Spurlos von Vj45 (SasuXSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- (1.6.2010) Titelstory vom Jung&Old Magazine Chatrooms und Internetforen. Ein Ort für Menschen unterschiedlichen Alters. Ein Ort, wo sich Gleichgesinnte finden und austauschen können. Eine Plattform, wo sich Freundschaften oder gar Liebesbeziehungen entwickeln können. Doch was ist, wenn der Mensch am anderen Computer, nicht der ist für den er sich ausgibt? Ein Treffen trotzdem riskieren? Viktoria Daniels (14) ein ruhiges, junges Mädchen, dass sich gerne wie unzählige Teenager in sogenannten Chatrooms mit Altersgenossen austauschte. Sie ging auf die Middelton High School Miami, wo sie zweimal wöchentlich die Theater AG besuchte. Ihr Elternhaus zerrüttet. Mutter Sandy Daniels (33) Alkoholkrank. Stiefvater Robert Daniels (45) durch beruflichen Erfolg fast nie zu Hause. Am 19.11.2009 verschwand Viktoria spurlos. Dies ist ihre Geschichte..... (verfasst von Sakura Haruno) ------------------------------------- Sakura Haruno war eine junge schöne Frau mit ungewöhnlichen rosa langen Haaren und funkelnden grünen Augen. Männer drehten sich nach ihr um. Frauen warfen ihr neidische Blicke zu. In ihrem Job als Kolumnistin bei der beliebten Wochenzeitschrift Jung&Old Magazine ging sie nicht wirklich auf. Als studierte Journalistin träumte sie von aufregenden Story's, ernsten Themen und natürlich von Ansehen und Respekt der Bevölkerung. Doch bis dahin schrieb sie eine wöchentliche Kolumne über das Leben und die Liebe in Miami. Doch Augen und Ohren behielt sie immer offen auf der Suche nach einer wirklich guten Story, die ihr den Durchbruch ermöglichen und ihr Leben verändern sollte. Seit knapp 3 Wochen bewohnte sie ein hübsches kleines Häuschen, dass sie stolz ihr Eigen nennen konnte. Sie hatte für das Haus ihr gesamtes Erspartes geopfert. Sakura liebte es in dieser ruhigen schön gepflegten Häusersiedlung zu leben, wäre da nur nicht ihr mürrischer, unsympathischer Nachbar. Als Hobby und um ihr Konto ein wenig aufzustocken, leitete sie die zweimal wöchentliche Theater AG der Middelton High School. Es bereitete ihr unheimliche Freude jungen Menschen die Schauspielkunst und die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten näher zu bringen. Doch was sich dann ereignete erschütterte die lebensfrohe Journalistin zutiefst. Fortsetzung folgt..... Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Die Sonne brannte mit einer enormen Hitze an diesem Dienstag auf die Straßen Miamis. Menschen liefen in knappen Sommeroutfits über die Bürgersteige und überall wo man hinschaute verkauften die Imbissstände Eis am Stiel. Das Ungewöhnliche war, es war Herbst. Für Sakura, die in New York geboren und aufgewachsen war, war diese Tatsache nach 3 Jahren in Florida noch immer sehr gewöhnungsbedürftig. Das Klima hier unterschied sich von New York gewaltig. Wenn man dort im Herbst die warmen Mäntel und Stiefel aus dem Schrank holte, so verbrachte man hier die Tage am Strand bei gleißenden Sonnenschein. Es war 15 Uhr am Nachmittag, als Sakura in ihrem kleinen roten Zweisitzer stieg und von der Redaktion nach Hause fuhr. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. Ihr Job als Kolumnistin langweilte sie zu Tode. Jeden Tag das Selbe. E-mails oder Briefe von eifrigen Lesern beantworten, Ratschläge geben, sich Gedanken über ihre Kolumne machen, welche sie dann zu Papier brachte und zusehen, dass sie den Tag überstand. Das Einzigste was ihr an diesem Job Spaß bereitete war die Recherche und das gedruckte Ergebnis im Magazin. Wann bekam sie endlich die Möglichkeit eine richtige Story zu schreiben? Doch sich bei ihrer Chefredakteurin zu beschweren kam überhaupt nicht in Frage. Sie hatte Anko zuviel zu verdanken. Als sie vor 3 Jahren nach einer geplatzten Verlobung von New York nach Miami zog, stand sie zwar mit einem leicht gepolsterten Bankkonto, aber ohne Job und Wohnung da. Anko, die eine enge Freundin ihrer Tante Tsunade war, hatte ihr diesen Job als Kolumnistin in ihrer Zeitung angeboten und zusätzlich einen Platz in einer WG besorgt, wodurch sie ihre beiden besten Freundinnen Ino und Tenten kennen lernte. Doch nun nach 3 Jahren sehnte sie sich mehr denn je nach einer Veränderung. Den Anfang hatte sie vor knapp 3 Wochen mit ihrem Hauskauf gemacht. Nun fehlte zu ihrer Zufriedenheit nur noch ihr Berufsleben. Nur wie sollte sie das anstellen? Sie brauchte eine Story, die die Welt bewegte. Politik? Nein das war zu einseitig. Stars und Sternchen? Nein das war Inos Metier. Es musste etwas Großes sein. Etwas wovor man nicht die