Blick in unsere Zukunft von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 11: Der Blickwinkel --------------------------- Kapitel 11: Der Blickwinkel „Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als Du sie bisher gesehen hast, denn das heißt, ein neues Leben beginnen.“ (Marc Aurel) Elenas Sicht: Esther streckte die Hand nach mir aus. Erwartete sie tatsächlich dass ich ihr einfach so mein Blut geben würde. „Für was willst du es?“, fragte ich angsterfüllt und fragte mich, was man alles noch mit meinem Blut anstellen konnte. Menschen in Vampire verwandeln, eine Werwolf-Seite bannen, sie wieder lösen, Hybriden erschaffen. „Meine Kinder müssen sterben. Das Blut der ersten Doppelgängerin hat sie in Vampire verwandelt, deines wird sie von diesem Fluch befreien und dann können sie sterben.“ Sie sollten Menschen werden und dann sterben? Würde das erste nicht ausreichen? Auch dann würden sie ungefährlich sein. Es ging hier wirklich um Hass. Entschieden schüttelte ich den Kopf. Ihr Blick wurde zunehmend finsterer. „Du solltest mir dein Blut freiwillig geben, denn ich werde es mir so oder so nehmen. Auf diese Weise wird es weniger schmerzhaft und du würdest der Menschheit einen Gefallen tun“, versuchte sie mich zu überreden. Panisch schüttelte ich den Kopf, denn ich wusste genau, was sie damit bezweckte. Mit ihren Worten versuchte sie mich nur zu manipulieren. „Nein, du meinst, nur auf diese Weise kann es funktionieren. Ich muss dir mein Blut geben, freiwillig und aus einem selbstlosen Gefühl heraus und das werde ich ganz sicher nicht tun.“ Niemals. Ich hatte mein Blut gegeben, damit sie leben konnte und ich würde das jetzt nicht einfach wieder ändern, nur weil sie es so wollte. Ihr mein Blut dafür zu geben wäre vollkommen irrational. „Woher weißt du das?“, fragte Esther schockiert, denn mit diesem Wissen hatte sie wohl nicht gerechnet. Sie wich sogar von mir zurück. Ich stellte mich gerader hin, fühlte mich mutiger, als vielleicht gut für mich sein würde. „Ich hab mein Blut dafür gegeben, damit sie leben würden. Freiwillig und selbstlos. Damals, vor tausend Jahren“, offenbarte ich ihr. Es sah sowieso nicht gut für mich aus, da konnte ich die Karten auch ganz einfach offen auf den Tisch legen. In ihrem Gesicht war auf einmal nichts anderes als blanker Hass abzulesen. „Du bist Tatia!“, spuckte sie aus, als wäre ich ein lästiges Insekt, das einfach nicht starb. Noch nie hatte mich so missbilligt gefühlt. „Du hast meine Familie zerstört! Meine Söhne entzweit! Du hast zugelassen, das sie Vampire wurden und das obwohl du wusstest, was für Monster sie werden würden!“ Ihre Stimme stieg, sie schrie mich an und durch ihre Anschuldigungen krampfte sich mein Magen zusammen. Sie hatte recht. Ich hatte gewusst, was aus ihnen werden würde. Doch es hatte einen Grund geben. „Ich hab mein Blut gegeben, damit sie lebten, weil ich sie geliebt habe. Jeden von ihnen!