Gegen den Tod von ShiroKuhaku ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Obwohl der Tag mit Mikoto doch sehr informativ war, waren einfach noch zu viele Fragen offen. Zudem kommt ja noch dieses beklemmende Gefühl dazu, welches sich seit kurzem einschleicht. Und da ich ja nicht gerade für meine Geduld bekannt bin, habe ich beschlossen es in die eigene Hand zu nehmen. Was genau ich vor hatte? Na ihn beobachten! Viele unter euch kennen es vielleicht, unter beschatten oder sogar unter stalken, aber das interessiert ja gerade nicht. Gesagt, getan. Gleich am nächsten Tag ging es los. Kurz nach dem Frühstück verabschiedete sich Sasuke und sagte er wäre bald wieder zurück. Mikoto winkte ihm nur kurz und damit hatte sich die Sache. Ich wartete ein paar Minuten, bevor ich mich ebenfalls verabschiedete. Die gute Frau schaute mir noch nicht mal mehr nach, was ich komisch fand, doch ich lies mich nicht davon ablenken. Durch all mein Training fiel es mir nicht sonderlich schwer Sasuke erst mal zu finden und dann so unentdeckt wie nur möglich zu bleiben. Ich ging immer langsamer als er und genoss nebenbei noch die Szenerie der Stadt, während ich ihn aber niemals komplett aus den Augen verlor. So liefen wir also mindestens eine halbe Stunde lang durch die halbe Stadt, bis ich endlich sehen konnte wohin genau wir gingen. Und ich muss sagen, das hatte ich so nicht erwartet. Zielstrebig ging Sasuke auf eine große, majestätisch wirkende, weiße Kirche zu. Sie schien schon sehr alt zu sein, denn sie hatte etwas von einer romanischen Kirche und doch war sie ganz anders.... Vor dem Gebäude standen einige Männer die ich nicht erkennen konnte. Sie trugen alle solche seltsamen, dunklen Kutten und hatten die Kapuzen bis in ihr Gesicht gezogen. Mein Trainer ging genau auf sie zu, wechselte ein paar Worte mit ihnen und begleitete danach drei von ihnen in das Innere. Von Neugier angetrieben machte ich mich gleich daran ihnen zu folgen und stellte mit erstaunen fest das Sasuke anscheinend zum Gebet hergekommen war. Damit ich nicht allzu sehr auffiel suchte auch ich mir einen Platz in diesem gigantischen Raum und schaute immer mal wieder zu dem dunkelhaarigen. Nach einiger Zeit stand Sasuke wieder auf und folgte erneut den drei Männern, doch diesmal gingen sie zu einer Tür, die etwas weiter hinten war. Vorsichtig schlich ich mich ebenfalls an diese Tür ran, nur um festzustellen das einer von diesen komischen Kuttenträgern draußen geblieben war und höchstwahrscheinlich Schmiere stand. `Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu warten.´ Es vergingen Stunden, viele Leute kamen und gingen und es war schon fast am Dämmern als sich der Typ vor der Tür regte und Sasuke wieder zum Vorschein kam. Eine gewisse Besorgnis machte sich in mir breit, doch so wie es aussah schien ihm nichts zu fehlen. Wieder redeten sie miteinander und dann machte er sich auf den Weg. Langsam ging er zum Ausgang und das war mein Stichwort ebenfalls zu gehen. Ein letztes mal schaute ich zurück, doch von diesen seltsamen Männern war keine Spur mehr zu sehen... Mulmig wie mir wurde sah ich zu das ich den anderen wieder fand und folgte ihm weiterhin unauffällig. Einige Zeit liefen wir durch die Stadt, bis ich bemerkte das dass der Weg zu seinem Haus ist. Genau in diesem Moment ist mir eingefallen, das ich eigentlich vor ihm wieder da sein müsste, sonst kommt er vielleicht noch auf falsche Gedanken. Panisch schaute ich mich um um, irgendeine Art Abkürzung oder ähnliches zu finden, doch da war nichts. Verzweifelt wählte ich also die einfachste Möglichkeit: da noch ein ganzes Stück ist rannte ich einfach durch die noch recht dichte Menschenmasse. Natürlich immer darauf bedacht das Sasuke mich nicht sieht und als ich freie Bahn hatte nahm ich die Beine in die Hand und rannte so schnell ich konnte wieder nach Hause. Vor der Haustür machte ich erst mal