Sternenfeuer von Verona-mira ================================================================================ Kapitel 1: Kennenlernen ----------------------- Kapitel 01 - Kennenlernen   Er erwachte noch mehrere Male und jedes Mal wurden die Schmerzen, die jedes Mal dieselben waren, schwächer. Er wusste nicht, warum das so war, aber er wusste, dass es gut für ihn war. Allerdings konnte er nicht sagen, warum. Jedes Mal betrachtete er den schwarzen Himmel, der von den silbernen Punkten durchsetzt war und wartete. Worauf, konnte er nicht sagen, er wusste nur, dass er es tat. Hin und wieder spürte er Wind, der über seinen Körper strich, dann war es ihm, als höre er ein entferntes Flüstern, aber es änderte sich nie etwas an dem Anblick des Sternenhimmels. Oder er schlich einfach immer wieder ein, bevor sich etwas ändern konnte. Letztendlich hatte er ein Haus gefunden, dass seinen Wünschen und Ansprüchen entsprach. Das Dorf war von Zauberern und Muggeln bewohnt und einige Bewohner waren recht exzentrisch, wodurch es nicht sonderlich auffallen würde, wenn er über Tage das Haus nicht verließ. Im Moment saß er in der Küche und genoss frischen Kaffee. Schwarz, bitter und heiß. Sein Abgang aus Japan war so glatt gelaufen, wie er gehofft hatte. Er hatte nichts zurück gelassen und das Haus war erstklassig. Vor allem hatte er jede Menge Geld zur Verfügung gehabt, um es sich leisten zu können. Allerdings sah er überrascht auf, als die Klingel ertönte. Lily Potter war schon immer sehr kontaktfreudig gewesen und war sehr überrascht, als sie sah, wie das Nebenhaus bezogen wurde. Es hatte, laut James, jahrelang leer gestanden und war unverschämt teuer, wegen einiger Einrichtungsgegenstände, die sich nicht entfernen ließen. Dazu gehörten ein Alchemie-Labor, eine leere Bibliothek und ein Planetarium mit integrierter Sternenwarte. Ersteres und Letzteres befanden sich im Keller. Sie hatte den neuen Bewohner kurz gesehen und fand ihn…interessant. Vor allem seine langen Haare und deren Farbe. Und heute hatte sie James überreden können, Harry Sirius zu überlassen und mit ihr rüber zu gehen. Sie war überraschend nervös und zuckte zusammen, als die Tür geöffnet wurde. „Ich bin Lily Potter und das ist mein Mann James. Wir sind ihre Nachbarn, schön sie kennenzulernen.“, stellte sie sich dem überraschten Mann vor. „Ich bin Adrian Slade.“, kam es dem Silberhaarigen überraschend leicht über die Lippen. Auf diesen Namen hatte er sich die Papiere ausstellen lassen. „Was kann ich für sie tun?“, wollte er wissen. „Hauptsächlich wollten wir sie kennen lernen. Immerhin werden wir hoffentlich lange Nachbarn bleiben.“, meinte die Rothaarige schnell, „Hätten sie etwas dagegen, wenn wir reinkommen?“ Adrian überlegte kurz. Lag irgendetwas Gefährliches herum? Etwas Verbotenes? „Warum nicht.“, entschied er schließlich, „Allerdings kann ich kann ich im Moment nur Wasser oder Kaffee anbieten. Oder japanischen Tee.“ „Das ist nicht schlimm.“, versicherte der Mann, James, schnell. Der Salon war groß, hell und freundlich, genauso, wie das Gespräch schnell lockerer wurde, nachdem die ersten Sätze gesprochen worden waren. „Entschuldigung, waren ihre Eltern Muggel?“, fragte der Schwarzhaarige plötzlich, „Sie haben ein ziemlich großes Wissen über deren Gesellschaft.“ „Nein, ich bin ein Reinblut, habe aber die letzten Jahre in Japan verbracht und dann hat sich das mit dem Wissen einfach so ergeben.