Das gestohlene Herz von Azhrael ================================================================================ Kapitel 3: Überraschung im Herzsaal ----------------------------------- Am Schloss erhallte laute Musik, die Menschen waren fröhlich, singten und tanzten. Musik war hier die Stimme der Seele. Jeder sang und tanzte mit Freude gerne und zum ersten mal seit Langer Zeit gab es etwas zu feiern. Die Königin war zurück und die Nachricht verbreitete sich wie ein Laubfeuer bis in alle Ecken des Landes. Und so erreichte die frohe kunde auch das nahe gelegene Dorf in welches Sora und das grünhaarige Mädchen grade kamen. Sie hatten es nach unzähligen Stunden endlich geschafft aus dem Wald zu finden. Das Dorf war bereits in höchster Feststimmung und binnen Sekunden wie es den beiden schien gab es ein riesiges Straßenfest und die Leute schienen sich engstens miteinander vertraut zu sein. Dabei war hier vor wenigen Minunten noch eisige kälte zu spüren. Etwas kam dem Braunhaarigen hier komisch vor und das zurecht. Ein Dorf das erst wie leer gefegt war lag sich nun feiernd in den Armen? Er blickte zu dem Mädchen neben sich. "Weißt du was hier los ist?" "Nein, nicht so richtig, aber ich hab schon festgestellt die Leute hier sind nicht ganz naja... richtig im Kopf." "Fragen wir mal nach.... Entschuldigung... Was ist denn der Grund für dieses Fest?" "Die Königin ist zurück! Die Bürgerkriege werden bald vorbei sein!" Verwirrt sahen die beiden sich an. Von Bürgerkriegen hatten sie nichts gemerkt, gut es war eben noch ruhig aber nach einem Bürgerkrieg hatte nichts ausgesehen. Aber das die Königin zurück sei schien wohl wirklich ein freudiges Ereignis zu sein für alle. Plötzlich schreckte Miku auf, ihr war etwas entscheidendes eingefallen und sie zog hektisch am Ärmel ihres Begleiters. Der junge Erwachsene schenkte ihr seine Aufmerksamkeit und fragte nach was sie so in Aufruhr versetzte. Das weiße Kaninchen hatte ihr verraten um zurück in ihre Welten zu gelangen brauchten sie eine Audienz bei der Königin, doch diese sei seit langer Zeit verschwunden gewesen. Aber jetzt wo sie anscheinend wieder da ist hieß dies wohl das sie zurück könnten. Es schien wohl nur noch ihre Aufgabe zu sein eine Audienz zu bekommen. Aber wenn hier schon so ein großes fest war, wie sehe es wohl dann grade am Schloss aus? Jetzt eine Audienz zu bekommen schien wohl unmöglich, zumal ihnen selbst der Magen in den Kniekehlen hing, vom Durst ganz mal abgesehen. Jedoch hatten beide nicht wirklich Geld bei sich. Zum Glück hieß ein so großes Fest auch immer viel arbeit und so scheuten die beiden sich nicht davor nach arbeit zu fragen. Schnell hatten beide eine Arbeit gefunden, das junge Mädchen half die vielen Gäste zu bedienen in einem kleinen Restaurant, während Sora sich in der Küche abplagte. Die Arbeit war hart, machte ihnen allerdings auch großen Spaß. Am Ende des Tages hatten sich beide ordentlich was dazu verdient und bekamen vom Leiter des Restaurants auch noch ein leckeres Essen für die gute Arbeit spendiert. Mit dem so verdienten Geld hatten sich beide erst mal eine günstige unterkunft gesucht und der anstrengende Tag ging in ruhe zu ende. Am nächsten Morgen war vom gestrigen Abend nicht mehr viel zu merken, außer dem Muskelkater den die beiden hatten. Gähnend machte sich der junge Mann kurz nach dem hübschen Mädchen fertig und sie bezahlten ihr Zimmer. Unglaublich wie müde er war und wie sehr ihn das ausgepowert hatte, er hatte schon viel schlimmeres durchgemacht das er leichter weggesteckt hatte. Aber gut er hatte auch lange nicht mehr trainiert, er wollte mit dem Thema abgeschlossen haben, hätte er sich doch besser mal ein wenig mehr in Form gehalten. Die Straßen der Stadt waren mit reichlich Leben gefüllt, Kinder spielten, der Geruch von frischem Gebäck lag in der Luft und die Menschen führten angeregte Unterhaltungen. Am nächsten Laden beschlossen die beiden zunächst einmal