Die Prinzessin und der Schwertjunge von Zorrona ================================================================================ Kapitel 6: Briefe ----------------- Die Jubelschreie waren noch lange zu hören, auch dann, als Zorro die Arena schon lange verlassen hatte. Ruffy hatte so lange an ihm herum gezehrt, bis er dann endlich nachgab. Ruffy versuchte ihn in die Küche zu führen, was ihm aber kläglich misslang. So wie es aussah hatte Ruffy in etwa denselben schlechten Orientierungssinn wie er selber auch. Zorro musste lachen. Aber auch Ruffy musste lachen. Also gingen sie lachend durch die Gänge des Schlosses, bis sich einer der bediensteten erbarmte und ihnen den Weg zeigte. Sanji war nicht gerade erfreut, den Grünschopf zu sehen und weigerte sich erst, ihm etwas zu kochen. Aber Ruffy konnte sehr überzeugend betteln. Nach einigen Minuten zauberte er ihnen beiden ein kleines Festmahl auf den Tisch und beide langten richtig zu.   Zorro verbrachte fast den ganzen Nachmittag mit Ruffy in der Küche, bis Sanji ihn dann irgendwann herausschmiss. Nun war Zorro wieder alleine unterwegs und natürlich verirrte er sich wieder. Bis ihn dann irgendwann eine bekannte Stimme rief. „Zoooorro! Hier her!“ hörte er die blauhaarige rufen. Er fragte sich zwar noch, was wohl Vivi von ihm wollte, als er schon am Arm gepackt wurde und gezogen wurde.   „Wie kannst du es wagen, meine Schwester so zu erschrecken! Sie wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als du dich geweigert hast, gegen das Mädchen zu kämpfen. Sie dachte sich schon, sie würde dich nie wieder sehen! Aber jetzt ist ja alles gut gegangen, ich bringe dich zuerst einmal auf dein neues Zimmer. Vater sagte, solange du hier arbeitest solltest du auch ein besseres Zimmer haben. Du darfst dich geehrt fühlen, es ist das ehemalige Schlafzimmer meines Vaters. Als Mutter noch hier war hatte er dort geschlafen, aber seit sie fort ist, benötigt er dieses Zimmer nicht mehr. Oh, wir sind ja schon da! Im Übrigen, ist das Zimmer, welches deinem Gegenüber liegt, das von Nami. Dann kannst du dich also des Nachts öfters hinüberschleichen, ohne dass du dich verirrst!“ Vivi lächelte kurz, schubste Zorro dann in sein neues Zimmer und liess ihn dann alleine.   Es war viel grösser als sein Zimmer davor. Allem voran ein riesiges Himmelbett. Darauf würde er es sich sicher später gemütlich machen können. Er war noch keine Minute in seinem neuen Zimmer als er ein Klopfen vernahm. Zögerlich wurde dann die Türe geöffnet und Dr. Chopper trat in das Zimmer. „Herr Lorenor, würdet Ihr mir erlauben, Euch zu untersuchen? Ich habe zwar nicht gesehen, dass Ihr verletzt wurdet, aber dennoch, Vorsorge ist besser als Nachsorge!“ Ohne auf eine Antwort von Zorro zu warten trat das kleine Rentier ganz ein und begann, Zorros Körper ab zu suchen. Zorro liess es Geduldig über sich ergehen. Als Dr. Chopper geendet hatte, wollte er gerade gehen, als ihm etwas einfiel. „Ach ja, Herr Lorenor, ich sollte sie zum Audienzzimmer begleiten…“   Wie er es bereits gewohnt war wurde er durch das Schloss hindurch geführt. Vor einer kleineren Türe blieben sie stehen. „Der König wartet hier, bitte tretet ein…“ Dr. Chopper entfernte sich schnell wieder und Zorro klopfte an der Türe. Nach einigen Sekunden wurde die Türe auch schon von Nico Robin geöffnet, welche aber, gleich nachdem Zorro eingetreten war, den Raum verlies, so dass er nun alleine  mit dem König war.   „Mein Junge… Weshalb hast du mir denn nicht gesagt, das du der Sohn von Koshiro bist?“ Der König deutete ihm, vor ihm Platz zu nehmen. Zorro tat auch, wie ihm geheissen. „Weil ich nicht wollte, dass Ihr mich nur nehmt, weil ich einen bekannten Vater habe. Ich wollte, dass Ihr meine Kampfkunst beurteilt und nicht meinen Namen….“ Der König nickte. „Majestät? Erlaubt Ihr mir eine Frage?“ Nachdem der König ein weiteres Mal genickt hatte, fuhr er fort. „Weshalb habt Ihr das kleine Mädchen in den Ring geschickt?