Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 5: Die Junggesellenabschiedsparties ------------------------------------------- Die Junggesellenabschiedsparties: "kerliges" Grillen versus "Sexhöhle" Sakura stand erwartungsvoll drei Tage vor dem großen Tag vor Tsunades Büro und wartete. Sie trug eine frische weiße Bluse und eine Freizeithose sowie eine sorgfältig ausgesuchte Kette und freute sich darauf Tsunades Gesicht zu sehen, wenn sie ihre Partykabine erblickte. Sie war noch einmal dorthin gefahren, nachdem sie Ino verscheucht hatte und hatte alles nach ihrem Geschmack eingerichtet. Sogar den flauschigen Teppich hatte sie in einer Abstellkammer gefunden und wieder ausgelegt. Einige stilvolle Weine waren auch schon ausgesucht und das Menü brauchte sie nur noch auszupacken und auf die Teller zu verteilen. Sie seufzte, aber das nagende Gefühl der Sorge blieb. Allerdings war sie sich sicher, dass bei ihrer Party alles glatt laufen würde jetzt, wo Inos Einfluss getilgt war. Daher griff sie nach ihrem Mobilfunktelefon und rief Sasuke zum fünften Mal an, weil sie bei ihm nicht so sicher war, ob alles glatt laufen würde. Diesmal ging allerdings Tenten dran. „Er sagt, du sollst dir keine Sorgen machen und dass er keine Lust mehr hat auf deine besorgten Anrufe zu reagieren“, informierte sie, bevor Sakura auch nur ein Wort herausgebracht hatte. „Ist denn auch wirklich alles in Ordnung?“, wollte sie sich versichern. „Klar“, machte Tenten und gerade in dem Augenblick hörte man etwas im Hintergrund krachen. „Ach ja? Und was war das?“ „Eh … “, gab Tenten unspezifisch von sich und dann antwortete niemand mehr. „Hallo? Hallo? Oh Gott, nein … !“ Diese drei Helden werden aus Jiraiya nicht nur eine Bierleiche machen, sondern ihn obendrein auch noch in die Luft sprengen oder ähnliches, dachte sie erbost. Endlich meldete Tenten sich wieder am Telefon. „Alles klar“, lachte sie erleichtert in den Hörer. „Jiraiya hat nur die Bierbong fallen lassen.“ „Achso.“ Auch Sakura atmete erleichtert auf und freute sich, dass es nichts Ernstes war bis ihr auffiel, dass der detaillierte Plan für Jiraiyas Junggesellenfeier nirgends den Gebrauch einer Bierbong vorsah. „Moment! Ihr haltet euch doch wohl an meinen Plan, od-“ Und da war auch schon die Leitung tot. Sakura unterdrückte das Zittern in ihren Händen, sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass Jiraiya noch vor der Hochzeit zusammengeflickt werden können würde und musste auch schon weg, denn da kam Tsunade aus ihrem Büro stolziert. *** Jiraiyas Junggesellenabschied wäre in ähnlichen Bahnen wie der, der auch für Tsunade geplant war, abgelaufen, wenn man sich an den vorgefertigten Plan gehalten hätte. Es war nicht so, dass sich die fünf nicht an den Plan hatten halten wollen, sondern vielmehr so, dass sie zwar alle in Jiraiyas Klapperkiste die gemietete Kabine suchen gefahren sind, sie jedoch nicht gefunden hatten. Als sie also ratlos im Wald standen, ohne Kabine weit und breit, fand Jiraiya wie durch Zufall eine Wodkaflasche im Kofferraum. Also setzten sie sich alle ins Auto im Wald und hielten ein „Neuorganisationsmeeting“ ab. Das Resultat war, dass sie einen Wagen voller Alk, einen anderen voller Essen hatten und sich im Freien auf einem dreckigen Grillplatz befanden. Jiraiya stand vor einem fettigen Grill und behauptete, den müsse man nicht reinigen, weil der Geschmack so besser wäre. Neji entnahm einem der Kofferräume einen Sack Kohle und schlug ihn sich über die Schulter. „Kommst du Tenten?