Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 11: Unmöglich --------------------- Kapitel 11: Unmöglich „Ich kann vergeben doch nicht vergessen.“ (Bushido) Elenas Sicht: „Sieh dir das an, das ist die Liste, auf der steht, wie Caroline mich foltern will. Eine Woche voller…“ „… wirklich guter Ideen. Andauernd musst du dich verkleiden!“, meinte Damon total begeistert und mir klappte der Mund auf. Das konnte er wohl nicht wirklich ernsthaft befürworten. Als Damon meinen Blick bemerkte, legte er den Zettel schnell weg. „Ich meine das ist schrecklich. Vollkommen grauenvoll. Wie kann sie nur“, sagte er und schüttelte missbilligend den Kopf. Wenn er das nur ernst meinen würde. Seine Tonlage bewies mir auf jedenfall das Gegenteil- Ich verdrehte die Augen und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Damon hielt mir dann die Einladung vor die Augen, die ich heute Morgen bekommen hatte. „Gehst du hin?“, fragte er nach. Ich zog eine Augenbraue hoch. Die Frage konnte er doch nicht tatsächlich ernst meinen, oder doch? „Zu einem Ball, wo alle Ursprünglichen versammelt sind, denen ich versuche aus dem Weg zu gehen und die Mutter mich persönlich eingeladen hat, die wohl auch behauptet hat, das sie mich getötet hat und dann auch schon mal wirklich versucht hat mich zu töten? Sicher nicht.“ Damon nickte leicht. Wir teilten die Meinung also, dass das keine sehr gute Idee sein würde. Ich wollte Esther nicht wirklich begegnen. Sie war eine Hexe. Was wenn sie die Wahrheit herausfand, weil ihr die Geister irgendwas sagten? Geister interessierte sowas wie Zeit nicht, das hatte Ayanna mir gesagt und da wollte ich der Frau so lang und oft wie möglich aus dem Weg gehen. Vielleicht sollte ich doch mit Jeremy wegziehen, Damon würde sicher mitkommen. „Ist wahrscheinlich besser so“, stimmte Damon mir zu. „Vielleicht will sie dich wirklich umbringen, wenn sie es schon mal einfach behauptet hatte“, sinnierte er. Aber vielleicht war dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig. „… und als sie dich versucht hat, durch Vicki töten zu lassen“, fiel ihm dann noch ein und ja, das waren eindeutig alles starke Gegenargumente für meine dortige Anwesenheit und mögliche Unterredung mit der Frau. „Gehst du hin?“, fragte ich nach. Ich wollte nicht, dass er sich in Gefahr begab. „Klar ist ein gesellschaftliches Ereignis und dann kann ich ein paar Dinge von Liz und Carol erfahren, wenn die was Neues wissen. Du weißt, ich halt mich immer auf den laufenden.“ Ich verdrehte die Augen. Allerdings hatte er recht, das tat er in der Tat und das war nicht mal eine schlechte Eigenschaft von ihm. „Ich hab Jeremy gesagt, dass er nicht hingehen soll, aber er hatte nicht mal das Bedürfnis nach so einer Veranstaltung verspürt und hat mir das auch in einer netten sarkastischen Bemerkung gesagt. Caroline wird mich heute Abend mit dem Ablauf der Woche nerven, so sind wir beide gut von allem abgelenkt. Willst du mitkommen zum Baum? Ich wollte ein paar Blumen hinbringen“, erzählte ich Damon und sofort wusste er welchen Baum ich meinte. Es kam auch wirklich nur einer in Frage. Ich ging öfters dahin. Auch wenn sich alles verändert hatte, so war es dennoch ein vertrauter Gang. Ich zog mir eine Jacke über, bevor wir beide nach draußen gingen. Bevor wir uns auf den Weg machten, pflückte ich noch ein paar Vergissmeinnicht, die auf unserem Grundstück wuchsen. Bald würde ihre Blütezeit vorbei sein. „Ich hatte mir überlegt, dass ich Caroline von allem erzähle. Ich glaube ich brauche einfach eine Freundin, mit der ich über alles reden kann. Du weißt schon, Mädchen-Rat und sowas…“ Das brauchte ich wirklich, einen guten Rat und am liebsten wäre ich deswegen zu Rebekah gegangen, doch das war gerade nicht möglich. Mädchen aber konnten bessere Ratschläge in sowas geben. Auch wenn Elijah und Niklaus gefährlich waren, so würde es die Liebesgeschichte sein, die Caroline darin sah und nicht das große Problem, was es nun mal wirklich war. „Wundervoll und ich werde Finn und Kol kennenlernen. Mal sehen, ob sie so sind wie du denkst.