nach dem Weg zum Schloss zu fragen und bekamen auch eine promte einfache Beschreibung. Sie waren wohl nicht weit entfernt, ungefähr eine Stunde zu Fuß schätzten sie. ohne weitere zeit zu verlieren wurde ein wenig Proviant besorgt und sich auf den Weg gemacht. Nun war es an der Zeit sich einmal richtig kennen zu lernen beschloss die Grünhaarige. "Und wie ist deine Heimat so Sora?" "Friedlich... Ich lebe auf einer schönen Insel, mit meinen beiden besten Freunden Riku und Kairi." "Kairi? Aber sie ist doch ein Mädchen... Geht das denn gut?" "Sicher... Warum auch nicht?" "Weil bei zwei Jungs und einem Mädchen meist nur Ärger aufkommt..." Ohje was war denn jetzt passiert? Plötzlich klang Miku so traurig. War ihr so etwas zugestoßen? War sie das Mädchen zwischen zwei eifersüchtig pupertierenden Teenangern gewesen? Er legte schützend einen Arm um das Mädchen, wusste ihr nicht anders Trost zu spenden. "War das bei dir so?" "Nicht ganz... Aber ich mag nicht drüber reden." "Magst du mir etwas über deine Heimat erzählen?" "Hm? Ja sicher!" Strahlte sie wieder. Puh gut gerettet, dachte Sora sich nur. "Meine Welt ist super! Ich hab viele freunde, wir gehen gemeinsam auf ein internat und machen sehr viel miteinander! Meine beste Freundin ist auch immer für mich dagewesen... Ich frage mich ob sie mich vermissen und mich suchen." "Das frage ich mich auch Miku... Aber wenn sie dich mögen dann tun sie das auch, ganz sicher." Das hübsche Mädchen lächelte den jungen Mann erwartungsvoll an und glaubte ihm wohl jedes Wort. Auch wenn es nicht viele Worte waren, so hatten sie ihr wohl wahrlich Hoffnung gegeben. Ja ihre Freunde würden sie schon suchen, ganz bestimmt. So richtig viel konnte Sora mit dem Lächeln des Mädchens nicht anfangen, genauso wenig als sie sich bei ihm einhackte. Doch er lies sie einfach mal machen, Kairi hatte dies auch schon so oft bei ihm getan, stören tat es ihn nie. Das dies eine geste von Zuneigung war verstand er nicht, solche Gesten waren ihm Fremd. Zudem achtete er viel mehr auf die Eigenarten und Gesten seines besten Freundes, warum konnte sich der Braunhaarige nie richtig erklären. Auf dem weiteren Weg unterhielten die beiden sich weiter über all die Dinge die in ihrem früheren Leben bisher passiert waren. manches mal lachten sie, manchmal lang es wehmütig und ab und an auch mal traurig. Doch die Zeit verging durch den netten Plausch sehr schnell und sie waren am Schloss angekommen. Ganz schön groß, war der gemeinsame Gedanke der beiden. Zunächst wurde ihnen der Weg hinein versperrt und sie wurden nach dem Grund ihres Erscheinens gefragt. Ruhig bat Sora die Herzwachen um eine Audienz bei der Königin persönlich. Ein unweigerliches ´Nein´ war die Antwort, doch der Braunhaarige gab nicht auf und legte sich sofort mit den Wachen an. Mit lauter Stimme forderte er sein Recht ein. Denn einst hatte er im Geschichtsunterricht gelernt das ein jeder Bürger das Recht besaß persönlich den Herren oder die Herrin des Reiches zu sehen. Problem an der Sache, er vergaß vollkommen das dies eine andere Welt war und somit auch andere Regeln herrschten. Doch war das Glück diesmal auf Soras Seite und der Violetthaarige kam zum Eingang des Schlosses und bat um eine Erklärung für die Unruhe. Diese war jedoch überflüssig als er den jungen Mann erkannte, ein sanftes Lächeln zeigte sich. "Lasst sie eintreten. Sie sind Bekannte der Königin. Sie sollen ihre Audienz bekommen, jedoch einzelnt." "Wirklich? Oh vielen Danke, werter Pikritter!" Vor Freude fiel das Mädchen dem Mann fast um den Hals, doch konnte ihr Begleiter sie so grade noch davon abbringen. Miku hatte wohl nicht den genauen Wortlaut des Mannes mitbekommen, er allerdings schon. Hatte er nicht grade gesagt sie wären Bekannte der Königin? Aber er kannte doch niemanden hier und warum sollten sie nur alleine zur Königin!? Hier stimmte etwas nicht, allerdings spielte er nun erst einmal mit. Es ging immer hin