Augen verschließen konnte. Doch wo zum Teufel sollte sie so eine Story finden? In Gedanken versunken merkte sie nicht, wie sie leicht schief in ihre Einfahrt fuhr und so die Mülltonne von ihr und leider durch die Kettenreaktion auch die von ihrem Nachbarn kurzerhand mitnahm. Ein lautes Scheppern ließ sie augenblicklich auf die Bremse treten. Fluchend stieg sie aus und besah sich das Desaster. Die Mülltonnen aus altem Blech waren im Eimer und der Müll verteilte sich auf der Einfahrt und zu ihrem Verdruss auch im Vorgarten ihres Nachbarn. Na ganz toll. Das hatte sie mal wieder wunderbar hinbekommen. Ein vorsichtiger Blick auf die Straße verriet ihr dass der Vollidiot von Nachbar auch noch daheim war. Seine Schrottkiste von Auto parkte am Straßenrand. Wozu hatte er eigentlich eine Garage, wenn er sie nie benutzte? Resigniert strich sie sich die langen Strähnen aus dem Gesicht und machte sich daran das Chaos aufzuräumen. Ihr Nachbar ein Thema für sich. Bisher hatte sie ihn nur zwei mal zu Gesicht bekommen und auf beide Male hätte sie wunderbar verzichten können. Das erste mal war er fluchend und vor sich her knurrend bei ihrer Einweihungsparty wohlgemerkt um 12 Uhr mittags, erschienen und bluffte sie an, dass er bei ihrem Krach unmöglich schlafen konnte und sie solle gefälligst die Musik, welche da man sich ja unterhalten wollte tatsächlich nur auf Zimmerlautstärke lief, leiser drehen und lautes Gerede einstellen. Sie war zu geplättet um einen schlagfertigen Kommentar zu geben, außerdem wollte sie an ihrem ersten Tag keinesfalls einen Nachbarschaftsstreit vom Zaun brechen. So entschuldigte sich Sakura bei ihm und achtete darauf, dass ihre Freunde nicht so viel Lärm machten. Aber mal ehrlich welcher Mensch schlief noch am Mittag um 12 Uhr? Sie bezweifelte dass er einen Job hatte, zumindest nicht mit regelmäßigen Arbeitszeiten. Manchmal fuhr er mitten in der Nacht mit dem Auto fort und kam am späten Nachmittag dreckig mit tiefen Augenringen zurück. Oder er kam Nachts und riss mit dem Auspuff seiner verdammten Karre die gesamte Nachbarschaft aus dem Schlaf. So auch heute Nacht. Wegen ihm kam sie heute zu Spät zur Arbeit, weil sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde und es dann zwei Stunden gebraucht hatte, bis sie wieder einschlief. Dadurch hörte sie den Wecker nicht und durfte sich heute morgen von ihrer Chefin was anhören wie wichtig Pünktlichkeit doch war. Dem entsprechend war ihre Laune am heutigen Tag nicht gerade rosig. Vielleicht war ihr Nachbar ein Säufer? Ja das würde passen. Immer schlecht gelaunt, unrasiert und tiefe Augenringe, ließen auf einen Kater schließen. Ganz bestimmt war er ein Säufer. Die zweite Begegnung war, als sie ihren Rasenspringer etwas zu nah an den Rand gestellt hatte und somit sein Rasen ein wenig mit bewässert wurde. Sie durfte sich eine Schimpftriade anhören, indem er sie als leicht beschränkt bezeichnete und noch einige andere unschmeichelhaften Wörter. Da es ihr Fehler war und sie noch immer auf keinen Fall einen handfesten Streit wollte, presste sie die Lippen zusammen und entschuldigte sich auch bei diesem Vorfall. Zusätzlich kam der Umstand, dass er ihr ein bischen Angst einjagte. Er war groß und muskulös, sie dagegen klein und zierlich. Sollte er wirklich ein Säufer sein, musste sie damit rechnen, dass er schnell aggressiv wurde und sie bezweifelte, dass sie sich gegen ihn körperlich zur Wehr setzen konnte. Der Umstand Angst vor einem Mitmenschen zu empfinden, war neu für sie und es ärgerte sie gewaltig, dass sie so fühlte. Normalerweise hatte sie, was sie sich leider eingestehen musste eine ziemliche große Klappe, scheute keine Konfrontation und im Fluchen war sie unschlagbar. Das lernte man einfach wenn man in den Straßen von New York aufwuchs. Ihrer Freundin Ino hatte sie mittlerweile ein kleines Vermögen zahlen müssen, weil sie ihren Mund nicht immer unter Kontrolle hatte. Einer dummen Abmachung unter reichlich Alkoholkonsum zufolge, musste sie für jeden Fluch einen Vierteldollar zahlen. Das sollte laut Ino ihr das Fluchen abgewöhnen. Dumm nur, dass diese Abmachung nun schon seit einem Jahr lief und sie nicht wirklich Fortschritte darin machte. Ein Blick auf die Uhr ließ sie abermals verärgert schnauben. Verdammt, sie war spät dran, wenn sie sich jetzt nicht beeilte, würde sie zu spät zur Theater AG kommen. Wie nicht anders zu erwarten, knallte hinter ihr erst die Haustür und dann das Fliegengitter laut gegen die Hausfront ihres Nachbarn. Sie hörte die schweren, stampfenden Schritte hinter sich und drehte sich widerwillig mit dem letzten Stück Müll in der Hand um. Ihr Nachbar, dessen Namen sie nicht einmal kannte, weil sie bisher nicht dazu gekommen waren sich vorzustellen, stand in alten Jogginghosen und einem weiten Basketballshirt bedrohlich vor ihr. „Ich habe noch nie eine Frau erlebt die dermaßen viel Krach macht wie sie. Ist das wirklich zu viel verlangt einmal ruhig zu sein? Seit sie nebenan eingezogen sind, konnte ich nicht mehr ungestört ein paar Stunden schlafen. Rücksicht ist für sie wohl ein Fremdwort was? Und was zum Teufel machen sie da mit meinem Müll?