Vom Regen in die Traufe... von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 11: Gemeinsam uneinig ----------------------------- 11. Kapitel/ Gemeinsam uneinig Am nächsten Morgen bin ich allein im Bett. Das beruhigt mich, denn ich hatte mir, bevor ich dann irgendwann eingeschlafen bin, echt Gedanken gemacht, wie ich mich verhalten sollte, sollten Itachi und ich zur gleichen Zeit aufwachen und... Naja, das wäre sicherlich nicht sonderlich angenehm gewesen. Ich steh nicht so auf peinlich berührtes Anschweigen... Mit spitzen Fingern hebe ich die Decke etwas an und schlage sie schließlich zurück. Itachi hab ich zwar gestern noch sauber gemacht, aber das Bett sieht trotzdem etwas... eklig aus... Aber kann er vergessen, dass ich das für ihn überziehe! Und wenn er mir damit kommt, dass er das für mich schließlich auch gemacht hat, dann kann ich immer noch dagegen halten, dass ich das erstens nicht verlangt habe und mich zweitens nicht bewegen konnte, was bei ihm ja eindeutig nicht der Fall ist. Er wird ja kaum aus dem Bett geflogen sein! Wobei... es ist Itachi Uchiha... Ach Blödsinn! Über mich selbst den Kopf schüttelnd schwinge ich meine Beine aus dem Bett und stehe auf. Erst mal in mein Zimmer und- Obwohl, eigentlich brauch ich gar nichts... außer vielleicht Kaffee. Also runter in die Küche. Das Haus ist in etwa so geschnitten wie das, in dem wir nach unserer Flucht von Akatsuki gewohnt haben und ich fühle mich hier echt schon ein bisschen heimisch. „Itachi?“, rufe ich schon im Flur, bekomme aber keine Antwort. Allerdings hat das bei meinem stillen Mitbewohner ungefähr gar nichts zu bedeuten. Sekunden später betrete ich die Küche und sehe ihn am Küchentisch sitzen. Er hält eine Tasse in den blassen Fingern und das Ganze kommt mir, wenn man von der anderen Umgebung mal absieht, wie ein Déjà-vu vor. „Morgen“, grüße ich ihn, gehe zur Kaffeemaschine und falle fast vom Glauben ab, als ich feststelle, dass da schon Kaffee drin ist. Frischer! Geschockt drehe ich mich zu ihm um und mustere ihn. Wer ist das und was hat er mit Itachi gemacht? Davon mal ganz abgesehen... Itachi sieht nicht wirklich gut aus... aber das war nach dieser Nacht eigentlich auch gar nicht zu erwarten gewesen. Ich wundere mich eher, dass er schon wieder aufstehen kann. Und Kaffee kochen. Ich raff das grad immer noch nicht. „Morgen“, murmelt er leise, räuspert sich und fährt sich mit einer Hand übers Gesicht. Er sieht ziemlich müde aus und er ist leichenblass um die Nase. Ansonsten aber erstaunlich gut beieinander... Soll ich ihn drauf ansprechen? Eigentlich sind wir beide schon ein recht eingespieltes Team, wenn´s darum geht, nicht über unangenehme Themen zu sprechen und warum sollte ich jetzt den Frieden und die Einigkeit diesbezüglich zwischen uns stören? Vielleicht sollte ich einfach warten, bis er von selbst damit anfängt. Oder sich bedankt? Das wäre doch mal was! Ich hab mich schließlich auch bei ihm bedankt! Und das war echt ne ziemliche Überwindung! Ich bin nicht gut in sowas und ich finde, nach dem Schock gestern habe ich das schon irgendwie verdient... Ohne mich läge jetzt ne Leiche oben im Flur! Und ich hätte keinen Kaffee. Okay, überredet, das genügt als Dank. Brummig schenke ich mir etwas von dem Kaffee in eine Tasse und setze mich zu ihm an den Tisch. Und wieder hocken wir da und schweigen uns an. Irgendwie haben wir uns nie sonderlich viel zu sagen. Nur, wenn er in meinem Kopf ist, dann weiß ich immer was, was ich ihm an den Kopf werfen kann. Wenn er mal wieder meine Gedanken ausspioniert, oder sonst irgendwie blöd ist, aber hier, in der Realität ist alles so... naja real eben. „Ich habe Zetsu gestern gesehen. Wir sollten uns trennen.