Down to Hell and Destruction von TheGroooah (Wenn du die Hoffnung verlierst, dann glaube an mich.) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog: Destruction ------------------------------ Prolog: Destruction " Mein Sohn, du musst wissen, dass unsere Namen viel mehr bewirken als du es dir vorstellen kannst. Deshalb achte darauf wen du deinen Namen nennst. Denn der der einen Namen hat, ist auch angreifbar. Doch hüte dich vor den Dämonen dieser Welt. Die könnten irgendwann zu deinen Feinden gehöhren oder zu deinen Freunden. Gib Acht, mein Sohn. Gib Acht." Kapitel 2: Destruction One -------------------------- Destruction One: New Begining Heute stand der Wechsel bevor. Der Wechsel auf eine Neue Schule. Ab heute bin ich ein vollständiges Mitglied der Gesellschaft. Schnell zog ich noch meine Schuhe an und wünsche meiner Mutter noch einen schönen Tag, ehe ich schon die die Treppe unseres Appartements runter jagte. Draußen empfing mich die frische Morgenluft. Zufrieden zog ich sie ein, um im nächsten Moment los zu sprinten. Es dauerte nicht lange und ich sah Kiba schon, der ungeduldig herum streifte. Zur Begrüßung gähnte er einfach nur und ignorierte den bitterbösen Blick der alten Dame neben ihm. Sie murmelte irgendetwas von unverschämten Jugendlichen und davon das man die körperlichen Strafen niemals hätte verbieten sollen. Doch Kiba verzog keine Miene und kratzte sich an dem Tribal-Tatoo im Gesicht. " Morgen Naruto.", murmelte er noch und verschwand in Gedanken wieder im Bett. So war er eigentlich jeden Morgen. Wir mussten auch nicht lange warten, denn der Bus kam auch schon ein wenig später angerauscht. Wir suchten uns einen Platz weiter hinten. Kiba schien so langsam wach zu werden, denn er streckte sich genüsslich und fiel im nächsten Augenblick auch schon in seine üblichen Verhaltensmuster zurück. " Na Alter! Hast du schon jemanden im Visier? Also 'ne Tusse, die du anmachen kannst?", hakte er aufgeregt nach. Beim ihm ging in letzter Zeit alles um Frauen. Man könnte fast meinen er sei komplett Triebgesteuert. Etwas animalisches hatte er ja schon. „ Na Alter! Hast du schon jemanden im Visier? Also 'ne Tusse, die du anmachen kannst?", hakte er aufgeregt nach. Beim ihm ging in letzter Zeit alles um Frauen. Man könnte fast meinen er sei komplett Triebgesteuert. Etwas animalisches hatte er ja schon. " Nein, niemanden. Aber ich finde schon was. Am besten mit ein bisschen mehr Oberweite als die Letzte.", erwiderte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht hätte ich anmerken sollen, das er nicht der einzige ist, der nur an das eine denkt. Der Bus setzte sich in Bewegung. Ich ließ meinen Blick durch das Fahrzeug schweifen. Es sind noch nicht so viele eingestiegen. Nur die alte Oma von vorhin, einem mürrischen Anzugträger und eine kleine Meute an kichernden Mädchen. Keine gefiel mir besonders, also war die Wahrscheinlichkeit so gut wie null, das ich auch nur irgendeine flachlege. Der Bus hielt nach zehn Minuten erneut und ein Mädchen mit tiefblauen Haar stieg ein. Kiba hatte sie anscheinend auch gesehen und sprang auf den Bussitz und winkte ihr wie ein verspielter Hund zu. Er war total vernarrt in sie. Ob die beiden aber jemals zusammen kommen, steht noch in den Sternen. " Hallo N-Naruto-kun. H-hallo Kiba.", begrüßte sie uns höflich setzte sich in die Reihe vor uns. Kiba ließ es sich aber nicht nehmen sie zu umarmen. Leise flüsterte er ihr noch " Guten Morgen Hinata-chan." ins Ohr. Der Mädchengruppe schien es ebenfalls aufgefallen zu sein und fingen sofort an lautstark zu tuscheln. Genervt verdrehte ich die Augen, als sie sich über Hinata's angebliche Dreistigkeit lästern. " Für wen hält die sich? Ich meine wir versuchen uns schon so lange bei den beiden zu punkten, aber die beachten uns nicht.", wetterte die Erste. Eine andere meinte," Die Frau hat nicht so viel zu bieten wie wir. Macht euch keine Sorgen. Wir bekommen unsere Chance noch." Zum Glück mussten wir nur noch zwei Bushaltestellen, dann habe ich meine. Ruhe. Doch Hinata ging das Gelaber der Tussen wohl ziemlich Nahe. Ihre Hände verkrampften sich und sie hatte Tränen in den Augen. Sie war viel zu schüchtern und sensibel um sich zu wehren. Der Hundejunge jedoch war drauf und dran jeder einzelnen den Kopf umzudrehen. Ehe er aufspringen könnte und sich eines vielfachen Mordes zu beschuldigen, drückte ich ihn wieder in den Sitz und stand selber auf. Eigentlich wollte ich Stress am ersten Tag vermeiden , aber selbst meine Wenigkeit hatte eine Schmerzensgrenze. Die Köpfe drehten sich sofort zu mir um, da eine mich wohl bemerkt hatte. Einige wurden leicht Rot um die Nase, andere waren komplett bewegungsunfähig. Was hatten die denn jetzt für ein Problem? Ich ähnelte in keinster Weise Jashin oder sonstigen göttlichen Gestalten. Nichts desto Trotz stellte ich vor ihnen und lächelte sie freundlich an. "Ä-ähm können wir etwas für dich tun N-Naruto-kun?", fragte sie scheinheilig und versuchte verzweifelt niedlich und begehrbar zu wirken. Ich lächelte etwas breiter und antwortete:" Ihr könntet eure verdammten Klappen halten und aufhören andere Leute nicht nerven. Und wenn ihr noch einmal etwas schlechtes über Hinata-chan sagt, dann mach ich euch fertig." Immer noch lächelnd wollte ich mich von den starren und geschockten Gesichtern abwenden, als die Zentriefugalkraft zuschlug. Ich könnte mich nicht mehr rechtzeitig festhalten und krachte gegen den mürrischen Anzugträger. Sein Kaffee in der Rechten ließ er vor Schreck fallen und das braune Getränk platschte gegen die Fensterscheibe und auf den Anzug des Mannes. Vor Wut schnaubend baute er sich mir auf. Er war viel größer als ich und betreibt anscheinend schon ziemlich lange Kamofsport. Ich tippe mal auf Kickboxen. Nervös schluckte ich um meinen trockenen Hals vergeblich zu befeuchten. Ich spürte die Blicke der anderen Passagiere auf mich ruhen. Ich merkte schnell das ich jetzt handeln musste wenn ich noch Heile in der Schule ankommen wollte. Bevor der Mann noch etwas sagen konnte, beugte ich mich vor und sagte mit fester Stimme:" Es tut mir aufrichtig Leid. Ich hoffe sie haben sich nicht verbrannt." Doch der Mann schnaubte nur und schappte sich seine Laptoptasche. Im nächsten Moment verließ er den Bus auch schon. Ich hatte gar nicht realisiert, dass wir schon unsere Haltestelle erreicht haben. Schnell huschte ich zu Kiba und Hinata nach hinten und hob meine Schultasche vom Boden.Die fragende Blicke sowie das Kichern der Tussen, die sich offensichtlich über mein Missgeschick lustig machten, ignorierte ich weit gehend. Draußen versammelten sich auch vereinzelt ein paar Schüler und das obwohl der Unterricht in knapp zehn Minuten startet.Als die letzten Fahrgäste ausgestiegen waren, rollte der Bus auf die Ausfahrt zu und verschwand. Auch wir schlenderten gemächlich zu unserer Schule. Kiba, der schon länger auf der Jigoku-High war, erklärte, dass er eine Abkürzung zum Sekretariat kennt. „Wir müssen nur eine Abkürzung über den Hintereingang nehmen.Wir laufen zwar an ein paar Bonzen oder hochkultivierten Geschäftsleuten vorbei, aber die werden schon niemanden erzählen, dass wir über die Schulmauer klettern.", meinte Kiba und schenkte Hinata-chan noch ein unwiderstehliches Grinsen, was ihn zeitgleich auch wild und unbezwingbar wirken ließ. Die Hyuuga tippte ihre Fingerspitzen aufeinander und wurde ganz Rot um der Nase herum. Bei Jashin, ich glaube ich sollte den beiden mal einen Schubser in die richtige Richtung geben. Da Kiba schon einiges geübter war, als Hinata und ich, kletterte er vor uns und zeigte uns auch wo wir hinfassen sollen, damit der Aufstieg gelingt. Hinata stand inzwischen auf der Mauer. Der Braunhaarige gab ihr zu verstehen, dass sie springen konnte. Er würde sie auffangen. Zum Glück war die Mauer nicht sonderlich hoch und selbst wenn Hinata-chan fällt, wird sie allerhöchstens ein paar Sträucher in den Haaren sitzen haben. Nun wollte ich mich für den Aufstieg bereit machen, als ich einen Streit lautstark wahr nahm. Neugierig schlich ich um die Ecke und stockte für einen Moment. Dort stand der Mann, dem ich seinen Anzug ruiniert habe, umringt von einigen Schülern unserer Schule. Woher ich wusste, dass es Schüler von der Jigoku-High sind? Ganz einfach. Man konnte es an dem Gakuran unserer Schule erkennen. " Na, du Bonzenpisser? Hast bestimmt ein paar Yen für mich über, huuh?", wollte der Kräftigste von den Dreien wissen. Um seine Macht zu demonstrieren trat er noch einmal gegen die Wand. Es ließ ihn zwar erbärmlicher aussehen, da er kurz vor Schmerz das Gesicht verzog, aber dann wie gehabt, einen auf mega cool zumachen. Mein Kaffeopfer mit den schönen blau-schwarzen zog einfach nur genervt die Augenbraue nach oben. Es war heute wohl nicht sein Tag. Der Typ, Links von dem etwas kräftiger Gebauten, hielt seinem Opfer drohend die Faust unter die Nase, welches dieser mit einem desinteressierten " Hn." quittierte. Der Boss der kleinen Gangstertruppe knurrte sichtlich angefressen. " Du zollst mir keinen Respekt? Ich werde dich sowas von alle machen, Alter ! ", brüllte er und griff nach dem Hemd. Doch das Kaffeopfer zuckte nicht mal zusammen. Es interssierte ihn nicht mal wirklich. Das bemerkten auch die drei Yankee's und es stachelte ihre völlig grundlose Wut nur mehr an. " Du Wurm. Ich Zoll jemanden wie dir Respekt zollen? Das ist unter meiner Würde. Und jetzt strib einfach.", sprach er. Ich wusste, dass ich jetzt handeln musste, denn die Vollidioten holten zum Schlag aus. " Leute! Beeilt euch die Bullen kommen gleich um die Ecke!", schrie und hoffte auf die gewünschte Reaktion. Tatsächlich ließen sie von ihm ab und nahmen die Beine in die Hand. " Beim nächsten Mal kriegen wir dich du Wixxer!", stieß einer der Schwachköpfe noch hervor als die anderen bereits das Weite gesucht haben. " Ich weiß, dass du da bist,Junge.", sagte er auf einmal. Ich fühlte mich seltsamerweise ertappt und ging langsam um die Ecke. Zwei tiefschwarze Augen musterten mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte. Mein Augenlied zuckte nervös und ich versuchte mich zu einem halbwegs natürliches Lächeln zu zwingen. Ich scheiterte kläglich. "Wie heißt du, Junge?", fragte der Anzugträger. Seiner Stimme konnte ich eine gewisse Unnachgiebigkeit entnehmen. Sie jagte mir ein Schaudern über den Rücken. "Uzumaki Naruto, Sir.",antwortete ich nach einigem hin und her. "Okay. Wir sehen uns wieder.", murmelte er nich und ging. Genau im richtigen Moment, denn Kiba tauchte plötzlich hinter mir auf. " Maaah, Naruto! Jetzt komm endlich. Wir haben nur ein paar Minuten und du musst immer noch zum Sekretariat und dich zu deiner neuen Klasse zuweisen lassen.", meckerte er und kletterte gelassen über die Mauer. Ich folgte ihm stillschweigend. Aich wenn ich normaler Weise niemand bin, den man so eimfach aus dem Konzept bringen kann, war diese Begegnung mit dem Kaffetypen sehr seltsam. Was wollte er nur von mir. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinen Körper aus. Es schnürte mir fast die Luft ab. Ich sollte diesem Kerl umbedingt aus dem Weg gehen. "Naruto-kun? Worüber denkst du nach? Du siehst so besorgt aus.", fragte Hinata-chan als wir das hinterste Gebäude betraten. " Ach nichts besonderes.", tat ich ihre Vermutung ab. Sie hatte wie immer ins Schwarze getroffen. Typisch Hinata. Ich warf dem Mädchen, das für mich wie eine Schwester ist, noch einen Blick zu und musste schmunzeln. Egal wie alt sie ist, wie sehr ihr Körper reifte und je mehr Selbstbewusstsein sie entwickelte, sie würde immer die selbe Hinata-chan sein. Das Sekretariat lag im zweiten Stock gleich auf der rechten Seite. Eine nett aussehende Freu begrüßte uns freundlich. "Kiba. Hyuuga-san. Schönen guten Morgen. Wen habt ihr denn da mitgebracht?", fragte sie „Naruto Uzumaki. Ich bin hier neu an der Schule.“, antwortete ich , obwohl meine Freunde wohl eigentlich gefragt wurden. „Aha, gut. Ich bin Shizune, die Sekretärin.Warte bitte noch einen Moment, ich werde dir den Stundenplan und so ausdrucken.“ Ihre flinken und geübten Finger huschten über die Tastatur des Computers und kurze Zeit später hörte ich auch schon das Schleifen des Druckers. „Hier sind deine Unterlagen. Und nun entschuldigt mich. Ich muss mich jetzt um die Direktorin Tsunade kümmern.“,meinte Shizune und drehte sich mit einem genervten Ausdruck von uns ab. Sie blieb noch einmal an der Tür stehen. „Ihr zeigt Naruto bitte das Klassenzimmer,ja?“, sagte die schwarzhaarige und verschwand in dem angrenzenden Raum. Ich schnappte meine Schulunterlagen und blätterte sie grob durch. Stundenplan, AG-Angebote und Fachlehrer, halt das übliche. Bei dem Zettel mit den Klassenverteilungen stoppte ich. „Ich hoffe wir sind in einer Klasse, Naruto-kun.“, äußerte sich Hinata schüchtern. Unserer Jahrgang wurde in vier Klassen unterteilt, also standen meine Chancen mit ihr in eine Klasse zu kommen, eins zu vier. Ich ging die ersten zwei Klassen im Schnelldurchlauf durch und entdeckte meinen Namen dann in der Dritten. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Lächelnd hielt ich ihr die Klassenlisten hin. „Guck Hinata-chan! Wir sind in einer Klasse.“ „Maaah! Das ist so gemein. Warum bin ich nur ein Jahrgang über euch?“, maulte Kiba gleich los. Unser Klassenraum lag ein Stockwerk tiefer und war relativ gut vor der ernormen Sonneneinstrahlung geschützt, die jetzt im Frühsommer herrschten. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen drei Monate nach Schulbeginn anzufangen. „Also gut Leute! Wir sehen uns dann in der Pause.“,verabschiedete sich Kiba als wir vor dem Klassenraum der 3-1 standen. „Wir treffen uns in der Pause am Stein.“, rief er noch bevor er um die Ecke verschwand um zu seinem Klassenzimmer gelangen, das am anderen Ende des Schulgebäude lag. Nur was für einen Stein meinte er? „Wollen wir reingehehen?“, fragte Hinata zögerlich. Ich nickte einfach nur. Ich ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen und musterte mein Mitschüler. Aber auch sie beäugten mich argwönisch. Angeblich habe ich mit den meisten schon in der Grundschule die Schulbank gedrückt, bis es zu meinem fast dreijährigen „Ausfall“ kam. Ich erinnerte mich nicht an sie und ich bin mir sicher, dass sie meine Existenz garantiert gedanklich zum Mars geschickt haben. Zusammen mit Hinata setzte ich mich in die Mittlere Zweier-Reihe. Perfekt um gezielt meinen Gedanken nach hängen zu können. "Naruto?Uzumaki Naruto? Bist du das ,Alter?", fragte ein hochgewachsener Junge. Er hatte Dunkelblonde Haare und markante Wangenknochen. Sie ließen ihn zwar älter aussehen, aber nicht umbedingt schlechter. Dennoch hatte ich keinen Plan wer jetzt vor mir stand. Er bemerkte wohl meinen Blick und stellte sich gleich vor. "Nishima Yusuke. Erinnerst du dich noch? Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten." Natürlich erinnerte ich mich nicht an ihm. Wie denn auch? Ich erinnere mich nicht wirklich an Personen, die ich vor drei Jahren kannte. Und um ehrlich zu sein ist mir meine Vergangenheit ziemlich egal. Da es untypisch für Amnesie-opfer ist, war mir schon klar. Nur irgendetwas, eine Ahnung oder auch nur ein Gefühl, sagte mir, dass es für mich besser wäre, meine Vergangenheit ruhen zu lassen und mich nur mit den wenigen Bruchstücken zufrieden zugeben. Auch wenn die Bruchstücke solche belangenlose Dinge wie " Erstes Taschengeld" oder " im Sandkasten buddeln". „Tut mir leid. Ich erinnere mich leider nicht an dich. Aber wenn du möchtest können wir ja Freunde werden?“, fragte ich und setzte ein strahlendes Lachen auf. Das es kein echtes ist, kann er ja nicht wissen. Lüge! Alles war eine Lüge! Also warum,dann nicht auch meine Freundschaften? Mein Gegenüber lächelte freundlich. „Gerne. Aber für mich bist du trotzallem ein Freund. Auch wenn du dich nicht mehr an mich erinnern kannst.“ SIE wissen also über meine Amnesie. Das überraschte mich doch ein wenig. Wie viele Leute davon wohl noch wissen? Ehe mir noch mehr Gedanken machen konnte, stupste Hinata mir in die Seite. „G-glaubst du wirklich, dass du schon bereit bist,neue Freundschaften zuschließen?“,hakte sie unsicher nach. Da in diesem Moment der Lehrer rein kam, konnte ich nur ein Zucken von mir geben. Doch sie verstand. »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.« Der Sensei war schon ziemlich in die Jahre gekommen. Das Gesicht war faltig, die kaum mehr vohandenen Haare über die kahlen Stellen gekämmt und die Hosenträger mussten ihr bestes geben um den Bierbauch zu halten. „Neuzugang! Stell dich vor!“, bellte er. Dieser Ton passte mir gar nicht. Wir Jugendlichen sollen den Älteren Respekt entgegen bringen aber selber schreien sie uns an wie ein Haufen schwerhöriger Hunde. Ich wollte soetwas nicht auf mir sitzen und schmiedete in Gedanken schon einen fiesen Plan. Einen Plan, der dieser Pfeife von einem Lehrer den ganzen Tag vermiesen wird. Ich stand auf und begab mich zur Tafel um mich ordentlich vorzustellen. „Hi. Mein Name ist Naruto Uzumaki und konnte bisher aus gesundheitlichen Gründen nicht am Unterricht teilnehmen. „Setzen!“,schnautzte unser Lehrer wieder rum. Und der Heini hat mir immer noch keinen Namen verraten. „Hey Naruto! Hinata! Wie lief´s ?“, rief Kiba aufgeregt und umarmte uns. Wir standen jetzt bei dem „Legendären Stein“, der vorher bereits erwähnt wurde. Die erste Pause war gerade angebrochen und unsere kleine Gruppe hockte an der Schulmauer, die zum östlichsten Wald von Konoha führte. Es war hier einigermaßen still, da sich die meisten Schüler vor dem Hauptgebäude aufhielten. Die Stimmen der vereinzelten Mitschüler, trug der Wind fort und ich wurde von dem üblichen Teenagergeschwätz verschont. »“Ohh. Nana, du hast eine neue Kette! Die sieht so hübsch aus.“ „Mari, Alter! Hast du die Bitch von deiner Ex endlich flachgelegt?“« und so weiter. „Ihr glaubt gar nicht was ich gerade gesehen habe. Ich sag nur: Pinker Yama-sensei.“, fing Kiba plötztlich an. Hinata´s Augen weiteten sich leicht. „Wie m-meinst du das, Kiba-chan?“ Der Hundejunge fing schallend an zu lachen. „Ganz einfach. Irgendjemand hat ´ne pinke Chemiebombe auf Yama-sensei gejagt. Er versucht den Scheiß abzukriegen, aber es ist nur schlimmer geworden. Er komplett eingesaut und Tsunade will ihn nicht gehen lassen.“ „Wer das wohl war?“, wollte die Hyuuga wissen, als in diesem Moment ein knallpinkes Männchen über den Hof stürmte und direkt auf uns zukam. „Naruto Uzumakiiii!“, schrie es aufgeregt und man konnte trotz der pinken Farbe, sein rotes wutverzerrtes Gesicht sehen. Nun konnte ich mich nicht mehr halten und fing an zu lachen, sodass mir die Bauchmuskeln schon nach ein paar Minuten weh taten. Alles hatte so geklappt wie es sollte. Auch Hinata gab ein ein eher unsicheres Grinsen, bevor ihr die Tränen in die Augen stiegen und erstickte Geräusche ihrer Kehle entflohen. Meine „Racheaktion“ ist wirklich gut verlaufen. Und alles was ich benötigt hatte, war die Erlaubnis zum Chemieraum.Nur woher wussten sie,dass ich diese »Schulumgestaltungsmaßnahme« verantstaltet hatte? Die Frage erübrigte sich ein wenig später. Vor Wut schnaubend hielt Yama-sensei mir einen Zettel unter die Nase. Ich erkannte den Zettel sofort, denn ich hatte dort extra alles aufgeschrieben, was mir an diesem Lehrer nicht passte. Und ganz unten prangte mein Name. Ich Idiot hatte tatsächlich meine Unterschrift drunter gesetzt. Beim nächsten Mal achte ich wohl besser drauf. Fast schon ein wenig Schuldbewusst kratzte ich mir an den Hinterkopf und grinste verschämt. „ Ich werde dir zeigen was Respekt heißt! Und ich schwöre dir, dannach wirst erstmal nicht mehr sitzen können!“, schrie er aufgebracht und wollte nach meinn Arm greifen, doch ich riss ihn rechtzeitig weg. Ich verlor mein Gleichgewicht etwas, doch Kiba, der hinter mir stand, fing mich auf. Er kam näher und biss mir in die Wange. Ich verstand sofort, was er mir damit sagen wollte. » Das war echt cool, aber jetzt lauf und überlebe.« Schnell sauste ich los, Richtung Hauptgebäude. Ich kam mir überlegen vor, ich war schnell und der Wind, der an mir vorbei rauschte, fühlte sich einfach großartig an. „Okay. Da das heute ja dein erster Tag ist und du in jedem Punkt recht hast, was Yama-sensei angeht, werde ich dich erstmal nicht bestrafen.“, meinte die vollbusige Blondine, die sich Direktorin schimpfte. Ich bin vielleicht lange nicht mehr in der Schule gewesen, aber ich denke nicht, dass es in Ordnung ist, wenn zig Sakeflaschen und ein Schwein mit Perlenkette auf dem Schreibtisch liegen. „ Aber beim nächsten Mal schreibe deinen Namen nicht unter die Kriegserklärung, ja? Ansonsten habe ich nichts mehr mit dir zu reden, also mach dich vom Acker.“, sagte sie und entließ mich. Schräge Direktorin, aber sie war mir sympatisch. „Bye Bye, Tsunade-baa-chan.“, rief ich noch fröhlich und zog die Tür hinter mir zu. Anscheinend genau im richtigen Moment, denn irgendetwas flog gegen die Tür. Vermutlich eine der Sakeflaschen. Sonst wäre ja nur das Schwein da gewesen, aber das wäre etwas...fies. Auch wenn ich gerne Schwein esse. Aber nichts schlägt Ramen. Da ich nach dem Unterricht zu Tsunade beordert worden war, hatten wir bereits Schulschluus und nur meine beiden besten Freunde warteten noch an dem Schultor. Da wir es nich eilig hatten, konnten wir dieses Mal, wie jeder andere Mensch auch, durch das Eingangtor der Jigoku-High gehen. Ich schloss die Haustür zu unserer kleinen Wohnung auf. An dem Geruch nach Essen, konnte ich erkennen, dass meine Mutter ausnahmsweise mal zu Hause war. Ich wollte ihr nicht begegnen. Sie würde mich nur fragen, ob ich mich auch normal verhalten habe. Ob ich nicht wie ein Geisteskranker durch die Gänge der Schule gelaufen wäre und jeden einzelnen mit einer imaginären Knarre bedroht hätte. Anschließend durfte ich ihr dann die ganzen Selbstmitleidpredigten anhören. »Warum kann mein Sohn nicht so sein wie alle anderen auch?