“, gab er zurück. So falsch war das gar nicht. Als er in Japan angekommen war, war es der reinste Kulturschock und die Muggelgesellschaft dort war viel verständlicher. „Ah, ich bin ein Reinblut und finde einige Sachen von der nicht magischen Gesellschaft geradezu haarsträubend. Meine Frau will das aber nicht einsehen. Ihre Eltern waren Muggel und sie will verschiedene Geräte unbedingt im Haushalt.“, erwiderte der der Potter. Eine gehobene Braue ließ ihn aufmerksamer werde. „Glückwunsch, durch die Heirat mit einem Reinblut haben sie die nächsten Generationen ihrer Familie vor Inzuchtschäden bewahrt.“, grinste der Langhaarige, „Jetzt können sie mich ruhig duzen.“ In den nächsten Stunden ließen sich die verwirrten Zauberer ausführlich die Folgen von Inzucht und deren Bedeutung erklären. Es war für sie vollkommen neues Wissen, weil die Rothaarige ja nie eine weiterführende Schule der Muggel besucht hatte. Als sie sich dann verabschiedeten, waren sie nachdenklich und ruhig, aber auch erfreut über die Aufklärung. In den nächsten Tagen, kamen die Potters öfter vorbei und schließlich schafften es die beiden auch fast, ihn einmal zu einem Besuch bei ihnen zu bekommen. Die Betonung lag auf fast. Es war die erste unschöne Begegnung, die er in England machte. Albus Dumbeldore. Diesen Namen hasste er bereits nach der ersten Minute. Vor allem dessen Art und Weise, dessen Aussehen und dessen Charakter. In einem Moment spielte er den gütigen Großvater und im nächsten Moment regte er sich darüber auf, dass jemand nicht tat, was von ihm verlangt wurde. Und im Moment stand der übergroße Gartenzwerg mit seinen unmöglichen Roben, die in allen Neonfarben strahlte, in seinem Salon!!! Der Kerl hatte die Nerven sich auf seinem Grundstück über ihn, den Besitzer des Hauses und den Gastgeber aufzuregen! Er hatte sich mit überschlagenen Beinen in seinem Sessel zurück gelehnt, die Hände vor dem Gesicht verschränkt und beobachtete alles mit kalten Augen. Wenn der sich noch weiterhin so aufführte, würde er ihn rausschmeißen, egal, was die Potters, von ihm dachten! Wobei es ihn schon wunderte, warum es ihn überhaupt kümmerte. James Potter war zum ersten Mal seit seiner Schulzeit nervös und fühlte sich wie ein kleiner Schuljunge, der bei einem Streich erwischt worden war. Bei einem schlimmen Streich oder von einem fiesen Lehrer. Und so falsch lag er wohl gar nicht, immerhin führte sich Dumbeldore gerade wie der entsprechende Lehrer auf. Er wütete etwas von Verantwortungslosigkeit und Dummheit, während er zornig und vor Wut sprühend vor einem Kamin auf und ab lief. Der Potter warf einen kurzen Blick zum Hausherrn und schluckte. Der sah gar nicht erfreut aus, allerdings schien sich diese Kälte und Missgunst eher auf Dumbeldore zu richten. Im Inneren war er gespannt auf die Reaktion seines Nachbarn, gleichzeitig hatte er irgendwie Angst davor. „Und du James!“, rief Dumbeldore jetzt, „Du solltest es besser wissen, als ohne mein Einverständnis und Kenntnis irgendeinen dahergelaufenen, scheinbar netten Mann einfach so in dein Haus einladen zu wollen, nur weil ihr ein paar Stunden über irgendeine nette Sportart und ein paar Streiche geplaudert habt!“ James sah, wie der Langhaarige die Arme auf die Armlehnen legte und sich gerade aufsetzte. Langsam und beherrscht. Wütend. Dumbeldore hatte sich in Rage geredet und bemerkte es nicht, um ihn herum begann sich bereits eine Aura der Macht aufzubauen. „Es ist unverantwortlich! Du solltest dich nicht von irgendwelchem guten Zureden ablenken lassen, denk an die Zeiten, in denen wir leben! Denk an deine Verantwortung, da hat irgendein Ausländer nichts zu suchen und schon gar nicht irgendein-!