“ Bäm! Das war... das kam jetzt unerwartet! Fuck, kann er mich nicht mal meinen Kaffee trinken lassen? Blinzelnd starre ich ihn an und überlege, was ich darauf sagen soll. Und so nebenbei ignoriere ich das flaue Gefühl in meinem Magen. Ich hab immer noch Hunger, wies aussieht... Aber irgendwie ist mir jetzt schlecht. Warum sollen wir uns... aufteilen? Trennen klingt scheiße. „Warum?“ Mehr fällt mir dazu nicht ein. Ich meine... Jetzt hab ich mich so an ihn gewöhnt und... ich meine... da sind ja auch immer noch... also... wir haben doch...? Oder ist das jetzt egal? Kümmert ihn das nicht? Ist das der Grund, warum wir nicht darüber sprechen, dass wir uns jetzt schon zweimal geküsst haben? Weil es ihn nicht kümmert? Nicht im Ernst, oder? Knurrend presse ich meine Kiefer aufeinander. Der spinnt wohl! Der kann mich doch nicht einfach küssen und das dann so unter den Tisch fallen lassen! „Weil es für sie so weniger einfach sein wird uns auf die Spur zu kommen. Außerdem glaube ich, dass sie sich im Zweifelsfall zuerst an meine Fersen hängen werden und dich lange genug in Ruhe lassen, damit du dich in Sicherheit bringen kannst“, erklärt er mir so knochentrocken, dass ich davon echt das kalte Kotzen kriege! Meine Hände ballen sich zu wütenden Fäusten und ich brauche all meine Willenskraft, nicht meine Tasse inklusive Kaffee nach ihm zu werfen. Das ist doch alles nicht sein Ernst! „Und wenn du dich irrst?“, zische ich angespannt, starre in meinen Kaffee und wage es nicht den Blick zu heben. Ich will ihn gerade einfach nur erwürgen, diesen arroganten Pisser! „Dann werde ich kommen und dich retten.“ „Aha... Und wenn du es nicht schaffst?“ Berechtigte Frage, wenn ich an gestern denke, auch wenn das hier eigentlich gar nicht der Punkt ist und ich verwette meinen Arsch darauf, dass Itachi das auch weiß! „Warum sollte ich nicht?“ Er klingt so ehrlich verblüfft, dass mir jetzt einfach der Kragen platzt! Es reicht! Was stimmt mit diesem Vollidioten nicht? Er überschätzt sich, ignoriert mich und überhaupt verhält er sich gerade wir ein absoluter Arsch! „Bist du wütend?“, fragt er mich jetzt und ich kann fast spüren, wie es aus meinen Ohren raucht. Wenn ich ihn jetzt ansehe, dann- „Warum? Was spricht denn dagegen, dass wir uns trennen?“ Er schafft es gerade so seinen Kopf einzuziehen, als mein Kaffeebecher über den Tisch fliegt, eine heiße Spur Kaffee hinter sich herzieht, die sich schön gleichmäßig über mich, den Tisch und ihn verteilt, als ich auch schon über die Tischplatte geflankt bin, ihn am Kragen gepackt, vom Stuhl gerissen und gegen die Küchenwand gedonnert habe. Er hätte mich abwehren können. Ich weiß, dass er es gekonnt hätte und er weiß, dass ich das weiß. Aber er hat mich einfach machen lassen. Und jetzt sieht er mich mit diesem ungerührten Blick an, die Nase so weit oben, dass es ohne Probleme reinregnen könnte und ich knurre vor Wut. „Du blödes, ignorantes Arschloch!