« oder »Wieso muss ich unter diesem verkorksten Kind leiden?« Wenn sie dann genug von mir hatte, schrie sie mich meistens an. „Ich weiß, dass du da bist, Naruto. Benimm dich doch mal wie ein zivilisierter Mensch und nicht wie ein Tier.“, konnte ich die Stimme meiner Mutter aus der Stube hören. Sie klang angepisst. In mir zog sich alles wieder zusammen. Meine Beine fingen an zu zittern und leichte Panik machte sich in meinem Brustkorb bemerkbar. So schnell wie möglich versuchte ich auf mein Zimmer zu gelangen, dass gleich neben dem Wohnzimmer war. Doch ehe ich meinen Gedanken auch nur in die Tat umsetzen konnte, flog auch schon die erste Wodkaflasche und zerbrach klirrend an der Wand. Die klare Flüßigkeit hinterließ Flecken auf dem Boden und der Wand und vermischte sich langsam mit einer rot farbenen Lache. Zischend biss ich die Zähne zusammen und sah einen großen Glassplitter an meinem Bein. Er saß ziemlich tief, denn die Spitze, verschwand vollständig. Einzelne Bluttropfen liefen dem Glas entlang und verteilten sich auf den Boden. Doch die Schritte, die jetzt laut und energisch auf mich zukamen, rissen mich aus meinen Gedanken. Sie gingen vom schnellen Gehen in ein stürmisches Rennen über. „Naruto! Du Monster! Du verdammtes Monster. Wärst du nie geboren worden, dann wäre Minato noch am Leben.“, kreischte die Frau die mir ein Leben gegeben hat, wie von Sinnen und stürzte sich auf mich. Wir fielen. Die zerbrochene Flasche bohrte sich schmerzhaft in meinen Rücken. Ich konnte ein Aufkeuchen nicht unterdrücken. Nun beugte sie sich über mich und hielt das Messer hoch erhoben in der Hand. „Du Miststück! Du Monster!“, schluchtzte sie aufgebracht. Kushina´s rote Haare fielen in ihr wutverzerrtes Gesicht. Die sonst so schönen roten Haare waren strähnig und glanzlos, als ob man ihnen das Leben ausgehaucht hätte. Meine Mutter atmete schwer, streckte das Messer aber weiter nach oben. Ohne Vorwarnung riss sie es nach unten und stach zu. Der Scherz lähmte mich. Riss an mir. Machte mich fast wahnsinnig. „Wen du deinem Vater nicht so ähnlich sehen würdest, hätte ich dich schon längst umgebracht.“, flüsterte sie. Es war knapp drei Uhr morgens, aber ich konnte nicht einschlafen. Der ganze Kram wühlte mich so sehr auf, dass ich alle fünf Minuten aufstand und zu meinem Schreibtisch ging. Dort öffnete ich dann die kleine Turnschuhbox, die in einer Schublade mit doppelten Boden, steckte. Sie war schwer. Jedesmal wenn ich sie öffnete, starrte ich die Waffe ein paar Sekunden lang an, nahm sie in die Hand, fühlte die Kälte die von ihr aus ging, die Schwere, die sie erst richtig real machte und lud sie durch. In Gedanken spielte ich immer wieder jenen Tag ab. „A-alles Okay, Naruto-kun?“, fragte Hinata höflich. „Äh ja. Alles in Ordnung.“, erwiederte ich geistesabwesend. Wir hatten gerade Sportunterricht, doch durch die Verletzungen, die ich mir gestern zugezogen habe, musste ich darauf verzichten. Kushina hatte mir in die Seite gestochen, es wurden keine Organe getroffen und der Schaden hielt sich in Grenzen. Auch wenn es nur ein paar Fleischwunden waren, wollte ich nicht, dass irgendjemand sie sah. Wenn man mal davon absah, dass so sowieso keinen Sport hätte mit machen können. Hinata leistete mir Gesellschaft, da sie gesundheitlich schon seit der Kindheit zu schwach war. Aber sie war angenehm und beruhigte mich etwas. Richtig entspanne kann ich mich nur wenn Kiba auch noch dazu kommen würde. Es hatte bereits geläutet und die meisten verschwanden in den Umkleideräumen. Ich ging alleine vor, da Hinata noch etwas mit den Mädchen aus der Klasse besprechen wollte. Auf dem Pausenhof sammelten sich schon die ersten Schüler, um ihren Heimweg antreten zu können. Sie schnatterten aufgeregt mit einander und tauschten sich über versemmelte Arbeiten aus. Doch jemand passte nicht ins Bild. Dieser jemand hielt hektisch auf das Hauptgebäude zu. Er drehte sich mehrmals um, ganz so als ob er Angst hätte verfolgt zu werden. Es war Nishima. Ich war neugierig also folgte ich ihm so unaufällig wie möglich. Doch kaum als er das Hauptgebäude betrat, verlor ich ihn auch schon wieder aus den Augen. Deshalb ging ich nun zu meinem Klassenzimmer, um meine Tasche zuholen. Unterwegs begegnete ich nur ein parr Nachzüglern, ansonsten war niemand mehr da. Schon unheimlich, diese Schulen. Klingelte es, war die Lehreinrichtung auch schon eine Geisterstadt. So ganz nach Motto: Hier verkümmert unsere wertvolle Dummheit und Freizeit zum Saufen. Die Lichter wurden nach und nach ausgeschaltet und tauchten den Flur in eine diffuse Mischung aus Helligkeit und unnahbarer Dunkelheit. Die Beschreibung passte wohl auch gut auf mein Kaffeopfer von gestern. Vor dem Klassenzimmer stockte ich. Es drang ein leises Wimmern nach durch die Tür. Alamiert zog ich sie nur ein kleines Stückchen auf und lugte vorsichtig durch den Schlitz. Doch was ich dort erblickte, ließ mich Galle schlucken. Das Wimmern hörte sich nun gequälter an. Verzweifelt und gedemütigt. Denn auf dem Lehrerpult lag Nishima mit runter gelassener Hose und Yama über ihn gebeugt. Dem Jungen liefen die Tränen aus den Augen und wahrscheinlich hätte er laut geschrien, aber ein Knebel verhinderte dies. „Yusuke~!“, stöhnte sein Peiniger. „Du stehst auch drauf. Das weiß ich.“ Mit diesen Wort schob er seine ganze Länge in den Schuljungen rein. Nishima, der sich bis dahin noch etwas gewehrt hatte, brach schluchzend zusammen. Man konnte ihm sein Leid ansehen. Yama stieß noch heftiger zu, keuchte schwer und spuckte jedesmal. Sein fetter Bauch wölbte sich über den Jungen. „Yu...suke! Ich ..liebe ..dich ..dich du dreckige Hure!“ Seine Laute klangen abgehackt und einfach wiederlich. Nun wollte er den Kopf seines Opfers nach unten drücken, doch dazu musste er Nishima die Knebel abnehmen. Schlagartig wurde mir klar, warum Nishima mich am ersten Tag so zuvorkommend angesprochen hatte. Das war ein verzweifelter Hilferuf! Er wusste, dass ich auch Probleme hatte und schrie nach meiner Hilfe. Das war zu viel für mich. Wie ein irrer stürmte ich in den Raum und schubste wie von Sinnen meinen Lehrer weg. Dieser krachte in die erste Tischreihe. Nishima starrte mich erschrocken an, ehe er wieder weinte. „Du Bastard! Wie kannst du es wagen, dich an deine Schüler zu vergehen!“, schrie ich so wütend wie schon lange nicht mehr. Doch dieses perverse Arschloch schnaubte nur und wollte zum Wiederspruch ansetzen, als die Sicherung bei mir durchbrannte. Wie ein richtiger Dämon schlug ich immer wieder auf den Mann ein. Erst knackte die Nase. Das Blut sprudelte, doch es störte mich nicht. Ich schlug wieder zu. Seine Zähne fielen aus. Und noch einmal. Das Gesicht dieser wiederwertigen Person verlor langsam Form, doch das reichte nicht. Ich rammte den Kopf gegen den Lehrerpult. Ein letztes Keuchen entweicht seiner Kehle ehe er zusammen sackt. Ich stehe auf und trete ihn erst sachte gegen seinen Schwanz, doch nach und nach erhöhte ich den Druck. Der Abdruck meiner Schuhe war deutlich zusehen. Ich trat zu und wieder spritzte Blut. Arschloch! „Danke.“,flüsterte Nishima. Müde schlich auf den Ausgang der Schule zu. Hinata und Kiba warteten bereits auf mich. Sie winkten mir zu. Nachdem diese Arschgeburt bewusstlos zusammen gesackt war, beschloss Nishima die ganze Schuld auf sich zunehmen. Er würde der Schuldirektorin und der Polizei erzählen, dass er ihn so zusammen geschlagen hatte. Ich fühlte mich beschissen. Zwar hatte Yama es verdient, doch es fühlte sich nicht richtig an. Es hinterließ ein bitteren Nachgeschmack, aber ich musste mir eingestehen, dass ich den Mann höchst wahrscheinlich sogar erschlagen hätte, wäre ich nicht rechtzeitig zu Sinnen gekommen. Ganz ehrlich, es hatte sogar Spaß gemacht. „Was hast du solange gemacht?“, wollte Kiba wissen, doch ich winkte nur ab. Zum Glück hatte ic meine Sportklamotten für den Notfall mitgenommen und trug unter meinen Gakuran ein blutfreies T-shirt. „Wollen wir dann mal los? Ich will mir noch den vierten Teil von Resident Evil kaufen“, rief ich und versuchte ein harmloses menschliches Grinsen aufzusetzen. In der Ferne vernahm ich einen leisen Knall, aber ich achtete nicht darauf, da es in dem Verkehrlärm unterging. Ich bemerkte erst etwas als es schon zu spät war. Es riss mich nach hinten, durchbohrte mich, zerstörte etwas in mir. Geschockt tastete ich meine Brust ab. Eine rote Flüssigkeit klebte an meinen Fingern. Was zur Hölle...? Ich hörte Hinata kreischen. Ganz weit entfernt von mir. Ich sackte nach vorne und versuchte nach Luft zu schnappen. Mein Körper fühlte sich komplett zerissen an. Träne liefen unaufhörlich. Waren das meine? Nein. Kiba´s Gesicht hing über mir. Vorsichtig biss er noch in die Wange. Und plötztlich verschluckte mich die kalte Dunkelheit. Sie sagte mir ich sei ein Monster. Sie sagte mir ich sei irre. Sie sagte mir ich sei genau der Richtige. Von irgendwo her hörte ich Kiba bitterlich schluchzen. „B-b-bitte Naruto. Bleib bei u-ns!“, flehte er. Dannach hörte ich gar nichts mehr. Bin ich tot? Kapitel 3: Destruction Two -------------------------- Destruction Two: New Life? Oh my dear, I´m suffering from fear My pain only contains a misery The darkness sorrounds me in my despair I wonder if your mind is free When I´m trying to call you Nothing´s going to happen, right? The Darkness is devouring my voice I have to wait for your kindness You came! I wanted to hug you I wanted you to become mine Mine alone But you are telling me that I have to atone for my sins So I will stay in this darkness This hatred! It´s getting stronger I won´t feel the river The river of souls The river of Blood The river without an end I´m going mad. It´s driving me crazy Am I able to run away from this hatred? I have decided It will finally End This fear, This hatred, This bottomless anger I will seal it It´s better like this Ihre Stimme war schön, aber klang so traurig, dass es mein Herz zerriss. Sachte fuhr sie mit ihrer Bürste durch das glänzende Haar. Immer und immer wiederholte sie die einzelnen Strophen. Sie ließ mich in eine Art Trance fallen, zogen mich in die Tiefe. Doch ich wehrte mich erst, ich hatte Angst. Was erwartet mich da unten? Sie legte die Bürste wieder hin und lächelte sanft in den Spiegel. „Naruto. Bist du ein Mensch?“, fragte sie und sang gleich weiter. „Oder ein Monster?“ „Hey! Reg dich ab.“ Schwer atmend kam ich zu mir und sah in zwei schwarze Augen. Schweiß rann an meiner Stirn entlang und tropfte auf Stein. Es roch nach Blut und Verwesung. Widerlicher Gestank, sodass mir die Galle hoch stieg. Auf mir saß ein schwarzhaariger Junge und lächelte. Es war kein ehrliches Lächeln. „Sag mal, hast du eigentlich auch einen Schwanz?“, fragte dieser und bewegte seine Hüfte gegen meine. Geschockt versuchte ich von ihm zu weichen, stieß aber mit dem Kopf gegen die Wand. Was ist das denn für einer? Mit der Hand tastete ich unbewusst nach etwas, mit dem ich mich wehren konnte. Sie suchte den Boden ab während der Junge sich nach vorne lehnte. Seine Augen glitzerten lustvoll. So langsam wurde ich nervös, denn sein Gesicht kam meinen gefährlich nahe. Irgendwie bekam ich noch rechtzeitig was zufassen und hielt es dem Schwarzhaarigen entgegen. Doch der kicherte nur. „Glaubst etwa, du kannst mir mit einem halb vergammelten Fuß etwas antun?“, wollte er wissen und legte den Kopf schief. Erst jetzt realisierte ich, was ich da in der Hand hielt. Ein Turnschuh mit einem abgetrennten Fuß. Maden hatten sich bereits eingenistet und fraßen sich langsamm den Adern entlang und zerstörten das Muskelgewebe. Mit einem panischen Aufschrei schleuderte ich das ekelhafte Körperglied fort und drückte mich gegen die Wand. Der Schuh flog im hohen Bogen auf den Eingang zu, aus den gerade jemand trat. Geschickt wich er dem Schuh aus und starrte uns finster an. Ich konnte nicht sagen wem dieser Blick galt. Angenehm war er aber nicht. Doch alles in einem interessierte mich das herzlich wenig. Mein ganzes Innenleben wurde auf den Kopf gestellt. Ich konnte meine eigenen Gedankengänge nicht mehr nachvollziehen. Keine logischen Zusammenhänge mehr erkennen. Zu viel schwebte gerade durch meine Gedankenwelt. Doch das unbestimmte Gefühl,dass sich tief in meinen Inneren eingenistet hatte, sagte mir das jetzt alles anders wird. Dass da, wo ich mich jetzt befinde, keine Moral, Grenzen oder Logik existieren. Der Typ ließ seinen Blick auf mir ruhen und fuhr sich durch die blauschwarzen Haare. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er schnaubte abfällig. Wahrscheinlich darüber,das ich meinen Körper immer noch völlig verängstigt gegen die Wand presste. Er bewegte sich auf mich und griff nach mein Kinn. Dannach betrachtete er mich wie ein Rindvieh. „Was bist du?“, fragte er aber der bedrohliche Unterton war mehr als nur deutlich raus zuhören. Ich verstand nicht was er von mir wollte. „Bist du Taub? Ich habe dich was gefragt. Welcher Rasse gehörst du an?“ Ich antwortete wieder nicht. Gerade dass schien ihn erst richtig wütend zu machen, denn seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er riss an meinen Kragen und ich schwebte plötzlich über den Boden. „Ich werde dir die Gedärme rausreißen, wenn du mir nicht gleich antwortest!“, zischte er und drückte seine Hand gegen meinen Bauch. „Ah, Sasuke! Hör auf den Kleinen zu ärgern. Der hat keine Ahnung wo er hier ist oder was du von ihm willst.“, klinkte sich der andere Schwarzhaarige ein. „Halt die Fresse, Sai!“ „Der Herr hat wohl schlechte Laune.“, meinte Sai grinsend. „ Sai.“, knurrte Sasuke wütend. „ Sasu. Der Junge hält nicht so viel aus, wie du glaubst. Lass ihn doch erstmal runter und wir klären das in aller Ruhe.“ „Ich scheiß auf die Ruhe.“, murmelte er und ließ mich einfach zu Boden fallen. Der Sturz war schmerzhaft und ich zog zischend die Luft ein. Ich hatte nicht bemerkt,dass ich die Luft angehalten hatte. Die Stimmung in dieser Zelle war angespannt und ich verstand immer noch rein gar nichts. Vielleicht war der Zustand dieses Raumes daran Schuld. Die Wände waren an manchen Stellen tiefbraun mit einem rötlichen Strich und manchmal auch grau.Es war getrocknetes Blut. Fingerabdrücke und auch Reste von Innereien hingen fest. Überall lagen Überreste von diversen Ausscheidungen, die einfach achtlos in die Ecke gekarrt worden sind. Der Gestank zwang mich zum Würgen. Was ist hier nur los? Warum erinnert mich dieser Scheiß an damals? Damals als ich... Ich schüttelte den Kopf um mich nicht daran erinnern zu müssen. Es gibt jetzt andere Dinge zu klären. „Wo bin ich hier und vor allem warum bin ich hier?“ Die beiden Jungs richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Tse.“ Ruckartig hob ich meinen Kopf. Hatte ich dieses »Tse. « nicht schon mal irgendwo gehört? Sai legte seine Hand auf meine Schulter und schaute direkt in meine Augen. „Du, Naruto bist hier im Hochsicherheitsgefängnis von Konoha. Ein Gefängnis für die stärksten und schlimmsten Dämonen.“ Will der Kerl mich verarschen? Dämonen? Verzweifelt lachte ich. Das Problem war nicht, dass ich die Sache mit den Dämonen und dem Gefängnis nicht glaubte. Was mich wirklich störte war die Tatsache, das ich es bereits akzeptiert hatte. „Warum bin ich hier.“, fragte ich Sai. „Nun, um ehrlich zu sein weiß ich dass auch nicht. Vor allem da du auch noch ein Mensch bist.“ „Was?!“, stieß Sasuke hervor. „ Du bist ein verdammter Mensch?“ „Ähm, Ja. Was sollte ich denn sonst sein?“, erwiderte ich . „ Du stinkst wie ein Dämon höherer Ordnung.“, meinte er und sah mich misstrauisch an. Sai grinste wieder und es war genauso falsch wie vorher. „Sai. Wie kommst du darauf, dass er ein Mensch ist?“ „ Ich habe halt eine bessere Nase als du. Der Gestank des Dämons überlagert den Menschengeruch.“ „Scheiße! Ich kann doch nicht zusammen mit einem Menschen kämpfen!“, murmelte Sasuke und verschwand Richtung Ausgang. Zurück blieben meine verwirrte Wenigkeit und der grinsende Psycho hinter mir. „Was wird hier gespielt?“ „Mhmm, Ich fürchte, ich kann es dir sagen, aber ich frage mich ob ich die Motivation dazu habe.“ Ich verstand nicht sofort und starrte ihn erst nur ein bisschen dämlich an. Nach einer kurzen Weile schnallte ich es auch. Er wollte etwas für die Informationen. „Was willst du?“ „ Vielleicht deinen Körper, aber dann würde Sasu mich umbringen. Naja, so gesehen bin ich ja schon Tod. Ich nehme nur einen Kuss.“, forderte er. Was meint er jetzt damit schon wieder? Er ist schon Tod? Zugegeben, die blasse Haut und diese Kälte die er ausstrahlte, ließen ihn wirklich Tod erscheinen. Mit nur einem Kuss als Gegenleistung konnte ich leben. Immerhin habe ich schon mal meine ganze Ramensammlung aufgegeben, um an die Super-Deluxe-Ramen von Ichiraku Gold zubekommen. Aber wenn möglich wollte ich ihm keinen geben. Er war mir einfach nicht geheuer. Mein ureigener Überlebensinstinkt sagte mir, dass ich mich hier schleunigst vom Acker machen sollte. Aber wie sollte ich fliehen? Wenn ich es versuche, dann scheitert es garantiert daran, dass ich mich hier nicht im geringsten aus kannte. Falls ich mich hier verlaufen sollte, dann Sayonara Sweet Life. Ich fixierte diesen Leichenheini vor mir. Er ist vielleicht meine Fahrkarte nach draußen. „Ah, ich weiß was du denkst. Du willst das ich dich hier raushaue, hm?“, fragte er neckisch. Kann der Typ jetzt auch noch Gedankenlesen? Ich seuftze. Es bleibt mir wirklich nichts anderes übrig. „Okay, ich mach´s. Ich werde dich küssen, aber...“ Sai Augenbrauen wanderten nach oben. Er schien überrascht, aber sein Gesichtsausdruck wechselte auch schon wieder in das falsche Grinsen über, bevor ich fortfahren konnte. „...vorher erzählts du mir noch ein paar Dinge. Abgemacht?“ „Natürlich. Du bist gar nicht so dumm wie ich gedacht habe.“ Ich schnaubte.Wollte der Kerl mich denn nur beleidigen? „Na dann frag, Naruto.“ „Woher kennst du meinen Namen? Was meinte Sasuke vorhin mit »Partner«? Und was zur Hölle seid ihr? Also du und Sasuke.“ Er lächelte immer noch. „Nanana, da ist aber jemand neugierig. Also um auf deine Fragen zurück zukommen: Ich kenne deinen Namen weil ich Blockleiter bin. Das heißt ich verwalte den gesamten Death Game Anwohner Komplex.“ Irgendwie verwirrte mich Sai noch mehr. Aber wieder einmal schien er meine Gedanken erraten zu haben. „Ich erzähle dir später, was ich damit meine. Jedenfalls würde mir von deiner Ankunft berichtet , mit der ausdrücklichen Bitte, dir ein wenig unter die Arme zu greifen. Mit Partner meint er schlicht und ergreifend, dass ihr von nun an immer zusammen sein werdet. Ihr werdet zusammen essen, schlafen und auch zusammen sterben. Jeder hier bekommt einen Partner zu geteilt. Auch ich habe einen, aber der schläft lieber, als Frischlinge zu begrüßen.“ Wenn er mit Begrüßungen mit der Frage nach dem Schwanz beginnt, dann kann ich seinen Partner sehr gut verstehen. „Ich bin übrigens ein Vampir.“, sagte Sai als ob es das normalste auf dieser Welt wäre. „Was Sasuke ist, findest du wohl besser selber raus.“ Mit diesen Worten deutete er auf seine Lippen. Das wars also. Jetzt küsse ich einen Vampir. Immer noch von leichtem Unbehagen beeinflusst, näherte ich mich nur zögerlich. Ich schloss die Augen und hoffte, das dieses Theater ganz schnell vorbei ist. Unsere Lippen trafen aufeinander. Sai´s Lippen waren kalt, hart und widerlich. Schnell löste ich mich wieder von ihm, nur um das falsche Lächeln zu erblicken. „So einen Babykram.“,meinte mein Gegenüber. „Aber ich denke mal, dass wir mit der Gefängnisführung anfangen. Ich dachte schlimmer als in diese Horrorzelle kann es gar nicht mehr werden, doch als ich zum ersten Mal aus den vier Wänden heraus trat, schlug mir eine Welle der Fäulniss und des Verderbens nach dem anderen entgegen. Fluchend versuchte ich mich zusammen zureißen, doch die ätzende Galle kam wieder hoch. Schwitzend stützte ich mich an der Wand ab und kotzte. Kotzte mir die Seele aus dem Leib. Tränen strömten über mein Gesicht. Und gerade als ich dachte, mein Körper hatte sich soweit beruhigt, kam die Übelkeit mit einem Schlag zurück. Zitternd sackte ich auf die Knie und drückte meinen Kopf gegen die kühle Wand. „Du willst doch nicht jetzt schon schlapp machen? Du hast bis jetzt nur den angenehmsten Teil gerochen. Warte bis Sektor 4 kommt. Da ist es so heiß und feucht, dass das Fleisch richtig verwest und so stark stinkt, dass nicht mal die Stärksten von uns freiwillig dahin gehen.