Bestienblut von Daniel_Assange ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Im Moment kamen zwei Frage im Kopf des Bosmers auf: Erstens, wie kämpfte man gegen etwas, das man gar nicht töten konnte und zweitens, hielt das Drachenblut, was es versprach? Wenn dieser Mann nun kein Drachenblut sein sollte und auch keine Seelen in sich aufnehmen konnte, dann waren sie nicht nur gelinde gesagt am Arsch, sondern auch noch ein kleines Häufchen Asche. Nicht, dass Miguel die Asche an sich diskriminieren wollte - Mahal bewahre! - , nein, er war nur der Meinung, dass es doch besser sein könnte, auch weiterhin am Leben zu bleiben. Und so zog der Bosmer Pfeil und Bogen, um es auf den Drachen zu richten, der gemütlich am Himmel seine Kreise zog. Das, was sich für ihn lediglich wie ein Donnern an hörte, klang für ihren Razek wie gesprochene Worte. Worte, die das Feuer im Inneren der Kreatur beschrieben, welches mit solch einer Kraft hinaus gepresst wurde, dass ein Baum unter der Wucht nach gab und fast Farkas erschlug. Prima, sie hatten hier zwei Krieger ohne Erfahrung im Bogenschießen, einen völlig bekloppten Dieb mit seinen Dolchen und dann noch ihn selbst, den Bogenschützen. Wenn das Tier seinen großen, schuppigen Hintern also nicht auf den Boden setzte, hätten sie wohl keine große Chance auf einen Sieg. Das klang wieder einmal herrlich! Seine Augen fixierten die Flügel der Bestie, während Farkas mehr schlecht als recht versuchte, auch ein paar Pfeile in das Wesen zu pumpen. Dass die meisten davon lediglich das Ziel verfehlten und damit für immer verloren waren, schien den großen Grobian schon gar nicht mehr zu interessieren. Miguel hingegen, der das Schießen mit dem Bogen liebte und wusste, wie lange es dauerte, Pfeile überhaupt her zu stellen, knirschte schon leicht mit den Zähnen, als er den Pfeil dann doch los ließ. Nein, er war kein Meisterschütze, aber zumindest deutlich geübter, als dieser Holzkopf! Als der Pfeil sein Ziel dann auch noch erfasste und direkt durch die silberne Flügelhaut des Drachen drang, konnte er sich ein zufriedenes 'Hah!' nun wirklich nicht mehr verkneifen. Das Tier hingegen brüllte auf und flog erst einmal verletzt seltsam in der Gegend herum, ehe es sich zur Erholung auf den Weg platzierte. Das Krachen konnte man unter den Füßen spüren und die Wucht holte Vilkas dann auch noch von den Beinen. Verdammt nochmal! Sofort eilte er zu seinem Freund hinüber, um ihn nach unten zu drücken, als ein heißer Schwall Flammen über ihren Köpfen hinweg fegte. Es tat weh. Nein, es tat sogar verdammt weh! Das Feuer, dass seine Rüstung schon alleine im Ansatz halb von seinen Schultern schmolz, erhitzte alles, was es außerdem noch traf. So schien es ihm fast unmöglich, einen Schrei noch zu unterdrücken, doch es gelang dennoch. Mit den Tränen in den Augen kämpfend, rollte er sich von Vilkas hinunter und zog seinen Dolch, um ihn dem Drachen in den Unterkiefer zu jagen. Gut, dass Farkas derweil auch schon die Flügel des Monsters bearbeitete und Razek - der sich als recht geschickt zeigte - mit seinen Dolchen die Flanken unter Beschuss nahm. So schaffte es auch Vilkas, sich wieder zu erheben, nur um mit der gewaltigen Kriegsaxt, die er derzeit trug, die Schnauze des Drachen fast zu brechen. "Sterben?! Hier stirbt nur einer und das sind nicht wir!", brüllte der Nord schließlich heraus, als der Drache versuchte, ihm mit den Zähnen die Schulter zu zerreißen. "Übermütige menschliche Kreaturen, Ihr amüsiert mich.", schnaubte