Nanathe or Endless Pain von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Bad Truth -------------------- Kapitel 8: Bad Truth "Hm..." Ich versuchte gerade verbissen die Einteilung für den morgigen Tag hinzukriegen, was sich für schwieriger als sonst erwies, da ein Grippevirus umherging und viele Sklaven das Bett hüten mussten, auch wenn es den Herrn wiederstrebte. Als ich aufsah um nach meinen Tee zu greifen, erblickte ich Palles und Vegeta, welche gerade die Tür hereinkamen. "Hallo, Tima. Sorry, dass es ein wenig länger gedauert hat, Vegeta fühlt sich nur nicht gut." Der kastanienhaarfarbene Mann lächelte mich entschuldigend an und nickte leicht zu dem Neuen, welcher wirklich mehr als elend dreinblickend neben ihm stand. "OK. Danke, Palles, du kannst jetzt wieder zurück an die Arbeit, sag Penelope das du bis jetzt von mir entschuldigt warst." Der Mann nickte und sagte dann noch ein leises "Bis später." zu Vegeta, der nun etwas verwirrt an der Tür stehen blieb. Er sah noch sehr müde aus, mein Heiltrank musste ihn sehr zu schaffen machen, ich beschloss ihm nächstes Mal eine niedrigere Dosis zu geben und begann meine Sachen von dem Tisch zu räumen, so dass etwas mehr Platz war. "Setzt dich." Ich deutete ihm sich zu setzen und setzte lächelnd hinzu, als ich seinen misstrauischen Gesichtsausdruck sah:" Du musst dir keine Sorgen machen, zuweilen geschieht dir nichts. Möchtest du Tee? Es ist Nokosch-Tee, hat einen aromatischen Geschmack und ist gut für die Nerven. Ich denke du könntest gut eine Tasse gebrauchen!" Ein böser Blick folgte auf meine Worte, aber Vegeta setzte sich schließlich doch und nippte sogar versuchsweise an der Schale Tee, die ich ihm reichte. Sonst jedoch gab er nicht sehr viel von sich und sah schweigend auf die polierte Oberfläche meines Schreibtisches. So tat ich den ersten Schritt, viel anders hatte ich es mir auch nicht gedacht, es würde nicht leicht werden mit ihm darüber zu sprechen! Ich nippte ebenfalls an meiner Schale und stellte sie dann vor mir auf den Tisch:" Wie fühlst du dich? Hast du noch Schmerzen?" Meine Augen streifen eine Sekunde seine, als er zögernd aufsah, seinen Blick aber sofort wieder abwand. "Nein... alles bestens." Seine Worte hatten einen Hauch von Zynismus, aber sicher nicht so viel wie der Sayajin es gerne gehabt hätte. Ich bemerkte, wie er eine Hand kurz an seinen Magen legte und sein Gesicht plötzlich furchtbar elend aussah. "Du hast ihn gestern wohl ziemlich erzürnt." Ich sprach gedämpft und blickte ihn weiter ruhig an. Er gab keine Antwort, sondern senkte seinen Kopf soweit, bis sein Kinn an seinen Brustbein ruhte und ich sah wie Tränen sich langsam über die blassen Wangen zu ziehen begannen. Es war seltsam. Er weinte, still ohne ein Laut von sich zu geben und hätte ich seine Tränen nicht gesehen hätte ich es nicht bemerkt. Aber trotzdem hatte ich bei ihm das Gefühl, dass er anders war, er schien auch in diesen Augenblick seltsam ruhig, anders als die anderen. "Vegeta, was hast du gemacht?" Ich lies mich zurückfallen, sodass ich gegen die Sessellehne gelehnt saß und sah ihn weiter durchdringlich an. Der Sayajin antwortete wieder nicht, sondern begann nur leicht den Kopf zu schütteln, er schien immer noch große Schmerzen zu haben. Seufzend strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und begann leise zu sprechen:" Du wirst heute, nachdem du mit mir gesprochen hast wieder zu Molloc gehen, er möchte dich heute wieder haben." Die Reaktion auf die Aufklärung war, dass Vegeta von einen Schüttelkrampf