“, tadelte Sai mich und zog mich , ohne auch nur einen Gedanken an meine körperliche Verfassung zu verschwenden, wieder auf die Beine. Schützend schob ich mein T-shirt über die Nase, weshalb Sai mich mit einem argwönischem Blick bedachte. Nach dem wir eine ganze Weile gegangen waren, konnte ich mich halbwegs mit den Geruch abfinden. Doch je näher wir dem Sektor Zwei kamen, desto wärmer wurde es auch. Der Gestank nahm drastisch zu und ich musste erneut würgen. Betont gelassen schubste mein Begleiter die Tür auf. Es war die Hölle. Direkt vor meinen Füßen lag ein Mann mit ausgestreckten Armen. Seine Augenhölen wurden von Fliegen bevölkert. Beim genaueren Hinsehen konnte man ihre abnormale Größe erkennen. Die Viecher fraßen sich durch die letzten Hautfetzen und legten ihre Eier überall ab. Ich wich verstört zurück, doch Sai würdigte ihn keines Blickes. Doch völlig unerwartet schoss der Kopf des vermeintlichen Leichnahms vor und biss sich in den Stoff meiner Hose. Bevor ich auch nur reagieren konnte, geschweige denn etwas gegen den Dämon an meinem Bein etwas zu unternehmen, schnellte Sai zurück. Wütend holte er mit seinem Fuß aus und trat zu. Direkt auf den Kopf des Mannes. Blut spritze an der Wand hoch, so wie Maden, Larven und andere Insekten. Sai, aber hatte nicht genug. Ruhig setzte er noch einmal nach und noch einmal. Seine Hosenbeine waren schutzig und die Schuhspitzen mit gelblichen Larven benetzt. Zum Schluss spuckte er noch einmal und ging weiter, als wäre nie etwas passiert. Entgeistert folgte ich ihm. Auf keinen Fall wollte ich noch so einem Monster begegnen. Ich musterte Sai´s Rücken. Er machte mir jetzt noch mehr Angst als vorher. Außerdem hatte der Vampir die ganze Zeit gelächelt. Ruckartig drehte er sich um. „ Naruto, du musst besser auf dich aufpassen, ja? Sonst hat Sasu es ziemlich schwer dich später zu beschützen.“ Unwillkürlich musste ich an Nishima denken. Erst vorgestern habe ich ihn vor jemanden beschützt und jetzt bin ich derjenige der beschützt werden muss. „Sai?“ „Was ist?“ „Was ist mit meiner Schussverletzung? Oder die anderen? Ich kann sie nicht spüren.“ „Mhmm, du bist verletzt worden?“ Ich nickte. „ Deshalb bin ich vermutlich erst jetzt wach geworden.“ „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was du meinst. Du bist jedenfalls unbeschadet hierher gekommen.“ Ich hatte das Gefühl, je mehr Fragen ich stellte, desto verwirrter wurde ich. „Was meintest du vorhin eigentlich mit dem Dämonengeruch?“, hakte ich weiter nach. „Du stinkst halt oberflächlich gesehen nach einem Dämon höherer Ordnung.“ Dannach wies er meine Fragen nur noch mit „ Erfährst du bald.“ und „Warte noch ein bisschen.“ ab. Zwischen durch kam noch der eine oder andere Bewohner aus den Zellen gekrochen, verschwanden aber beim Anblick von Sai fluchtartig. In Sektor drei begrüßte uns eisige Kälte. Der Nordpol war nichts im Vergleich dazu. Vorsichtig hab ich meine Hande und schirmte somit meine Nase und den Mund ab. Zitternd pustete ich in die Handfläche. Die Wärme stieg nach und kräuselte sich sichtbar. „Keine Sorge, wir sind hier gleich wieder draußen. Da vorne fängt schon Sektor Drei b an.“, sagte mein Begleiter und deutet mit einem Kopfnicken auf die Tür vor uns. Doch der Weg zu Sektor Drei b hatte seine Tücken, denn er führte über einen völlig vereiste Brücke ohne Geländer. Teilweise fehlten sogar einige Abschnitte. Das Wasser, das seltsamer Weise noch flüssig war, leuchtete grau. Zusammen mit der vereisten Umgebung gab es nur eine klägliche Umgebung, aber das war bei dieser Einrichtung nicht anders zu erwarten. „Pass auf wo du hintritts.“ Ich nickte einfach nur. Neugierig versuchte ich mehr im Wasser zu erkennen, denn ich meinte im Augenwinkel eine schemenhafte Erscheinung gesichtet zu haben. Was wohl in diesem Becken drin ist? „Vampirfische.“, errät Sai meine Gedanken ein weiteres Mal. „Sie sind besonders fies zu ihrer Beute. Haben sie einmal Blut gerochen, nisten sie sich in dessen Körper ein und fressen denjenigen von innen heraus. Und das beste ist, dass sie komplett durchsichtig sind. Wenn du reinfällst, musst du selber zu sehen wie du rauskommst. Ich hatte mal einen Death Game Player, der seit viel zu laner Zeit nichts getrunken hatte. Also beschloss er Wasser aus diesem Becken zu beziehen.“ Er kicherte. Und es war wie schon so oft davor falsch. Dennoch schwang ein leicht melancholischer Unterton mit. „Sie dringen durch alle Körperöffnungen ein. Das heißt: Nase, Ohren, Mund, Augen, Schwanz und so weiter. Einmal drinnen, fangen sie erst mit den Muskelgewebe an. Du kannst dich schon nach kurzer Zeit nicht mehr bewegen. Ob es an den Schmerzen liegt? Nach knapp einer Stunde kotzt du Blut und schreibst dein Testament. Und wenig später rennst du schon ohne Niere, Leber oder Fosu rum. Ich habe den Jungen die ganze Zeit beobachtet. Irgendwann ist er verrückt geworden und seinen Kopf gegen die Wand gehauen. Irgendwann kam sein Hirn zur Nase raus.“ „Haben Dämonen denn einen ähnlichen Körperbau wie Menschen?Was ist Fosu?“, wollte ich wissen. Sai schmunzelte und antwortete daurauf hin: „Dämonen haben tatsächlich einen ähnlichen Körperbau wie ihr Menschen. Nur sind bei uns ist alles ein wenig stärker ausgeprägt. Das Fosu ist die Kraft, die das ermöglicht. Sie kann uns Unsterblichkeit verleihen, was übrigens vollkommen überbewertet wird, oder auch Krallen, Telekinese, Gestaltenwandlungen und so weiter.“ Am höchsten Punkt angelangt, bebte die Brücke plötzlich etwas. Im ersten Moment blieb ich schockiert stehen und im nächsten krallte ich mich panisch in den simplen Betonboden. Die Spalte,die die beiden Brückenhälften trennten, wurde breiter. Sai war gegenüber von mir. Auf der anderen Seite. Er blieb gelassen stehen. Die Brücke beruhigte sich plötzlich wieder. Unsicher stand ich auf, musste aber feststellen, dass der Spalt zu groß war, als das ich problemlos rüber springen konnte. Mit einem bittenden Blick fragte ich Sai um Hilfe. Doch darauf antwortete er nicht und marschierte wie Buddha selbst auf die Tür von Sektor 3b zu. » Er wird mir nicht helfen!«, schoss es mir durch den Kopf. Ich konnte also wählen zwischen den lieben Artgenossen von Sai, den Vampirfischen, Sektor 2 mit gammelnden Lebenden oder aber die Kluft zwischen mir und Sektor drei b. Vorsichtig suchte ich das Ende meines Betonabschnittes nach einer sicheren Sprungfläche ab. Dann nahm ich Anlauf und sprang. Alamiert öffnete ich die Tür zu Sektor 3 b. Sai war bereits vor mir drin gewesen und schaute gebannt zu der Dämonenmasse vor uns. Warum versammeln die sich hier? Bis dahin war es mir gar nicht aufgefallen. Vor uns ersteckte sich eine kleine Bühne. Offentsichtlich wollte man damit dem Alltag, der hier im Dämonengefängnis vorherrscht, etwas »lebensfroher« machen. Ich stellte mich neben Sai und wollte ihn eigentlich fragen, warum hier alle versammelt wurden. Doch da entdeckte ich Sasuke, kaum zwei Schritte von mir entfernt, der mich mit einem ernsten Blick musterte. Bevor ich mich aber mit seinen Blick zuwenden konnte, trällerte laute Marschmusik aus den provisorisch befestigten Lautsprecher. Aus irgendeinem Grund roch es nach getrocknetem Blut und nach Verwesung. Kurze Zeit später hüpften vier Gefangene auf die Bühne. Ihre Köpfe waren seltsam zur Seite geneigt und ihre Glieder wurden schleifend hinterher gezogen. Dem letzten fiel unterwegs ein Auge aus und sein Mund klappte runter. Lauter kleiner Würmer, fett und schleimig, tropften auf den Bühnenboden. Ich würgte erneut. Die Galle schmeckte bitter und brannte fürchterlich im Hals. Das waren tote Dämonen. Aufgehängt an Fäden, damit sie den Auftritt ihres toten Daseins bestreiten können. Ein kleines Mädchen wurde auf die Bühne geschickt, wo sie dann erst einmal ratlos rumsteht. Die Menge fängt an zu johlen. Ich wollte mich wegdrehen. Die Augen und Ohren verschließen. Vergessen das so etwas überhaupt existiert. Doch Sasuke griff nach meinen Arm. Sein Griff war hart und unbarmherzig. Er beugte sich zu mir runter und pustete unbewusst gegen mein Ohr. „Die erste Regel hier lautet: Wende niemals deinen Blick ab. Deshalb sind schon viele Leute gefoltert und dann elendig daran verreckt.“ Dannach sah er wieder zu diesem Schauspiel. Verdammte Scheiße! Das kann doch alles nicht real sein. Obwohl ich mich heftig dagegen sträubte, sah ich hin. Das kleine Mädchen wurde von den Leichen in die Ecke gedrängt. Panisch hielt sie ihre Arme schützend vor sich. Sie wimmerte leise vor sich hin. Die eine Fratze, die einem Höllenhund gleich kam, legte die knochige Hand direkt in den Mund der Kleinen. Die Faden glitzerten. Schluchzend brach sie jeden Wiederstand ab und pinkelte auf den Boden. Sie verlor jeglich Beherrschung und schrie sich die Seele aus dem Leib. Kreischend riss sie sich die Haare aus, die von da an eher blutenden Büscheln glich. Sie vergrub ihre Fingernägel immer tiefer in die Kopfhaut und riss sie in Fetzen. Der Höllenhund zog seine Hand zurück, aber das Kind reagierte nicht. Stattdessen stieß sie ihre eigene Hand in den Mund. Ihre kleinen ausgezerrten Finger kratzten erst ihre Zunge auf, bevor sie eben diese raus riss. Achtlos schleuderte sie die Zunge von sich. Kichernd sackte sie wieder auf die Knie. Mit der Hand im Mund drückte sie ihren Unterkiefer langsam nach unten. Ihr ganzer Körper war blutverschmiert und ihr Kichern klang eher nach einem hysterischen Gurgeln. Ruckartig stoppte. Unschuldig legte sie ihren Kopf zur Seite. „Chharrrks kreghjsefr refvherche“, gluckste sie und hatte Sekunden später ihren eigenen Kiefer in der Hand. Überall bejubelten sie diese widerwertige Vorstellung. Ein bulliger Kerl kletterte sogar auf die Bühne und spuckte erst das Mädchen an. Der Beifall ermutigte ihn, sodass er sogar auf sie pisste. Auf den Leichnahm eines kleinen Mädchens, das vielleicht sechs Jahre hinter sich hatte. Eine Hand wischte mir über die Wange und ich sah im selben Moment in die schwarzen und unergründlichen Augen von Sasuke. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich weinte. Mit dem Ärmel meines Gakuran´s rieb ich die Tränen und den Schleim weg. „Lass ja niemanden sehen, dass du heulst.“ Sein Ton war bedrohlich und besorgt zu gleich. Irritiert sah ich ihn an. Was sind denn seine wirklichen Gefühle? Sai beobachtete uns mit verstohlenen Blicken, wie ich aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Urplötzlich wurde es so still, wie ich es noch nie in meinem Leben verspürt habe. Die meisten hielten ihre Gesichter nach unten und wirkten verängstigt. Die Bühne wurde leer gefegt und von autoritärer Atmosphäre erdrückt. Leises Klopfen war zu hören. Ungefähr so wie ein Schuh auf Mamor. Eine großgewachsene Gestalt trat in den Lichtkegel und hatte ein überlgenes Lächlen aufgesetzt. Er kam mir bekannt vor. Moment mal! Das ist doch... Gelassen strich er seine Haare zurück und erhob seine Stimme. „Willkommen im Ki shima umi. Ich hoffe ihr werdet grauenvoll leiden und sterben.“ Kapitel 4: Destruction Three ---------------------------- Destruction Three: Death Time and the Truth Gequält verzog ich mein Gesicht. Ich kannte diesen Mann. Er sah in diesem dunkelblauen Kimono anders aus. Irgendwie besser. So etwas sollte ich nicht denken. Er ist derjenige, der mich ins dieses Scheißloch reingehauen hat. So sicher war ich mir immerhin. Wenigsten eine Frage, die mein Gehirn fast zu Brei verarbeitet hätte, löste sich. Ihm schien es Spaß zu machen, auf uns runter zuschauen. Sein Blick war mehr amüsiert als in irgendeiner Weise geschockt von dem Geschehen. Lässig strich er sich durch seine langen dunklen Haare. In mir spürte ich einen kleinen rotglühenden Punkt aufsteigen. Nach und nach, je länger ich mich auf den Mann konzentrierte, wurde eben dieser Punkt immer wärmer, bis er schließlich sengend heiß aufglühte. Es verbrannte mich von innen und ließ mich Galle schmecken. Da vor mir, auf der Bühne, stand der Kaffetyp. Mein Kaffeopfer. „Für die Neuen: Ich bin Madara Uchiha. Der Leiter und Herrscher dieser netten Einrichtung.“,schallte seine Stimme durch die Masse und ließ sie wie ein Neugeborenes erzittern. Seine Stimme war schneidend scharf und ging durch Mark und Bein. „Wir haben diese Game-Season etwas Neues eingeführt.Natürlich nur damit jeder seinen Spaß hat.“ Sein Blick richtete sich jetzt direkt auf mich. Durchbohrte mich, ehe er monoton, ja schon fast gelangweilt fortfuhr. Mit diesen Worten trat ein anderer Mann hervor und sah sich mit seinen stechend gelben Augen um. Seine Gestalt war im Gegensatz zu Madara eher hager und gekrümmt. Seine knorrigen Finger kreisten ununterbrochen um seinen Mund, gerade so als könnte er es nicht anders erwarten, endlich sprechen zu können. Mit einem widerlichen Grinsen auf den Lippen fing er an. „Die Death- Game Player bekommen vor beginn des Spieles ein Halsband mit Indentifikations-Chip. Danach werden sie irgendwo in der Wildnis ausgesetzt und sollen überleben und töten. Das Spiel läuft über zwei Wochen. Ihr bekommt kein Essen, Trinken oder sonst irgendwas. Ihr habt nur die Kleider am Leib, das reicht vollkommen. Und vergesst nicht. Wenn ein Partner stirbt, geht der andere ebenfalls drauf. Flüchten könnt ihr vergessen. Ihr befindet euch zwar auf freiem Gelände, denn eure kleinen Halsbänder killen euch nicht sofort, aber ihr könnt euch auf einen Besuch in Sektor 4 freuen.“ Der Typ machte mir Angst. Wenn auch nicht so viel wie Madara. „Ihr werdet heute Abend starten. Bis dahin macht was ihr wollt.“ Damit entließ er uns und verschwand mit Madara im Schatten. Michschüttelte es. Insgesamt wurde die Atmosphäre dennoch wärmer. Aufgeregt schnatterten die ersten Dämonen los und konnte sich kaum beruhigen. „Die Death Game Phase beginnt. Die Death Game Phase beginnt.~“, brüllten die ersten schon los und fielen sich freudig in die Arme. Irgendwie erinnerte mich das makabere Schauspiel an ein Fußballtreffen, wo die Fans des Siegerteams wild feierten und sich freuten. „Wir gehen.“ Sasuke fasste mich grob am Handgelenk und zog mich raus aus Sektor 3b. Sai folgte uns stillschweigend, aber sein Blick ruhte die ganze Zeit auf mich. „Warum hast du mir nicht gesagt,dass du IHN kennst?“ Ich wusste genau wen Sasuke meinte, immerhin hatte ER mich fast durchgängig mit seinen Blickendurchbohrt. „Ich kenne Madara nicht. Ich bin ihm nur mal im Bus begegnet. Mehr nicht.“ Das es nicht ganz stimmte, fiel anscheinend auch meinem Gegenüber auf, denn sein Blick verfinsterte sich schlagartig. Nun ergriff Sai die Initiative und stellte sich neben Sasuke. „Naruto. Hier in diesem Drecksloch kannst du niemanden vertrauen. Nicht einmal dir selbst.Aber wenn du überhaupt jemanden trauen möchtest, dann kannst du es nur bei Sasuke.“ Seine Stimme klang gleichgültig, aber irgendetwas, etwas was ich nicht heraus hören konnte,war seltsam. Ergeben seufzte ich und sah den beiden fest in die Augen. Konnte ich ihnen Vertrauen? Kann ich überhaupt jemanden Trauen. Denn die Umgebung riet mir dringend davon ab. „Hör zu. Selbst wenn du mich nicht magst, werde ich dich beschützen. Denn wenn du stirbst, sterbe ich auch. Wenn du Scheiße baust, haue ich dich wieder raus. Aber im Gegenzug verlange ich Ehrlichkeit.“ Sasuke kam mir näher,doch ich wand mein Kopf ab. Sollte ich zustimmen? Oder doch nicht? Ich habe noch nie jemanden immer die Wahrheit gesagt. Nicht mal Hinata und Kiba. Nicht mal ihnen. Und jetzt soll ich so einem daher gelaufenen Idioten die Wahrheit sagen? Zugeben, dafür komme ich hier vielleicht lebend raus. Aber wie stark ist Sasuke? Kann er mich wirklich »Beschützen< Ich wollte gar nicht beschützt werden. Wofür habe ich all diese Jahre gekämpft? „Gut, ich schliesse eine Art Vertrag mit dir. Aber ich kann auch gut auf mich selber aufpassen.“ Belustigt hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue und schlug in meine ausgestreckte Hand. „Dann machen wir es so. Du sagst mir die Wahrheit und ich helfe dir ab und zu mal.“ „Okay, da wir uns ja jetzt alle wieder vertragen haben, kommen wir zu den etwas wichtigeren Dingen. Woher kennst du Madara?“, rief Sai auf einmal. Ich erzählte ihnen möglichst genau, was an meinem ersten Schultag geschah. „Und dann fragte er mich: Wie heißt du?“ „Lass mich raten, du hast ihm deinen Namen verraten.“ Ich nickte einfach nur. „Deinen wahren Namen?“ „Welchen sonst? Ich habe keinen anderen.“ Sasuke zog fester an meinem Oberarm. „Hast du überhaupt eine Ahnung was du getan hast?“, zischte er. Erschrocken weiteten sich meine Iriden. Ich konnte nicht verstehen, was für ein Problem er hatte. „Nein.“, flüsterte ich erst. „Nein habe ich nicht und jetzt lass mich endlich los, Bastard.“ Mit einem Ruck befreite ichmich und rieb vorsichtig über sie Stelle, wo er so fest zu gedrückt hatte. „Ganz einfach, höhergestellte Dämonen wie Madara Uchiha können Namen dazu benutzen, dir das Leben zur Hölle zumachen. Namen geben ihnen Macht über dich. Er kann jetzt eigentlich alles mit dir machen. Und das nur weil du ihm deinen wahrenNamen verraten hast.“ „Aber wir kennenseinen Namen doch auch. Warum benutzen wir Madara´s Namen nicht einfach um »Macht« über ihm zu haben?“, wagte ich einen Versuch. Sasuke schnaufte und fuhr fort und zerstörte ganz neben bei auch noch meine Hoffnung. „Ganz einfach, weil niemand hier so blöd ist und versucht Madara unter Kontrolle zubringen. Dazu müsste man mental einfach stärker sein. Und dass ist für uns rangniedrigeren Dämonen unmöglich. Ganz zu schweigen davon, dass du das schaffen könntest, du Mensch.“ Mit diesen Worten schwang er sich mühelos über die Brücke und landete elegant auf der anderen Seite. „Also wirklich, Sasuke! Du hättest den kleinen Naru doch mitnehmen können. Jetzt muss er ja nochmal über diese böse Brücke laufen.“, erboste Sai sich. „Mach es doch selber,Blutsauger.“, gab Sasuke nur zurück und verschwand durch die Tür von Sektor 2. „Hmm,tut mir ja leid, aber es nicht meine Aufgabe dir bei so etwas zu helfen, also musst du wohl oder übel über die Brücke laufen.“, meinte er und hüpfte schon fast über den Spalt. „Ach und pass auf die Vampirfische auf. Ich warte in eurem Zimmer.“ Der Weg durch Sektor 2 war wie zuvor einfach nur wiederwärtig. Die Wände waren grau und monoton. Ich war mir ziemlich sicher,dass es zum psychischen Abbau so angelegt wurde. Dieses Immerwährende zeigt den Gefangenen,dass sich nichts ändern wird. Es wird immer das selbe Grau sein, so wie es immer gleich grausam ist. So in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie einer der Gefangenen aus seiner Zelle kroch. Erst als ich das unregelmäßige Gurgeln hörte,bemerkte ich ihn. So wie er da lag, die Hand auf die klaffende Wunde an seinem Bauch haltend, gab er ein jämmerliches Bild ab. Allein dieser Anblick sagte mir, dass dieser Mann definitiv sterben wird. Ich kniete mich hin, um zu gucken ob ich seinen Tod vielleicht etwas angenehmer gestalten könnte.Gerade als ich meine Hand nach dem Mann austrecken wollte, sauste etwas an mir vorbei, doch ich konnte gerade so noch ausweichen. Ein winziges Ziehen machte sich an meiner Wange breit. Ich strich darüber und bemerkte den kleinen blutenen Schnitt. „Die Arschgeburt gehört mir,klar ?“ Vor mir stand ein zwei Köpfe größerer Mann und funkelte mich wütend an. Seine silberfarbenen Haare waren mit Gel zurück gekämmt worden und sein Schwarzer Mantel mit roten Wolken bestickt, war leicht geöffnet. Um seinen Hals baumelte ein Dreick, welches von einem Kreis umschlossen wurde. Ein Jashinist! Diese mysteriöse Religion, die vor drei Jahren wie aus dem Nichts entstand. Sie war vor allem durch ihre illegalen Folterungen und Opferungen bekannt. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, aber die Sense des Jashinisten drückte plötzlich gegen meine Kehle. Nicht einmal schlucken konnte ich, denn sonst würde mir die rasiermessersscharfe Sense den Rest geben. Ich durfte jetzt bloß keine Angst zeigen. Viel schlimmer als damals konnte dieses Drecksloch docheh nicht werden. Ich muss nur den Moment abwarten, an dem dieser Silberkopf unaufmerksam wird. „Das war meine Beute, du verschissener Hurensohn. Und wegen dir ist sie jetzt tot. Das heißt du wirst jetzt für das Ritual herhalten. Sei froh, dass ich als würdig genug erachte dich meinem großen Gott zuopfern. Aber wie werde ich dich opfern? Vielleicht sollte vorher noch ein bisschen mit dir spielen?“, fing er an und setzte ein dreckiges Lächeln auf. Mit diesen Worten drückte er das Stück Metal auf meinen Bauch. Die Spitze krallte sich in mein Shirt und ritzte die Haut leicht an. „Hör auf mit dem Scheiß und mach hin. Ich muss noch die Steuern einsammeln, du Schimmelhirn.“, wurden wir unterbrochen. Aus der Zelle vor und kam ein Mann mit einem identischen Mantel wie das Schimmelhirn. Sein Gesicht wurde aber von einer Maske verdeckt, sodass man einzig und allein die stechenden grünen Augen erkennen konnte. Verärgert kam er auf uns zu, weshalb der Jashinist etwas abgelenkt war. Blizschnell duckte ich mich unter der Sense hinweg und sprintete auf den Angreifer zu. Ich holte aus und pfefferte meine Faust in das Gesicht des Silberkopfes.Ein Knirschen war zu hören als sein Kopf zurück geschleudert wurde und das Blut klatschte teilweise auf seinen Partner, teilweise an die Wand. Geschockt stockte ich, obwohl ich eigentlich rennen wollte. Aber ich konnte einfach nicht. Nein niemals hätte ich gedacht, dass der Schlag solche Auswirkungen haben könnte. Der Kopf des Sensenschwingers saß völlig verformt auf dem Rumpf und zeigte in die entgegen gesetzte Richtung von mir. Das kann doch nicht möglich sein! Man kann doch nicht mit einem einfachen Schlag ein Genick brechen. Plötzlich ging ein Ruck durch mein Körper und ich fühlte ich wie langsamm schwächer wurde. Der Maskenmann hatte mir mithilfe seiner tentakelartigen Arme irgendein Gift injiziert. Gequält hustete ich und verzog das Gesicht. Für mich fühlte es sich fast wie eine halbe Ewigkeit an , doch mein Körpergewicht würde so schwer, dass ich mich nicht mehr halten konnte und auf die Knie sackte. Sogar mein Atem wurde schwer un des kam mir vor als würde ich Blei schlucken müssen. Mein Verstand war im Gegensatz zu meinem Köper noch immer klar und nahm jedes Detail auf. „Du schleim-scheißende Hackfresse! Ich bringe dich um! Ich opfere dich Jashin.