Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 40: Ablenkung --------------------- Kapitel 40: Ablenkung „Wenn Mensch-sein bedeutet, andere Menschen zu verletzen, so bedeutet es auch, anderen Menschen zu helfen.“ (Gokusen) Damons Sicht: Elena war verletzt und das war das eigentliche Unglück in dieser Geschichte. Bonnie war gegangen und egal wie sehr ich die Hexe nicht hatte leiden können, am meisten hasste ich sie dafür, was sie zu Elena gesagt hatte und das sie jetzt ihre Freundschaft gebrochen hatte. Ich hasste diese selbstgerechten Hexen, die glaubten immer mit ihrer Moral auf der richtigen Seite zu stehen. Sie waren nichts weiter als Heuchler. „Ich bring diese Hexe um!“, platzte es aus Kol heraus, als er wie ich beobachtete, wie Jeremy und Rebekah versuchten Elena zu beruhigen und sie zu trösten, in mitten all dieser Menschen. Obwohl wir uns bereits an einem Tisch an der Seite zurückgezogen hatte. „Ich denke das ist keine gute Idee“, meinte ich. Zwar drückte diese Spontanhandlung auch sehr auf mich, doch ich wusste, dass es nichts besser machen würde. Womöglich zogen wir uns damit nur Elenas Wut auf uns. „Wieso nicht? Ich denke das wir uns einig sind, das wir diese kleine Hexe hassen und das wir nicht wollen das Tatia unglücklich ist!“, argumentierte er eigentlich mich mit allem, was mich früher dazu verleitet hätte, einfach nachzugeben. Aber so einfach war das nun einmal nicht. „Schon. Aber sie ist Elena nicht plötzlich egal. Sie würde das nicht wollen“, erklärte ich ihm. Leider. Zu gern würde ich der Hexe das Herz aus der Brust reißen und mit einem Urvampir würde die Chance dazu gar nicht so schlecht stehen, das mir das gelang. Kol fluchte neben mir und ich lächelte innerlich. Elena hatte recht gehabt, er war schon irgendwie wie ich. „Ich hasse jeden der meine Schwester verletzt!“, fauchte er und da war der Unterschied zwischen uns beiden. Er sah sie nur als seine Schwester, für mich war Elena noch mehr, aber langsam konnte ich mich damit abfinden, dass sie nie meine Gefühle erwidern würde. Ich wusste auch so, dass ich einen festen Platz in ihrem Herzen hatte und sobald ich alles akzeptieren konnte, wusste ich, dass ich sie irgendwann so lieben würde, wie es gut für uns beide war. Nicht weniger als jetzt, aber auf eine andere Weise. „Wir sollten was trinken. Das hilft zumindest ansatzweise“, meinte ich und ging mit Kol zur Bar. Alaric saß in unserer Nähe mit dieser Ärztin und ich prostete ihn kurz, mit dem Glas das ich bekam, zu. Kol spielte mit dem Glas in seiner Hand und musterte genau die klare Flüssigkeit darin. „Ich wünschte mir ausnahmsweise mal, das Finn hier wäre. Er würde das wieder hinkriegen. Er war schon immer gut darin, sie zu trösten“, erzählte er mir und das stimmte auch mit Elenas Aussagen überein. Finn und sie hatten sich verstanden und sie hielten sich einander fest, sodass ihre Emotionalität sie nie vollkommen aus der Bahn warf. So in der Art hatte sie es beschrieben und aufgrund dessen, wünschte ich mir ebenfalls, das Finn hier wäre. Mein Trinknachbar runzelte die Stirn. „Ich frag mich, was er ihr sagen würde. Sicher irgendetwas Weises. Etwas was Tatia sonst zu mir sagt, wenn es mir nicht gut geht“, philosophierte er und ich erkannte, das Elena das bei mir genauso machte. Sie sagte etwas, wodurch ich mich auf jedenfall besser fühlte. Wenn auch nur ein wenig. Aber eine Umarmung hatte immer etwas unglaublich tröstendes bei ihr. „Er tut das was er am besten kann und sie ebenso. Das ist es was uns hilft, weil sie uns damit helfen, wovon sie am meisten verstehen“, erkannte ich das Geheimnis. „Ich bin gut darin, andere zu zerstören und umzubringen“, meinte Kol und trank einen großen Schluck. Ich konnte mir ein Grinsen, aufgrund seiner Aussage nicht verkneifen. Dann fiel es mir auf. Das worin wir gut waren. Ich schnippte mit den Fingern. „Wir sind gut darin, Elena zu lachen zu bringen, in den unmöglichsten und unpassendsten Augenblicken.