kurz Pause um wieder Luft zu bekommen und klingelte dann, weil ich dumme Nuss meinen Schlüssel vergessen hatte. Den Schlüssel hatte ich nach den ersten 2 Tagen bekommen, für Notfälle hatte er gesagt. Als Mikoto mich dann endlich reingelassen hatte fragte sie mich ob ich Spaß hatte und das dass Essen fertig ist. Mit einem Nicken und der Aussage das ich kurz duschen bin ging ich an ihr vorbei. Mir kam das alles ziemlich komisch vor und als ich in der Dusche stand viel mir meine Entdeckung vom ersten Abend wieder ein. Die ganzen Narben auf seinem Rücken.... Haben diese Seltsamen Männer vielleicht etwas damit zu tun? Gedankenverloren trocknete ich mich ab, zog mich an und ging in die Küche. Es dauerte auch nicht lange bis Sasuke zur Tür herein kam. „Ich bin zurück.“ „Hallo Schatz.“ Alles war wie immer. Sasuke lächelte und machte die selben flachen Witze wie auch schon zu vor. Trotzdem Hatte ich das Gefühl das hier einfach was nicht stimmte, Doch was nur??? Von meinen Erkenntnissen angespornt entschloss ich mich ihn weiter zu verfolgen, doch es war immer das selbe. Er ging zu der Kirche, betete, ging mit diesen komischen Heinis mit, blieb fast den ganzen Tag dort, ich vermute mal das es der Keller ist, und ging schließlich wieder nach Hause. Es war immer die selbe Reihenfolge. Mittlerweile mach ich das schon den fünften Tag lang und ich muss sagen: ich bin immer noch kein Stück schlauer. Wir waren wieder zu Hause, haben gerade gegessen, als wir und fast zeitgleich für diesen Abend entschuldigten und ins Bett gingen. Ich wusste das ich träumte, zumindest hoffte ich das. Alles um mich herum war pechschwarz, bis ein gleißendes Licht erstrahlte und ich mich auf einem Berg oder Hügel wiederfand. Rechts von mir war nichts außer Landschaft und weit weg konnte ich etwas sehen das wie ein kleines Dorf aussah. Zu meiner linken türmte sich ein riesiger Tempel in den Himmel und genau vor diesem standen Menschen. Zum einen standen dort Typen die genau wie die von der Kirche aussahen und zum anderen stand dort eine junge Frau. Die Frau sah wunderschön aus und erst jetzt bemerkte ich das sie etwas im Arm hatte, ein Baby wenn ich genauer hinsah. Sie war bitterlich am weinen und flehte die Männer verzweifelt an ihr zu helfen. So wie es aussieht nahm einer sich ein Herz und ging auf sie zu, nur um Sekunden später das Kind entgegen zu nehmen und zu seinen `Brüdern´ zurückzukehren. Plötzlich drehte die Unbekannte sich um schaute in meine Richtung. Allerdings machte es den Anschein als ob sie direkt durch mich durch sehen würde.... Echt ekelhaftes Gefühl wenn ihr mich fragt. Sie kam ein paar Schritte auf mich zu, bis sie quasi neben mir stand. Während sie auf mich zugekommen war konnte ich ihr genau in die Augen schauen und mir blieb beinahe der Atem im Hals stecken. Ihre Augen waren auf keinen Fall von dieser Welt. Statt einer normalen Augenfarbe hatte sie ein tiefen Violett, ja fast schon Amethyst und ihre Form..... sie sahen mehr aus wie die Augen einer Katze als die eines Menschen. Noch einmal drehte sie sich um und schenkte dem Kind und dem Mann der es hielt ein tränen erfülltes, zu tiefst trauriges Lächeln und sagte etwas. „Ihr müsst ihn gut auf diesen Tag vorbereiten, denn wenn es passiert muss er stark genug sein.“ Ihre Stimme hatte etwas ungewohnt bekanntes, doch für mich machte das alles einfach keinen Sinn. Auf einmal schaute sie genau gerade aus und schrie. „Hier bin ich, also komm und hol mich wenn du kannst!