Rotkäppchen und der Wolf von Rizumu ([Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]) ================================================================================ Kapitel 1 „Rotkäppchen trifft auf den Wolf“ ------------------------------------------- Wie Tsunade es gesagt hatte, bekam er im Blumenladen der Yamanakas Blumen überreicht und zwar von der Tochter der Familie, Ino, welche es sich nicht nehmen ließ ihm noch ihr Mitleid auszusprechen und davon zu berichten, dass sie zu dem Team gehörte welches nach der unbekannten Person suchen sollte. „Dann weiß ich ja, dass die Aufgabe in guten Händen liegt“, gab der Uchiha von sich, während er die ordentlichen Blumen begutachtete. Sie waren wie immer perfekt. Von den Yamanakas konnte man auch nichts anderes erwarten, sie hatten eben ein Händchen für Blumen. „Ja und du kannst den Tag morgen ganz entspannt erleben.“ „Erleben? Welch komisches Wort“, gab der Junge von sich und bestellte noch ein paar rote Spinnenlilien. Von denen konnte er nie genug haben. Ino überreichte dem Uchiha die eingepackten Blumen und lächelte. „Die Spinnenlilien erinnern mich immer an dein Sharingan, Sasuke.“ „Ach so“, gab er von sich. Daran hatte er noch nie gedacht. Wahrscheinlich weil es auch völlige Zeitverschwendung war. „Ich gehe dann mal.“ Der Uchiha legte das Geld für die Blumen auf den Tresen und verließ dann wieder den Laden um nun endlich nach Hause zu gehen. Es war wirklich lästig, dass alle von seinem Schicksal bescheid wussten und das jeder andauernd etwas zu sagen hatte. Sonst vergaßen die Leute doch auch immer alles, warum dann nicht auch den Tod seiner Eltern? Durch den Umweg zum Blumenladen, musste er nun durch das gesamte Dorf laufen, wobei jeder ihn ansprechen musste um ihm sein Mitgefühl kundzugeben. Natürlich bedankte sich Sasuke jedes Mal dafür, doch trotzdem konnte er auch gut darauf verzichten. Mit den Blumen im linken Arm haltend, betrat er seine Wohnung und stellte die zerbrechlichen Pflanzen direkt in einer Vase auf den Balkon, da würden sie sich länger frisch halten, bis er zu der Grabstätte seiner Eltern aufbrach. Schließlich musste er noch so einiges vorbereiten. Zum einem seine Verpflegung und zum anderen seine Ausrüstung, die er für die Suche nach dem Verdächtigen brauchen würde. Sasuke entschied sich für sein Vorhaben die Uniform der ANBU zu tragen. Sie war einfach praktischer und bequemer, vor allem, wenn es zu einem Kampf mit dem unbekannten kommen sollte. Der Junge blieb an dem Fotorahmen stehen, bei dem immer noch die Glasscheibe fehlte. „Es tut mir Leid, Okaasan. Du sagtest, ich sollte immer auf meine Befehle achten, doch ich kann einfach nicht ruhig bleiben, wenn ich die Chance bekomme euren Mörder zu finden“, er nahm den Rahmen in die Hand und ging mit diesem in die Küche, wo er nun endlich die zerbrochene Scheibe einfügen wollte. Vorsichtig setzte er das Glas ein und baute den Rahmen wieder zusammen, dann stellte er ihn auf den Esstisch. „Morgen ist es zehn Jahre her“, murmelte Sasuke und begutachtete das Bild, welches er bereits auswendig kannte. Auf dem Bild, hielt sein Vater ihn auf den Armen und seine Mutter schmiegte sich an ihre Körper heran. Sie alle drei lächelten und im Hintergrund blühten die geliebten Spinnenlilien seiner Mutter. Er sah sich in seiner Küche um. Vielleicht sollte er seine Wohnung mit den Pflanzen verschönern? Der Junge schüttelte den Kopf. Seit wann dachte er über so etwas nach? Das musste eindeutig am Schlafmangel liegen. Vielleicht sollte er sich ja noch einmal für ein paar Stunden hinlegen? Doch wenn er nach dem Verdächtigen suchen wollte, dann musste er früher aufbrechen, damit er auch genügend Zeit hatte. Anderseits musste er sich aus dem Dorf schleichen, weil, so wie Tsunade es ihm gesagt hatte, durfte er als Angehöriger der Opfer nicht an dem Fall aktiv mitarbeiten. Was völliger Schwachsinn war. „Also könnte ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle halten“, gab Sasuke murrend von sich und begann damit die letzten Einkäufe, die noch auf dem Tisch standen, wegzuräumen. Gleichzeitig packte er sich die Sachen zusammen, die er als Verpflegung mit zum Grab seiner Eltern nehmen wollte. Er musste sich entscheiden. Sich bei Tag aus dem Dorf zu schleichen würde schwerer werden, als wenn die Nacht ihm schützende Deckung gab. Also war es naheliegend wenn er den Tag abwartete und noch Schlaf nachholte. Mit diesem fertig gelegtem Plan, bereitete er dann auch noch seine Uniform vor und begann damit sein Schlafzimmer abzudunkeln. An die Wohnungstüre hatte er draußen ein Schild gehangen, welches er sich für seine Missionen vorbereitet hatte. Als