I feel like a Monster von THEdark_princess (NatsuXLucy) ================================================================================ Kapitel 1: I'll love you forever -------------------------------- "Lucy..." Wer ruft mich da? Wessen Stimme ist das? "Lucy...!" Was willst du? Wer bist du? Geh weg von mir! "Lucy!" Nein! Nicht! Geh weg...Bitte! GEH WEG!! "LUCY!!" "FASS MICH NICHT AN!!" Ich öffnete meine Augen. Wut und Angst durchströmten mich. Ich stand ihm gegenüber. Er sah mich geschockt an. Waren das Tränen in seinen Augen? Niemals! Er...Er würde niemals wegen mir weinen...! NIEMALS!! "Lucy, ich...Es tut mir leid...Das ist...alles meine Schuld..." "Da hast du Recht!", brüllte ich ihn an. "Du...hast alles kaputt gemacht! ALLES was ich mir aufgebaut habe hast du zerstört! Nur wegen DIR bin ich so geworden!! Ich werde dir nie verzeihen! NIE!!" Mit diesen Worten stürzte ich auf ihn zu. Ich holte aus mit meiner unheimlichen Klaue. Er hob seinen Kopf. In seinen Augen sah ich seine Reue, sein Schuldbewusstsein. Tränen liefen über seine Wange. Ich zögerte einen Moment...Und das war mein Fehler. Schwarze Blitze zuckten über meine Haut. Ich riss vor Schreck meine Augen auf. Einen Moment war alles ruhig. Dann wurde ich in schwarzlilanes Licht getaucht und Blitze zerschnitten meine Haut. Eine Schmerzwelle nach der anderen rollte durch meinen Körper. Ich schrie laut auf und krümmte mich zusammen. "Du stehst unter meinem Befehl, Lucy-san...Du bist von Grund auf böse und hast dein wahres Ich durch mich gefunden! Du gehörst an meine Seite und wirst da auch für immer bleiben. Aber wenn du dich durch die Worte eines Wurmes aufhalten lässt muss ich dich bestrafen, damit du wieder zu mir zurück findest. Ich werde dich niemals wieder hergeben! Hast du gehört? Du gehörst mir und das für immer!!" Ich fiel zu Boden. Unfähig noch irgendetwas zu spüren. Mein Blick war starr auf ihn gerichtet. Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen über mein Gesicht. Sie tropften auf den Steinboden. Dieses...Ding in mir hatte noch nicht ganz gewonnen. Immer noch kämpfte ich. Die schwarzen Schuppen auf meiner Haut zogen sich langsam wieder zurück. Meine gleichfarbigen Augen wurden wieder braun. Meine Sicht klärte sich. Mein Herz schrie. Sowie meine Seele. Beide fühlten den Schmerz und es zeriss sie. Ich öffnete meine Lippen einen Spalt. "Natsu...hilf mir...!", flüsterte ich, bevor ich durch Magie in die Luft gehoben wurde. Auf einmal spürte man einen unglaublichen Druck in dem Raum. Die unglaubliche Kraft war schon fast zum Greifen. Mein Körper wurde von einer schwarzen Magiekugel gefangen gehalten. Mir wurde unglaublich heiß. Es fühlte sich an als würde ich brennen. Feuer! Ich brannte. Meine Haut begann wieder zu schmerzen. Mein Verstand setzte völlig aus. Ich öffnete meinen Mund und schrie so laut ich konnte. Es tat so weh. Nicht nur der physische Schmerz, nein, auch der mentale Schmerz. Ich hatte meine Freunde verraten...Im Stich gelassen. Ich sah mich im Raum um. Gray...Erza...Wendy...Gajeel...Happy...Charle...Lily...Sie alle lagen verletzt und bewusstlos auf dem Boden. War ich das? Warum? Was hatte ich bloß getan? Ich wollte das alles nicht mehr! Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Ich setzte meine neue, dunkle Magie frei und verstärkte die Kugel dadurch. Der Schmerz wurde stärker. "Lucy-san...Wa-was...?", rief mein Besitzer zu mir rauf. Nein...Er war nicht mein Besitzer...Er war ein Verbrecher...Ich wollte ihm nicht gehören. Ich gehöre nur mir selbst!! "I-ich...", begann ich, doch ich wurde von Natsus Schrei unterbrochen. "HEY! DU DRECKSKERL!! WAS MACHT SIE DA??", brüllte er. Sàm begann zu grinsen und dann lachte er. "Zu schade...Bald werde ich einer meiner liebsten Schachfiguren verlieren...Na ja, wie auch immer!", sagte er ruhig und gleichgültig. "WAS TUT SIE DA, VERDAMMT NOCHMAL??!!" Sàm sah Natus an. "Sie setzt die Magie frei, die ich ihr gegeben habe und verstärkt dadurch meine Magie, die ihr Schmerzen zufügt. Die Menge die sie freisetzten will wird sie vermutlich töten...Aber das braucht dich nicht zu kümmern, Dragon Slayer. Ich bin dein Gegner! Sie ist nicht mehr wichtig!", lachte er total wahnsinnig. Natsu sah geschockt zu mir herauf. Ich war vom monsterähnlichen Aussehen inzwischen wieder zu meiner normalen Gestallt gewechselt. Immer noch konzentrierte ich den Rest der dunklen Magie. "Lucy! Hör auf! SOFORT!!", schrie Natsu und er hörte sich ein wenig verzweifelt an. War das denn möglich? War es wirklich wahr? Konnte es sein, dass...? Nein, es war zu spät darüber nachzudenken. Wenn ich jetzt aufhören würde, würde ich alle töten. Ich lächelte ihm zuversichtlich zu. Er stockte. Immer noch liefen Tränen über seine Wange. "Natsu...Danke für alles! Ich...ich liebe dich!", rief ich. Dann schloss ich die Augen und spürte wie meine Haut zerriss und meine Knochen brachen. Wieder schrie ich auf. Doch ich war mir sicher, dass ich es geschafft hatte sie alle zu beschützen. Die Kugel verschwand in einer Explosion. Als der Rauch sich legte lag ich bereits regungslos auf dem Boden. Obwohl es so sehr geschmerzt hatte, lag ein Lächeln auf meinem Gesicht. Mama...Papa...Ich komme!! Natsu zitterte am ganzen Körper. "Das...nein, das darf nicht wahr sein...Lu-Lucy...NEEEEEEEEIIN!!!!!!" Natsu ließ sein Drachenbrüllen erklingen. Das ganze Gebäude begann zu erzittern. Der Boden brach ein wenig auf und Steine fielen von der Decke. Sàm lächelte. Nun würde es endlich interessant werden. Natsu, welcher vorher zusammen gesackt war, stand auf. Sein gesamter Körper stand in Flammen. Seine Kraft war so stark wie nie zuvor. Ungebändigte Wut und unendlicher Schmerz durchzuckten ihn. Seine Pupillen verengten sich immer weiter zu Schlitzen, bis sie fast im grünen Meer seiner Augen verschwanden. Er sah Sàm mit einem mörderischen Blick an. Immer noch rannen die Tränen über seine Wange und verbrannten sie. "Du...verdammter...Mistkerl...!", knurrte er gepresst. Er versuchte seine Wut zu unterdrücken, doch er hielt es nicht mehr aus. Mit einem wilden Schrei, der das Gebäude wieder zum Zittern brachte, stürzte er auf den jungen, dunklen Magier zu. Dieser lächelte nur. "Das bringt nichts, das weißt du doch...!" Es ging alles so schnell, dass er es gar nicht verfolgen konnte. Im Bruchteil einer Sekunde stand Natsu vor ihm und rammte ihm seine Faust in den Magen. Sàm öffnete seinen Mund zu einem stummen Schrei. Dann noch ein Schlag und noch einer. Natsu prügelte wie wild auf ihn ein. Er war so verdammt wütend und verletzt. Hätte er sie doch nur nicht mitgenommen. Er war an allem Schuld! "Guten Morgen Lucy!", rief Natsu freudig und ließ sich von der Fensterbank ihrer Wohnung auf ihr Bett plumpsen. Sie sahen sich beide an...und wurden feuerrot. "NATSU! DU SPANNER!!", schrie Lucy und bedeckte hastig ihren nackten Oberkörper. Natsu drehte sich schnell um und bekam dazu noch