“,brüllte der kleinere Mantelträger und spuckte mir vor die Knie, nachdem er seinen Hals mit einem fürchtelichem Kreischen wieder richete. Blut lief ihm immer noch aus der Nase. „Reg dich ab, Hidan. Geh und opfere den Jungen einfach. Aber mach nicht zulange. Zeit ist Geld und Geld ist alles was zählt.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich mit diesem Irren alleine. „Kakuzu! Wo willst du hin?“, schrie Hidan ihm hinterher. „Steuern einsammeln. Wir müssen heute Abend zum Survival Game. Ich möchte nicht,dass während meiner Abwesenheit Leute sterben und ich so nicht an mein Geld komme, das sie mir zahlen sollten.“, erwiederte Kakuzu noch, ehe er in einer anderen Zelle verschwand, wokurze Zeit später markenerschütterne Schreie zu hören waren. Hidan schnaubte nur und griff nach meinen Haaren. Ich wusste genau, was jetzt kommen würde. Seine kalten Finger vergruben sich tief in meine Kopfhaut und ich konnte ein schmerzvolles Stöhnen einfach nich mehr unterdrücken. Ich biss meine Zähne zusammen und konnte Blut schmecken. Offenbar hatte ich mir auf die Zunge gebissen. „Hehe, glaub mir. Gleich kommst du in den wahren Genuss von Schmerzen.“ Mit diesen Worten schleifte er mich direkt in sein Zimmer. Der raue Betonboden scheuerte durch den dünnen Stoff meines Gakurans und riss meine Haut auf. Nach und nach wurde die schwarze Baumwolle von Blut getränkt. Würde Sasuke kommen und mir helfen? Natürlich nicht! Immerhin hatte ich so großspurig den Mund aufgerissen und gesagt ich könnte es alleine. Von wegen. Dieser Ort hier ist anders. Hier kann ein Mensch auf eigene Faust einfach nicht überleben. Das Zuschnappen der Fesseln um meine Gelenke riss mich aus meinen Gedanken. Und da stand er nun. Mein Untergang. Vorsichtig und akribisch,was man von seinem Auftreten eher nicht erwartete, ritzte er eine Art Pentagramm in den Boden. Danach ließ er eine rote Flüßigkeit in die Rillen laufen und begutachtete zufrieden sein Werk. „Dein Blut riecht eigenartig, aber nicht schlecht. Es wird mir eine Ehre sein dich meinem Schöpfer Jashin-sama zu opfern.“ Voller Andrenalinschwang Hidan seine Sense über dem Kopf und lies sich auf mich nieder sausen. Die Spitze drang in meinem Fleisch ein und ich schrie panisch auf. Hidan lachte nur und spielte ein wenig in meiner Wunde am Bauch herum. Als er sie rauszog,dachte ich für einen Moment an meine Mutter. War sie genauso? Keuchend versuchte ich mich zu krümmen und meinen Körpern ein zurollen, nur um den letzten Funken möglichen Lebens zu erhalten. „Jetzt hast du wohl doch nicht mehr so eine große Klappe, du Drecksbalg!“, meinte der Silberhaarige und leckte laziv über die blutgetränkte Spitze des Metals. »Verreck dran. Verreck an meinem Blut!«, dachte ich in dem Moment voller Hass. „Ich muss ja zugeben, du bist echt nicht schlecht,aber um mich zu besiegen reicht es noch lange nicht.“, brüllte mein Peiniger und lachte völlig wahnsinnig auf. Abprupt hörte er auf und musterte mich mit einem seltsamen Blick. „Du bist echt nicht schlecht.“, wiederholte er und plötztlich kam ich mir wirklich schutzlos vor. Das Gift und die Fesseln machten mich bewegungsunfähig und eine Möglichkeit irgendwie zu fliehen sah ich nicht. „Ich werde schön mit dir spielen.“ Ein weiteres Mal schlug die Sense in meinem Körper ein und versenkte sich in meinem Armgelenk. Meine Augen brannten fürchterlich, so fürchterlich. Als sich die Waffe mit einem schmatzenden Geräusch aus meinem Arm löste, konnte ich die Tränen einfach nicht mehr zurück halten. Ich schmeckte die warme Flüßigkeit auf der Zunge,wo sie sich mit dem metallischen Geschmack des Blutes mischten. „H-hör auf.“, flehte ich, aber ich war zu leise. Hidan hatte mich nicht verstanden. Und selbst wenn, hätte er auch nicht aufgehört. Es schepperte plötzlich unerwartet. Sofort wurden meine Lebensgeister wieder aktiv. Vorsichtig rollte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Dort lag Hidan kniend auf dem Boden. Seine Hand krallte sich fest in den Mantel, während er verzweifelt nach Luft schnappte. „Du Bastard! Wa-s hast du mit mir gemacht?“, keuchte er verzweifelt und verzog das Gesicht vor Schmerzen. „Das z-ahl ich dir heim.“,brachte er noch heraus ehe er zusammenbrach. Ich verstand ihn nicht, so wie vieles in letzter Zeit. Ohne groß nach zudenken, versuchte ich die Sense zufassen zubekommen, dasie schon fast neben mir lag. Aber ich musste mich beeilen, da ich sonst auf Grund des großen Blutmangels, das Bewusstsein verliere. Mit der nur noch fast tauben Hand erwischte ich die Klinge und zuckte vor Schmerzen zusammen,als sie sich in meine Handfläche bohrte. Vorsichtig, um noch mehr Wunden zu meiden, positionierte ich das kalte Metall an die Öffnung der Fesseln. Es dauerte ein wenig, bis ich ein Klicken hörte und das schwere Gewicht um mein Handgelenk verschwand. Das gleiche wiederholte ich bei der linken Hand und an den Beinen. Als ich endlich frei war, rieb ich meine rot angeschwollenen Gelenke und stolperte panisch auf den Augang zu. Ich wollte hier einfach raus und weg von diesen Sektenanhänger. Scheppernd schleuderte ich die Sense in denRaum und glaubte insgeheim schon an einem Sieg. Doch im selben Moment ging ich drei Schritte rückwärts, denn vor mir stand Hidans Partner Kakuzu. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich war doch gerade erst dem Tod von der Schippe gesprungen und jetzt sitze ich praktisch auf seinem Schoß. Ich hatte nichts womit ich mich verteidigen konnte. Die Sense war zu weit weg. „Geh schon. Ich habe besseres zutun als dich jetzt zu töten. Ich muss mein Geld zählen.“ Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und flüchtete panisch aus dem Raum. Erschöpft rutschte ich die Wand runter und begutachtete meine Wunden. Über meinem Bauch zog sich ein klaffender Riss, aber er blutete nicht stark. Viel mehr Sorgen machte mir mein Arm. Um ehrlich zu sein hingen die beiden Teile praktisch nur noch ein wenig Haut und Sehnen. Zischend atmete ich aus und überlegte fieberhaft, wie ich meine Verletzungen behandeln sollte. Genau passend betrat Sai den Raum und keuchte auf. „Was zu Geier ist mit dir passiert?“, wollte er wissen und hielt sich die Nase zu. „Bin Hidan und Kakuzu begegnet.“, gab ich schwach zurück. „Da hast du nochmal Glück gehabt. Die sind nämlich auch Death Game Kandidaten.“ Das hatte ich mir schon fast gedacht. „Uh, ich glaube ich hole mal eben Sasuke oder Shin. Die werden dich verarzten. Ich kann mir diesen Blutgeruch einfach nicht mehr an tun.“ Ich hörte ihn davon eilen, blendete aber alles andere aus. Auf einmal spürte ich einen Luftzug, auf dem gleich eine angenehme Wärmequelle folgte. Unbewusst gierte ich danach, aber der Schmerz,den mein Arm entsandte, machte mich fast wahnsinnig. „Baka. Was machst du nur für eine Scheiße.“, hörte ich Sasuke murmeln,aber mein Kopf drehte sich so sehr, dass mir schlecht wurde. „Shin! Beeil dich!“ „Stress mich nicht, klar? Sonst kann ich nicht arbeiten.“, schnauzte eben dieser zurück. Ich wurde auf irgend etwas weiches gelegt und der Schmerz dämmte etwas ein. „Junge, das wird dir gleich verdammt weh tun, ja? Aber tu mir den Gefallen und halte durch.“ Ich deutete ein Nicken an, wusste aber nicht ob sie mich verstanden. Mir wurde irgendetwas in den Mund geschoben, was sich trocken und alt anfühlte. Mein ausgedörrter Hals kratzte unangenehm und ich wünschte mir nicht mehr als ein wenig Wasser. Doch bevor ich meinen Wunsch äußern konnte,vergruben sich meine Zähne sich tief in das Holz. Mir blieb die Luft weg vor Schmerzen und am liebsten hätte ich mir den Arm abgerissen. Hauptsache der Schmerz hörte endlich auf. Meine unversehrte Hand krallte sich stattdessen in die von Sasuke und hinterließen blutige Abdrücke. Während Shin mir weiterhin den Arm richtete,spürte ich auch Sasuke´s Hand auf meiner Stirnn ruhen, wo er beruhigend immer wieder über mein Gesicht strich. Mir wurde heiß und kalt. Immer abwechselnd. Mit einem letzten Aufschrei verlor ich das Bewusstsein. „Wie geht es ihm?“, fragte Sasuke an Shin gerichtet. Doch der zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin so weit auf Erste Hilfe spezialisiert, aber ich habe keine Ahnung wie schnell Wunden dieses Kalibers bei Menschenheilen. Aber so wie er aussieht, wird er das Survival Game nicht durchstehen.“ „Er muss aber. Er muss jedes einzelne Game mitspielen.“ „Seid ihr fertig?“, rief Sai von weiten, da ihm wegen dem Blut noch immer die Eckzähne rausragten. „So ziemlich.“,gab Shin zurück und stand auf. „Ich leg mich wieder hin.“ „Ihr wisst schon , dass ich wach bin oder?“, wollte ich schließlich wissen. Sasuke´s sonst so regungsloses Gesicht zeigte erst Verwunderung,dann Besorgnis und zum Schluss Wut. „Was hast du dir dabei gedacht, dich mit Hidanund Kakuzu anzulegen?“, donnerte er, der sonst so kühle Sasuke. „Hab ich nicht mit Absicht gemacht.“ „Tse.“ „Kannst du aufstehen?“, wollte Sai wissen, als er auf uns zu kam. Ich nickte und stemmte mich unter großer Anstrengung hoch. Keuchend kam ich zum Stehen und sah direkt in Sasuke´s Augen, bevor er sich umdrehte und mich scheinbar irgnorierte. „Naruto, du bist gerade mal einen Tag hier und bringst dich fast durchgängig in Schwierigkeiten.“, meinte Sai anklagend und schüttelte den Kopf. Sasuke antwortete an meiner Stelle. „Das liegt daran, dass er ein Schwachkopf ist. War er schon immer.“ Wütend funkelte ich ihn an und wollte ihm eigentlich sagen,was ich von ihm halte,doch mein Magen kam mir in die Quere. „Ich habe Hunger. Wo gibt es was zu essen?“ „Geh Jagen.“ „Wie Jagen? Wo soll ich bitte schön jagen gehen?“ „Teme, hier natürlich. Hier läuft die Beute doch frei rum.“ „Sasuke. Wir müssen unserem kleinen Schützling doch sagen,wie er jagt. So kann er es doch nicht wissen. Die Menschenbekommen ihre Beute doch so auf den Teller gelegt.“, mischte sich nun Sai ein. Ich bekam das Gefühl nicht los,wie ein Kleinkind behandelt zu werden. „Weißt du , Naruto, wir ranghöheren Dämonen jagen kleinere Dämonen und essen die dann. Aber ich fürchte für dich muss ersteinmal der Frass aus der Caferteria reichen. Denn mit dem Arm kannst du keine Dämonen jagen. Kommst du mit, Sasuke?“, fuhr Sai fort und ließ es sich nicht nehmen mit der Hand durch meine Haare zu wuscheln. MeinHerz zog sich zusammen und klopfte unangenehm in meiner Brust. Ich fühlte mich so sehr an Kiba und Hinata erinnert,dass ich sogar die Tatsache vergass, dass die Dämonen sich gegenseitig auffressen. Kiba. Hinata. Die Cafeteria lag im nördlicheren Teil des ersten Sektors. Schon von weitem konnte man die tosende Masse an Dämonen hören und ich fühlte mich, als wäre ich in einen Schraubstock geraten. „Das ich in die Cafeteria muss...“, murmelt Sasuke schon seit dem Aufbruch. „Ach halt die Klappe.“, knurrte ich ihn an, da er mir so langsam echt auf dem Sack ging. Er warf mir einen bitterbösen Blick zu und stieß die Tür zu meiner Essmöglichkeit auf. „Dem hast du es aber gegeben.“, meinte Sai verschwörerisch und ging Sasuke hinterher. Die Cafeteria unterschied sich nicht sonderlich von den anderen Räumen hier. Wie auch zuvor wurde alles in Grau gehalten. Ein paar Tische würden hier herzlos reingestellt, die aber noch lange nicht ausreichten, um ein viertel der Sträflinge eine Sitzmöglichkeit zu bieten. Sasuke und Sai saßen an einem der hinteren Tischen und hatten drei Tablettes mit Essenvor sich stehen. Ich bedankte ich bei ihnen und setzte mich neben Sasuke, der zwar immer noch ein wenig beleidigt wirkte, aber ansonsten eine kalte Miene auf gesetzt hatte. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich die Atmosphäre verändert hatte und die Gefangenen die Lautstärke zurück gedreht hatten. Stattdessen tuschelten sie untereinander und tauschten heimliche Blicke aus. Ich beschloss sie erst einmal zu ignorieren undandere Fragen zu stellen. Fragen, die mir wichtiger erschienen. „Wie läuft das hier ab? Kann man hier einfach alles und jeden Abschlachten oder wie darf ich den Vorfall von vorhin verstehen?“ Ich verschwieg ihnen wissentlich, wie ich entkommen war. Wie ich mich vor einer Opferung retten konnte. Eigentlich hatte ich erwartet,dass Sai meine Fragen beantwortet,aber Sasuke über nahm es dieses Mal, wenn auch eher wiederwillig. Nervös kratzte ich an meinem Verband am Arm und irgnorierte so gut wie möglich den stechenden Schmerz, der wie Feuer brannte. „Es gibt hier folgende zwei Regeln, die für uns Death Gamer gelten. Die Erste: Wenn der Partner stirbt während eines Spiels stirbt, wird der andere nach Spiel beseitigt. Sollte er außerhalb eines Spiels sterben, kommt sein Partner zum Sektor 4 und stirbt da nach langer Folter. Das heißt im Endeffekt sterben beide. Die Zweite Regel, die im Allgemeinen für jeden gilt, ist einfach. Sieh niemals weg. Egal was passiert, selbst wenn deine große Liebe gerade vergewaltigt oder abgeschlachtet wird, musst du hinsehen. Sonst landest du in Sektor 4. Gehorchst du den Anweisungen der Wächter nicht, kannst du dich ebenfalls auf einen Besuch in Sektor 4 freuen.“ Ich schluckte, denn keine einzige dieser Regeln wurde zum Schutz aufgestellt, wie es sonst immer üblich ist. Nein, sie würden einzig und allein, dazu aufgestellt um uns Irre zu machen. „Die Hirarchie ist hier folgendermaßen aufggestellt: Ganz oben steht natürlich Madara. Er ist praktisch Ki shima umi, also unser Gefängnis. Danach kommt noch irgendein Handlanger, den ich nicht kenne. Jedenfalls leitet er die Anbu-Wächtereinheit hier. Danach kommt Orochimaru, der die ganz normale Wächtereinheit leitet. Dann haben die Wächtereinheiten das Sagen. Gleich darauf folgen die Gefangenen der Stufe S, die Death Game Player, also wir. Als nächstes folgen die Gefangenen,die in Abstufungen von A nach E klassifiziert werden.“ „Ich bin übrigens Stufe S, aber kein Death Game Player, da ich mich um die Neulinge kümmere. Shin auch.“, warf Sai noch eben schnell ein. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte,doch bei diesem unbekannten Handlanger wurde mir ganz mulmig. „Gibt es noch etwas, was ichwissen sollte?“ „Ja, es gibt danoch die drei...“, fing Sasuke an, wurde aber jäh abgebrochen als mir jemand in die Seite pikste und laut fragte: „ Spielst du mit uns, O-nii-chan?“ Vor mir standen drei kleine Kinder und sahen mich mit unschuldigen Blicken an. Bevor ich auch nur reagieren konnte, kletterte offenbar der Anführer der Bande auf meinen Schoß und fragte noch einmal vollkommen harmlos, ob ich mit ihnen spielen könnte. Verdutzt sah ich die anderen Beiden an, die nur zustimmend nickten. Ich seufzte ergeben und wollte eigentlich zustimmen, als in mir wieder der glühend heiße Punkt im Inneren meiner Seele aufstieg. Ohne auch wirklich wahr zunehmen ,was ich tat, griff ich nach dem Handgelenk des Jungen mit meinem gesunden Arm und schleuderte ihn mit aller Kraft in die entgegen gesetzte Richtung. Nur weit weg von mir. Der Junge krachte gegen die graue Wand und ging jaulend zu Boden. Eigentlich wollte ich schon hinter rennen und einen nach setzten, damit der Bengel stirbt, aber ich stoppte. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ich in der kurzen Zeit, die ich hier verbracht habe, mich schon so verändern würde. Vorher hätte ich nicht ein Kind in irgendeiner Weise verletzt und jetzt denke ich schon über das Tötennach? Ich ging achtsam auf den Jungen zu. In der gesammten Cafeteriaist es still geworden, schon fast wie ausgestorben. „Tu ihm nichts! Tu Konohamaru nicht weh!“, schrie das einzige Mädchen aus der Gruppe aufgebracht und stellte sich vor ihrem verletzten Freund. Der andere Junge tat es ihr nach und schniefte ,als Zustimmung, geräuschvoll. „Warum sollte ich denn nicht? Er hat immerhin auch versucht mich zu töten, oder etwa nicht?“,erwiederte ich gelassen, mein Blick aber auf die vergiftete Klingegerichtet, die Konohamaru noch immer in der Hand hielt. Verschämt sahen die beiden Freunde von dem kleinen Killer zur Seite. „Moegi! Udon! Ihr braucht mich nicht zu beschützen! Mit diesem Arsch werde ich noch selbst fertig.“, befahl er ihnen und stand, wenn auch etwas ungeschickt wieder auf. Gleichzeitig hob er sein Messer wieder in eine Angriffsposition und stürmte auch gleich los. Ich konnte mir einfach ein Kichern nicht verkneifen. Die drei Chaoten erinnerten mich unheimlich an Hinata, Kiba und mich. Noch bevor Konohamaru auf meine Gegenwehr reagieren konnte, schlug ich ihm bereits das Messer aus der Hand und entwaffnete ihn somit. Zumindest ist meine Vergangenheit für etwas gut. „Lässt du mich bitte in Ruhe? Ich bin noch verletzt und unglaublich müde, da kann ich keine kleinen Kinder gebrauchen.“ Wiederwillig nickte der Kleine und ich ließ ihn los. „Darf ich dir vorstellen: Die drei Geisterkinder, Konohamaru, Moegi und Udon. Sie sind bekannt für ihre fiesen Streiche, bei denen schon der eine oder andere draufgegangen ist.“,stellte Sasuke die Drei noch einmal vor. Wütend sah ich ihn an. „Warum hast du nicht vorher etwas gesagt?“, wollte ich von ihm wissen. „Sie haben mich unterbrochen, bevor ich es dir sagen konnte.“, verteidigte er sich sich. „Und jetzt komm. Gleich werden die Halsbänder verteilt.“ Schweigend folgte ich ihm. Wenn die Halsbänder erst einmal umgelegt wurden, war ich wirklich ein Teil des Death Games. Das beklemmende Gefühl kehrte mit aller Macht zurück und nahm mir wie zuvor die Luft zum Atmen. „Ich töte dich beim nächsten Mal, O-nii-chaaan!“, rief Konohamaru noch hinterher,als wir uns langsam einen Weg durch die Dämonenmasse bahnten. Sai blieb zurück. „Glaub ja nicht, dass du etwas Besonderes bist, nur weil du jetzt ein Dämon der Stufe B besiegt hast. Die Geisterkinder sind nur soweit gekommen, weil sie so trickreich sind.“, zischte mir jemand ins Ohr als wir die Tür erreichten. In unserer Zelle erwartete uns bereits ein schwarzer Kasten, der mit einem samtartigen Stoff bezogen wurde. Vorsichtig strich ich rüber. „Menschenhaut.“, sagte Sasuke und ließ den Verschluss aufschnappen. „Hä?“, war alles was ich rausbrachte. „Der Kasten und die Halsbänder bestehen aus Menschenhaut.“ „Das kann doch nicht wahr sein.“ Ohne zu Zögern legte er sich das Schwarze Lederband um und holte auch schon das Zweite raus. An beiden baumelten identische Metalplatten, die in dem fahlen Licht ein wenig schimmerten. Als er es mir anlegen wollte, wich ich unter seinen Armen hinweg aus. „Eher holt mich der Teufel, bevor ich mir dieses Ding anlege.“,kreischte ich schon fast hysterisch, aber Sasuke schmunzelte nur. „Aber der Teufel hat dich doch schon längst geholt.“ Mit diesen Worten riss er das Identifikationsplätchen von meinem Halsband ab und klemmte es an sein Eigenes. Warum? „Ich werde es nicht tragen. Garantiert nicht. Echt jetzt.“, erwiederte ich,dennoch schien es ihn noch mehr zu belustigen. „Oh, wenn du wüsstest, Kleiner. Wenn du wüsstest.“ Knapp zwei Stunden später schwebte ich auf ensgten Raum, mit verbundenen Augen im Himmel. Die Rotoren des Helikopters waren stetig und monoton, sodass ich nicht mal das ungefähre Wetter bestimmen konnte. Nur Sasuke´s Rücken an meinem gepresst, beruhigte mich ein wenig. Fast schon automatisch wanderte meine Hand zu dem Halsband. Ich spürte die erste Metallschlaufe, an der zuvor noch das Identifikationsplättchen hing und dann zu der zweiten, wesentlich dickeren Metallschlaufe auf der rechten Seite meines Halses. Meine Handflächen schwitzten und ich wurde von Sekunde zu Sekunde immer nervöser. Erst jetzt wurden mir die Gefahren des Survival Games bewusst. Wir hatten keine Ahnung wo wir landen werden oder was uns da unten erwartet. Oder was uns da oben erwartet. Ich war verwirrt, aber eine Sache war mir klar. Das Survival Game wird hart. Ein Ruck ging durch das Gehäuse des Helikopters und im nächsten Moment spürte ich einen scharfen Luftzug. Panisch ergriff ich Sasuke´s Hand und drückte fest zu. Mein Atem ging kurz und schnell. Unserer Körper wurden nach unten gezogen und schon befanden wir uns im freien Fall. Das Survival Game beginnt. -------------- Ich danke noch einmal meiner superschnellen Beta Animefan und selbstverständlich allen Lesern. Und vielen Dank für die netten Kommentare. Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn einige Charaktere sich eigenständig gemacht haben und ein wenig Ooc wurden. Wir sehen uns im nächsten Kapitel von Down to Hell and Destruction wieder. Und hehe hähähä, das Survival Game beginnt und es wird eine große Wende in Naruto's Gefühlswelt geben. Aber nicht zwingend positiv. Und es wird wieder etwas brutaler.^^ LG TheGroooah Kapitel 5: Destruction Four: Believe it. This is reality -------------------------------------------------------- Destruction Four: Believe it. This is reality. Der Wind zog an meinen Kleidern und für einen lächerlichen Moment dachte ich, ich würde fliegen. Doch mit rasend schneller Nüchternheit stellte ich fest, dass ich auf dem Boden zerplatzen werde, wie ein Ei in der Mikrowelle. Meine Hand umklammerte noch immer Sasuke´s. Hatte er denn keine Angst? Immerhin befanden wir uns im freien Fall und Fallschirme gab es auch nicht. Die Luft rauschte in meinen Ohren und wurde fast unerträglich. Da meine Augen noch immer verbunden waren, hatte ich keine Ahnung, worauf ich landen würde. Nervös strampelte ich in der Schwerelosigkeit herum, um irgendwie nach oben zu steigen und mich in den Helikopter setzen zu können. Doch das Knattern des Motorgeräusches entfernte sich bereits mit hohem Tempo, sodass ich ihn schon nach ein paar Sekunden nicht mehr hören konnte. Plötzlich ging ein Ruck durch meinen Köper und presste den wenigen Sauerstoff, den ich noch hatte, gewaltsam aus meinen Lungen. Meine Glieder konnten dem abrupten Widerstand nicht standhalten und wurden schmerzhaft nach unten gezogen. Ich spürte Sasuke´s Arm um meiner Hüfte und wurde aus unerklärlichen unruhig. Die Fingerspitzen, die meinen nackten Becken berührten, fühlten sich kalt an. Gerade so als ob sie aus dem Kühlschrank geholt wurden. Nachdem sich mein Körper sich wieder einigermaßen normalisiert hatte, konnte ich wieder klar denken und bemerkte, dass wir langsam und sanft wie eine Feder zu Boden sanken. „Hmm, kein guter Landeplatz.