ANBU war er oft Nachts unterwegs, oder brach erst spät auf, deswegen hatte er sich das Schild „Nachtschicht, bitte nicht stören“ angefertigt, welches nun draußen hing. Sofern der Besucher nicht Naruto, oder die Hokage waren , hielten sich die Dorfbewohner daran und ließen ihn in Ruhe. Sonderlich auffallend sollte das auch nicht sein, denn schließlich hatte Sasuke eine Ausrede: Er hatte in der letzten Nacht so gut wie gar nicht geschlafen und musste dies nun nachholen. Etwas perfekteres konnte es doch gar nicht mehr geben, oder? Müde legte sich Sasuke ins Bett und schloss die Augen. Erst jetzt merkte er wie erschöpft sein Körper wirklich war und schlief in wenigen Minuten auch wieder ein. Sasuke wachte auf, da war die Sonne gerade dabei wieder unterzugehen. Die Uhr sagte ihm, das es 19:00 Uhr durch war und er beschloss etwas zu essen und wenn es dann dunkel war, würde er über die Dächer der Häuser in den Wald verschwinden. Er hatte eine ganze Nacht Zeit um nach der verdächtigen Person zu suchen, welche sich in den Wäldern Konohas aufhalten sollte. Zugegeben, waren diese sehr weitläufig und groß, also konnte sein Vorhaben schwer werden und eine Garantie, das er Erfolg haben würde, gab es auch nicht, jedoch musste er es versuchen, sonst konnte er nicht zu dem Grab seiner Eltern gehen. Es wäre eine Schande, würde er es nicht einmal versuchen. Er kochte sich etwas Reis, welcher diesmal nicht anbrannte. Naruto war wirklich unfähig. Weswegen er sich wohl auch nur von diesen Fertignudeln ernährte, weil er einfach nichts anderes hinbekam. Sasuke wollte jedoch sich nun nicht weiter mit dem Blonden befassen, sondern bereitete sich zu dem Reis ein einfaches Curry zu. Was er dann wenige Minuten später ganz in Ruhe und genüsslich verspeiste, während es draußen immer dunkler wurde. Wahrscheinlich waren nur noch wenige Leute auf den Straßen Konohas unterwegs, sodass es für den Uchiha einfach werden würde, sich aus dem Staub zu machen, ohne das ihn dabei Jemand entdeckte. Es verging eine Stunde, bevor Sasuke sich seine ANBUuniform anzog und sich seinen roten Mantel umlegte. Er hatte diesen von seiner Mutter geschenkt bekommen, als er seinen ersten Tag an der Akademie für Shinobi hatte. Sie sagte damals, dass sie ihn extra groß angefertigt hatte, damit er Später, wenn er ein erfolgreicher Shinobi war, etwas von ihn hatte. Dafür war Sasuke ihr so unsagbar dankbar, denn so, hatte er immer noch etwas dass ihn an seine Mutter erinnerte. Sasuke öffnete die Balkontür, trat hinaus in die kalte Nachtluft, und schloss die Türe wieder zu. Die Blumen steckte er vorsichtig in die Tasche, in der er auch seine Vorräte, Essen und Trinken, aufbewahrte und sprang dann auf das Dach des Nachbarhauses. Von der Spitze aus, hatte er einen wunderbaren Ausblick, auf das Dorf, doch fehlte ihm die Zeit um sich darüber zu erfreuen. Sofort setzte er sich in Bewegung und sprang von einem Dach zum anderen, in Richtung der Mauer, welche das Dorf schützte. Kurz stoppte er, denn beinahe hätte eine Wache ihn entdeckt. Nur knapp, konnte der Uchiha sich in einem Baum Deckung suchen. Er wartete in seinem Versteck, ehe er weiter sprang, von Baum zu Baum. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Mauer, über die er mit Leichtigkeit springen konnte. Das hatte er schon damals als Genin geschafft, wenn Naruto ihn mal wieder herausgefordert hatte. Der Blonde konnte echt alles zu einem Wettkampf machen. Sasuke drückte sich von dem Ast ab und sprang über die hohe Mauer in die Freiheit. Fast schon Geräuschlos landete er auf dem Boden. Jedoch gönnte er sich keine Pause, sondern rannte los um sich im Schutz der Bäume Deckung zu suchen, denn wenn die Wachen ihn hier entdecken würden, konnte er es sich abschminken, nach dem Unbekannten zu suchen. Erst als die Mauer seines Heimatdorfes nicht mehr durch die Bäume zu sehen waren, gönnte er sich eine Pause um zu überlegen in welche Richtung er anfing zu suchen. „Im Süden liegt der Tempel. Also sollte ich erst einmal den Osten, den Westen und den Norden absuchen“, ging es Sasuke durch den Kopf und nachdem er die vier Himmelrichtungen bestimmt hatte, setzte er sich in Bewegung. Es war lange her, dass er alleine unterwegs war um eine Mission zu erledigen, denn selbst die ANBU erledigten ihre Aufträge meist in zweier Gruppen. Der Wald war dunkel und kaum Licht drang durch die Baumkronen auf den Waldboden, doch Sasuke war ein aufmerksamer Beobachter, mit seinem Sharingan würde er selbst die kleinste Bewegung erkennen. Niemand konnte sich vor ihm verstecken. Vorsichtig bewegte sich der Uchiha durch den Wald, doch bis auf ein paar Tiere, entdeckte er nichts. Kein Mensch war hier unterwegs. Er tröstete sich damit, dass es für eine Person viel zu viel Wald war, den es zu durchsuchen galt. Mit einem größerem Team, das auf die Suche von Zielen spezialisiert war, sollte das alles viel einfacher sein. Dennoch wollte sich der Uchiha nun nicht nur auf die Anderen verlassen, sondern selbst etwas tun. Das war der Grund warum er nicht aufgab und weiter ging. Stunden vergingen, in denen er durch den Wald irrte und so viele Ecken und Winkel untersuchte, doch nirgends fand der Uchiha irgendwelche verdächtigen Spuren. „Dämmerlicht“, murmelte Sasuke, als er den rötlichen Schein der Baumwipfel betrachte. „Die Sonne geht bereits auf.