Ich werde dich nicht vergessen von Sora_chan ================================================================================ Kapitel 1: Weißt du, wieso der Sonnenuntergang rot ist? ------------------------------------------------------- „Hey Roxas. Weißt du wieso der Sonnenuntergang rot ist? Licht besteht aus vielen Farben. Und rot ist von allen die Farbe, die am weitesten reist.“ „Als ob ich dich gefragt hätte. Besserwisser!“ Roxas. Er war der einzige, der ihm das Gefühl gegeben hatte, ein Herz zu haben. Und nun war er weg. Hatte ihn verlassen. Und das schlimmste war, dass der Blonde sich nicht an ihn erinnerte. Er war komplett aus seinem Gedächtnis gelöscht. Er erinnerte sich an Nichts. Nicht an die gemeinsamen Missionen. Nicht an die Abende, in denen sie zu Dritt auf dem Uhrenturm gesessen und Meersalzeis gegessen hatten. Nicht an die Berührungen, die sie ausgetauscht hatten. Die gemeinsamen Nächte.. Alles was von ihrer Beziehung übrig geblieben war, war er. Nun war es so, dass Roxas noch nicht einmal mehr existierte. Er war schließlich mit Sora verschmolzen. Auch wenn er ein Niemand war, es zeriss ihn innerlich, ohne Roxas zu sein. Er vermisste sein Lachen, das so befreit und ehrlich gewesen war. Seine wundervollen blauen Augen, in denen er selbst so oft versunken war. Seine Stimme, die so voller Emotionen gewesen war, die so unglaublich sanft gewesen war. Wieder zog sich seine Brust zusammen. Wieder hatte er dieses schreckliche Gefühl, dass er das einzige verloren hatte, was ihm wirklich wichtig war. Ja so war es auch. Roxas war der Einzige gewesen, der ihm das Gefühl gegeben hatte ein Herz zu haben. Axel stand auf dem Uhrenturm und betrachtete den Horizont. Sah sich und Roxas auf der Brüstung des Turmes sitzen und Meersalzeis essen. Sah sich und den Blonden lachen oder einfach nur schweigend nebeneinander sitzen. „Axel?“ Er hörte Roxas Stimme so klar und deutlich, als ob er direkt neben ihm stehen würde. Diese Tatsache zerriss den Rothaarigen nur noch mehr. „Ignorierst du mich jetzt schon Axel?“ Er stockte, als er zwei Arme spürte, die sich um seine Hüfte legten. Als er sich umwand blickte er in zwei tiefblaue Seen. Er brachte kein Wort heraus. War einfach zu geschockt. Vor ihm stand sein blonder Engel und lächelte ihn sanft an. „Du bist ziemlich früh dran Süßer.“ hauchte der Blonde und verband ihre Lippen zu einem Kuss. Es fühle sich unglaublich an, diese Lippen wieder zu fühlen. Die weichen wunderbaren Lippen. Axel legte seine Hände um Roxas Nacken und zog ihn näher zu sich. Er wollte näher bei ihm sein, mehr von ihm spüren. Er fuhr langsam mit seiner Zunge über Roxas Lippen, die ihm sofort Einlass gewährten. Roxas wieder so zu spüren, ließ alles, was er bisher durchgemacht hatte verblassen. Er war einfach nur unglaublich glücklich und wünschte sich, dass die vergangene Zeit ohne den Blonden nur ein Traum gewesen war. Als sie sich wieder voneinander lösten, realisierte Axel erst in was für einer Situation er sich grade befand. Er umarmte ihn. Hatte ihn geküsst. Den Jungen, von dem er glaubte ihn für immer verloren zu haben. Der Junge, der sich mir den Worten „Bis bald, Axel.“ in Licht aufgelöst hatte. Der einen großen Teil von ihm einfach mit sich gerissen hatte. Dieser Idiot stand nun vor ihm und lächelte ihn verträumt an. „Du scheinst mich ja ganz schön vermisst zu haben...