“ „Es reicht!“, die Stimme donnerte durch den Raum, während ein plötzlicher Anstieg einer magischen Aura das Glas verschiedener Vitrinen zum Klirren und den Marmor des Kamins zum Splitter brachte, in dessen Feuerstelle plötzlich blauweiße Flammen hochschlugen. Der alte Mann fuhr zu dem Hausherrn herum und erblickte gleichzeitig mit James einen beängstigenden Anblick. In dem Raum tobte ein magischer Sturm, in dessen Zentrum der Hausbesitzer stand. Um ihn herum waren die Winde fast sichtbar und seine sonst grünen Augen, schienen nun aus demselben hellblauen Feuer zu bestehen, das gerade im Kamin brannte. Die schwarze Klammer, die seine Haare normalerweise zusammenhielt, lag auf dem Sessel und die Strähnen wirbelten um ihn herum, in einem unbändigen Strom, der nur durch pure Macht angetrieben wurde. Gleichzeitig wurde es eisig kalt und an den Fenstern krochen Eisblumen hoch. „Ich habe einiges an Geduld,  aber wenn mich ein Wildfremder, der gar nichts über mich weiß, mich anfängt, in meinem Haus zu beleidigen ist das Maß voll! Albus Dumbeldore, sie werden auf er Stelle dieses Grundstück verlassen und nicht wiederkommen, oder ich werde ihnen Albträume bereiten, die sie selbst im Tod noch verfolgen werden! Raus! SOFORT!“ Die Nachricht war eindeutig und James sah den alten, weisen, mächtigen Mann zum ersten Mal, widerstandslos das Feld räumen und fliehen. Als der Alte weg war, schien sich der Sturm zu beruhigen. Die Eisblumen begannen zu schmelzen, die Wärme kehrte in den Raum zurück und das Atmen wurde leichter. Als er wieder zu dem Silberhaarigen sah, schien der sich vollkommen beruhigt zu haben. Seine Haare fielen offen und glatt nach unten, seine Augen waren dunkelgrüne und er schaute sich nüchtern im Raum um, bevor er seufzte. „Ich bin wirklich froh, dass das hier oben passiert ist und nicht in meiner Büchersammlung oder im Planetarium. Da wären die Schäden bedeutend schwieriger zu beheben.“, meinte er schließlich und mit einem lockeren Flicken des linken Handgelenks rutschte ein Zauberstab aus dem Ärmel in die dazugehörige Hand. Nach nur wenigen Schlenkern waren die offensichtlichen Schäden verschwunden. „Ich denke…ich sollte gehen.“, meinte der Gast und wandte sich zur Tür. „Ich habe aber noch ein paar Fragen.“, kam es zurück. Überrascht drehte sich der Angesprochene um. „Was wären das für Fragen?“, wollte er wissen. „Warum lässt du dich von ihm, wie von einem Schuljungen herumkommandieren? Wenn ich diese Gesellschaft richtig verstanden habe, dann werden doch vor allem Reinblüter zur Unabhängigkeit erzogen, damit sie niemandem blind folgen. Er mag dein Direktor gewesen sein, aber er ist es nicht mehr. Du bist Auror und lässt dich von jemandem verurteilen und bestrafen, der nicht das Recht dazu hat. Du solltest darüber nachdenken. Immerhin hast du einen eigenen Kopf, den du auch benutzten solltest. Und du kannst eigene Entscheidungen treffen, dazu gehören auch deine Bekanntschaften.“, die Frage und deren Erläuterung waren kalt und logisch. So Nüchtern, dass der Schwarzhaarige stockte. „Ich…ich weiß es nicht. Bis jetzt ist es mir noch nie aufgefallen.