Die Prinzessin und der Schwertjunge von Zorrona ================================================================================ Kapitel 9: Flying Lamb ---------------------- Durch das holpern der Kutsche wachte er auf. Es war noch immer tiefste Nacht. Lange hatte er also nicht geschlafen. Kurz blickte er nach draussen und entdeckte dort Robin, welche auf dem Kutschbock sass. Ihren Körper hatte sie, wie in der Nacht ihrer Flucht, in einen dunklen Mantel gehüllt, so dass man nicht einmal erkennen konnte, dass sie eine Frau war. „Du bist aufgewacht…“ bemerkte sie. Zorro nickte nur und begab sich dann zu ihr. „Wo sind wir jetzt?“ fragte er sie. Sie lächelte ihn nur an und schwieg dann. So wie immer. Sie wollte ihm keine Informationen geben. Zuviel Information sei schädlich, hatte sie ihm erklärt. Auch Zorro schwieg wieder. In den letzten Tagen, beziehungsweise Nächten hatte er sich mit Robin angefreundet. Immerhin riskierte sie einiges, nur um sein Leben zu retten. So wie sie ihm erklärt hatte, hatte anscheinend jemand den König angegriffen, während dieser geschlafen hatte. Was Zorro aber am meisten störte, war die Tatsache, dass der Angriff mit einem seiner Schwerter, genauer mit dem Wado-Ichi-Monji stattgefunden hatte. Auch hatte sie ihm erklärt, dass Akira, Namis Dienstmädchen, seit diesem Tage verschwunden war. Das erklärte natürlich einiges. Als Dienstmädchen kannte sie alle geheimen Gänge des Schlosses und wie sie bereits mehrfach beweisen hatte, konnte sie sich unbemerkt in ein Zimmer schleichen. Zorro war Robin sehr dankbar, dass sie ihn gerettet hatte. Aber er wollte noch immer nicht glauben, dass Nami ihn so verraten konnte. „Gräme dich nicht. Der König hat dich vor ihr gewarnt. Und eins lass dir gesagt sein: Sie hat es sich nicht sehr einfach gemacht. Aber immerhin hast du, so schien es zumindest, ihren Vater versucht zu töten…“ Robin hatte Zorros Blick gesehen und wusste, dass er wieder einmal an Nami dachte. Kurz rang Zorro mit sich selbst, ob er Robin dies sagen sollte. Aber immerhin hatte Nami ihn verraten. „Der König… Er ist nicht Namis Vater…“ Er blickte Robin an. Wider seiner Erwartungen war sie weder erstaunt über diese Tatsache, noch fragte sie ihn, woher er das wusste. Als sie auch nach mehreren Minuten nichts sagte, wendete auch Zorro seinen Blick wieder ab und sah in die Ferne. -- Sie schlich sich aus ihrem Zimmer. Nur spärlich bekleidet stand sie nun im Flur. Was wollte sie hier überhaupt? Nur widerwillig setzten sich ihre Füsse in Bewegung. Spärlich beleuchtete der Mond den Flur. Aber es interessierte sie sowieso nicht, wohin sie ging. Sie wollte einfach nicht alleine in ihrem Zimmer sitzen. Dort, wo sie das letzte Mal alleine mit IHM war… Nach einer Weile blieb sie dennoch stehen und sah sich um. Sie war gar nicht so weit gelaufen. Genauer war sie einmal im Kreis geschritten und stand nun wieder vor ihrer Schlafzimmertür. Besser gesagt, genau gegenüber davon. Sie zögerte. Doch aus irgendeinem Grund hatten sie ihre Füsse vor diese Türe getragen. Deshalb trat sie leise ein. Im Inneren war es noch dunkler als auf dem Flur, doch kannte sie sich in diesem Zimmer aus. Immerhin war es genauso aufgebaut wie ihres. Auf dem Nachttisch fand sie dann auch, was sie gesucht hatte. Mit einem Streichholz, welches sie immer bei sich trug, zündete sie die Kerze in ihrer Hand an. Als die Flamme dann das Zimmer erleuchtete, stellte sie diese wieder hin und legte sich auf das Bett. Sie wusste nicht genau, weshalb sie das jetzt tat, aber so fühlte sie sich ihm nahe. Tränen kullerten ihr die Wange hinunter. Sie musste die ganze Zeit nur an ihn denken. Und jeder Gedanke an ihn schmerzte sie noch immer. Ihretwegen war er gestorben. Dabei war er doch Unschuldig, Je länger sie darüber Nachdachte, desto überzeugter war sie davon. Mit einem Mal setze sie sich auf. Was hatte sie da gesehen? Wie Zorro bereits einige Nächte vor ihr hatte sie etwas Weisses an der Bettdecke entdeckt. Sie