Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 31: Zurückversetzt -------------------------- Kapitel 31: Zurückversetzt „Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.“ (Albert Einstein) Niklaus Sicht: Irgendwie mochte ich doch das neue Mystic Falls, es gab einen so viele Möglichkeiten, Menschen zu treffen, die einem aus dem Weg gehen wollten. Wie Caroline. Ich fand das Mädchen wirklich interessant und sie war es wert, mich anzustrengen. Ich liebte ihre feurige Art, mit der sie es in den letzten zwei Tagen geschafft hatte, Rebekah einzuspannen, als meine Doppelgängerin ausgefallen war. Das schaffte niemand so leicht. Rebekah war stur und dickköpfig, sie ließ sich von niemand einfach was sagen. Umso beeindruckender war es, dass ausgerechnet Caroline das schaffte. Sie war schön, selbstbewusst, stark, temperamentvoll und das wichtigste, sie war ganz anders, als Tatia es gewesen war. Das komplette Gegenteil und so würde ich nicht an meine Liebe erinnert werden. Die ganze Stadt schien heute auch in Aufregung zu sein. Selbst meine Schwester machte aus Gründen, die sich mir entzogen, mit. Aber auch Caroline und sie war mein Grund, um hier zu sein. Sie war gerade dabei die Körbe zu nummerieren, als ich zu ihr trat. „Welcher von denen ist deiner?“, fragte ich interessiert, weil ich ihn unbedingt ersteigern wollte, um mit ihr den Nachmittag zu verbringen. Die Gesellschaft bekam man dann nämlich dazu, wie ich erfuhren hatte. „Der Zweck einer anonymen Versteigerung ist es, das niemand weiß, wer welchen Korb gehört und man dann einfach für den bietet, der einem am besten gefällt. Nur wenn jemand mit einem zusammen oder verheiratet ist würde es so sein, das man es seinem Partner verrät. Mein Freund ist allerdings da und du bist weit entfernt davon, irgendwas für mich zu sein, also schätze ich, du musst raten.“ Sie lächelte mich süßlich an, aber wie ihre Augen glitzerten und wie sie ihr Kinn hob, zeigte mir, wie sehr sie ihren Triumpf genoss. Ich schüttelte den Kopf. „Wieso sollte man überhaupt bei der Versteigerung mitmachen, wenn man einen Freund hat oder verheiratet ist?“, fragte ich zweifelhaft. Das war doch einfach nur unsinnig. Caroline zuckte mit den Schultern. „Es ist ein lustiges Ereignis und die Spenden gehen an wohltätige Zwecke. Es ist Tradition dabei mitzumachen und schaden kann es auch nicht, wenn dein Freund sich mal ein wenig für dich anstrengen muss“, befand sie und ich sah sie interessiert an. Vielleicht vernachlässigte Tyler sie ja, das wäre dann eine sehr gute Gelegenheit, sie für mich zu gewinnen. „Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich hab noch was zu tun und wenn es nur daraus besteht, dir aus dem Weg zu gehen“, meinte sie schnippisch und ging dann weg von mir. Grinsend sah ich ihr hinterher. Ich fand es klasse, dass sie sich nicht von mir einschüchtern ließ, obwohl ich es wieder ärgerlich bei Elena fand. Sie erinnerte mich mit ihren Worten auch zu sehr an Tatia, Caroline sprach irgendwie anders. Tatia hatte immer Wahrheiten ausgesprochen und Elena erfasste Tatsachen genauso gut wie sie, außerdem waren beide immer sehr überraschend. Caroline dagegen verhöhnte mich mit ihren Worten und man konnte es eigentlich schon erwarten, dass sie nicht so einfach nachgab. Dass sie stark war, sah man ihr an. Jeder aus dieser Stadt schien hier zu sein, zumindest jeder den ich kannte. Ich entdeckte sogar meine kleine Doppelgängerin, die mit ihren Bruder zusammen rote Laternen an einer Schnur auf hingen. Ihr Bruder stand dabei auf der Leiter, während Elena ihn die Laternen reichte, die er befestigte. In der letzten Zeit verbrachte sie ihre Zeit meist nur noch mit Damon und Jeremy, manchmal auch noch mit Caroline. Aber