Blick in unsere Zukunft von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 26: Trostpflaster ------------------------- Kapitel 26: Trostpflaster       „Gleich sind an Form und Gestalt Freude und Leiden: Die Rose – nenn sie geöffnetes Herz, nenn sie gebrochenes Herz.“ (Chawaja Mîr Dard)     Damons Sicht: „Es ist einfach großartig Caroline wieder so glücklich zu sehen, sie hat es wirklich verdient“, befand Elena mit einem Blick auf ihre Freundin, die mit Tyler tanzte. Langsam bewegte ich mich mit Elena über die Tanzfläche. Caroline strahlte als wäre das ihre Hochzeit und nicht ein einfacher Ball, aber es war schon gut sie wieder so glücklich zu sehen. Sie war das Mädchen, das ich zu einem Vampir gemacht hatte und seit langem sah sie wieder so glücklich aus, wie sie es verdiente. „Ich finde es toll, dass dich das glücklich macht. Das macht dich noch viel strahlender und schöner“, sagte ich ihr und gab einen Blick auf ihr Outfit, das sicher nicht nur so aussah als wäre es aus den Zwanziger, sondern sicher auch war. Sie trug ein dunkelblaues Seidenkleid mit tiefen, runden Ausschnitt, ausgestellte, ellenbogenlange Ärmel und losen Seitenbahnen, wofür ich wirklich dankbar war. Allerdings verdeckte das Brusttuch mit Spitze das Beste. Vor allem gefielen mir die Seidenstrümpfe und die Lederschuhe mit hohen Absätzen und Zierschnallen. Es machte sie größer und betonte vorteilhaft ihre Beine.   Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. „Das findest du immer.“ Natürlich hatte sie recht. Sie war auch immer die Schönste von allen, zumindest für mich. „Weil es immer wahr ist“, meinte ich vollkommen ehrlich und legte meine Hand auf ihre Wange. Zärtlich strich ich eine ihrer gelockten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Haare waren gelockt und zum Teil hochgesteckt, dennoch dachte ich in keinem Moment deswegen an Katherine. Elena war Elena und sie war viel präsenter und bedeutungsvoller in meinem Leben. Ohrringe und eine Halskette aus Glasperlen schmückten sie und waren weiß, verkörperten Unschuld, die allein ihr stand. Katherine hätte dafür keine Berechtigung.   Sie legte ihren Kopf gegen meine Schulter und ich ließ meinen Blick im Saal schweifen. All diese Kinder, die ahnungslos gegenüber dem wahren Leben waren. Neben Caroline gab es noch eine andere wunderschöne Blondine, die sehr gut mit ihrer Schönheit an Elena heranreichen konnte. Rebekah sah elegant und gleichzeitig sexy mit ihrem weiß/silbernen aufwendig gestalteten Kleid aus und ich mochte wie ihre Haare hochgesteckt waren. Sie war mit Jeremy hier und es schien als hätten die beiden eine Menge Spaß und als würden sie sich sehr gern haben.   „Ich weiß nicht was sie an deinem Bruder findet.“ Das wusste ich ehrlich nicht, denn für mich war er nicht mehr als ein einfacher Junge. „Ich meine, Jeremy ist in Ordnung, aber er ist ein Kind.“ Ich konnte nicht glauben dass sie sich ausgerechnet ihn als Begleitung ausgesucht hatte, wo sie doch mit jeden anderen hätte gehen können. „Deine Schuld, du hättest sie ja fragen können.“ Ja, hätte ich. Vielleicht. Aber dann würde sie auf die absurde Idee kommen, dass sie mir etwas bedeutete, vielleicht sogar mehr als Elena. Was natürlich Unsinn war. Niemand konnte jemals an Elena heranreichen, nicht einmal Rebekah. „Du hast mich gefragt“, argumentierte ich dagegen. Das war alles was zählte.   