“, hörte ich Sasuke hinter mir nuscheln. Sein Griff verstärkte sich, als ich den Wind plötzlich von vorne spürte. Aber genauso schnell stoppte es wieder, aber so wirklichen Boden konnte ich nicht spüren. Es war unter meinen Füßen fest, aber gleichzeitig locker. Neugierig ließ ich mich auf die Knie fallen und tastete den vermeintlichen Boden ab. Er war siedend heiß, weshalb ich laut vor Schmerzen aufstöhnte. War das Sand? Oh bei Jashin, lass es bloß keine Wüste sein. „ Was machst du da?“, wollte mein Partner von mir wissen. „Heraus finden, wo wir sind.“ „Nimm doch einfach deine Augenbinde ab.“ Es dauerte einen Moment bis ich dieses Lederteil von meinem Kopf lösen konnte, aber im selben Augenblick wünschte ich mir es sein gelassen zu haben. Meine Augen tränten wegen der Sonneneinstrahlung, die sie einfach nicht gewohnt waren. Meine Sehnerven wurden angegriffen und zuckten wie Blitze durch die empfindlichen Bahnen und verursachten mir üble Kopfschmerzen. Für einen kurzen Moment erblindete ich sogar. „ Stell dich nicht so an.“, gab Sasuke zu verstehen, dem mein »Leid« anscheinend nicht unbemerkt geblieben war, aber ansonsten nicht interessierte. Aber Ärgern konnte ich mich über seine barsche Behandlung nicht, da mir schlicht und ergreifend der Atem stockte. Vor mir stand der mürrischste Mann, den ich kannte, in seiner vollen Pracht. Schwarze Schwingen ragten aus seinem Rücken, die ihn majestätischer als alles andere aussehen ließ. Nicht einer der wunderschönen Raubvögel, die ich manchmal zu beobachten pflegte, konnte sich mit ihm messen. „Was bist du?“,fragte ich ihn dieses mal. „ Konoha-Tengu.“, war seine kurz angebundene Antwort. Ohne weiter Notiz von mir zu vernehmen, ließ er seine Flügel wieder in den Körper gleiten. Danach reckte er seinen Kopf und hielt nach etwas Ausschau. Nach einer Weile schien er sein Objekt ausgemacht zu haben und bedeutete mir mit einer Handbewegung ihm zu folgen. „Ich habe während unseres Falls einen Wasserquelle ausmachen können.“, antwortete er, ohne dass ich die Frage direkt stellen musste. Ich hatte die Entfernung deutlich unterschätzt. Die Sonneneinstrahlung war so hart, dass ich schon nach kurzer Zeit nach Wasser lechzte. Doch die Oase schien mir so fern und jedesmal wenn ich dachte, wir wären gleich da, tat sich eine weitere Ebene auf. Einzig und allein die kleinen Sandberge sorgten für ein wenig Ablenkung. „Sasuke?“ Er brummte als Antwort. „Wie ernähren wir uns?“ „Wir gehen jagen. Essen alles was uns gelegen kommt.“ Angewidert verzog ich den Mund. Ich würde viel lieber einen Ramen essen. Seufzend zog ich mir die Jacke aus und legte sie über meinen Kopf, sodass sie trotzdem noch meine Schultern und Arme bedeckte. Wir gingen weiter und es war schon fast Abends als wir die ersten Ausläufer der Wasserquelle erreichten. Geschafft ließ ich mich in den kaum abgekühlten Sand fallen und wollte nur noch was trinken. Mein Körper war so schwach,das ich meinen heilen Arm nicht einmal mehr hoch heben konnte, geschweige denn den Verwundeten. Sasuke stand über den Fluss gebeugt und starrte das Wasser an. Kurz tunkte er seine Hand hinein und zog sie mit einem Zischen wieder raus. „Mist. Das ist nicht gut.“,fluchte Sasuke leise. Somit erweckte er mein Interesse, weshalb ich mehr oder weniger zu ihm kroch. „Was ist los?“, fragte ich schwach, versuchte aber das Zittern meines Körpers zu verbergen. Er erhob sich und stierte das Wasser wütend an. „Es ist vergiftet. Der ganze verkackte Fluss kann uns umbringen, sollten wir ein Schluck davon trinken.“ Er atmete tief ein um sich zu beruhigen. Auch wenn ich ihn noch nicht so lange kannte, so konnte ich seine Anspannung erkennen. In mir machte sich die Enttäuschung breit. „Wir können jetzt nicht einmal mehr die Tiere essen, die hier in der Nähe leben. Denn wenn sie das Wasser getrunken haben, tragen sie das Gift in sich. Wenn sie nicht schon daran verreckt sind. Vor allem da dies kein gewöhnliches Gift ist. Es könnte ganze Dämonenarmeen mit nur einem Teelöffel umbringen. Und selbst danach bleibt das Gift erhalten. Es labt sich an den Leichen bis ein anderer Wirt das Gift in sich auf nimmt. Nehmen wir zum Beispiel ein Geier, der ein verseuchtes Kaninchen frisst. Das Gift überträgt sich dann auf den Vogel und der dann auf die anderen Tiere. Er braucht nur einmal scheißen und schon erkranken andere daran.“, endete Sasuke seine Schlussfolgerung. Soweit hatte ich nicht mal gedacht. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich noch beisteuern konnte, bis mir etwas einfiel. „Dann könnten ja vielleicht ein Paar unserer Gegner zum Opfer fallen.“, versuchte ich es einfach mal. „Eher nicht. Die anderen Dämonen werden das Gift wohl riechen und einen großen Bogen drum machen. Es gibt eigentlich nur ein Idiot, der dieses vergiftete Wasser trinken würde. Aber dem macht es auch nicht aus. Wahrscheinlich lacht er und fängt dann an zu wildern.“, mutmaßte der Tengu. Ich wusste aus irgendeinem Grund wen er meinte. Hidan. „Und was machen wir jetzt? Wo bekommen wir essen und trinken her?“ „Trinken kann ich dir geben. Aber unserer Essen muss gejagt werden.“ Essen muss gejagt werden, wiederholte ich die Worte noch einmal im Geiste, bevor ich begriff, was er meinte. Er würde die schwächeren Dämonen jagen und essen. Ich hatte dem nichts entgegen zu bringen. Schließlich mussten wir ja überleben. Aber wohl war mir bei der Sache gewiss nicht. „Und wie beschaffst du das Wasser? Ich meine du hast vorhin gesagt, dass alles in der Nähe verseucht ist.“ Sasuke nickte und hob seine flache Hand vor´s Gesicht. Wie als wenn Gummi gerieben wurde, knirschte es, wobei sich seine Hände langsam verformten. Nun ragten seine spitzen Fingernägel um zwei Zentimeter über dem Fleisch und funkelten bedrohlich in der untergehenden Sonne. „Guten Durst“, meinte er gelassen und riss sich im selben Atemzug die Pulsader am Handgelenk auf. „W-was machst du da?“, keuchte ich geschockt. Mein Blick ruhte unablässig auf den blutigen Arm. Ich sah zu wie die rote Flüssigkeit langsam vom Arm rollte und sich mit dem Sand vermischte. „Du wirst mein Blut trinken.“, bestimmte er mit einem Ton, der keinen Widerstand duldete. Trotzdem ging ich nicht darauf ein und rutschte von ihm weg. Egal wie durstig ich war, so wollte ich dennoch kein Blut trinken. „Stell dich nicht so an. Du bist hier nicht mehr in der Menschenwelt, klar? Hier gibt es so etwas wie Moral nicht. Du brauchst also keine Angst zu haben, dass dich die Gesellschaft verhöhnt.“,spöttete der Konoha Tengu, mit vollsten Gewissen ins Schwarze getroffen zu haben. Stimmt, hier war niemand, der sich über mich urteilen konnte.Ich brauchte hier nicht moralisch zu denken. So viel hatte ich immerhin kapiert, aber trotz allem wollte ich sein Blut nicht trinken. Belüge dich nur selber, Bengel! Jetzt wirst du dir selbst nicht mehr trauen können. Denn wir beide wissen, dass du dich nach diesem Blut sehnst. „Wer ist da?“, hauchte ich. „Wer ist da?“ Jemand sprach zu mir und es war definitiv nicht Sasuke´s Stimme. Seine klang nicht so agressiv. So verbittert. Verwirrt sah Sasuke mich an und schüttelte den Kopf. „Ich wusste ja, das Menschen es nicht vertragen all zu lange der Hitze ausgesetzt zu sein und schon gar nicht, wenn sie nichts zu trinken haben, aber du bist schon völlig wahnsinnig. Jetzt trink mein Blut einfach, sonst...“ Die Drohung brauchte er gar nicht aussprechen, ich wusste schon, dass er mich mit Gewalt dazu zwingen würde. Trotzdem weigerte ich mich. Wenn es sich nicht irgendwie vermeiden lässt, werde ich auch nichts trinken. Jetzt mach einfach. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Ich kann schon ein paar Gestalten riechen und meine Güte muffeln die. Ich zog die Augenbrauen zusammen und horchte kritisch in meinem Inneren. Doch alles, was ich da vor fand war Leere und der kleine rote Punkt. Sasuke funkelte mich während dessen wütend an. Ihm passte es gar nicht. „Musst du denn nichts Trinken oder Essen?“, fragte ich ihn, nur um zu beweisen, das ich noch geistig anwesend war. Er holte tief Luft und zog diese widerliche stickige Wärme ein. „Ich kann mühelos mehrere Tage ohne Nahrung auskommen. Und wenn du nicht wärst, dann hätte ich jetzt schon eine Beute erlegt.“ Mir klappte der Mund auf. „ Ach ja? Ich habe auch nicht darum gebettelt hier mit zu machen. Teme!“, stieß ich abfällig zwischen den Zähnen hervor. Er sagte gar nichts mehr und beobachtete die einzelnen Bluttropfen, die dem Handgelenk herunter rannen und ihr Ziel schließlich im Sand fanden. „Tse.“ Seine Hand riss an meinem Haar und kaum eine Sekunde später schmeckte ich sein Blut. Sein köstliches Blut. So schön kalt und rot. Aus dem Instinkt heraus gruben sich meine Zähne selbständig in sein Fleisch. Ich hörte ihn aufstöhnen und gleich darauf fluchen. Dennoch konzentrierte ich mich nur auf die rote Flüssigkeit, die meine Kehle herunter rann und meinen erhitzten Körper kühlte. Ich verfiel in eine Art Ekstase und wollte mehr. Mehr von diesem beschwingenden Gefühl. Mehr von dieser plötztlichen Verbundenheit mit Sasuke. „Naru-to! Es reicht. Hör auf.“, drangen seine Worte in mein Ohr. Sie klangen seltsam geschwächt. Vorsichtig löste ich meine Lippen von seiner Haut, aber nicht ohne zumindest noch einmal über die Wunde zu lecken. Ich hab´s dir gesagt, Kleiner. Du gierst nach Blut. Alles was dich jetzt noch interessiert ist Blut. Und dieser Sasuke ist Schuld, das du jetzt wahrhaftig zu einem Monster wirst. „Schnauze!“ Ich hatte es unbeabsichtig laut gesagt, weshalb mich Sasuke nun mit einer Mischung aus Misstrauen und Ärgernis an sah. „Das sagt die kleine Made, die von mir abhängig ist.“, knurrte Sasuke mich an und riss meinen Kopf an den Haaren zurück, damit ich seinen Arm endlich frei gab. Meine Hand griff ebenfalls nach seinem Handgelenk und sahen uns in die Augen. Wie wilde Tiere versuchten wir uns einzuschätzen und die jeweiligen Schwächen unseres Gegners auszumachen. Ein tiefes Grollen entfuhr mir, welches er aber mit gleicher Münze heimzahlte. Ich kam mir gerade nicht mehr menschlich vor. Nein eher wie ein wildes Raubtier, dass kurz davor steht seine Beute zu zerreißen. Mittlerweile brodelte mein innerer Punkt wie ein Vulkan und erweckte Gefühle und Instinkte in mir, die ich für nicht möglich gehalten habe. „Ich kann dir nicht mehr geben.“, holte Sasuke mich wieder in die Gegenwart. Seine Gesichtszüge hatten etwas Raubtierhaftes aber es half mir dabei wieder ruhig zu werden. Aus irgendeinem Grund schaffte er es meinen Köper und meinen Geist leidenschaflich zu brodeln wie ein Vulkan, aber gleichzeitig besänftigt mich seine Anwesenheit. Ich holte tief Luft und erhob mich. Was jetzt? Ich hatte sein Blut getrunken und es war einfach nur berauschend, wie eine Droge. Am liebsten hätte ich meine Zähne in sein Fleisch gegraben und es in rohen Brocken runter geschlungen. „Wir gehen weiter.“ Folgsam lief ich ihm hinterher, hing aber meinen Gedanken nach. Mein Partner schien es nicht einmal zu kümmern, dass ich so viel seines Blutes trank. Die Sonne hatte schon langst ihren Zenit erreicht und die Wärme klang ein wenig ab. Trotzdem scheuchte er mich weiter, ohne dass wir auch nur einmal anhielten. Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man meinen er sei angespannt und fühlte sich in die Enge getrieben. Es bestand kein Grund dazu. Denn ich konnte in seinen Augen seinen eigentliche Stärke ausmachen. Und schwor bei meinem Leben, dass mein Partner ein mächtiger Dämon ist. Die Nacht war schon weit fort geschritten und ich stolperte mehr als das ich ging, als wir endlich einen Lagerplatzt errichteten. Erschöpft ließ ich mich vor dem kleinen Feuer fallen und legte meinen Kopf in den Nacken. Nachdem die Sonne Platz für die Nacht gemacht hatte, wich sämtliche Hitze aus dem Boden oder aus der Luft. Jedesmal wenn ich ausatmete, spürte ich die kleine Kondenswolke an meiner Haut kleben. Es war bitterlich kalt. Schlimmer als in Sektor Drei mit den Vampirfischen. Was Sai jetzt wohl machte? Wahrscheinlich rangelt er eh mit Shin oder er kostet seine S Rang Privilegien aus? Unbewusst kuschelte ich mich in den Gakuran und rückte näher an das Feuer. Meine Kehle war von der Hitze am Tag, der staubigen Gegend und dem anstrengenden Marsch ganz ausgetrocknet und schmerzte fürchterlich. Mein Magen zog sich erbärmlich zusammen und am liebsten würde ich einfach nur heulen vor Hunger. Mit kreisenden Bewegungen massierte ich meine Gliedmaßen, die sich ein wenig lockerten und nicht mehr wie Feuer brannten. Vorsichtig begutachtete ich meinen halbabgetrennten Arm. Die Mullbinde hatte sich gelockert, weshalb Sand eindringen konnte und es unangenehm scheuerte. Langsam und bedächtig wickelte ich ihn ab und erblickte einen Arm, der vollkommen unversehrt war. Hinter mir zog Sasuke zischend die Luft ein. Ich machte es ihm nach. Bei mir sind Wunden immer schneller geheilt als bei anderen, aber diese Heilfähigkeiten waren nie in diesem Umfang so stark ausgeprägt gewesen. Ich hob meinen Arm und ließ ihn probehalber rotieren, um die Belastbarkeit zu testen. Zwar nahm ich noch ein leichtes Ziehen wahr, aber es war nicht die Rede wert. „Wie kommt es, dass du Mensch solche starken Heilkräfte hast?“,fragte Sasuke skeptisch. Ich zuckte einfach nur mit den Achseln, denn ich konnte ihm darauf beim besten Willen keine Antwort geben. Fahrig griff ich zu meiner Kehle, als ich merkte, dass mir die Spucke zum Schlucken fehlte. „Wie lange bist du schon in diesem Gefängnis?“, wagte ich zu fragen. Der Tengu schnaubte erst nur, ehe er leicht angesäuert antwortete. „Seit knapp vier Jahren. Damals war ich 16 Jahre.“ „Und wie bist du Teilnehmer bei diesem Spiel geworden?“ „Normaler Weise kämpfen erst die Stärksten unter einander. Die Sieger kommen dann ins Death Game. Man kann sich freiwillig melden. Das Siegerteam wird frei gelassen.“ Er schien mir nicht gerne antworten zu wollen. „Gab es denn einen Grund, warum du erst bei dieser Auswahl mitgemacht hast?“ Er schnaubte abfällig. „Ich war schon bei der 54. Runde vom Death Game dabei.“ „Dann musst du gewonnen haben. Was ist mit deinem Partner? Du müsstest doch frei sein.“ „Frag nicht.“ „Warum denn nicht? Ich muss dir ja anscheinend auch Rechenschaft ablegen, also kannst du es ja wohl auch tun.“, brauste ich auf. Ich kniff die Augen zusammen und starrte das Feuer an, während wir uns Gegenseitig an schwiegen. „Damals war ich mit meinem Bruder in einem Team. Mein Ziel ist es nicht nur das Death Game zu überleben, sondern auch ihn zu töten. Da er nach der letzten Runde aber hier geblieben ist und ich ihn draußen nicht einfach töten kann, entschied ich mich für eine zweite Runde. Dafür opferte ich meine Freiheit. Allerdings versprach man mir auch, dass ich einen starken Partner bekomme.“, erklärte der Dämon und griff mit seiner Hand in den Sand und ließ die einzelnen Körner wie in Zeitlupe nieder prasseln. Mein Blick wanderte auf seine pulsierende Ader und im selben Moment schämte ich mich wie nie zuvor. Sasuke ist nicht meine Beute. Sicher? So wie sich das anhört, gierst du förmlich danach. An dieses leckere erfrischende kalte Blut eines Tengus. Los schnapp ihn dir einfach und saug ihn aus. Friss ihn, bis kein Knochen mehr übrig bleibt. Gleichzeitig brach in mir ein Sturm aus und fegte sämtliche Emotionen beiseite. Einzig und allein die Wut blieb standhaft und übernahm meinen Körper. Mein Hunger wurde größer und mein Zorn darüber,dass er mich so abfällig behandelte, regte mich auf. Aber er beschützt mich auch, rief ich mir in Gedanken zu. Nur weil er ohne mich nicht gewinnen kann. Und Momentan bin ich eher ein Hindernis als eine Hilfe. „Warum willst du deinen Bruder töten?“, fragte ich stattdessen. Sofort wurde seine Miene wieder gefühlskalt und tot. „Vergiss es. Ich habe schon zu viel gesagt.“ „Erzähl mir was über die Dämonen.“ „Und was?“ „Keine Ahnung. Irgendein Märchen über Dämonen vielleicht?“ Ich schluckte. Das hatte Vater auch immer getan. Wenn ich mich einsamm fühlte oder mich von meinen Verletzungen nicht erhohlen konnte, erzählte er mir immer Geschichten über tollkühne Helden, die den Schmerz umarmten und ein Teil von ihnen werden ließen. Dabei hatte er immer in einem beruhigen Rhythmus mit der Kette geklappert. „Du bist wie ein Kind.“ „Na und? Erzählst du mir jetzt etwas oder nicht? Er holte tief Luft und begann. „Wir nannten sie die neun Monster. Die neun Monster waren Götter. Sie beherrschten die Menschen, bei den Dämonen aber waren sie sehr gefürchtet. Nicht einmal der stärkste Dämon konnte etwas gegen diese Ungeheuer ausrichten. Aber von allen neun Monstern, war das mit den neun Schwänzen am stärksten. Es zerstörte ganze Länder und unterwarf alles und jeden. Er ging so gnadenlos vor wie niemand zuvor. Doch eines Tages, begegnete er einer Frau, die sich ihm mutig entgegen stellte. Das Monster verliebte sich sofort in sie. Die Frau bemerkte die Schwäche des Gottes und nutzte sie aus. Sie lockte ihn in eine Falle und versiegelte so das Monster. Auch wenn er verraten wurde, brannte diese Liebe noch immer in seiner Seele. Dieses Verlangen ließ das Siegel wieder zerbersten, weshalb das Monster wieder Freiheit erlangte. Um die Frau aber immer bei sich zu haben, verschlang er sie mit Haut und Haaren.“ Das Feuer wurde immer schwächer und die Schatten die es warf wurden auch immer kleiner. So auch meine Aufmerksamkeitsspanne. Langsam driftete ich ab und bemerkte, dass ich wegen all dieser Aufregung keinen Schlaf bekommen hatte. „Gute Nacht.“, flüsterte ich noch. „Wohl eher Guten Morgen.“ Die Sonne brannte auf uns nieder als ob sie direkte über uns schweben würde, mit einem Abstand von wenigen Zentimetern. Heute hatten wir den 6. Tag des Survival Games und ich fragte mich wie lange Sasuke noch ohne Beute aushält. Sein Körper schien noch so fit wie am ersten Tag zu sein , aber in seinen Augen lag der Hunger und die Lust zum Töten. Eigentlich war bis hier hin nicht sonderlich viel passiert, obwohl Sasuke ja darauf schwor, dass überall Fallen sind. Tatsächlich sind wir noch keiner über den Weg gelaufen, sodass ich doch ein wenig daran zweifelte. Mittlerweile war es auch schon Routine geworden, dass ich jeden Morgen, Mittag und Abend Sasukes Blut bekam. Und mein Körper gierte nach der Flüssigkeit und mein Geist nach dieser Verbundenheit, die dann immer zwischen uns entstand. Quälend langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und versuchte vergeblich meine Lippen zu befeuchten. Der Horizont war für mich nur noch ein vergebliches Flimmern in weiter Ferne. Zweimal dachte ich schon eine Oase gefunden zu haben, aber der Konoha Tengu belehrte mich jedesmal eines besseren. Sand schmeckt nicht so gut. Ich folgte mittlerweile einfach nur noch seinen Rücken. Er würde schon wissen, wo wir hinmüssen. Plötzlich kippte Sasuke zur Seite und stürzte zu Boden, wo er auch liegen bieb. Fluchend rannte ich zu ihm rüber obwohl mein Sprint von dem Sand gestoppt wurde. „Sasuke!“, schrie ich panisch und hockte mich über seinen leblosen Körper. Eine große Wunde klaffte an seiner linken Schulter, so dass ich durch gicken konnte. Das Blut lief in Strömen und ich konnte ein Blick auf seinen weißen Knochen erhaschen, der unter eden blutigen Hautfetzten ragte. Mein Herzschlag erhöhte sich und wurde fast rasend. Verzweifelt pfriemelte ich meinen Verband ab und wollte es gerade um seinen Arm binden, als alle Instinkte in mir Alarm schlugen. Ruckartig schmiss ich mich mit Sasuke zur Seite, ohne auf ihn Rücksicht zu nehmen. Im selben Moment ging ein paar Schritte weiter eine Sandlawine hoch. Wir werden angegriffen. Sasuke zog an meiner Hand und fluchte leise vor sich hin, als er sich aufraffte. „Scheiße! Ausgerechnet dieser Psycho.“, zischte er und ging hinter einer Sanddüne in Deckung. „Wir können hier nicht lange bleiben. Dieses Arsch erwischt uns gleich ganz sicher.“ Er schlang seinen Arm um meine Hüfte und stieß sich ab, nur um seine Schwingen ausbreiten zu können. Er sengte ein wenig nach links um seine Schulter entlasten zu können, aber ich wusste, dass er mit mir als zusätzliches Gewicht nicht mehr lange durchmachen konnte. Bei dem Angriff wurde nicht nur die Schulter getroffen, sondern auch der linke Flügel. Die Ränder der Wunden waren blutgetränkt und warfen faulige Blasen, deren Geruch mich schon zum Würgen brachte. Ein Schweißfilm legte sich auf seinen Körper und ihm stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. „ Lass uns irgendwo landen. Wir werden eh nicht mehr verfolgt.