Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 13: Die perfekte Unperfektheit -------------------------------------- Zwanzig Minuten später standen sie alle zusammen in einem hellen, lichtdurchfluteten Ankleideraum mit sehr vielen Spiegeln und einem Podest für die Braut. Alle hatten die Augen zugekniffen ob des gleißenden Lichtes. "Immer dieser Neonmist", beschwerte sich Tenten, der noch schlecht von Eiscreme war. "Allerdings", maulte Hinata, der noch schlecht von all den Cocktails gestern war. Sie hatte noch nicht wirklich eine Chance gehabt mit Naruto zu reden, doch was sie gehört hatte klang nach einer typischen Männerfeier und genauso viel Spaß wie Tsunades Feier. Er war erst heute Morgen nach Hause gekehrt, nachdem er Jiraiya zu Hause abgeladen hatte, und hatte sich zu ihr ins Bett gelegt, indem er sich von hinten an sie kuschelte und genüsslich ihren Duft einsog, wenn er auch mit allen möglichen Partygerüchen vermischt war. Aber dann wurde Hinata leider von Sakura zur Anprobe bestellt und sie war nicht die einzige, deren Haare nicht gewaschen waren und die sich nur frische Unterwäsche und irgendeine Jeans und irgendein altes gammeliges T-Shirt angezogen hatte. Tenten trug ein Hemd, das sie sich zwar versucht hatte in die Hose zu stecken, aber bestimmt nicht von ihr war, weil sie mit ihren Armen zweimal in die Ärmel gepasst hätte. Ino trug einen palmenartigen Pferdeschwanz, eine Jeans und ein Tanktop und sah damit noch am wachsten aus. Die Einzige, die besser aussah als alle anderen war Tsunade, weil Sakura sie selbst angezogen und geschminkt hatte, damit sie präsentabel aussah. Shizune, die eigentlich nichts mit der Hochzeit zu tun haben wollte, weil sie viel zu sehr mit anderen Sachen beschäftigt war, hatte ihr netterweise geholfen und so sah Tsunade richtig professionell aus, wenn man davon absah, dass ihr andauernd die Augen zufielen (Hoffentlich war das keinem der Politiker aufgefallen). Im Gegensatz zu allen anderen Halbzombies wirbelte die Verkäuferin wie ein Tornado durch die Reihen und schleppte andauernd riesige schwere Kleider an aus schwerem Stoff mit Spitze und Stickereien und in allen möglichen Farben an. Die Brautjungfern wurden dazu gezwungen alle eins der potentiellen Brautjungfernkleider anzuziehen und sich dann Tsunade zu präsentieren. Tenten erhielt kurz ein Lob, weil sie ihr olivgrünes, enganliegendes, bis zu den Fußgelenken gehendes Kleid nicht zerstört hatte. "Sehen alle gut aus", beschied Tsunade im Halbschlaf. "Nein, nein, nein!", stampfte Sakura mit dem Fuß auf. "So läuft das nicht." Sie schüttelte gestresst den Kopf und die Verkäuferin begriff, dass Sakura in Wirklichkeit die Entscheidungen fällte und wandte sich an sie: "Wir haben noch eine ganz besondere Kollektion von Marc-" "Nein." Sakura machte eine endgültige Geste. "Erst müssen wir uns für ein Brautkleid entscheiden sonst können wir kein Brautjungfernkleid aussuchen. Tsunade, du bist dran." Mit einer gebieterischen Geste veranlasste sie das Stadtoberhaupt in die Gänge zu kommen und sich von der Anprobeassistentin in diverse Kleider stecken zu lassen. "Au, au", röchelte Tsunade. "Ich kann nicht atmen ..." Sie taumelte aus der Kabine in einem Spitzentraum aus Hellblau und rang nach Luft. "Können wir nicht ein Kleid ohne Korsett nehmen?" "Nein." Sakura war knallhart und machte sich ein paar Notizen zu den Vor- und Nachteilen dieses Kleidmodells. "Das nächste." "Ich will nicht", jammerte Tsunade. Nach dem fünften Kleid kehrte sie ewig nicht mehr aus der Kabine zurück. Schließlich kam die Ankleideassistentin zum Vorschein und trat betreten vor Sakura. "Sie hat darauf bestanden." Und Tsunade stolzierte gerade aus der Kabine, einen smarten schokobraunen Hosenanzug tragend. Der Blazer ließ genug Platz für ihren Busen und das sanfte Braun unterstrich ihre Augen und ließ ihre Haare leuchten. Aber das alles sah Sakura nicht: "Nein", sagte sie nur und wartete darauf, dass das nächste Kleid angezogen wurde. Als nichts geschah, blickte sie auf. Tsunade hatte die Arme verschränkt. "Es ist doch meine Hochzeit, oder? Und ich will in keinem Prinzessinnenkleid heiraten. Ich bin zu alt, um Prinzessin zu spielen." Sakura zwang sich für einen Moment dazu alle Politiker und Zeitschriften zu vergessen, die nachher über die Hochzeit urteilen würden und versuchte sich die Szene vorzustellen, wenn Tsunade in diesem Anzug vor den Traualtar trat. Na ja, es würde heißen, dass sie den konservativen Priester ersetzen würde müssen. Aber davon abgesehen ... Sakura lächelte. Vielleicht wollte ja nicht jeder immer alles so perfekt haben wie sie es wollte. Nicht jeder wollte Prinzessin spielen und manchmal waren Dinge eben genau wegen ihrer Unperfektheit perfekt. "Na gut ...“ Sie und Tsunade tauschten ein Lächeln, das fast schon verschwörerisch wirkte und die Ältere formte ein „Danke“ mit den Lippen. Daraufhin war Sakura aber wieder rein geschäftlich: „Dann nehmen wir cremefarbene Brautjungfernkleider mit engem Rock. Los ... " Sakura sah die Assistentin an. “Holen Sie welche!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)