gepackt wurde und seine Arme um sich schlang, er tat mir plötzlich schrecklich leid. "Nein..." Wieder schüttelte er seinen Kopf und keuchte scharf auf. Ich sah ihn bekümmert an und erklärte ernst:" Doch. Es wird nicht anders gehen, du wirst heute Nacht zu ihm gehen, so wie die folgenden. Du hast einen schweren Fehler gemacht indem du ihn gereizt hast, er findet dich nun interessant und das wirst du zu spüren bekommen... ich werde dir leider nicht jeden Tag frei geben könne, aber ich werde mit Molloc reden... er wird dich nicht mehr so schlimm zurichten... natürlich musst du dich auch dementsprechend benehmen. Die nächste Zeit wird hart, denn er wird dich herausfordern und wenn du dir nichts anmerken lässt, wird er wieder seine Interesse an dir verlieren. Verstehst du?" Meine Augen ruhten auf den zitternden Körper, doch gab er keine Antwort, stattdessen hörte ich ihn immer wieder scharf nach Luft schnappen und leise wimmern. Ich wartete, bis er sich etwas beruhigt hatte und fuhr dann mit gedämpfter Stimme fort:" Du wirst heute wieder früher zu Molloc gehen... dieses Mal sind jedoch auch andere Dämonen anwesend... ich bitte dich, verhalt dich ruhig und unterwürfig, sie verlieren dann schnell den Spaß an dir." Ich hob überrascht meine Augenbrauen, als seine dunklen Augen mich auf einmal fixierten, sie wirkten wie aus Glas und hatten eine ungemeine Angst ins sich, auch wenn er dies zu verbergen versuchte. "Ich kann nicht..." Seine Stimme klang zitternd und rau, er keuchte wieder scharf auf und wischte sich die Tränen weg. "Doch, Vegeta. Du kannst, so wie wir alle. Der Anfang ist immer schwer, du wirst dich jedoch daran gewöhnen, verlier nur nicht die Hoffnung." "Hoffnung? Auf was bitte? Endlich abzukratzen!?" Der Sayajin klang wütend und zornig, doch ich ging nicht auf einen Streit ein, er war einfach nur verzweifelt. "Vielleicht." Ein erschrockener Blick von ihm traf mich und als er mein ernstes Gesicht sah wurde er noch blasser. Ich schüttelte dann aber den Kopf:" Nein, Vegeta, soviel Freiheit haben wir nicht. Wir werden nicht sterben." Er sagte nichts, seine Augen ruhten jedoch auf mir und er bekam plötzlich einen seltsam abwesenden Gesichtsausdruck. "Vegeta, wir..." "Wie alt bist du?" Er sah durch mich hindurch und ich spürte wie in diesem Moment sein Wille und all das, was ihn am Leben hielt aus ihm rausgesogen wurde. "Es ist 5034 Jahre her, seitdem ich hier das erste mal meine Augen aufschlug." Schweigen, er schloss seine Augen und lies sich zurücksinken, so dass er ebenfalls gegen den Sessellehne lehnte. "Ich hab ihnen nicht auf Wiedersehen sagen können..." Seine Augen sahen vor sich ins Nichts und begannen wieder Tränen auszuscheiden. "Das macht nichts, du wirst sie nie wiedersehen, du wirst sie überdauern... Jahr um Jahr, so wie wir alle." Nun fühlte auch ich eine seltsam lähmende Traurigkeit in mir aufflammen und seufzte leise. "Wissen Palles und die anderen das?" "Nein... ihr Bewusstsein würden in ein tiefes Loch stürzen... ein normaler Geist ist nicht dazu geschaffen, auf ewig zu leben, es ist wiedernatürlich und das wirkt sich nach der Zeit auch auf uns aus... wir werden sehr, sehr müde..." "Du auch?" "Ja... ich auch. Aber die Dämonen haben uns für ewig genommen, wir könne hier nie mehr weg... ich weiß wie schrecklich es für dich sein muss... ich habe es dadurch erfahren, dass ich, trotz dessen, dass ich schon Jahrzehnte hier war, nicht alterte, zumindest nicht körperlich. Palles und all die anderen werden es auch erfahren, sie werden es eines Tages einfach