Love ComplexX von anja-san (Eine Story voller Romantik, Humor und Fantasie...) ================================================================================ Kapitel 9: ComplexX 9 --------------------- Uesugi schaute erneut auf seine Uhr und seufzte dabei. Er wusste nicht einmal, wieso er überhaupt gekommen war. Immerhin kannte er diesen Usami nur aus Romanen und Zeitungsberichten. Wirkliches Interesse hatte er nicht gerade. Das Restaurant war gut besucht und er hatte sich bereits einen Rotwein bestellt, um die Zeit tot zu schlagen. Die Kellner verwöhnten die Gäste mit köstlichen Gerichten. Die Stimmung war sehr angenehm, was Uesugi immer nervöser machte, obwohl er sich dies nicht gestehen wollte. „Verzeih die Verspätung …“ begann eine angenehme und doch bekannte Stimme. Als Uesugi genauer hinsah, erkannte er den perversen Schriftsteller sofort. Sein Lächeln war kaum zu übersehen. Während Usami seinen Schal sowie seinen Mantel auszog, rauchte Uesugi seine Zigarette aus und dämpfte sie beim Aschenbecher, wo sich bereits mehrere Zigarettenstümmel befanden, ab. „Ich wäre eigentlich gleich wieder abgehauen…“ erwähnte Uesugi „Tatsächlich? - ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass du kommst – jedoch macht mich das umso mehr glücklicher…“ erklärte Usami und bestellte den Kellner zu Tisch. „Guten Abend die Herren – was darf ich Ihnen bringen?“ fragte der Kellner und hielt dabei Block und Stift bei der Hand. Usami blickte auf die Karte und bestellte eine Falsche Rotwein, die nicht gerade die günstigste war. Zum Essen suchte er sich diverse Platten aus, damit Uesugi und er davon essen könnten. Der Kellner nahm die Bestellung auf und ging auch schon wieder in Richtung Küche. Uesugi blickte ihn ernst an. „Eine ganze Flasche trinkst du?“ fragte er, worauf Usami den Kopf leicht schüttelte. „Doch nicht ich alleine – WIR werden sie austrinken…“ er worauf er sich schon auf den heutigen Abend freute. „Schön das ich vorher gefragt wurde…“ setzte Uesugi fort, worauf Usami grinste. „Ich liebe deinen Sarkasmus, obwohl wir uns noch nicht viel unterhalten haben. Aber schön, dass du gekommen bist. Ich habe davor meinem Bruder einen Besuch abgestattet und bin direkt danach, hierher gefahren…“ erklärte er, während er sich eine Zigarette anzündete. „Du hast einen Bruder? – ein Glück, dass du nur einen hast – ich wurde gleich mit zwei beglückt. Einer davon kommt morgen aus New York zurück….“ Erklärte Uesugi, worauf Usami aushauchte und dabei grinste. „Zwei Brüder? – sehr interessant. Naja mein Bruder Takano ist der jüngere von uns Beiden, jedoch sehr erwachsen und ein Arbeitstier. Er ist seit zwei Jahren geschieden und versucht sein Leben mit seinem Sohn auf die Reihe zu bekommen. Dabei spiele ich manchmal Babysitter und so verbringe ich auch Zeit mit meinem Neffen…“ erklärte er und sah schon, wie der Kellner die Flasche Wein brachte. Er schenkte den Beiden Herren ein und würde das Essen gleich zu Tisch bringen. Uesugi bedankte sich für die Einladung, worauf Usami dies selbstverständlich tat. Beide stießen an und Uesugi versuchte das Gespräch auf den Beinen zu halten. „Geschieden?“ „Ja – Takano ist ein sehr temperamentvoller Mann, der es kaum erwarten kann seine Meinung den anderen mitzuteilen. Mein Neffe, Hiro, ist sein komplettes Gegenteil. Aber wer weiß, wie es in Zukunft sein wird…“ „Sag nicht, dass dein Bruder auch Schriftsteller ist?