“ brüllte er sie an. Unbewusst ballte sie die Fäuste. Dieser Mensch brachte sie dermaßen zur Raserei, das gab es kein zweites Mal. Diese Dreistigkeit ließ sie vergessen, dass sie eigentlich Angst vor ihm hatte. Sakura baute sich vor ihm auf, dankbar für die fünf Zentimeter hohen Absätze ihrer Schuhe, die sie auf Augenhöhe mit... seinem Kinn brachten. Jedenfalls beinahe. Dann war er halt groß. Na und? Sie war stinksauer und wenn sie stinksauer war, vergaß sie jede Vorsicht. „Ich mache also Krach?“ schnauzte sie ihn mit zusammengebissenen Zähnen an. „Ich mache Krach?“ „Ich bin schließlich nicht diejenige, die mit diesem Schrotthaufen, den Sie Ihr Auto nennen, um drei Uhr früh die ganze Stadt aus dem Schlaf reißt. Kaufen Sie sich einen neuen Auspuff, verflucht noch eins! Und ich habe auch nicht erst die Autotür und dann dreimal die Fliegentür zugeknallt weshalb eigentlich? Haben Sie den Schnaps draußen vergessen und mussten ihn noch mal holen gehen? Ich bin nicht diejenige die hier die Leute vom Schlafen abhält!“ Er klappte den Mund auf um etwas zu erwidern, aber sie lies ihn erst garnicht zu Wort kommen. „Außerdem liegt es doch wesentlich näher, dass die Nachbarn um drei Uhr nachts schlafen als“ Sie warf einen Blick auf die Uhr „um 15.16 Uhr am Nachmittag. Also verziehen Sie sich, Freundchen! Kriechen Sie heim zu Ihrer Flasche. Kippen Sie sich einfach noch einen hinter die Binde, dann kann Sie bestimmt nichts mehr aufwecken. Morgen kaufe ich ihnen eine neue Mülltonne und jetzt will ich kein Wort mehr hören sonst kann ich für nichts garantieren!“ Ihr stechender Blick konnte es durchaus mit seinem kalten aufnehmen und ließ ihn alle Wiederworte unwillkürlich runter schlucken. „Haben sie mich verstanden?“ giftete sie weiter. Ihr Nachbar nickte nur langsam mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht. „Gut. Ich bin spät dran und ihretwegen habe ich wieder geflucht wie ein Bauarbeiter, dabei versuche ich mir das abzugewöhnen. Ich sollte jetzt gehen, bevor ich ihnen wirklich noch etwas antue.“ sagte sie jetzt ruhiger. Er nickte. „Gute Idee. Ich würde Sie nur ungern verhaften.“ Sie starrte ihn fassungslos an. „Was?“ „Ich bin Polizist“, sagte er, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder in seinem Haus. Verdattert schaute Sakura ihm nach. Ein Bulle? „Scheiße“, sagte sie dann und machte sich daran in ihrem eigenen Haus zu verschwinden. Ihr blieben noch knapp 10min um sich kurz frisch zu machen und umzuziehen, bevor sie wieder los musste. ---------------------------------------- Mit dem Laptop auf dem Schoß saß er in einem alten abgewetzten Sessel und starrte wie gebannt auf das Foto eines jungen Mädchens. Sie war ohne Frage ein hübsches Ding. Blonde mittellange Haare und große braune Augen. Sie war schlank und trug ein enges hellblaues Top, was ihre kleinen noch im Wachstum befindenden Brüste vorteilhaft betonte. Er spürte wie Erregung in ihm hoch kam und leckte sich über die trockenen Lippen. Sie hatte ihm heute früh das Foto gesendet, als er gerade offline war. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass sie erst in knapp 3 Stunden nach Hause kommen würde. Seit fast einem Monat schrieb er jetzt schon mit ihr und nun war der Zeitpunkt gekommen, langsam mal ein Treffen vorzuschlagen. Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Es war immer wieder aufregend in einem Cabrio mit offenem Verdeck zu sitzen. Sie genoss es wie der Wind durch ihre blonden Haare wehte und das Gefühl der Freiheit, dass dabei unweigerlich aufkam. Obwohl sie mittlerweile 2 mal die Woche eine Fahrt in diesem tollen Auto erleben durfte, stellte sich das Gefühl der Gewohnheit nicht ein. Die anderen Kinder aus der Theater AG wurden jedes Mal von ihren Eltern abgeholt. Nur sie nicht. Daher hatte ihre Lehrerin Miss Haruno kurzerhand beschlossen, sie jedes Mal nach Hause zu fahren, denn der Weg war laut der netten Lehrerin so spät für ein „Kind“ doch etwas zu gefährlich. Vielleicht sollte man dazu sagen, dass es gerade mal 18.30 Uhr war und Viktoria war mit ihren 14 Jahren schließlich kein Kind mehr. Sie war eine junge heranwachsende Frau. Genau, so formuliert hörte es sich schon viel besser an. Doch beschweren würde sie sich nicht. 