Nach einem Jahrhundert von RoseAkaShi (Elijah x Helena) ================================================================================ Kapitel 5: Glück ---------------- Kapitel 5: Glück „Glück ist das Einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.“ (Carmen Sylva) Katerinas Sicht: Ob es Zufall war oder ein Wink des Schicksals, konnte ich nicht wirklich sagen. Aber nach einem Jahrhundert, das vergangen war, seit ich mich mit meiner Schwester gestritten hatte, sah ich sie wieder. Nicht nur sie allein, sie war nicht allein. Sie war mit Elijah zusammen und die beiden gingen Arm in Arm durch die Straßen und störten sich nicht an den Menschen. Es war, als befanden sie sich in ihrer eigenen kleinen Welt und wahrscheinlich konnten sie kaum glücklicher sein. Das war gut so. So sollte es sein. Wenn ich schon nicht mehr bei meiner Schwester war, mit ihr zusammen sein konnte, dann sollte sie zumindest glücklich sein. Der Streit, den wir gehabt hatten, sollte einen Sinn haben. Wie sehr er mich selbst auch schmerzen mochte. Ich konnte gar nicht anders, als die beiden zu beobachten. Ich entdeckte einen Ring an Elenas Finger, wie auch an Elijahs. Sie hatten anscheinend geheiratet. Wirklich verwundern tat mich das nicht. Meine Schwester gehörte einfach zu den Menschen auf der Welt, die heirateten, auch noch, wenn sie bereits ein Vampir war. Sie war treu und gab nicht einfach auf, auch wenn es einmal schwierig war. Die Ehe war einfach etwas, das zu ihr passte und ihr auch stand. Sie verstand sich wohl auch dabei glücklich zu sein, immer noch, nach all der Zeit, wo anderen schon langweilig geworden wäre, mir zumindest. Es war kein Groll zwischen ihnen zu sehen, keine Wut oder etwas anderes, das sie zeigte, dass sie sich irgendwie nicht hatten vollständig verzeihen können. Sie hatten es. Wenn ich so darüber nachdachte, war das eine von Elenas stärksten, schönsten und beeindrucktesten Eigenschaften. Ihre Fähigkeit anderen vollständig vergeben zu können, wie groß ihre Fehler auch sein mochten. Das war sicher ein großartiger Tag für Elena. Wahrscheinlich gab es gar keinen Tag mehr, an dem sie unglücklich sein musste. Aber auch wenn das ihr neuer Freudentag sein sollte, so war es mein Unglückstag, denn meine Schwester war mir so fern wie nie. Es gab keine Möglichkeit mehr für mich bei ihr zu sein und ich vermisste sie schrecklich. Die ganze Zeit über dachte ich an sie und wünschte mir, dass wir wieder zusammen sein könnten. Doch sie war frei und ich musste weglaufen. Das war etwas, das nicht zu ändern war. Elenas Blick fiel auf mich und mein Herz blieb einen Moment stehen. Zumindest hatte ich das Gefühl. Da ich aber ein Vampir war, regte sich wohl sicher nichts in meinem Inneren. Ich hatte Angst, dass sie vielleicht etwas zu Elijah sagen würde, aber sie tat es natürlich nicht. Sie war doch Elena. Wie konnte ich das da nur von ihr erwarten? Sie würde so etwas nie tun. Vorsichtig hob ich meine Hand und seit langem hab ich für so eine einfache Geste nicht mehr gezögert. Doch das hier war so schwierig und ich wusste einfach nicht genau damit umzugehen. Anscheinend ging es ihr aber genauso. Sie sah mich an und nickte mir dann zu. Dass sie mich erkannt hatte, das stand außer Frage, schließlich hatten wir dasselbe Gesicht. Aber ich bildete mir auch ein, dass das eine positive Geste gewesen war. Sie hatte mir zugenickt. Das konnte doch nichts Schlechtes bedeuten, oder? Genau beobachtete ich, was sie tat. Sie ließ sich bei Elijah nichts anmerken und dann, dann sah ich wie sie hinter die Bank, auf der sie mit ihm gesessen hatte, einen Zettel warf. Einen Zettel für mich? Konnte das sein? Ich sah mich um, beäugte noch einmal Elijah genau, aber niemand außer mir schien etwas von dem Zettel mitbekommen zu haben. Die beiden gingen fort und ich sah meine Schwester lange hinterher, hoffte und betete seit langem, sie wieder zu treffen. Ich ging zu der Bank und hob den Zettel auf. War er für mich bestimmt? Bitte, lass es so sein! Langsam öffnete ich den Zettel und mit einer leichten Angst, begann ich ihn zu lesen. Wir bleiben immer Schwestern, Katerina. Zwillinge. Vergiss nie, ich werde immer bei dir sein und dich lieben. Immer und ewig, Helena Das war nicht wirklich viel. Aber diese kurze Botschaft, brachte mein Herz dazu, erleichtert aufzuatmen und ich wusste nicht, seit wann diese Schwäche wieder von mir Besitzt ergriffen hatte, doch ich konnte einfach nicht anders, als zu weinen. Es war mir einfach nicht möglich meine Tränen zurückzuhalten. Zwar brannten sie in meinen Augen, doch eigentlich offenbarten sie sich nicht aufgrund von Trauer oder Schmerz. Ich war ehrlich glücklich und erleichtert. Sie hatte auch mir vergeben. Sie war noch meine Schwester. Ich konnte selbst kaum glauben, wie diese Worte auf mich wirkten. Es änderte doch nichts an unserer Situation und doch veränderte sie auf der anderen Seite wieder alles. Denn jetzt wusste ich, dass meine Schwester mich noch liebte und das machte es leichter. Nicht sehr viel. Nicht wirklich. Aber es war etwas, an dem ich mich festhalten konnte und sowas war wichtig. Ich hatte die ganze Ewigkeit noch vor mir und zumindest begleitete mich jetzt diese eine Gewissheit und nicht mehr die Schuld wie vorher. Schuld war grausam. Sie fraß einen regelrecht auf. Nichts im Vergleich zu dem, wenn man ein Mensch war. Hoffnung dagegen, wie Elena sie mir gegeben hatte… Hoffnung erwärmte uns. Sie gab uns Kraft. Sie gab mir jetzt Kraft und ich wusste, ich würde durchhalten. Nur wusste ich nicht für was. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)