Während die BBA nicht da war von Marron ================================================================================ Kapitel 19: Epilog ------------------ Es stellte sich heraus, dass die Polizei zwar einen Verdacht hatte, jedoch nicht in der Lage waren, die nötigen Beweise vorzulegen. Somit konnte der Fall „Boris Volkov“ nur als ungelöst zu den Akten gehen. Bei allen Eingeweihten gab es somit ein kollektives Aufatmen – auch, wenn Kai von nun an von einigen Polizisten mit Argusaugen überwacht wurde. Sollte er sich in den folgenden Wochen die kleinste Übertretung leisten, würde man ihn gerne einsperren, denn die Ordnungshüter hatten bekanntermaßen etwas gegen Verbrecher, die frei herumlaufen konnten. Doch Kai hielt sich ziemlich bedeckt und auch diese Welle des Misstrauens ebbte ab. Zusätzlich konnte er auf den Rückhalt seiner Freunde bauen, die allesamt hier und da erwähnten, wie unschuldig Kai doch sei. Tala und sein Team verzogen sich nach Russland – die einfachste Methode, um dummen Kommentaren aus dem Weg zu gehen. Kai machte nur durch eine Sache wieder Schlagzeilen: Er zog offiziell bei Tyson ein – und plapperte versehentlich auch gleich bei einem Interview die Beziehung zwischen Robert und Johnny aus. Der Schotte platzte vor Wut und startete nur deswegen keine Racheaktion, weil Robert ihn davon abhielt. Wie, das blieb Roberts Geheimnis. Nur wenige Monate nach dem ganzen Trubel hatte der Schotte auch ganz andere Sorgen: Sein Bruder verkündete seine Verlobung mit Madleine. Wochenlang brummelte Johny nun also vor sich hin, dass er die Nervensäge von Psychologin – immerhin war sie mittlerweile mit ihrem Studium fertig – ab sofort jeden Tag ertragen musste. Sein Bruder sagte dazu nur: „Du bist doch eh so selten zu Hause. Das merkst du kaum.“ Wenn er daran dachte, rollte er jetzt noch mit den Augen. Als ob seine Familie das zulassen würde, sie war schließlich keine Adlige. So dachte er jedenfalls...nach nur einem Treffen mit den überglücklichen Eltern war dieser Punkt auch hinfällig. Fast schon triumphierend hatte sie ihn angegrinst. „Nicht ganz die Reaktion die du erwartet hattest, nicht wahr, Johnny?“ Ihr Tonfall war schon honigsüß gewesen – ein sicheres Zeichen, dass sie die Situation zutiefst erfreut hatte. Er hatte mit den Zähnen geknirscht. „Tja, du verstehst es anscheinend, Leute um den Finger zu wickeln.“ Völlig überraschend präsentierte sie das Victory-Zeichen. „Jepp!“ Alan neben ihr hatte Tränen gelacht und ihr einen Kuss auf die Wange gegeben. Robert hatte sein Lachen als Seufzen getarnt und Johnny selbst hatte ergeben gestöhnt. Schön, sollte sein Bruder doch diese Verrückte heiraten. Er würde schon sehen, was er davon hatte! Johnny selbst verbrachte so viel Zeit wie er konnte in Deutschland. Jede Schulferien, jeder Feiertag wurde genutzt – immerhin war eine Fernbeziehung anstrengend. Im Gegenzug bemühte sich Robert, Johnny auch öfters zu besuchen, wenn er selbst die Zeit dazu fand. Im Moment standen sie an einer Brücke auf dem riesigen Gelände der McGregors und lehnten am Geländer, während sich am Himmel über ihnen ein paar Wolkenberge verzogen. Erst vorhin noch hatte es geregnet und gestürmt. Nun hatte es abgeflaut und sie bekamen eine Pause von Dauerregen. „Meine Eltern haben mir vorgeschlagen, in Deutschland zu studieren“, murmelte Johnny leise. Robert nickte und sah zum Himmel auf. „Und was wäre das?“ Er konnte das Grinsen in der Antwort des Schotten hören: „Interkulturelle Kommunikation. Wenn ich so einen Abschluss mache, könnte ich in deiner Firma die ausländischen Geschäftspartner betreuen.“ Robert musste bei dieser Vorstellung lachen. „Woher wissen deine Eltern, dass ich so jemanden suche?“ „Madleine, schätze ich. Sie kamen mit dem Vorschlag gleich an, nachdem Mum den Hörer aufgelegt hatte.“ Ein Schmunzeln seitens des Deutschen. „Und da sagt man doch, dass eine Braut kurz vor ihrer Hochzeit keine Gedanken mehr an andere Dinge hat. Sie ist wohl eine Ausnahme bei allem.“ Jetzt war es an Johnny, belustigt zu schnauben. „Ich wette, sie macht wieder irgendetwas, was uns nerven wird. Vielleicht wird ihr Kleid blau-pink oder so.“ „Tja, das bleibt ihr überlassen. Aber es ist schön, dass sie mich so herzlich begrüßt haben.“ „Ja“, nickte der Schotte und griff nach der Hand seines Freundes, „Ich bin auch erleichtert. Du bist übrigens als meine Begleitung bei der Hochzeit eingetragen.“ „Mh-hm. Dachte ich mir schon. Das gibt dann noch mehr Neffen und Nichten.“ Johnny lies den Kopf sinken. „Noch mehr Babygeschrei!“ Robert lachte. „Lass uns zurückgehen. Es wird abend, wir sehen bald nichts mehr.“ Johnny grinste und nickte. „Von hier an blind“, murmelte er nur noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)