Die PSC will Krieg? Die PSC bekommt Krieg! von Futuhiro (das größte J-Rock-Konzert der Geschichte) ================================================================================ Kapitel 2: Tag 2 - neue Flüchtlinge ----------------------------------- „Wir müssen hier links abbiegen.“, maulte Hiroto. „Klappe da hinten. Ich weis genau, wo es lang geht. ... Gib mir die Landkarte!“, verlangte Tora, brachte das Auto mit einem derben Ruck zum Stehen und winkte energisch seinem Bassisten, daß er den Straßenatlas rausrücken solle. Hiroto verschränkte auf der Rückbank schmollend die Arme. Im Gegensatz zu den anderen wusste er wirklich wo es lang ging, denn er hatte mit Yoshihiko telefoniert und sich den Weg detailiert beschreiben lassen. Er und Saga waren inzwischen auf die Wunschliste der PSC gesetzt worden und hatten, nach allem was sie von Yoshihiko mitbekommen hatten, schon beim ersten Kontaktversuch der PSC panisch beschlossen, sich auch im Gazette Plaza zu verschanzen. Hiroto wollte jedenfalls nicht so enden wie der heidi.-Vocal, der die ganze Nacht zu Fuß durch Osaka geirrt war, damit ihn die PS Company nicht fand, um dann erschöpft in irgendeinem Hintergarten zusammenzubrechen, wenige Meter bevor er jemanden erreichte bei dem er untertauchen konnte. Nach gefühlten 20 Anrufversuchen war Yoshihiko endlich ans Handy gegangen, hatte ihm erzählt wie gewalttätig die PSC ihre Wunschmusiker wegsperrte und behandelte und hatte ihm genau gesagt, wo man das Gazette Plaza fand. Aber wenn seine Bandkollegen nicht auf ihn hören wollten, bitte sehr, dann mussten sie eben weiter in der Gegend rumirren. Saga auf dem Beifahrersitz zog nur genervt den Atlas aus Toras Reichweite und zeigte in den Rückspiegel. „Fahr lieber weiter. Siehst du die blöde Limousine da, man? Ich sag dir schon, wo wir hin müssen.“ Tora bemerkte ebenfalls das Verfolger-Fahrzeug und trat fluchend das Gaspedal wieder durch. Von der PSC gejagt zu werden, war verdammt nochmal nicht witzig. Er kam sich vor wie ein Schwerverbrecher auf Verfolgungsjagd mit der Polizei. Er war hier auf der Flucht als hätte er was Verbotenes getan. „Also wohin?“ „Rechts!“, entschied Saga „Nein, links.“, seufzte Hiroto auf der Rückbank resignierend. „Wo zur Hölle sind wir überhaupt?“, murmelte Saga dann und blätterte suchend im Atlas eine Seite um. „Kannst du überhaupt Karten lesen, sag mal?“, jaulte Tora und fuhr, da man sich nicht auf links oder rechts einigen konnte, erstmal geradeaus. „Ich will in ein anderes Zimmer.“, jammerte Tsukasa, der D´espairs-Ray-Drummer, als er an diesem Morgen mit tiefschwarzen Augenringen zum Frühstück kam. „Ich kann nicht mehr. Reita schnarcht wie ein Elch.“ „Oh, echt? Sorry.“, gab Reita kleinlaut zurück, der bereits an der langen Tafel saß. „Kein Wunder, man. Du SCHLÄFST ja sogar mit deinem Nasenband im Gesicht.“, gab Uruha kopfschüttelnd zurück. „Was soll ich denn da bitte erst sagen? Takeru kichert im Schlaf irre vor sich hin! DAS ist vielleicht gruselig, mit dem halte ich auch keine Nacht mehr durch.“, brummte Yuki von Versailles. Shinya wedelte mit seinen Stäbchen, um anzukündigen, daß er auch was beisteuern wollte, war aber anständig genug, erst sein Essen runterzuschlucken, bevor er sprach. „Als ich in der Nacht aufgewacht bin, hat Kamijo gerade meinen Schrank durchwühlt!“ „Mach mal halblang. Mir war nur kalt. Und als ich mir einen Pullover holen wollte, hab ich in der Dunkelheit kurz die Schrankseite verwechselt. Bitte sei nicht so empfindlich.