“ Neben der Erschöpfung seines Körpers, spürte der Uchiha auch seine Enttäuschung darüber, dass er bisher noch nichts erreicht hatte. Das einzige was ihm jetzt noch übrig blieb, war Richtung Süden zu laufen und darauf zu hoffen, das er auf dem Weg dorthin noch etwas fand. Eine Spur, oder gar die Person. Jede Kleinigkeit würde den jungen ANBU zufrieden stellen. Jede! Das Knacken eines Astes erklang und Sasuke erschrak. Hastig drehte er sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und suchte die Gegend ab. Erneut ertönte das Knacken, doch diesmal aus einer ganz anderen Richtung. „Da ist nichts! Ich sehe nichts!“, ging es dem Uchiha durch den Kopf und erneut erklang das Geräusch. Wieder aus einer anderen Richtung. „Wie viele sind das denn noch?!“ Sasuke wusste gar nicht in welche Richtung er nun schauen sollte. Aus jeder erklang irgendein Geräusch, so als hätte man ihn umzingelt. „Wegelagerer? Diebe? Oder doch Konohanin auf der Suche nach dem Verbrecher?“, ging es Sasuke durch den Kopf. Die Geräusche schienen nun immer näher zu kommen. Sie gaben ihm keine Möglichkeit um zu entkommen. Der Junge zwang sich, nun nicht einfach in Panik auszubrechen, sonder Ruhe zu bewahren. Er würde damit schon zurecht kommen, egal was auf ihm zu kam. Dennoch hoffte er darauf, dass es Shinobi aus Konoha waren. Denen musste der immerhin nur erklären was er hier zu suchen hatte und irgendeine Ausrede würde er schon finden. „Oi, Oi“, die Stimme kam von rechts, jedoch wagte Sasuke es nicht, sich in die Richtung zu drehen. „Wenn das nicht mal ein Rotkäppchen ist.“ Die Stimme schien immer näher zu kommen, trotzdem rührte sich Sasuke nicht, auch wenn die anderen Geräusche verstummt waren, blieb er angespannt, denn nur eine einzelne Person konnte doch nicht so viele Laute verursachen. „Keine Angst, kleines Rotkäppchen“, sagte die Stimme. „Ich bin ganz alleine.“ Ungläubig sah Sasuke nun in die Richtung der Worte. Aus dem Wald trat ein großgewachsener Mann, mit langen schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf zurück gebunden hatte. Seine Augen funkelten rot und waren voller Gier, doch das auffallendste an dem Fremden waren seine Ohren! Der Unbekannte, welcher wenige Meter vor Sasuke stehen blieb, hatte braune, spitze Tierohren und nicht nur die: Ein ebenso brauner, buschiger Schwanz schwang hin und her, während der Fremde mit seinen langen, spitzen Fingernägeln spielte, die wie die krallen eines Tieres wirkten. Sasuke konnte nicht glauben was er da sah, denn das konnte doch nichts anderes wie eine Verkleidung sein! Solche Menschen gab es nicht. „Deinen Blick kenne ich. So sehen mich alle an“, der Mann grinste und musterte den Jungen vor sich. „Aber ob du es glaubst, oder nicht. Du, Rotkäppchen, bist dem bösen Wolf direkt in die Falle gegangen.“ „Böser … Wolf?“, fragte Sasuke verständnislos. Dieser Typ, der sich als Wolf betitelte, war doch völlig verrückt. „Wo bist du den abgehauen?“ Der „Wolf“, ließ enttäuscht seine Ohren hängen. „Sei doch nicht so hart zu mir. Jetzt wo ich endlich mein eigenes Rotkäppchen gefunden habe. Weißt du wie lange ich nach dir gesucht habe, mein Kleiner?“ „„Dein Rotkäppchen“? Ich denke du brauchst dringend Hilfe“, murrte der Uchiha. „Außerdem habe ich Zutun, also störe mich nicht!“ Der Junge setzte sich in Bewegung und ging weiter, doch er kam nicht weit. Ohne das er es mitbekam, wurde Sasuke von diesem „Wolf“ zu Boden gerissen, welcher sich dann auch noch auf seinen Rücken setzte. „Wo willst du denn nun hin? Wir haben uns doch erst gerade eben kennen gelernt! Da willst du mich schon verlassen? Ich bin gekränkt, kleines Rotkäppchen!“, gab der Mann von sich, welcher sich zu Sasuke hinunter beugte, damit er in sein Ohr sprechen konnte. „Warum müsst ihr Rotkäppchen immer zu euren Großmüttern laufen?“ „Ich bin kein Rotkäppchen!“, beschwerte der Junge sich und versuchte den Mann auf sich, los zu werden. „Runter von mir! Du tust mir weh!