einen Schlag auf den Kopf. "Ich hab nichts gesehen! Ich schwöre!", rief er zu seiner Verteidigung. Die blonde, junge Stellarmagierin flüchtete mit ihren Klamotten in das Badezimmer. Dort zog sie sich schnell um. Dann betrat sie wieder das Wohnzimmer, allerdings war sie so wütend wie noch nie. "Natsuu...Duuu!!" Sie baute sich vor ihm auf und funkelte ihn an. "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du durch die Tür kommen sollst?!", fauchte sie und ballte drohend eine Hand zur Faust. Der junge Magier wurde immer kleiner. "A-Aye!", piepste er, faltete die Hände und entschuldigte sich hunderttausendmal. Immer noch etwas rot im Gesicht setzte er sich wieder auf und hielt Lucy ein Zettel vor's Gesicht. Sie stutzte. "Huh? Was ist das?", fragte sie und sah an dem Blatt vorbei zu Natsu, der sie angrinste. "Arbeit!", erklärte er kurz und knapp. Lucy seufzte erschlagen. "Schon wieder? Wir sind gestern erst von einem Auftrag zurück gekommen. Können wir uns nicht Mal einen Tag Pause gönnen?", murmelte sie beleidigt. Natsu blieb hartnäckig. "Komm schon! Die Belohnung ist 900.000.000 Juwelen hoch!", meinte er fröhlich. Lucy's Augen wurden größer. "900.000.000 Juwelen?!", meinte sie total überrascht. Sie krallte sich den Zettel. "Was ist das denn für ein Auftrag?", fragte sie und las sich die Beschreibung durch. Doch bevor sie ganz fertig war, begann Natsu schon zu erklären. "Wir sollen eine Gruppe von Ganoven schnappen. Sie sollen stark sein, aber gegen mich kommt niemand an!", meinte er sehr von sich überzeugt und grinste sein typisches zuversichtliches Grinsen. //Und was ist mit mir?//, dachte Lucy und streckte Natsu hinter seinem Rücken die Zunge raus. Doch dann stutzte sie abermals. Irgendwas war hier dran doch gehörig faul. Sie drehte sich besorgt zu Natsu um ihn darauf hinzuweisen. "Wo ist Happy?" Natsu sah sie an. "Hmm? Happy? Oh, der wartet in der Gilde", antwortete der Dragon Slayer. Lucy nickte. "Achso" Schnell packte Lucy all ihre Sachen zusammen und machte sich mit Natsu zurück auf den Weg zur Gilde. Den ganzen Weg über schwiegen sie. Lucy dachte nach. //Soll ich es ihm jetzt sagen? Vielleicht sterben wir ja auf diesem Auftrag und dann kann ich es ihm nicht mehr sagen!! Das wäre schrecklich...Aber...Was wenn er nicht so fühlt wie ich? Dann würde ich vielleicht unsere Freundschaft auf's Spiel setzen...Und das will ich ja auch nicht. Aber wenn ich nichts sage, dann bleibe ich vielleicht für immer unglücklich. Das ist doch alles total verdreht!!// Da Lucy so in Gedanken war, sah sie nicht den Wagen welcher auf sie zukam. Auch Natsu war etwas abgelenkt. Allerdings schien er viel eher in die reale Welt zurück zukehren als seine Teampartnerin. Er sah den Wagen noch rechtzeitig. Erschrocken sprang er Lucy an. "Lucy! Pass auf!" Als er ihren Namen rief blickte sie auf, sah den Wagen und wurde in der selben Sekunde zur Seite gestoßen. Der Wagen fuhr vorrüber. Lucy lag mit dem Rücken auf der staubigen Straße. Sie hatte die Augen vor Schreck geschlossen. Ihr Kopf tat ein wenig weh durch den Aufprall. Außerdem spürte sie ein schweres Gewicht auf ihr drauf. Sie öffnete langsam die Augen und sah in Natsus Gesicht, das ihrem so nah war. Ihre Augen wurden größer und ihre Wangen erhitzten sich. Auch auf seinen Wangen war ein leichter Schimmer zu sehen. Irgendwie schien er erstarrt, denn er bewegte sich keinen Millimeter. Dann senkte er seinen Kopf. Lucy's Herz begann noch