I'm not afraid von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Das schwarze Kleid reichte bis zur Mitte des Oberschenkels und passte mir wie angegossen. Die Trägerlose Korsage wurde am Rücken geschnürt, war mit schwarzer Spitze und kleinen Perlen besetzt und ging nach unten in einen Tüllrock über. An dem Übergang auf Taillenhöhe befand sich eine Schwarze Scherpe, es war wirklich umwerfend und die Mädels kreischten vor Begeisterung als ich aus der Kabine trat. Die Ladenbesitzerin bestand darauf dass ich das Kleid so mitnehmen sollte, es war ja schließlich schon bezahlt. Sie verpackte es wieder in den Karton während ich mich anzog und wünschte uns viel Spaß. Ich hatte Elena mit zurückgenommen, wir haben noch kurz bei ihr zu Hause gehalten um ihre Sachen zu holen und uns dann später gemeinsam fertig zu machen. Zunächst brachten wir unsere Kleider auf mein Zimmer, setzten uns dann unten zu den Jungs ins Wohnzimmer und aßen eine Kleinigkeit. „Ist ja wirklich gruselig die Sache mit deinem Kleid.“, sagte Damon und drehte behutsam seine Spaghetti auf dem Löffel zusammen. „Und du hast es einfach so angenommen? Ich meine stell dir mal vor der Stoff ist vergiftet und du fällst nach ein, zwei Stunden tragen einfach tot um.“ Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. „Du bist doch nur eifersüchtig weil Sienna einen geheimen Verehrer hat Damon.“, grinste Elena und seufzte hingebungsvoll, was Stefan mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. „Keine Angst Schatz, ich liebe dich trotzdem. Auch wenn das wirklich süß ist.“, sagte sie schnell und küsste ihren Freund sanft. „Ihr solltet euch langsam fertig machen, in eineinhalb Stunden fahren wir los und ich kenne euch Mädels.“, neckte uns Damon nach dem Essen worauf wir synchron „halt die Klappe Damon.“, antworteten und kichernd in meinem Zimmer verschwanden. „Und du hast wirklich keine Ahnung von wem das Kleid sein könnte?“, fragte Elena und ich schüttelte den Kopf während ich es behutsam den Deckel öffnete. Das Kleid war wie vorher in Seidenpapier eingewickelt, nur lag jetzt ein kleines Kärtchen im Karton. „Bestimmt eine Danksagung des Herstellers oder so“, ich zuckte mit den Schulter und drehte die Karte um. Vor Schreck ließ ich sie wieder fallen und stieß einen kurzen Schrei aus. „Was ist los?“, fragte Elena sofort. Sie hob die Karte auf und las halblaut vor. „Du wirst umwerfend aussehen. Schon bald sehen wir uns wieder, meine Prinzessin. Aiden.“ Fragend schaute sie mich an und ich schnappte nach Luft. Mir wurde schwindelig und ich musste mich erstmals wieder setzten. „Aiden ist mein kranker Ex-Freund. Ich habe eine einstweilige Verfügung gegen ihn. Er dürfte gar nicht wissen wo ich bin..“ flüsterte ich und mir stiegen Tränen in die Augen. Elena nahm mich in den Arm. „Dir wird nichts passieren, selbst wenn dieser Aiden hier auftaucht, wir passen auf dass er dir nicht zu nahe kommt“, murmelte Elena beruhigend in mein Ohr und es half tatsächlich ein wenig. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte fing ich an Elena die Haare zu locken mit meinem Glätteisen. Es half ja alles nichts, und wir mussten wirklich bald los. „Wirst du das Kleid anziehen?“ fragte sie nach einer Weile vorsichtig. „Ich weiß nicht ob ich überhaupt gehen soll..“ seufzte ich aber sagte schließlich: „ Ich sollte mich allerdings nicht von ihm herunterziehen lassen. Und was anderes zum Anziehen hab ich ja nicht.“ Elena lächelte zufrieden. Ihr Kleid stand ihr einfach fantastisch, wie ein blauer Wasserfall floss es ihren schlanken Körper hinunter und hatte einen tiefen Rückenausschnitt. „Du siehst toll aus“ sagte ich anerkennend. „Kann ich nur zurück geben“, kicherte sie. Ich hatte mir, passend zum Kleid, schwarze High Heels, überzogen mit Schwarzer Spitze angezogen und meine Haare fielen mir in Locken über die Schultern. Auch Stefan und Damon staunten nicht schlecht als sie in mein Zimmer kamen um uns abzuholen. Stefan küsste seine Freundin, flüsterte ihr was ins Ohr worauf sie ihre Wangen leicht rosa färbten und sie sich erneut küssten. Damon war währenddessen zu mir rüber gekommen und hielt mir seinen Arm hin. Ich wollte schnell die Karte verstecken, die mich vorhin so aus der Fassung gebracht hatte doch er schnappte sie mir aus der Hand, las sie sich schnell durch und warf mir einen fragenden Blick zu. Aber ich wollte nicht jetzt darüber reden und schüttelte mit dem Kopf. „Nachher“, flüsterte ich ihm zu in der Hoffnung er würde es wieder vergessen und harkte mich bei ihm ein. Er nickte und wechselte schnell das Thema. „Du siehst wirklich zum anbeißen aus.“, sagte er charmant wie eh und je und zwinkerte mir verheißungsvoll zu. Und zum ersten Mal lächelte ich wieder an dem Abend. „Ich nehme das mal als Kompliment, Mister Salvatore. Der Anzug steht ihnen aber auch nicht schlecht.