gegenüber Snape. Snapes Blick war finster, aber er rollte nur mit den Augen, statt ihn anzugiften. Vielleicht hatte er sein heutiges Pensum an Gift bereits versprüht? Oder er hob es sich für eine spätere Attacke auf. "Sag, Potter, hast du je irgendetwas über mich verstanden? Nein, antworte nicht." Er sah weg. "Ich bin ein Slytherin und damit doch scheinbar sowieso das Erzböse verkörpere. Was willst du also?" "Hey, du musst zugeben, dass du mit solchen Leuten abhängst, und dann diese Reinblutideologie –" "Potter, ich teile mit denen einen Schlafsaal. Glaubst du ernsthaft, dass ich es mir mit ihnen dann verscherze? Was würde ich dann tun, irgendwo in einem kalten Kerkerkorridor kampieren?" Snape schnaubte. "Und was soll der Schwachsinn von wegen Reinblutideologie? Der einzige Reinblüter hier bist du, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte. Tatsächlich könnte man dir so eine Weltanschauung eher zuschreiben, dir und Black: Zwei reiche Reinblüter, die ein fast mittelloses Halbblut schikanieren. Sehr Gryffindor. Und dir ist hoffentlich auch aufgefallen, dass meine beste Freundin muggelstämmig ist, ja?" James runzelte die Stirn. Snape war ein Halbblut? Nun, an sich war das nichts besonderes, da bestimmt die Hälfte der Bevölkerung aus Halbblütern bestand, aber irgendwie hatte er immer angenommen, dass Snape reinblütig sei. Nicht, weil sein Name das andeutete, wenngleich es auch Reinblüter mit dem Namen gab. Vielleicht war Snape ja das Kind eines solchen Snape und einer Muggelstämmigen oder sogar einer Muggelfrau. Vermutlich ersteres, aber es war trotzdem eine Überraschung. Es würde jedoch erklären, warum Snape sich als fast mittellos bezeichnete – sein Vater wäre enterbt worden, wenn seine Familie nur halb so fanatisch wie Sirius' war. "Warum tust du dann immer so, als würdest du Muggel hassen?" Snape schenkte ihm einen geradezu ungläubigen Blick. "Weil ich Muggel hasse", sagte er entnervt. "Selbst wenn es nicht alle sind, sind es doch genug. Ich möchte dich mal sehen, wenn –" Er unterbrach sich, und James erfuhr nicht, wobei Snape ihn sehen wollte. Irgendetwas, was mit Muggeln zu tun hatte, jedenfalls. "Es sind jedenfalls mehr als genug, aus diversen Gründen", meinte Snape nur. "Wie deine Mutter?", vermutete James, auch wenn er es mehr zu sich selbst sagte. Snape runzelte verwirrt die Stirn. "Wie meine Mutter? Was hat sie damit zu tun? Sicher, ich bin nicht wirklich glücklich darüber, dass sie meinen Vater geheiratet hat, aber das hat nichts mit Muggel und Nicht-Muggel zu tun." Er schnaufte. "Wie so oft verrennst du dich irgendwo in deinen wirren Gedanken. Erst mit den Todessern, jetzt mit den Muggeln. Benutz das, was du so hochtrabend Verstand nennst, und denk auch mal nach, bevor du sprichst." "Du ergibst einfach keinen Sinn, das ist das Problem!", schnappte James. "Du hasst Muggel und tust es dann doch nicht. Du bist ein Halbblut, aber folgst der Reinblutideologie, du –" "Es ist ganz einfach", unterbrach Snape ihn unwirsch. "Wenn du in Rom bist, dann tu das, was die Römer tun. Das ist alles." Er funkelte James an. "Und wenn du noch einmal mit Todessern und Vorurteilen ankommst, ziehe ich dir Nase und Ohren so lang, dass du als Elefant durchgehst!" Für einen kurzen Moment war James still. Allein die Vorstellung, dass Snape tatsächlich seine Drohung wahr machen könnte – lächerlich. Snape war dazu gar nicht in der Lage, zumindest nicht ohne Zauberstab. Und ihre Zauberstäbe schienen nicht in Reichweite zu sein, auch wenn James nicht mit Sicherheit sagen konnte, dass sie nicht irgendwo im Nachtschränkchen lagen. "Dann erklär es so, dass normale Menschen es verstehen können", forderte James. "Du willst ein Todesser werden, hast aber deinen Worten zufolge nichts mit deren Ideologie zu tun –" "Wer sagt eigentlich, dass ich ein Todesser werden