“ Als Sasuke zu ende gesprochen hatte, wurde ihm eines schmerzlichst bewusst: Dieser Wolf saß auf den Blumen, die für seine Eltern gedacht waren! Durch die Wut, welche er nun verspürte, schaffte er es sich aufzubäumen und den Mann los zu werden, welcher nicht damit gerechnet hatte, das sein „Rotkäppchen“ sich wehren würde. „Ah, du hast ja etwas drauf, mein Kleiner“, sagte er, doch Sasuke hörte ihm gar nicht zu, sondern sah direkt nach den Blumen in seinem Rucksack. Restlos alle waren unschön gequetscht worden und nun völlig hässlich. „Das waren … Die Blumen für meine Eltern, du Arschloch!“ „Oh, oh, nicht so aufbrausend kleines Rotkäppchen!“, gab der Wolf von sich und gestikulierte mit den Händen. „Das ist doch nur halb so schlimm. Hier im Wald wachsen Unmengen an Blumen und Unkraut! Du findest etwas neues.“ „Etwas neues?“, wiederholte Sasuke wütend und sprintete auf seinen gegenüber zu. Er holte mit der Faust aus und schlug zu, zielte direkt auf das Gesicht des Fremden. Doch dieser schaffte es, den Angriff des Jüngeren mit Leichtigkeit zu parieren. „Nicht schlecht. Du scheinst anders wie die anderen zu sein. Wie ist denn dein Name, kleines Rotkäppchen?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an!“, gab der Uchiha wütend von sich und griff erneut an. Diesmal trat er zu, doch auch dieser Angriff, wurde von dem Gegenüber abgewehrt. „Sachte, sachte, kleines Rotkäppchen. Du weißt doch gar nicht was ich von dir will!“, sagte der Wolf, während er weiteren Schlägen des Anderen auswich. „Ich kenne das Märchen! Der Wolf will das Rotkäppchen fressen! Deswegen lockt er es in den Wald!“, gab Sasuke von sich, während er immer wieder den vermeidlichen Wolf angriff. „Naja, aber dieses Märchen kann ja schon mal nicht stimmen“, warf der Andere ein. „Wir sind schon im Wald und ich habe dich hier definitiv nicht hergelockt. Du kamst freiwillig zu mir.“ „Sicher das du mir nicht aufgelauert hast?“, Sasuke sprang nach hinten und brachte Abstand zwischen sie Beide. So viel, dass er eines seiner Jutsus einsetzen konnte, ohne das er selbst zu Schaden kommen würde. Er formte die für die Technik wichtigen Fingerzeichen. „Ah, ein Shinobi“, gab der Wolf anerkennend von sich und formte ebenfalls die selben Zeichen. Beide griffen sich mit dem selbem Jutsu an: „Katon! Gokankyou no Jutsu!“ Die beiden Feuerbälle prallen aufeinander, entfachten eine Flamme und erloschen dann. Während Sasuke erschrocken den Wolf ansah, grinste dieser zuversichtlich. „Ich bin kein einfacher Wolf, kleines Rotkäppchen. Mich wirst du garantiert nicht so einfach besiegen.“ „Das sehe ich auch!“, brummte der Uchiha. „Wer oder was bist du? Wo kommst du her?“ Der Andere zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein streunender Wolf, ohne zu Hause auf der Suche nach meinem Rotkäppchen.“ „Das Märchen kannst du kleinen Kindern verkaufen, aber nicht mir! Also, wer bist du und wo kommst du her?“ Verständnislos schüttelte der Ältere den Kopf und ging auf den Jungen zu, doch dieser wollte den Wolf nicht in seine Nähe lassen und warf ein Kunai, welches vor den Füßen des Anderen im Boden stecken blieb. „Wer bist du?“ „Okay, mein Kleiner. Wenn du mir dann auch deinen Namen verrätst.“ Widerwillig stimmte Sasuke mit einem Kopfnicken zu. „Mein Name ist Itachi und ich streife schon seit etlichen Jahren durch die Wälder dieses Landes“, erklärte der Ältere. „Wie du siehst, bin ich kein gewöhnlicher Mensch, so wie du. Man nennt mich einen Wolf, auch wenn ich nicht so bin wie diese wilden Tiere, die du kennst. Dennoch sind die Ohren und der Schwanz echt. Also bitte reiß nicht an ihnen, kleines Rotkäppchen.“ Sasuke jedoch schien unberührt von den Worten des Anderen. „Und was willst du hier? Stammst du überhaupt aus Hi no Kuni?“ Denkst du nicht, es ist an der Zeit, dass du auch mal etwas von dir preisgibst? Ich bezweifle nämlich, dass dein Name wirklich Rotkäppchen ist.“ „Warum sollte ich dir etwas von mir erzählen?“ „Weil so unsere Abmachung war“, gab der Wolf unbekümmert von sich. „Also?“ Der Uchiha murrte, seufzte und erzählte dem anderen schließlich das was er wissen wollte: „Mein Name ist Sasuke, ich wohne hier in Konoha und bin Shinobi. Im Gegensatz zu dir, bin ich jedoch kein Freak.“ „Das war nicht nett, Sasukekun“, beschwerte sich Itachi. „Was hat es eigentlich mit den Blumen auf sich und warum bist du hier im Wald?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an, Wolf“, murrte Sasuke. Er nahm seinen Rucksack und setzte sich in Bewegung. „Wenn du mich nun Entschuldigen würdest: Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.