wissen." Ich strich mir wieder eine Haarsträne aus dem Gesicht und befestigte sie hinter meinem Ohr. "Bist du am längsten von allen hier..." Seine Augen schienen mich einen Moment wahrzunehmen, verloren mich jedoch schnell wieder und blickten wieder in die eigene Unendlichkeit des Geistes. "Nein... aber wie gesagt, man wird nach der Zeit müde und eines Tage ist man gestorben... nicht körperlich, sondern psychisch, der Geist schläft ein und man vegetiert nur noch vor sich hin, als eine verbrauchte Hülle... so erging es auch jener, die vor mir hier auf dem Stuhl saß... so wie all den anderen auch... und wie es eines Tages mir ergehen wird... ich bin bei weitem nicht die älteste... aber auch für mich wird die Zeit kommen, irgendwann und das ist meine Hoffnung... nenn es makaber, aber viel anderes bleibt dir hier nicht." Ich nahm die Schale Tee, setzte sie an meine Lippen und nahm einen Zug, dann blickte ich wieder zu Vegeta, welcher sich nicht rührte. Ich wusste nicht warum ich es ihn erzählt hatte, für eine Sekunde kam es mir falsch vor, doch dann hatte ich wieder dieses seltsame Gefühl in mir, was mich dazu bewogen hatte es zu tun. "Ich vermisse sie..." Mit einem Ruck schien der Mann wieder im hier und jetzt zu sein und schaute mich mit blassen Gesicht an. Ich nickte nur und lächelte sanft:" Ja, ich auch." "Ich werde sterben... ich kann nicht noch mal zu ihm... ich werde sterben..." Wieder begannen seine Schultern zu zittern und Tränen auf seinen Wangen zu glänzen, ich fühlte wie schrecklich er sich vorkam und ich fühlte mich deshalb elend. "Vegeta, hör mir zu... du wirst überleben und vielleicht wirst du einen Weg hier rausfinden... gib die Hoffnung nicht auf... versteck sie nur, hüte sie als Geheimnis und zeige sie niemanden... nähre dich von ihr und vielleicht wird dann der Tag kommen, an dem es sich bewehrt." Wieso ich das gesagt hatte wusste ich nicht, normalerweise setzte ich keinem falsche Hoffnungen in den Kopf, doch irgendwie fühlte ich etwas Wahres an ihr, obwohl ich nicht wusste wieso. Der Mann mit den dunklen Haaren sah mich kurz überrascht an und einen Herzschlag schien wirklich Zuversicht in ihm aufzusteigen. "Vielleicht..." Er nickte nur und drehte sich plötzlich, von dem selben Gefühl getrieben wie ich, zur Tür, wo wenige Sekunden später Kuro, ein Diener Mollocs erschien und Vegeta mit seinen schlitzförmigen Pupillen fixierte. "Komm Prinzchen, wir erwarten dich schon." Seine Stimme schnitt sich in mein Bewusstsein ein, ich hasste ihn, ich hasste diesen Bastard mehr als ich jemals Molloc hassen könnte. "Kuro, ich hab noch nicht gesagt, dass ich fertig mit ihm bin." Meine Augen ruhten ruhig auf den sich vor Zorn verzerrenden Gesicht. "Schlampe, halt deine Zunge in Zaun oder ich beiß sie dir ab!" Nun war er auf mich konzentriert, doch ich war für ihn unnahbar, allein Molloc durfte mich nehmen, dass wusste er und deshalb hasste er mich vielleicht genauso sehr wie ich ihn. Jedoch grinste er plötzlich:" Lassen wir das Weib und wenden wir uns dem Prinzchen zu. Komm, oder soll ich dir wieder tragen!?" Vegeta sagte nichts, er stand auf und ging ohne etwas zu erwidern zu Kuro, welcher sich schon voller Vorfreude seine scharfen Eckzähne bleckte. Eine Sekunde war mir so, als schaue er noch mal zu mir und lächle mich schwach an, dann verschwand er samt dem Dämonen aus meinen Büro und hinterlies in mir nur ein tiefes Gefühl der Reue. Ich hätte ihm gern geholfen. (((((((((((((((((( Hoffe es hat euch gefallen! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)