“ Gott, ich bin so verdammt wütend! „Wofür hältst du dich eigentlich? Du bist gestern da oben im Flur fast verreckt, wenn ich dich nicht gefunden hätte! Wie stellst du dir das vor, wenn du gegen Akatsuki kämpfst? Du kriegst nen Anfall und Madara macht dir nen Tee, während Sasori geht und dir ne Medizin zusammen mixt? Vielleicht noch ne nette Fußmassage von Hidan? Und Kakuzu bringt dir ne Decke?“, mache ich mich über ihn lustig, obwohl mir gerade echt nicht zum Lachen ist. „Weißt du was? Ich hätte dich einfach liegen lassen sollen!“ Ich meine das nicht so. Das sollte ich vielleicht mal einfügen, aber das weiß er ja nicht und Gnade Gott demjenigen, der es ihm verrät! Ich bin so stinkwütend, dass ich kurz davor bin zu platzen! „Und warum hast du das nicht gemacht?“ „Weil-“ Eh... Fuck! Eigentor. Aber sowas von! „Nun, dann können wir es ja genauso machen, wie besprochen...“ Meine Faust kracht neben seinem Gesicht in die Wand, bevor ich auch nur darüber nachdenken kann. Putz rieselt auf uns herab und ich muss sofort an diesen einen Abend denken, als Madara... „Itachi, Itachi, Itachi… du bist ein so unartiger Junge…“ Jetzt hat Madara sein Ziel erreicht, hebt seine rechte Hand und legt sie in einer fast zärtlichen Geste um Itachis Unterkiefer, zwingt seinen Kopf in den Nacken und lehnt sich fast schon gegen ihn. „Aber im Prinzip ist es mir egal, ob ich dich manipuliere oder ob du dich mir freiwillig unterordnest. Mach deine Hose auf und dreh dich um, Itachi. Sofort!“ Das letzte Wort ist nur noch ein scharfes Zischen in dem ansonsten stillen Zimmer und eigentlich hatte ich erwartet, dass Itachi sich ihm wieder widersetzt, aber zu meinem grenzenlosen Erstaunen bohrt er nur seinen feuerroten Blick, die Sharingan beide aktiviert, in Madaras Augen, öffnet dann seine Hose und lässt sie nach unten fallen. „Das wirst du noch bereuen, Madara. Das verspreche ich dir“, prophezeit Itachi, bevor er sich mit einem schnellen Blick in meine Richtung umdreht, seine Handflächen gegen die Wand drückt und Madara seine blanke Kehrseite präsentiert. Ich weiß überhaupt nicht, was ich denken soll. Dankbarkeit, Schadenfreude, Mitgefühl und noch etliche andere Gefühle, für die ich aber gerade keinen Namen finde, purzeln in meinem Kopf wild durcheinander, als ich dabei zusehe, wie Madara ohne ein weiteres Wort Itachis Hüfte packt, ihn grob nach hinten zieht und ihn dann so hart gegen die Wand fickt, dass ich sehen kann, wie der Putz unter Itachis gekrümmten Fingern auf den Boden rieselt. Die Muskeln in seinem Rücken sind zum Zerreißen gespannt, man kann ihm ansehen, dass er unglaubliche Schmerze haben muss, unvorbereitet von Madara genommen zu werden, aber kein Ton kommt über seine Lippen. Er schnauft angestrengt, seine Finger bohren sich in die weiß gestrichene Wand, zerdrücken fast spielend die Ziegel darunter und ich glaube, wenn das so weiter geht, reißt der Kerl die ganze verdammte Wand ein. Zischend trete ich zurück. „Weißt du was? Genauso machen wir´s! Ich bin froh, wenn ich deine blöde Fresse nicht mehr sehen muss, das kannst du mir glauben und!“ Wütend strecke ich meine Hand aus, steche ihm mit meinem Zeigefinger fast das Auge aus, wenn er den Kopf nicht mit einem Ruck zurückgezogen hätte. „Nur damit du´s weißt Uchiha, es ist mir scheißegal was aus dir wird! Ich will dich nie wiedersehen, hast du verstanden? Das was da am Fluss passiert ist war ja ganz nett, aber das ändert gar nichts zwischen uns! Im Gegenteil! Jetzt weiß ich, dass ich allein besser dran bin!