Vom Regen in die Traufe... von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 10: Hilflos ------------------- ~Zwei Wochen später~ Ich weiß nicht, wann ich aufgehört habe, Itachi zu hassen. Ich nehme an, irgendwann im Lauf der letzten Woche, denke ich, Mittwoch oder Freitag vielleicht, aber festlegen will ich mich da eigentlich nicht. Ist denke ich auch nicht wichtig. Ich liege gerade in meinem Bett in unserem neuen zu Hause und starre in der Finsternis an die Decke. Seit ein paar Tagen kann ich mich endlich wieder vollständig bewegen. Jedes meiner Gliedmaßen macht wieder das was ich will und ich kann euch sagen, allein auf die Toilette zu gehen, das ist eine der tollsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen durfte! Ohne Scheiß jetzt! Viel passiert ist in den letzten Wochen aber nicht. Itachi hat mich durch die Gegend getragen, mich weiterhin gefüttert, bis ich das irgendwann selbst konnte und ja, natürlich hab ich nichts von meinem Charme verloren, aber Itachi weiß wie ich bin und ich denke nicht, dass er ernsthaft erwartet hat, dass sich etwas zwischen uns verändert. Also... seit dem Kuss meine ich jetzt. Auch über den haben wir nicht mehr gesprochen. Find ich toll, dass wir uns da so einig sind, so muss ich ihm wenigstens keine reinhaun und- Ehm... naja, vermutlich würde ich ihn dann zum Schweigen bringen... wie? Och... öhm... da würde mir schon was einf- Hm? Was war das? Vorsichtig richte ich mich auf und lausche. Da sind Geräusche im Haus. Fast sofort stehe ich auf den Beinen und schleiche zu meiner Zimmertür. Ohne die Decke ist es ohne Oberteil zwar etwas frisch, aber mein Puls beschleunigt sich langsam und ich merke, wie sich eine aufgeregte Wärme in mir breit macht. Sollte wirklich jemand im Haus sein und es geschafft haben, sich Itachis Aufmerksamkeit zu entziehen, wird fehlende Oberbekleidung wohl mein kleinstes Problem sein, fürchte ich. Ton hab ich leider immer noch keinen, aber das Kunai, das seit wir hier wohnen unter meinem Kopfkissen liegt, wird mir für den ersten Moment genügen und im Haus hab ich sowieso nicht so viel Platz, um effektiv mit meinen Explosionen zu arbeiten. Außerdem mag ich die Hütte. Langsam öffne ich die Tür zum Flur, auf dem Itachis und mein Zimmer direkt nebeneinander liegen und stocke mitten in der Bewegung, als ich sehe, woher die merkwürdigen Geräusche kommen. Ich darf ganz kurz noch einwerfen, dass ich es nicht mehr zugelassen habe, dass Itachi mich in ein Genjutsu zieht. Also, natürlich hätte er mich zwingen können, aber der Gute ist dafür viel zu höflich und ihm war wohl auch klar, dass es das dann gewesen wäre, mit unserer Freundschaft, nicht? Jedenfalls folgt daraus, dass Itachi keinen blassen Schimmer davon hat, dass ich von seiner Krankheit weiß. Zurück zum Hier und Jetzt. Was mich also da so aus dem Bett gescheucht hat, war nicht etwa ein Einbrecher, die Anbu oder sonstwer, der uns an den Kragen will, sondern Itachi Uchiha himself. Schnell lasse ich das Kunai in meinem Hosenbund verschwinden – hinten, da ist es etwas ungefährlicher, falls das Ding unter den Gummi rutschen sollte und wie schon mal erwähnt, ich mag meinen Schwanz - und lasse mich neben Itachi, der würgend und röchelnd vor mir auf dem Flur halb liegt, halb hockt, sinken und umfasse seine Schultern. „Itachi!“, spreche ich ihn an, doch bekomme ich von ihm keinerlei Reaktion. Ich weiß nicht, ob er mich überhaupt hört, aber das wird mir in dem Moment auch egal, als sich die Tür hinter mir noch etwas weiter öffnet und der helle Schein des Mondes zu uns auf den Flur fällt. „Scheiße!