Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 48: Ein Tanz -------------------- Kapitel 48: Ein Tanz „Vergangenes kann man nicht ändern, aber sich kann man ändern: für die Zukunft.“ (Hans Fallada) Niklaus Sicht: Es war interessant zuzusehen, wie Elena versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es sie störte, dass ich für sie bot. Aber immer wieder konnte ich den Ärger in ihren Augen aufblitzen sehen, besonders als ich dem Theater ein Ende machte und sie ganz einfach für 5000 Dollar ersteigerte. Wahrscheinlich wollte sie mich dafür erwürgen, zumindest sah sie ganz danach aus. Ich fand das Geld nicht der Rede wert und hatte mich extra zurückgehalten, um nicht ganz zu übertreiben, dennoch war es die größte Geldsumme die heute für einen Tanz geboten wurde. Das und die Tatsache, dass ich es war, ärgerten sie wohl. Sie machte auch keinen Hehl daraus, ihre Gefühle für mich zu verbergen, als sie zu mir trat. „Ein Tanz, aber nur weil ich muss und nur damit du es weißt, ich hasse dich!“, fauchte sie mich vollkommen ohne Furcht an. Zumindest war es schon einmal ein gutes Zeichen, das sie keine Angst mehr vor mir hatte, auch nicht in dieser Zeit. Auch wenn sie es nicht zugab, ihr Unterbewusstsein wusste anscheinend, das ich sie zu sehr liebte, um ihr weh zu tun. Es war egal was sie tat oder zu mir sagte, es würde nichts an meinen Gefühlen für sie ändern. „Tust du nicht“, gab ich grinsend zurück. Erst schien sie mich wieder mit ihrem Blicken töten zu wollen, dann aber reichte sie mir ihre Hand, die ich zu gern in meine nahm. Ich küsste ihren Handrücken und lächelte sie freundlich an. Sie seufzte allerdings nur genervt. „Gut, lass uns tanzen“, meinte sie und ich führte sie zur Tanzfläche. Ich sah ihr direkt in die Augen, als ich meine Hand auf ihre Hüfte legte und die anderer mit der ihren verschloss. Charmant lächelte ich sie an. „Wie immer werde ich versuchen deinen Tonfall nicht persönlich zu nehmen.“ Ihr Blick verfinsterte sich auf meine Aussage, doch dann begann die Musik und wir fingen an zu tanzen. Auch wenn es nur so war, unter diesen Umständen, genoss ich es ungemein sie in den Armen zu halten. „Das solltest du aber, denn es ist persönlich! Ich will nicht dass du für mich bietest, mit mir tanzt oder dich sonst irgendwie in meiner Nähe aufhältst. Wieso kannst du das nicht verstehen?“ Ich verstand es. Natürlich, verstand ich das genau. Wäre sie nur das Mädchen aus dieser Zeit, würde ich ihr zumindest diese Art von Frieden gewähren. Doch so war mir das nicht möglich. Sie war damals in der Vergangenheit bei uns gewesen und ob sie es gewollte, beabsichtigt hatte oder vielleicht doch nicht, sie hatte mich dazu gebracht sie zu lieben und das ließ mich einfach nicht los. Es verfolgte mich bis in diese Zeit und bisher hatte ich kein anderes Mädchen gefunden, das mich dazu brachte meine Gefühle für sie überbieten. Jetzt musste das nicht einmal mehr so sein, weil sie lebte! Ihr Herz schlug wie wild und ich hoffte dass es wegen mir war. Wahrscheinlich war auch, dass es wegen der Gefühle war, die in ihr vorgingen. „Ich weiß, das was ich dir angetan habe, ist nichts was man irgendwie verzeihen kann und darum bitte ich auch gar nicht. Du sollst nur wissen, dass ich dir nie weh tun wollte und dass jedes Versprechen von früher heute noch immer gilt. Ich kann dich nicht noch einmal loslassen, das kannst du nicht von mir verlangen. Nicht das. Und ich werde auch nicht aufhören damit dich zu lieben.“ Elena war geschockt und ihr Gesicht hielt sich nur schwer unter Kontrolle. Sie sah aus, als müsste sie womöglich weinen, aber das war vielleicht besser, als die Miene aus Hass. Tränen könnten ihre wahren Gefühle sein. „Was wirst du dann tun?