“ Wütend wende ich mich um und stapfe durch die Küche. Ich weiß selbst, dass meine Worte ungefähr gar keinen Sinn machen, aber was soll ich machen, ich bin einfach viel zu wütend um mich auf mehr als die Lautstärke meiner Worte zu konzentrieren. Scheiß doch auf den Inhalt! „Deidara?“ Der soll sein verdammtes Maul halten, ich geh jetzt packen! „Deidara! Wie meinst du das?“ Pff, als ob ich das selbst wüsste! Ich höre seine Schritte hinter mir und wirble herum, bevor er mich auch nur anfassen kann. „Lass mich in Frieden, ich gehe!“, gifte ich böse, laufe rückwärts weiter und gehe auch so die Treppe nach oben. Wehe, wenn er- Fuck! In meiner Wut hab ich eine Stufe nicht richtig erwischt und bin mit der Ferse hängen geblieben. Meine Arme rudern hilflos durch die Luft, aber ich erreiche das Geländer nicht mehr. Dafür packt mich Itachi, will mich festhalten und vor dem Sturz bewahren, aber lieber leg ich mich auf die Fresse oder breche mir von mir aus auch das Steißbein, als dass ich jetzt von ihm Hilfe annehme. Ich nutze den Schwung meines Sturzes und trete nach ihm, doch wie üblich schafft der Arsch es spielend mir auszuweichen. Alles was ich damit erreiche, ist, dass ich ziemlich heftig auf den Arsch falle und mir an der nächsten Stufe den Kopf anschlage. Ich bin schon echt ein besonderes Genie, aber ich hab einfach meine Prinzipien, auch wenn ich manchmal selbst nicht weiß wie sie aussehen... die ändern sich einfach so oft, ich komm da nicht so ganz mit... Egal! Jedenfalls liege ich jetzt auf der Treppe, mir schwirrt der Kopf und mein Steißbein tut ziemlich weh, ist aber netterweise nicht gebrochen. Das hätte mir jetzt echt noch gefehlt! „Deidara...“ Scheiße! Wo kommt der denn jetzt her! „Geh runter von mir“, gifte ich sofort los, versuche Itachi wegzudrücken, der sich, seine Hände links und rechts von mir abgestützt, halb auf mich draufgelegt hat. „Perversling“, schiebe ich noch hinterher, grinse zufrieden, als sich seine schwarzen Augen für eine Millisekunde schockiert weiten, doch das ist leider die einzige Reaktion, die ich für meine Freundlichkeit bekomme. Mist. „Du willst nicht, dass wir uns trennen.“ Würde es nur ein bisschen mehr nach Frage klingen, und nicht so sehr nach Feststellung, vielleicht hätte mich dieser Satz etwas aus der Fassung gebracht, weil es nämlich genau das ist was ich will, beziehungsweise nicht will. Ach komm, ich kenn mich doch selbst nicht mehr aus in meinem Kopf! Aber Fakt ist, dass mich sein überheblicher Ton schon wieder auf 180 bringt! Ich hole aus und ramme ihm meine Faust in den Magen. Diesmal wehrt er weder ab noch weicht er aus. Er schnauft nur kurz, kneift die Brauen zusammen, lässt mich aber nicht für eine Sekunde aus den Augen. „Warum?“ Der lässt sich aber auch schon von nichts aus der Ruhe bringen, oder? „Blödsinn!“, knurre ich, schlage direkt noch ein zweites Mal zu, fester diesmal und grinse triumphierend, als Itachi schmerzerfüllt das Gesicht verzieht. Der kriegt einfach nicht genug! „Runter von mir, ich werd´s nicht noch einmal sagen!“ „Warum... willst du nicht, dass wir uns trennen“, keucht Itachi, schluckt angestrengt. Ich hab ihn anscheinend echt gut erwischt. Selbst schuld, wenn er nicht blockt! „Du redest dir da was ein, arroganter Pisser. Alles was ich gerade will, ist, dass du von mir runter gehst, damit ich meine Sachen packen kann!