“, entgegnete ich ruhig, aber das war die einzigste Wahrheit und vielleicht musste sie einfach einmal ausgesprochen werden. Sie schrie wutentbrannt, griff nach meiner Hand und setzte unbedacht einen Schnitt hinein, um mir Blut abzuzweigen, weswegen ich vor Schmerzen schrie. Das Empfinden aber hielt nicht lange an, denn ich hatte das Gefühl zusammen mit ihr aus dem Kreis gerissen zu werden. Der Bannkreis war durch Esthers Handeln verschwunden, aber sie war es nicht, die uns hier rausgeholt hatte. Als ich mich wieder orientieren konnte, fühlte ich wie jemand einen Arm um mich geschlungen hatte und als ich neben mich sah, bemerkte ich Niklaus. Esther stand uns gegenüber, ein paar Schritte jetzt entfernt. Noch mehr waren da, ich sah es aus dem Augenwinkel, aber durch Niklaus festen Griff, schaffte ich es nicht mich umzusehen. Mein Kopf war gegen seine Brust gepresst. Nicht so dass es weh tat, aber stark genug, das meine Kraft nie ausreichen würde, mich daraus zu lösen. „Esther“, fauchte er den Namen seiner Mutter. Ich konnte es nicht wirklich sehen, aber ich war mir sicher, dass die beiden sich nicht sehr freundlich beäugten. „Wieso beschützt ihr sie? Sie zerstört unsere Familie!“, schrie Esther voller Zorn. Irgendwie schaffte sie es einfach nicht sich zu beruhigen. Ich glaubte langsam, das Elijah seine Art von ihr hatte. Er war ruhig die ganze Zeit, konnte sich dennoch immer durchsetzten, aber wenn er wütend war, dann war er ein Sturm. So erschien mir Esther auch gerade. „Die einzigen, die unsere Familie zerstören sind seit jeher Mikael und du, und das als unsere Eltern.“ Überrascht, dass er so dachte, sah ich zu ihm auf. Sein Gesicht war aber nicht mir zugewandt. Es war komisch so fest in seinen Armen gefangen zu sein, auch wenn es nur meinen Schutz gerade diente. Ich fühlte mich gut, obwohl das nicht so sein sollte. Besonders nicht in dieser Situation. „Elijah und du habt euch um sie gestritten! Ihr hättet euch wegen ihr umgebracht!“ Ich zuckte zusammen, denn wie sollte man dem widersprechen? Ich hatte ihnen wirklich schreckliches mit meiner Existenz angetan. Nie wollte ich, dass sie sich etwas wegen mir antaten. „Schwachsinn“, hörte ich Kols Stimme von irgendwoher schnauben und ich wollte mich zu ihm wenden, doch es gelang mir noch immer nicht. Verdammt, Nik! Lass mich doch los! „Das ist ein Jahrtausend her und du hast keine Ahnung, was in uns vorgeht.“ Ich spürte wie Niklaus mir einen Kuss auf den Kopf gab, aber bevor ich reagieren konnte, wurde ich von ihm weggeschupst und zwar hinter ihn. Schnell aber wurde ich wieder aufgefangen und erneut in Arme eingehüllt, von Elijah! Er stand hinter Niklaus und dieser hatte mich direkt in die Arme seines Bruders geschupst. Irgendwie hatte ich tatsächlich das Gefühl, das ich nicht wusste, was in ihnen vorgeht. Elijah besah sich meine Hand und lächelte mich dann warm an, sodass es meinen ganzen Körper mit dem Gefühl von Geborgenheit und Schutz durchflutete. Er biss sich ins Handgelenk und hielt es mir hin. „Elena“, bat er mich sanft. Nur zögernd trank ich davon, aber ich trank. Sobald sich meine Wunde schloss hörte ich auf und versank dann in Elijahs Arme. Sein Griff war nicht so fest wie Niklaus, weswegen ich mich umsehen konnte. Kol, Finn, Gideon und Damon waren da. Niklaus noch immer vor uns und die Vampire lebten auch noch. Esther betrachtete uns ungläubig. Niklaus, Elijah und mich. Dann wurde ihr Blick kalt und im nächsten Moment hörte ich so viele schreien. Die Menschen, die ich liebte, schrieen und obwohl Elijah offensichtlich dazu gehörte, schlangen seine Arme sich nur fester um mich. Dann fühlte ich eine weitere Nähe und ich sah, dass Niklaus mit sich haltenden Kopf, zu uns gekommen war und mir von der anderen Seite mit seinem Körper Schutz bot. Als alle aufhörten zu schreien war Esther weg und ich stand sicher zwischen Elijah und Niklaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)