wilder zu schlagen als es ohne hin schon tat. Wollte...er sie etwa küssen...? Seine Lippen kamen ihren immer näher. "Natsu-Nii! Lucy-Nee! Wa-was macht ihr denn da?", fragte plötzlich eine ihnen bekannte Stimme. Romeo stand neben ihnen und sah sie verwirrt an. Natsu sprang schnell auf und grinste, so als wäre nichts passiert. "Hallo Romeo! Willst du auch gerade zur Gilde?", fragte er seinen Mini-Me. Dieser nickte und zusammen plaudernd gingen sie weiter. Lucy lag immer noch da und starrte total erstarrt in den Himmel. Was war das denn gerade?! Wollte er sie ernsthaft küssen? Ne-nein, dass musste sie sich eingebildet haben. Seufzend setzte sie sich auf, da wurde sie von einem Schatten verdeckt. Sie sah auf und entdeckte eine Hand die ihr hingehalten wurde. Schnell stellte sich heraus, dass der Besitzer dieser Hand Gray war. Er stand, wie immer Oben-ohne, vor ihr und hielt seine Hand hin. Dankend ergriff Lucy sie und wurde mit Leichtigkeit auf die Füße gezogen. "Was hatte der Vollpfosten denn jetzt schon wieder vor?", fragte er, etwas gereizt. Lucy warf ihm einen Seitenblick zu. Er trug einen Verband um sie Brust. Anscheind waren er und Romeo von einem Auftrag wieder gekommen und er war wohl nicht so gut gelaufen, denn Gray's Gesicht sah aus wie sieben Tage Regenwetter. "Ä-ähm...G-gar nichts...E-er hatte mich vor einem heranfahrenden Wagen ge-gerettet...", stammelte sie und blickte stur auf den Boden. Sie und Gray gingen zusammen zur Gilde, wo Natsu schon ungeduldig wartete. "Wo warst du denn solange? Komm, wir müssen los!", rief er schon von weitem und kam auf sie zu. "Du hast mich da einfach liegen gelassen wie einen sauren Apfel!!", schrie sie zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Natsu schien das völlig egal zu sein. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich. "Komm schon!!", rief er übermütig. Lucy rief Gray noch ein "Tschüss!" zu und wurde dann weggezogen. Happy flog den beiden hinterher. Am Bahnhof angekommen sah Lucy sich um. Ihr Zug war anscheind noch nicht da. Na gut, dann mussten sie halt warten. Sie setzte sich zu Natsu auf eine Bank. Der junge Feuermagier unterhielt sich angeregt mit seiner blauen Katze. Seufzend stützte Lucy ihr Kinn auf ihre Hände. Sie dachte an vorhin zurück. Vielleicht wollte er sie ja doch küssen. Vorsichtig schielte sie zu Natsu rüber. Er schien ebenfalls nachzudenken. Lucy beobachtete ihn einige Minuten. Dann blickte auch er zu ihr rüber. Als beide realisierten, dass sie sich ansahen, schauten sie schnell weg. Irgendwie war es ihr viel zu peinlich ihn anzusehen. Endlich war ihr Zug angekommen. Natsu stieg widerwillig ein und sie setzten sich auf eine der Sitzbänke. Lucy sah träumend aus dem Fenster. Als der Zug ruckelnd losfuhr wurde Natsu sofort schlecht. Happy versuchte ihn abzulenken, doch dieser war nichts mehr als ein Häufchen Elend, das versuchte sein Mittagessen zu behalten. Eine Stunde später hielten sie an ihrer Haltestelle. Lucy half Natsu aus dem Wagon. Als er auf dem Bahnsteig stand war er wieder der Alte. Er sog die frische Luft ein und strahlte wieder von einem Ohr zum anderen. Lucy musste lächeln. Er war einfach zu süß. Zehn Minuten brauchten sie vom Bahnhof bis zum Anwesen der Auftraggeberin. Eine ältere Dame, welche anscheinend aus gutem Hause stammte. Ihr Anwesen und das Gebäude waren sehr groß und alles war so glanzvoll. Die Frau führte die beiden Freunde in einen großen Saal. Dort setzten