musste jedoch aufstehen, um daran zu gelangen. Schnell hatte sie die Briefe geöffnet und gelesen. Und jeder einzelne Brief schockierte sie mehr. Hatte Zorro DAS gemeint, als er sagte, er werde das Regeln? Dann hatte wahrscheinlich jemand davon mitbekommen und ihn deshalb des Mordes beschuldigt! Aber welche Rolle spielte dabei Akira? Und weshalb war sie verschwunden? Sie schwor sich, das würde sie noch herausfinden... -- Kurz nachdem es begonnen hatte zu dämmern waren sie bei einer alten Scheune angekommen. Schnell hatten sie die Kutsche versteckt und Robin war ins Innere gegangen um zu schlafen. Sie wussten nicht, ob sie bereits verfolgt wurden, deshalb hatten sie sich entschieden, nur nachts zu reisen. Da Robin dann aber auf den Weg achten musste, musste sie am Tage schlafen. Zorro vertrieb sich die Zeit damit, seinen Körper zu trainieren. Er war noch immer geschwächt von seinem Kerkeraufenthalt, nur wollte er dies nicht zugeben. Er sass nach langem Training in der Scheune, wo sie ihre Kutsche untergebracht hatten. Robin schlief im inneren, deshalb war er leise. Er sass einfach nur da, putzte sein Schwert und beobachtete den Schmetterling, welcher in einem Glas auf dem Kutschbock stand. Bereits in der zweiten Nacht ihrer Flucht war ihm dieser seltsame Schmetterling aufgefallen. Er konnte nicht genau sagen, was an ihm so seltsam war, aber er hatte etwas Einzigartiges an sich. Auf die Frage hin, weshalb sie denn diesen Schmetterling mitgenommen hatte, erwiderte Robin nur, sie sei sehr an Flora und Fauna interessiert. Dieser Schmetterling sei ein einmalig, etwas Ähnliches hätte sie noch nie gesehen. Sie wolle ihn erforschen. Was Robin natürlich nicht ahnen konnte, waren die Träume, welche Zorro einige Nächte zuvor gehabt hatte. Aikikos Worte bekräftigten ihn dabei, Robin zu vertrauen. Der Schmetterling wirkte ziemlich Kraftlos. Nur spärlich schlug er mit seinen Flügeln. War ja auch kein Wunder, er wäre genauso kraftlos, wäre er in ein Glas eingesperrt. -- „Ihr wusstet es?!“ Nami war aufgebracht. Sie war noch in der Nacht zu Ace geeilt, um ihm die Briefe zu zeigen. „Es tut mir leid, wir durften es Euch nicht sagen...“ Ace, welcher sich zwischenzeitlich angezogen hatte, war zu Nami geschritten. Diese lief unruhig im Zimmer auf und ab. „Was heisst hier wir? Wer wusste noch davon?“ Wusste hier denn jeder Bescheid, dass sie nicht die Rechtmässige Prinzessin war? Jeder ausser ihr? „Nur ich und Miss Nico wussten das…“ Augenblicklich blieb Nami stehen. An sie hatte sie schon lange nicht mehr gedacht. „Robin wusste davon?“ Nami dachte nach. Vielleicht würde dies so einiges erklären. Und je weiter sie nachdachte, desto sicherer wurde sie sich. So und nicht anders muss es gewesen sein! „Wo ist sie?“ Ace hatte sofort erkannt, woran sie gedacht hatte. „Sie hat am dem Abend, an welchem die Hinrichtung beschlossen wurde, Urlaub beantragt. Sie habe einen Brief ihres Vaters bekommen, ihre Mutter wäre schwer erkrankt. Ich konnte ihr nicht verübeln, dass sie gehen wollte. Miss, ihr müsst die Schuld jetzt nicht bei ihr suchen. Sie kann nichts dafür…“ Nami schwieg und begann wieder, im Raum auf und ab zu gehen. „Ace, bringt mich zum verrückten Zimmermann.“ Ace schluckte schwer, als er ihre Worte vernahm. „Miss… Das ist keine so gute Idee. Ihr wisst, er ist unberechenbar….“ Er hatte sichtlich Angst vor diesem Mann. „Ich benötige aber seine Hilfe. Nur er kann mich zu Zorro bringen!“ „Ich bitte Euch! Ihr wollt doch nicht etwa Sterben!