will?", fuhr Snape wütend dazwischen. "Du und deine sauberen Freunde haben es einfach beschlossen, und das macht es für dich zum Fakt! Willkommen in der Wirklichkeit, Potter: Das, was du für wahr hältst, ist nicht immer wahr!" "Dann sag es mir ins Gesicht!", fauchte James zurück. "Du hast bisher mit keinem Wort gesagt, dass du kein Todesser werden willst! Sag es mir, klipp und klar und ehrlich!" Snapes Wangen nahmen eine hässliche Rotfärbung an. "Widerspricht sich ehrlich und Slytherin in deiner Wahrnehmungswelt nicht?", zischte er. James zog die Brauen zusammen, sich nun sicher, dass er Snape hatte. Warum sonst sollte er derart ausweichend werden? "Lenk nicht vom Thema ab", forderte er. "Sag es!" "Erst, wenn du meine Frage beantwortest und mir sagst, warum ihr mich seit Tag eins schikaniert", konterte Snape schnell, aber James wusste, dass er Zeit schinden wollte. Problem: James konnte die Frage nicht beantworten. Vermutlich war Snape sich dessen bewusst. James zog die Brauen zusammen. Er konnte Snape definitiv nicht sagen, warum, denn der Schluss, zu dem er gekommen war, war etwas, was er mit ins Grab nehmen würde, wenn nötig. Also brauchte er einen anderen Grund, eine Art Ausrede. Tatsächlich wusste James, was er gesagt hätte, wenn irgendwer anders ihn gefragt hätte. Mehr als eine Art Scherz, aber vielleicht würde das Snape ja nicht auffallen? Immerhin, Snape verstand Spaß nicht, wie es schien. Andererseits ... James biss sich auf die Lippen. Es war nicht lustig, zumindest nicht in dieser Situation. Wie würde Snape reagieren? Es ist die Tatsache, dass du existierst, wenn du verstehst, was ich meine. Die Worte waren da, er brauchte sie nur auszusprechen. Aber etwas hielt ihn zurück. Er hatte keine Ahnung, wie Snape die Worte aufnehmen würde, aber nach dem, was er während ihrer gemeinsamen Zeit hier über ihn erfahren hatte, konnte er es nicht über sich bringen, es einfach zu sagen. Nicht, nachdem Snape ihnen – ihm und vor allem aber Sirius – vorgeworfen hatte, ihn tot sehen zu wollen. Das wäre einfach nicht richtig. Andererseits, es war in gewisser Weise Snapes Existenz. Was also sagen? James holte Luft und sah Snape fest an. "Weil du einfach du bist", sagte er, innerlich das Gesicht verziehend. Es klang nicht so, wie er gedacht hatte, dass es klingen würde. Eigentlich hatte er mehr darauf hinweisen wollen, dass es einfach von Anfang an keine Chance für ein neutrales Verhältnis gegeben hatte. Snape starrte ihn ausdruckslos an. "Weil ich ich bin?", echote er tonlos. "Das ist alles?" James schüttelte den Kopf. "Ich meinte das nicht so, ich –" "Nein?", fragte Snape scharf. "Wie dann? Ich finde, das ist eine ziemlich klare Aussage. Und sie passt wunderbar zu Blacks Mordversuch." Er wandte sich ab. "Und ich dachte, es gäbe einen richtigen Grund...", murmelte er, aber James wusste, dass es nicht für ihn bestimmt war. James biss die Zähne zusammen. Musste er jetzt etwa tatsächlich mit der ganzen Wahrheit herausrücken? Nein. Das konnte er nicht. Wollte er nicht. Aber er konnte das auch nicht so stehen lassen, nicht nach dieser ganzen Misere. Er schluckte. Zeit, zu beweisen, dass er wirklich ein Gryffindor war. "Hör mal, Snape", begann er langsam, "lass es mich erklären, okay?" ooOoo Severus zeigte mit keiner Regung, dass er Potter gehört hatte. Dennoch, er konnte nicht umhin, die Ohren zu spitzen. Er erwartete nichts, wirklich. Potter hatte ihm ziemlich eindeutig zu verstehen gegeben, dass er ihn nicht ausstehen konnte, weil er eben Severus Snape war und niemand sonst. Aber etwas in Potters Stimme hielt ihn davon ab, ihn sofort abzuwürgen. Vielleicht, nur vielleicht, hatte er ja etwas zu sagen, was von Interesse wäre. Potter schien sein Schweigen jedenfalls als Erlaubnis zu sehen, fortzufahren: "Ich weiß, es klang äußerst blöd, wie ich das gesagt