“ fragte Uesugi interessiert, worauf Usami es nicht gerade als Schriftsteller bezeichnen würde. „Er arbeitet in der Manga – Abteilung. Er zeichnet nicht – er ist Redakteur. Wenn ich ihn besuchen komme – herrscht nur Chaos. Ich verstehe diese Art von Arbeit nicht, aber wenn es ihm Spaß macht…“ erklärte Usami, worauf Uesugi nur nickte. „Aber genug von mir erzählt – was ist mit dir? – du hattest erwähnt du wurdest mit zwei Brüdern beglückt – versteht ihr euch etwa nicht?“ fragte Usami und trank ein Schluck, aus seinem Wein. „Doch wir verstehen uns alle sehr gut – nur mein Vater ist nicht gerader der „Vater des Jahres“ – wenn du verstehst. Meine Brüder Shigure und Tatsuha sind jünger, als ich – wobei Tatsuha fast älter wirkt als ich. Er hat auch einen Sohn, jedoch nicht mit einer Frau…“ erklärte Uesgui, worauf Usami sehr interessiert zuhörte. „Ist doch schön, wenn er einen Sohn hat oder?“ „Schön? – für meinen Vater, der einen Tempel führt und seinen Glauben an Gott nicht loslässt, ist der Boden von den Füßen genommen worden. Er sieht den kleinen als Schande der Familie. Aber da müssen wir momentan alle durch.“ erklärte Uesugi und nahm ebenfalls einen Schluck aus dem Weinglas. „Dein Vater führ einen Tempel? – ist ja genau so amüsant, wie eine Fabrik in der Plüschtiere Produziert werden…“ „Ja das klingt genauso amüsant. Nur ist meiner anscheinend mit Gott leiert. Wie dem auch sei – daher ziehe ich mich öfters zurück und versuche mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Aber mit zwei nervigen Brüdern, geht dies schwer…“ „Ach – sag so etwas nicht – ich bin eigentlich sehr froh darüber einen jüngeren Bruder zu haben. Das er launisch ist, nehme ich ihm gar nicht übel – auch nicht, dass er ein geschiedener Mann ist und mir das Kind oft andrehen will…“ Uesugi seufzte und erkannte, dass es angenehm war, wenn jemand zuhörte und ihn auch verstand. Das Gespräch endete mit dem Kontaktaustausch und Usami würde liebend gerne, so einen Abend wiederholen, worauf Uesugi kein Kontra zeigte. Auch er würde sich über ein nettes Gespräch freuen. Einige Tage später… Kouske Akihiko, Unternehmer einer Fabrik, die sich mit der Herstellung von Stofftieren beschäftigte, unterschrieb einige Dokumente, bevor er sein Büro verließ. Seine Sekretärin leistete hervorragende Arbeit und das Geschäft lief sehr gut. Seine Stofftiere verkauften sich dieses Jahr besonders gut, da er einige Neuanfertigungen erstellt hatte. Tiger, Hasen, Affen, Schafe, Bären und vieles mehr wurde auf Vorrat hergestellt. Nachdem sich der langjährige Geschäftsmann seinen Mantel anzog und sich seinen Schal umwickelte, sperrte er sein Büro ab und wünschte seinen Mitarbeitern einen schönen Feierabend. Er ging den Flur entlang und seufzte dabei, da er einen langen Tag hinter sich hatte. Während er auf den Aufzug wartete blickte er auf die Uhr und zückte dabei sein Handy aus der Hosentasche. Er hatte bereits drei Anrufe in Abwesenheit, worüber er sich gar nicht wunderte. Immerhin war er während seiner Arbeitszeit telefonisch schwer erreichbar. Er las den Namen „Chihiro“ und rief ihn unlängst zurück. Es dauerte nicht lange, bis es am Telefon laut wurde. „Sag nicht du gehst erst jetzt von der Arbeit weg?“ fragte eine seriöse Stimme, worauf Kouske sich entschuldigte. „Es tut mir Leid – ich hatte heute wichtige Kunden und einige Verträge zu unterzeichnen. Aber ich habe nicht auf dich vergessen…“ „Das will ich auch hoffen. Ich sitze schon im Restaurant und warte bis irgendein Teil von dir bis hierher schafft…“ motzte Chihiro, worauf Kouske bereits ins Auto einstieg. Er legte seinen Koffer auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. „Ich verspreche dir, dass ich gleich bei dir bin und ich mich schon auf dich freue.