“, keife ich, wundere mich, dass meine Hände immer noch frei sind und er mich nicht davon abhält auszuholen und ihm meine Faust diesmal in die Nieren zu peffern. Er knickt ein, bricht halb auf mir zusammen und stöhnt gepeinigt, doch hat er sich fast sofort wieder gefangen, drückt seine Arme durch und sieht mich so durchdringend an, dass ich vergesse, was ich als nächstes tun wollte. Seine Arme zittern, seine Unterlippe bebt und ihm steht der Schweiß auf der Stirn. So richtig fit ist er noch nicht. Das irritiert mich jetzt umso mehr. Wenn es ihm nicht gut geht, warum wehrt er sich dann nicht und lässt sich von mir vermöbeln? Wütend schüttle ich den Kopf, vertreibe die Gedanken, die in eine Richtung abzuschweifen drohen, wo etwas anderes wartet als die Wut auf Itachi, an die ich mich gerade so krampfhaft klammere. „Runter!“, verlange ich wieder, stemme meine Ellenbogen auf die Stufe unter mir und versuche mich nach oben wegzudrücken. „Bitte, Deidara, sag mir...“ Boah, der soll mir nicht ins Gesicht husten, das ist widerlich! „Sag mir, warum du nicht willst, dass wir uns trennen, oder...“ Seine Schultern beben, als er versucht ein weiteres Husten zu unterdrücken. Itachi atmet ziemlich hektisch und eigentlich will ich das nicht, wirklich nicht, aber wenn ich ihn mir so ansehe... krieg ich... Mitleid. Scheiße, nein! Ich hab kein Mitleid mit dem Arschloch! Vor allem weil ich genau weiß, dass er das gar nicht haben will! Würde ich an seiner Stelle auch nicht haben wollen. „Deidara-“ „Halt jetzt endlich deine verdammte Klappe!“, schimpfe ich und mache das einzige, was mir in dieser Sekunde einfällt, auch wenn das ungefähr die blödeste Idee ist, die ich seit langem hatte und zusätzlich auch noch genauso wenig Sinn macht wie alles, was ich in den letzten zehn Minuten gesagt oder getan habe. Mein Arm schlingt sich um seinen Nacken und ich ziehe ihn mit einem so harten Ruck nach unten, dass er komplett auf mich drauffällt, aber das ist schon in Ordnung, ich bin schließlich genauso wenig aus Zucker wie er. „Noch ein Ton, Uchiha, und ich reiße dir den Kopf ab!“ Dann presse ich meine Lippen auf seinen Mund, damit er nicht auf die Idee kommt auszuprobieren, ob ich meine Drohung auch wirklich in die Tat umsetze, wenn´s drauf ankommt. Ob ich´s tun würde? Ich fürchte ja, so wütend wie ich auf ihn bin... Und genau diese Wut lasse ich ihn spüren. Ich beiße ihn hart in die Unterlippe, küsse sein Keuchen einfach weg, schlucke es und gebe ihm dafür einen weiteren Kuss. Meine Zunge ist so schnell in seinem Mund, dass mein Kopf mit seinen Empfindungen gar nicht mehr hinterher kommt. Alles kribbelt, mir ist heiß und mit jeder Berührung seiner Lippen, mit jedem Mal, bei dem sich unsere Zungen berühren, verliere ich mehr den Boden unter mir, vergesse ich, was wir gerade noch geredet haben, denn alles was für mich noch von Bedeutung ist, befindet sich in dieser Sekunde auf mir. „Itachi“, flüstere ich zwischen zwei Küssen, lecke über seine Lippen und küsse seinen Mundwinkel, bevor ich über seinen Kiefer zur Seite wandere. Itachi antwortet nicht, aber ich habe auch nicht gefragt, wollte nur... ich weiß nicht was ich wollte, aber auf jeden Fall darf er nicht gehen! Er darf nicht einfach abhauen und mich alleine lassen, nach allem was wir durchgestanden haben! Er darf nicht... er kann nicht, es- „Verlass mich nicht.