Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 14: Was ist passiert? ----------------------------- Kapitel 14: Was ist passiert? „Liebe wächst und blüht. Warum sollte sie nicht auch welken, wie alles andere auf der Erde?“ (Jeanne Moreau) Elijahs Sicht: Ich saß auf dem Sofa und las ein Buch, während Kol auf dem Sessel mit seinem Glas Alkohol herumspielte. „Begleitest du mich in die Stadt, Elijah?“, rief Rebekah und ich wusste zwar nicht warum sie das wollte, aber was solls. „Sicher“, sagte ich nur, schaute aber nicht auf. Sie war meine Schwester, meine einzige, wieso sollte ich ihr diesen Gefallen nicht tun? Kol ließ sein Glas fallen und verwundert sah ich zu ihm, da sein Mund offen stand. „Unsere Schwester ist nackt!“, sagte er überrascht und entsetzt. Was hatte er da gerade gesagt? Ich folgte seinem Blick und sah Rebekah im Bikini vor uns stehen. Sie hatte ein paar Sachen auf dem Sofa abgelegt und zog sich nun ein T-Shirt und einen Minirock über. „Red keinen Schwachsinn, Kol! Das ist ein Bikini. Geh an einem Strand und dann siehst du alle Frauen dort so rumlaufen“, gab sie vollkommen unbeeindruckt zurück. Sie hatte schon recht, aber sie lag fast hundert Jahre in einem Sarg und hatte diese Wandlung nicht mitbekommen, außerdem erinnerte ich mich noch an die Zeiten, wo es nicht gestattet war mehr Haut zu zeigen, als bei den Händen und dem Gesicht. „Und wieso bitte hast du einen Bikini an? Hier ist kein Strand!“ Dieser Einwand war durchaus berechtigt. „Heute beginnt die Spenden-Woche. Ich werde in einem Bikini Autos waschen“, sagte sie, als wäre dass das normalste auf der Welt und eine Erklärung für alles. „Ja, aber wieso?“, fragte Kol und seine Stimme klang schon fast hilflos, weil er diese Entwicklung genauso wenig, wie ich verstand. Sie sah uns einfach nur an, hatte dabei die Hände an ihre Hüfte gestemmt. „Elena hat mich gefragt und ich hab ja gesagt“, antwortete sie und ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Elena hatte sie gefragt und sie hat ja gesagt? Wieso sollte Elena sie sowas fragen? Wieso sollte sie selbst bei sowas mitmachen? Und wieso würde Rebekah dann auch noch zustimmen? Kol sah verwirrt und fragend zu mir. „Sei ehrlich, war ich zwischendurch tot und lag wieder im Sarg?“, fragte er nach, weil da ein paar Puzzelteile fehlten. Rebekah warf ein Kissen nach ihm, das ihn direkt am Kopf traf. „Sei still, du Idiot! Elena und ich sind jetzt Freundinnen, also lass deine dummen Kommentare.“ „Freundinnen“, sagten Kol und ich gleichzeitig, wobei mein Ausruf fragend und eindeutig leiser kam, als Kols. Ich gab Kol einen Blick zurück, der ihm sagte, dass auch ich etwas verpasst hatte. Wo war meine Gedächtnislücke? „Ganz ehrlich, Kol. Ich hab auch in einem Sarg gelegen.“ Rebekah verdrehte demonstrativ die Augen, aber sie war doch schuld! Ich konnte schwören, dass sie gestern noch beteuert hatte, wie sehr sie Elena hasste. Das war dasselbe wie damals mit Tatia… Tatia… Ungläubig sah ich meine Schwester an. „Reist euch beide zusammen! Wolltest du mich nun in die Stadt fahren oder nicht, Elijah?“, fragte sie nach und ging dann bereits zur Haustür. Verwirrt sah ich noch einmal zu Kol, bevor ich mein Buch zuklappte, es weglegte und Rebekah folgte. Kurz darauf sprang auch Kol auf. „Das will ich sehen! Wenn schon nicht wegen unserer Schwester und der Doppelgängerin, dann wegen den vielen nackten Mädchen“, meinte er und das war so typisch Kol. „Nicht nackt, sondern im Bikini!“, zischte Rebekah und verbesserte ihn so. Doch Kol störte sich nicht daran und so fuhr ich die beiden streitenden Geschwister in die Stadt. Sie sollten endlich selbst den Führerschein machen, aber ehrlich gesagt, wollte ich das auch sehen. Ich konnte kaum glauben dass meine Schwester auf einmal mit Elena befreundet sein sollte. An der Schule angekommen, sprang Kol fast förmlich aus dem Auto. „Ich liebe diese Zeit!