habe." Severus schnaubte. Blöd war maßlos untertrieben. "Aber Fakt ist, ich weiß nicht, wie ich es sagen sollte. Es ist einfach so, dass wir nie auf einen grünen Zweig kommen werden, ich meine ... du bist ein Slytherin und ich ein Gryffindor, da ist Ärger bereits vorprogrammiert und –" "Erstaunlich dann, dass meine beste Freundin eine Gryffindor ist", bemerkte Severus spitz, auch wenn er eigentlich nichts hatte sagen wollen. Er warf Potter einen Blick über die Schulter zu. "Abgesehen davon habt ihr damit bereits angefangen, bevor irgendeiner von uns in einem Haus war." "Nun lass mich doch mal ausreden!" Potter schüttelte den Kopf. "Du wirst doch wohl zugeben, dass Gryffindors und Slytherins nicht miteinander klar kommen – selbst wenn Lily eine Gryffindor ist, ihr kanntet euch schon vorher, und außerdem bringt eure Freundschaft ihr auch nur Scherereien –" Severus warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Nicht zuletzt dank euch. Und ich merke an, dass ich die meisten Scherereien habe – nämlich durch dich und deine Kumparsen und die Slytherins, die mich deshalb für verrückt halten. Also komm nicht mit so etwas!" Potter seufzte. "Merlin, Snape, versteh doch!" Er fuhr sich in dieser nervtötenden Art und Weise durch sein Haar. "Du bist einfach ein spezieller Fall, weil du mit einer Gryffindor befreundet bist. Wobei du den Rest von uns wie Dreck behandelst." Severus hob eine Augenbraue. "Na schön, wir behandeln dich auch nicht gerade gut, aber das beruht auf Gegenseitigkeit." "Im Endeffekt willst du mir also weismachen, dass euer einziger Grund ist, dass ich in Slytherin bin?" "Nicht ... ganz." Potter wirkte nun fast schon verlegen. "Tatsache ist, du hast immer ziemlich gut ausgeteilt, ich meine, du weißt schon ... und ich gebe zu, wegen Lily, also –" Severus fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Was war das denn für eine Begründung? "Wenn ich mich also nicht gewehrt hätte, hättet ihr mich in Ruhe gelassen, oder was? Klar, Potter. Nachdem ihr mich vollkommen in den Boden gestampft hättet. Und selbst einem Kretin wie dir sollte doch klar sein, dass du deine Chancen bei Lily nicht gerade erhöhst, wenn du ihre Freunde attackierst. Das ist so schwachsinnig – aber vermutlich glaubst du das wirklich, was?" "Ich habe nie behauptet, dass es Sinn ergibt", brummte Potter mürrisch. "Aber das sind die einzigen Gründe, die mir einfallen..." Er fasste sich. "Und wolltest du nicht auch etwas beitragen?" Severus' Augen verengten sich zu Schlitzen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Potter versuchte, ihn in die Enge zu treiben. Vor allem, wenn seine Antwort eher eine Nicht-Antwort war. Dennoch, unter den gegebenen Umständen ... Severus dachte zum ersten Mal wirklich darüber nach. Er hatte dieses Thema bisher eigentlich immer gemieden, war ausgewichen. Er hatte nie gesagt, dass er ein Todesser werden wollte – er hatte es aber auch nie bestritten. Irgendwie hatte er immer gehofft, sich so alle Türen offen halten zu können, was jedoch eine dumme Idee war, wenn man es genau bedachte. Aber konnte er jetzt wirklich klipp und klar sagen, dass er kein Todesser werden wollte? Das Problem war, dass er nicht wusste, wie es mit der Zukunft aussah. Wenn er davon ausging, dass er ein Werwolf war, dann würde man ihn nicht als Todesser zulassen. Dann wäre die Antwort einfach. Er könnte sich ihnen anschließen, sich auf die Seite des Dunklen Lords stellen, aber er würde nie ein Todesser sein. Aber was konnte er sich davon erhoffen? Nicht viel. Greyback und Werwölfe wie er waren mit Leib und Seele Werwölfe – Severus wäre lieber ein normaler Zauberer, und das konnte er nicht mit Greyback als Vorläufer verwirklichen. Und wenn er so leben wollte, müsste er darauf hoffen, dass die Diskriminierung ein Ende hatte. Und das, obwohl er genau wusste, warum