“, gab der ruhig und selbstverteidigend zurück. Er schmunzelte mit geschlossenen Augen in sein Weinglas. „Das nächste Mal versuche ich, dich schlafen zu lassen und leiser zu sein, wenn ich deine Sachen durchwühle, okay?“, fügte er gelassen an und schlug dann mit einem edlen Wimpernschlag die Augen wieder auf, um Shinya halb amüsiert, halb näckisch anzusehen. „Ich will nen neuen Zimmerkollegen!“, heulte der nur. „Ich auch!“, stimmte irgendwer mit ein. „Oh man, Leute, ihr seid doch alle erwachsen. Könnt ihr euch nicht selber umsortieren, wer mit wem schläft?“ Gröhlendes Gelächter brach aus. „Sehr vorbildliche Wortwahl, Uruha.“, lachte Yoshihiko. Uruha wurde rot. „Och menno, ihr wisst doch genau, wie ich es gemeint habe.“, maulte er eingeschnappt und schob sich etwas zu Essen zwischen die Zähne. „Also ich kann mich über meinen Mitbewohner nicht beklagen.“, lächelte Hizumi zu Yoshihiko hinüber, sich seine Kaffeetasse an die Unterlippe lehnend. Noch traute er sich nicht, daraus zu trinken, weil das Zeug immer noch kochend heiß war. Yoshihiko schob die Ärmeln seines Hemdes hoch, so daß man die blauen Flecken an seinen Handgelenken sehen konnte. „Nö, ich auch nicht. Wir hatten eine Menge Spaß, zusammen im Bett.“, grinste er. Stille. Das allgemeine Lachen erstarb augenblicklich. „Das meinst du jetzt nicht ernst.“, meinte dann einer und Yoshihiko und Hizumi gröhlten synchron los. „Nein, die hatten nur einen ... Ringkampf, wenn man so will.“, versicherte Takuya. Und er musste es wissen, er war ja live dabei gewesen. Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Runde. „Warum müssen wir uns die Zimmer überhaupt teilen?“, wollte Yuki von Versailles motivationslos wissen und stocherte in seinem Frühstück. „Wir mussten die Zimmer doppelt belegen. Wir sind zu viele.“, erklärte Ruki. „So groß ist unser Gazette-Plaza dann auch wieder nicht.“ „Kommt schon, wir sollten dankbar sein. Die Jungs von Gazette retten uns gerade allen den Hintern. Und setzen damit ihre eigene Karriere auf´s Spiel.“, warf Kanon ein. „Die sind bei der PSC unter Vertrag. Gut möglich, daß die wegen dieser Aktion hier rausfliegen.“ „Glaub ich nicht. Die sind viel zu erfolgreich mit uns als Zugpferd, um uns einfach rauszuschmeißen.“, gab Ruki beruhigend zurück. „Aber Konsequenzen nach sich ziehen wird es wohl trotzdem.“ „Ach was. Zur Not finden wir sicher auch ein anderes Label, das uns haben will.“ „Ich bin auf Platz 5.“, merkte Kanon an und ein gewisses Raunen ging durch die Gruppe, die sich an diesem Abend im Partyraum zusammengefunden hatte. „Platz 5 wovon?“, hakte Yoshihiko nach, als er sich dazu setzte. Er hatte den Rest des Gespräches ja nicht mitbekommen. „Platz 5 auf der Wunschliste der PS Company.“ Yoshihiko zog eine Augenbraue hoch. „So eine Liste gibt es wirklich?“ „Natürlich. Du bist auf Platz 17.“, gab Shinya, der Drummer von Dir en Grey, zurück. „Wie schmeichelhaft.“, meinte Yoshihiko enttäuscht. Er hatte dieses Ding nur für eine Fiktion gehalten. Ein Codewort, damit alle wussten, worum es ging. Natürlich gab es gewisse Musiker, die die PSC gern in ihre seltendämlichen Projekte einspannen wollte, aber er hatte nicht geglaubt, daß da tatsächlich eine offizielle Ranking-Liste existierte. „Mach dir nichts draus, ich bin auf Platz 19.“, gab Kamijo von Versailles ruhig zurück. „Wer ist denn auf Platz 1?“, wollte Yoshihiko interessehalber wissen. Teruki, der Schlagzeuger von An Cafe, hob kleinlaut die Hand, als habe er Angst, zum Streber deklariert zu werden. „Aber fragt mich bitte nicht, warum. Ich hab keine Ahnung, was die von mir wollen.