“, befand er und seufzend stieg ich aus dem Wagen. Ich sah mich um, konnte Elena aber nicht entdecken. Rebekah zog sich bis auf ihren Bikini wieder aus und ging zu ein paar anderen Mädchen, unter denen ich auch Caroline erkannte. Das hier war wirklich nicht mein Ding. „Ich fass es nicht, dass wir deswegen hierher zurückkommen mussten“, hörte ich Jeremys Stimme sagen. Elenas jüngerer Bruder. Ich drehte mich in die Richtung, aus der die Stimme kam und entdeckte die beiden, wie sie über den Parkplatz gingen. „Beschwer dich nicht bei mir, sondern bei Caroline. Das war nicht meine Idee!“ Das glaubte ich ihr sogar, das hier war nicht etwas das nach ihr klang. Als sie aufsah, trafen sich unsere Blicke und wie immer musste ich sie anschauen. Ich konnte nicht anders, als an Tatia zu denken, wenn ich sie sah. Am Anfang war das auch bei Katerina so gewesen, doch das war lange her, jetzt verfluchte ich das, da sie es nicht wert war, ihr Gesicht zu tragen. Anders als bei Elena. Sie schlug ihren Bruder kurz auf die Schulter und kam dann auf mich zu. „Elijah, was machst du denn hier? Ich hatte dich nicht hier erwartet.“ Das war auch ehrlich kein Ort wo ich freiwillig irgendwie hin wollte. „Ich bring nur meine Schwester vorbei“, erklärte ich ihr und sie nickte leicht. Sie schien nicht überrascht von meiner Aussage zu sein, waren sie also wirklich Freundinnen? Es war schwer vorstellbar. Ich konnte ihren Blick nicht deuten, doch er war anders, als sonst. Sie sah zu mir auf, kniff ihre Lippen zusammen und lächelte leicht. „Deine Haare sind kurz“, stellte sie fest und ich sah sie überrascht an. Es war etwas was ich getan hatte, weil die Zeit nach dem ich im Sarg lag, nach einer Veränderung rief. „Sieht gut aus, keine Sorge“, meinte sie und bevor ich irgendwie reagieren konnte, hörte ich die Stimme meiner Schwester rufen. „Elena!“ Sie lächelte mich noch einmal an, bevor sie zu Rebekah und den anderen Mädchen ging. „Was ist das?“, fragte Caroline und deutete entsetzt auf sie. Ich konnte nicht sehen, wie Elena reagierte, aber ich hörte Rebekah kichern. „Was ist was, Caroline? Dachtest du ich komm in Bikini hierher?“, fragte Elena nach. „Hosen runter und T-Shirt ausziehen!“, befahl Caroline und wenn sie ein Junge gewesen wäre, dann wäre das noch komischer gewesen. Elena wandte sich an meine Schwester, die amüsiert lachte. „Klingt das nur für mich komisch oder war das jetzt doch etwas verdreht?“, fragte sie nach. Es war verdreht, da hatte sie recht. „Doch, es war äußerst anspielend“, stimmte Rebekah ihr zu. Die beiden verstanden sich. Sie waren tatsächlich Freundinnen? Wann und wie hatte sich die Situation in diese Bahnen gelenkt? Rebekah hatte sie doch gestern noch töten wollen. „Ist mir egal wie das klang!“, ereiferte sich Caroline und Elena seufzte ergeben. Meine Augen weiteten sich und ich schaffte es nicht mich abzuwenden, als sie das T-Shirt über den Kopf zog und dann auch noch ihre Jeanshose auszog. „Weißt du, jetzt hast du wenigstens eine Vorstellung davon, wie Tatia nackt ausgesehen hätte, wenn ihr irgendwie weiter gekommen wärt“, meinte Kol, der auf einmal wieder neben mir stand und ich gab ihnen einen Blick, das er zu weit ging und die Klappe halten sollte. Allerdings konnte ich mich dieser Vorstellung wirklich nicht entziehen. Sie trug einen schwarzen Bikini, weiß gepunktet mit rosanen Schnüren, die das Oberteil nur am Nacken und Rücken zusammenhielten und das Unterteil an den Seiten. „Ich mag es hier. Lass uns noch eine Weile bleiben. Außerdem sehen wir vielleicht dann etwas, womit wir unsere Schwester aufziehen können“, befand Kol und lehnte sich zurück. Großartig, das würde ein langer Tag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)