“ Sasuke wehrte sich nicht und steuerte auf eine kleine Sanddüne zu. Ein wenig Sand wurde aufgewirbelt, als Sasuke einen letzten Flügelschlag ausführte und sich wie ein nasser Sack auf den Boden fallen ließ. Sofort eilte ich zu ihm und kratzte notdürftig mit dem Fingernagel in seiner Wunde herum, um jeglichen Sand zu entfernen. Schließlich legte ich ihm meinem bereits gebrauchten Verband an und ließ ihn ruhen. „Gaara, dieser Dreckskerl. Er hat seinen Sand mit dem Gift seines Partners vermischt.“, meinte Sasuke mit heiserer Stimme. „Er hat es direkt auf meinen Schwachpunkt abgezielt. Ich vertrage keine Gifte. Und außerdem hat er meinen Fosu gestreift.“ Das Fosu, die Kraft der Dämonen lag also an der linken Schulterhälfte. Und deshalb hat er sich von den Wasserquellen so verhemmt fern gehalten. Ich taste nach meinem Halsband, als wollte ich zeigen, dass ich nichts für ihn tun kann. Meine Hundemarke hing noch immer an seinem Lederband. Warum hat er sie mir eigentlich abgenommen? „Warum hast du meine Hundemarke eigentlich an dich genommen?“ Er stöhnte kurz, fasste sich aber gleich wieder. „Wenn man sie einscannt, kann man alle persönlichen Daten sehen. Das heißt, die Gegner wissen auch, dass du ein Mensch bist. Das mein Partner schwach ist. Das kann ich nicht zu lassen. Deshalb beschütze ich es.“, antwortete er. Am liebsten hätte ich ihn dafür geschlagen, dass er mich als schwach bezeichnet hatte, aber im Gegensatz zu den anderen Dämonen war ich nur ein Witz. Jemand, den man im vorbei gehen umbringen konnte. Ich atmete tief ein, aber es brachte nicht viel. Lediglich machte sich der stickige Sauerstoff in meinen Lungen breit. „Hahaha, nein. Wie geil diese Schlampe geschrienen hat,als ich sie mal ordentlich durch gefickt habe. Alter, das hat Spaß gemacht. » Ahhhh, töte mich bitte nicht! Ich habe noch eine Mission.« . Dann hat sie sogar auf meine Befehl den Sand gefressen.“, hörte ich jemanden prahlen und mir gefror das Blut in den Adern als ich erkannte um wen es sich handelte. „Und warum schleppst du diese Leiche mit dir rum? Wir können ihren Körper nicht einmal mehr verkaufen. Wenn du sie nicht so zerstückelt hättest, wären da noch eine ganze Menge Käufer da gewesen. Jetzt kann ich es nicht einmal mehr als Versuchsobjekt verkaufen. Und der größte Profit vom Leichenbordell ist auch nicht mehr drin.“, erwiderte sein Partner genervt. „Haha, ist mir doch egal. Ich hatte meinen Spaß. Und diesem Spaß werde ich mir nicht nehmen lassen, damit du sie an irgendwelchen alten Säcken verschachern kannst, die sie im Endeffekt eh ficken und dann zerstückeln.“ „Oder umgekehrt.“, warf der andere ein. Brüllend fing der eine an zu lachen. Eine Vermutung, wer hinter den Stimmen steckte, hatte ich bereits, aber meine Neugier, brachte mich dazu hinter dem kleinen Sandberg hervor zu gucken. Tatsächlich erblickte ich meinen persönlichen Albträumen. Knapp zwei Meter unter mir erblickte ich Hidan und Kakuzu. Ich schnappte verzweifelt nach Luft und wollte eigentlich den Berg herunter rennen, um Sasuke und mich möglichst weit weg von den Irren bringen zu können, als ich den kleinen Haufen zerfetzter Stoffe hinter ihnen her schleifen sah. Da, wo sie entlang gegangen war, zog sich eine Blutspur entlang, die im Sonnenlicht schimmerte. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich den Dämonen, den die Beiden mit sich führten. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich sackte fassungslos auf die Knie. Hinter mir hörte ich Sasuke schwer atmen, während er irgendetwas von einer Flucht faselte. Meine Knie, nein mein ganzer Körper zitterte erbärmlich, während meine Seele in tiefer Schwärze versank. Die Schmerzen, die spürte, verwandelten sich in Hass, Zorn, Verachtung und Trauer. Nur einmal hatte ich so etwas gefühlt, aber immer inständig gehofft, so etwas nie wieder zu erleben. „Wieso?“, flüsterte ich erst und wischte die brennenden Tränen von den Wangen. „Wieso?“,schrie ich dieses Mal so laut ich konnte. Als wollte ich alle Schmerzen einfach heraus schreien. Sasuke´s Hand legte sich auf meine Schulter und quetschte fast meine Blutbahnen ab, aber es hielt mich nicht im geringsten ab. In mir glomm der rote Punkt so stark auf wie nie zuvor und verbrannte alles was mir wichtig war. Mein Leben, meine Prinzipien, meine Ziele und Richtlinien. Einfach alles. Der Punkt schwappte über und füllte meinen Körper an. Mein Verstand ließ meinen Instinkten die Führung übernehmen. Ohne, dass ich es selber bemerkt hatte, stürmte ich bereits auf die Beiden los. JA! Genau! Lass mich die Führung übernehmen. Ich werde sie alle töten und ihr Blut und Fleisch aneignen. Ich will zerstören. Meine Klauen in das Fleisch dieser unwichtigen Maden bohren und die Knochen splittern lassen. Oh, das ist wie im Paradies. Naruto! Wir werden uns an ihren Eingeweiden laben und verschlingen. „Hinataaa!“, stieß ich ein letztes Mal hervor, ehe ich mich in einen roten Strudel aus Hass und Zerstörungswut überließ. Ich ließ mich einfach treiben. Kapitel 6: Destruction Five: Break Down --------------------------------------- Destruction Five: Breakdown „Was soll das heißen? Ihr habt ihn gefunden, könnt ihn aber nicht herholen?“, zischte Tsunade ihrer Sekretärin zu und funkelte sie wütend an. Shizune wurde unter den Blicken ihrer Chefin immer kleiner und wünschte sich insgeheim einfach nur noch ins Bett. Sie wollte einfach alle Sorgen von sich abschütteln und ein friedliches Leben führen.Wäre sie heute morgen doch gar nicht erst auf gestanden. „Tsunade-sama, verstehen sie doch ,wir können nichts machen. Er ist außer Reichweite.“, versuchte sich die junge Frau zu rechtfertigen. „Was meinst du damit? Wie kann es eigentlich sein, dass wir jemand so wichtigen wie Naruto nicht schützen konnten? Er ist doch gerade mal zwei Tage zur Schule gegangen.“ Tsunade schlug mit der Handfläche auf die Holzplatte ihres Schreibstisches um ihrer Wut wenigstens ein bisschen Luft zumachen, doch stattdessen mischte sich das Gefühl der Hilflosigkeit in ihre Gedankenwelt und erzeugte pure Verzweiflung. „Nun ja, Naruto,...er befindet sich momentan im Ki shima umi.“ Die Direktorin der Jigoku-High schlug die Hand vor dem Mund und ließ sich kraftlos in den Sessel fallen. Ihre Beine konnten und wollten sie einfach nicht mehr tragen, dafür saß der Schock zu tief. Plötztlich überkam sie eine neue Welle der Wut, weshalb sie mit einer Armbewegung alles von ihrem Schreibtisch fegte, um sich wenigstens etwas abzuregen. Die Sakeflaschen zerbrachen als sie scheppernd zu Boden stürzten und Zettel segelten nun im Zimmer herum. Die vollbusige Frau stütze ihre Hände ab und sah nach unten. „Sind seine Wächter bei ihm?“, fragte sie an niemand bestimmtest gerichtet. „Ähm, schon aber...“ „WAS ABER?“ Shizune zuckte zusammen. Auch sie wusste, dass Tsunade zwar eine starke Frau war, aber noch mehr schlechte Nachrichten nicht mehr verkraften konnte. »Wenn sie wüsste.« „Entweder wird das Signal ihrer Funkgeräte gestört oder aber sie sind tot. Schließlich kann man diese Sender nicht einfach so entfernen.“ Tsunade stand auf und stellte sich an das Fenster, von wo aus sie freien Blick auf den Pausenhof hatte. Die einzelnen Gruppen, die sich dort aufhielten, hatten doch keine Ahnung, in was für einer dunklen unnd grausamen Welt sie leben. Sie alle wussten nichts von der Co-existenz der Dämonen. Sie lebten ihr Leben und finden es bestialisch von ihren Eltern, wenn sie nicht die Hose oder das Handy ihrer Wahl bekamen. »Es ist wahrscheinlich auch besser so.«, dachte die Blonde bitter und drehte sich wieder zu ihrer Schülerin um. „Schick jemanden hin, der dem Jungen das Kämpfen beibringt und auch beschützt wenn es sein muss. Allerdings darf derjenige keine Aufmerksamkeit erregen. Was Narutos Rettung angeht, werde ich wohl IHN fragen müssen. Er hat ihn ja immerhin auch aus Danzo´s Händen befreit. Dann kann er ihn bestimmt auch aus Madaras Klauen holen.“ Shizune nickte und wollte eigentlich verschwinden um alles in die Wege leiten zukönnen, als ihr etwas Wichtiges wieder einfiel. Etwas, was einen sehr bitteren Geschmack hinterließ. „Ähm, Tsunade-sama? Da ist noch etwas.“ „Was ist es, Shizune?“ „ Naruto´s Mutter, Kushina Uzumaki...hat Selbsmord begangen.“ „Unmöglich.“, hauchte sie. Ihr blieb vor Unfassbarkeit die Luft weg. „Nein, das ist nicht das schlimmste. In ihren Abschiedsbrief stand das hier.“ Shizune reichte ihr einen Umschlag, dem man entnehmen konnte, dass er sehr teuer gewesen sein musste. Er war schlicht und ergreifend nur ein Überbleibsel aus einst glorreichen Zeiten. An Zeiten, in denen Minato noch gelebt hatte. Tsunade faltete den Brief auseinander und erkannte die leicht geschwungene Schrift von Kushina. Es ist endlich vorbei. Ich werde ihn wiedersehen. Endlich. Alles wird wieder gut. Minato, mein geliebter Ehemann wird stolz auf mich sein. Ich habe das Monster ins Verderben gestürzt. Kushina Namikaze „Sie hat ihn an Madara verraten.“ ~*~ Beide Frauen bekamen nicht mit, wie ihnen ein Schatten heimlich zuhörte. Sie waren einfach zu sehr mit den momentanen Problemen beschäftigt und versuchten gleichzeitig angstrengt einen klaren Kopf zu bewahren. Auch wenn man das Gesicht des Schatten nicht erkennen konnte, strahlte dieser dennoch eine nervöse Aura aus. Seine Körperhaltung war angspannt und unruhig. Er konnte einfach nicht fassen, was er da gerade eben hören musste. „Naruto.“,flüsterte er und verschwand unauffällig. ~*~ Während meine Welt so ziemlich aus den Fugen gerissen wurde, stürmte ich völlig außer mir auf die Beiden zu. Meine Feinde. Der Hass in mir brodelte spuckte schon Gesteine der Zerstörung. Wieso Hinata? Sie war doch das sanfteste Wesen, das es gab. Womit hatte sie das verdient? Meine Welt färbte sich rot, blutrot, und alles was ich sah oder auch sehen wollte, war eine Schneise der Vewüstung. Ich warf sämtliche meiner Prinzipien fort und mit ihnen verschwand die Moral der Gesellschaft. Ich war nun frei. Ich war an niemanden mehr gebunden. Ich sah Sie unter mir. Hidan lachte hämisch über seine Beute. Machte sich über Sie lustig, während sein Partner ebenfalls sichtlich amüsiert war. Die rote Welt wurde nun immer deutlicher. Mit ihr der Zorn in meinem Inneren, welches stetig wächst und sich von nichts aufhalten ließ. Meine Umgebung fing an sich zu verformen und schaffte ganz eigene Ideale. Ideale, die auf der Macht des Todes basierten. Von irgendwo her hörte ich noch eine Stimme rufen. Sie hatten mich bemerkt. Sie hatten den Todesboten höchstpersönlich gesehen. „ Hidan! Der Junge riecht komisch. Lass uns abhauen.“ Darauf folgte nur ein hönnisches Lachen. Genau! Überlass mir deinen Körper. Dafür sorge ich, dass du deine Rache bekommst. Oh wie schön sich das Wort Rache sich doch anhörte. Ich will ihnen die Gedärme rausreißen und mich daran laben. Ich will das Gefühl der Macht in mir spüren. Was würde ich nicht dafür geben, wenn ich ihre Knochen unter meinen Pranken zermalmen könnte. Dieses herrliche Knirschen wenn ich ihren Brustkorb zerquetsche und all das köstliche Blut und Fleisch, dass mir die Kraft geben wird, unsere nächsten Opfer zufressen. Los Mensch! Ich will den Tod auf meinem Fell spüren. Los! Geh und töte sie. Diese Stimme. So verlockend und wutverzerrt. Plötzlich war alles ganz anders. Meine Sicht klärte auf und aus meinem Verstand zogen sich diese brutalen Gedanken wieder zurück. Das Blut in den Adern toste immer noch wie ein wilder Sturm. Doch das Spektakel, was sich vor mir erstreckte ließ mich aufkeuchen. Panisch versuchte ich meine bis zum Knöchel versunkene Hand aus dem Abdomen von Hidan zu befreien. Aber er war zu keiner Reaktion fähig. Stattdessen starrte er geschockt auf die klaffende Wunde am Bauch. Meine Hand bewegte sich in seinem Inneren. Alles was ich zufassen bekam, war so glitschig, sodass ich daran nicht festhalten konnte. Mir wurde schwindelig. Es war schlicht und ergreifend einfach zu viel. Langsam sackte ich nach hinten. Dabei schien die Welt wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich sah den blauen, wolkenfreien Himmel und wünschte mir ich wäre auch so frei. Und könnte so sorglos sein. Ich fiel weiter. Die Sonne strahlte immer noch weit oben. Hatte ihren Zenit noch längst nicht erreicht. Meine Lider wurden schwer. Nein, mein ganzer Körper wurde nach unten gezogen. So als ob eine unsichtbare Macht mich am Boden halten wollte, sodass ich nicht in den Himmel... ~*~ Die Welt wie ich sie kannte verschwamm und verformte sich in groteske Gestalten. Langezogen, verstümmelt, zusammen gepresst, zerhackt. Alles war durch einander. Ich wusste nicht wo ich war, weder noch was ich war. Ich zweifelte an meiner Existenz. Plötzlich erklang ein Schrei. So brutal und nackt. Völlig ungehemmt. So grausamm. Es war mein Eigener. Auf einmal nahm alles wieder Gestalt an. Formen wurden klar und sichtbar. Meine Sinne wurden schärfer und erzählten mir von der Kälte, die gerade in meinen Körper eindrang. Von den Schmerzen, die meinen Körper bewegungsunfähig machten und von den grausamen Wahrheiten, die meine Ohren nie hören wollten. Meine Augen sahen Dinge, vor denen ich wegrennen wollte. Mein Mund wollte sich einfach nur den stummen Schreien hingeben. Vor mir baute sich die Dunkelheit auf und verschlang meine Seele mit. Das nächste was ich spürte waren kalte Steine, die sich in meinen Rücken bohrten und meinem ausgedöhrten Hals ein schmerzvolles Stöhnen entlockten. Ich versuchte mich gegen die eisige Wand hinter mir zu lehnen, doch meine Arme hoben mich nicht nach oben. Es war seltsam. So als ob sie Taub wären. Mit dem Kinn drückte ich meinen Kopf nach oben, weshalb ich eine kleine Lichtquelle ausmachen konnte. Aber die Schmerzen, die meinen Körper beherrschten und in ihm tobten, zwangen mich zur absoluten Ruhelage. Es rasselte plötztlich. „Papa.“, hauchte ich atemlos. Dieses Rasseln, wenn Metal auf Stein aufschlägt, ließ mich zusammen zucken. Ich wollte mich schützen, meinen Körper zusammen ziehen. Wie ein scharfes Messer bohrte sich dieser eine Laut in meinen Kopf und krampfte sämtliche Nervenenden ein. Ich keuchte und meine Atmung ging schwer. Meine Schädel pulsierte unaufhörlich. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich einen kleinen Haufen Stofffetzten vor mir und fragte mich unweigerlich, was jetzt wieder passiert war. Bei genaueren hinsehen konnte ich einen blonden Haarschopf erkennen und stellte fest, dass es mein Körper war. In Gestalt meines 13 jährigen Ichs. Zusammen gekauert und ängstlich lag das andere Ich da und schien nur auf den letzten Atemzug zu warten. Schlagartig wurde mir klar wo ich mich befand. Das alles hier ist ein Teil meiner Erinnnerungen. Diese fast vergessenen Erinnerungen. Mir wurde übel, da ich ganz genau wusste was gleich kommen würde. Gleich beginnt alles von v-Bevor ich diesen Gedanken auch nur zu Ende bringen konnte, schleifte die Kette wieder über Stein und das Geräusch hallte durch die kalte Zelle. „Papa? Papa bist du das? Mir tut alles weh. Papa, hilf mir.“, hörte ich meine weinerliche Stimme. Wieder schepperte das Metal über den Boden und hinterließ diese widerlichen Klänge. „Papa?“, fragte das kleine Ich leise und verzweifelt in der Stille. „Bitte hilf mir. Ich will nicht mehr. Die sind so gemein zu mir. Sie machen immer so fiese Sachen mit mir. Dann habe ich immer solche Schmerzen. Ich will zu Mama.“ Ab da kannte das Ich keinen Halt mehr. Es fing an zu schreien und die Tränen der Verzweiflung und Angst strömten über das zerschundene Gesicht des Kleinen. „Mach das es aufhört!“ Wieder versuchte sich der kleine Körper sich auf zu richten, scheiterte aber erneut. Mein Magen zog sich zusammen, obwohl ich nur einen Astralkörper hatte. Wie wollte sich mein kleines Ich denn aufsetzen, wenn ihm die Arme fehlten? Alles was Ellbogen abwärts noch existierte waren unsauber abgetrennten Nervenenden, Hautfetzten und gesplitterte Knochenreste. „Papa? Kannst du mich töten?“ Naives kleines Ich. „PAPAAA!“ Die Tür schwang auf und verursachte ein ähnliches Geräusch, wie die Kette. Ein wenig Licht drang durch die sonst so gefestigte Dunkelheit und erleuchte den Jungen. Ein Mann mit einer Tiermaske trat ein und kniete sich vor meinem kleinen Ich. „Naruto.“, meinte dieser. Seine Stimme klang distanziert und gleichzeitig so sanft. Als ob dieser Jemand sich wirklich Sorgen machen würde. Seine blasse Hand legte sich auf die des Kleineren. „Papa? Kannst du mich jetzt töten?“ „Naiver kleiner Naruto. Dein Papa kann dich nicht töten. Du bist ihm schließlich zuvor gekommen.“ ~*~ Es herrschte ein heftiger Kontrast zwischen meiner Traumwelt und der Realität. In der einen war es dunkler als ich es je gesehen und gespürt hatte und in der anderen war es hell und weitläufig. Dennoch konnte ich nicht sagen, welche ich schlimmer fand. Welche grausamer war. Die Sonne blendete mich so unendlich stark, dass ich aus meinen erstarrten Gedankengängen ausbrechen konnte. Und im selben Moment brach alles über mich ein. Jede einzelne Sekunde, die sich als letztes in meinem Kopf festgesetzt hatte. Hinata! Oh mein Gott, Hinata! Mein Oberkörper drückte sich bereits in eine aufrechte Position, bevor mein Verstand es überhaupt realisiert hatte. Hektisch blickte ich mich nach ihr um. Mein Herz schlug schmerzhaft gegen den Brustkorb. Das Blut rauschte durch mich hindurch, als hätte es nie ein Hinderniss gehabt. Ich spürte ein Ziehen irgendwo im Bauch, als ich die Leiche von meiner geliebten Schwester erkannte. Ein wenig weiter entfernt konnte ich auch Sasukes schlanke Gestalt ausmachen. Ich wollte mich zu ihr hinbewegen, aber meine Beine wollten einfach nicht. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht bereit dazu. Ich atmete noch einmal tief ein und versuchte es erneut. Mir kam es so vor als wäre ich genauso hilflos wie damals im Kerker. Ohne Arme, aber mit großen Schmerzen, die mich fast den Verstand verlieren ließen. „Hinata.“, flüsterte ich, wohl wissend, dass sie mir nicht antworten würde. Stattdessen nahm Sasuke endlich Notiz von mir. Seine schwarzen Augen durch bohrten mich. Irgend etwas muss passiert sein, als ich Bewusstlos war. „Bist du wirklich nur ein Mensch?“, fragte er mich schließlich. Diese Frage verunsicherte mich und ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte. War ich nach all dem immer noch Mensch? Als Kind verlor ich meine Arme, aber momentan habe ich definitiv auch welche. Wie kann das sein? Meine Wunden verheilen schneller als bei Dämonen. Was kommt als nächstes? Ich senkte den Blick und blieb ihm eine Antwort schuldig. Ein Schritt komme ich näher. Näher an Hinata. Nein,an die Leiche. Hinata hat diesen Körper schon längst verlassen. Trotzdem wollte ich wissen, was man ihr angetan hat. „Hinata.“, flüsterte ich erneut. „Du bist vorhin völlig ausgerastet.“, stellte Sasuke fest. In seiner Stimme schwang ein säuerlicher Unterton mit. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte darauf nicht antworten. Ich war einfach zu sehr mit Hinata beschäftigt. „Weißt du eigentlich wie leichtsinnig das war? Du hättest draufgehen können. Die beiden sind unsterblich. Die kannst du nicht einfach mal so angreifen. Außerdem bin ich verletzt und hätte dich nicht aus dieser Scheiße retten können. Ich hätte nicht mal mit voller Kraft kämpfen können. Es ist ein Wunder, dass wir das Ganze überhaupt relativ unbeschadet überstanden haben.“ „Das ist mir doch egal.“ Mit einem kürzen Sprung stand Sasuke vor mir und blickte mich mit seiner eiskalten Fassade an, doch hinter ihr konnte ich die Wut brodeln sehen. Er griff ruckartig an meinem eh schon zerlumpten T-shirt. Der Stoff zog sich um meinen Hals und drückte mir die Luft ab. „Egoistischer Bastard.Vergiss nicht. Dein Untergang ist auch meiner.“ Ich drückte mich von ihm weg und funkelte ihn zornig an. „Ich bin egoistisch ja? Was ist dann mit deinem Haufen? Dämonen fressen schwächere?“ Ich musste schlucken. Gerade jetzt wurde mir klar, in was für einer Gefahr ich mich begeben habe um Hinatas Leiche zurück zu bekommen. Es war egoistisch von mir. Ich hätte Sasuke beinahe einen schrecklichen Tod beschert. Sasuke schnaubte. Er war vollkommen verdreckt und sah fertig aus. Seine Schwarzen Haare hatten an Glanz verloren, so wie die ebenso so dunklen Augen. Sein weißes Oberteil war zerissen und eigentlich schon eher gelblich eingefärbt. Die dicken Augenringe zeugten von der ständigen Anspannung. „Hinata war für mich wie eine Schwester.“, sagte ich schließlich. „Auch die sterben irgendwann.“,meinte er etwas harsch aber ich konnte etwas Besorgnis raushören. „Was soll ich nun machen? Sie war ein großer Teil meiner Welt. Sie war alles für mich.“, schluchzte ich und ging wieder auf die Knie. „Du solltest mit deinem alten Leben abschließen, denn nichts ist mehr so wie früher. Aber auch rein gar nichts. Ab heute ist jeder dein Feind. Selbst wenn deine Mutter vor dir stehen würde, musst du sie töten. Du musst überleben, Naruto. Verstehst du das?“ Mein Blick wanderte noch ein Mal zu Hinatas Leiche. Gelbe und schleimige Maden hatten sich bereits eingenistet und fielen über ihre Eingeweide her. Sie sah schrecklich aus. Vollkommen verstümelt. Ihre Brust erinnerte nur noch entfernt an einen Busen, eher an Hautfetzten. Ihr Bauch war blutbesudelt, sodass ich keine weitern Verletzungen ausmachen konnte, aber der Schein trügte. Ihr entblößter Unterleib zeigte viele Schnitte und Einstiche. Ihre Beine fehlten gänzlich. Wahrscheinlich hatte Hidan sie abgehackt, sodass sie nicht mehr fliehen konnte. Aber am schlimmsten waren ihre Augen. Weit aufgerissen und starr. Kalt und leblos. Schmerzverzerrt. „Was ist mit dir? Bist du mein Feind? Kann ich dir trauen?