“ murmelte er und hauchte Axel noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann löste er sich von ihm und ließ sich auf die Brüstung des Turmes fallen. „Du ahnst gar nicht, wie sehr.“ flüsterte Axel und wollte sich zu ihm setzen. Plötzlich verdunkelte sich alles um ihn herum. Er stand auf einmal an der Wand gelehnt in der dunklen Stadt. Er sah den Wolkenkratzer der Erinnerung in den Himmel ragen. Es war kalt und die Stadt war leer. Noch nicht einmal Dämmerlinge huschten durch die Straßen. Der Rotschopf sah sich um. Grade stand er noch auf dem Uhrenturm in Twilight Town. Diese Szenerie kam ihm schmerzlich bekannt vor. Er hörte leise Schritte, die sich ihm zu nähern schienen. Die Schritte wurden lauter und dann sah er ihn. Roxas, Er kam auf ihn zu. Der Blonde lief einfach an dem Rotschopf vorbei. „Du hast dich entschieden?“ Die Worte flossen einfach aus seinem Mund. Er wollte diesen Abschied nicht nochmal erleben. „Warum wurde ich vom Schlüsselschwert erwählt? Ich muss es wissen.“ Nein. Er durfte nicht gehen. Durfte ihn nicht zurück lassen. „Stell dich nicht gegen die Organisation! Wenn du dich gegen sie stellst, werden sie dich zerstören!“ Roxas. Bitte hör doch auf mich! Bleib hier! „Niemand würde mich vermissen.“ Wieder waren diese Worte wie ein Schlag ins Gesicht. Wie konnte er sowas sagen, nach all dem? Nach allem, was zwischen ihnen gewesen war? Nein. Was noch zwischen ihnen war. Er ging weiter. Ohne sich noch einmal umzudrehen. „Das stimmt nicht!“ schrie Axel und lief ihm hinterher. Doch als er um die Ecke bog, sah er nur einen sich schließenden Tunnel der Finsternis. „Ich würde dich vermissen..“ murmelte der Rothaarige und sah zu Boden. Wieder hatte er ihn gehen lassen. Wieder war er nicht fähig gewesen, ihn von seiner Entscheidung abzubringen. Wie beim letzten Mal. Wieder wechselte die Szenerie. Das Schwarz der Stadt wurde wieder durch die warmen Farben des Sonnenunterganges in Twilight-Town ersetzt. Er saß neben Roxas auf dem Uhrenturm. „Ich bin mir sicher, Sora wird die Antwort finden.“ Axel sah geschockt zu dem Kleineren. Nein. Nein! Wieso dieser Augenblick?! Wieso wieder dieser Abschied? Nein! Er wollte ihn nicht nochmal durchleben. Den schlimmsten Moment in seinem Leben. Er wollte ihn einfach vergessen. Wieso durchlebte er jetzt nochmal den Moment, in dem er alles verlor?? „Denn er ist ich.“ „Wie wahr.“ Wieder flossen die Worte aus seinem Mund. Er konnte sie nicht zurückhalten. Er spürte, wie er seinen Arm hob und Roxas ein Meersalzeis hinhielt. Er wollte Roxas in seine Arme schließen, ihn festhalten und nie wieder loslassen. Doch sein Körper gehorchte ihm nicht. „Das erinnert mich an damals. Weißt du noch? Der Tag an dem wir uns das erste Mal trafen und du deinen neuen Namen bekamst. Wir betrachteten den Sonnenuntergang von hier oben..“ Roxas seufzte. „Ja. Hier komme ich her..Sie alle. Hayner, Pence, Olette. Ich hoffe sie sind wohl auf.“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Axels Gesichtszüge. „Du solltest zu ihnen gehen und sehen, wie es ihnen geht...