um seinen einzigsten Ausweg. Kurz darauf wurden die beiden in getrennten Zimmern untergebracht und der junge hatte Zeit seine Gedanken zu sammeln. Es galt die richtigen Worte für diese Audienz zu finden. Er musste zurück komme was wolle. ~~~~~ Im Herzsaal ~~~~ Das junge Mädchen war noch ein wenig müde. Gestern hatte es noch eine große Party gegeben und sie hatte ausgelassen mitgefeiert. Sie hatte mit vielen Leuten getanzt und gesungen hatte sie auch, das sogar einmal ganz alleine vor allen Anwesenden. Etwas das sie zuvor noch nie getan hatte, aber es war hier wohl Brauch und sie wollte keine Tradition brechen, dies erschien ihn sehr unhöflich. Zum Abschluss erhielt sie auch noch von ihrem neuen Leibwächter ein Geschenk. Es war eine wunderschöne goldene kette mit einem Herzanhänger, jener war aus einem seltenen durchsichtigen Kristall angefertigt worden. Kairi war ganz hin und weg gewesen, ihr Begleiter allerdings kochte ein wenig vor Eifersucht. Was hatte dieser Prollo sich eigentlich dabei gedacht seiner Kairi so ein Geschenk zu machen? Er würde ihr noch ein besseres Geschenk machen! Nun war es aber erst mal an der Zeit für die Königin sich ihren Pflichten zu widmen und ihr Volk zu empfangen. Gakupo betrat den Raum und im Weißhaarigen machte sich wieder dieses mulmige Gefühl des Unbehagen breit. Geschickt erklärte er was das mädchen zutun hatte und das er nun gehen musste. Stopp! Nichts da, protestierte der junge Mann. Er würde seine Freundin nicht alleine lassen, vor allem nicht Grundlos. jedoch gab es einen triftigen Grund, der Weißhaarige hatte auch gegen den Älteren als Leibwache Einspruch eingelegt und wollte diese Aufgabe übernehmen. Und wenn er dies ernst meinte war es nun Zeit für seine Ausbildung und sein Training zur Leibwache der Königin. Die junge Frau vertröstete ihn und machte Riku klar das sie das auch ohne ihn schaffen würde, genauso machte sie ihm klar das sie hier in Sicherheit war. Mehr widerfillig als freiwillig ging er dann auch mit dem Größeren, ihm wurde versichert das nach seiner Ablieferung an seinem Trainingsort der Großgewachsene wieder zur Königin gehen würde um auf sie zu achten und dies tat er auch. Zunächst gab es einige Bürger die belanglose Dinge wollten, gütig und einfühlsam kümmerte sich das Mädchen um diese Wünsche. Brav ging das weiße Kaninchen seiner Arbeit nach und schrieb das Protokoll. Doch dann musste er einer anderen Aufgabe nachgehen und an Gakupo blieb diese aufwendige Aufgabe kleben. Leise seuftzte das junge Mädchen, es war doch ganz schön anstrengend, stellte sie bereits jetzt fest und ihr Tag hatte erst seit einigen Stunden angefangen. "Ihr schafft das eure Majestät. Zumal ich nun eine große Überraschung für euch habe." "Was ist es denn?" "Das seht ihr jetzt. Bringt ihn herein." ~~~~~~ In Sora´s Zimmer ~~~~~~ Die Nacht war irgendwie kaum für ihn rum gegangen, schlafen hatte er vergessen können. Zu sehr beschäftigte ihn die gesamte Situation. Am Morgen bekam er ein leichtes Frühstück und erst einmal andere Klamotten. Es war ein ähnliches Outfit wie sein bester Freund es trug. Es bestand aus einer kurzärmligen Jacke an welcher das Siegel der Königsfamilie zu sehen war und auch er wunderte sich über das dort beeinhaltete Schlüsselschwert. Seine Hose war in einem dezenten dunklen Violett gehalten und die Jacke hatte ein sehr dezentes und dunkles Rot. Auf der Jacke zeichnete sich am Saum mit einem hellen und kräftigen Rot das Rosenmuster ab. Schnell und elegant zog er sich um und wurde schon kurze Zeit darauf zum Herzsaal geführt. Es war soweit, der Moment der Wahrheit. Langsam öffnete der Braunhaarige die Tür und traute seinen Augen kaum. Saß da etwas SIE!? Aber was.... Weiter kam er nicht als sein Name mit Freude ausgerufen wurde. "Sora!!!" Die Rothaarige war auf ihre Überraschung gespannt und diese gelang dem Älteren auch als auf einmal ihre große Liebe vor ihr stand. Sie hatten ihn gefunden! Denn