“ Ohne auf den Wolf zu achten, setzte sich Sasuke in Bewegung und ging in südliche Richtung, wo der Tempel seiner Familie lag. Was der Junge jedoch nicht berücksichtigte, war die Tatsache, dass Itachi ihm folgte und zwar so als wäre es das natürlichste der Welt. Der Uchiha blieb stehen und holte einmal tief Luft. „Was soll das eigentlich? Was willst du von mir?“ „Ich kann doch mein Rotkäppchen nicht alleine durch den Wald laufen lassen! Was wenn ein böser Wolf vorbei kommt und dich fressen will?“, gab der Wolf von sich, mit einer übertrieben, dramatischen Tonlage seiner Stimme. Zunächst schwieg das Rotkäppchen und musterte seinen Gegenüber. „Ach, ein Wolf?“, fragte Sasuke dann skeptisch. „Gut das ich einen Wolf bei mir habe.“ Itachi nickte eifrig und lief dann neben Sasuke her. „Außerdem möchte ich gerne noch mehr von dir erfahren.“ „Wozu? Du reist doch eh weiter.“ „Woher willst du das wissen? Ich habe all die Jahre mein Rotkäppchen gesucht und nun habe ich es gefunden!“ „Und warum glaubst du, dass ich dieses Rotkäppchen bin?“, fragte der Uchiha genervt. Grinsend, griff Itachi hinter den Jungen und zog das rote Stück Stoff hoch. „Naja, du trägst ein rotes Cape. Mit einer Kapuze und läufst durch den Wald“, erklärte er hämisch grinsend. „Deswegen, denke ich bist du ein Rotkäppchen.“ „Ich habe aber weder einen Korb mit Brot und Wein, noch bin ich auf dem Weg zu meiner Großmutter.“ „Dafür bist du aber auf dem Weg zu dem Grab deiner Eltern und hast eine Tasche voller Blumen, die ziemlich mitgenommen wirken.“ Sasuke blieb abrupt stehen, worauf der Wolf erst wenige Sekunden später reagierte und sich zu ihm umdrehte. „Woher weißt du das?“ „Halt mich nicht für dumm. Du hast vorhin gesagt, dass die Blumen für deine Eltern sind. Manche Sachen merke ich mir“, erklärte Itachi Augenzwinkernd. Während er weitersprach, stupste er Sasuke mit dem Zeigefinger der rechten Hand gegen Sasukes Stirn: „Außerdem merke ich mir hin und wieder auch einige Sachen. Besonders wenn es um mein Rotkäppchen geht.“ „Wie oft noch?“, gab das Rotkäppchen von sich und ging weiter, vorbei an dem Wolf. „Ich bin nicht „dein Rotkäppchen“! Und jetzt verpiss dich endlich! Du nervst!“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Wenn du das möchtest, dann lasse ich dich eben alleine.“ Verwundert blieb Sasuke erneut stehen und sah zu dem Wolf, welcher wirklich ging. Itachi verschwand zwischen den Bäumen. Der Uchiha konnte es noch gar nicht wirklich glauben, dass er den Fremden endlich los war. Es vergingen einige Minuten. Bis Sasuke endlich seinen Weg fortsetzte und sein Ziel kurz darauf endlich erreichte. Das Grab seiner Eltern, war genauso friedlich wie er es verlassen hatte. Ein schlichtes Holzkreuz, in dem die Namen der beiden Verstorbenen eingeritzt waren. Auf der Erhöhung, lagen vertrocknete Blumen, die Sasuke bei seinem letztem Besuch hergebracht hatte. Diese entsorgte er und kniete sich dann vor das Grab. „Es tut mir Leid, Okaasan. Ich wollte euch neue Blumen mitbringen, jedoch sind sie auf dem Weg hier her ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Er holte die Blumen aus der Tasche. Einige sahen ganz schön ramponiert aus, nur wenige waren noch wirklich vorzeigbar. Die, die noch in Ordnung waren, legte Sasuke auf das Grab. Sanft und vorsichtig, so als würden sie bei der kleinsten Erschütterung entzwei brechen. Er berichtete seinen Eltern wie seine Tage ablaufen, davon dass Naruto ihn mal wieder um seinen Schlaf gebracht hatte und von den Informationen die er bekommen hatte. Von dem komischen Wolf sagte er jedoch nichts. Er as mit ihnen zusammen, seinen kalten Reis und berichtete von den verschiedensten Missionen und von den Dorfbewohnern, die ihm immer wieder erzählten wie leid er ihnen tun würde. Doch die meiste Zeit saß er einfach nur vor dem Tempel und starrte auf das Grab. Was sollte er auch anderes machen? Er hatte seine Eltern mit gerade mal sechs Jahren verloren und war seit dem auf sich alleine gestellt gewesen. Natürlich hatte er sein Leben gemeistert, dass würde er niemals abstreiten, dennoch war er noch nicht über den Verlust seiner wichtigsten Bindungen hinweg gekommen. Wie oft saß er vor dem Familien Foto und sagte „Ach wärt ihr doch nie von mir gegangen. Wenn ich doch bei euch gewesen wäre“. Manchmal, wenn die Last der Sehnsucht zu schwer auf ihm wog, wünschte er sich, er wäre damals mit ihnen gestorben. In solchen Situationen versuchte Naruto ihn immer aufzumuntern. Sasuke musste schmunzeln. Wenn dies hier ein Märchen wäre, so wie Rotkäppchen und der böse Wolf, dann wäre Naruto die gute Fee. Zumindest gab dieser sich immer die größte Mühe um ihn aufzumuntern, auch wenn es meist vergebens war. So zog sich der ganze Tag hin und es dämmerte bereits, als Sasuke sich auf den Heimweg machte. Während er durch den Wald lief, überlegte er, ob er noch zu Tsunade gehen sollte um zu fragen ob es schon irgendwelche Ergebnisse gab, oder ob er noch ein paar Tage warten sollte. Wobei er nie wissen konnte, wann man ihn auf eine Mission schicken würde und wie lange sie dauerte. Also sollte er sich nicht all zu viel Zeit lassen, sondern spätestens Morgen bei der Hokage nach fragen. Langsam kamen die Mauern des Dorfes in Sichtweite, als ihn eine Stimme dazu brachte stehen zu bleiben: „Du hast mir gar nicht erzählt, das du zum Uchiha-Clan gehörst.