1) mochte sie Miss Haruno sehr gerne. Sie war sogar ihre Lieblingslehrerin und fand es schade, dass die schöne Frau mit den rosa Haaren nicht auch andere Fächer unterrichtete. 2) würde sie um nichts in der Welt auf dieses tolle Gefühl, dass sie gerade erlebte, verzichten wollen. Leider war die Fahrt für ihren Geschmack immer viel zu schnell zu Ende. Die nächste Querstraße müssten sie abbiegen und dann am Ende der Queenstreet, stand das Haus indem sie mit ihrer Mutter und wenn er mal da war ihren Stiefvater wohnte. Sie hatte auch einen großen Bruder, aber der lebte bei ihrem Vater in Lousiana. Ihr Vater war ein Thema für sich. Viktoria hatte es ihm bis heute nicht verziehen, dass er ihre Mutter im Stich gelassen hatte, obwohl diese krank war. 6 Jahre war es jetzt her. Damals war sie erst 8 gewesen und doch war ihr zu dem Zeitpunkt der Trennung schon klar gewesen, dass sie nun stark sein musste. Für ihre Mutter und sich. Sie hätte die Möglichkeit gehabt mit zu ihrem Vater zu gehen, doch sie wollte ihre geliebte Mom nicht alleine lassen. Ihr Vater schrieb ihr immer wieder Briefe, schickte ihr Geschenke zu Geburtstag und Weihnachten und tat sein möglichstes wieder Kontakt aufzunehmen. Doch sie weigerte sich. Ihr Dad war ein Feigling. Die Geschenke allerdings waren toll. Ihr letztes Geburtstagsgeschenk war ein Laptop in weiß mit lila Blumen drauf und dazu ein Stick fürs Internet, dessen Vertrag ihr Vater monatlich bezahlte. In der beigefügten Karte stand jedes mal das Selbe. „Alles Gute mein Schatz, vergiss niemals, dass ich dich liebe und an dich denke. Bitte melde dich bei mir. Ich werde warten. Dein Dad“ blablabla Auf die Karte hätte sie gut verzichten können. Der Laptop jedoch wurde zu einem unverzichtbaren Gegenstand. Durch ihn hatte sie Sasori kennengelernt. Vor etwa einem Monat hatte sie bei „TeensTalk“ in einem Forums-Thread über Alkoholsucht geschrieben. Sie hatte über ihre Mutter geschrieben und einige Leute kennengelernt, denen es ähnlich ging wie ihr. Sasori hatte dort ebenfalls geschrieben. Bei ihm ging es um seinen Dad. Sie tauschten Erfahrungen aus und freundeten sich langsam an. Erst im besagten Thread, dann über PN (persönliche Nachricht) und schließlich über Skype im Chat. Mittlerweile schrieben sie jeden Tag miteinander. Ihr Herz klopfte wie wild wenn sie an ihn dachte. Ja sie gestand es sich ein. Sie hatte sich unsterblich in diesen tollen Jungen verliebt. Sasori ging auf die Jefferson High in Kendall. Er war dort Captain der Football Mannschaft und besuchte ebenfalls die dortige Theater AG. Zur Zeit spielte er den „Hamlet“ im gleichnamigen Stück von William Shakespeare. War das nicht ein irrer Zufall? Ihre Theater AG probte zur Zeit auch ein Stück von Shakespeare. Ihre Rolle war die „Viola“ aus „Was ihr wollt“. Sie beide hatten so viel gemeinsam. Beide hatten ein suchtkrankes Elternteil. Sie hatten abgesehen von Football gemeinsame Interessen und zu guter Letzt, spielten sie beide die Hauptrolle in ihrer jeweiligen Theater AG und das auch noch in einem Stück vom selben Autor. Er verstand sie und auch als sie ihm gebeichtet hatte, dass sie erst 14 Jahre statt wie im Profil angegebene 16 Jahre alt war, wendete er sich nicht von ihr ab, sondern er versicherte ihr, dass es ihm nichts ausmache. Diese ganzen Eigenschaften von ihm ließen sie schon schwärmen, doch als er ihr letzte Woche ein Foto gesendet hatte, war es endgültig um sie geschehen. Er sah unglaublich gut aus. Er hatte rot-braune Haare und braune Augen. Sein Blick auf dem Foto war einfach nur süß und sie lief jedes Mal rot an, wenn sie es sich ansah, was mindestens 20 mal am Tag der Fall war. Nach langem Überlegen und auf Drängen von ihm, hatte sie ihm heute früh ebenfalls ein Foto gesendet. Auf diesem Foto sah sie wie sie fand ziemlich gut aus. Ihre beste Freundin Shelly hatte ihr beim Schminken und bei der Kleiderwahl geholfen. Sie hatten mindestens 30 Fotos geschossen, bis ihnen eins wirklich gefallen hatte. Auf dem Foto stand sie leicht gebeugt, hatte ein, laut Shelly verführerisches Lächeln aufgesetzt und streckte unauffällig die leider noch kleinen Brüste raus. Sie hatte sich extra für das Bild einen BH gekauft, der ihre A Körbchen optisch ein wenig vergrößerten. Seit 2 Tagen rang sie mit sich das Foto abzuschicken oder nicht. Heute früh nach einer weiteren unruhigen Nacht hatte sie einfach die Augen geschlossen und auf Senden geklickt. Zum Glück war er offline gewesen. Was er wohl dazu sagte? Was ist wenn sie ihm nicht gefiel? Sie bemerkte nicht wie sie nervös anfing ihre Finger zu kneten. Und wenn sie ihm doch gefiel? Sie hatte noch nie einen Freund gehabt, geschweige denn einen Jungen auch nur geküsst. Die Stimme ihrer Lehrerin riss sie aus ihren Gedanken. „Viki, wo bist du nur mit deinen Gedanken. Ich hab dich schon 3 mal angesprochen.