am Abend der Feier hatte sie ihren Leibwächter darum gebeten den Jungen suchen zu lassen. Sie sprang auf und fiel ihm um den Hals, Erleichterung machte sich in ihr breit. Die starken Arme des Mannes legten sich um sie und sie lächelte sanft. "Oh Sora ich bin ja so froh. Als du weg warst sind ich und Riku dich suchen gegangen." "Riku ist auch hier? Ein Glück.... Es ist gut das ihr wohl auf seit... Aber warum bist du hier die Königin?" "Naja... ich war wohl schon mal hier ohne mich zu erinnern. Und ich war wohl die Königin, also dachte ich mir ich mach das erst mal auch weiter, so war es leicht dich suchen zu gehen oder eher dich suchen zu lassen. Gakupo hat mir dabei geholfen." Lieb wurde er angelächelt. So Kairi war also schon mal hier gewesen? Naja auf ihrer ersten Reise war viel Zeit verstrichen und das Mädchen erinnerte sich an kaum mehr was. Er belies es erst einmal bei dieser Tatsache, wichtiger war wenn sie die Königin war dann müsste sie auch den Ausweg kennen und das für sie alle drei. Doch wenn sie sich schon kaum an etwas erinnerte wie sollte sie dann so etwas wissen? Am besten würden sie das besprechen wenn sie zu dritt waren. Apropo... Nun fragte der Größere dezent nach seinem besten Freund und erfuhr das dieser beim Training sei. Er wollte also in dieser Welt als Leibwache des Mädchens fungieren. Typisch für Riku, dachte er sich. Der Braunhaarige ertappte sich bei den Gedanken an den Jungen beim Training, wie er seinen Körper meist oben ohne präsentierte. Sicher tat er dies nur um ihre beste Freundin zu beeindrucken, aber ein schöner Anblick war es alle male. Dies hatte wohl jeder am Strand gedacht, tat Sora seine Gedanken als unwichtig und normal ab. Doch plötzlich ging das Licht aus und ein greller Schrei war zu hören. Der Schrei der durch Mark und Bein ging kam eindeutig von seiner besten Freundin. Innerlich fluchte der Ältere, er war machtlos, er hatte keine Waffe und konnte nichts sehen, was sollte er machen? Er wusste nicht was mit dem Mädchen passiert war, jedoch ging kurz darauf das Licht schon wieder an. Kurz geblendet sah er sich um und sah das Mädchen am Boden liegen. Ohne zu zögern rannte er zu ihr und kniete sich hin, nahm die Jüngere vorsichtig in die Arme. Ansprechbar war Kairi nicht, sie war bewusstlos, allerdings nicht verletzt. Also warum hatte sie geschrien? Er versuchte sie mehrfach anzusprechen doch hatte er keinen Erfolg. Plötzlich wurde der junge Mann gepackt und grob von seiner besten Freundin weggezogen.Verwirrt sah er in das Gesicht der Leibwache, was war denn nun los. "Verräter!" "Was...? Was sagtest du!?" "Du bist ein Verräter, ein Dieb! Du hast der Königin ihr Herz geklaut! Sag wo hast du es!?" "Wie ihr Herz geklaut? Ich habe gar nichts getan!" "Führt ihn ab! ich werde mich seiner später persönlich annehmen!" Der Braunhaarige wusste gar nicht wie ihm geschieht, da wurde er schon abgeführt. Er wurde ins dunkelste Verlies gesteckt, erst jetzt wo er alleine in dem feuchten Raum war fing er an zu realisieren was passiert war. Ihm fiel auf das die kleine Kette die Kairi bis vor dem Stromausfall getragen hatte weg war. Jetzt ergab der Satz mit dem Dieb einen Sinn. Die Kette schien mit ihrem Herzen verbunden gewesen zu sein und nun wo sie weg ist hatte die Rothaarige kein Herz mehr. Na wundervoll, jetzt ging das Spiel wieder einmal los. Aber wieso wurde er dafür verantwortlich gemacht? Gut er war mit im Raum und Kairi am nächsten als es passierte, jedoch trug er die Kette nicht bei sich! Er hätte keinen Grund gehabt ihr das Herz auf diese Weise zu stehelen, er hatte es auf eine andere in gewisser Weise ja schon getan. Nun gut, er würde das gleich schon richtig stellen wenn dieser Gakupo ihn vernehmen würde. Und danach würde er sich aufmachen die Kette zu finden und dem Mädchen ihr Herz zurück bringen. So lautete zumindest sein Plan.... ~~~~~~~ Ende ~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)