“ Es war der Wolf, Itachi, der hinter ihm stand und ihn ansah. Sein Blick war ganz anders wie zu vor. Er war so kalt und ernst. „Ich denke nicht, dass es dich etwas angeht, Wolf.“ „Es ist auch nicht wichtig, Rotkäppchen“, nun schmunzelte Itachi wieder, so wie Sasuke ihn am Morgen kennen gelernt hatte. „Es hat mich nur interessiert.“ Sasuke schwieg und wand sich wieder um. „DU hast also deine Eltern verloren, hm?“, fragte der Wolf. „Ich habe dich beobachtet. Ich weiß nicht, irgendwie hänge ich an dir.“ Desinteressiert ging Sasuke wieder los. Warum rannte dieser komische Kerl ihm nur hinter her? Ehe er reagieren konnte, rannte er in Itachi und fiel nach hinten. Doch bevor er auf dem Boden landete, hielt der Ältere ihn fest. „Hopla, Rotkäppchen.“ Sasuke sah in die roten Augen des Älteren und verweilte eine Zeit lang so, riss sich dann aber los. „Lass mich in Ruhe! Und hör endlich auf mich Rotkäppchen zu nennen!“ „Okay, Sasuke.“ Der Junge ging an Itachi vorbei und strebte das Tor des Dorfes an. „Was ich dich fragen wollte, Sasuke“, rief Itachi und der Uchiha bleib erneut stehen. Drehte sich aber nicht zu ihm um. „Ich bin auf der Suche nach einer Unterkunft. Meinst du, du könntest mich mit zu dir nehmen?“ Nun drehte sich Sasuke zu dem Wolf um. „Und warum sollte ich? Hattest du dich nicht als böser Wolf vorgestellt?“ „Mag schon sein, aber eigentlich bin ich ein zahmer Haushund“, um seine Worte zu bestätigen, schwang der Wolfsschwanz Itachis hin und her. Sasuke seufzte. „Wenn ich dich dann bald los werde, dann komm mit“, gab er von sich und setzte sich wieder in Bewegung. Sofort holte Itachi zu dem Jüngeren auf. „Danke, Sasuke.“ „Aber wehe du bist nicht Stubenrein!“ „Natürlich bin ich das! Was denkst du nur von mir?“ „Du bist ein Wolf ...“ Schweigend gingen die Beiden nebeneinander her, bis zum Tor, wo Sasuke den Wächtern grüßte. „Ah, wo hast du denn den auf gegabelt?“, gab einer lachend von sich, als er Itachi ansah und seine Ohren, so wie seinen Schwanz entdeckte. „Ach, der ist mir zu gelaufen. Irgend so ein Streuner“, gab Sasuke von sich, woraufhin Itachi murrte. „Na dann viel Spaß mit ihm!“ Die Beiden entfernten sich von der lachenden Wache und erst als dieser außer Hörweite war, meldete sich der Wolf zu Wort: „Was für ein unfreundlicher Kerl“, gab er mit einer gedrängten Stimmlage von sich. „So reagieren halt Menschen auf jemanden wie dich, Wolf.“ „Sprich nicht so abfällig von mir, Rotkäppchen. Ich könnte dir noch von Nutzen sein.“ „Ach und wozu? Als Wachhund?“ „Du krängst mich.“ Sasuke sagte darauf hin nichts mehr, sondern führte seinen Gast durch die Straßen Konohas. Sie Sonne war mittlerweile völlig untergegangen. Beide schwiegen, bis Sasuke seine Wohnungstüre aufschloss und seinen Gast hereinbat. Dieser ließ sich das auch garantiert nicht zwei mal sagen und huschte neugierig in die Wohnung, welche er auch gleich erkundete. Sasuke hingegen, zog es vor erst einmal ins Badezimmer zu gehen um sich zu waschen, doch er kam gar nicht dazu, denn er vernahm einen erschrockenen Laut von Itachi, der aus dem Schlafzimmer kam. Genervt betrat Sasuke den Raum. „Was ist los?“ „Das geht doch nicht!“, gab Itachi dramatisch von sich. „Wir kennen uns doch erst sein ein paar Stunden und dann soll ich schon mit dir ein Bett teilen? Das geht doch nicht!“ Noch während der Wolf sprach, setzte sich Sasuke in Bewegung. Er nahm eines der zwei Kissen vom Bett und warf es in eine Ecke. „Du schläfst da!“ „Auf dem Boden?“, fragte Itachi empört. „Du sagtest doch, du bist ein zahmer Haushund und Hunde schlafen nun mal auf dem Boden.“ „Wie kannst du nur so herzlos sein, Rotkäppchen?“, fragte der Ältere und lies es es sich nicht nehmen, die Situation unnötig zu dramatisieren. „Meinst du Rotkäppchen schläft freiwillig mit dem Wolf in einem Bett?“, skeptisch zog Sasuke seine Stirn in Falten. „Eigentlich solltest du draußen vor der Wohnungstüre schlafen, wo du mich nicht fressen kannst!