“ Sie nickte und schnappte sich die Klappstühle. Das würde ein richtig „kerliger“ Junggesellenabschied werden. *** „Wow, Tsunade. Du siehst … phantastisch aus.“ Eigentlich sah sie aus wie eine billige Prostituierte. Ihre blonden Haare hatte sie mit einem Haarlack aufpoliert und sie trug das komplette Make-Up-Sortiment, dazu ein kleines Pinkes (viel subtiler als das kleine Schwarze). „Uhm … Bereit?“ „Ja!“, jubelte Tsunade und ließ sich auf ihren Stilettos bereitwillig zum Wagen führen. „Wo geht’s denn hin?“, fragte sie, sobald sie auf dem Weg waren. „Zu einem gemütlichen Plätzchen“, versprach Sakura augenzwinkernd. Tsunade runzelte etwas beunruhigt die Stirn. Gemütlich? Während sie fuhren, sprachen sie nicht viel. Sakura dachte an die Feier, Tsunade dachte an ihr Leben. Sie betrachtete ihre alten, jungen Hände und fragte sich, ob dies der richtige Schritt war. Aber dann schüttelte sie den Kopf, beschloss, dass sie einen Drink brauchte, wenn sie schon über solche Sachen nachdachte, und war sich sicher, dass sie alles hinbiegen würde; komme, was wolle. Als sie immer tiefer in den Wald fuhren und sich von den Clubs in der Stadtmitte entfernten, wurde Tsunade jedoch schon ein wenig mulmig zumute. „Wo - noch ’mal - fahren wir hin?“, erkundigte sie sich. Sie fühlte sich ein bisschen wie in einem Horrorfilm, in dem die hübsche Frau von der jüngeren Verehrerin ihres Mannes in den Wald gelockt und umgebracht wurde. Aber dann warf sie einen Blick auf Sakura und wusste, dass Jiraiya ganz und gar nicht ihr Typ war. Die weiße Bluse verriet es. Tsunade seufzte und dachte, dass Sakura möglicherweise gar keinen Typ hatte. Sie wusste, dass ihre Angestellte keinen festen Freund hatte. Aber sie dachte nicht lange über Sakura nach, weil ihr bewusst wurde, dass dieser Tag ihr gebühren sollte. Also schob sie jegliche Empathie fort und überprüfte ihr Aussehen im Spiegel. Schließlich kamen sie an einigen Holzhütten vorbei und Tsunade schwante Böses. Und zurecht. Schließlich hielten sie nämlich vor einer besonders großen dieser Hütten. Tsunade stieg aus und hatte Mühe mit ihren hohen Absätzen über den Waldboden zur Tür zu gelangen. Gezwungen lächelte sie die Mädchen an, die vor der Kabine auf sie warteten. „Es ist nicht gerade eine Villa, aber wir fanden es … gemütlich.“ Ino grinste bis über beide Ohren und Sakura fand es seltsam wie sie das Wort „gemütlich“ aussprach. Hinata, die daneben stand, senkte den Blick und wollte Sakura wohl nicht ansehen. Was ging hier vor? „Sind die anderen schon drin?“, wollte Sakura wissen und Ino nickte freudestrahlend. Energisch betrat Sakura die Hütte als erste und trat sehr zu ihrem Erstaunen in ein dunkles Zimmer. „Macht Licht an“, befahl Tsunade hinter ihr und irgendwer gehorchte. „Tequiiila!!“, kreischten mehrere Frauenstimmen, sobald das Licht anging. Da erwartete sie eine ganze Horde aufgetakelter, Sektgläser und Tequilashots haltender Partylöwinnen. „Ahhhh!!!“, kreischte Tsunade aufgeregt und ließ sich ein Shotglas reichen. „Whooohooo!“, schrie Ino und drückte Sakura auch eins in die Hand. Plötzlich wurden Salzstreuer und Zitronen, in feine Scheiben und halbiert in einer hübschen Schale, herumgereicht. „Was? Woher kommt das?“, erkundigte sie sich böse. „Hey, wer hat das gemacht? Wer hat diese Zitronen ge-“ Und plötzlich tranken alle. Tsunade schlug ihr auf die Schulter und animierte sie auch dazu einen beherzten Schluck zu nehmen. Ino steckte ihr eine halbe Zitronenscheibe in den Mund und verschwand anschließend in der Küche. Tsunade bekam noch ein Glas und freute sich. Verschwörerisch lehnte sie sich zu der würgenden Sakura hin und wisperte. „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, aber du scheinst das ja doch noch ganz gut hinbekommen zu haben.