“, fragte sie und ihre Stimme klang so schwach, wie zu dem Zeitpunkt als sie mit Elijah gesprochen hatte. Sie war nicht so stark, wie es immer den Anschein hatte. „Dich nicht mehr verletzen. Für dich da sein. Immer auf dich achten und dich beschützen“, antwortete ich ihr ehrlich und offenbarte ihre meine neuen Absichten. Sie hatte recht, das ich wusste wer sie war, änderte nicht was ich getan hatte, aber es änderte was ich tun würde. Noch viel wichtiger war, es änderte mich. „… und wenn du es zulässt, dich lieben“, vollendete ich das wichtigste und sah ihr dabei in ihre wundervollen braunen Augen. Das Licht im Raum konnten sie nicht wirklich erfassen und durch ihre Trauer erschienen sie dunkler als sonst. Ich mochte es am meisten, wenn sie durch die Sonne Golden wurden. Ich konnte fast spüren, wie sie in meinem Armen schwerer wurde, weil ihr Herz es wohl in diesem Moment wurde. Sie schien mir so verloren. Wieso konnte sie nicht einfach nachgeben? Innerlich schmunzelte ich, weil das eine dumme Frage war, auf die ich die Antwort doch ganz genau wusste. Weil sie Elena war und auch Tatia. Es war egal wie sie hieß, aber sie war dennoch, die wunderbare mitfühlende und starke Elena. Sie war stark und hatte Kraft, aber sie war auch stur und sie hatte Angst verletzt zu werden, noch einmal. Das war verständlich. Deswegen verschloss sie sich vor uns und ließ es nicht zu. Aus all diesen Gründen, die sie ebenso zu den Menschen machten, den ich bereits seit tausend Jahren liebte. Ich ließ sie sich unter meinem Arm drehen und zog sie danach wieder nah zu mir. Sie schwieg, antwortete nicht auf meine Aussage, was dennoch eine Antwort war, eine die natürlich negativ war. Dafür kam sie auf etwas anderes zu sprechen. „Wieso hat Elijah nicht für mich geboten?“, fragte sie. Ah, das war etwas interessantes, davon wusste sie ja nichts. Aus dem Blickwinkel bemerkte ich Elijah, der kaum merklich den Kopf schüttelte und mir so sagte, dass ich es ihr nicht verraten wollte. Hatte ich auch nicht vor. Das könnte im richtigen Moment gewählt ein großer Triumpf sein, jetzt aber wäre es für sie nur eine weitere Kraft, die sie von uns fern hielt. „Hättest du das denn gewollt?“, konterte ich grinsend. Sie verdrehte auf mein Ausweichen hin die Augen, aber wenn sie das konnte, dann ich schon lange. Allerdings schien ihr das Thema leichter zu fallen, als das letztere und das war vielleicht nicht so vorteilhaft. „Es scheint mir so, als wärt ihr euch beide einig. Als ob er dir diesen Tanz überlassen hat“, schlussfolgerte sie aus unserem Verhalten. Meine clevere kleine Elena, wie recht sie nur mit ihrer Vermutung hatte, aber das musste ich nicht zugeben. „Fair wäre es doch jetzt nur, wenn du auch mit ihm tanzen würdest. So als Ausgleich“, griff ich Elijahs Worte von vorhin auf und Elena bemerkte das, weswegen sie die Augen zusammen kniff. Das wir uns gegen sie verbündeten, schien ihr etwas auszumachen. Das Lied endete und ich wusste noch bevor er sprach, wer bei uns war. „Elena, hättest du etwas dagegen, wenn ich meinen Bruder ablöse?“, fragte Elijah sie und lächelnd ließ ich von Elena ab und trat zur Seite. Misstrauisch sah Elena zwischen uns beiden hin und her, fand dann aber anscheinend keinen Anhaltspunkt für unsere Absichten. Sie schien viel zu geschockt zu sein, um sich gegen Elijahs Vorschlag zu wehren, deshalb fand ich das als einen guten Zeitpunkt sie allein zu lassen. Elenas Herz würde auf jedenfall nicht so schnell zur Ruhe kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)