“ Viktoria lief augenblicklich knallrot an und stammelte schnell eine Entschuldigung. Miss Haruno fing warm an zu lächeln und fragte sanft „Geht es um einen Jungen? Du wirst ja ganz rot.“ Wenn das nicht völlig unmöglich wäre, würde ihr Kopf nun wahrscheinlich einer Tomate Konkurrenz machen können. „Also ähm...Ich...“ „Schon gut“ wurde sie unterbrochen „Du musst nichts sagen. Wir sind übrigens da.“ „Oh“ war ihre geistreiche Antwort. Sie schaute nach links und bemerkte, dass sie tatsächlich vor dem Haus standen, dass sie bewohnte. Wieso hatte sie nicht bemerkt, dass das Auto längst halt gemacht hatte? Man war ihr das peinlich. Sie schnallte sich ab, öffnete die Beifahrertür und drehte sich nochmals zu ihrer Lehrerin um „Danke fürs Heimbringen Miss Haruno.“ Sakura winkte ab und erwiderte „Ach kein Problem. Bitte lerne deinen Text bis nächste Woche. Es bleibt nicht mehr viel Zeit zur Aufführung.“ „Mach ich. Also dann bis nächste Woche Miss Haruno.“ Sie schloss die Autotür und ging mit schnellen Schritten auf das Haus zu. Als sie die Haustür hinter sich schloss hörte sie wie der Motor aufheulte und ihre Lehrerin davonfuhr. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen, machte das Licht an und ging in die Küche. Der Abwasch stapelte sich noch von heute morgen und auf dem Küchentisch entdeckte sie eine leere Flasche Wodka. Sie seufzte nur und lief weiter in das angrenzende Wohnzimmer. Da war sie. Ihre Mom. Sturzbetrunken lag sie mit verstrubbelten Haaren, dreckigen Sachen, einer weiteren halbvollen Flasche in der Hand auf dem Sofa und schnarchte vor sich hin. „Hey Mom“ versuchte sie es und rüttelte leicht an der Schulter. Doch das leise sprechen und leichte Rütteln bracht rein garnichts. „Mom!“ sagte sie jetzt lauter und rüttelte stärker. Wieder nichts. „Mom aufwachen!“ schrie sie jetzt und zerrte sie beinahe vom Sofa. Das half. Lydia Daniels stöhnte auf und öffnete leicht die glasigen Augen. „Was denn los?“ fragte sie verschlafen noch völlig in ihrer von Alkohol benebelten Welt gefangen. Nun erkannte sie leicht verschwommen ihre Tochter. „Viki? Bist du das?“ „Ja Mom. Du solltest ins Bett gehen.“ Ihre Mutter sprang wankend auf und hätte Viki sie nicht gehalten, wäre sie wohl der Länge nach auf die Nase gefallen. „Wie spät ist es? Oh Gott ich hab verschlafen und vergessen dir was zu essen zu machen. Ich mach schnell was. Warte 10min ok Schatz?“ Es war nichts neues, dass sie ihre Mutter in diesem Zustand vorfand. Auch, dass kein Abendessen auf dem Tisch stand war normal. „Ist schon gut Mom. Ich mache mir selber was. Du siehst müde aus und solltest ins Bett.“ antwortete sie monoton wie jedes mal. Ihre Mutter verzog traurig das Gesicht. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Ich bin eine furchtbare Mutter nicht war?“ „Das bist du nicht Mom.“ Jetzt fing ihre Mutter an zu schluchzen und vergrub das Gesicht in den zitternden Händen. „Du bist das Beste in meinem Leben und ich vermassele alles. Du musst mich hassen.“ Sanft wie zu einem kleinem Kind dirigierte sie ihre Mutter ins Schlafzimmer. „Ich hasse dich nicht Mom.“ Sie half ihr beim umziehen und deckte sie dann fürsorglich zu. Ihre Mutter streichelte ihr über die Wange und sagte „Du bist so ein wundervolles Kind. Was soll ich nur ohne dich machen?“ „Ich bin doch da Mom. Mach dir keine Sorgen. Ich hab dich lieb.“ antwortete sie, doch ihre Mutter war bereits eingeschlafen. Viktoria ging zurück in die Küche und machte den Abwasch. Danach räumte sie auf. Eigentlich hatte sie es, wenn man es genau betrachtete, noch recht gut getroffen mit ihrer Mutter. Sasori hatte ihr erzählt, dass sein Vater wenn er betrunken war regelmäßig aggressiv reagierte und auch schon öfters die Hand gegen ihn und seine Mutter erhoben hatte. Ihre Mutter dagegen wurde nur äußerst emotional, anhänglich und brauchte immer wieder den Zuspruch, dass sie keine schreckliche Mutter sei. Als alles erledigt war, ging sie in ihr Zimmer und schaltete ihren Laptop ein. Kaum hatte sie sich bei Skype eingeloggt, kam auch schon die erste Nachricht. >Capitain Hamlet = Hey Kleine. Bist du da? --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Er schloss gerade die Tür seines Wohnwagens auf. Der Nachmittag war anstrengend gewesen. Er musste schwer schuften, doch der ultimative Kick, als sich ihre Lippen zu einem letzten Schrei öffneten und doch kein Ton daraus hervorging, hatte sich definitiv gelohnt. Hier in Hialeah, das ganz nah bei Miami lag, gab es einen Kanal. An einer abgelegenen Stelle hatte er sie versenkt. 