sie sich auf ein Sofa und die Frau schilderte alles. Die Verbrecher hatten ihr einen sehr wertvollen Ring gestohlen. Es war ein Erbstück ihrer verstorbenen Mutter. Die Tochter der Dame hatte in zwei Tagen ihren Achtzehnten Geburtstag und an diesem Tag wollte sie ihr den Ring schenken. Lucy sah die Frau ungläubig an. "Wie sollen wir den einen Ring in zwei Tagen wiederfinden wenn wir nicht einmal wissen wo sich die Kerle aufhalten?!", fragte sie unsicher. Die Frau sah sie verzweifelt an. "Es tut mir wirklich leid...Aber es geht leider nicht anders. Bitte verzeiht mir...!", meinte sie nur und seufzte geschlagen. Irgendwie tat sie Lucy leid. Doch noch bevor sie etwas erwiedern konnte, sprang Natsu auf und ballte die Hände zu Fäusten. "Ich schwöre Ihnen! Wir werden Ihren Ring zurück holen!", sagte er entschlossen. "Aye!", gab Happy seinen Senf dazu. Die Frau war gerührt und den Tränen nahe. "Ich danke dir, mein Junge. Aber bevor ihr losgeht, möchte ich euch noch etwas fragen", sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln. Natsu und Lucy sahen sie fragend an. Sie drehte sich kurz um und nahm ein Tablett von einer Komode. Damit drehte sie sich wieder zu den beiden um. Sie hielt ihnen das Silbertablett hin und lächelte mütterlich. "Möchtet ihr ein paar Kekse?" Die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel. Lucy schwitzte wie ein Ferkelchen und fühlte sich genauso schmutzig. "Ich kann nicht mehr...Können wir eine Pause machen?", rief sie Natsu zu, der einen Meter vor ihr lief und sich mit Keksen vollstopfte. Er hatte das ganze Tablett gesäubert und die alte Lady hatte ihm sogar noch mehr gegeben. So viel Zucker auf einmal...Das würde Lucy nicht überleben!! Natsu war ja so schon völlig aufgedreht...!! Eben dieser drehte sich zu ihr um. Sie war auf die Knie gesunken und keuchte vor Anstrengung. Sie wollte eigentlich mit dem überdrehten Feuerball mithalten, aber soviel Energie hatte sie nicht. Sie war völlig fertig, da sie recht schnell gegangen waren. Und die Hitze trug auch nicht gerade dazu bei, dass sie sich wohler fühlte. Natsu stopfte die Packung Kekse zurück in seinen Rucksack und hockte sich neben Lucy. Er stützte sie, da er merkte, dass es ihr wirklich nicht gut ging. "Hey, geht's wieder?", fragte er besorgt und ging mit ihr in den Schatten. Dort setzten sie sich unter einem Kirschblütenbaum. Natsu hatte sich mit dem Rücken an den Stamm gelehnt und Lucy kurzerhand zwischen seine Beine gesetzt, sodass ihr Rücken an seiner Brust lehnte. Lucy wurde feuerrot, ebenso wie Natsu, was sie allerdings nicht sehen konnte. "N-Natsu?", fragte Lucy nach einer Weile des absoluten Schweigens. "J-ja?", gab dieser zurück. "D-du strahlst eine unglaubliche Hitze aus...!", murmelte sie etwas unbehaglich. "Ähm...Sorry...!", meinte er etwas verlegen. Lucy lächelte und lehnte sich etwas entspannter gegen ihren besten Freund. Dieser schlang vorsichtig seine Arme um ihren Bauch. Sie legte ihre Hand auf seine und schloss die Augen. //Bitte lieber Gott! Lass das Wirklichkeit werden!!//, schoss es beiden durch den Kopf. "He Boss...Schau dir mal das turtelnde Pärchen da unten an!", kicherte eine hohe Stimme. Der junge Magier fixierte das blonde Mädchen und den rothaarigen Jungen. "Sowas...junge Liebe...", murmelte er und grinste fies. //Warum bin ich so müde?