“ Die Welt bleibt stehen, als mir bewusst wird, dass ich das gerade laut ausgesprochen habe. Mein ganzer Körper wird heiß, mein Nacken brennt und ich spüre, wie meine Wangen anfangen zu glühen. Meine Nase ist gegen Itachis Unterkiefer gedrückt, ich kann seine Augen nicht sehen und er bewegt sich auch nicht, liegt nur einfach über mir und ich höre unser beider Atem, lausche auf mein Herz, das mit Sicherheit jede Sekunde stehen bleibt, weil mein Kreislauf schlapp macht und- „Ja.“ Itachis Lippen auf meinen, seine Hand in meinem Haar, sein Körper, der sich fest gegen meinen drückt und ich spüre richtig, wie die Anspannung endlich von mir abfällt und ich seinen Kuss mit dem gleichen Hunger erwidern kann. Ich weiß nicht, wie lange wir so knutschend auf der Treppe liegen. In meinem Kopf dreht sich alles und ich weiß sowieso nicht mehr, wie wir überhaupt dorthin gekommen sind, aber irgendwann hebt Itachi seinen Kopf, nachdem er mich ein letztes Mal sanft auf den Mund geküsst hat und verzieht seine Lippen zu einem halben Lächeln. Halb deswegen, weil es seine Augen irgendwie nicht erreicht... Schade... Ich hätte ihn gerne noch einmal richtig lächeln sehen... Oh Gott, kann mich bitte jemand erschießen? Ich kotze gleich von meinen eigenen Gedanken! „Was passiert jetzt?“, fragt er mich leise, streicht mir eine Haarsträhne aus der Stirn, hält dann mitten in der Bewegung inne und zieht seine Hand zurück. Na zum Glück, ich komme mir schon vor wie ein Mädchen, meine Fresse... „Keine Ahnung“, gebe ich ehrlich und vielleicht ein bisschen kurzatmig zurück. Mein Arsch tut weh und eine der Stufen drückt sich gegen meine Lendenwirbelsäule. Jetzt, da Itachi mich nicht mehr... beschäftigt, spüre ich das ziemlich deutlich. Aua... „Hm... Also nicht aufteilen?“ Bravo. Aufteilen, nicht trennen, da hat jemand dazugelernt! Und das ganz ohne, dass ich es ihm vorgesagt, oder er es aus meinen Gedanken geklaut hat, ich bin stolz auf ihn! Zufrieden grinse ich ihn an. „Nicht aufteilen.“ „Möglich, dass wir schon bald wieder hier wegmüssen...“ „Ist mir egal...“ Ist es mir eigentlich nicht, weil ich das Haus echt mag, aber was sein muss, muss eben sein. „Okay...“ Eine ganze Zeit lang sieht er mich einfach nur an. Keiner sagt etwas und auch wenn ich fürchte, dass wir auch über diesen Kuss nicht reden werden, einfach, weil wir zwei sture Deppen sind – Er ist der größere Depp, damit das mal klar ist! -, fühlt es sich diesmal anders an. Nicht mehr so nach... Ausrutscher, irgendwie... Gut, war es das letzte Mal auch nicht aber- „Worüber denkst du gerade nach?“ Wüsste ich es nicht besser, würde ich das, was da gerade auf Itachis Lippen thront ein amüsiertes Grinsen nennen. Tja, das kann ich auch! „Dass du ein Depp bist“, gebe ich grundehrlich zurück und kichere, als er mich verblüfft ansieht. Damit hat er wohl nicht gerechnet, aber eigentlich hätte er das tun sollen, immerhin kennt er mich jetzt schon ne ganze Weile. Und tatsächlich, das Grinsen wird noch eine Spur breiter als er sich aufrichtet, sich neben mich auf die Treppe setzt und leise anfängt zu lachen. „Wahrscheinlich hast du damit sogar recht...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)