Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 2: Klar sehen --------------------- Kapitel 2: Klar sehen „Manchmal muss man die Augen schließen um klarer zu sehen.“ (Autor unbekannt) Elenas Sicht: „Bist du sicher, dass es die Särge sind, die Stefan gestohlen hat?“, fragte Damon nach, während wir zusammen durch den Wald liefen. „Hundertprozentig. Nichts anderes würde ihn so aufregen. Niklaus kann sagen was er will, aber seine Familie ist ihm immer noch am wichtigsten. Also hat Stefan seine Geschwister gestohlen. Wenn wir sie zuerst finden, dann können wir sie…“ Damon packte mich am Handgelenkt, drehte mich zu sich um und zwang mich ihn anzusehen. „Dann können wir was, Elena? Sie wieder erwecken? Okay, ich versteh dass du durch deine Forschungsreise eine ganze neue Sicht der Dinge entwickelt hast, aber von dem hier hast du keine Ahnung. Vier wütende nicht berechenbare Urvampire aufwecken? Keine gute Idee!“ Ich hatte doch auch schon mehrmals die Karten hin und her geschoben und über alles genau nachgedacht, doch das erschien mir bisher die beste Lösung. „Sie sind gar nicht so unberechenbar. Am launischsten wird Rebekah sein und die kennen wir. Elijah ist…“ „Er hat uns das letzte Mal verraten!“ „… anständig, sodass er sicher nicht diejenige ermorden wird, die ihn aufwecken werden. Kol ist so wie du…“ „Oh, das beruhigt mich ungemein!“ „… und Finn ist gut. Er ist wie Elijah, vielleicht sogar noch netter!“, sagte ich vollkommen überzeugt. Sie würden extremer in den Eigenschaften sein, die sie früher haben mochten, aber sie waren auf keinen Fall Monster. Sie waren eine Familie, sie waren meine Familie. „Ich glaube Elena, du siehst nicht klar“, offenbarte er mir seine Meinung, doch ich schüttelte entschieden den Kopf. Da war ich ganz anderer Meinung, aber daran war ich mittlerweile gewohnt, da unsere Meinungen öfters auseinander gingen. „Ich sehe sogar vollkommen klar. Damon, vertrau mir!“, bat ich ihn und er sagte nichts. Keine Zustimmung und auch keine Ablehnung. Wir gingen weiter, den Weg entlang, den Bonnie für uns beschrieben hatte, denn sie hatte uns verraten, wo die Särge zu finden waren. Wir traten in das Hexenhaus hinein, doch sobald Damon ins Licht trat, griff die Sonne ihn an. Sofort verschwand er an die Wand. „Im ernst? Auch jetzt noch?“, rief er ins Haus hinein. Verwirrt runzelte ich die Stirn und sah ihn an. „Die Hexen haben etwas gegen mich. Sie sind nicht wirklich Fans von mir.“ „Dann geh raus. Ich schaff das auch allein.“ Protestierend sah mich Damon an, merkte aber, dass er keine Einwände bringen konnte und verschwand nach draußen, während ich nach unten ging. „Stefan“, rief ich in das Haus hinein. „Du bist umsonst hier, Elena.“ Fest blickte ich ihm in die Augen, es brachte nur noch negative Gefühle hervor ihn zu sehen, wie Ärger und Zorn. In der Vergangenheit hatte ich genug Zeit, um mein Herz von ihm zu entwöhnen. Nie würde ich unsere einstige Liebe vergessen, doch sie beeinflusste mich nicht mehr. Es machte mich einfach nur noch wütend, wenn ich daran dachte, was er mir alles angetan hatte, während ich die ganze Zeit gehofft und gekämpft hatte. „Ich weiß, dass du Niklaus Familie gestohlen hast. Sag mir wo sie ist!“, forderte ich ihn auf und er runzelte die Stirn. Anscheinend hatte er damit gerechnet, dass ich wollte dass er sie Niklaus wiedergab, aber das war nicht in meinem Sinne. Ich hatte Angst dass Niklaus sie nur einfach weiter in diesen Särgen aufbewahrte, doch das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte sie befreien. „Um sie Klaus zu übergeben? Sicher nicht“, erwiderte er. Ich schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, um sie zu erwecken“, sprach ich meine ernsten Absichten aus und er sah wirklich, trotz seiner sonst harten Miene, ziemlich überrascht aus. Aber er verstand das nicht. Das konnte er nicht und würde er auch nie. „Bist du jetzt vollkommen Wahnsinnig geworden?“, fragte er mich zornig. Wieder schüttelte ich den Kopf. „Nein. Ich sag es dir, wie auch Damon. Ich sehe vollkommen klar.“ Nie hatte ich so klar gesehen, wie jetzt. Alle konnten sagen was sie wollten, doch niemand hatte es verdient für Jahrhunderte über in einen Sarg gesperrt zu werden. „Du solltest gehen, Elena“, sprach er ernst aus. „Nein! Weißt du was Niklaus tut, wenn er seine Familie nicht wieder bekommt? Er hat gedroht Jeremy zu töten, er wird ihn umbringen!