2 Wochen hatte er sie bei sich behalten. 2 Wochen in denen er hatte alles mit ihr machen können, was innerhalb seiner Vorstellungskraft lag. Nun allerdings, wurde es Zeit für etwas Neues und zwar wollte er keine geringere als die hübsche kleine Viktoria. Er ließ sich erschöpft in den alten Sessel fallen und nahm erneut das ausgedruckte Foto in die Hand. Ein vorfreudiges Prickeln lies ihn erschauern. Die Augen schließend stellte er sich vor wie sie nackt und wimmernd auf seinem Bett lag. Schweiß trat ihm auf die Stirn und seine Finger wurden feucht. Er ließ seine Hand in die Hose gleiten und streichelte ihn. Langsam und sanft. Ja, so war es gut. Ihre kleinen Brüste fühlten sich mit Sicherheit schön fest an. Würde sie schreien? Er spürte wie er in seiner Hand zu wachsen begann und packte fester zu. Die ganze Hand umschloss ihn jetzt und gab den Rhythmus vor. Die Kuckucksuhr riss ihn aus seinen erotischen Fantasien. Er fluchte. Verdammt er war kurz davor. Doch gleicht darauf schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Es war jetzt 19 Uhr, das hieß sie war endlich zu Hause. Den Laptop vom Tisch neben ihm nehmend, setze er sich gerade hin und loggte sich nachdem der Rechner hochgefahren war ein. Fast zeitgleich konnte er sehen wie ihr Status sich von offline in online wandelte. Sofort tippte er eine Nachricht: >Capitain Hamlet< Hey Kleine. Bist du da? Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- 9 junge Mädchen, die alle zwischen 14 und 17 Jahren alt waren. 9 Mädchen, in den letzten 12 Monaten entführt, über Wochen missbraucht und schließlich ermordet an den verschiedensten Orten ausgesetzt. Sasuke betrachtete die Fotos, die vor ihm auf seinem Schreibtisch verteilt lagen. Vor 3 Tagen wurde er nachts zum bisher letzten Fundort gerufen. Ein älterer Mann, der jeden Abend mit seinem Hund am Kanal bei Hialeah spazieren ging, hatte die Leiche entdeckt. Er hatte schnell gehandelt und sofort die örtliche Polizei alarmiert. Die hingegen hatte Hilfe beim Florida Department of Law Enforcement angefordert und das FDLE hatte ihn gerufen. Sasuke Uchiha der leitende Ermittler bei der Sonderkommission des FDLE für vermisste Kinder. Die Leiche wurde laut Obduktionsbericht 5 Tage zuvor in den Kanal geworfen. Der ältere Mann wurde darauf aufmerksam weil sein Hund dem bestialischen Geruch gefolgt war. Wasserleichen waren die Schlimmsten was den Gestank betraf. Sasuke hatte den Geruch noch heute in der Nase. Es kam nicht selten vor, dass ein gestandener Polizist sich bei solch einem Fund mehrmals übergeben musste. Aus diesem Grund hatten Pathologen immer eine Dose Erkältungsbalsam dabei. Sie schmierten sich die schmierige Pste direkt unter die Nase und Sasuke war froh, dass er seit seiner ersten Wasserleiche diesem Beispiel folgte. Doch gänzlich den Gestank übertünchen schaffte selbst die scharfe nach Eukalyptus riechende Creme nicht. Die Leiche wurde identifiziert als Ann Heigel. Sie war erst 15 Jahre alt gewesen und seit knapp 5 Wochen als vermisst gemeldet. Sasuke seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes schwarzes Haar. Vor nicht einmal 5 Jahren war er noch bei der Mordkommission gewesen, doch auf Grund seines sicheren Instinktes und seiner schnellen Auffassungsgabe hatte man ihm diese leitende Position in dieser Abteilung angeboten. Sasuke hatte nicht lange gezögert und den Job kurzerhand angenommen. Doch an Tagen wie diesen, zweifelte Sasuke ob das damals die richtige Entscheidung gewesen war. Es war ein trostloser Job. Meistens ohne Ergebnis. Ausgerissene Kinder, die nicht gefunden werden wollten, fand man in der Regel auch nicht. Entführte Kinder wiederum fand man meistens tot auf. Falls man es doch schaffte ein Kind lebend wieder nach Hause zu bringen, ging für diese eine jahrelange Therapie los um das Erlebte zu verarbeiten. Nicht selten endete das im Suizid. Die meisten Polizisten, gaben die Arbeit bei dieser Sonderabteilung nach ein paar Fällen wieder auf. Kinder waren eben doch meistens die Achillesferse der Menschen. Wenn man in dieser Abteilung arbeitete bemerkte man erst wie grausam die Welt wirklich sein konnte. Niemand kannte die Statistiken besser als er. In den USA wurde jede Minute ein Kind als vermisst gemeldet. 