Blick in unsere Zukunft von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 28: Keine Eifersucht ---------------------------- Kapitel 28: Keine Eifersucht       „Ich liebe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere aller Dinge.“ (Autor unbekannt)     Elenas Sicht: Ich drehte mich unter Niklaus Arm, etwas zu schnell, was er sicher beachtet hatte, sodass ich gegen seine Brust prallte und ihn näher als nötig für diesen Tanz war. Zögernd sah ich zu ihm hoch, während er mich nur angrinste. „Du hättest hervorragend in die Zwanziger gepasst. Diese Zeit hätte dir gefallen. Alles war…“ „Stopp!“, forderte ich ihn auf und fragend legte er den Kopf schief. Langsam bewegte ich mich ihn weiter über die Tanzfläche, sanft und langsam, genau angemessen für diesen Tanz. „Kein lahmes Kompliment, bitte, das du wahrscheinlich jeder Frau gegeben hast mit der du in den letzten Jahrhunderten zu tun hattest und wo du es nie so meintest.“ Er legte mit ernstem Blick den Kopf schief und ich schluckte. „Ich trag das Armband, du hast mir versprochen mir dafür nur die Wahrheit zu sagen, dass ich Zugang zu deinen Gedanken hätte.“ Das Versprechen bedeutete einiges für mich. Es war etwas Besonderes gewesen.   Er lächelte mich sanft an und nahm mein Handgelenk, an dem das Armband von ihm befestigt war. Langsam führte er es zu seinen Mund und dann die Münze an dem Armband. „So ist es“, stimmte er mir zu. Er zog mich zu sich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte und sah mir tief in die Augen. Mein Herz schlug so schnell, das es vielleicht schon ungesund war. Wir blieben einfach auf der Tanzfläche stehen. „Ich weiß nicht ob du in die Zwanziger hinein gepasst hättest, aber ich hab dich in ihnen vermisst, sowie in jedem anderen Jahrzehnt. Ich hab dich im ganzen Jahrtausend vermisst, in jedem dieser Jahrhunderten, in jedem Jahrzehnt, Jahr, Monat, Woche, Tag, Stunde, Minute und Sekunde. Alles wäre so viel besser und schöner gewesen, wenn du dabei gewesen wärst.“   Atemlos sah ich ihn an. „Ich hab dich auch vermisst. Es erschien mir wie eine Ewigkeit, als du nicht wusstest wer ich war und du mich so behandelt hast“, gab ich zu. Er atmete tief und ich wusste dass Wut in ihm war. Allerdings schloss er nur die Augen und lehnte seine Stirn gegen meine. „Du warst ihr so ähnlich und ich wollte es nicht sehen. Ich wollte keine andere als dich lieben, wodurch ich mich vor der Wahrheit verschlossen habe“, gestand er mir. Ich griff bewusst nach seiner Hand, verschlang unsere Finger ineinander, wodurch wir uns in die Augen sahen.   Ein neues Lied setzte an, viel langsamer als das zuvor und vorsichtig bewegten wir uns wieder zur Musik. Wir waren uns ganz nah und spürten keine Last. Ich konnte ehrlich sagen, dass ich mich gerade sicher fühlte und dass ich es liebte mit ihm zu tanzen. Es war einfach befreiend. Nicht weit entfernt von uns erkannte ich Damon mit Rebekah, die anscheinend doch ihr gewünschtes Ergebnis heut Abend bekommen hatten. Natürlich hätten sie das nie zugegeben, dennoch hatten sie jetzt ihren Frieden. Es war auch gut, dass sie nicht weiter in ihrer Eifersucht aufgingen, besonders Damon erinnerte mich dabei immer an… Da fiel mir etwas Wichtiges auf, weswegen ich an Niklaus die Stirn runzelte.   „Wo ist Elijah?