“ „Freut mich“, keuchte Sakura, weil sie noch Zitronenstückchen im Hals hatte. Jemand legte Musik auf, bei der merkwürdigerweise niemand sang, und drehte furchtbar laut auf, sodass Sakuras Ohren schmerzten. Sie sah sich zum ersten Mal richtig in der Hütte um. Der Teppich war wieder verschwunden genauso wie der elegante, kleine Kaffeetisch mit ihren Blumen. Stattdessen wackelte Tsunade dort mit dem Po. Statt ihren stilvollen, vorbestellten Menüs knabberten alle Chips und Salzstangen (und Zitronen offenbar) und taten sowieso ganz unstilvolle Dinge. Sie versuchte sich durch die Menge zu zwängen. Tsunade umarmte gerade ihre Gäste und als Sakura Ino gerade erreicht hatte, drehte diese die Musik herunter und brüllte: „Geschenkezeit!“ Dann stubste sie Sakura mit dem Ellbogen an als wäre diese eine Mitwisserin. Fassungslos ließ sie es über sich ergehen. Hinter sich hörte sie Tsunades herzhaftes Lachen. Als sie sich umdrehte, sah sie die Hokage glücklich von vielen Freunden umringt. Sakura dachte an ihr Menü in der Küche und musste lächeln. Gerade war ihr ein Licht aufgegangen zu dem, was Hinata ihr gestern Nachmittag hatte klarmachen wollen. *** „Was glaubst du macht deine Zukünftige gerade?“, erkundigte Naruto sich. „Wen anderes vögeln“, murmelte der pessimistische, hochzeitsfeindliche Neji. Allerdings wurde er ignoriert. „Die kippt sich bestimmt einen über’n Durst“, vermutete Jiraiya, was sowieso realistischer war. Alle lachten und Jiraiya und Naruto stießen mit ihren Bierflaschen an. Sasuke lachte auch, doch dann überlegte er: „Hätten wir noch ein paar der anderen einladen sollen?“ Er dachte an Kakashi, Asuma, Shikamaru, Choji, Kiba und den ganzen Rest. Jiraiya zuckte mit den Schultern. „Nicht mein Problem“, ließ er verlauten, was alle ein bisschen seltsam fanden. Schließlich war es sein Junggesellenabschied. „Schon erledigt.“ Tenten nahm einen Schluck Bier, während sich alle Augenpaare langsam auf sie richteten. „Ich hab’ sie alle eingeladen … “ Sie blickte auf die Uhr. „Ich hab gesagt, kommt so um sieben.“ Sie verzog unbeeindruckt den Mund ob der erstaunten Gesichter. „Hmm, danke … “, sagte Jiraiya anerkennend. „Daran hätte ich nicht gedacht … “ „Daran hast du nicht gedacht“, korrigierte sie ihn. „Sag ’mal … “, begann Naruto, der ein Auge auf das brutzelnde Fleisch hatte. „Du bist doch’n Mädel. Solltest du nicht bei Tsunade sein?“ Tenten machte ein Gesicht wie jemand, der sich gerade an eine Einladung erinnerte, die bei ihm zu Hause unter einigen Rechnungen verborgen herumlag. „Tja … “ Sie sah an sich herunter. Sie trug löchrige Jeans und ein Tanktop, damit ihre Haut soviel der späten Sommerhitze aufsagen konnte wie nur möglich, kein Make-Up und sie hatte das Gefühl, dass Ino ihr Haar „strohig“ nennen würde. „Ach … “, grölten die Kerle und prosteten ihr zu. „Scheiß drauf. Wir können hier auch Party machen. Hol den Jägermeister aus dem Karren!“ *** „Wofür ist das hier gedacht?“, erkundigte sich Tsunade und deutete auf einen mit weichem gummiartigem Material umspannten Haken am Ende ihres Dildos. „Du weißt schon … “, vermutete Ino. „Für … Kitzelstunden.“ Tsunade verzog anerkennend das Gesicht. „Danke, Lee. Ich wusste nicht, dass du soviel Einsicht in die Freuden einer Frau hast.“ „Ich bin der König des Vorspiels“, informierte er stolz. Ob des Geschenks schien Tsunade gar nicht wütend, dass Lee es doch auf ihre Abschiedsfeier geschafft hatte. Als nächstes packte sie einen Klassiker aus: Essbare Unterwäsche. „Oh, dankeschön! Da fällt mir ein, ich hab’ Hunger.