“, schrie ich ihn an und hoffte damit noch ein Gefühl in ihm hervorzurufen, aber wie ich es befürchtet hatte, ließ es ihn vollkommen kalt. „Das ist nicht mein Problem“, antwortete er mir. Ich tat das, was ich schon lange tun wollte. Ich holte aus und schlug ihn mit voller Kraft ins Gesicht, wie er diesen Schlag noch hundert weitere Male verdient hatte, denn das war auf jedenfall nicht genug. „Sollte Niklaus dich töten, wird das der Mord sein für dem ich ihn dankbar sein werde.“ Ohne ihn noch einmal anzusehen, ging ich nach draußen. Das wars dann wohl, ich würde einen neuen Plan brauchen. „Nicht gut gelaufen?“, fragte Damon, als ich wütend herauskam. Ich zeigte zu dem Haus, Wut zeichnete sich sicher eindeutig auf meinem Gesicht ab. „Er ist… er ist…“ Mir fehlten die Worte, um ihn wirklich eine Beleidigung zu verpassen, die angemessen genug war. Damon drückte mir die Autoschlüssel in die Hand. „Fahr zu deinem Bruder, ich werde meinen einen Besuch abstatten“, meinte er und ich konnte nur leicht nicken. Was sollte ich nun tun? Irgendwas musste ich tun, denn ich hatte keinen Zweifel daran, dass Niklaus seine Drohung gegenüber Jeremy ernst meinte. Ich könnte Rebekah erwecken, aber ich fragte mich ob ich bei ihrer momentanen Wut auch nur zu einem Wort kommen würde. Ich wählte die Nummer, die Niklaus mir mit einer Karte gegeben hatte. „Hallo, Elena. Hast du das was ich will?“, kam er auch gleich zur Sache, sobald er abnahm, um wohl keine Zeit zu verschwenden. „Nein“, antwortete ich ehrlich und wohl auch ein wenig frustriert. „Das ist zu schade, dann sollte ich dir wohl demonstrieren, wie ernst es mir ist.“ Mein Herz schlug höher und die Angst um Jeremy packte mich. „Das wird nicht nötig sein. Stefan hat deine Familie“, erklärte ich ihm, das was er natürlich schon wusste. „Bravo. Du hast also ganz allein rausbekommen worum es geht, aber ich will sie wieder haben und keine Information bekommen, die ich schon hatte.“ Natürlich, Überflüssiges mochte er nicht. Mochte wohl keiner. Außer vielleicht Caroline. Aber sie war sowieso ein spezieller Fall nur für sich. „Er wird nicht darauf eingehen, falls du dich erinnerst, du hast seine Gefühle abgeschaltet, selbst das schauspielerischste Flehen, was ich vollbringen könnte würde mir gar nichts bringen. Find dich damit ab, dass dich das Drohen bei mir nicht weiter bringt. Allerdings könnte ich dir Rebekah geben“, räumte ich ein. Vielleicht würde er sie aufwecken, wenn sie sich beruhigte konnte ich vielleicht mit ihr reden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das sie wollte, dass ich ihr sagte, wer ich bin. Ich wusste nicht wieso, es war vielleicht nur so ein Gedanke. „Du könntest, mein Schatz? Du wirst!“, sagte er sicher und auch mit einem Befehlston. „Lass die Kosenamen weg, die benutzt man nur, wenn man jemand mag.“ Er schwieg und bevor er etwas erwidern konnte, sprach ich weiter. „Ich gebe dir deine Schwester, dafür lässt du meine Familie und Freunde in Ruhe“, bot ich ihm einen Deal an. Dabei wusste ich genau, dass es zu wenig war, dass er sich darauf einließ. Trotzdem hoffte ich nun einmal. Eine Weile war es am Ende der Leitung still, bevor er wieder sprach. „Meine Schwester gegen alle deine Liebsten? Du musst nicht klar bei Verstand sein!“ Genervt söhnte ich auf. „Verdammt noch mal! Was habt ihr eigentlich heute alle? Ich sehe klar und ich bin auch klar bei Verstand! Niklaus, sie ist deine Schwester und du willst sie zurückhaben. Lass diejenigen, die ich liebe, aus dem Spiel und trag deinen Krieg mit Stefan allein aus. Solltest du ihn besiegen oder sogar töten, werde ich dich sogar bejubeln, aber lass uns da raus“, sprach ich genervt. Am liebsten wollte ich irgendwo gegen schlagen, da ich so frustriert von allen war. Bitte Niklaus, sei einsichtig! „Vorerst sind du und deine Familie sicher, im Austausch gegen Rebekah.“ „Komm zum Salvatore-Anwesen“, erwiderte ich und legte auf. Sofort rief ich Damon an, um ihn von meinen Plan zu unterrichten und obwohl er protestierte konnte er nichts dagegen tun, sondern leitete nur andere Maßnahmen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)