“ Ace war auf sie zugeeilt, seine Schmerzen Ignorierend. „Wie kommt ihr denn darauf?! Nein, ich will Robin finden. Und wenn ich sie habe, habe ich auch Zorro wieder. Er ist nicht tot. Gewiss nicht. So gewiss, wie ich weiss, dass Robin keine Familie mehr hat…“ -- Während Robin noch immer schlief, hatte Zorro ein paar Äpfel zusammengesammelt. Er wäre gerne weiter gegangen und hätte vielleicht etwas erlegt, aber er wollte weder entdeckt werden, noch sich verirren. Also sass er wieder in der Scheune und ass einen Apfel. Vor sich hatte er das Glas mit dem Schmetterling darin stehen. Er war fasziniert von diesem Wesen. Wann immer der Schmetterling sich nicht mehr rührte, klopfte er vorsichtig gegen das Glas. Er wollte nur sicher gehen, dass dieser nicht starb. Als er hörte, dass Robin am Aufwachen war, wollte er aufstehen und den Schmetterling wieder auf seinen Platz setzen. Leider bewegte er sich etwas zu Hastig und stiess das Glas um, so dass es zu Bruch ging. Erschrocken versetzte er sich in Position, um den Schmetterling gegebenenfalls wieder ein zu fangen. Doch was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. -- In den Räumlichkeiten, in welchen sie gerade waren, war es ziemlich dunkel und es war ziemlich verstaubt. Dennoch schritt Nami sicheren Schrittes weiter. Als sie endlich vor dem Mann stand, welchen sie zu ersuchen wünschte, stockte sie kurz. Er sah eigentlich kaum gefährlich aus. Es war auch nicht sein Körper alleine, welchen die Menschen in Panik versetzte. Es waren hauptsächlich seine Maschinen, welche jedes Mal enormen Schaden anrichteten. „Guten Morgen… Miss….“ Frankie sass hinter einem grossen Schreibtisch, ziemlich im Schatten der Kerze versteckt. „Für Euch heisst dies noch immer ‚Eure Hoheit‘!“ belehrte Ace ihn, doch Nami hob nur die Hand. „Wir haben keine Zeit für diesen Quatsch. Frankie, habt Ihr noch immer diese Flugmaschine?“ ein bitteres Lachen war von Seiten Frankies zu hören. „Ihr… Zuerst werde ich wegen dieser Maschine in den Keller verbannt und nun kommt Ihr und fragt mich genau danach?! Was genau sollte mein Beweggrund sein, Euch etwas über den Verbleib eines meiner Werke zu verraten?“ Nami hatte genau gewusst, dass er so etwas Ähnliches sagen würde. Ihr Vater, bzw. derjenige, welchen sie ihr ganzes Leben dafür gehalten hatte, hatte Frankie in die Dunkelheit verbannt, nachdem einige Menschen bei der Demonstration seines Flugobjektes gestorben waren. „Ich verspreche Euch dafür, Euch aus der Dunkelheit zu entlassen und Euch reich zu entlohnen…“ Geld half immer. Dachte sie. „Ich Pfeife auf Euer stinkendes Geld! Ich will etwas ganz anderes…“ Verschlagen rieb er sich die Hände. Nami zögerte, doch ging es hier um Zorros Leben. „Was es auch sein mag, Ihr werdet es bekommen. Und nun, führt mich zu dieser Flugmaschine!“ Frankie klatschte kurz in die Hände und wo zuvor noch Finsternis herrschte, war nun grelles Licht. Nami und Ace legten Schützend ihre Hände vor die Augen, um nicht geblendet zu werden. „Ich nehme an, die Prinzessin will es nicht nur anschauen. Ihr wollte damit fliegen. Aber seit gewarnt. Auf meinem Lämmchen ist noch nie ein Mensch geflogen.“ Darauf musste sie sich einlassen. Wenn sie den Mann, welchen sie liebte, retten wollte, so musste sie ihr eigenes eben in Gefahr bringen. Sie folgten Frankie in einen Raum, dicht unterhalb der Erdoberfläche. Inmitten dieses kleinen Raumes stand sie. Die Flying Lamb, Frankies Flug Schöpfung. Es hatte die Grösse eines Pferdes mit Flügeln, nur dass es die Form eines Lammes hatte. Ohne sie um Erlaubnis zu fragen, packte er Nami an der Taille und setzte sie auf das Lämmchen ab. „Sie fliegt Zehnmal so schnell wie eine Kutsche fahren kann. Solange Ihr in diese Pedale tretet. Werdet Ihr langsamer, so sinkt sie wieder. Tretet Ihr jedoch zu schnell, so steigt sie Hoch in den Himmel, so dass Ihr kein Boden mehr seht. Ich wünsche Euch einen guten Flug!“ Nami blickte noch einmal zu Ace, welcher sie nur flehend ansah, versicherte sich nochmals, ob ihre Tasche, welche sie bereits die ganze Zeit bei sich trug noch immer an ihrer Seite war und trat dann in die Pedale. <><><><><><><><><><><><><><> Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Ich habe SEHR lange gebraucht. Und nun ist es nicht einmal so lange geworden. ENTSCHULDIGUNG!! Ich werde mir wieder mehr mühe geben. In tiefste Ungnade verfallen, eure Zorrona Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)