“, gab er zu und lächelte dann gezwungen, „Aber ich denke, ich werde darüber nachdenken. Immerhin geht es um mich und meine Familie, über die er dauernd entscheiden will.“ „Mehr verlange ich auch gar nicht.“, stimmte der Silberhaarige ruhig zu. Dann ging der Potter, um Lily nicht länger warten zu lassen. Er hätte längst wieder da sein sollen! Albus Dumbeldore war ein alter Mann, der eigentlich immer als gutherziger, leicht verrückter Spinner abgetan wurde, der aber ein hohes Maß an magischer Kraft besaß. Kraft und Wissen, das ihm erlaubte Hogwarts zu führe. Die einzige Person, die von Voldemort gefürchtet wurde, so hieß es zumindest, aber nun war er sich da nicht mehr sicher. Dieser junge Mann bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er wusste selbst nicht, wieso er sich so hatte gehe lassen. Vielleicht, weil er sich in der Gegenwart von James zu abgesichert gefühlt hatte. Sich in einer sicheren Umgebung geglaubt hatte. Das musste es sein! Aber wie konnte er das richten? Er würde es nicht wagen, das Gelände zu betrete, nicht nach der Darbietung von Macht, die der Mann offenbart hatte. Gegen ihn würde er in einem Duell den Kürzeren ziehen. Er würde aufpassen müssen. Höllisch und gut, solange er noch nicht wusste, wer seine Schachfigur werden würde. Longbottom oder Potter? Er tendierte ja auf den Potter, der einfach ein höheres Maß an Magie besaß, als das Reinblut, allerdings musste er sich sicher sein! Es wäre zu riskant sich auf eine Seite festzulegen… Er würde weiter warten müssen. Was er ehrlich gesagt sehr schade fand. Remus war neugierig, warum er und Sirius nach Godric’s Hollow eingeladen worden waren. James Nachricht war wage gewesen und gleichzeitig schien er unsicher gewesen zu sein, was er schreiben sollte. Mehrere Absätze waren gelöscht oder durchgestrichen worden. „Krone!“, rief der Black plötzlich, „Da bist du ja!“ „Monny, Tatze. Gut euch zu sehen!“, der Potter schien sehr erleichtert zu sein, sie zu sehen. „Was ist denn los Krone?“, fragte der Werwolf besorgt, „Wo ist Lily?“ „Oh, sie ist oben mit Harry. Der Kleine wollte unbedingt Kekse haben und hat sich dabei recht eingesaut. Aber das ist nicht der Grund für den Brief. Ich brauche euren Rat.“, sagte der Ehemann plötzlich. „Was ist passiert?“, hackte Sirius sofort nach. „Ich habe bereits mit Lily gesprochen, aber sie konnte mir auch nicht wirklich darauf antworten.“, fing der Gefragte an. „Warum wendest du dich nicht an Dumbeldore?“, erwiderte der Gestaltenwandler. „Weil es um ihn geht.“, ließ der ehemalige Rumtreiber die Katze aus dem Sack. Dann fing er an von allem zu berichten. Der ersten Begegnung mit dem Nachbarn, die besser werdende Bekanntschaft bis hin zum Treffen mit Dumbeldore und dessen Benehmen. Als Abschluss wiederholte er die Frage, die ihm Adrian gestellt hatte. Dann herrschte erst einmal nachdenkliches Schweigen. „Da hast du wirklich innere Konflikte, aber die sind ernst.“, stimmte der Black zu, „Und ich muss deinem Nachbarn zustimmen. Du hast immer sehr blind hinter Dumbeldore gestanden, auch wenn der sich bisher noch nie so benommen hat.“ „Ich finde das auch merkwürdig.“, gab Remus zu, „Wenn ich alles richtig interpretiere, dann würdest du ihn gerne in den Fidelius einweihen.“ Die beiden Rumtreiber sahen ihren Freund eindringlich an. „Ja, aber vorher würde ich ihn euch gerne vorstellen. Als Absicherung.“ „Na dann. Wann und wo?“ „In der Winkelgasse. Übermorgen um 09:00 Uhr morgens.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)