“, keuche ich schockiert, starre auf die Pfütze unter ihm und das Blut, dass immer noch zwischen seinen Fingern hervorrinnt, die er sich krampfhaft auf den Mund presst. Ich hab keine Ahnung, was ich tun soll! Absolut gar keine! „Dei-“, keucht Itachi, nimmt seine Hand vom Mund und versucht mich wegzuschieben. „Weg!“ „Du spinnst wohl, ich geh nirgendwo hin!“, keife ich ihn sauer an und schaudere, als seine blutverschmierte Hand über meinen nackten Oberkörper gleitet. Shit, das ist... „Sag mir was ich machen muss!“, fordere ich bestimmt, werfe einen kurzen Blick in die Richtung in die er wohl unterwegs war, bevor er eine unfreiwillige Pause auf dem Boden gemacht hat. Badezimmer. Ohne noch auf Antwort zu warten packe ich sein Handgelenk und wuchte mir den großen, aber erschreckend leichten Körper halb über die Schulter. Der sollte eigentlich ne ganze Ecke mehr wiegen... Fuck! Im Badezimmer hocke ich ihn mit dem Rücken gegen die Badewanne, die wir auch hier wieder haben auf den Boden. „Raus damit, was brauchst du?“, frage ich, stehe schon an der großen Schrankwand direkt gegenüber und zerre die einzelnen Schubladen auf. „Links...“ Und wieder hustet er. Sein Oberteil ist rot... so verfickt rot... Mit fliegenden Fingern reiße ich die Laden auf, zerre alle Türen auf, dass die Scharniere gefährlich quietschen. Hinter mir höre ich ihn nur röcheln. Das klingt verdammt beschissen, ich muss mich beeilen, aber es ist gar nicht so einfach sich mit der Suche nach etwas zu beeilen, wenn man nicht einmal weiß- „Wo! Nach was suche ich! Fuck, Itachi, red mit mir!“ Gehetzt sehe ich mich nach ihm um springe zu ihm, weil er genau in diesem Moment zur Seite kippt. Unwillig knalle ich ihm eine, als er die Augen verdreht und wegzukippen droht. „Wag es ja nicht, Uchiha!“, schreie ich unbeherrscht, zerre ihn wieder hoch und schleppe ihn mit zum Schrank. „Was brauchst du!“ Seine rechte Hand hebt sich, deutet auf irgendetwas, aber ich kann beim besten Willen nicht sagen worauf, weil er so abartig zittert dabei. Blut tropft von seinem Finger. Scheiße, Scheiße, Scheiße! So wird das nichts! Ich muss... ich brauche- ah! Schnell sinke ich mit ihm zu Boden, wuchte ihn auf meinen Schoß und klatsche ihm eine Hand fest auf die Wange. Seine Lider flattern, aber er sieht mich an. Langsam krieg ich echt Angst, dass der Blödmann mir hier jetzt gleich abkratzt! „Itachi, benutz das Mangekyou!“, sage ich bestimmt und knalle ihm gleich noch eine. Ein paar Tropfen Blut mehr zieren meinen Brustkorb, ansonsten kommt keine Reaktion, nur, dass Itachi sich weiter windet und biegt, schwer um Atem ringt, der aber bei dem ganzen Blut gar keine Chance hat da anzukommen, wo er hin soll. Keine Panik! Nur keine Panik! Meine Finger zittern als ich seinen Kopf stabilisiere, was bei seinem Gezappel gar nicht so einfach ist. „Ey! Uchiha! Schau mich an!“ Sein Blick fokussiert sich für etwa drei Sekunden, dann stiert er wieder an mir vorbei ins Nichts. „Itachi! Verfickte Scheiße, wenn du mir hier wegstirbst gehe ich, und jage deinen blöden Bruder in die Luft!“ Die Worte sind heraus, bevor ich auch nur eine Sekunde drüber nachdenken konnte, aber sie zeigen endlich Wirkung! Ein Ruck geht durch den Körper auf meinem Schoß, ich sehe es kurz in Itachis Augen aufblitzen und finde mich plötzlich gegen eine Wand gepresst. Itachis Finger liegen wie ein eisernes Halsband um meinen Hals und drücken zu, dass ich nun Angst haben muss zu ersticken. „Du wirst meinen Bruder nicht anfassen!“, grollt er finster, sieht mich ziemlich sauer an und wow, ich hätte nicht gedachte, dass der wortkarge, ruhige und in sich gekehrte Superninja auch so pissig aus der Wäsche gucken kann! „Werd ich auch... nicht! Ich wollte nur- Fuck! Ita... keine Luft!