“ Ich nahm die Flasche und mein Glas mit und hörte wie Kol mir gleich folgte. Wir setzten uns zu den anderen mit an den Tisch und auf Elenas fragenden Blick reichte ich ihr grinsend die Wodka-Flasche. „Hier, die brauchst du jetzt. Das Glas behalte ich. Alkohol ist durchaus eine Lösung für den Moment“, befand ich und gleich darauf sah sie mich tadelnd an. Gut, sie ging drauf ein, wie ich es geplant hatte. „Keine gute, Damon. Auch nicht für dich, wenn ich dich daran erinnern darf.“ Kol verstand anscheinend, was ich tun wollte und machte deswegen mit. „Aber es macht fröhlicher und geht es nicht darum im Leben, das man so viel Spaß wie möglich hat?“, fragte er sie. Elena würde in der Verteidigung ihrer Lebensphilosophie sicher aufgehen. Das tat sie immer. Es würde sie somit zumindest von ihrer Trauer ablenken. „Es geht darum im Leben glücklich zu sein!“, widersprach sie. Ich runzelte die Stirn. „Aber bedeutet es nicht, wenn man fröhlich ist, das man auch glücklich ist?“, forderte ich sie weiter zum mitreden auf. Sie diskutierte einfach zu gern, auch wenn sie das selbst nicht merken sollte. „Glücklich zu sein, ist langhaltiger. Es kann auch ein großer Zeitraum sein, in dem man fröhlich und auch mal traurig ist. Es ist ein Zustand, wo man in seinem Leben glücklich ist, auch wenn nicht alles darin perfekt sein sollte, so wird ein Zweifel ein nicht daraus herausreißen!“ Ein Lächeln bildete sich auf mein Gesicht, darüber das ich es geschafft hatte, sie selbst dazu zu bringen, das zu sagen, was uns helfen würde. „Also dann bist du jetzt glücklich?“, fragte Kol nach und Elena war noch immer vollkommen überrascht. Sie musste gerade erkennen, dass wir sie zur Lösung hingeschoben hatten, dessen Erkenntnis sie sich nicht mehr erwehren konnte. „Ich möchte die Kandidaten für die Verlosung zu mir auf die Bühne bitten“, sagte Carol Lockwood, in einem etwas unpassenden Moment. „Wer hat dieser Frau nur ein Mikrofon in die Hand geben können?“, fragte ich mich ärgerlich und nach einem kurzen schweigen, fing Elena auf einmal an zu kichern. Glücklich sah ich zu, wie Rebekah sich nun bemühen musste, das sie nicht vor Lachen auf den Boden fiel, anstatt sie zu trösten, während ich mich mit Kol und Jeremy zu unserer kommenden „Versklavung“ begab, wie Jeremy es benannt hatte. Es war gut zu sehen, dass Elena gerade so stark lachte, bei so einem wirklich nicht überwältigend witzigen Kommentar. Aber es wirkte wohl einfach stark gegen ihre Trauer. Irgendwie brachte diese Lösung des Problems sogar mehr Befriedigung, als hätte ich der Hexe in den Hintern getreten, denn so war Elena wieder einigermaßen fröhlich. Dennoch hätte es mich auch nicht gestört, ihr mal einen unmoralischen Arschtritt zu verpassen. Verdient hätte sie es auf jedenfall. Doch vielleicht würde ich ein anderes Mal die Gelegenheit dazu bekommen. Jeremy wurde tatsächlich an ein kreischendes Mädchen versteigert, wie er es befürchtet hatte, was mich nur zum Lachen brachte und nicht zu einem mitleidigen Blick. Ein weiterer guter Grund, um ihn aufzuziehen. Kol dagegen wurde von einer Frau im mittleren Alter gewonnen, was ihn so entsetzte, das man bei ihm tatsächlich meinen konnte, das sich die Hölle vor ihm auftat. Mein Nachname war weit hinten, weswegen ich als letztes dran kam. Carol rief eine Nummer auf und eine Weile war es still, bis Elena plötzlich Rebekahs Arm hochhob und rief: „Hier ist die Gewinnerin!“ Rebekah sah so schockiert aus, wie ich mich fühlte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das sie nicht damit gerechnet hatte, sodass eher Elena etwas damit zu tun hatte. Es gab auch Gründe, warum ich es nicht mochte, wenn Elena ihre fröhlichen Phasen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)