“ erwähnte er und legte kurz darauf auf. Während Kouske aus der Garage raus fuhr und sich in den Fließverkehr einordnete, schaltete er das Radio ein und musste an Takano, seinem jüngeren Sohn denken, der heute den kleinen Hiro, bei Usami lassen würde. Takano war Kouske wie aus dem Gesicht geschnitten. Charakterlich waren beide Ident. Takano war ebenfalls ein Arbeitstier und widmete seine meiste Zeit der Firma. Seine Position als Bereichsleiter nahm er sehr ernst. Natürlich durfte er seinen Sohn Hiro nicht vergessen, jedoch zum Glück gab es Usami, der mit den kleinen sehr viel Zeit verbrachte. In der Zwischenzeit befand sich Chihiro bereits im Restaurant, wo Beide verblieben waren. Es war ein nettes und gemütliches Restaurant, wo beide gerne essen gingen. Die Besitzer kannten Kouske sowie Chihiro bereits und empfangen sie auf eine ganz besondere Weise. „Verspätet er sich?“ fragte ein Kellner, während er Wasser und Gläser brachte. Chihiro nickte. „Ja – wichtige Kunden und Bla Bla Bla. Aber er kommt.“ erwähnte er, worauf der Kellner sich freute. „Als Geschäftsmann ist es nicht leicht. Besonders wenn man in einer Partnerschaft ist.“ erklärte er, worauf Chihiro ihn nur zustimmen konnte. „Kouske ist ein toller Mann. Obwohl er Familie und ein Unternehmen hat, verbringt er Zeit mit mir….“ erklärte Chihiro und schwärmte kurze Zeit von ihm. „Das ist doch, das was zählt – oh ich glaube da kommt er…“ erwähnte der Kellner und stellte zwei Speisekarten auf den Tisch. Kouske gab Chihiro einen Kuss auf die Wange und lockerte sich seinen Schal. „Tut mir schrecklich leid – Chihiro – du weißt ich mache solche Sachen nicht mit Absicht.“ erklärte er und zog sich seinen schwarzen Mantel aus. „Ist schon gut – mach dir keinen Stress – immerhin geht davon die Welt nicht unter. Erzähl mir viel lieber, wie dein Tag war…“ erwähnte er, was Kouske ein wenig beruhigte. „Gut, dass du fragst – ich habe schon auf diese Frage gewartet, weil ich es kaum erwarten konnte, dir zu erzählen, wie mein toller Tag war…“ erwähnte Kouske mit Sarkasmus, worauf Chihiro etwas lachen musste. Danach schlug Kouske mit einem lauten Seufzer die Karte auf und wusste gar nicht, was er von diesen Köstlichkeiten essen sollte. „Ich glaube diesmal werde ich den Fisch nehmen …“ erwähnte Kouske, worauf sich Chihiro anschloss und die Bestellung dem Kellner gab. „Wie geht es deinen Beiden Söhnen?“ fragte Chihiro und trank aus seinem Glas. Auf diese Frage konnte Kouske nur seufzten und wagte einen kurzen Blick auf sein Handy. „Usami weigert sich weiterhin mein Unternehmen zu übernehmen. Seine Karriere als Schriftsteller möchte er einfach um nichts aufgeben. Das gleich gilt auch für Takano, wobei der momentan eine sehr schwere Phase durchgeht. Du weißt ja…“ Bevor Kouske weiter sprach – wusste Chihiro worauf er hinauswollte. „Macht ihn die Scheidung noch immer zu schaffen?“ „Die Scheidung selbst nicht mehr – aber die Verantwortung sich alleine um den Kleinen zu kümmern. Wobei Usami viel Zeit darin investiert. Man könnte fast glauben, dass Usami sein Vater wäre…“ „Tatsächlich? – ich frage mich wann die Zeit kommen wird, wo wir Beide unter einem Dach ziehen können…“ schmollte Chihiro und neigte seinen Blick hinunter. Chihiro und Kouske waren mehr als nur Freunde. Beide führten schon seit vielen Jahren eine enge Beziehung, was auch der Grund für Kouskes Scheidung war. Nicht, dass er seine Frau nicht geliebt hatte – jedoch gab es etwas, womit er einfach nicht klar kam. Das Ganze begann, als er vor vielen Jahren, wo Usami und Takano noch kleine Zwerge waren, sich nach der Arbeit in ein alt traditionelles Japanisches Restaurant begab… Ende Kapitel 9 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)