“ Aus dem Augenwinkel sah ich das sie einen komischen Stein in ihrer rechten Hand hielt, das war aber schon alles. Denn als jemand ihr antwortete wurde mir eiskalt und speiübel zu gleich. Diese kalte, verzerrte Stimme kannte ich doch nur zu gut. Und als ich mich in die selbe Richtung wie die Frau drehte stand dort tatsächlich der Tod. Er streckte seine Hände nach ihr aus, wollte sie gerade packen, als der Stein in ihrer Hand anfing fürchterlich grell zu leuchten. Es war sogar so hell das ich meine Augen mit meinen Armen schützen musste! Als ich meine Arme wieder runter nahm waren beide spurlos verschwunden. Wie wild drehte ich mich mehrmals um die eigene Achse, doch hier war nichts mehr. Plötzlich hatte ich das Gefühl als würde ich fallen und dabei hörte ich noch etwas. „Der Junge ist nicht das wonach er aussieht. Trau ihm nicht.“ Schweißgebadet schreckte ich aus dem Schlaf und atmete erst einmal durch, danach schaute ich vorsichtig auf meinen Wecker und war schockiert als ich 2:37 Uhr las. Das durfte doch wohl einfach nicht wahr sein..... Müde lies ich mich zurück ins Kissen fallen und versuchte erneut einzuschlafen, doch das klappte nicht. Immer wieder hatte ich das Baby und diese Violetten Augen vor mir. Immer wenn ich meine Augen zu machte wiederholte sich alles ab dem Schrei. So lag ich also die komplette restliche Nacht wach, ohne Hoffnung auf Erholung.... Am nächsten Morgen fühlte ich mich als ob mich ein Laster überfahren hätte. Ich war todmüde, meine Gliedmaßen waren schwer und eigentlich wollte ich gar nicht erst aufstehen, da schlafen aber eh nicht drin war stand ich lieber auf als noch weiter rum zu lungern. Meine Schritte waren schwerfällig und laut, so das Mikoto und Sasuke sofort wussten das ich auf dem Weg war, was beide natürlich als äußerst ungewöhnlich erachteten. Schließlich kam ich ja sonst immer schon fast geflogen. Genauso langsam wie auf der Treppe betrat ich den Raum und lies mich einfach auf den Stuhl fallen. Ich merkte genau wie mich die beiden besorgt musterten, gab aber noch nichts drauf. Wenn ich schon müde durch den Tag kommen muss, will ich wenigstens noch was essen. Stille war der einzigste Zeuge unserer Speise. Schon ungewohnt.... aber es dauerte nicht lange bis die erste Frage kam. „Miyu? Ist alles in Ordnung?“ Schwer seufzend sammelte ich kurz meine Gedanken und begann einfach zu erzählen. „Nicht wirklich. Ich hab die Nacht so gut wie nicht geschlafen.“ „Warum das denn?“ Ich sah Sasuke genau in die Augen als ich fortfuhr. „Ich hatte einen seltsamen Traum. Es ging um eine Frau mit einem Kind. Außerdem waren dort Männer in Kutten und auch der Tod war dort.“ Etwas in seinem Blick hatte sich verändert als ich die Männer erwähnte, doch als dann auch der Tod fiel wurden seine Augen stahlhart. „Erklär mir das bitte ein wenig genauer.“ Somit lies ich den gesamten Traum noch einmal Revue passieren und versuchte kein einzigen Detail auszulassen. Es endete damit das ich auch den letzten Satz den ich hörte wiederholte. „Das letzte was ich hörte bevor ich aufgewacht bin war `Der Junge ist nicht das wonach er aussieht. Trau ihm nicht.´. Ich versteh das aber nicht ganz.“ „Die Frage ist erstmal wen er mit dem Jungen meint.“ Minuten vergingen in denen wir einfach nur darüber nach grübelten, doch keiner von uns kam zu einem Ergebnis. „Irgendwie hat das keinen Zusammenhang. Wieso sollte ausgerechnet der Tod dich vor jemandem warnen?“ „Wenn ich das wüsste wären wir um einiges schlauer.“ Damit stand also schon mal fest das auch Sasuke sich keinen Reim darauf machen konnte. Was dann aber als nächstes kam überraschte mich, aber nicht im positiven Sinne.... „Hör mal Miyu. Das Training heute...... Ich werde es ausfallen lassen oder besser: Ich verschiebe es.“ „Was?! Aber wieso das denn?“ „Ich muss etwas wichtiges erledigen gehen.