fast mit keinem anderen mehr. So zeigte sie mir wirklich leicht, wer ihr besonders am Herzen lag und wen ich weh tun musste, um etwas bei ihr zu erreichen. Obwohl wir eigentlich ausgemacht hatten, das ich dies unterließ. So wirklich merkwürdig war allerdings, dass sie neuerdings ihre Zeit auch mit Rebekah verbrachte und deswegen sogar bei uns Zuhause war. Das war es, was mich störte und das alles so eigenartig machte. Jeremy schien sich nicht wirklich auf seine Arbeit zu konzentrieren, was anscheinend auch Elena bemerkte, die den Blick ihres Bruders folgte. „Was denkst du?“, fragte sie ihn und ich sah, wie er die kleine Bennett-Hexe beobachtete. Waren die beiden nicht in einer Beziehung gewesen? Anscheinend war das nun vorbei. „Gib mir einen Penny, dann verrate ich es dir.“ Ich erfror beinah bei den Worten von Elenas jüngeren Bruder. Er hatte diesen Satz so ernst ausgesprochen, wie Tatia damals. Ich hatte bemerkt, dass dieser Satz gar nicht so unüblich war und eigentlich kannte ihn auch jeder, doch er wurde nicht unbedingt in der Form oft verwendet. „Ich hab leider keinen Penny, nur einen Dollar“, meinte Elena ernst und kramte aus ihrer Tasche einen Dollarschein heraus. Grinsend nahm ihn ihr Bruder weg. „Den nehme ich auch sehr gerne.“ Ich beobachtete das mit offenem Mund und ehrlich gesagt, hasste ich es. Ich hasste es immer wieder, wenn ich Ähnlichkeiten zu Tatia entdecke. Sie war einzigartig gewesen und sie war schon lange tot, deswegen sollte es eigentlich nichts geben, das mich an sie erinnerte. So war es allerdings nicht. Immer wieder fand ich etwas, das mich zurück in die Zeit versetzte, als sie noch präsent gewesen war und als ich glaubte, dass ich eine Chance bei ihr hatte. Ich hatte davon geträumt mit ihr zusammen zu sein, um jeden Preis. Der Traum war abgestürzt, nicht nur mit ihrer Ablehnung, sondern vor allem mit ihrem Tod. Er hatte mich zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht und mir gezeigt, dass Liebe viel zu zerbrechlich war. Es war so leicht, dass jemand starb und der andere dann zurück blieb. „Ich denke, das Bonnie mir nie wegen Anna vergeben wird und dass das vielleicht in Ordnung ist. Ich meine, ich hab irgendwie für Anna entschieden, ohne wirklich darüber nachzudenken und wahrscheinlich würde ich das wieder tun. Es ist wohl auch so, dass ich nie mit Bonnie zusammen gekommen wäre, wenn Anna noch leben würde. Vielleicht ist das ganz in Ordnung. Ich meine, womöglich sollte ich erst wieder mit jemand zusammen kommen, wenn ich genau wüsste, dass ich sie über Anna wählen würde“, erzählte Jeremy seiner Schwester seine Überlegung. Eine wohl kluge Überlegung, aber besonders für einen Menschen würde dass sein Leben schwer machen. Elena schien genau nachzudenken, bevor sie antwortete. „Es könnte allerdings sein, das du dann sehr lange warten musst. Vielleicht sogar ewig. Du wirst in der Zeit allein sein. Was ist wenn dieser Moment nie kommt?“ Jeremy zuckte auf die Frage seiner Schwester mit den Schultern. „Dann kann ich sagen, dass ich nur einmal in meinem Leben wirklich verliebt war und dass diese Liebe leider bereits tot ist. Alles andere ist dann nicht echt.“ Nicht echt. Wenn ich Caroline nicht über Tatia stellen würde, dann war es nicht echt. Er hatte recht. Allerdings auch Elena, wenn sie sagte, dass man sonst, die ganze Zeit allein war und dass war traurig. Deswegen konzentrierte ich mich auch auf Caroline, sie lenkte mich ab, denn sie war nicht so wie Tatia und sie brachte mich auch, anders als Elena und ihr Bruder, nicht mit meinen Gedanken in die Zeit zurück, die nie wieder kommen würde. Sie war einfach vorbei und ich musste mich damit abfinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)