“ erwiderte ich. Nicht schlecht war gnadenlos untertrieben. Er trug unter seinem komplett schwarzem Anzug ein schwarzes Hemd bei dem die oberen Knöpfe geöffnet waren- kurz: er sah einfach unendlich heiß aus. Das Haus von Tylers Familie war ziemlich riesig und stand auf einem großem Grundstück, welches als Park gestaltet waren. Wie ich es mitbekommen hatte war sein Vater der Bürgermeister von Mystic Falls. Tyler stand mit seinen Eltern am Eingang des Hause, am Ende einer Treppe, und begrüßte die Gäste. Freundlich schüttelte ich seinen Eltern die Hand. „Ah Damon, schön sie zu sehen.“, sagten sie und schauten mich an. „Wer ist ihre reizende Begleitung?“ „Sienna, die Tochter von Zachs neuer Freundin.“ Stellte er mich vor. „Schön sie kennenzulernen. Ihre Mutter ist schon hier, Zach ist immerhin lange Mitglied des Rates. Viel Spaß euch beiden.“ Wir bedankten uns und traten in das Foyer ein. Tyler hatte uns gesagt dass er später zu uns kommen würde wenn dieser ganze Begrüßungsquatsch vorbei wäre wofür ihn seine Mutter strafend angeblickt hatte. Durch das Foyer kam man in einen großen Saal, in dem Musik gespielt wurde und von dem aus man den Garten betreten konnte. Dort trafen wir auch Bonnie und Jeremy. Sie waren so süß zusammen und Bonnie sah wie eine Göttin aus in ihrem weißem Kleid im Empire Stil. Nachdem jeder von uns ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekommen hatte, eröffnetet Tylers Vater mit einer furchtbar öden Rede den Ball und die Musik setzte wieder ein. Elena zog Stefan sofort auf die Tanzfläche, ebenso wie Bonnie Jeremy. Tyler und Caroline konnte ich weiter hinten erkennen, eng aneinander tanzend. Damon hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie. Sanft zog er mich in seinen Arm und machte, passend zum Lied die ersten schritte eines Walzer. Ich lächelte und ließ mich von ihm führen. Ich fühlte mich als würden wir über die Tanzfläche schweben. „Du kannst wirklich gut tanzen“, flüsterte ich ihm ins Ohr, wir waren uns so nahe, dass es normaler Weise unangemessen wäre zu so einem Anlass, aber es störte sich keiner dran. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben“, raunte er und lächelte mich an. Zum ersten Mal fiel mir auf was für schöne, eisblaue Augen er hatte. Wie kleine Bergseen, in denen man versinken wollte. Viel zu schnell endete das Lied, aber Damon ließ meine Hand nicht los und deute mir an mit ihm raus zu kommen. Noch völlig benommen im Kopf bemerkte ich die fragenden Blicke der anderen die auf uns ruhten nicht. Wir entfernten uns ein Stück von der Gesellschaft, bis Damon vor einer kleinen Bank am Teich von Tylers Familie anhielt und auf der wir Platz nahmen. Trotz der heißen Tage wurde es Nacht doch noch sehr frisch und ich fröstelte. Gentleman, wie er eben war, zog er sein Jackett aus und legte es vorsichtig um meine Schultern, als würde ich andern Falls zerbrechen. „So Sienna, ich hab meine Pflicht für den heutigen Abend erledigt und jetzt bist du dran. Was hat es mit der Karte und dem Kleid auf sich? Und wer ist dieser Aiden?“ prüfend musterte er mich als ich seufzte. Ich war ein wenig enttäuscht, dass er den Tanz nur als Pflicht angesehen hatte. „Aiden ist mein.. Exfreund“, sagte ich leise. „Das Arschloch?“, frage Damon und ich musste unpassender Weise grinsen. „Ja, das Arschloch... Ich weiß nicht ob es ein schlechter Scherz seinerseits war mir dieses Kleid zukommen zulassen. Ich weiß noch nicht mal woher er weiß das ich hier bin. Ich habe eigentlich eine einstweilige Verfügung gegen ihn.“ Tränen stiegen mir wieder in die Augen. „Ich habe Angst vor ihm Damon. Er ist völlig krank. Er war besessen von irgendwelchen Vampirfantasien und hat sich regelmäßig mit komischen Leuten getroffen um gegenseitig das Blut zu trinken. Austausch nannten sie es. Ich wollte da nie mit machen aber als es mir versuchte die Pulsadern aufzuschneiden um an mein Blut zu kommen habe ich Schluss gemacht, bin umgezogen und hab die Verfügung über ihn erworben.“ Mir liefen die Tränen über das Gesicht und Damon zog an seine Brust, er roch nach Parfum, Alkohol und vor allem ihm selbst, was meine Knie weich werden ließ. Zum Glück saß ich bereits. Behutsam streichelte er mir über das Haar. Ich merkte wie alle seine Muskeln angespannt waren. „Klingt für mich nach einem echten Fanatiker... Du brauchst aber keine Angst haben, ich bin da und Stefan auch. Wir beschützen dich vor dem Kerl.“, murmelte er. Nach einer Weile sah ich zu ihm auf. „Hast du den Tanz mit mir wirklich als unangenehme Pflicht angesehen?“, fragte ich ihn schließlich, „Nicht alle Pflichten müssen unangenehm sein Sienna. Natürlich war es meine, als deine Begleitung war ich dir einen Tanz schuldig. Aber um auf deine Frage zurück zukommen,“ lächelte er mich an und strich mir eine einzelne Träne von der Wange. „ Ich habe es mehr als genossen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)