“ In Windeseile saß der Ältere freudestrahlend auf dem für ihn bereit gelegtem Kissen. „Der Platz ist perfekt für einen Wolf wie mich“, gab er schwanzwedelnd von sich. „Wusste ich es doch“, gab Sasuke von sich und ging wieder zurück ins Badezimmer, doch lange währte seine Ruhe nicht, denn kurze Zeit später stand Itachi in der Türe. „Sag mal, jetzt wo ich dein Hauswolf bin, bekomme ich doch auch sicher etwas zu Essen, oder?“ Kurz schielte der Hausherr zu seinem Gast, beugte sich dann jedoch schweigend über das Waschbecken und begann damit sich sein Gesicht zu waschen. „Du ignorierst mich, oder Rotkäppchen?“ Blind fischte der Jüngere nach einen Handtuch, womit er sich das Gesicht abtrocknen konnte. „Siehst du nicht das ich mich wasche?“, fragte Sasuke und sah den Anderen streng an. „Was dir auch gut tun würde. Wann hast du dich überhaupt das letzte Mal gewaschen, hm?“ „Was meinst du wie viele Badezimmer es draußen im Wald gibt?“ „Tja, du könntest dich in einem See Baden“, gab der Junge von sich und warf seinem Gegenüber einen Waschlappen zu. „Wenn du sauber bist, bekommst du auch etwas zu essen. Verstanden?“ Der Wolf betrachtete den Lappen in seinen Händen, so als wüsste er nicht was er damit anstellen sollte. Sasuke bemerkte dies, zeigte jedoch keinerlei Mitleid mit seinem Gast. „Entscheide dich. Entweder du gehst duschen, oder du bekommst nichts zu Essen.“ „Ich muss schon auf dem Boden schlafen und dann willst du mich auch noch verhungern lassen? Das hätte ich nie von dir gedacht, Rotkäppchen! In dem Märchen bist du ein liebevolles Mädchen!“ „Nein, was für ein Schreck, dass dies hier kein Märchen ist und ich auch kein Rotkäppchen bin“, gab der Uchiha spottend von sich und ging zu dem Wolf. „Du kennst die Regeln! Dreckige Hunde kriegen nichts! Sei froh das ich dich nicht auf den Balkon sperre!“ Ungeachtet was der Ältere nun noch in den Raum werfen wollte, ging Sasuke an ihm vorbei in die Küche. Er hatte selber Hunger und wollte zumindest vor dem Schlafen noch etwas warmes in den Magen bekommen. Wobei er eigentlich gar keine Lust darauf hatte noch etwas zu kochen. Als Alternative hatte er noch Ichirakus Ramen. Der Laden war hier ganz in der Nähe. Doch ob sein Gast das essen würde? Was aß so ein Wolf überhaupt? „Ein Lamm werde ich ihm nun nicht besorgen“, dachte sich der Uchiha und ging in sein Schlafzimmer, wo er sich frische Sachen anzog. Schließlich konnte er kaum in seiner ANBU Uniform durch das Dorf laufen. „Ich gehe uns etwas zu Essen besorgen, du wirst dich brav waschen, verstanden?“, rief Sasuke als er an der Tür zum Badezimmer vorbei ging, worauf er ein grummiges „Okay“ bekam. Kopfschüttelnd verließ der Uchiha seine Wohnung und machte sich auf zu dem Nudelsuppenladen. „Ah! Sasukekun!“, hörte er die Tochter des Besitzers rufen, als er unter den Vorhängen durch in den Ladenbereich trat. „Du warst lange nicht mehr hier. Bist du mit Narutokun verabredet?“ Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nur noch schnell etwas zu Essen besorgen.“ „Was hättest du denn gerne?“, fragte sie mit einem freundlichem Lächeln. „Zwei Miso Ramen, bitte.“ „Zwei?“ „Ich habe Besuch“, erklärte Sasuke und seufzte. Die junge Dame lächelte. „Ein Mädchen?“, fragte sie und schrieb die Bestellung auf einen Zettel, welchen sie nach hinten durchreichte, wo ihr Vater, der Besitzer das Ladens die Suppen frisch zubereitete. Dann wand sie sich wieder dem Uchiha zu. „Wird ja auch mal Zeit das du eine Freundin findest.“ „So ist es ganz und gar nicht“, der Junge nahm auf einem der Stühle am Tresen platz. „Er ist mir zufällig begegnet und hat mich gefragt ob er bei mir übernachten könnte.“ Die Sache mit Rotkäppchen und dem Wolf, behielt er lieber für sich. Die Story würde ihm eh keiner Glauben. Eher erklärte man ihn noch für bescheuert. „Das ist aber Schade. Also nicht für deinen Besuch, aber für die Mädchenwelt da draußen.“ „Die kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben“, murrte der Junge. Die junge Dame lächelte. „Es dauert noch einen kleinen Moment. Ich werde nach hinten gehen und helfen.“ „Es eilt nicht ...“, sagte Sasuke, doch sie war bereits verschwunden. Gelangweilt tippte er auf dem Holz der Theke herum und versuchte seinen knurrenden Magen zu ignorieren. „Morgen werde ich erst einmal zu Tsunade gehen und sie fragen ob sie etwas heraus gefunden haben“, murmelte er vor sich hin. Er hoffte inständig, dass er irgendwelche neue Informationen bekam, wobei. Sasuke dachte an Itachi. Er war hier fremd, trieb sich in den Wäldern von Konoha herum und war somit eine Verdächtige Person. Er kam genauso gut als Mörder in Frage, wie alle anderen. „Hier, deine Bestellung“, die junge Dame riss den Uchiha aus seinen Gedanken, indem sie die beiden Schalen, sicher in einer Tüte verpackt, vor ihm abstellte. Unaufgefordert schob Sasuke ihr das Geld passend zu, nahm die Tüte und machte sich auf den Weg mach Hause. Als Sasuke die Wohnungstür geöffnet hatte, stand Itachi bereits vor ihm, mit spitz aufgestellten Ohren und wedelndem Schwanz. „Willkommen zu Hause!