Elena schüttelte leicht den Kopf an meiner Schulter. „Ich hab dich erst vor zwei Tagen gefragt, du hattest genug Zeit eine andere Begleitung zu finden. Aber keine Sorge, ich hab ihr gesagt, das ich dich gleich am Anfang gefragt habe, sodass sie nicht denkt, du hättest mich absichtlich ihr vorgezogen, was du nicht hast, da du mich ebenfalls nicht gefragt hast.“ Ich ignorierte ihre Sticheleien und konzentrierte mich auf etwas ganz anderes in ihrem Satz. „Du hast deine beste Freundin angelogen?“, fragte ich nach, weil ich das wirklich nicht von ihr gedacht hatte. Obwohl es natürlich keine sehr tragische Lüge war. Elena hob ihren Kopf und sah mich überlegen lächelnd an. „Jetzt musst du dich damit abfinden, nur die zweite Wahl zu bekommen. Aber wir alle haben nur das Trostpflaster abbekommen.“   Fest drückte ich ihre Hand und sah ihr ernst in die Augen, weil das was sie redete, gerade wirklich großer Unsinn war. „Du könntest niemals ein Trostpflaster sein, Elena oder meine zweite Wahl. Du musst wissen, dass ich dich immer, egal was kommt, li-“ „Darf ich an diesem Punkt unterbrechen? Ich würde gerne mit Elena tanzen, wenn du erlaubst“, meinte Klaus, der auf einmal neben uns stand, aber so kalt wie sein Blick war und seine Stimme, wusste ich, dass das keine Frage war. Zögernd ließ Elenas Hand los und trat von ihr weg. Sobald Klaus Blick Elenas Gesicht streifte, legten sich alle wütenden Züge und nichts als Wärme und Liebe blieb für sie übrig. Unglaublich, was für ein Unterschied.   Ich ging von der Tanzfläche, bekam aber dennoch ihren nächsten Wortwechsel mit. „Wie kann es sein, das ich euch beide immer in solch komprimierende Situationen wiederfinde? Habt ihr dafür eine Ader oder ist das bei euch Standard?“, fragte Klaus nach, aber ich konnte das Lächeln heraushören, das er ihr schenkte, um seine Worte abzuschwächen. „Ich weiß nicht was du meinst, diesmal ist doch nichts gewesen, wir haben nur getanzt und wenn dann ist es doch wohl deine Schuld, wenn du ausgerechnet immer in solchen Momenten auftauchst, als stelltest du deinen Wecker danach“, gab sie zurück. Naja, diesmal hatte er nicht unbedingt einen Moment erwischt an dem wir herum gescherzt hatten, sondern wo ich ihr meine Liebe gestehen wollte. Im Gegensatz zu Elena hatte er das wohl auch spitz bekommen. Das hatte er ganz sicher vereiteln wollen. Hatte er auch und ich konnte nicht sagen das ich anders gehandelt hätte. Elena aber sah glücklich in seinen Armen aus, so sehr, wie ich es mir für sie wünschte und wie es den Schmerz über ihren Verlust linderte. Das war es, was ich mir immer für sie gewünscht hatte. Glücklich zu sein. Wie konnte ich ihr das jetzt verdenken?   Ich hatte vor mir das stärkste an Alkohol zu besorgen, was sie hier hatten, Bier. Doch etwas hielt mich davon ab. Ein Blick den ich auf mir spürte, der aber nicht unangenehm war, dennoch veranlasste er mich nach ihm umzudrehen. Rebekah. Sie stand dort allein und sah mich an. Nicht wie sonst, sondern fast zögernd und vorsichtig. Ich mochte diesen Blick von ihr, denn er war mir bisher vollkommen fremd gewesen. Aber etwas Seltenes von ihr zu sehen, war wie die Offenbarung eines Geheimnisses und in diesem sanften Licht mit diesem unglaublichen Blick, schien sie etwas in sich zu bergen, nachdem ich schon so lange suchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)