“ Das hatte ihn die ganze Zeit über beschäftigt. „Ich wollte testen, wie Ehrenhaft du bist. Dass du kämpfen kannst, hast du in den beiden ersten Kämpfen mehr als genug bewiesen. Hättest du das Mädchen angegriffen, wären meine Männer schnell dazwischen gegangen, um es zu retten. Du hast somit zwar einen Befehl meinerseits verweigert, aber du hast genau richtig gehandelt. Die meisten hätten mich zwar krumm angesehen, aber das Mädchen dennoch angegriffen.“  Zorro dachte darüber nach. Das, was der König sagte, machte auch für ihn Sinn. „Ab Morgen wirst du jeweils vor Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang meine Männer eine Stunde lang trainieren, und das jeden Tag.“ Mit der Hand deutete er Zorro, das er wieder gehen durfte. An der Türe rief er ihn aber noch einmal zurück.   „Noch etwas mein Junge. Nami ist ein gefährliches Mädchen. Sie spielt gerne mit etwas und sobald sie keinen Nutzen mehr daran hat, wirft sie es weg. Ich will dich nur vor einigen Enttäuschungen bewahren, denn sie macht da zwischen Menschen und Dingen keinen Unterschied. Und nun geh. Ich werde dir am Morgen Miss Nico schicken, damit sie dir zeigen kann, wo alles ist.“ Damit war das Gespräch für den König beendet. Zorro blieb noch einige Sekunden stehen und begab sich dann auch nach draussen.   Die Worte des Königs hallten in seinem Kopf wieder. Er konnte es aber nicht so ganz glauben. Nami war kein ‚gefährliches Mädchen‘, so wie er sie nannte. Sie war eher zerbrechlich. Einige Schritte den Flur hinunter wartete Robin bereits auf ihn. „Euer Mahl steht bereits in Eurem Zimmer. Morgen in der Früh werde ich Euch wieder holen kommen. Ich bin jetzt Eure direkte Ansprechperson hier. Solltet Ihr fragen haben, könnt Ihr mich jederzeit aufsuchen. Und auch falls Ihr das Bedürfnis verspürt, mit einer Frau zu sprechen… Ich stehe Euch immer zur Verfügung…“ Zorro wusste nicht ganz, was er von dieser Frau halten sollte. Deshalb gab er ihr auch keine Antwort. Bei seinem Zimmer angekommen verlies sie ihn auch schon wieder.   Es stand wirklich etwas zu Essen auf dem Tisch, aber es interessierte ihn momentan nicht so gross. Er warf sich auf das Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sein Blick wanderte zur Decke des Himmelbettes hoch. Alles war in einem schlichten Blau gehalten, ausser der Decke des Bettes. Sie war in einem dunkeln Braun. Er liess seinen Blick etwas umherstreifen, als dieser an etwas hängen blieb. Direkt oberhalb von ihm war zwischen die Balken des Bettes etwas Weisses geklemmt worden. Er stand auf und nahm dieses Etwas herunter. Es handelte sich um einen Bündel Briefe. Wider seiner Natur öffnete er den Obersten der Briefe und begann zu lesen.  Die Briefe waren in einer schönen, schnörkeligen Schrift verfasst.   Liebste Mutter. Ich schreibe dir Briefe, um dir Mitzuteilen, wie ich mich hier fühle. Bitte schreibe keine Briefe zurück. Die Briefe, die hier ankommen, werden geöffnet und von meinem Gemahl gelesen. Ich bin traurig. Und so alleine. Mein Gemahl behandelt mich gut, aber er lässt mich oft alleine. In der Nacht legt er sich nur selten zu mir ins Bett. Er ist lieber bei seinen Gespielinnen. Ich wünschte, ich hätte jemanden hier, der mich versteht. In Liebe, deine Tochter Aikiko   Neugierig geworden, öffnete er einen weiteren Brief.   Liebste Mutter. Ich habe jemanden kennen gelernt. Einen anderen Mann. Wir verstehen uns gut. Sein Name ist Shanks, er ist der Oberste Befehlshaber der Leibgarde meines Gemahls. Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt. Mein Gemahl besucht mich noch seltener. Ich weiss langsam nicht mehr, was ich machen soll. In Liebe, deine Tochter Aikiko   Zorro fragte sich, wer diese Aikiko war. So wie es klang, war sie die Gemahlin des Königs. Aber diese war doch vor vielen Jahren verschwunden? Erneut öffnete er einen der Briefe.   Liebste Mutter. Ich bin in Erwartung eines Kindes. Ich freue mich so. Aber etwas plagt mich. Ich weiss nicht, von wem es stammt. Es kommt zeitlich hin, dass es von meinem Gemahl oder von Shanks stammen könnte. Ich habe dies Shanks gesagt, aber er macht sich da keine Sorgen. Vielleicht sollte ich die mir auch nicht machen. Ich vermisse euch so. In Liebe, deine Tochter Aikiko   Zorro war wie gebannt. Hastig öffnete er den zweit letzten Brief.   