Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 38: Eine kleine Schlacht -------------------------------- Kapitel 38: Eine kleine Schlacht „Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können.“ (Zsa Zsa Gabor) Jeremys Sicht: Skeptisch besah ich mir mit Damon und Kol den Kuchen, den Elena mitgebracht hatte, wie viele andere auch. Bei ihr allerdings war es natürlich was ganz anderes. Abgesehen, dass Elena nicht backen konnte und es auch nie freiwillig tun würde, machte dieser Kuchen mich nachdenklich. Er sah gut aus. Wie konnte bei Elena ein Kuchen gut aussehen? Das passte doch überhaupt nicht zusammen! Gestern hatten wir noch Essen bestellt. Sie würde bestimmt nicht über Nacht ihr heimliches Talent zum kochen und backen entdeckt haben, wobei es sich die letzten Jahren doch so gut versteckt hatte. „Findet ihr das auch so seltsam wie ich?“, fragte ich nach und bekam ein zustimmendes nicken von Damon und Kol. Wenigsten stimmten sie mir da zu. „Was, das ihr drei euch so intensiv und fasziniert einen Kuchen anseht?“, spottete mal wieder Rebekah, wie schon in so letzter Zeit oft, über uns. Andauernd war sie da, weil sie jetzt Elenas beste Freundin war und zog mich bei jeder Gelegenheit mit irgendwas auf. Reichte es nicht, dass ich meine Schwester für sowas hatte? „Elena hat ihn dort hingestellt!“, gab Kol als handfeste Begründung und ich nickte bestätigend, dass das ein sehr wichtiger Aspekt war, den man nicht einfach außer Acht lassen konnte. Rebekah sah uns verständnislos an. Das konnte auch kein Mädchen verstehen, das die Kunst des Kochens und Backens wohl beherrschte. „Und?!“ Sie verstand es wirklich nicht. Hilflos deutete ich auf den Kuchen, weil uns das sofort aufgefallen war. Da stimmte einfach etwas nicht! „Sie kann weder kochen, noch backen. Der Kuchen da aber, sieht gut aus!“, wies ich sie auf etwas ganz offensichtliches hin. Schließlich wurde man eigentlich mit der Nase darauf getunkt, da es einen einfach ins Auge sprang, dass da etwas nicht stimmte. „Das hab ich auch gedacht, als ich ihn im Tiefkühlfach entdeckt hatte. Natürlich hab ich ihn nicht selbst gebacken. Wann sollte ich das getan haben? In der Nacht, nachdem ich mir als Abendlektüre ein Backbuch durchgelesen und verinnerlicht hatte?“, fragte mich Elena sarkastisch, als sie ebenfalls zu uns trat. Aus dem Tiefkühlfach, das erklärte so einiges. Ich seufzte erleichtert. „Gut, die Welt geht nicht unter“, meinte ich erleichtert und bekam dafür einen bitterbösen Blick von meiner Schwester. „Was? Ich hatte gedacht, dass wir uns möglicherweise in einem Paralleluniversum befanden! Mit all den Zeitreisegeschehnissen wäre das doch gar nicht mal so unwahrscheinlich!“, rechtfertigte ich mein Argument, was äußerst gut war, wenn ich mich mal selbst loben durfte. „Jeremy, weißt du…“ Elena hob bei ihrer angefangenen Antwort den Finger, ließ ihn dann aber wieder sinken. „Ach, vergiss es einfach.“ Als sie sich bei Rebekah einhakte und mit ihr verschwinden wollte, fiel mir noch etwas Wichtiges ein, das auf jedenfall nicht warten konnte. Möglicherweise, war ich andernfalls verloren. „Elena, kaufst du ein Los für mich? Ich will nicht von irgendwelchen kreischenden und kichernden Mädchen ersteigert und dann missbraucht werden.“ Meine Schwester verdrehte auf meine durchaus übertreibende Aussage hin die Augen, aber was hatte ich sonst vorzubringen? „Ist das alles?“, fragte sie gefühlslos nach. Meine Schwester war bösartig, ja genau! Sie war tief in ihrem Inneren böse und als Satan auf die Erde gekommen, nur um allein mich zu foltern. Das wollte ich jetzt aber nicht laut aussprechen, das würde mir sicher jegliche Restchancen in alle Winde verstreuen. „Nun, ich könnte auch versuchen für mich selbst ein Los zu kaufen, aber das wäre armselig und ich hoffe du würdest mir das ersparen.“ Elena zog eine Augenbraue hoch, als glaubte sie, dass ich völlig den Verstand verloren hatte, was aber keinesfalls so war. „Und mich anzuflehen, für dich eins zu kaufen, ist weniger armselig?“, fragte sie nach, was wirklich ein hervorragender Konter war. Ich wiegte den Kopf ein wenig hin und her. „Ein Stück weniger zumindest.“ Aber tatsächlich war es nicht sehr eindrucksvoll von seiner Schwester ersteigert zu werden. Das würde auch gut Gelächter bringen. Elena wandte sich an Rebekah. „Du könntest ihn ersteigern, dann hättest du einen ganzen Abend um ihn zu foltern.