Fühlst du es? von Tiger01 ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Fühlst du es Teil: 2/3 Autor: Tiger 01 Art: Yu-Gi-Oh Rating: PG-16 Pairing: Yugi Muto x Ryou/ Yami x Duke Devlin / Yugi Muto x Yami Warnung: - Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!! Kommentar: Yami hat seinen eigenen Körper. Er ist zusammen mit seiner Liebe, Duke, nach Amerika ausgewandert. Plötzlich geschieht etwas seltsames. Aus ihm unerfindlichen Gründen bekommt er zu dem unmöglichsten Zeitpunkt einen unfreiwilligen Orgasmus. Und Yugi? Der hat das selbe Problem!!! Legende: "spricht" >denkt< ~~~~Szenen-, Zeit-, Ortswechsel~~~~ -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Moki stellte das Wasser aus und zog den Kleineren in seine Arme. Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten war er noch kleiner gewesen als der Duellant und nun überragte er ihn um einen ganzen Kopf. "Was ist nur los mit dir? Wer hat dir so sehr weh getan?," fragte er mit leiser Stimme. Aber Yugi antwortete nicht. Er schwieg beharrlich. Es konnte ja niemand etwas für seine plötzlichen Gefühlsausbrüche. Er war es doch der Ryou weggeschickt und seinen Job gekündigt hatte. Es konnte niemand etwas für seinen Zustand und so schwieg er auf diese Frage. "Ach Yugi, mein Yugi," seufzte der Schwarzhaarige. So nannte er ihn immer wenn er traurig war und Trost brauchte. So wie Yami ihn noch heute Aibou nannte, hatte er seinen eigenen Ausdruck gefunden, um seine Freundschaft auszudrücken. Und letztlich hatte er es ihm zu verdanken, dass er seine Jungfräulichkeit in dieser Nacht an Seto verloren hatte. Yugi klammerte sich wie ein Ertrinkender an den Größeren und schluchzte wieder haltlos. All sein Schmerz, seine Sehnsucht und die ganzen Gefühle die er sich nicht erklären konnten raubten ihm langsam den Verstand. Woher kam das nur alles? Wieso musste er denn noch mehr leiden als er es ohnehin schon tat? "Schhh..., nicht mehr weinen. Du bist nicht mehr allein, wir sind für dich da," versuchte der Jüngere zu trösten. Langsam dirigierte er Yugi zu seinem Bett zurück und setzte sich mit ihm. "Was ist denn überhaupt los?," fragte er ruhig, als er merkte das sich der Andere wieder beruhigte. "Ich weiß es nicht. Ständig habe ich wahre Anstürme von Gefühlen, dass ich nicht mehr weiß wohin mit mir. Ich habe Ryou regelrecht rausgeworfen und Yami ist so weit weg und irgendwie ist alles so schwer im Moment," versuchte Yugi seine Lage zu erklären. "Und warum bist du schon hier?" "Ich habe mich entschlossen schon früher zurück zu kommen. Ich hatte Sehnsucht nach euch allen. Und was sehe ich auf meiner Heimreise? Dich, wie du ohne zu schauen über die Straße rennst, also sind wir dir hinterher gefahren. Ich muss sagen du bist schnell und hast Ausdauer, ich bewundere dich dafür," lächelte der Schwarzhaarige leise. "Und woher hast du gewusst, dass ich wach bin?" "Ich habe das Wasser laufen gehört als ich am Zimmer vorbeigegangen bin. Eigentlich wollte ich mir eine Tasse Kakao holen. Na was denkst du, kommst du mit in die Küche und ich mache für uns beide einen?," fragte Mokuba lächelnd. "Ja," nickte Yugi. "Ich weiß nicht warum du so fühlst, um mal deine Lage zu analysieren. Es ist seltsam das du nicht weißt woher das kommt. Du musst meinen Bruder entschuldigen, er hat mir nämlich erzählt was vorgestern passiert ist, als du die Präsentation gemacht hast und auch das du gekündigt hast. Das war dir sicherlich peinlich, zumal du ja keine Ahnung hast warum das so plötzlich geschehen ist. Hast du Ryou davon erzählt?" "Nein habe ich nicht. Ich habe Schluss gemacht, es hat einfach nicht mehr geklappt, von meiner Seite her. Ich empfinde für ihn nicht mehr als Freundschaft, aber Liebe ist da nicht mehr. Ich hätte ihm nur noch weh getan, also habe ich es beendet. Lieber einmal richtige Schmerzen, als immer wieder verletzt zu werden," erklärte der Kleiner und setzte sich auf die Eckbank der Wohnküche. "Ich glaube ich hätte nicht anders gehandelt, sicher wird dir Ryou irgendwann dankbar sein, dass du ihm die ständige Enttäuschung erspart hast. So ist es einfacher für euch beide. So und jetzt sag doch mal was du vorhast. Ich meine, irgendeine Perspektive musst du doch haben," änderte Moki das Thema. "Ich weiß es nicht genau. Erst mal will ich nur den Laden meines Großvaters weiter betreiben. Ich glaube diese Aufgabe fordert nicht allzu viel von mir. Und wenn ich Hilfe brauche dann habe ich ja dich und Seto noch. Auch wenn dein Bruder manchmal etwas unterkühlt ist. Er sollte aufpassen, dass er sich nicht eine Blasenentzündung holt," meinte Yugi mit einem leicht angehauchten sarkastischen Unterton. Mokuba musste lächeln. Er wusste, dass es seinem Bruder nicht leicht fiel seine Eismaske auch vor seinen Freunden, die er mittlerweile in Yugi und Yami gefunden hatte, fallen zu lassen. Aber die Beiden wussten gut mit ihm umzugehen und von daher machte er sich keinerlei Sorgen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Drei Stunden vor der Landung in Tokio, mitten im Schlaf, begann Yami leise zu weinen. Das endlich holte ihn aus seinem Tiefschlaf. Er wunderte sich doch schon sehr warum er so