“   Das war noch nicht geklärt, denn da gab es etwas, das nicht nur mir, sondern auch den anderen aufgefallen war. „Er wälzt zusammen mit Finn Bücher. Weißt du, wegen allgemeiner Dinge, die du nicht wissen sollst und von dem dir keiner etwas sagen wird, weswegen es nichts bringt sich deshalb aufzuregen.“ Wie nett, ein weiteres Mal wurde ich ausgeschlossen. War ja nicht so, dass es sich dabei um mein Leben handelte. Da konnte ich doch genauso gut ignoriert werden.   Aber ich wollte deswegen jetzt keinen Streit anfangen. Es war besser nett zu sein, damit ich meine gewünschte Information bekam. „Wieso bist du nicht eifersüchtig?“, fragte ich das, was mir schon lange aufgefallen war und auch Caroline hatte zu mir angedeutet, dass das eigenartig war. „Ich meine früher wurdest du es so leicht, besonders bei Elijah und heute scheint dich das gar nicht zu interessieren. Im Gegenteil, du förderst es sogar noch, unterstützt die Entwicklung unserer Beziehung genauso wie unsere!“ Wenn das nicht eigenartig war, dann wusste ich auch nicht. Mit festem Blick forderte ich Niklaus zu einer Antwort heraus und runzelte über die mir aufgefallene Eigenart die Stirn.   Niklaus Gesicht wurde ernst, all der Heiterkeit von eben beraubt. „Ich bin eifersüchtig!“ Seine Aussage unterstützte er mit einem nicken. Ich kniff nur die Augen zusammen, weil ich es wirklich nicht glauben konnte, schließlich gab es nicht das geringste Anzeichen dafür. „Andauernd auf Damon. Ich hasse es wie nahe er dir ist und du ihn kaum deswegen zu Recht weist. Meist machst du mit ihn daraus noch deine Scherze, die mich dazu verleiten, ihm den Kopf abreißen zu wollen.“ Schockiert sah ich zu Nik auf, in seine Augen, die keinen Zweifel an seinen Worten ließen. Dass er so darüber empfand war mir nicht klar gewesen. Ich hatte gedacht es wäre seine übliche Wut.   Dennoch kam ich nicht umhin zu bemerken, dass er meiner eigentlichen Frage ausgewichen war. Das war nicht genau das, was ich hatte wissen wollen. „Ja, gut. Aber wieso bist du nicht auf Elijah eifersüchtig?“, fragte ich noch einmal und zeigte ihm hoffentlich damit, dass ich die Frage nicht so leicht vergessen würde.   Erst schien es mir, das Nik unglücklich wegen meiner Hartnäckigkeit war, dann aber grinste er mich provozierend an. „Ich verrat es dir, wenn…“ Ich zog eine Augenbraue hoch, weil ich wusste, dass er dafür keine Einfachheit haben wollte. Irgendetwas, von dem wusste, dass er es nicht so einfach von mir bekommen würde. „…wenn du mich dafür küsst.“ Ich lächelte zurück, biss mir dabei auf die Unterlippe. Nicht schlecht von ihm die Forderung.   Aber das war nicht schlimmer, als manche Aufgaben von Caroline beim Flaschendrehen und hier gewann eindeutig ich. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um ihn auch zu erreichen. Ich wollte meine Augen schließen, doch als ich vor seinen Lippen ankam, begegnete ich Niklaus geschocktem Gesicht. Kurz darauf war ausgerechnet er es, der sich zurück zog. Er legte seine Stirn beim Tanz gegen meine und schloss die Augen. Ich merkte, dass er schluckte und versuchte sich aus irgendeinem Grund zu beruhigen, der mir mehr als Schleierhaft war.   „Tut mir leid, ‘Lena. Wirklich zu gern, aber das kann ich dir noch nicht verraten. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt.“   Nicht der richtige Zeitpunkt? Was meinte er damit? Der richtige Zeitpunkt wofür genau? Sprachen wir immer noch über die einfache Frage, die ich ihm gestellt hatte? Oder ging es etwa, um etwas Wichtigeres? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)