//, fragte Lucy sich in Gedanken. Sie drehte ihren Kopf. Natsu war schon längst im Land der Träume und schnarchte seelenruhig. "Natsu...Wir müssen...wach bleiben...! Wir müssen...", säuselte sie schlaftrunken und kippte dann ohne Halt seines Körpers zur Seite. Als sie wieder erwachte lag sie gefesselt auf kaltem, hartem Steinboden. Sie blinzelte kurz, bevor sie sich umsah. Natsu hing weiter weg an eine Wang gekettet. Vor ihm lagen einige Gestallten. Als Lucy näher hinsah erkannte sie ihre Freunde. Erza, Gray, Wendy, Gajeel (mehr oder minder Freund), Charle, Happy, Lily! Warum waren sie hier und weshalb waren sie bewusstlos? Wo waren sie alle und was war passiert? Tausende Fragen schossen ihr durch den Kopf, als sie einen ziehenden Schmerz spürte. Jemand zog ihr an den Haaren. "Ah! Aua! Los lassen!", rief sie und versuchte sich zu befreien, doch es klappte nicht. Die Fesseln saßen zu fest. Plötzlich durchfuhr sie eine unglaubliche Kraft. Sie spürte wie sie sich veränderte. Ihre Haut begann zu kratzen, so als würde es schroffes darüber fahren. Ihre Sicht begann zu verschwimmen und ihr Herz schlug immer schneller. Ihr Kopf sackte auf ihre Brust. Allerdings hielt diese Bewusstlosigkeit nur kurz an. Als sie ihren Kopf wieder hob stand sie neben einem jungen Mann. Er hatte kurze schwarze Haare und schwarze Augen. Er trug eine einfache Jeans und ein dunkelblaues T-Shirt. Darüber trug er einen grauen Mantel, welcher bis zu seinen Knöcheln ging. Auf seiner Nase saß eine Brille mit hellblauen getönten Gläsern. Er lächelte Lucy an. Sie lächelte zurück. "Endlich bist du wieder bei mir. Baku! Sieh sie dir alle gut an. Du hast sie so stark verletzt, dass sie im Sterben liegen. Ist das nicht wundervoll?", redete der Mann. Lucy war über diese Aussage mehr als entsetzt. Sie? Sie hatte ihre Freunde getötet? Nein, da-das durfte nicht wahr sein! Bitte nicht!! Sie drehte wieder ihren Kopf. Langsam ging sie auf die am Boden liegenden Gestallten zu. Erzas Rüstung war verbeult und hatte an einigen Stellen Risse. Gray lag auf dem Boden. Der Boden unter ihm sah aus wie nach einem Kampf mit Gildartz. Auch die anderen sahen ziemlich lediert aus. "Erza...Gray...Wendy! Nein...Bitte...nicht!" Mit einem schrecklichen Gefühl drehte sie sich zu Natsu. Dieser hing ebenfalls bewusstlos an der Wand. Seine Glieder waren schlaff und er schien schwer atmen zu können. Sie stand auf und lief zu ihm. Sie versuchte verzweifelt die Ketten loszumachen. Sie drehte ihren Kopf zu dem jungen Mann. "Was hast du getan, du Monster?!", schrie sie. Sie legte ihre Hand an Natsus Wange. Er war kühl. Tränen bildeten sich in ihren Augen. "Natsu...Nein, oh bitte nicht...!" Sie sank vor ihm auf die Knie und begann stark zu weinen. "NATSUU!!" "Er kommt nicht mehr zurück...Du gehörst mir! Mir allein! Und das werde ich dir beweisen!", rief der Mann und hob seine Hand. Unter Lucy erschien ein magischer Kreis. Schwarlilanes Licht umgab sie. Sie spürte schwache Schmerzen die jede Sekunde anstiegen. Irgendwann waren sie so gewaltig, dass Lucy aufschrie und sich verkrampfte. "Hör auf...Bitte...!", flehte sie mit brüchiger Stimme, doch der Mann verstärkte den Zauber nur. "Gib zu, dass du mir gehörst!!", schrie er, doch Lucy weigerte sich. Wenn sie es zugeben würde hätte dieses Ding in ihr gewonnen und das durfte sie nicht zulassen. Sie musste stark bleiben um ihre Freunde zu retten. Natsu schlug die Augen auf und sofort fuhr der Schmerz durch seinen Körper. Er hörte schwache Stimmen, die immer lauter wurden. Die eine Stimme kannte er. Die andere