plötzlich tief traurig war, aber wahrscheinlich hatte er etwas aus seiner Vergangenheit geträumt, auch wenn er sich gerade nicht daran erinnern konnte, was er geträumt hatte. Innerlich mit den Schultern zuckend lehnte er den Kopf gegen das Fenster und blickte nach draußen. Bald würde er landen und dann dauerte es nur noch zwei Stunden bis er wieder in Domino war. Zu Hause, bei seinen Freunden, dort wo man ihn gerne sah und sicherlich vermisst hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "So, am besten wir gehen noch etwas schlafen. Seto wundert sich bestimmt wenn er aufwacht und ich nicht da bin," lächelte Moki und brachte Yugi zu seinem Zimmer zurück. "Mokuba, kannst du nicht.... kannst du nicht heute bei mir schlafen? Ich... mag nicht alleine sein...," bat Yugi leise. "Dann muss ich aber Seto Bescheid sagen. Leg dich schon mal hin, ich schreib ihm einen Zettel, dann kann er uns zusammen wecken wenn er wach ist," nickte Moki. Er spürte wie sehr Yugi ihn jetzt brauchte und das sie die Finger von einander lassen würden, war ein ungeschriebenes Gesetz bei ihnen. Zwar hatte Yugi ihm seinen ersten Kuss geschenkt, aber das war auch die einzige Berührung dieser Art geblieben. Schnell hatte Yugi seinen Jogginganzug ausgezogen und schlüpfte in Unterwäsche unter die warme Decke. Er musste nicht lange warten, da gesellte sich Mokuba zu ihm und kuschelte sich fest an ihn. "Danke," flüstere der Kleinere und lächelte ein bisschen. "Das mach ich doch gerne. Auf Seto und mich kannst du dich immer verlassen," versicherte Moki und schloss die Augen um die letzten Stunden zu schlafen. Als Seto erwachte blickte er, anstatt auf seinen Bruder, auf einen Zettel. In schön geschwungener Handschrift las er wo sein Süßer zu finden war und warum. Kurz streckte er sich, um dann mal seinem Weckdienst nachzukommen. Es war kurz vor acht und sicher würden beide noch schlafen. Er brauchte sich auch keine Sorgen machen, ob Yugi sich an Moki vergriff, dafür hatte er sicherlich zu großen Respekt vor beiden und seiner Selbstachtung. In seinen Morgenmantel gehüllt, ging er den langen Flur seiner Villa entlang, an dessen Ende sich das Zimmer seines Bruders befand. Leise klopfte er erst an, aber als sich nicht tat, öffnete er und betrat den großen hellen Raum. Es bot sich ein Bild des völligen Friedens. Moki lag auf dem Rücken, Yugi hatte den Kopf auf seiner Brust. Einen Arm hatte er um den kleineren Duellanten gelegt, die andere Hand schien mitten in ihrer Tätigkeit in den Haaren Yugis eingeschlafen zu sein. Lächelnd setzte sich Seto an den Bettrand und strich Mokuba eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Sanft hauchte er ihm einen Kuss auf die warmen Lippen und beobachtete lächelnd wie der Geküsste seine Augen aufschlug. "Guten Morgen Moki," meinte der Brünette sanft. "Guten Morgen Seto," murmelte der Schwarzhaarige zurück. Sein Blick wanderte zu Yugi, der noch immer schlief. "Er macht gerade viel durch, hab ich recht?," fragte Seto leise. "Ja, sein Großvater, Yami und jetzt auch noch die Trennung von Ryou. Das nimmt ihn sehr mit. Ich glaube ich sollte mich etwas mehr um ihn kümmern. Zeit habe ich ja erst mal genug. Bis ich meine Ausbildung bei dir mache, ist es noch lang hin," nickte der Gefragte. "Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Du weißt das du auch noch ein Jahr aussetzten kannst," meinte Seto leise. "Aber trotzdem solltest du ihn wecken, ich geh nach unten und decke den Frühstückstisch. Wir treffen uns in einer halben Stunde unten, ich möchte dann noch schnell duschen," fügte er hinzu und ließ die Beiden alleine. Moki lächelte seinem Schatz nur zu und nickte erneut. Jetzt war es an ihm Yugi sanft aus dem Land der Träume zu holen. Behutsam strich er über dessen Rücken und sprach leise auf ihn ein bis sich die Augen langsam öffneten. "Guten Morgen Schläferlein," lächelte er gutmütig. So hatte ihn Yugi auch immer genannt, wenn er bei ihm übernachtet hatte. "Morgen," nuschelte der Duellant und musste erste einmal feststellen wo er war. "Ich such dir jetzt ein paar frische Sachen raus, auch wenn sie zu groß sein werden und dann gehen wir erst mal duschen. Ich glaube das tut dir ganz gut," sagte der Schwarzhaarige und entzog sich der Klammer von Yugi. Der brauchte noch einen Moment bis er richtig wach war und registrierte was hier los war. Müde setzte er sich auf und bemerkte das er tierischen Muskelkater hatte. Seine Beine taten ihm so höllisch weh, dass er am liebsten liegen geblieben wäre, aber Mokuba kannte kein Erbarmen, er musste raus aus den Federn! "Du musst dich schon ein bisschen bewegen, sonst geht der Muskelkater nicht weg. Los komm duschen und dann frühstücken wir. Seto hat sich extra die Mühe gemacht selbst den Tisch zu decken, dass sollten wir ehren und nicht zu spät kommen," informierte de Schwarzhaarige lächelnd. Er schob den Kleineren in das Bad, zog ihn ganz aus und stellte ihn unter die Dusche, kurz darauf folgte er und genoss das angenehm warme Wasser. Sie wuschen sich gegenseitig mit dem weichen Schwamm, auch etwas was sie aus früheren Zeiten behalten hatten. Scham musste keiner von beiden empfinden, so