Werwölfe diskriminiert wurden. Sie waren gefährlich, nicht immer, aber es reichte. Einmal im Monat war genau einmal zu viel. Und obendrein hatten sie keinerlei Kontrolle über sich, denn warum sonst würden sie beide jetzt hier sein? Wenn er jedoch kein Werwolf war ... Severus seufzte innerlich und sah Potter fast schon müde an. "So einfach ist das nicht", sagte er mürrisch. "Ich kann es mir nicht leisten, mich gegen mein eigenes Haus zu stellen, wenn ich damit rechnen muss, dass Leute wie ihr mir überall auflauern. Ich will nicht in jeder Sekunde meines Lebens über die Schulter schauen müssen." Er runzelte die Stirn. "Das heißt, mehr noch als ich es ohnehin schon tun muss, wenn du verstehst, was ich meine." Potter verschränkte die Arme. "Na und? Dann posaun es eben nicht in der Großen Halle heraus. Aber sag es mir!" "Wenn ich es dir sage, dann kann ich es gleich über den Rundfunk senden, Potter." Severus schnaufte. "Abgesehen davon geht dich das auch rein gar nichts an. Es ist meine Zukunft – die ihr mir ja sowieso schon versaut hat durch diese Misere hier." "Was hat das eine mit dem anderen zu tun?", grollte Potter. "Du behauptest, dass es nicht stimmt, dass du ein Todesser werden willst, aber gleichzeitig kannst du es nicht sagen? Das ist Schwachsinn! Und jetzt behauptest du auch noch, dass diese Sache dich – woran hindert? Ein Todesser zu werden?" "Auch", sagte Severus spöttisch, "oder kannst du dir ernsthaft vorstellen, dass die einen Halbmenschen wollen? Als Halbblut hat man es da schon schwer genug." Er wurde wieder ernst. "Aber darum geht es gar nicht. Du musst natürlich alles immer auf Todesser münzen, aber ich sprach von meinem Berufswunsch. Dank euch kann ich nicht das tun, was ich immer tun wollte. Merlin, ich kann jetzt froh sein, wenn ich überhaupt irgendeinen Job kriege! Verstehst du das? Ich habe keine zwanzig Gringottsverließe, auf die ich zurückgreifen kann! Ich muss jetzt bereits in den Ferien arbeiten, um genug Geld zusammenzukriegen. Aber Dank euch ist es vollkommen egal, wie gut ich in der Schule bin – niemand stellt einen Werwolf ein. Und das Ministerium verbietet mir sogar, in dem Bereich zu arbeiten, in dem ich immer arbeiten wollte!" Potter runzelte die Stirn. "Wieso sollte das Ministerium das tun?", fragte er. "Sollten die nicht froh sein, wenn die Leute arbeiten und so?" Severus fragte sich, ob Potter sich wirklich nie mit solchen Sachen befasst hatte. Es erschien sehr möglich. Immerhin, den einzigen Grund, den Potter je gehabt hätte, sich über so etwas zu informieren, wäre für seinen Werwolffreund gewesen. Und soweit Severus es wusste, hatte Potter nie große Ambitionen gezeigt, was irgendeinen Beruf betraf. Sicher, er hatte immer großspurig von einer Quidditchkarriere geprahlt. Und er hatte, wie Black auch, davon geredet, Auror zu werden. Aber er konnte sich weder den einen noch den anderen vorstellen, wie sie wirklich ernsthaft arbeiteten. Abgesehen davon, es würde ihrem Äußeren vermutlich nicht gut tun, und dann wäre der einzige Punkt von Interesse weg. Denn das war am Ende alles, was sie waren: Reiche Schönlinge, die sich für zu gut für alle anderen hielten. Vermutlich dachten sie, sie wären Gottes Geschenk an die restliche Schöpfung. Severus verzog angewidert das Gesicht. "Aus Sicherheitsgründen", erklärte er Potter jedoch finster, denn er sollte nicht ganz so dumm sterben. "Weil Lykanthropie ansteckend ist, und sie wollen nichts riskieren." Er schüttelte den Kopf. "Die Zulassungsbedingungen für eine Ausbildung zum Meister der Zaubertränke, genau wie zum Heiler, sind da sehr streng, aber da du es ja nicht nötig hast, zu arbeiten, wundert es mich weniger, dass du dich nie mit so etwas befasst hast." Potter starrte ihn an und schwieg beinahe schon betreten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)