800000 Kinder im Jahr, 2185 jeden Tag. Die meisten von ihnen - 92 Prozent - waren Ausreißer. Das waren erschreckende Zahlen. Jedoch musste man sich klarmachen, dass nur diese Kinder aufgeführt waren, die das Glück hatten überhaupt als „vermisst“ gemeldet zu werden. Hinzu kamen Kinder, die keiner haben wollte. Kinder die in den Medien als „Wegwerfkinder“ bezeichnet wurden. Kinder auf deren Rückkehr niemand Wert legte. Wenn man diese Kinder berücksichtigte, stieg die Zahl auf mehr als das Doppelte an. Sein derzeitig wichtigster Fall jedoch handelte um Entführung, Missbrauch und schließlich um Mord. Alle dieser Kinder hatten einen internetfähigen Computer besessen. Alle hatten einen Account bei einer gängigen sozialen Netzwerk-Plattformen wie Facebook, My Space oder TeensTalk. Jede von ihnen hatte mit einem in der Schule erfolgreichen und beliebten Jungen regelmäßig geschrieben, der jedoch nach langen Befragungen und intensiver Ermittlung nie etwas von den entsprechenden Mädchen gehört hatte. Der Täter und Sasuke ging davon aus, dass es sich um einen einzigen handelte, benutze reale Jungen als Lockvogel. Er stahl ihre Identität und benutze sie um junge Mädchen kennenzulernen. Er täuschte in seinen Nachrichten Verständnis für ihre Lebenssituation vor meist sogar teilte er angeblich ihr Schicksal und nach etlichen tief gehenden Gesprächen schlug er schließlich ein Treffen in der Realität vor. Die Mädchen in ihrer kindlichen Naivität sagten bisher alle zu und das war ihr Todesurteil. Das Internet hatte mit wachsender Beliebtheit solcher Art von Straftätern eine völlig neue Perspektive eröffnet. Sie mussten sich nicht mehr in dunklen Ecken verstecken, Kinder aus dem Schulbus herausreißen oder in der Nachbarschaft nebenan lauern. Nein sie setzten sich einfach vor einen internetfähigen Computer, suchten sich auf der Speisekarte von sozialen Plattformen ihr Opfer gemütlich aus und führten mit dem Objekt der Begierde ein paar Wochen nette Konversation. Dann wenn der Zeitpunkt gekommen war schlugen sie das ultimative Treffen in der Realität vor und schon war die Maus in die Falle gelaufen. Geringer Aufwand, völlig anonym und das Wichtigste, völlig ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Ein Mausklick und der Täter hat nie existiert. Ja, so hilfreich das Internet auf alle möglichen Arten auch war, so gefährlich konnte es auch sein. Sein eigens zusammengestelltes Team überwachte täglich die Webseiten, falls einer dieser Jungennamen doppelt auftauchen sollte und es nicht der reale Junge war, der sich in Chatrooms herumtrieb. Die „realen“ Accounts wurden ebenfalls mit dem Wissen der Eltern überwacht, was dazu führte dass die Aktivitäten auf diesen Profilen drastisch zurückgegangen waren. Vielleicht war das auch ganz gut so. Zu seiner Zeit gab es so etwas wie Chatrooms ect. noch nicht und er war auch so ganz gut erwachsen geworden. Sasuke trank einen Schluck mittlerweile kalten Kaffees und lies die Tasse dann mit einer geringen Wucht auf den Schreibtisch knallen. Verfluchter Mist. Er war keinen einzigen Schritt weiter als bisher. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass seine Schicht für heute zu Ende war, doch Sasuke blieb in seinem Schreibtischstuhl sitzen und lehnte sich zurück. Er brauchte dringend eine Mütze voll Schlaf. In den letzten Monaten wurde er von einem Tatort zum nächsten gerufen. Alles entweder gewaltsam, durch Hunger oder durch eine Überdosis an Drogen getötete Kinder. 9 davon passten ins Bild eines Serientäters. Alle 9 Leichen wiesen die gleichen Verletzungen auf. Alle 9 Leichen hatten die selbe ruhig stellende Droge und das selbe Muskelrelaxans im Blutkreislauf. Und das für ihn am wichtigsten war, alle 9 Mädchen hatten einen speziellen Computerfreund. Seine Gedanken schweiften ab und wieder einmal landeten sie bei seiner neu eingezogenen rosahaarigen Nachbarin. Knapp eine Woche war ihr letztes Aufeinandertreffen nun schon her und seitdem ging ihm die zugegeben ziemlich heiße Frau nicht mehr aus dem Kopf. Es hatte ihn erschreckt wie sein Körper auf ihre Schimpftriade reagiert hatte. Als sie ihn mit ihren funkelnden grünen Augen regelrecht durchbohrt hatte, war er augenblicklich hart gewesen. So hart, dass er sich zusammenreißen musste, nicht an Ort und Stelle über sie herzufallen. Er war es nicht gewohnt, dass Frauen so mit ihm sprachen wie sie es am besagten Tag getan hatte. Normalerweise warfen ihm die meisten von ihnen eher schöne Augen zu und versuchten händeringend mit ihm zu