oft wie sie sich schon nackt gesehen hatten. Sie fühlten sich wie Geschwister und das wollte keiner von beiden zerstören. Pünktlich saßen sie dann beide in der Küche bei Seto und ließen es sich schmecken. "Soll ich dich dann in den Laden bringen?," fragte Moki und schenkte noch einmal Kaffee nach. "Wenn es keine Umstände macht, dann gerne," nickte Yugi. "Immer noch bescheiden wie eh und je. Mensch Yugi, du machst uns keine Umstände, sonst wärst du nicht hier. Dann hätten wir dich laufen lassen," seufzte nun Seto. "Ich weiß ja, aber letztens warst du so kalt und dabei konnte ich doch nichts...." "Das tut mir auch leid," unterbrach Kaiba sein Gegenüber. "Du weißt das ich dich nie rausgeschmissen hätte, ich schneide mir doch nicht ins eigene Fleisch und werfe meinen besten Mann raus," sagte er ehrlich. "Du hast gekündigt, ich hätte dich am liebsten noch in meiner Firma." "Ja, ich weiß, aber ich schaffe das gerade nicht. Vielleicht komm ich ja irgendwann wieder, wenn du mich noch haben willst," meinte der Andere leise. "Du hast immer einen Platz in der Kaiba Corp., darauf kannst du dich verlassen. Und deinen Laden, bekommen wir gemeinsam auch zu neuem Ruhm und schwarzen Zahlen. Solange greife ich dir gerne unter die Arme," versuchte Seto wenigstens ein bisschen zu lächeln. Yugi schätzte diese Überwindung und lächelte zurück. "Du musst das aber nicht tun!" "Es ist das Mindeste was ich tun kann. Du hast Mokuba und mir schon so oft geholfen und uns gerettet und nie habe ich mich dankbar gezeigt. Jetzt will ich etwas für dich tun und ich sehe das ich dir helfen kann, wenn du mich lässt," erklärte Seto und schloss damit das Thema. Yugi nickte nur noch stumm. Seto hatte dafür gesorgt das der Laden richtig gut verkauft hatte, er hatte dafür Sorge getragen das sein Großvater ein würdiges Begräbnis bekam und Seto hatte ihm eine gute Ausbildung und einen Start ins Leben ermöglicht. Er konnte ihm nur noch dankbar sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Etwa zur selben Zeit klingelte Yami voller Erwartungsfreude an der Haustür zu Yugis Wohnung. Allerdings blieb es still. "Vielleicht holt er ja nur Brötchen oder so, Ryou müsste ja auch gleich den Laden aufmachen. Ich warte einfach hier," murmele der Pharao vor sich hin und setzte sich auf seinen Koffer um zu warten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wir sollten dann langsam mal aufbrechen," meinte Seto und erhob sich vom Tisch. "Ok, ich bin dann den ganzen Tag bei Yugi. Zum Mittag schaue ich mal bei dir rein Brüderchen," lächelte Moki und verlangte einen tiefen Kuss. Vor Yugi mussten sie den Schein nicht wahren und konnten sich frei geben. Dieser stand ebenfalls auf und ging in die Eingangshalle um sich seine Schuhe anzuziehen. Er gönnte den Beiden ihre Liebe, aber sehen musste er das im Moment nicht gerade. Schnell gesellten sich die frisch Verliebten zu ihm und begleiten ihn in die wartende Limousine. Diese brachte zuerst Seto in die Firma und anschließend hielt sie direkt vor dem Spieleladen. Yugi stieg als Erster aus und schloss die Tür auf. Das Yami auf seinem Koffer, neben der Haustür wartete, konnte er nicht sehen. Mokuba folgte dem Duellanten und schloss die Tür hinter sich. Yami horchte auf als er die Klingel des Ladens vernahm. Schnell stand er auf, nahm seinen Koffer und lief um die Hausecke. Er konnte es kaum noch erwarten seinen Aibou wiederzusehen, nach einem Jahr der Trennung, sahen sie sich endlich wieder. Was Yugi wohl sagen würde, wenn er einfach so in der Tür stand? Schnell öffnete er die Ladentür und lächelte über das ganze Gesicht. Sprachlos starrte Yugi auf den Pharao, der ihm so ähnlich sah, dass man sie nicht selten für Brüder hielt. Im ersten Moment wusste er nicht was er dazu sagen sollte. Yami war da, er war den weiten Weg gekommen um ihn zu sehen! "Willst du mich nicht begrüßen?," fragte der Größere lächelnd. Er konnte sich die Überraschung vorstellen, die Yugi empfinden musste. Auch Moki schaute ihn an als wäre er ein Gespenst. Endlich erwachte der Duellant aus seiner Starre und stürmte seinem Yami in die Arme. "Ich hab dich so sehr vermisst," schluchzte er los und hielt sich einfach nur noch fest. Sein einziger Lebensinhalt war zurückgekehrt. Der Mann, mit dem er sich Jahrelang einen Körper geteilt hatte. Der Mann der ihm immer wieder aufgeholfen und geschworen hatte, dass sie einander nie verlassen würden. Und dann war er doch gegangen, weil sein Herz ihm sagte das er gehen musste. Auch Yami konnte einige Freudentränen nicht zurückhalten und hielt seinen Freund fest in den Armen. "Ich hab dich auch schrecklich vermisst," antwortet er leise. Ein vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase, sein Aibou roch noch immer so gut, auch wenn das definitiv nicht seine Sachen waren. >Zu Hause< dachte er lächelnd. Aber Yugi wollte gleich zu Anfang wissen, wie lange seine Freude halten durfte. "Wann musst du wieder zurück?," fragte er ohne loszulassen oder aufzublicken. "Nie mehr," flüstere der Ältere. "Nie mehr, ich bleibe für immer hier!" Noch mehr konnte sich Yugi nicht wünschen. Sein Yami war wieder hier und nun konnte er versuchen