“ Kaum als das letzte Wort seinen Mund verlassen hatte war er auch schon weg. Fragend sah ich zu Mikoto, doch die schien von seinem Verhalten genauso verblüfft zu sein wie ich. Da ich mich nicht einfach so auf die Ersatzbank schieben lasse nahm ich erneut die Verfolgung auf. Und sie einer an: wieder zu der Kirche. Langsam fragte ich mich echt was zum Himmel die immer da drinnen machen, doch mir war leider wohl bewusst das ich da nicht einfach so reinkommen werde. Geknickt und besiegt machte ich mich diesmal bereits auf den Rückweg, schließlich wusste ich ja wie lange er dort bleiben würde. Diesmal war es aber später als sonst, der Abend war bereits angebrochen, als der Herr sich endlich wieder blicken lies. Eigentlich bin ich zur Tür gegangen um ihn noch einmal zu befragen, als ich aber diesen vollkommen abwesenden Blick gesehen habe blieb ich vor Schreck einfach stehen. So was ist vorher noch nie passiert..... Er schien nicht nur abwesend, sondern auch Gedankenverloren zu sein, denn er wäre fast gegen den Türrahmen der Küche gelaufen. Dazu hätte er auch beinahe seine eigene Mutter über den Haufen gerannt. Sie fragte ihn was denn plötzlich mit ihm los sei, doch bekam sie keine Antwort darauf. Irgendwas stimmte hier nicht, das war ja wohl klar, aber leider hatte ich keinen Plan was genau.... Darauf hin merkte ich kaum wie weitere zwei Wochen an uns vorbei rauschten. Sein Zustand blieb genau so wie er war: Verschlossen, Zurückgezogen, Verschwiegen. Sein neues Hobby die Kirche zu besuchen behielt er allerdings bei, was mir allmählich große Sorgen machte. Mittlerweile war es sogar schon so schlimm das er uns GAR nicht mehr beachtete, so als wären wir einfach gar nicht mehr da. Was aber noch schlimmer war: er vernachlässigte mein Training. In meiner Verzweiflung versuchte ich mich allein da durch zu quälen, war aber ziemlich schwer wenn ich nicht die geringste Idee habe was zum Teufel ich machen soll. Und selbst bei dem WAS ich gemacht habe muss immer wieder was falsch gelaufen sein, denn ich hatte Krämpfe, Kratzer und Wunden die mit Sasuke nicht gekommen waren. Außerdem wusste ich genau das ich bei ihm nicht aufgeben darf. Alleine ist das schon viel schwieriger, denn es steht niemand hinter mir um mich zu korrigieren oder anzuspornen. Es war ermüdend und machte mich fertig. Ich konnte mich noch nicht mal von all den Strapazen erholen da ich nicht schlafen konnte. Immer wieder träumte ich das selbe und alles war immer gleich. Die Frau. Das Kind. Die Männer. Ja selbst unsere Umgebung war immer die gleiche und mittlerweile hatten sich die Worte des Todes regelrecht in mein Hirn eingebrannt. Ein weiteres Mal riss ich die Augen auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Schon wieder dieser Mist. Nach all den schlaflosen Nächten hatte ich begonnen über diese Bilder nachzudenken und erkannte nach einiger Zeit sogar ein paar Parallelen. Die Frau hatte eindeutig was mit unserem lieben Knochenmann zu tun. Genau wie ich. Ob es nun der selbe Zusammenhang wie meiner ist weiß ich allerdings nicht. Sie suchte Schutz und Hilfe bei Gott, genau wie es all die Fluchträger vor mir getan haben. Und trotzdem stellte sie sich zum Kampf, so wie ich es vorhabe. Was aber immer noch keinen Sinn machen wollte war das Kind. Vergebens suchte ich Anhaltspunkte was das Kind mit all dem zu tun haben könnte, fand aber nicht einen einzigen. So wiederholte sich das ganze noch mal drei Nächte lang bis mir schließlich eine Vermutung kam. Ich war wieder durch diesen Traum wach geworden und konnte gar nicht fassen wie blöd ich doch eigentlich bin. Von Anfang an gab es nur eine Person die der Sensenschwinger absolut nicht ab konnte. Und das war Sasuke. Was wenn er also die ganze Zeit ihn gemeint hatte? Bedeutete das etwa das Sasuke das Baby aus meinem Traum ist? Aber dann wäre diese Frau ja..... Langsam setzten sich die Teile zu einem Bild zusammen und mir entwichen alle Gesichtszüge. Das musste doch ein schrecklich schlechter Scherz sein. „Wenn er wirklich das Kind ist, müsste die Unbekannte ja seine Mutter sein und das würde bedeuten..... Ach du scheiße....“ Meine Welt blieb für einen Moment lang stehen als mir endlich klar wurde was ich da die ganze Zeit gesehen habe. Und auf einen Schlag wusste ich nicht mehr was genau ich denken sollte..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)