“ Plötzlich spürte er wieder dieses Stechen in seiner Brust. Gleich würde er ihm wieder „Leb wohl“ sagen müssen. Er wollte das nicht. Wollte die gleichen Schmerzen nicht schon wieder durchmachen. Wollte nicht schon wieder Abschied nehmen. „So...Ich muss gehen. Sora wartet auf mich.“ Der Rothaarige seufzte schwer. „Sicher tut er das...“ Axel drehte sich weg und biss erneut von seinem Eis ab. „Uhh..Dieses Eis ist echt salzig!“ Roxas wand sich ihm zu und lächelte sanft. „Bis dann, Axel.“ Langsam löste er sich auf. Dieses gleißende Licht erschien um ihn herum. „Bis dann, Partner.“ murmelte er und machte sich bereit, Roxas wieder verschwinden zu sehen.. „Ich werde dich nicht vergessen. Nie. Und ich schwöre dir, wir werden uns wiedersehen.“ Axel sah ruckartig auf. „Ich liebe dich.“ Hatte er das wirklich gesagt? Bei ihrem ersten Abschied hatte er das nicht gesagt. Wieso nun? Plötzlich wurde das Gleißen unglaublich stark und Axel hob schützend die Hand vor seine Augen. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen ganzen Körper und ließ ihn aufstöhnen. Er konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen. Axel fühlte wie seine Kräfte immer weiter schwanden. „Axel!“ hörte er plötzlich eine Stimme rufen. Als er die Augen öffnete, blickte er in Soras Gesicht. Sora. Richtig. Er hatte ihn beschützen wollen und alles in eine letzte Attacke gelegt um ihn zu retten...Um Roxas zu retten. Dann war das alles grade nur eine Illusion gewesen. Ein Traum. „Du..löst dich auf...“ hörte Axel den Stachelkopf sagen. „Das passiert, wenn man seine ganze Existenz in einen Angriff legt. Kannst du mir folgen.? Nicht, dass Niemande überhaupt existieren würden, was?“ lachte er. Selbst im Angesicht des Todes konnte er keine Schwäche zeigen. Noch nicht einmal vor Sora..Roxas. „Aber ich schweife ab. Geh! Such Kairi.“ Seine Kraft schwand immer weiter. Es fiel Axel immer schwerer zu sprechen. Aber einige Dinge musste er Sora noch mitteilen. Und so lange würde er durchhalten. „Und was ich ihr angetan hab – Es tut mir echt leid.“ Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Wenn wir sie finden, kannst du ihr das selber sagen.“ „Lieber nicht. Das käme nicht von Herzen, verstehst du? Denn ich hab ja keins.“ Der Rotschopf brachte ein leises Lachen zustande, auch wenn es eher gequält klang. „Axel?“ Sora sah ihm direkt in die Augen. Es war, als würde er in Roxas Augen blicken. „Was hattest du eigentlich vor?“ „Ich..wollte Roxas wiedersehen.“ Der Braunhaarige sah ihn leicht geschockt an. „Er war der einzige, den ich mochte. Er gab mir das Gefühl..ein Herz zu haben...“ Er machte eine kurze Pause und wand sich dann Sora zu. „Irgendwie schon seltsam..Bei dir ist es genauso..“ Mit letzter Kraft erschuf er ein Portal. „Kairi ist im Schlosskerker! Geh jetzt!“ Immer mehr schwand seine Kraft. Er würde nicht mehr länger durchhalten. „Axel...“ murmelte Sora. Er schenkte dem Braunhaarigen ein letztes Lächeln. „Sorg dafür, dass Roxas sein Versprechen hält...“ murmelte er mit letzter Kraft. Bevor er die Augen schloss, sah er noch wie Sora wissend lächelte und nickte. Axel spürte wie er sich langsam in Finsternis auflöste. Seine letzten Gedanken galten allein Roxas und der Hoffnung, dass sie sich eines Tages wiedersehen würden, so wie der Blonde es ihm versprochen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)