Als ich noch klein war... von Meyumi (...bin ich entführt worden) ================================================================================ Kapitel 1: Maskiert ------------------- Eine pechschwarze Nacht umhüllte Konoha. Es regnete heftig, weshalb Konoha wie leer gefegt wirkte und doch war durch den starken Regen das Plätschern von schnellen Schritten zu hören. Auf den Dächern zweier Häuser kamen ein paar Ninjas zum Stehen. Ninjas, die nicht aus Konoha kamen und sie hatten ihre Gesichter hinter einer Maske versteckt. Sie teilten sich in drei Teams ein, die aus jeweils zwei Ninjas bestanden. Jedes Team bekam ein Haus zugeteilt und hatten nur eine Aufgabe zu erfüllen: Ein Mädchen zu entführen. Der Angriff fand leise und spurlos in den Zimmern der Kinder statt. Niemand konnte es verhindern und niemand bemerkte es. Erst zum nächsten Morgen, wenn ihre Eltern sie wecken wollten, das Zimmer jedoch leer vorfanden, würde ihnen mit Schrecken bewusst werden, dass ihr Kind womöglich für immer fort war. Doch an die Verzweiflung der Eltern dachten die Entführer nicht. In dieser Nacht verschwanden drei Mädchen aus ihren Betten. Kein Geschrei, kein Weinen das man hätte hören können. Sie wurden betäubt und verschleppt. Eine davon war Sakura, die anderen beiden kannte sie nicht, wie sie später feststellte. Die beiden anderen Mädchen wurden irgendwann von ihr getrennt. Oft hatte Sakura sich gefragt, was aus den beiden Mädchen geworden war, doch der Ort an dem sie seither lebte, war abgeschnitten von der Außenwelt. Sakura behielten die Entführer für ihre eigenen Zwecke und damit fing für sie die Hölle auf Erden an und endete erst, als sie 5 Jahre später fliehen konnte. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte Sakura auf einen solchen Moment gewartet. Ihre Peiniger waren an diesem Abend stark betrunken und zu beschäftigt mit den neuen Mädchen gewesen, die im selben Alter wie Sakura damals, entführt worden waren. Da die Männer nun neue Ware hatten, wie sie die Mädchen oft bezeichneten, wurde Sakura mehr oder weniger links liegen gelassen. So kam es, dass die Gelegenheit nutzte und davon lief. Nicht, dass Sakura auf eine Flucht besonders gut vorbereitet gewesen war, aber es lag ihr deutlich vor Augen, dass sie höchst wahrscheinlich keine weitere Möglichkeit bekam. Ihr Körper befand sich in einem durchaus schlechten Zustand. Starke Prellungen, Kraftlosigkeit, da sie seit zwei Tagen nicht wirklich was zu Essen bekommen hatte und zusätzlich war sie erst vor ein paar Stunden mit Prügel bestraft worden, für etwas, das wohl niemand wirklich verstehen könnte. Als Sakura dann begriff, dass sie unbeobachtet los laufen konnte, tat sie es einfach. Doch wohin musste sie gehen? Das einzige, das sie wusste, war, dass sie laufen musste, wenn sie auch nur einen Tag länger leben wollte. Wo sie landete, war im Moment nicht wichtig. Diese andere Welt, die ihr damals ein freundliches und sicheres Zuhause war, lag so weit entfernt. Sakura war unsicher ob sie dieses jemals wieder erreichen würde. Mit quälenden Schmerzen am ganzen Körper humpelte Sakura durch den Wald, getrieben von Angst. Seit geschlagenen 2 Stunden irrte sie schon ziellos herum und hoffte, dass sie bald Konoha erreichen würde. Ein schmerzhaftes Stöhnen entwich ihrer Kehle, bevor sie auf die Knie sank, da sie völlig außer Atem war. Sie war diesen Männern zwar entkommen, aber würde sie auch dem Tod entgehen können? Eine Frage, die sie wieder weiter voran trieb. Also zwang sie sich aufzustehen und torkelte weiter den Waldweg entlang. An jedem Baum, an dem sie sich hatte stützen müssen, hinterließ sie kaum sichtbare Blutspuren. Das Zeitgefühl war verloren gegangen; Weder wusste sie wie lange sie in Gefangenschaft gelebt hatte, noch welcher Tag heute war. Und die Gegend hier schien ausgestorben zu sein und dennoch überkam sie eine Art Paranoia, so als würde sie verfolgt werden. Ständig musste sie hinter sich sehen, um das Gefühl der Verfolgung los zu werden. Niemals erblickte sie jemanden und doch wendete sie ihren Blick immer wieder hinter sich. Es war ein lautes hölzernes Geräusch, dass ihren Körper vor Angst zusammenzucken ließ. Ihr verzweifelter Blick wich auf die Seite und erblickte einen maskierten Mann, der nur wenige Meter von ihr weg stand. Langsam kam er näher und ihre Gedanken überspielten sich mit blanker Panik, während sie zurück wich. Nur verschwommen, konnte sie die Person vor sich wahrnehmen. Sakura war so unendlich müde. Wie lange hatte sie nicht mehr geschlafen? „Nein, bitte...ich kann nicht mehr...“, wimmerte sie schluchzend, aber der Mann blieb nicht stehen, im Gegenteil. Jetzt schien er sich erst recht zu beeilen und in diesem Moment wollte Sakura sich umdrehen und laufen, so schnell und weit sie ihre Beine noch tragen konnten. Jedoch übersah sie ein kleines Loch auf dem Boden, worüber sie nun stolperte. Der nächste Augenblick verging wie in Zeitlupe. Dieser Moment, in dem sie fiel, ließ alle Geräusche einfach verblassen. Würde sie nun erneut in Gefangenschaft geraten? In einem kurzen Moment stand für sie fest, dass sie sich bei der nächsten Gelegenheit das Leben nehmen würde. Noch immer fiel sie und ihre Arme streckten sich gegen den Himmel. Aber es passierte etwas, womit sie auf keinen Fall gerechnet hätte. Es kam so überraschend, dass ihr Puls völlig verrückt spielte und eine salzende Flüssigkeit rann ihre, mit blauen Flecken überzogenen Wangen hinunter. Statt auf dem harten Boden aufzuschlagen, wurde sie von sanften Händen aufgefangen und im Arm gehalten. Sakura spürte etwas, dass sie nicht definieren konnte. Angst, Erleichterung, Verwunderung und Schmerz gleichermaßen. Wer war dieser Mann? Ungehemmt blickte sie in dessen Augen, die große Sorge ausdrückten und meinte sie zu erkennen. Wenige Sekunden später nahm sie auch wieder seine Stimme wahr, aber ihre Sinne waren wie benebelt. Die Situation machte sie einfach sprachlos. „Sakura! Du bist jetzt in Sicherheit!“, wiederholte er mit verzweifelter Stimme, bevor er seine Maske abnahm, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn nicht erkennen könnte. „Yamato...“, flüsterte sie und sah in sein erfreutes und zugleich betroffenes Gesicht. „Sicherheit“, hallte es mit seiner sanften Stimme in ihr wieder, als ihr Geist beruhigt beschloss sich auszuruhen und sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit führte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)