“, würge ich angestrengt in seinem Griff und mir wird bei seinem Blick echt ein bisschen mulmig. Ich meine, ich weiß immer noch nicht, ob ich in der Realität auch draufgehe, wenn ich hier sterbe. Endlich lässt er mich los und ich breche hustend in die Knie, während er stolz und erhaben über mir aufragt. Arroganter Pisser, ey! Er ist es doch, der gerade mehr tot als lebendig auf meinem Schoß liegt, der soll sich nicht so anstellen! „Ich tu deinem Bruder nichts, ich wollte dich nur ein bisschen... motivieren... „So nennst du das also“, grummelt er, guckt aber schon nicht mehr ganz so böse. Der Raum flackert. Wir befinden uns auch hier im Badezimmer, allerdings in der rot-schwarzen Variante. Ich will gerade aufstehen, als plötzlich die Wände und der Boden anfangen zu wackeln. „Ey, lass das, ich werd seekrank!“ „Ich kann mich nicht konzentrieren, mein Chakra-“ „Okay, dann halt die Klappe und sag mir wie ich dir helfen kann!“ Der Bastard bringt es jetzt, in dieser Lage echt noch fertig amüsiert zu schmunzeln! „Wie soll ich bitte-“ „Sag mir einfach was du brauchst!“, keife ich wütend, denn der Boden bewegt sich immer mehr und ich bilde mir ein, das sich der Raum an den Rändern meines Sichtfeldes beginnt aufzulösen. Wir haben keine Zeit für solchen Scheiß! Stumm geht er zum Schrank, öffnet eine der linken Türen, die ich auch schon offen hatte. „Da drin ist nichts!“ Dann drückt er links oben gegen die hintere Wand und plötzlich gleitet sie zur Seite und gibt den Blick auf ein kleines Geheimfach frei. Der Inhalt des Faches, würde wohl jedes Junkieherz höher schlagen lassen. Meine Fresse, so viele Pillen und Dosen und- Scheiße! Spritzen! „Du musst eine von den rechten mit diesem Medikament aufziehen und mir in die Armbeuge injizieren. Wenn mein Zustand bis in fünf Stunden nicht besser wird, gehst du zu dem Medizinninja, der auch das Gegenmittel für dich hergestellt hat und holst ihn her.“ Gleichzeitig drückt er mir eine Ampulle mit einer goldgelben Flüssigkeit in die Hand. Keine Ahnung, was das ist, aber wenn´s ihm hilft? „Okay, geht klar. Lass mich raus!“ Ein Ruck geht durch die Realität. Mir wird kurz ein bisschen schlecht, weil ich es nicht gewohnt bin, dass er sich so abrupt aus mir zurückzieht, doch nur zwei Sekunden später hab ich mich wieder gefasst. Itachis Körper verkrampft sich jetzt immer schlimmer. Das hat ihn zusätzliche Kräfte gekostet, aber was sollte ich schon machen? Ich wusste absolut nicht was ich tun sollte! Behutsam lege ich ihn auf dem Boden ab, ein zwei dicke Handtücher unter seinem Kopf, dann trete ich wieder an den Schrank. Das mit dem Mechanismus zu dem Geheimfach ist gar nicht so einfach und ich brauche in meiner Hektik drei Anläufe, bis das Drecksding endlich offen ist. Fahrig greife ich nach einer der Spritzen und der Ampulle, die er mir gezeigt hat. Scheiße, ich hab noch nie so ein Ding aufgezogen, ich hab keine Ahnung, ob ich das richtig mache, aber ich hab nicht wirklich Zeit um noch großartig zu üben! Kurz entschlossen drücke ich die dünne Nadel durch den harten Gummi über der Ampulle und ziehe die Spritze auf. Randvoll. Er hat nicht gesagt wie viel... Was mache ich, wenn ich ihn jetzt mit einer Überdosierung platt mache, obwohl ich ihn hätte retten können? Fuck, ey! „Itachi? Wie viel brauch ich?“ Keine Antwort. Nur immer mehr Blut, das ihm aus Mund und mittlerweile auch aus der Nase läuft. Scheiße, das sieht echt nicht gut aus! Scheiß drauf, ich kann nicht mehr warten! Wenn ich jetzt nicht handle, krepiert er mir so oder so und Hilfe holen, dafür hab ich keine Zeit! „Okay, du hast jetzt noch etwa fünf Sekunden um mir zu sagen, wenn du weniger als die ganze Ampulle brauchst! Eins...