“, merkte er leise an. „Die Rangliste variiert ab und zu. Am Anfang war Shinya auf Platz 1, der ist inzwischen bis auf Platz 4 abgestiegen.“, erklärte Hizumi und deutete auf den Schlagzeuger von Dir en Grey. „Die scheinen vorzugsweise nach Drummern zu suchen.“ „Seth ist auf Platz 2, ich hoffe die versuchen ihn endlich zu schnappen.“ „Hat eigentlich irgendwer Kontakt nach draußen? Also zu Moi dix Mois, oder irgendjemand anderem, der uns sagen kann, was da draußen vor sich geht?“, wollte Kanon wissen. Irgendwie musste man ja in Erfahrung bringen, ob der große Krieg schon begonnen hatte oder ob sie hier noch eine Weile festsaßen. Kurz herrschte Schweigen. „Hm, Mana-sama schottet sich mit seinem Label ziemlich ab.“ „Ja, der redet ja auch nie, wie will er da Kontakte pflegen?“ „Ich hab die Handynummer von K.“, warf Ruki ruhig ein. „Und da wir in der PSC unter Vertrag sind, haben wir auch Kontakt zu einigen Mitarbeitern. Wir werden schon erfahren, wenn was passiert. Viel mehr Sorgen machen mir eher SID. Ich hab immer noch keinen Kontakt zu denen bekommen. Ich hoffe, die PSC hat die Jungs noch nicht weggefangen.“, fügte er nachdenklich an. „Das sind erwachsene Leute, die können auf sich selber aufpassen. Du machst dir zu viele Sorgen um andere.“, meinte Zero, der Bassist von D´espairs Ray, kühl und kassierte dafür sofort einen rüden Rüffel von seinem Leader Karyu. „Hast du noch alle Schnitzel in der Pfanne? Ohne Rukis Anruf wären wir jetzt auch nicht hier! Wir hätten gar keine Ahnung von diesem Schutzlager hier, wenn Ruki uns nicht Bescheid gesagt hätte. Woher sollen Mao und seine Jungs das wissen, wenn es ihnen keiner sagt? Wahrscheinlich werden die schon von der PSC gejagt und wissen gar nicht mehr, wohin sie noch sollen!“, wetterte Karyu ungehalten los. „So war das nicht gemeint! Musst du mich deswegen so anfahren?“, zeterte Zero zurück, rieb sich sauer den Arm, der so unsanft mit Karyus Ellenbogen Bekanntschaft gemacht hatte, und machte Anstalten, seinerseits mit einem Ellenbogenstoß zu kontern. „Überleg dir mal deine Wortwahl! Wir sollten froh sein, hier sein zu können! Und SID wären sicher auch froh, wenn sie wüssten, daß sie hier sicher sind.“, predigte der Gitarrist und Leader trotzdem weiter auf ihn ein. „Willst du lieber wieder da draußen sein? Willst du das? Die Jungs von Gazette können uns jederzeit wieder verabschieden!“ „Schon gut, beruhigt euch.“, ging Kamijo mit seiner gewohnt ruhigen, aber befehlsgewohnten Art dazwischen. „Wir werden vermutlich noch eine gute Weile hier zusammengepfercht sein. Und ja, das wird verdammt stressig werden. Deshalb sollten wir uns auf keinen Fall irgendwie in die Haare kriegen oder die Nerven verlieren, das macht absolut nichts einfacher.“, „Tut mir leid.“, lenkte Zero ein. „So war das wirklich nicht gemeint. Es ist natürlich schön, daß du dich um SID sorgst, Ruki. Ich wollte nur sagen, daß du keine Panik schieben sollst.“, fügte er an, und weil er nicht wusste, ob er sich vorrangig bei Ruki, Karyu oder Kamijo entschuldigen sollte, senkte er einfach kleinlaut den Blick. „Sorry, ich hab überreagiert.“, gestand auch Karyu. Kamijo lächelte leicht in sich hinein. Er hatte also nicht nur seine eigene Band gut im Griff, auch andere ließen sich von ihm lenken, wenn er nur souverän den Eindruck vermittelte, zu wissen was Phase war. „Da hat sich gerade ein Auto vor eure Einfahrt gestellt.“, merkte Miku skeptisch an und deutete aus dem Fenster hinaus auf das verschlossene Gittertor. Draußen war es schon fast wieder dunkel, so daß man nicht viel erkannte. „Wouw, hey, das sind Alice Nine.