sein Leben neu zu ordnen und zu leben. Dass das Schicksal es so gut mit ihm meinte, dass es ihm dem Pharao zurückbrachte, dass hatte er gestern noch nicht einmal zu hoffen gewagt und nun war er hier und hielt ihn fest. Nach einer Weile ließen sie sich dann doch wieder los, damit Yami auch von Mokuba begrüßt werden konnte. Ein kräftiger Händedruck und eine kurze Umarmung reichten bei ihnen beiden aber völlig aus. "Es ist schön endlich wieder zu Hause zu sein," freute sich der Junge. "Hast du denn noch ein Bett für mich oder muss ich in der Hundehütte schlafen?," scherzte er. "Für dich ist immer Platz und jetzt wo Ryou nicht mehr da ist, um so mehr," meinte Yugi leise. Sicher schmerzte ihn die Trennung von dem Weißhaarigen, aber kein Schmerz dauerte in ihm so lange wie die Freude das Yami wieder zurück war und nicht mehr gehen würde. "Ihr habt euch getrennt? Hat Bakura einen Weg gefunden zurück zu kommen?," wunderte sich der Pharao. "Lass uns hoch gehen und ich mach dir Frühstück, du hast doch bestimmt Hunger," wechselte Yugi das Thema. Im Moment wollte er nicht darüber reden. Und das akzeptierten auch Yami und Mokuba. Sie folgten dem Kleineren die Treppe hinauf und in die Küche, wo sie sich setzen. Yugi huschte aufgeregt durch den Raum und stellte ein köstliches Frühstück für seinen Freund zusammen. Moki wollte nur einen Kaffee und er selbst würde auch nur einen Kakao trinken, von Kaffee hatte er für heute die Nase voll. Endlich kam er zur Ruhe und setzte sich zu seinen Gästen. "So und jetzt sag uns doch mal warum du für immer bleibst. Hat Duke sich entschlossen von hier aus zu arbeiten?," fragte er nach. "Nein, er hat sich entschlossen, mich zu hintergehen. Ich weiß nicht wie lange er schon mit anderen Männern hinter meinem Rücken geschlafen hat und um ehrlich zu sein will ich es nicht wissen. Ich will nur eines Wissen, ob ich mich mit irgendetwas angesteckt habe. Und das kann mir auch ein Arzt hier in Domino sagen," erzählte Yami und er konnte nicht verhindern das ihm bei dieser Erinnerung Tränen in die Augen stiegen. Er hatte wirklich geglaubt mit Duke sein Leben verbringen zu können, dass der ihn so gemein betrogen hatte, dass konnte er nicht verstehen. Für ihn war er doch mit in dieses fremde Land gegangen und nur für ihn hatte er sein Leben und seine Freunde aufgegeben. Das würde sicher noch eine ganze Weile an ihm nagen und in Yugi hatte er einen Verbündeten gefunden, dem es zurzeit auch nicht anders ging. "Nicht weinen, er ist es nicht wert," tröstet Yugi und zog seinen Yami in die Arme. "Wir sind gemeinsam stark. Du für mich und ich für dich," sagte er leise. "So wie es früher auch war. Ihr habt immer zusammengehalten und das war und ist es, was euch stark macht. Einer alleine hätte Seto nie besiegen können, aber weil ihr immer zusammen gehalten habt, war es ein Leichtes für euch ihn in seinem Spiel zu schlagen," erinnerte Moki. "Leicht hat er es uns nie gemacht," wehrte Yami lächelnd ab. "Er war immer ein harter Gegner der alle Register gezogen hat. Aber nie hat er betrogen oder falsch gespielt, wie einige andere unserer Gegner. Seto hat immer ein faires Spiel geliefert auch wenn er ein schlechter Verlierer war." "Er hat sich geändert," meinte Mokuba. "Seto ist lange nicht mehr so kalt wie er es damals war. Zumindest bei euch nicht. Sicher hattet ihre eure Differenzen, aber das hat sich alles geklärt und jetzt ist Frieden zwischen euch. Und wenn ich euch etwas verraten darf," lehnte sich Moki über den Tisch und tat geheimnisvoll. "Er mag euch beide sehr gut leiden, auch wenn er es nicht zeigt, aber mir hat er es gestern Abend verraten!" Gut das war dann wirklich mal eine schöne Nachricht. Seto war halt doch nicht der Eisklotz für den ihn alle hielten. Er hatte Gefühle wie jeder andere und das er Moki als seinen Geliebten angenommen hatte, stimmte auch eindeutig dafür. "Wie geht es jetzt eigentlich bei dir weiter?," fragte Yugi und schaute Yami interessiert an. "Ich werde hier zur Uni gehen. Am Lernen hat es ja nie gelegen, dass ich weggegangen bin. Ich denke es wird keine Schwierigkeiten geben, wenn ich mich hier eintragen will. Nächste Woche werde ich bei der Unileitung nachfragen, wie ich vorzugehen habe," erklärte der Gefragte. "Das ist schön, dann bleibst du wirklich hier," freute sich der Kleinere. "Aber dann möchtest du bestimmt auch eine eigene Wohnung haben," fügte er noch traurig hinzu. Er würde Yami am liebsten gar nicht mehr fortlassen. "Oh, wenn du mich ertragen kannst, dann würde ich lieber hier bleiben, wo ich weiß das sich jemand freut wenn ich nach Hause komme," lächelte Yami wissend. Warum sollte er alleine wohnen, wenn er vielleicht hierbleiben konnte. "Natürlich kannst du bleiben, es ist doch genug Platz und außerdem sind wir beide dann nicht mehr alleine," lächelte nun auch Yugi wieder. "Dann bleibe ich!," sagte der Pharao fest. "Und was wird mit dir? Ich meine wie soll es bei dir weitergehen?," wollte er von Mokuba wissen. "Ich werde bei Seto meine Lehre machen. Das Internat hab ich ja mit Auszeichnung bestanden. Und hier weiß ich, dass ich glücklich bin, warum sollte ich dann weggehen," meinte der