der Drache lediglich belustigt, als er seine Flügel ausbreitete und damit Farkas zur Seite wischte, als wäre er nur ein Flämmchen im Wind. "Ihr und Eure Freunde, die Elfen, werdet untergehen, genauso wie der Rest dieser jämmerlichen Welt. Denkt Ihr, dass es einen Aufschub gibt? Denkt Ihr, dass es Euch vergönnt ist, den Angriff des ehrenvollen Alduin zu überstehen? Ihr seid nichts! Nichts und noch viel-" Der Drache hörte plötzlich mitten im Satz auf zu sprechen, als ein Schwert durch seinen Schädel brach und sein Hirn durch bohrte. Normalerweise trug Razek eigentlich nur Dolche bei sich, doch das Schwert, das nun den Drachen in sich zusammen brechen ließ, schon eine Notlösung gewesen zu sein. Mit offenem Mund standen die anderen Helden da, hätten sie doch nicht erwartet, dass dieser quirlige Kater auch nur irgend etwas konnte. Miguel, der sich schmerzhaft aufrichtete, schien selbst noch zu benommen, um wirklich zu registrieren, dass der Kampf ein abruptes Ende nahm. "Was denn? Er hat zu viel geredet.", zuckte Razek lediglich mit den Schultern, als eine seltsame Aura aus dem Drachen strömte und direkt in den Kater überging. Dass sich auch noch Schuppen, Haut und das ganze Fleisch von ihm löste und sich in diese gasförmige Aura umwandelte, hatte zur Folge, dass Razek genau vom Drachen hinunter fiel und zwischen dessen Rippen stecken blieb. Nicht sonderlich heldenhaft, wenn man Miguel fragte. Doch wer tat dies in dieser Situation schon? Hätte der Bogenschütze es nicht selbst gesehen, hätte er jeden, der ihm mit solch einer Geschichte kam, für geisteskrank gehalten - besonders Farkas... Nun allerdings klatschte er sich lediglich Kopf schüttelnd gegen eben diesen, als der Kater - immer noch eingeklemmt in den Rippen des Drachen - um Hilfe schrie. "Alles klar, Drachen töten und deren Seelen aufnehmen, das kann er, aber wenn es darum geht, sich nicht komplett zum Narren zu machen, dann scheitert er. Womit haben wir das gleich verdient, Vilkas?", wandte er sich an den Anderen, welcher ihm allerdings einen bösen Blick zu warf. "Das war töricht.", kam es lediglich als Antwort. Natürlich wusste er, dass der Nord von seiner Verletzung und der Art, wie sie entstanden war, sprach, doch sich dumm zu stellen, schien im Moment wohl die beste Lösung. So schaute er ihn nur gespielt verwirrt an, was den Nord allerdings nur dazu brachte, aufgebracht zu grollen. Schlechtes Zeichen. Gerade, als sich Miguel rechtfertigen wollte, wurde er umgedreht und untersucht. Vermutlich würde Vilkas, der ihn gern als 'nutzlos' bezeichnete, ihm heute Abend wieder einmal einen Vortrag über Gefahren und wie man sie meidet, halten. "Manchmal muss man töricht sein, wenn man nicht will, dass sein Schildbruder stirbt. Das solltest sogar du einsehen, Vilkas.", doch darauf schwieg der Krieger lediglich. Farkas versuchte unterdessen den Kater aus den Rippen des Drachen zu ziehen, ohne das Kätzchen dabei selbst zu beschädigen. Als Beide nach hinten krachten und der Schweif des Katers auf Farkas' Gesicht landete, musste Miguel nun doch grinsen. Wenn das hier ihre Art werden sollte, die Welt zu retten, dann hatten sie zumindest ein wenig Spaß, das stand fest. Wieso war er gleich noch gegen den Kater gewesen? Wegen seiner seltsamen Art? Es erschien ihm jetzt, da sie den ersten großen Sieg errungen hatten, nicht mehr so wichtig. Und dennoch würden sie die Wunden einen Tag in den Rückstand bringen, da er sich ausruhen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)