“ Ich sah immer noch den schlaffen Körper von ihr an. Seine Hand, so sanft, dass sich mein Herz zusammen zog, streichelte er mir durch die Haare. „Ich werde deine neue Welt, Naruto. Ich werde deine einzige Welt.“ Er hatte es wirklich getan. Die Tränen brannten in den Augen und trieben mich fast in den Wahnsinn. Geschockt starrte ich auf meine blutigen Hände. Er hatte mich wirklich dazu gezwungen. Ich spürte den dicken Fleischklumpen, der wie ein tonnenschwerer Stein in meinem Magen lag. »Wir müssen überleben.«, hat er gesagt. »Wir müssen stark sein.«, meinte er. Er hatte mich gezwungen dieses Stück Fleisch zuessen und mir gleichzeitig den letzten Rest meiner Menschlichkeit genommen. Er hat mich zu einem Monster gemacht. „Wieso hast du das getan?“ „Ich brauchte ihr Fosu um mich zu heilen. Und du brauchtest dringend etwas zu essen.“ Das Blut war mittlerweile in den Sand eingetrocknet und hinterließ rote Körner. „Kommst du? Wir können nicht zu lange an einem Ort bleiben. Andere Player könnten uns finden.“ Ein letztes Mal kniete ich mich noch vor ihr, um ihre entsetzlichen Augen zu schließen. „Ruhe in Frieden.“, flüsterte ich und folgte dem Tengu über die Sanddüne. Ich spürte einen Schauer an meinem Rücken runterjagen. Beobachtet uns jemand? „Werden Hidan und Kakuzu uns verfolgen?“ „Nein. Sie müssten uns aufspüren, aber das dürfte ihnen wohl kaum gelingen. Das sie unsterblich sind, hat ihre Instinkte verkümmern lassen.“ „Aha.“ So sehr ich auch meinem alte Welt hinter mir lassen wollte, so stark wollte ich wieder ein Teil von ihr sein. Ich wollte mit Hinata und Kiba lachen, Streiche spielen und ins Kino gehen. Ich wollte sehen, wie Hinata und Kiba endlich zu einander fanden und glücklich wur-„Scheiße.“, hörte ich mich murmeln. Player waren immer zu zweit unterwegs. Wo war dann Kiba? Sind die Beiden überhaupt in einem Team gewesen? Wahrscheinlich. Aber wo war dann Kiba?“ „Runter!“ Im selben Moment riss er mich zu Boden und bedeckte meinen Kopf mit seiner Hand. Gleichzeitig zog sich ein Schatten über uns hinweg und verschwand genauso schnell wieder. „Wa-Was ist jetzt los?“ Ein tiefes animalisches Grummeln ertönte. Ruckartig brachte Sasuke uns Abstand von diesem Etwas. Endlich konnte ich sehen, wer oder was uns angeknurrt hatte. Vor uns stand eine wahre Bestie. Zähne fletschend und zum Angriff bereit. Die ganze Körperhaltung strahlte Bedrohlichkeit aus. Aber etwas passte nicht ins Bild. Die Augen! Sie sahen so unendlich traurig aus. So verbittert und so bekannt. Der Vierbeiner setzte zum Sprung an. Ich danke meiner Hyperspeed Beta Animefan1993. Ich finde dich echt unglaublich. Und natürlich auch den mehr als 600 Lesern und doch muss ich mich für dieses Kapitel entschuldigen. Ich bin beim schreiben fast wahnsinnig geworden. Ich musste es zwei mal schreiben, da die alte Version vom pc gelöscht wurde. Ich ich schreibe nie zwei mal ein Kapitel. Umändern ja aber ganz neu no way.Gleichzeitig wollte ich aber auch endlich dieses Kapitel fertig haben, damit ich ndlich an diesen Wendepunkt ankomme. Ab dem nächsten Kapitel geht es erst richtig Horror mäßig zu. Jedenfalls ist das der Plan. Ich hoffe ihr bleibt immer noch, auch wenn dieses Kapitel nicht das beste ist. Ich werde mich bessern. Liebe Grüße TheGroooah Kapitel 7: Destruction Six: Dog Style ------------------------------------- Destruction Six: Dog Style Die Flashlights der Disco ließen es in meinen Kopf ein wenig schummerig werden, aber ich fühlte mich gut. Vermutlich lag es an dem Alkohol oder aber an den heißen Blicken, die mir von meinem Barnachbar zugeworfen wurden. Er wollte mich. Er rieb sich nervös mit den Händen über die Hose, versuchte vergeblich seine Semierregung zu verstecken. Selbst wenn ich das nicht bemerkt hätte, so wäre es mir doch spätestens dann aufgefallen, wenn er wieder einmal über seine Lippen leckte. Ich versuchte kein Interesse zu zeigen, was gar nicht so leicht war. Er sah halt schon ziemlich geil aus. "Hi, ich bin Sasuke.", flüsterte er mir ins Ohr. Lahme Anmache. In der tanzenden Menge öffnete sich ein schmaler Breit und eine hochgewachsene Gestalt kam zum Vorschein. Es winkte mir zu, während sich mein Nachbar anspannte. "Hi, Süßer.", säuselte es schon, bis ich erkannte das es ja mein bester Kumpel Kiba war. Mit Argus Augen musterte er den Typen neben mir. "Der Dog Style war echt heiß. Awuuuuuh!", stöhnte er und ahmte die Bewegungen eines rammelndes Hundes nach. "Er steht auf Doggie Stylie.", meinte Kiba dann zu Sasuke und drehte ab, um weiter zu tanzen. Mir verging sämtliche Lust. "Willst du auch einen auf Hundi machen.", hauchte mein Nachbar mir lasziv ins Ohr. "Nee, lass mal." Okay in meiner Vorstellung war es irgendwie lustiger.... Nun ja meine Schwachsinnige Seite ist wieder rausgekommen, aber ich konnte es mir bei diesem Titelnamen einfach nicht verkneifen. Aber keine Sorge, dass hier ist noch Down to hell and destruction. Das da oben war einfach nur ein spontaner Einfall. Kein besonders Guter, wenn ihr mich fragt. Nun denn, ich hätte da noch eine Frage an jeden Leser da draußen: Ich habe in der Kurzbeschreibung ja bereits erwähnt, dass noch eine Heterobeziehung drin vorkommen wird. Wer die Auserwählte ist, die Narutos Seite sein wird, habe ich schon festgelegt, aber mich interessiert es, wen ihr euch da wünschen würdet. Genug gelabert. Nur noch eine Sache. Ich werde, da ich über 1000 Klicks habe, bald, vermutlich mit dem nächsten Kapitel, ein Bonuskapitel schreiben. Ich weiß allerdings noch nicht welche Idee ich verwirkliche. Zur Auswahl stehen: Ein Tag bei Hidan in dem Gefängnis. (würde dann relativ kurz ausfallen) Das Märchen der Ungeheuer(Wie Kurama die Frau, die er liebte verschlang) oder eine Erinnerung von Naruto, wie er Hinata und Kiba kennenlernt. Destruction Six: Dog Style Der heiße Sand brannte auf meiner Haut, als ich vorne weg umgerissen wurde. Sasuke´s Arm drückte sich schmerzhaft um meinen Hals, aber ich wusste, dass er mich nur vor der nahenden Gefahr schützen wollte. Der blutige Speichel der Bestie tropfe auf den Boden und hinterließ schleimige Spuren, die schon nach kurzer Zeit vertrockneten. Es knurrte bedrohlich. Waren wir für dieses Ding eine Gefahr oder eine Beute? „Versteck dich hinter der Düne!“, wisperte Sasuke mir kaum merklich zu. „Ich halte ihn auf.“ Im selben Moment sprintete er in die entgegen gesetzte Richtung des Sandberges. Gleichzeitig stolperte ich vorwärts. Der Plan des Tengus ging nicht auf. Dieses Ungetüm stürmte nicht der eindeutigen Herausforderung, also Sasuke, hinterher. Er wollte also Beute. Schwach und schutzlos, wie ich momentan nun mal war, voller Angst und Verzweiflung. Trotzallem versteckte ich mich mit angezogenen Beinen hinter der einzigen Schutzmöglichkeit, die mir noch blieb. Mein Atem ging vor Hitze und Erschöpfung nur noch stoßweise. Würde es mich hören? Bestimmt. Um die lauten Atemgeräsche etwas zudämpfen legte ich meine Hand vor dem Mund. Wo ist es? Ich schloss die Augen. Dieses Vieh wusste garantiert wo ich war. Man konnte meinen Angstschweiß bestimmt schon von weiten Riechen. Ich spürte die heiße Atemwolke auf meiner Haut, die mir einen Schauer den Rücken runterjagte. Langamm öffnete ich meine Augen wieder, war aber ansonsten unfähig mich zu rühren. Meine Unterlippe zuckte nervös. Vor mir stand ein Biest, das mich bei weitem überragte, doch jetzt hing seine entsetztliche Schnauze vor meinem Gesicht und entblößte eine Reihe verfaulter und schiefer Zähne. An dem Zahnfleisch hatte sich Schimmel angesetzt und warf Blasen, die jedes mal einen schwefelartigen Geruch hinterließen. Wo eigentlich die Zunge hätte sein sollen, befand sich nur ein kurzer, schlecht verheilter Stummel. Wildes, braunes Fell stand verfilzt in alle Richtungen ab und verfehlten jede mögliche Struktur. Da, wo eigentlich die Augen hätten sein sollen, quoll gelber Eiter aus den schwarzen Löchern, die wohl einst voller Leben gewesen sein mussten. Die Züge des Wesens verzogen sich und nahmen eine bizarre Gestalt an. Es erinnerte mich an einen Clown, der das Lächelnde Gesicht nicht ablegen konnte, obwohl sich zu seinen Füßen ein düsteres Blutbad erstreckte. Die Klauen des Monsters kamen näher, besetzt mit langen schwarzen und absolut tödlichen Krallen. Seine Nase schnüffelte in der Luft herum. Ich versuchte panisch nach hinten auszuweichen, aber der Sand schnitt mir dieses Mal den Fluchtweg ab. „Scheiße, wenn ich jetzt über den Berg da springe, holt mich der gute Freund hier. Versuche zur Seite auszuweichen, zerfetzt es mich. Wenn ich mich ergebe ,aportiert er mich vielleicht nur.“, hörte ich mich selbst murmeln. Ich war wütend. So unglaublich wütend auf mich selbst. Weil mir selbst nicht helfen konnte, weil ich so schwach bin, weil einfach alles Scheiße ist. Willst du stark sein? Kämpfen? Deinen Gegnern den gar aus zumachen? Sie unter deinen Füßen zermalmen? Dich an ihren Todesschreien erfreuen? Die Macht zu haben über Leben und Tod zu entscheiden? Nein! Nein will ich nicht. Ich will stärker werden, aber nicht um jeden Preis! Wie willst du dann überleben? Ich habe doch Sasuke. Und wo ist er jetzt gerade? Das weiß ich nicht. Aber er kommt bestimmmt bald. Warum vertraust du ihm? Er hat dich gezwungen ihr Fleisch runter zu schlingen oder? Ich musste überleben. Du hättest mich fragen können. Ich hätte dafür gesorgt, dass du nicht mehr hungrig wärst. Das glaube ich dir nicht. Jungchen! Ich gebe dir einen Teil von mir, sorge dafür, dass du nie mehr hungrig bist und das du deine wahre Stärke erlangst. Was willst du dafür? Du bist nicht dumm. Ich will das du jeden tötest, den du als Feind ansiehst. Ich lebe vom Töten. Und wenn ich nicht töte? Dann wird das auch dein Untergang sein. Denn wir sind bereits Eins. Du musst es nur noch zu lassen. Also? Willst du meine Kraft nun oder nicht? Ja. Vor mir stand es wieder. Dieses wiederliche Ungetüm. Mein Feind. Will mich töten. Was muss ich tun? Berühre ihn. Dann weißt du es. Langsamm griff meine Hand nach dem Fell. Nass und moderig. Brennend heiß. Es glühte in meinem Inneren schon fast schmerzhaft auf. Dieser süße und zu gleich so brutale Schmerz durchzog meine Hand, als sie sich an die Schläfe des Biest legte. „Ha..ha..ha!“ Meine Gesichtszüge entgleisten mir völlig. Das konnte ja gar nicht wahr sein. Das geht doch nicht. Das geht doch nicht! Vor mir baute sich das grausame Schauspiel des Entsetzen auf. „Narutoooo! Naruto!“ Ich konnte nicht mehr als ein verzweifeltes Winseln hervor bringen. Zu sehr starrte die auf den Dingen vor mir. Sasuke näherte sich. Ich konnte seine Anwesenheit auf meiner Haut spüren, die tief ins Fleisch eindrang und sich mit meinem Blut vermischte. „Sasuke.“, krätzte ich heiser und ließ mein Blick zu ihm wandern. In seinen Gesichtszügen spiegelte sich der Ekel wieder. Wer konnte es ihm verübeln? Die Bestie stieß Todesschreie aus, die das Mark erschüttern ließ. So nackt, so menschlich und so grausam. Dem Vieh lief das pechschwarze Blut aus den Körperöffnungen und setzte sich in dem Fell fest. Es roch nach Sekreten und Angst eines Sterbenden. Die kräftigen Pranken schlugen und zerkratzten die Schnauze des hundeähnlichen Wesen und hinterließen tiefe Furchen. Das Maul öffnete sich, fast so als ob es gähnen würde. Aber es hörte nicht auf. Es dehnte sich immer weiter aus. Knochen knirschten als sich die Schnauze zurück geschoben würde. „Was...was ist das?“, hauchte Sasuke atemlos. Ich schüttelte den Kopf. Es...es stülpte sich von Innen nach Außen. Die zuckenden Organe kamen zum Vorschein. Das Herz schlug. Der Mageninhalt platze hervor und ergoss sich auf dem Sandboden. Es begann sich selbst zu verdauuen. „Ich will nicht mehr, Sasuke.“ „Du musst aber.“ In seiner Stimme schwang unendliche Trauer mit. Seine kühle Handfläche legte sich an meine Wange. „Sasuke.“ Seine kühle Wärme umhüllte mich und mein Atem war immer noch nicht ruhiger geworden. Ich sah ihm direkt in die tiefgründigen dunklen Augen. "Dieses beklemmende Gefühl...! Warum werde ich es nicht los?", keuchte ich angestrengt. Er beugte sich vor und flüsterte:" Weil du Angst hast. Angst vorm Sterben. Doch der Tod ist hier allgegenwärtig." Mit diesen Worten drückte er seine Lippen auf meine. Ich spürte seinen Rücken an meinen, der aber nur wenig Wärme spendete. Die Nacht war bereits über uns hereingebrochen und mit ihr die eisige Kälte. Zitternd hauchte ich meine steifen Finger an, in der Hoffnung sie würden ein bisschen beweglicher werden. Unbewusst strich ich mir über die Lippen. Eine gute Sache hatte die Wüste ja. Ich sah von jedem Punkt aus die leuchtenden Sterne, die um einiges heller waren als in der Stadt. Hier würden keine Wolken oder Smog den schönen Abendhimmel verdecken. Ironischer Weise konnte ich mich an dem Ganzen erfreuen, obwohl ich heute Mittag noch dem Tod gegenüber gestanden habe. Weil ich überlebt habe. Gerade weil ich überlebt habe... Schläft der Tengu? Nein, glaube ich nicht. Ich denke er ist wach und auf der Lauer. Hehe, Jungchen, was hältst du von deinen neuen Kräften. Der Hund hat sich selbst verdaut. Ein kleiner Scherz am Rande. Ich habe dir lediglich geholfen, weißt du. Du musst deine Macht demonstrieren. Zeigen, dass du der Stärkste bist. Ich schwieg für einen Moment. Wer bist du eigentlich? Ich bin du, war aber mal mein eigener Herr. Nenne mich Kurama. Wie meinst du das? Kurama. Das erfährst du noch früh genug,Bengel. „Was war das gestern eigentlich für ein Vieh?“ Ich wagte es nicht ihn anzusehen. Der Kuss von gestern geisterte noch immer in meinen Gedanken herum und mir war es irgendwie unangenehm. Nicht dass ich von einem männlichen Dämon auf diese Art und Weise berührt worden war, störte mich sondern einfach die die Tatsache, dass es Sasuke war. „Ein Guhl. Aber was mich wundert, ist dass sein Master nicht in der Nähe gewesen ist. Jedenfalls habe ich nichts gerochen.“ „Guhl?“ „Leichen, die eigentlich schon verfallen. Der von gestern war unüblich. Ich habe noch nie einen Guhl von dieser Größe gesehen.“ Ich schluckte, als in meinem Magen anfing zu rumoren. Mir war nicht gut bei der Sache und unter meinen Fingernägeln fing es nervös an zu kribbeln. „Was machen wir jetzt?“ „Weiter gehen. Ist doch offensichtlich. Ich kann nicht riskieren, dass du noch einmal so in Gefahr gerätst wie gestern. Der Hund ist glücklicherweise irgendwie draufgegangen, sonst hätte er dich zerfetzt.“ Sein Blick bohrte sich durch meine Haut und ich wusste, dass er bereits die wildesten Theorien aufstellte. Ich konnte es mir ja selber kaum erklären, alles was ich wusste war, dass Kurama seine Finger im Spiel hatte. Ich musste mich plötzlich an das Versprechen mit Sasuke erinnern. Daran dass ich ihm immer die Wahrheit sagen sollte. Ich hatte es bereits gebrochen. Log ich ihn nicht schon die ganze Zeit an? Hast du eine andere Wahl? Nein, glaube ich nicht. Außerdem hat er nie gefragt. Ganz genau! „Naruto!“ Sasuke´s Stimme riss mich aus den Gedanken und lenkte meine gesammte Aufmerksameit auf den Vogeldämon. „Huh? Ja, was?“, entfloh es mir und selben Moment kam ich mir richtig dumm vor. Er bedachte mich bloß mit einem nichtssagenden Blick, ehe er fort fuhr: „Dieser Guhl hatte einen bekannten Geruch an sich. Ich wusste nicht woher, aber es ist mir wieder eingefallen. Als du hier her kamst, hattest du Spuren davon in deiner Geruchsprägnatur.“ Ich konnte nichts erwiedern. Bei Jashin ich hatte doch keine Hundenase. Naja, eigentlich.... Die Sonne bereits ging unter und ich fragte mich, wie lange wir schon unterwegs waren. Mir kam es jedenfalls wie eine halbe Ewigkeit vor. „Nur noch vier Tage. Dann sind wir durch.“ Erleichterung schwang mit. „Wenn ab jetzt alles ruhig verläuft, schaffen wir es vielleicht sogar unbeschadet.“ „Lobe den Tag nicht vor dem Abend.“, ermahnte der Tengu mich und warf einen leicht süffisanten Blick in meine Richtung. Natürlich war es ihm aufgefallen, das ich wieder Hoffnung schöpfte, diese Hölle zu überleben. Meine Beinmuskeln, die zwar entsetzlich überanstrengt worden waren, aber dennoch ohne große Schmerzen ihre Arbeit geleistet hatten, sendeten plötzlich den extremen Widerstand des Sandes an mein Gehirn weiter. Bevor ich realisierte, was überhaupt los war, stolperte Sasuke zu mir rüber. „Scheiße! Wir sitzen fest. Das ist eine Falle.“ Und tatsächlich, wir saßen im Treibsand fest. Die gelblichen Körner zogen uns nach unten und bevor wir überhaupt reagieren konnten, steckten wir bereits bis zur Hüfte fest. „Nicht bewegen, sonst sacken wir noch schneller ab.“ Ich nickte. „Was machen wir jetzt? Kannst du uns raus fliegen?“ „Nein, meine Flügel sind schon zu weit eingesunken. Ich würde sie mir brechen und der Falle würden wir nicht entkommen.“ „Und jetzt?“ Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. „Mach du was. Du hast auch den Guhl getötet.“ „Häh? Ich weiß ja nicht mal wie. Außerdem wie sollte ich uns hier bitte raus holen?“ Der Sand kam meiner Luftzufuhr bedrohlich näher. „Irgendwie.“ Er nahm meine schweißnasse Hand und spürte die unsagbare Angst, meinen rasenden Puls und mein hektisches Atmen. Der Druck auf der Brust wurde merklich unangenehm. Nicht mehr lange und wir ersticken im Sand. „Scheiße! Warum haben wir so lange überlebt, nur damit wir am Ende einer dämlichen Falle zu erliegen.“ „Mah Mah, Naruto. Du solltest nicht so viel reden, sonst sinkst du noch schneller.“ ...Kiba... Diese Stimme gehörte doch Kiba! In mir stieg ungewollt Hoffnung und zugleich Freude und Trauer auf. Kiba! Sasukes Körper spannte sich an, wie ein Raubtier, das genau wusste, dass ein Feind in der Nähe war. „Naruto, nimm meine Hand.“ Tatsächlich tauchte vor meiner Nase die Hand meines besten Freundes auf. Eine Hand, die ich auch unter tausenden noch erkennen würde. Als ich sie ergriff, bekam ich Sasuke noch gerade so zu fassen, sodass wir mit einem heftigen Ruck aus dem Treibsand entfliehen konnten. Keuchend und einigermaßen froh, fielen wir zu Boden. Doch bevor ich mich rühren konnte stand Sasuke bereits wieder in Angriffsposition. „Warte!“, hörte ich meine Stimme. „Es ist Kiba. Er ist kein Feind.“ Sasukes Augenbrauen verengten sich. „Also wirklich Naruto. Du solltest auf deinen Freund hören. Er weiß schon was er tut.“, meinte Kiba belustigt. Ich drehte mich um und sah ihn zum ersten Mal nach einer gefühlten Ewigkeit. Die Sonne blendete mich, sodass ich ihn im ersten Moment nicht erkennen konnte, aber nachdem meine Augen sich daran gewöhnt hatten, setzte mein Herz für einen Moment aus. „Was ist...“ Ich konnte nicht mehr sagen. Zu sehr ekelte und schockte mich sein Anblick. Er sah völlig abgekämpft und abgemagert aus. Nichts erinnerte mehr an den Kiba von vorher. Er war nur noch ein Schatten seiner Selbst. An einem Ärmel war ein blutiger Rand zusehen, was mich erst wunderte, bis ich verstand. Der Stofffetzen, in dem eigentlich ein Arm stecken sollte, flatterte in der leichten Brise. „Oh? Das hier? Ich musste ihn leider abtrennen um meinen geliebten Gefolgsmann zu beschwören. Nun ja der ist ja leider tot.“ Verständnislos sah ich ihn an. „Was meinst du damit?“ „Er meint den Guhl.“, antwortete Sasuke mir stattdessen. Sein Gesicht hat dich zu einer entzürrnten Fratze verzerrt, in der so viel Wut lag, dass mir ein Schauer über den Rücken zog. „Ganz genau. Und jetzt darf ich mich höchstpersönlich um dich kümmern.“ „Wie meinst du das?“ „Dämlicher Hundedämon“, murmelte Sasuke. Kibas zuvor noch amüsiertes Lächeln veränderte sich ebenfalls. Stattdessen zeichneten sich Furchen des Hasses in seiner Maske ab. Nun standen sich zwei natürliche Feinde gegenüber,gierten nach dem gegenseitigen Blut vergießen. „Naruto! Du bist Schuld daran, dass Hinata sterben musste. Wärst du nicht erst gewesen, dann hätten wir beide ein schönes schmerzfreies Leben haben können. Wegen dir ist sie gestorben!“,knurrte er bedrohlich und kam näher, so nah, dass ich seinen miesen Atmen sogar hier noch riechen konnte. „Es war deine eigene Schuld, dass dieses Mädchen gestorben ist. Du hättest sie beschützen müssen, nicht Naruto.“, gab der Tengu zurück, sichtlich verärgert. „Wie kannst du es wagen...was weißt du denn schon?“ „Genug. Sie war deine Partnerin und es war auch deine Aufgabe sie zu beschützen. Wo bist du denn gewesen als sie um ihr Überleben gekämpft hat?“ „Duuu Arsch.“,brüllte der Hundedämon und sprang mit einem Satz auf uns zu. Sand wirbelte auf und blockierte für einen Moment die Sicht auf das Geschehen. In den nächsten Sekunden schien alles schneller zubewegen. Kiba hatte seine Krallen bereits in Sasukes Bein gebohrt und zerfetzte das Fleisch, hinterließ blutige Risse. Sasuke jedoch hatte sich an dem Stumpf des verbliebenen Armes verbissen. Blut rann an seinem Kiefer runter und ließ ihn beängstigend aussehen. Kiba heulte vor Schmerz auf und brachte Abstand zwischen ihnen. Soll ich dir helfen? Wie? Was kannst du machen? Wen willst du denn retten? Sasuke oder Kiba? Ich wusste darauf keine Antwort. Früher hätte ich ohne Zweifel für Kiba gestimmt, aber heute? Diese Tatsache schockte mich zu sehr. Mein Gehirn war überlastet, während sich vor mir ein wahres Gefecht des Todes entwickelte. „Du Bastard! Lass mich durch! Ich muss Naruto dafür bezahlen lassen. Dieses Monster soll verrecken! Für...Hinata.