Schwarzhaarige. "Und was macht die Liebe?," fragte der Andere noch neugierig. "Hervorragend," lächelte Moki glücklich. "Seto hat mich akzeptiert und mir gesagt, dass er schon seit Jahren das Selbe empfindet, sich aber auch nie getraut hat etwas zu sagen. Tja so kann es kommen." "Dann habt ihr ja eine ganze lange Zeit nebeneinander her gelebt ohne zu wissen was der Andere fühlt. Das stelle ich mir schrecklich vor," sagte Yami. "Wenn du weißt wie du es erfolgreich verstecken kannst, dann lässt es sich für eine Zeit gut leben und außerdem hat Seto mich doch dann auf dieses Internat geschickt, da war es nur noch halb so schlimm. Dafür hatte ich aber umso mehr Sehnsucht nach ihm und hab mich über jedes Telefonat und jeden Brief so sehr gefreut, dass ich total aufgekratzt war," erzählte der Jüngste noch. "Es ist ja alles gut gegangen und nun seid ihr glücklich zusammen," meinte Yugi. "Ja, dank dir! Wenn du nicht etwas gesagt hättest, wäre alles wieder von vorne losgegangen," lachte Mokuba. "Und wie willst du jetzt weitermachen?," richtete der Pharao eine Frage an Yugi. "Ich weiß es noch nicht genau. Der Laden muss geöffnet bleiben und jetzt wo du wieder da ist, geht es bestimmt wieder Berg auf," lächelte der Kleinere tapfer. "Wenn du willst, dann helfe ich dir sehr gerne dabei. Und ich bin mir sicher, dass auch Yami nach seinen Vorlesungen mit zupackt," lächelte der Schwarzhaarige. "Das ist nett, aber ihr müsst euch in erster Linie auf eure Sachen konzentrieren, ich schaffe das schon, irgendwie," meinte Yugi leise. Er freute sich über das Hilfsangebot, aber er wollte keinem die Freizeit stehlen. "Wenn du Hilfe brauchst, meldest du dich einfach. Ist das ein Kompromiss?," fragte Mokuba energisch nach. "Ja," nickte der Gefragte. "Aber auch wirklich! Ich kann nämlich von der Villa aus nicht riechen, wenn hier Hilfe benötigt wird. Und sicher wird dir Seto auch helfen, ich hab ihn schon gefragt und er meint, dass er dir gerne jemanden zur Seite stellt der die Buchführung übernimmt," sagte Moki noch schnell. "Danke, das ist die Hilfe die ich benötige," lächelte der Kleinere. Buchhaltung war nicht gerade eine seiner Stärken, die lagen eindeutig wo anders. Und so beschloss Yugi den Laden noch einen Tag geschlossen zu lassen und sich heute nur mit Yami zu beschäftigen. Mokuba fuhr, wie abgesprochen zum Mittag zu seinem Bruder, der sicherlich schon ungeduldig auf ihn wartete. "Boa, war das lecker," japste der Pharao und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Also was das Kochen betrifft, hast du nichts verlernt," lobte er seinen Aibou. "Danke. Es freut mich das es dir geschmeckt hat," meinte der Angesprochene erfreut. "Kommst du mit in Wohnstube, um auszuruhen?" "Klar doch," nickte der Größere und ging schon mal vor. Er setzte sich auf das große Sofa und ließ nicht zu das Yugi weit von ihm weg saß. Den zog er mit dem Kopf auf seinen Schoß und streichelte durch seine Haare. "Na, bequem?" "Ja, so wie früher," lächelte Yugi zufrieden. Gerne lag er so, den Blick durch den Raum schweifend, konnte er Yami so manches erzählen, weil er ihn dabei nicht ansehen musste. Die Augen des Anderen, so sein Gefühl, blickten ihm immer in die Seele und bei manchen Geständnissen war ihm das äußerst unangenehm. Yami spürte das seinen Freund etwas bedrückte, er hatte etwas auf dem Herzen, dass er ihm anders vielleicht nicht sagen konnte. "Was ist los? Was hast du auf dem Herzen?," fragte er leise und hörte nicht auf beruhigend durch die weichen Haare zu streicheln. "Yami, ich... ich habe wieder geraucht," flüsterte der Kleinere fast schon zu leise. "Und?," fragte der Ältere forschend. "Wann?" "Vorgestern." "Wie lange schon davor?," fragte der Pharao weiter. "Nur an diesem einen Tag!" "Warum? Es muss doch einen Auslöser gegeben haben," meinte der Andere. Seine Stimme blieb aber die ganze Zeit über freundlich und verständnisvoll. Von Vorwurf nicht die Spur. "Ich weiß es nicht, es war einfach alles zu viel. Die Arbeit, der Laden, mein Gefühlschaos, Ryou...." "Schhh..., nicht weinen. Davon wird es auch nicht besser. Aber warum Ryou? Er hat sich doch immer gekümmert, dass es dir gut ging." "Ja, dass schon, aber ich habe ihn das letzte halbe Jahr nicht mehr geliebt. Ich mochte ihn, heute immer noch, aber die Liebe war und ist weg. Es hat mich fertig gemacht ihn abzuweisen und zu wissen, dass er sich immer wieder fragte warum und keine Antwort bekam. Ich habe ihm sehr weh getan," erzählte Yugi schniefend. "Aber das ist jetzt vorbei. Sicher leidet er unter der Trennung und du genauso, aber letztlich ist es besser für euch beide. Du musst ihn nicht mehr anlügen und ihm etwas vorspielen. Und er kann sein Leben neu ordnen, ohne Lügen und der Ungewissheit ob du ihn noch liebst," sagte Yami lieb. "Du hast recht, aber das ändert nicht dass ich es wieder getan habe." "Wie viele hast du denn geraucht?," wollte Yami nun wissen. Er hasste die Vorstellung, dass sein Aibou wieder angefangen hatte, zumal es sehr schwer für ihn war aufzuhören. Immer wieder hatte er ihn weggeschickt, damit er sich die Zähne putzte oder sonst etwas machte, nur damit er nicht mehr wie ein Aschenbecher