“ Das würde mich wirklich interessieren. Ein Bild stieg mir den Kopf, wo Kol eine Frau austrank und sie einfach zu Boden fallen ließ. Ich hatte das Gefühl, das er meinen Namen sagte. Dass er nach mir rief. „Das hoffe ich“, flüsterte ich nur und wir sahen uns in die Augen. Mein trauriger Blick veranlasste ihn dazu seinen Arm auf meine Schulter zu legen und ich drückte meinen Kopf gegen seine Brust. Ich hoffte, dass mich wegen dem Bild was ich von Kol vor Augen hatte, irrte. Wir gingen den Hügel hinauf und Damon erzählte mir von Stefan, dass er noch immer sein eignes Ding durchzog und dass er keine Ahnung hatte, wie er ihn einschätzen sollte. Stefan war so eine Randsache geworden, die wir nicht durchschauen konnten, die uns aber auch wenig interessierte, besonders mich. Ich wollte ihn nicht mehr in meinem Leben haben. Er hatte mir viel so sehr weh getan und das war etwas, das ich nie vergessen konnte, selbst wenn ich es irgendwann schaffen würde ihm zu verzeihen. Vielleicht verzeihen, aber niemals vergessen. Das war unmöglich. Er hatte mir zu viele grauenvolle Dinge angetan und ich konnte das Monster nicht vergessen, das so gefühllos gewesen war, das ich vor ihm mehr Angst gehabt hatte, als vor Niklaus in all seinen Aktionen. Damon küsste mich auf die Schläfe. Irgendwie verstand er mich, auch ganz ohne dass ich etwas sagte. Auch wenn Damon nicht meine wahre Liebe war, so teilten wir ein engeres Band, als ich bisher einzuschätzen vermochte. Vielleicht war er wirklich der Bruder, für den ich ihn in der Vergangenheit ausgegeben hatte und von dem ich immer wieder erzählt hatte. Zumindest war er mir genauso wichtig, wie Kol und Finn und auch auf dieselbe Art und Weise. Obwohl Damon es nicht auf dieselbe Art sah, wie ich, hoffte ich, dass es irgendwann so sein würde. Das er mein Bruder war und ich seine Schwester. An dem Baum, von dem ich jetzt einfach nur noch glaube das er der für Gideon war, weil ich es so wollte, legte ich die Blumen ab und faltete meine Hände zu einem Gebet. Ich hoffte, dass er da wo er war, Frieden gefunden hatte. Damon legte eine Hand auf meine Schulter. „Sicher hatte er ein schönes Leben gehabt“, versicherte er mir voller Überzeugung und ich wollte auch daran glauben. Tränen bildeten sich in meine Augen und ich warf mich in Damons Armen. „Gott, ich vermisse ihn so sehr“, gestand ich ihm und weinte an Damons Schulter. Tränen über Tränen flossen aus meinen Augen und ich schaffte es einfach nicht aufzuhören. Es wollte mir einfach nicht gelingen. Gideon war doch mein Sohn. Ich hatte ihn so sehr lieb gehabt und ihn zurückzulassen, war das schwerste was ich je hatte tun müssen. Von Elijah und Niklaus hatte ich wenigstens gewusst, dass ich sie wiedersehen würde. Bei Gideon war das allerdings was ganz anderes. Er war schon lange gegangen und ich würde ihn nie wiedersehen. Es tat so weh. Es war so verdammt schmerzhaft. Nur für ihn wollte ich am liebsten in der Zeit bleiben, in der ich geschickt wurde. Zu gern hätte ich ihn aufwachsen sehen wollen, ihn weinen und lachen sehen, jeden Unfall und jede Freude beobachten. Für immer bei ihn sein. Ich hatte ihn so sehr geliebt und ich würde ihn nie vergessen. Das wusste ich. Die Erinnerungen an ihn, würden mir für immer klar erhalten bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)