“ Aus schäumender Wut schlug Kiba auf Sasuke ein. Traf ihn in der Seite, steckte aber mehrere Treffer an der Brust ein. Und genauso schnell wie es auch angefangen hatte, so abprupt wurde der Kampf auch unterbrochen. Ein leises Summen durchbrach die Stille. Es klang nach Elektrizität, aber auch anders. Sasuke holte aus, bereit den Finalen Schlag anzusetzen.Um seiner Faust zuckten Blitze. Blau und eiskalt. Tod und lebendig zugleich. In dem Moment in dem Kibas Herz unter den starken Strom zerplatzte, war ich unfähig mich zu rühren. Keinen einzigen Zentimeter konnte ich auch nur ein Glied bewegen. Ich konnte mich nicht davor schmeißen, um ihn vielleicht noch retten zu können. Nein, stattdessen saß ich hier im Sand, vollkommen nutzlos und sah mir an wie mein bester Freund in Stücke zerrissen wurde. „Kiba...“ Meine Stimme war kaum mehr als ein Kratzen. Schwach und kaum hörbar. So wie ich. Kibas Licht in den Augen war noch nicht erloschen. Er lief die letzten kleinen Schritte des Todes. Ein paar Sekunden noch und er würde sich nie wieder regen können. Stechender Schmerz brannte in meinen Augen und heiß und feucht liefen die Tränen runter. Er blieb direkt vor mir stehen, Sasuke war nur ein paar Meter von uns entfernt. „Weißt du noch wie wir uns kennen gelernt haben? Ich saß zu Hause und habe geweint. Mich selbst bemitleidet. Du bist wie ein wilder Welpe in mein Zimmer gestürmt und hast mich umarmt. Du hast nichts gesagt, nur einfach umarmt.“ Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, aber in ihm lag so unendliche Verzweiflung. Er wollte nicht sterben. Er wollte am Leben bleiben. Habe ich ihm dieses Glück verwehrt? Er fiel vorne rüber und landete in dem trockenen Sand. Ich drehte ihn hecktisch um. Ich bin Schuld, dass sie sterben mussten. Hinata. Kiba. Er öffnete die Augen und braune Iren blitzen hervor. Schmerzgepeinigt und verzweifelt. „I...ich hab..e s..ie ge..liebt.“,keuchte und hustete er Blut. „Kiba..“ Er erhob sich mit allerletzter Kraft und biss zaghaft in meine Wange. » Das war echt cool, aber jetzt lauf und überlebe.« „Ah...Ahh..AAAAAHHH“,brachte ich noch raus, bevor ich schluchzend zusammenbrach. Scheiße! Scheiße! „Ki...ba...“ Mir blieb die Luft weg. Zu sehr schmerzte dieser Verlust. Die Welt, meine alte Welt, die zuvor noch mit Kiba weiter bestand, zerbrach endgültig. Eine filigrane Welt, die stark an ein Kolibri errinnerte. Der Kolibri wurde mit diesem abartigen Speer getötet. Ich wurde damit getötet. Plötzlich spürte ich eine angenehme und zugleich bekannte Wärme. Sie linderte den Schmerz ein wenig. Die Hand an meiner Wange streichelte beruhigend auf mich ein und ließ mein schmerzverzerrtes Heulen auf ein gequältes Heulen abebben. Aber als ich den Kopf hob, blieb mir die Luft erneut weg. Warum ist er hier? „Itachi?“ Vielen Dank noch an meine Beta Animefan1993, die sich extra einen InternetStick leihen musste um dieses Kapitel zu korrigieren. Vielen Dank auch an die Leser und Kommentatoren. Und zum Schluss noch ein Dank an Wingless, weil sie einfach meine beste Freundin ist. Klicks: 1006 Kommis: 16 Favo´s: 37 Fav. Autor: 4x LG TheGroooah Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal. Kapitel 8: Destruction Seven: The pain will perish with your death ------------------------------------------------------------------ Destruction Seven: The pain will perish with your death Seine Hand war so kalt, dass die leichte Berührung schon weh tat. Ich spürte den Schmerz der langsam durch meine Haut kroch und sich in meinen Kopf fest setzte. „Itachi.“, meine Stimme kratze leicht. Irgendwie hoffte ich, dass seine Hand mir endlich einen endgültigen Stoß ins Herz versetzen würde. Dann wäre endlich alles vorbei. Vielleicht hätten weder Kiba noch Hinata sterben müssen. Aber was konnte ich noch tun? Seine Hand brannte auf meiner Haut und stand im starken Kontrast zu der Hitze die um uns waberte. „Lange nicht mehr gesehen, Naruto. Ich bin froh, dass du entkommen konntest.“ Sein Stimme klang genauso wie damals, sachte und vorsichtig und dennoch klang sie wie die eines Raubtieres, dass sich auf leisen Pfoten anpirschte. Ich sah ihm in die Augen, ignorierte das wütende und geschockte Aufschnappen von Sasuke, der immer noch auf der anderen Seite von Kibas leblosen Körper stand. Sie funkelten leicht in der Sonne, die auf uns nieder brannte, aber dennoch blieben sie schwarz und undurchdringbar. „Hör auf so etwas zu sagen, Itachi. Am liebsten hättest du mich doch auch getötet, wenn ER nicht da gewesen wäre.“, erwiderte ich leise,wand meinen Blick dennoch nicht ab. „Er ist schwächer als ich. Und das war er damals schon. Wenn ich dich also hätte töten wollen, dann hätte ich das schon längst getan,“ Dieses Mal brach ich den Blickkontakt ab. Denn es war schlicht und ergreifend einfach zu viel für mich. Ich konnte das alles nicht verarbeiten. Zu viel war passiert.Einfach zu viel. Aber eine Frage konnte er beantworten. Das wusste ich. Und er wusste es auch. „Itachi, warum bin ich hier? Du weißt es oder?“ Wieder einmal strich er mir seinem Daumen über meine glühende Haut, ich hatte Angst, dass seine langen dunklen Krallen mir die Haut aufrissen. Aus früherer Erfahrung wusste ich, dass er die Spitzen mit Vorliebe mit Gift benetzte. „Armer kleiner Naruto. Hat dir deine Mutter denn gar nichts erzählt? Wenigstens das hätte sie tun sollen, bevor sie dich hier her schickt.“ Ein missbilligendes Schnalzen verließ seinen Mund. Seine Worte sickerten nur langsam durch. Konnte das wirklich wahr sein? War Kushina zu so etwas fähig. Ich kannte die Antwort, wollte sie aber dennoch tief in mich einschließen und einfach vergessen. „Nun denn Kisame, ich denken du kannst meinen dummen kleinen Bruder los lassen. Ich habe hier alles erledigt.“, verkündete Itachi und ließ seine Hand von meinem Gesicht ab. Wer ist Kisame? Vorsichtig drehte ich mich um, aus Angst, dass Itachi sich doch dazu entschließen könnte mir den Gnadenstoß zu geben. Ein groß gewachsener Mann, mit leicht bläulich verfärbten Haut und einem widerlichen Grinsen, dass seine messerscharfen Zähne entblößte, hielt Sasuke im Klammergriff und schien ihm die Luft abzudrücken. Sasuke hatte seine Fingernägel die in das Fleisch des anderen gebohrt, aber das schien Kisame wenig auszumachen. Außerdem wusste der Mann anscheinend genau, wo er einen Tengu anpacken musste, damit dieser möglichst in seinen Bewegungen eingeschränkt ist. „Wirklich Itachi? Können wir sie nicht einfach töten? Musst du immer deine Psychospielchen abziehen? Ich habe so langsam kein Bock mehr drauf.“, beschwerte er sich und legte einen leicht kindlichen Unterton auf. „Nerv nicht Kisame. Wir gehen jetzt weiter.“ Mit einem kräftigen Schlag in den Nacken, ließ Kisame den bewusstlosen Jungen zu Boden fallen und schritt gemächlich über Kiba, nur um sich dann zu Itachi zu gesellen. Einen letzten Blick warf Itachi mir zu und bewegte seine schmalen Lippen. Erst Sekunden später verstand ich, was er sagte. » Dein Schmerz vergeht mit dem Tod.« ~*~ Ich weiß nicht wie ich es schaffte Sasukes bewusstlosen Körper von Kiba weg zu schleifen oder wie lange es gedauert hatte, bis ich mich überhaupt bewegen konnte. Erst als die Sonne langsam unterging und es kälter wurde bemerkte ich meine schmerzenden Knochen die jedesmal aufschrien, als ich aufatmete.Warum Sasuke noch nicht wider bei Bewusstsein war wusste ich auch nicht. Ein paar Dünen weiter bemerkte ich Brandblasen, die sich auf meinen Händen und am Hals verteilten. Vereinzelt spürte ich sie auch in meinem Gesicht. Als sie aufplatzten, tropften sie langsam und qualvoll auf den Sandboden.Ich erwischte mich selbst dabei wie ich sie zählte. Warum ich das machte, wusste ich ehrlich gesagt auch nicht. Vermutlich wollte ich mich nur von den heutigen Geschehnissen Ablenken. „Kurama?“, rief ich laut. Mich würde hier eh niemand hören. Endlich aufgehört zu schmollen, was? Du hast dich heute gar nicht mehr gemeldet. Du hast mich abgeschottet. Ich weiß nicht einmal was passiert ist, du unverschämtes Gör. Ich antwortete darauf nicht. Eigentlich wollte ich ja auch nur wissen ob er noch da war. Mein zweites dunkles Ich. Makaberer Name, ich weiß, aber er passte. Was soll ich machen? Frag doch den Vogeljungen wenn er wieder wach ist. Genervt drehte ich mich auf die Seite, sodass ich Sasuke vor mir hatte, sein Körper noch genauso leblos wie zuvor. Kurama, er ist schon so lange bewusstlos. Wahrscheinlich hat sein Angreifer den P-Punkt angegriffen. P-Punkt? Was soll das sein. Keine Ahnung, ein alter Mönch hat so einmal eine Verknüpfung und Überlappung von Muskeln so genannt. Selbstverständlich nur bei Dämonen auffindbar. Ich schloss meine Augen, die durch die trockenen Luft immer schlimmer schmerzten. Vorsichtig strich mit der Hand über den breiten Rücken von dem Tengu. Warum hatte ich ihn gerettet, obwohl er Kiba getötet hat? Müsste ich nicht wütend auf ihn sein? Stattdessen fühlte ich nur nüchterne Resignation. Es schreckte mich fest zustellen, dass mich Kibas Tod nicht im geringsten mehr mit zu nehmen schien. Auch Itachis plötzliches Auftauchen war mir aus irgendeinem Grund fast schon egal. Nach und nach manifestierten sich Gedanken wie, »Es ist alles eh nicht real.« oder »Selbst wenn, dann ist es auch egal. Gefühle sind hier nicht von Bedeutung.«. Ich denke es sollte mir eigentlich Angst machen und doch...ist da nichts. Nur Leere, die mir so verlogen erschien, wie dieses Gefängnis oder meine Mitinsassen. Ich verstand jetzt warum Sasuke darauf bestand, dass ich ihm immer die Wahrheit sage. An einem Ort, wo du niemanden vertrauen kannst, brauchst du jemanden der dich nicht anlügt. Einfach um bei Verstand zu bleiben. Denn die meisten Menschen oder Dämonen in diesem Fall hatten keine Ahnung, was eine simple Lüge anrichten konnte. Irgendwann wird jede Lüge verinnerlicht und verfälscht denjenigen. In dem man sich selber einredet, dass diese eine Lüge war ist, treibt man sich selber in den Wahnsinn, der hier an jeder Ecke und nach jedem Schritt lauert. Meine Hand wanderte Sasukes Rücken langsam hoch, ich wollte die warme Haut eines Lebewesens spüren. Vielleicht spendet es mir ja etwas an Gefühlen. Denn diese Leere wollte einfach nicht verschwinden. Egal was ich tat, damit ich wieder etwas spürte, dass meine Gedanken wieder in einen andere Richtung gelenkt werden, so führte es mich im Endeffekt nirgendwo hin. So sanft wie ich noch nie jemanden berührt habe, fuhr ich durch Sasukes Haare, die sich ein bisschen wie Federn anfühlten und mindestens genauso sprunghaft waren, so waren sie dennoch so unendlich weich, dass ich meine verdreckten Finger weiter durch die Haare wandern ließ. Als der Höhepunkt der Nacht langsam auf und zu kam und die Kälte fast unaushaltbar wurde, stand ich auf und legte mich näher an Sasuke, sodass er beim Aufwachen direkt seinen Blick auf meine Haare werfen konnte. Um uns beide vor der Wärme zu schützen zog ich meine Jacke aus und breitete sie über uns aus. Er war jetzt alles was für mich zählte, auch wenn er es nicht wusste. Was blieb mir denn noch übrig? Sasuke war alles was ich noch hatte. Morgen, nein, sobald er aufwachte, werde ich ihm alles erzählen. Er ist der einzige der noch bestätigen kann, dass ich Naruto Uzumaki bin. Meine Mutter hat mich an den Spinner verkauft, der für diesen Saftladen verantwortlich ist, Hinata wurde von zwei Geisteskranken auf die wahrscheinlich brutalste Weise getötet und Kiba lag ein paar Sandhügel, ebenfalls tot, weiter entfernt. Aus irgendeinem Grund hatte ich das kranke Bedürfnis zu lachen. Einfach zu lachen. Denn das hier, einfach alles scheint so absurd. Ich dachte eigentlich ich hätte es geschafft mich an die unlogischen und brutalen Umstände zu gewöhnen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl ich bin die ganze Zeit auf einer Stelle stehen geblieben. »Vielleicht sollte ich einfach schlafen.«, dachte ich, bevor ich mich näher an Sasuke schmiegte. Gute Nacht, du verdammter Bengel. Am nächsten Morgen war es Sasuke, der zuerst aufwachte. Ich spürte seine Ruckartigen Bewegungen und das geschockte Schnauben. Das Heben seiner Brust war ungleichmäßig. „Itachi....!“, seine Stimme klang seltsam schrill in meinen Ohren.Wie ein verzweifelter Schrei, getränkt von Wut. Seine Augen waren weit aufgerissen, während er hektisch die Gegend absuchte, um nach Gefahren Ausschau zu halten. Ich legte ihm meine Hände auf die Schulter und versuchte ihn zu beruhigen, aber im ersten Moment schien er mich kaum zu registrieren. „Wo ist Itachi!“, schrie er, von seiner natürlichen Gelassenheit war keine Spur. „Weg.“, antwortete ich und augenblicklich schien er sich zu entspannen, aber Enttäuschung spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Weg?“,fragte er atemlos und blinzelte. Noch nie hatte ich Sasuke derart verwirrt und verloren gesehen. „Ja, er und Kisame sind weg. Sie haben uns am Leben gelassen.“, erklärte ich noch einmal betont langsam. Der überraschte Ausdruck auf Sasukes Gesicht wich einem Zorn erfüllten. In all seiner Wut fuhr er herum und stieß mich zu Boden. Ich spürte wie seine schlanken Finger sich um meinen Hals legten. Das Halsband scheuerte unangenehm auf meiner Haut, aber viel schlimmer war der Druck den Sasuke auf meinen Hals ausübte. Mir fiel es immer schwerer zu atmen bis nur noch ein stockendes Keuchen meinen Lippen entwich. „Woher kennst du Itachi, Mensch.“, knurrte der Tengu und bohrte seine scharfen schwarz getauchten Krallen tiefer in mein Fleisch. Das Wort Mensch betonte er, als wäre es eine Aberration. Etwas widerwärtiges und nicht der Aufmerksamkeit wert. „Sas...uke. L..ass..mich...l..los.“, meine Stimme war kaum mehr als ein gequältes Flüstern. Vor meinen Augen fingen die Sterne an zu tanzen und immer wieder schwappte eine Welle der Dunkelheit über mich hinweg. „Was hast du mit Itachi zu tun?“, verlangte er zu wissen. Der Schmerz wurde unaushaltbar. Es war einfach zu viel. Am Rande nahm ich war, wie mein Körper sich immer noch instinktiv gegen Sasuke werden, dabei hatte ich den Kampf im Kopf schon verloren. Du wirst hier nicht sterben, NARUTO! Obwohl ich den Kampf schon längst aufgegeben hatte, sickerte dennoch die selbe Kraft durch meine Nervenbahnen, die ich bereits bei dem Ghul gespürt hatte. Meine Fingernägel veränderten ihre Form und wurden länger,nur um am Ende tiefrot zu werden, als hätte ich zuvor bereits jemanden getötet. Ich wusste dass sich meine Sinne sich ausbreiteten, da mir auf einmal alles viel intensiver erschien als vorher. Aber viel wichtiger war die unglaubliche Stärke die in mir rumorte. Ich löste eine Hand von Sasukes verkratzten Armen und ließ sie in den Sand fallen. „Erzählst du mir endlich, woher du Itachi kennst?“, seine Stimme glich dem Grollen eines Drachens. Er hatte sich kaum mehr unter Kontrolle, das wusste ich. JETZT!Greif jetzt an. Ich ballte meine Hand, die ich vor wenigen Sekunden noch in den Sand fallen gelassen habe und holte aus. Ein einfacher Schlag würde bei Sasuke nicht helfen, er war immerhin ein Tengu und mir als Mensch körperlich dennoch überlegen. Aber ich vertraute Kurama. Ich schloss meinen Augen noch einmal und holte aus. Ich hörte ein geräuschvolles Knacken. Im selben Moment konnte ich wieder frei atmen und das Gewicht, dass die ganze Zeit auf meinen geschundenen Körper gelastet hatte, war weg. Ich wünschte du würdest ihn töten. Aber das wirst du nicht, oder? „Nein. Nein, ich werde ihn nicht töten.“, sagte ich laut. Ich musste einfach die Gewissheit in meiner eigenen Stimme hören. „Selbst wenn ich wollte, könnte ich ihn nicht töten.“ Ich lag immer noch auf den Rücken und atmete schwer. Die Kraft die Kurama mir gegeben hatte, ebbte ab und hinterließ ein unangenehmes Kribbeln in dem Gliedern und auf meiner Haut. Mein Blick glitt zur Seite, dort wo ich Sasuke vermutete. Er lag zusammen gekümmert auf dem Boden und stob mit seinen schmerzerfüllten Bewegungen Sand auf. Seine Hände hatten sich in seinen dunklen Haaren fest gekrallt während seine schwarzen langen Nägel sich in die Kopfhaut bohrten. Er schien Kopfschmerzen zu haben, vermutlich wegen dem Schlag, aber es waren keine sichtbaren Wunden vorhanden. Das ist unsere Fähigkeit. Fähigkeit? Mein Körper fühlte sich taub an, sogar das Kribbeln hatte nachgelassen. Stattdessen wurde ich müde. So unglaublich müde, dass ich nicht einmal mehr Mitleid für Sasuke aufbringen konnte, der vor Schmerzen schreiend im Sand herum wälzte und panisch um sich schlug. Nach einen kurzen Momenten, wichen seine kehlige Stimme in den Hintergrund und alles was ich noch hörte, war das gleichmäßige und ruhige Schlagen meines Herzens. Ja unsere Fähigkeit. Die Fähigkeit die so vieles vermag. Du musst die eigentlich Kraft die dahinter steckt nur noch finden, Naruto. Aber erst mal muss ich mich ausruhen..... Es war kalt. Der Boden war eiskalt. Er fühlte sich nicht so an wie der sandige Boden der Wüste, wo die Körner sich in den Rücken bohrten und sich dich Kälte langsam durch den Körper fraß. Nein diese Art von Kälte wurde künstlich hergestellt und war schneidend scharf. Wie Messer bohrte sie sich durch meine Haut und ließ meinen Körper immer wieder wild auf zucken. Selbst solche grundlegenden Sachen wie das Atmen fielen mir schwer, zu erdrückend war die Kälte. Verzweifelt wollte ich mich aufrichten, um eine bessere Lage zu finden, damit die Luft wieder durch meinen Körper zirkulieren konnte. Stattdessen hörte ich nur ein lautes Rassel und hatte die Gewissheit, dass das vertraute Gewicht an meinen Gelenken, genau das waren für die ich sie hielt. Fesseln. Als ob ich sie nicht schon oft genug um die Knöchel gelegt bekommen hätte. Ich ließ mich seufzend zurück fallen und stieß mir den Kopf an, was allerdings nur ein dumpfes Gefühl hinterließ. Aus irgendeinem Grund brachte ich keine Energie auf, auch nur Angst zu haben. Dieses Gefühl der Leere, von dem ich dachte es sei verschwunden als ich entschlossen habe, mich Sasuke zu öffnen, war mit aller Macht wieder zurück gekehrt und bahnte sich seinen Weg in mein Bewusstsein. Wie konnte es sein dass mir alles egal ist? Nicht alles. In mir rumorte immer noch der Wille zu leben. Ich wollte am Leben bleiben und die schönen Dinge noch einmal wieder finden. Seit meiner Kindheit wusste ich, dass ich eine Familie haben möchte. So groß wie möglich. Natürlich jemanden an meiner Seite, der mich trotz meiner Fehler liebt und ehrt. Dummes Gewäsch. Eigentlich waren diese Wahnvorstellungen einfach nur irrational und dämlich. Als ob so etwas je passieren würde. Momentan bist du jedenfalls weit entfernt davon. Seufzend ließ ich meinen Blick schweifen.So weit ich sehen konnte, spannte sich eine metallene Decke über mich, die vielleicht so hoch war, dass ein Pferd gerade so noch stehen konnte. Warum war ich eigentlich nicht mehr in der Wüste? Auf einmal durch fuhr mich ein Gedanke, der schlimmer war als diese Kälte oder mein momentaner Zustand. Lebt Sasuke noch? Trotz der Kälte spürte ich, wie der Schweiß sich auf meiner Stirn bildete. Vielleicht bin ich in Sektor 4? Dem Foltersektor... Wenn Sasuke tot war...dann hatte ich auch nicht mehr lange zu leben. Die Regel. Die erste Regel des Death Games. »Wenn ein Dämon aus dem Team stirbt, wird der Partner nach dem Spiel beseitigt.« Konnte es sein,dass ich Sasuke umgebracht hatte? War es möglich? In mir regte sich zum ersten Mal wieder etwas. Aber es war kein schönes Gefühl, sondern Angst. Ich wusste nicht, ob es die Angst vorm Sterben war oder die Angst jemanden wie Sasuke getötet zu haben. Hatte ich mich verkalkuliert? War der Schlag doch heftiger gewesen als erwartet? Tausend Gedanken überfluteten mein Gehirn, aber ich stolperte im nächsten Moment über einen sehr irritierenden Gedanken. „Warum bin ich so besorgt über Sasuke, obwohl er versucht hat mich zu töten?“, flüsterte ich leise. Was hätte es ihm denn gebracht? Er wäre allerhöchstens selber drauf gegangen, also warum hat er mich überhaupt angegriffen? „Und warum ist das so wichtig für mich?“ „Das wüsste ich auch liebend gerne, Naruto.“ Erschrocken drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der die fremde Stimme kam, mein ganzer Körper stand unter Anspannung und war für den Angriff bereit. Und da stand er, in all seiner Größe und blickte auf mich herab, Madara. „Lange nicht mehr gesehen, Naruto. Ich soll dir noch schöne Grüße von deiner Mutter ausrichten.“, sein Lächeln wirkte unnatürlich. „W-was willst du von mir? Lass mich doch einfach in Ruhe.“, meine Stimme war kaum mehr als ein klägliches Pfeifen. Sein widerwärtiges Grinsen wurde breiter. „Aber nicht doch.Ich möchte dir lediglich erklären, warum du hier bist.“ Mit seiner Hand schlug er gegen das Gitter des Käfigs und stieg einzelne Stufen gemächlich hoch. „Ich denke du solltest auch endlich zu uns stoßen, findest du nicht, Sasuke?“ Ich vernahm die leisen Schritte die umso lauter widerhallten und sah Sasuke aus dem Augenwinkel an den Käfig heran schreiten. Sein Blick war eiskalt. „Sasuke.“, flüsterte ich. Im Affekt riss ich an meinen Fesseln. Mit Gemischten Gefühlen gegenüber Sasuke ließ ich mich wider auf den Boden fallen und genoss dieses Mal den Schmerz der Kälte. Hauptsache er überdeckte das was Sasuke momentan in mir auslöste. „Nun denn, ich bin mir sicher, dass du endlich wissen willst, woher dein Bruder und Naruto sich kennen, richtig?“, unterbrach Madara die Gedankengänge die in mir rumorten. Der Tengu antwortete darauf nicht und starrte mich weiterhin an. Madara räusperte sich und fing leise an zu lachen. „Einst ging ein kleiner blonder Junge, kaum älter als dreizehn Jahren, mit seinem geliebten Vater zum Festmal des General seines Königreiches...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)