roch. "Noch nicht mal eine Halbe. Ryou hat mich erwischt und alles vernichtet," kam es leise von unten. "Hast du das Bedürfnis zu rauchen?," forschte der Pharao interessiert nach. "Nein!," sagte Yugi fest. >Mein Bedürfnis liegt wo anders< fügte er in Gedanken traurig hinzu. "Dann ist es ok. Bei mir fängst du nicht mehr an, dass weißt du. Zusammen schaffen wir es, dass du nie wieder eine Kippe anrührst. Wenn du ein Problem hast, dann komm und sag es. Egal wann oder was es ist. Ich bin immer da und höre dir zu. Nehme dich in den Arme wenn du es brauchst und beschützte dich. So wie früher. Ich passe immer auf dich auf mein kleiner Aibou," lächelte Yami zufrieden. >Du bist doch mein Leben< Und dann war es still im Raum. Sie hingen beide ihren Gedanken nach und Yugi genoss die zärtliche Hand und die verspielten Finger in seinen Haaren. Wie hatte er es vermisst mit seinem besten Freund zu reden, ihm seine Probleme zu erzählen und zu wissen, dass er ihm immer helfen konnte. Längst waren alle Differenzen zwischen ihnen vergessen. Das Duell gegen Seto, im Königreich der Duellanten. Die Spiele im Cyber Space und das Battle City Finale, als Malik ihn aus seinem Körper gerissen hatte um ihn wie eine Puppe zur Schau zu stellen. Nur um ihn nach und nach in das Reich der Schatten zu schicken. Und natürlich als Yami das Siegel von Oricalcos gespielt hatte und er sich opferte damit der Pharao die Welt retten konnte. Das alles waren nur noch Erinnerungen über die sie heute lachen konnten, auch wenn sie auf manche Erfahrungen gerne verzichtet hätten. Heute waren sie wie Brüder, eben wie Seto und Mokuba. "Ich werde mich erst mal umziehen, dann kann Moki seine Sachen gleich wieder mitnehmen," meinte Yugi und erhob sich. Langsam verließ er das Zimmer und begab sich zu seinem Kleiderschrank. Leise Tränen rollten über seine Wangen, Tränen aus reiner Enttäuschung oder doch Verzweiflung? >Wir sind nicht wie Mokuba und Seto< dachte er. Und die Worte schrien durch seinen Kopf und hallten lange nach. Langsam ging er zu Boden und blieb vor seinen Sachen sitzen. Was sollte er denn nur tun? Die Sehnsucht in ihm, war größer wie nie zuvor, sie schrie und zeterte, riss und zerrte an seinen Nerven. Raubte ihm jegliches Gefühl und allmählich den Verstand. Und noch immer konnte er sich nicht erklären nach was oder wem er sich sehnte. Ryou konnte es nicht sein, den hatte er bei sich gehabt und dieses Gefühl war geblieben. Er hatte ihn weggeschickt, aber das Gefühl war geblieben. Das er weder in Seto noch in Mokuba seine Liebe sah, das war ihm schon lange klar, dafür hatte es auch nie einen Anhaltspunkt gegeben. Und Yami? Er war für ihn wie ein Bruder, mehr war da nicht. Oder vielleicht doch? Den Kopf schüttelnd stand Yugi wieder auf und zog sich langsam um. Ordentlich faltete er Mokubas Sachen zusammen und steckte sie in einen Beutel, damit der Schwarzhaarige sie wieder mitnehmen konnte. In seinen eigenen Sachen fühlte man sich eben doch am wohlsten. Wenigstens mit einem besseren Körpergefühl, setzte sich Yugi wieder in die Stube zurück. Leise stellte er den Fernseher an, da Yami eingeschlafen war und er ihn nicht wecken wollte. Zu niedlich lag der Pharao und träumte hoffentlich etwas Schönes. Aber was war das? Hatte er geweint? Wieso nur? Wahrscheinlich nahm ihn die Trennung von Duke doch mehr mit, als er glauben machen wollte. Schließlich war es seine erste Liebe, nachdem er wieder einen eigenen Körper bekommen hatte. Wie sich das in seiner Zeit verhalten hatte, wusste Yugi nicht. >Warum habe ich ihn nie gefragt was er damals gemacht hat, wenn er das Bedürfnis nach körperlicher Nähe gehabt hatte? Es interessiert mich wie er so gelebt hat, als Pharao< Er nahm sich fest vor diese Sache bei der nächsten Gelegenheit anzusprechen. Jetzt begnügte er sich damit den Anderen beim Schlafen zu beobachten. Der friedliche, entspannte Gesichtsausdruck, der ruhige Atem und das leichte Lächeln das ihm auf den Lippen lag, verführten Yugi dazu sich seinem Freund zu nähern. Behutsam kniete er sich vor den Schlafenden und ehe er begreifen konnte, was er gerade tat, hauchte er ihm einen Kuss auf die warmen Lippen. Erschrocken über sein Tun, setzte sich der Kleinere schnell wieder auf seinen Sessel und starrte in den Fernseher ohne wirklich etwas zu sehen. Leicht strich er über seine Lippen, der Kuss hatte sich gut angefühlt und ihm, trotz seiner Leichtigkeit, tauende von Schmetterlingen durch die Adern gejagt. Irritiert nahm er sich vor diese Sache niemals anzusprechen und sich auch nicht mehr zu so einer Dummheit verführen zu lassen. Was würde Yami nur von ihm denken? Dass er sich den nächst Besten schnappte und ihn ins Bett zerrte? Nein, dass durfte einfach nicht sein, er wollte ihre Freundschaft nicht riskieren. Zu groß wäre das Risiko, Yami für immer zu verlieren. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So zogen einige Wochen ins Land. Yami hatte sich für das Wintersemester an der Domino Uni eintragen können und half in der Zwischenzeit bei Yugi ihm Laden aus. Von dem zarten Kuss hatte er nichts erfahren und Yugi verhielt sich auch nicht anders als sonst. Nur manchmal zog er sich in eine stille Ecke zurück und weinte leise vor sich hin. Warum hatte der Pharao bisher nicht herausfinden können. Auch heute war wieder so ein Tag, an dem sein Aibou die ganze Zeit schon niedergeschlagen war. Er sah müde aus und schlief fast im Stehen ein. "Willst du dich nicht doch lieber etwas hinlegen?," fragte Yami besorgt. "Wozu denn? Ich kann doch eh nicht schlafen. Weshalb sollte ich mir also die Mühe machen nach oben zu gehen?," meinte der Gefragte leise. Es kostete ihn große Mühe seine Stimme nicht brechen zu lassen. Er hatte noch nicht ausgesprochen, da öffnete sich die Tür und Mokuba stand strahlend im Laden. "Hallo ihr beiden," lächelte er glücklich. "Schön das du Zeit hast," lächelte Yami zurück. Er hatte Moki vorsorglich angerufen um seinen Freund endlich zum Schlafen zu bewegen. "So Yugi, wir zwei gehen jetzt nach oben. Ich sorge schon dafür, dass du schlafen kannst, es gibt da verschiedene Möglichkeiten und ich werde alles probieren, bis du tief und fest schläfst," sagte er zu Yugi und der Ton seiner Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Geschlagen ließ sich Yugi nach oben schieben und blieb wartend im Flur stehen. Noch hatte er keine Ahnung was Yami mit ihm vor hatte, aber das würde er sicher bald herausfinden. "So, ab ins Bad, da geht's los. Und keine falsche Scham, ich kenne dich und du mich," bestimmte der Pharao, schob den Kleineren in das Badezimmer und stellte das Wasser an um die Wanne voll laufen zu lassen. Während dessen zog er erst sich und dann Yugi aus. Das der Jüngere wenig aß und sicher auch abgenommen hatte, war ihm bewusst, aber dass er so schlimm aussah, darauf war er nicht gefasst. Der Anblick des ausgehungerten Körpers, jagte ihm eisige Schauer über den Rücken. Behutsam, aus Angst Yugi zerbrechen zu können, hob er ihn hoch und setzte ihn in das klare Wasser. Er stieg dazu und streute einige wohlriechende Kräuter in das angenehm heiße Wasser. Dann zog er Yugi zu sich und lehnte ihn mit dem Rücken an sich. "So und jetzt wird entspannt. Der Kräuterduft soll den Geist und die Nerven beruhigen. Es hat zwar etwas gedauert, aber schließlich habe ich sie doch noch bekommen," erzählte Yami leise. Er wollte von Anbeginn eine ruhige Atmosphäre schaffen, in der sich Yugi völlig entspannen konnte. Er griff einen weichen Schwamm und fuhr damit immer wieder unter leichtem Druck über den gestressten Körper. Der Kleinere genoss die liebevollen Zuwendungen. Äußerlich schien er entspannen zu wollen, aber in ihm tobte ein wahrer Gefühlssturm. Vor einigen Tagen hatte er es sich selbst eingestanden, dass er mehr für Yami empfand als nur Freundschaft. Lange hatte er gehadert und es immer wieder abgestritten, er hatte einen richtigen Kampf mit sich geführt und verloren. Sein Herz hatte gewonnen, aber sein Verstand wehrte sich noch immer gegen diese Vorstellung. Yami fühlte das irgendetwas in seinem Aibou vorging, er konnte es sehen, aber jedes Mal wenn er Yugi darauf ansprach, wechselte der das Thema, drehte sich um, schwieg einfach oder verließ den Raum. Er wollte ihm nicht sagen was los war, warum er sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinte, die meisten Stunden der Dunkelheit jedoch wach verbrachte. Wahrscheinlich glaubte Yugi, dass er leise genug war um nicht gehört zu werden, aber der Pharao konnte es nicht nur hören, sondern auch spüren, dass sein bester Freund Sorgen hatte mit denen er kämpfte und nicht zurechtkam. Doch wenn er nicht sagte was los war, dann konnte er ihm auch nicht helfen. "Willst du mir nicht endlich sagen was dich so sehr beschäftigt?," fragte er zum ungezählten Mal. Aber Yugi schwieg wieder einmal. Er wollte seine Freundschaft einfach nicht gefährden, denn sobald Gefühle ins Spiel kamen, wurde es kompliziert und stressig. Dann konnten sie nicht weiterleben wie bisher, vielleicht würde Yami sich zu etwas gezwungen fühlen, was er nicht wollte. Nein, dass durfte nicht sein! Yami sollte frei leben können und sich zu nichts zwingen. "Yugi, du musst mir schon sagen was du für ein Problem hast, nur dann kann ich dir helfen," versuchte es der Pharao noch einmal. "Wie war das eigentlich damals, als du noch Pharao warst, wenn du körperliche Liebe wolltest?," fragte der Kleinere aus heiterem Himmel. Nur um etwas zu sagen, dass Thema zu wechseln, stellte er die Frage die ihn schon immer beschäftigt hatte. Leicht überrumpelt schwieg Yami zunächst, überlegte was er sagen sollte und was diese Frage mit Yugi zu tun haben könnte. "Nun, wenn ich Sex wollte, dann habe ich mir eben jemanden kommen lassen, der meine Lust befriedigte. Dabei war es mir egal, ob es sich um Männer oder Frauen oder sogar beides handelte. Aber meistens habe ich mit jungen Männern geschlafen," begann er zu erzählen. "Du hast mit Frauen geschlafen?," fragte Yugi erstaunt. "Dann bevorzugst du keines der beiden Geschlechter, sondern bist offen für alles?" "Früher ja. Heute ist das wieder anders. Ich verspüre nicht mehr dieselbe ungezügelte Liebeslust. Ich habe mich ja über die Jahre entscheiden können und ich denke, dass ich es so belasse wie es jetzt ist. Frauen haben keine Chance mehr," erzählte