nicht. Aufeinmal schrie sie auf. Ruckartig hob er den Kopf und sah wie Lucy in ein unheimliches Licht getaucht über seinem Kopf schwebte. Sie hatte starke Schmerzen und die Quelle war dieser verdammte Magier dort drüben. Natsus Wut stieg an. Er spannte seine Muskeln an und sein ganzer Körper war in Feuer gehüllt. Das Metall begann zu ächzen und zersprang schließlich. Außer sich vor Wut rannte Natsu schreiend auf ihn zu und holte zum Schlag aus. Der Mann sah ihn an. "Zwecklos...!", meinte er siegessicher und begann auch Natsu Schmerz zuzufügen. Er brüllte auf, als die schwarzen Blitze ihn einhüllten und zu verbrennen schienen. Lucy lag auf dem Boden. Als sie die Augen aufschlug war sie nicht mehr an diesem Ort. Sie war weg. Aber sie war allein. Wo war sie bloß? Was war das für ein Ort? Langsam wurde es heller. Sie stand vor der Gilde. Und alle waren da. "Leute!", rief sie glücklich und lief auf sie zu. Doch als sie in ihre Augen sahen, erstarrte sie. Sie waren mit Hass gefüllt. Alle starrten sie an. Einige weinten, andere schwiegen. Doch alle hatten denselben Blick. Lucy fühlte sich schrecklich. Was war bloß los? Warum sahen alle sie so komisch an? Plötzlich fand sie sich auf einem Friedhof wieder. Dort waren mehrere Gräber. Lucy las die Inschrift. "Gray...Erza...Gajeel...Wendy...Happy...Lily...Charle.....N-Natsu....?!" Lucy zitterte am ganzen Körper. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund. Tränen sengten ihre Haut an. Sie selbst...hatte ihre Freunde getötet! Mit einem Mal fiel ihr alles wieder ein. Sie war zu einem Dämon geworden. Durch diesen Mann. Sàm. So hieß er. Aus irgendeinem ihr unerklärlichen Grund wusste sie seinen Namen... Vor Trauer schloss sie ihre Augen. Als Lucy sie wieder öffnete, blendete sie ein helles Licht. Sie hob die Arme vor ihren Kopf um ihre Augen abzuschirmen. Auf einmal spürte sie eine warme, vertraute Berührung. Verwirrt blickte sie auf und sah in das Gesicht einer schönen, blonden Frau. Aus ihren herzerwärmenden, braunen Augen kamen Tränen. Lucys Augen weiteten sich. Sie konnte es nicht glauben. Hinter der Frau trat ein Mann mit langen, ebenfalls blonden Haaren, die er zu einem eleganten Zopf trug, hervor. Er lächelte Lucy liebevoll an. Die junge Stellarmagierin fiel ihren Eltern schluchzend um den Hals. "Mama! Papa!" "Lucy! Willkommen zu Haus" "Ich bin endlich wieder da" "Lucy..." Ein Monat war nun vergangen seit diesem Vorfall. Alle in der Gilde waren still. Levy begann wieder leise zu schluchzen und krallte sich in Gajeels Hemd, welche ihr beruhigend über den Rücken strich. Lisanna begann ebenfalls zu weinen. Laxus zog sie an sich und hielt sie schweigend fest. Auch Mira konnte die Tränen nicht unterdrücken, während sie in Frieds Armen lag. Die deprimierende Stimmung war schon fast zum Greifen. Es lag eine Totenstille in der Luft, welche ab und zu durch einige Schluchzern von Levy, Lisanna und Mira durchbrochen wurde. Natsu wusste nicht wie lange er hier schon stand. Es waren vermutlich mehrere Stunden. Ein eisiger Wind kam auf und erfasste ihn, doch er spürte nichts. Schon lange nicht mehr. Er starrte auf ihren Namen. "Lucy...Du bist verdammt nochmal zu früh gestorben!", murmelte er gepresst. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel bohrten sich in seine Haut. Er sank auf die Knie. Tränen rannen über seine Wange. Er zitterte heftig. "Lucy...Ich liebe dich auch!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)