“ Das war Sakuras Stichwort. Statt das teure Geschirr zu verwenden, hatte sie ein paar Pappteller besorgt und trug nun ihre Köstlichkeiten auf jenen ins Wohnzimmer. „Alle zugreifen!“ „Hmm, das ist super lecker“, lobte Tsunade mit vollem Mund. Ino gab Sakura die Daumen hoch und sie zwinkerte Ino zu. Mit Risotto im Mund riss Tsunade die Verpackung vom nächsten Geschenk ab. „Warum schenkt mir jeder Sexspielzeug? So schlecht im Bett ist Jiraiya jetzt auch wieder nicht!“ *** Während sie ihr gesundes und äußerst nahrhaftes Abendessen zu sich nahmen (Steaks mit Knoblauchsoße und Jägermeister als Beilage), hörten sie Motorengeräusche. Bald tauchten zwei Wagen auf der Lichtung auf und man konnte deutlich das Bellen Akamarus ausmachen. Der Hund sprang sofort aus einem der Wagen und kämpfte mit Naruto um ein Stück Fleisch. Kiba und Choji stiegen aus dem Mini und Shino und Shikamaru stiegen aus dem zweiten Wagen aus. „Na, alter Knacker!“, begrüßte Kiba und schlug Jiraiya auf die Schulter. „Ihre Frisuren sind sich nicht unähnlich“, kicherte Tenten in Nejis Ohr als sie die Sturmfrisuren der beiden betrachteten. Bier wurde sofort verteilt und weitere Klappstühle zur Verfügung gestellt. Shikamaru schlief beinah augenblicklich auf seinem im abendlichen Sonnenlicht ein und Choji machte sich noch schlimmer als Akamaru über das Essen her. Kiba fand den Jägermeister weitaus interessanter als die Steaks und Shino lehnte sogar Bier ab, weil er meinte, er müsse heute noch arbeiten. „Wir haben sogar Mukke mitgebracht“, verkündete Kiba stolz. „Echt jetzt?“ „Ja, guck nur ’mal im Kofferraum nach.“ „Wenn du deinen Kumpel davon abhälst alle Bratwürste aufzufressen.“ „Ich geh schon“, meinte Tenten und stand auf. Neji kam mit ihr. Zusammen entdeckten sie das Ungetüm in Kibas Kofferraum. „Ach du Scheiße … “, hauchte sie. „Ist die angeschlossen?“ „Nee, man muss jede Stunde zwei fette Batterien nachlegen, aber sie läuft und ist geil“, brüllte Kiba über die Lichtung zurück. Die „fetten Batterien“ fanden sie in einer Box auf dem Rücksitz und als sie eingelegt waren dröhnte laute Indiemusik aus dem Kofferraum. Beim Grill wurden angeregt dreckige Witze gerissen. Der Bräutigam lachte am lautesten. „Schon verrückt, dass er die alte Schrulle heiratet.“ „Hört, hört, der regeltreue Ninja nennt seine Vorgesetzte Schrulle.“ Neji grinste sein halbes Grinsen, indem er nur einen Mundwinkel hochzog. Tenten grinste auch, zuckte aber auch mit den Schultern. „Kein Plan. Ist mir eigentlich auch egal. Wenn’s den beiden Spaß macht.“ „Und wir kriegen Alk umsonst“, fügte Neji hinzu und hielt eine Flasche dunklen Rums hoch sowie eine Tüte Rohrzucker. Tenten konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und lehnte sich an Kibas Wagen. Sie riss die Plastiktüte auf, während Neji den Rum aufmachte. Den Rohrzucker schüttete sie sich in den Mund und nahm einen Schluck Rum. „Hmm … mjamjam.“ Neji grinste wieder auf seine individuelle Art und tat es ihr nach. Tenten leckte ihre Zähne ab, um noch jedes Zuckerkörnchen zu erwischen, das sich noch nicht aufgelöst hatte und betrachtete den Sitzkreis ein Stückchen abseits. Der Bräutigam teilte sich eine Jägermeisterflasche mit Kiba, Choji stopfte sich den Mund voll und Naruto lag vor Lachen halb auf dem Boden, Shikamaru schlief und bemerkte nicht wie Akamaru ihm das Bratwürstchen aus der Hand stahl. Sasuke grüßte die Beobachter. „Weißt du, ich frage mich gerade was bei Tsunade so vorgeht … “ Neji zuckte mit den Schultern. „Ich mich nicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)