flirten. War er etwa schon so tief gesunken, dass es ihn erregte wenn eine Frau ihn anschrie und obendrein beleidigte? Er lebte einfach schon zu lange ohne Sex das musste es sein. Welch andere Erklärung könnte es sonst dafür geben? Seine neue Nachbarin, die wie er von Mrs Flicks von gegenüber wusste, Sakura Haruno hieß, war eine unbestreitbar nervige Person. Ständig machte sie Lärm. Ok sie hatte nicht ganz unrecht mit der Behauptung, dass dieser Lärm am helligten Tag geschah, aber war ein bischen Rücksicht denn wirklich zuviel Verlangt? Er konnte sich seine Arbeitszeiten schließlich nicht aussuchen. Seit diese Person nebenan eingezogen war, fand er keine Ruhe mehr. Neben seinen Fällen, versuchte er den Keller zu renovieren. Er wollte einen eigenen Fitnessbereich schaffen, was zusätzlich viel Kraft und Zeit in Anspruch nahm. Wenn er es dann mal schaffte sich aufs Ohr zu legen riss seine schöne Nachbarin ihn mit ihrem Krach gleich wieder aus seinen süßen Träumen, welche seit knapp einer Woche diese unglaublich nervige Frau auch noch beinhalteten. Verärgert stemmte er sich schließlich aus seinem Bürostuhl. Vielleicht sollte er Karin anrufen und eine Nummer mit ihr schieben. Der Sex mit ihr war immer gut gewesen, doch leider hatte sie die stressige Angewohnheit jedes Mal ein Drama daraus zu machen, wenn er klarstellte, dass eine Beziehung mit ihr für ihn nicht in Frage käme. Hmm, also lieber keinen Sex mit Karin. Dafür hatte er zur Zeit einfach nicht die Nerven. Es war nicht so, dass er völlig gegen Beziehungen war. Nein nur eine Frau wie Karin war dafür nicht die richtige. Wenn er von einer Frau nichts weiter als Sex wollte war eine Beziehung völlig sinnlos. In Gedanken versunken betrat er den Parkplatz der FDLE Zentrale. Er hatte sich doch tatsächlich einen neuen Dienstwagen geben lassen, wo der Auspuff keinen Krach machte. Würde sie sein eigenes Auto sehen, was sicher in seiner Garage stand, würde sie nicht so große Töne spucken. Noch eine Sache, die völlig untypisch für ihn war. Eigentlich wäre es ihm völlig egal gewesen, was eine Frau ihm an den Kopf warf, doch sie schaffte es irgendwie ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, wie auch immer sie das anstellte. Wenigstens hatte sie Wort gehalten und ihm eine neue Mülltonne besorgt. Das zeigte schonmal, dass sie eine ehrliche Person war und zu dem stand was sie sagte. Er stieg in den neuen Dienstwagen und startete den Motor. Vielleicht sollte er heute Abend ausgehen. Die Jung anrufen und ein zwei Whisky genießen. Er stand schließlich auf Abruf. Sich zu betrinken, was demnach nicht drin. Es könnte sich sogar evt. noch was ergeben mit einer hübschen Frau. Ein One Night Stand um seine angestaute Frustration loszuwerden. Dann würde das Gesicht und vor Allem der unglaubliche Körper seiner nervigen Nachbarin nicht immer in seinem Hirn herumgeistern. Er konnte ja nicht ahnen was er an diesem Abend noch alles erleben würde. ---------------------------------------------- Sakura war gerade mit ihrer Kolumne fertig geworden. Sie fuhr ihren PC herunter und packte ihre Sachen zusammen. „Hey Schnecke, die kleine Party heute Abend steht doch oder?“ „Sicher Ino.“ Ino ihre blonde Kollegin und einer ihrer besten Freundinnen, war ganz heiß darauf ihren neuen Artikel zu feiern. Die Story würde in der ganzen Welt die Runde machen und ihr Magazin würde dazu den Anstoß geben. Einer ihrer Paparazzifreunde hatte ihr heute früh ein äußerst skandalöses Foto von einem der zur Zeit beliebtesten Popstars angeboten. Ino wie sie nunmal war hatte den Preis auf eine geradezu lächerliche Stufe herunter gehandelt und zusätzlich noch die Versicherung erhalten, dass kein anderes Magazin dieses Bild vor dem nächsten Veröffentlichungstermin ihrer eigenen Zeitschrift, erhalten würde. Ein Erfolg auf der ganzen Linie. Das musste definitiv gefeiert werden und Sakura wusste auch schon wo. Nicht weit von ihrem neuen zu Hause gab es eine Bar mit dem Namen „Ricks“. Ihre Nachbarin von gegenüber Mrs. Flicks, hatte ihr sie wärmstens empfohlen. Laut der netten, älteren Dame, gab es im gesamten Umkreis kein besseres Bier. Sakura selbst war zwar nicht ganz so der Fan von Bier, aber völlig dagegen war sie auch nicht. Sie würde es auf jeden Fall mal probieren. Wenn sie dann nach etlichen Drinks später die Heimreise antreten würde, konnte sie das relativ kurze Stück laufen. Nach einem Anruf bei Tenten, die gerade ein Fotoshootig führte, war es beschlossen. Heute Abend würden sie mal wieder richtig die Sau raus lassen. 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