“ „Mach es dir hier nicht zu bequem“, gab der Hausherr seufzend von sich und quetschte sich an dem Wolf vorbei. „Was gibt es zum Abend?“, fragte der Ältere und schloss die Türe hinter seinem Gastgeber. „Miso Ramen“, gab er knapp von sich. „Ich hoffe du hast nichts dagegen dass es kein Lamm ist.“ Itachi schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Ich habe schon lange keine Ramen mehr gehabt.“ „Ah und ich dachte ihr Wölfe jagt euch euer Essen.“ „Das ist ein weitverbreitetes Gerüch, mein liebes Rotkäppchen“, gab Itachi leicht tadelnd von sich. „Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?“, murrte der Jüngere und ging einfach in die Küche. Auf dessen Tisch er die Tüte abstellte. „Ich bin so frei“, meinte Itachi, der seinem Gastgeber gefolgt war und packte den Inhalt der Plastiktüte aus. „Das riecht köstlich!“ „Die kommen vom besten Ramenladen des Dorfes.“ „Ichirakus Ramen?“ Verwundert sah Sasuke den Älteren an. „Warst du schon einmal hier?“, angespannt beobachtete er den Anderen, denn wenn Itachi schon einmal hier war, dann kam es nur darauf an, wann. Doch ob er wirklich so blöd war um genau zehn Jahre nach seiner Tat zurück zukehren? „Nein, aber ich habe davon gehört“, gab Itachi von sich und setzte sich auf den Stuhl, der eigentlich immer Sasukes Platz war. „Als reisender hört man eine ganze Menge und hin und wieder auch mal was von Konoha.“ „Ah, ja. Ichirakus Ramen sind sehr bekannt“, murmelte Sasuke. Also war Itachi bisher noch nie in Konoha gewesen, oder er log einfach. Der Uchiha suchte zwei paar Essstäbchen raus, mit denen sie essen konnten. „Ah! Sind das deine Eltern?“ Sasuke drehte sich zu Itachi um, der das Familienbild in der Hand hielt, welches immer noch nicht an seinem Platz stand. „Ähm, ja.“ „DU siehst deiner Mutter wirklich ähnlich, Sasuke.“ „Danke ...“, der Junge wusste mit den Worten des Anderen gar nichts anzufangen. Vor allem weil die Meisten immer sagten, er sähe aus wie sein Vater. „Warum sind sie eigentlich tot?“, neugierig sahen die Augen des Älteren ihn an. Sasuke schien es so, als würden diese ihn paralysieren, denn er konnte sich nicht mehr rühren, er stand einfach nur da und sah Itachi an. „Es tut mir Leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin. Das muss ein schweres Thema für dich sein“, Mitleid bildete sich in den Augen des Älteren. Genau so, sahen ihn auch die Dorfbewohner an. Dennoch waren sie irgendwie, anders. „Schon gut“, murmelte Sasuke nach ein paar Minuten. „Lass uns essen.“ Damit setzte sich Sasuke auf den freien Platz am Tisch und reichte dem Älteren seine Stäbchen. Dieser verteilte die beiden Schüsseln und lächelte seinen Gastgeber an. „Danke.“ Verwundert sah Sasuke ihn an. „Warum?“ „Naja, du nimmst einen dir fremden Wolf bei dir auf und gibst ihm etwas zu Essen. Dafür sollte ich mich jawohl bedanken, oder etwa nicht?“ Sasuke nickte und öffnete dann seine Schüssel. „Wenn du dich brav gewaschen hast, musst du dich gar nicht bei mir bedanken.“ „Du bist gemein zu mir, Sasuke“, jammerte der Ältere und öffnete auch seinen Behälter, in dem das köstliche Essen war. Beherzt fing er an die Nudeln zu essen und schlürfte ungeniert drauf los, während Sasuke nur ungläubig zusehen konnte. So wie es auf den Jungen wirkte, schien Itachi schon seit längerem nichts ordentliches zu Essen gehabt haben. Vor allem war die Schüssel in wenigen Minuten leer. „Hast du denn keinen Hunger?“, fragte Itachi verwirrt und sah zu der ungerührten Schüssel des Jüngeren. „Doch, doch, ich fang jetzt an“, Sasuke konnte den Hunger in den Augen des Anderen genau sehen und begann deswegen damit seine Schüssel zu leeren. In einem, für ihn untypischen,schnellen Tempo. „Ich habe sonst nichts, was ich dir anbieten könnte, außer Reis“, gab Sasuke zwischen durch von sich. „Das müsste ich dir dann noch machen.“ Doch Itachi schüttelte den Kopf. „Schon gut. Ich will dir ja nicht alle Haare von deinem niedlichen Kopf fressen.“ „Lass den Scheiß!“, murrte der Jüngere. „Aber ehrlich, wenn du noch Hunger hast, dann sag ruhig Bescheid.“ „Ja, das werde ich machen. Doch für heute reicht es“, antwortete der Wolf. „Danke dass du dich um mich so sorgst.“ „Versteh das nicht falsch. Ich gehe nur meiner Pflicht als Gastgeber nach.“ „Du bist so unnahbar, mein Rotkäppchen!“ „Jetzt hör endlich auf mit dem Scheiß!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)