Yami weiter. "Ja, spätestens seit Tea," grinste der Kleinere frech. "Oh ja, spätestens seit ihr. Sie ist ja ganz nett, aber absolut aufdringlich, wenn sie nicht bekommt was sie will. Und mich hat sie nicht bekommen! Du weißt ja noch was das für Stress und Ärger gegeben hatte. Die hat sich ja aufgeführt wie eine Furie," lächelte der Ältere. "Sie war halt verliebt. Aber selbst ein Blinder hat gesehen, dass du für sie keinerlei Gefühle hegtest. Oder war da was?," fragte Yugi vorsichtig nach. Yami hatte sich nie darüber ausgelassen, warum Tea sich so aufgeführt hatte, aber es musste doch einen Grund geben. Seufzend legte Yami seine Stirn auf den Kopf des Kleineren. Vielleicht vertraute sich Yugi ihm ja an, wenn er sagte, was damals abgegangen war. "Ok, ich erzähl dir alles, aber nur wenn du mir dann auch sagst was dich so bedrückt. Egal was es ist, ich werde dir bestimmt nicht den Kopf abreißen," schlug der Pharao vor. Yugi überlegte einen Moment, vielleicht sollte er es wirklich erzählen, aber was wenn Yami ihn dann für immer verließ? Was wenn er dann wieder so alleine war wie zuvor? Er wollte nie mehr alleine sein, nie mehr diese unbändige Sehnsucht spüren, die an seinem Herzen nagte. "Versprichst du mir was?," fragte er leise. "Alles was du willst!" "Lass mich bitte nie wieder alleine. Nie wieder, egal was ich dir erzähle," bat Yugi leise weinend. "Niemals! Warum sollte ich dich allein lassen? So schlimm kann es nicht sein, dass ich gehen würde. Dann müsstest du mich schon töten wollen," lächelte der Größere und strich sanft über die Wange seines Vordermannes. "Dann sag ich es dir nachher." "Versprochen?" "Versprochen!" "Also, der Grund warum Tea so ausgerastet ist. Ich habe ihr zu große Hoffnung gemacht. Es war allein mein Fehler und das weiß ich auch. Ich bin oft mit ihr weggegangen, dass weißt du. Aber was du nicht weißt, was keiner weiß, ich habe auch einmal mit ihr geschlafen. Sie hat mich so angebettelt ich möge ihr Erster sein, da habe ich ohne nachzudenken nachgegeben. Heute weiß ich das es ein großer Fehler war. Es tut mir schrecklich leid ihr das angetan zu haben, aber anderseits konnte ich ja auch nicht wissen, dass sie sich gleich von einer Brücke stürzten würde," sagte Yami leise. "Ja, sie hat es bis heute nicht überwunden. Und das sie nun im Rollstuhl sitzt, macht ihr alles noch schwerer. Ich habe sie seit damals auch nicht mehr gesehen. Sicher war ich noch ein paar Mal mit Joey und Tristan im Krankenhaus, aber sie hat nicht mit mir gesprochen. Ich glaube sie gibt mir auch einen Teil Schuld das du sie nicht wolltest," erzählte der Kleinere traurig. "Ich kann nie wieder gut machen, was passiert ist. Wenn ich die Möglichkeit hätte alles rückgängig zu machen, dann würde ich es tun, aber das liegt nicht in meiner Macht," flüstere der Pharao. Tea tat ihm wirklich leid, aber er war zu diesem Zeitpunkt nicht mal in der Stadt gewesen. Es war der Tag, an dem er seine Liebe zu Duke bekannt gegeben hatte und mit diesem dann in eine Berghütte übers Wochenende gefahren war. Sie schwiegen sich an. Dieser Tag würde ihnen beiden nicht mehr aus dem Kopf gehen. Zu viel war geschehen und sicher trug jeder sein Päckchen Schuld an dieser Sache. Yami weil er unüberlegt gehandelt hatte, Yugi weil er ihr nicht zuhören wollte. Das ewige Geheule um Yami war er leid gewesen und er hatte sie einfach weggeschickt. Und auch Tea selbst, die ebenfalls unüberlegt gehandelt hatte. "So, jetzt bist du dran," kam Yami auf das Versprechen zurück. "Kannst du mir noch ein paar Minuten lassen?," erbat der Vordere. "Ok, in der Zeit geht's raus aus dem Wasser und rein ins Bett," nickte der Pharao. Er sorgte dafür, dass Yugi ordentlich trocken gerubbelt war und warm an ihn gekuschelt lag. Auf Kleindung hatte er verzichtet, vielleicht brauchte Yugi nur ein wenig mehr Körperwärme. Das Dieser noch in seinem großen Doppelbett schlief, kam ihm hierbei sehr zugute. "Du scheinst das richtig geplant zu haben," stellte Yugi fest, als er das Obst und den Tee entdeckte. "Natürlich, schon seit letzter Woche. Du brauchst einfach deine Ruhe und richtigen Schlaf," lächelte Yami. Er kuschelte sich dich an Yugis Rücken und hielt ihn fest in seinen Armen, er wollte ihm zeigen das er da war, egal was er auf dem Herzen hatte, zusammen meisterten sie das schon. Yugi wusste worauf Yami wartete. Sein Herz raste, schneller als zuvor, seine Atmung flachte immer mehr ab und seine Aufregung war deutlich zu spüren. "Yami... was ich dir jetzt sage, habe ich mir selbst sehr lange überlegt. Denk bitte nicht ich würde das einfach nur so daher sagen, es ist mein voller Ernst und keine kindische Spielerei," begann er sich zu überwinden. "Egal was es ist, ich nehme dich immer ernst! Vergiss bitte nicht, das ich nur für dich da sein kann, wenn du dich mir anvertraust. Ich kann nicht mehr in deinen Kopf rein gucken," versuchte der Pharao Sicherheit zu geben. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Wie wird Yami reagieren? Haben die beiden eine gemeinsame Zukunft? Das klären wir alles im letzten Teil! Bis bald Euer Mellie- Tiger^,~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)