“ Panisch weiteten sich meine Augen und noch bevor Rebekah auf diesen Vorschlag antworten konnte, platze es auch schon aus mir heraus. „Der… der Boden… spaltet sich gerade vor mir. Da… da… sind Flammen und Schwefel. Die Hölle!“, rief ich erschrocken aus und wich einen Schritt zurück, wobei ich Kol und Damon hinter mir lachen hörte. Elena sah mich mit verengten Augen an, während Rebekah womöglich bald zu explodieren begann. Damon klopfte mir auf die Schulter. „Der war echt gut. Besonders mit der begleiteten panischen Stimme und dem stottern“, lobte er mich, was wohl ein Weltereignis an sich war. „Ich bring dich um!“, rief Rebekah aus und ihre Augen schienen Blitze zu schleudern, Elena hielt sie aber sanft zurück. Danach sah sie uns strafend an. „Ihr drei seid pubertierende Vollidioten, was bei euch beiden noch trauriger ist, wenn man bedenkt wie alt ihr wirklich seid“, richtete sie ihre Worte an uns, zuletzt vor allem an Kol und Damon. Ich grinste nur fröhlich, da es toll war, dass auch mal die Mädchen etwas ab bekamen. Das Argument war schwach gewesen, in Gegensatz zu meiner passenden und schauspielerisch überzeugenden Aussage. „Gut, dann bezieh ich mich auf etwas Handfestes. Diese Versteigerung hat was von Sklaverei?“ Elena rollte nur die Augen, weswegen ich fortfuhr. Jede Möglichkeit ergreifend, mich vor dieser Aktion zu drücken, egal wie schwach die Chancen auch standen. „Was ist, wenn ich mich beim Jugendamt darüber beschweren würde?“, fragte ich, weil das doch ein ziemlich guter Beleg war. Zumindest dachte ich das, bevor ich Elenas Antwort dazu hörte. „Dann würdest du im Heim landen, dir ein Zimmer mit vielen anderen Jungen teilen, die aus weitaus schlimmeren Gründen da wären, als das sie sich über ihre Schwester beschwert haben und du würdest dich auf die Tage freuen, wo ich eine Besuchererlaubnis bekomme. Natürlich muss ich mir dann überlegen, ob ich dich sehen will oder Zeit für dich habe.“ Autsch, der war jetzt wieder richtig gut und das Elena und Rebekah darüber auch noch so dämlich kicherten, gab mir den Rest. „Das sind die kreischenden und kichernden Mädchen von denen du geredet hast, oder?“, fragte Damon unschuldig nach und sofort verstummten die beiden. Man, das wurde ja heute eine richtige Schlacht. „Hoffentlich ersteigert dich eine Oma, die dir regelmäßig in die Wange kneift“, giftete Rebekah ihm zu. „Besser als du, Schwesterherz. Da verliert jeder Mann restlos den Verstand“, half nun auch noch Kol. Gut, dass wir uns gegenseitig so unterstützten, sonst würden wir wohl auch nicht gegen die beiden ankommen oder gegen Frauen an sich. Lieblich zuckte Rebekah mit den Schultern. „Das mag dann wohl kein großer Verlust zu sein, wenn ihr so wenig Vorrat vorzuweisen habt.“ Hilfe! Da kamen wir ja gar nicht mehr wieder raus. Damon öffnete den Mund, aber anscheinend fiel ihm darauf auch nichts mehr ein. „Das sind Pech“ Dabei deutete ich auf Elena, die sofort die Augen zusammenkniff, weil sie wusste, was ich damit meinte. „… und das ist Schwefel.“ Dabei zeigte ich auf Rebekah. Diese Aussage verwirrt Damon, Rebekah und Kol. Nur Elena wusste was ich damit meinte. „Nett, Jeremy. Du vergleichst uns mit den Disney Figuren aus Hercules, den Gehilfen des Hades und was gründet ihr dann? Den Club der Teufelinnen?“ Okay, mies. „Hat sie uns weiblich gemacht?“, fragte Kol stirnrunzelnd nach. „Noch schlimmer, sie hat uns zu veralteten abgeschobenen Frauen gemacht“, erklärte ich ihm die Sachlage. Filmargumente zogen nicht bei Elena, sie hatte alle mit mir zusammen gesehen. Elena seufzte und verdrehte die Augen, bevor sie ihre Schultern hochzog, bereit etwas Vernünftiges zu sagen. „Gut, lassen wir das auf sich beruhen. Ihr drei werdet heute versteigert, wir lachen über euch und morgen haben wir uns wieder alle lieb. Jeremy, trag es mit Würde!“, meinte sie zu mir und klopfte mir auf die Schulter, bevor sie mit Rebekah verschwand. „Findet es noch jemand unschön, dass die beiden befreundet sind?“, fragte ich nach, weil mir das immer wieder aufs Neue auffiel. „Eine gefährliche Kombination“, stimmte Damon mir zu. „Nicht wünschenswert“, fand auch Kol, das es schlecht war. Da hatten wir sicher noch viel vor uns. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)