“ Ich setze mich wieder neben ihn und wuchte ihn auf meinen Schoß. „Zwei...“ Ich zerre mir das Band, mit dem ich meinen Zopf auf dem Kopf befestige aus den Haaren. „Drei...“ Ich schlinge es fest um seinen Oberarm und binde ihn ab, so gut das mit einem Arm und meinen Zähnen – Mit dem anderen Arm muss ich Itachi halten, weil er mir sonst davon rutschen würde – eben geht. „Vier“ Hektisch suche ich in dem zuckenden Arm nach einer Vene und stelle fest, dass mir gerade eindeutig zwei Hände fehlen. Würde ich mich nicht immer so auf meinen Ton verlassen, könnte ich einen Schattendoppelgänger erschaffen... Ich bin so ein- Egal! „Fünf!“ Ich hab eine Vene, gegen die Spritze klopfen um die Luft nach oben zu befördern kann ich in dieser Position nicht, also schiebe ich die Nadel tief in die blasse Haut und drücke den Kolben ohne zu zögern ganz nach unten. Etwas tropft auf Itachis Gesicht und ich brauche einen Moment bis ich kapiere, dass das mein Schweiß ist. Ich bin von oben bis unten pfatschnass. Meine Hände zittern. Ich hab alles gemacht was ich tun konnte, jetzt heißt es warten. Fünf Stunden. Und fuck, ich hoffe echt, dass er sich von allein wieder fängt! „Itachi?“, frage ich, erschrecke vor mir selbst als ich höre wie wacklig meine Stimme gerade ist. Man kann ihr deutlich anhören, dass ich kurz vor einer Panikattacke stehe. Warum mich das alles so mitnimmt, darüber mache ich mir später Gedanken. Jetzt ist erst mal Itachi wichtig! „Itachi?“, versuche ich es noch einmal, ziehe ihn jetzt wieder höher auf meinen Schoß. Sein Atem klingt immer noch rasselnd, nach wie vor läuft es rot aus seinen Mundwinkeln und jeder Muskel in seinem Körper ist angespannt. Warum kann ich nicht heilen? Warum? Hölle nochmal, das ist doch scheiße! Meine Sicht verschwimmt als ich Itachi unter den Achseln halte und langsam, Zentimeter um Zentimeter Richtung Wanne rutsche, mich mit dem Rücken dagegen lehne und dann nach ein paar Handtüchern greife, sie über uns drapiere und warte. Ich kann ja nichts anderes machen, oder? Ich werd ihn auf keinen Fall hier sitzen und allein verrecken lassen! Soweit kommt´s noch! Das bin ich ihm schuldig! Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir hiernach wieder quitt sind! Genau! Und er wird sich wieder fangen! Aber hallo! Das ist Itachi Uchiha! Der stirbt doch nicht einfach an... an... keine Ahnung was er hat, aber verdammter Mist, das macht mir echt Angst... Keine Ahnung, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist, aber ich bin fertig. Nervlich, körperlich, alles. Warum weiß ich auch nicht so genau, denn eigentlich mache ich ja nichts, als einfach nur hier sitzen, aufzupassen, dass Itachi nicht erstickt und zu frieren. Denn seit ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe und mein Körper nicht mehr Adrenalin für drei ausschüttet, hab ich angefangen vor Kälte zu zittern. Hier ist es scheiß kalt und ich wette, Itachi friert auch, aber ich hab Angst mich zu viel zu bewegen. Vor einer ganzen Weile hat er sich endlich etwas entspannt. Er hat nicht mehr gehustet, kein Blut kommt mehr aus seinem Mund und auch sonst von nirgends mehr, aber ich traue mich nicht in irgendeiner Form erleichtert zu sein, rechne jede Sekunde damit, dass das Drama von vorne losgeht. Vorsichtig rucke ich mit der Schulter, verlagere Itachi eine Winzigkeit auf die andere Seite, damit ich nach einem kleineren Handtuch greifen kann. Es kostet mich einige Mühe das Ding unter den Wasserhahn zu kriegen und anzufeuchten, ohne den inzwischen schlafenden – könnte auch ohnmächtig sein, aber schlafend klingt besser – Mann in meinem Arm fallen zu lassen oder zu wecken, aber es klappt und so beschäftige ich