“, stellte Ruki mit einem Blick auf den Überwachungsmonitor fest und schaute dann auf seine Armbanduhr. „Verdammt, die sind spät. Ich habe schon gar nicht mehr mit denen gerechnet.“ „Da draußen steht noch eine Karre, sicher solche Jäger von der PSC.“ „Lass das Tor zu, Ruki, sonst kommen die auch noch mit rein.“ „Und wenn schon.“, gab Kai zurück, der neben Ruki am Monitor aufgetaucht war, und drückte den Toröffner. „Auch wenn die mit reinkommen, kriegen sie uns hier noch lange nicht raus. Im Gegenteil, die würden hier festsitzen. Das wissen sie. Ich werde Alice Nine nicht aussperren. Das die da draußen weggeschnappt werden, ist viel wahrscheinlicher als daß die PSC sich hier reintraut.“ Miku zog ein unglückliches Gesicht, als er vom Fenster aus sah, wie sich das Tor langsam öffnete. „Sie könnten von hier drinnen die Tore öffnen, um andere reinzulassen.“ „Ja, und sie könnten Maschinengewehre dabei haben.“, entgegnete Ruki zynisch. „Jetzt werd mal nicht paranoid, Miku. Das hier ist kein Horrorfilm. Nur weil sie uns einfangen und in ihr Firmengebäude sperren wollen, bis wir ihre blöden Verträge unterschreiben, müssen wir nicht gleich um unser Leben bangen. Die PSC ist dreist, aber nicht allmächtig. Die können uns nichts tun. Schon gar nicht, solange wir hier drin sind.“ „Das Auto ist drin.“, erklärte Kai von seinem Monitor aus. „Die andere Schrottkarre ist weitergefahren.“, seufzte Miku am Fenster erleichtert. „Ich sag ja : Die wissen, daß sie hier nichts ausrichten können.“ Hiroto, stieß die Autotür auf, lies sich hinausfallen und küsste förmlich den heiligen, sicheren Boden des ummauerten Grundstücks. Dann sprang er wieder auf und fiel dem erstenbesten Menschen um den Hals, den er zu fassen bekam. Es war Yoshihiko, der ihnen auf dem Parkplatz entgegen gekommen war, um sie zu begrüßen. Schließlich war er es ja gewesen, der sie hergeholt hatte, mehr oder weniger. „Gott, ich lebe noch!“, jauchzte er. „Ist ja gut ... Willkommen in der . Wo wart ihr so lange?“ Der heidi.-Sänger schob Hiroto wieder von sich. Der sah sich nur mit strafendem Blick zu seinen beiden Bandkollegen Tora und Saga um, die jeweils betreten in eine andere Richtung schauten. „Habt ihr euch verfahren?“, lachte Yoshihiko. „Wo ist denn der Rest von euch?“, wollte Kai wissen und zählte mit den Augen die Truppe durch. In Gedanken grübelte er wohl schon, wo er die nun auch noch unterbringen sollte. Langsam wurde es echt eng. Irgendwie hatte er sogar erwartet, daß Hiroto allein hier auftauchen würde, da Yoshihiko nur ihn angekündigt hatte, als er gefragt hatte, ob er Hiroto auch mit hier herholen dürfe. „Ich bin auf der gelandet. Da war es mir lieber, herzukommen.“, erklärte Saga und deutete dann mit dem Daumen auf seinen Gitarristen neben sich. „Und Tora will kein Risiko eingehen. Er fühlt sich hier sicherer, wenn die PSC schon Dritte mit reinzieht. Aber Shou und Nao haben uns nicht geglaubt. Die wollten nicht mitkommen.“ Kai nickte. „Hiroto, bei Kyo ist noch ein Bett für dich frei.“ „Arme Sau.“, kommentierte Yoshihiko leise. „Und für euch zwei lasse ich auch noch welche irgendwo reinstellen.“, fuhr Kai an Saga und Tora gewandt fort, ohne auf den Einwurf des heidi.-Sängers zu reagieren. „Packt in Ruhe eure Taschen aus. Das Abendbrot ist zwar schon vorbei, aber wenn ihr noch nichts gegessen habt, bekommt ihr in der Küche sicher noch was.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)