Liebste Mutter. Shanks ist gefallen. Mein Gemahl wurde angegriffen und Shanks hat, um ihn zu verteidigen, sein Leben gelassen. Das Kind sollte bald kommen. Es war der Wunsch von Shanks, das wenn das Kind von ihm ist, es einen seiner Namen tragen sollte, die er ausgewählt hat. Ein Mädchen Nami, ein Junge Ben. Ich werde ihm diesen letzten Wunsch erfüllen. In Liebe, deine Tochter Aikiko   Er musste aufstehen und eine Kerze anzünden, denn die Sonne war nun gänzlich untergegangen und er konnte nicht mehr lesen. Er war sich nun sicher, dass es sich um Briefe der Königin handeln musste, nur verstand er noch nicht so ganz, was er da las. Mit der Kerze bewaffnet legte er sich wieder in das Bett, um noch den letzten der Briefe zu lesen.   Liebste Mutter. Nami ist nun drei Jahre alt. Ich bin nicht früher dazu gekommen, dir einen Brief zu schreiben. Wie ich gedacht habe, ist sie von Shanks. Sie hat Orangefarbene Haare, die eindeutig nach ihm kommen. Ich glaube, mein Gemahl ahnt etwas davon. Ich habe vor 5 Monaten ein weiteres Mädchen bekommen, Vivi. Sie sieht meinem Gemahl sehr viel ähnlicher, hat sie doch genau wie er auch blaue Haare. Ich liebe meine beiden Töchter, aber ich kann sie nicht bei ihm lassen. Er hat sich verändert. Sobald ich kann werde ich meine Sachen packen und mit meinen Mädchen zu dir flüchten. Bitte erwarte mich. In Liebe, deine Tochter Aikiko   Zorro faltete die Briefe wieder Zusammen und legte sie wieder an den Ort, an dem er sie gefunden hatte. Nami war also gar nicht die Tochter des Königs… Deshalb mochte er sie wahrscheinlich auch nicht! Aber wusste Nami davon? Er konnte es ihr nicht einfach so sagen, immerhin waren es vertrauliche Briefe, die er da gelesen hatte. Aber weshalb war Aikiko denn verschwunden? Er konnte es sich nicht erklären. Danach müsste er Nami einmal fragen. Es musste einen Grund haben, dass sie ohne ihre Kinder weg gegangen war.   Er wollte damit nicht warten. Er stand auf, schlich sich zu seiner Türe und ging hinaus. Hier konnte er sich wirklich nicht verlaufen, die Türe ihm gegenüber war einfach zu finden. Zögerlich klopfte er und wartete einige Augenblicke, als auch schon die Türe geöffnet wurde und eine ziemlich aufreizend gekleidete Nami vor ihm stand. Sie hatte ausser einem kurzen Nachthemd nichts an. „Zorro… Komm herein!“ Sie machte einen Schritt zur Seite, so dass er hinein konnte. Dankend trat er auch ein. Ihr Zimmer war ähnlich eingerichtet wie seines, nur Spiegelverkehrt. „Ich wollte dich sehen…“ Zorro war dicht bei ihr stehen geblieben. Nami lächelte. „Das habe ich gehofft. Immerhin musst du mir ja noch etwas sagen…“ flüsterte sie beinahe. Zorro erinnerte sich an die Szene am Nachmittag im Vorzimmer. Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu und nahm, wie bereits am Nachmittag, ihre Hand in die seine. „Nami, bereits als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, hat es mir die Sprache verschlagen. Ich habe noch nie in meinem Leben eine solche Schönheit wie dich gesehen. Nami, ich habe mich in dich verliebt…“ Das Leuchten in Namis Augen wurde immer heller. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Dieses Mal wurde der Kuss von beiden herbeigesehnt. Und nichts sollte ihn zu trennen vermögen. Nami flüsterte noch in den Kuss ein „Ich liebe dich auch!“ hinein. Mit seinen Armen umschlang er Nami und drückte sie an sich. Er wollte sie nie wieder gehen lassen.  Aber auch er brauchte wieder einmal etwas Luft zum Atmen. Nach Luft schnappend grinsten sie sich an. Da kam Zorro eine Idee. „Nami, ich kann dir jetzt noch nichts sagen, aber ich weiss vielleicht eine Möglichkeit, wie wir beide zusammen sein können. Lass mir bitte ein wenig Zeit, einige Dinge zu regeln. Du wirst sehen, in naher Zukunft können wir zusammen sein!“ Er gab ihr nochmals einen Kuss auf den Mund und ging dann wieder, nicht ohne ihr zuerst Gute Nacht zu wünschen.   <><><><><><><><><><><><><><><><><><>   Ich hatte gerade die Zeit (und auch die Lust) ein weiteres Kapitel zu schreiben :) Denn jetzt werde ich wirklich etwas länger keine Zeit haben. Geniesst das Kapitel also noch :)   Zorrona Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)