mich eine Zeit lang damit sein Gesicht zu säubern. Recht weit komme ich allerdings nicht, da ich den Lappen nicht wirklich auswaschen kann mit nur einer Hand, aber ich kann mir zumindest einreden, dass er jetzt besser aussieht. Immerhin ist er jetzt wieder ruhig. Er atmet gleichmäßig und sein Gesicht sieht nicht mehr so aus, wie das einer drei Monate alten Leiche. Ich bin wieder nett... Ich warte noch eine geschätzte Stunde bis ich entscheide, dass Itachi fit genug ist um bewegt zu werden. Der Typ ist schließlich nicht aus Zucker! Wohl fühle ich mich zwar nicht dabei, aber hier rumliegen und zittern ist auf Dauer auch keine Lösung. So sanft ich kann hebe ich ihn auf meine Arme und versuche schwankend auf die Füße zu kommen. Gar nicht so einfach, denn zu leicht hin oder her, ist ja nicht so, als würde der Gute gar Nichts wiegen. Aber ich schaffe es aufzustehen, ohne mit Itachi auf den Armen auf die Fresse zu fliegen und trage ihn... in sein Zimmer. Ehrlich, ich hab mich jetzt so nett um ihn gekümmert, aber er kann genauso gut sein Bett einsauen wie meins! Ich bin nicht die Wohlfahrt! Als er im Bett liegt fummle ich ihn vorsichtig aus seinen Klamotten. Das Blut ist mittlerweile getrocknet und ich hab beschlossen, dass ich ihn trotz allem noch sauber machen werde. Schlafen kann ich jetzt nach der ganzen Aufregung sowieso nicht. Das Wasser in der Schüssel, die ich mir dazu geholt habe, ist innerhalb von fünf Minuten tiefrot und ich brauche noch zwei Mal Frisches, bis er dann wirklich sauber ist und mein Rücken von der ganzen Bückerei weh tut. Krankenpflege ist verdammt anstrengend! So, jetzt hab ich alles gemacht, was ich hätte tun können. Eigentlich könnte ich jetzt schlafen gehen. Und wenn er wieder nen Anfall kriegt und ich´s zu spät mitbekomme? Mein Blick wandert zu dem Stuhl an dem kleinen Tisch auf der anderen Seite des Zimmers. Wenn ich versuche in dem Teil zu schlafen, kann ich mich morgen gar nicht mehr bewegen, das weiß ich jetzt schon. Ich gehe erst mal schnell noch duschen, ich bin schließlich auch immer noch von oben bis unten eingeschmiert. Bis ich damit fertig bin, weiß ich sicher was ich mache. Eine viertel Stunde später und wieder sauber, mit einer frischen Hose und zumindest einem Unterhemd stehe ich neben Itachis Bett und weiß immer noch nicht, was ich machen soll. Naja gut, eigentlich weiß ich es schon, aber... „Itachi?“, frage ich leise. Vielleicht ist er ja wach. Dann könnte ich ihn fragen, ob er allein klarkommt und in mein Bett gehen. Ich meine, wenn ich die Verantwortung an ihn abgebe und er mich wegschickt, bin ich nicht schuld, wenn er doch noch abkratzt, nicht? „Itachi?“ Hm... Der Plan geht wohl leider nicht auf... Der pennt. Was mach ich jetzt? Ich seufze. Ich bin einfach viel zu nett! Bevor ich es mir noch einmal anders überlegen kann, hebe ich die Decke und lege mich neben Itachi ins Bett. Groß genug ist es. Damit ich auch ja mitbekomme, wenn was mit ihm ist, ziehe ich ihn etwas näher zu mir und lege meine Arme um ihn. Naja und wärmer ist uns dann auch gleich, das sind direkt zwei Vorteile auf einmal! Ich bin so ein Genie! Mein Herz klopft ein bisschen schneller von der Anstrengung und meine Wangen werden warm, weil... weil Itachi so eine Hitze ausstrahlt. Und mein Magen grummelt ein bisschen weil ich Hunger habe, aber jetzt steh ich bestimmt nicht mehr auf. Eigentlich ist es auch mehr ein Rumoren, oder... keine Ahnung. Fühlt sich komisch an, kommt mir vage bekannt vor, aber ich bin gerade viel zu entspannt um mich dran zu erinnern, wo oder wann ich das schon mal gefühlt habe. Ist gerade auch überhaupt nicht wichtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)