Neue Bedrohung von Cpt_Ratzfatz ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Zur Vorgeschichte: Mein allererster Fanfic behandelte ein relativ eigenartiges Szenario: Ich lies die Ninjas gegen die moderne Welt und ihre Waffen antreten (die USA) und hatte damals einfach drauf losgeschrieben. Er spielt ungefähr nach dem Zeitsprung in der Originalserie und basiert auf einigen veränderten Grundlagen, die ich damals einfach so einbrachte, ohne mir genau Gedanken darüber zu machen. So hat Minato Namikaze, Narutos Vater, überlebt und blieb Hokage. Naruto wuchs daher ohne Mutter und mit dem Kyuubi auf, das in ihm versiegelt wurde. Das Massaker am Uchiha-Clan hat nie stattgefunden, da rechtzeitig vermittelt werden konnte, und daher Sasuke das Dorf nie verlassen und konnte mit seiner Familie und seinem Bruder Itachi aufwachsen. Ich hatte diese Hintergrundgeschichte damals nie wirklich thematisiert, weil ich mir, wie gesagt, damals darüber nicht viele Gedanken gemacht habe, sondern viele Gegebenheiten einfach so festgesetzt habe. Eine kleine Besonderheit: Ich hatte damals angenommen die Ninjadörfer hätten eine ähnliche Funktion wie eine Hauptstadt inne und habe sie damals auch dementsprechend behandelt. Als Regierungssitz der einzelnen Reiche. In diesem Fanfic werden sie ihre tradionelle Rolle behalten, wie es auch im Original der Fall ist. Prolog: Vor fast 16 Jahren führte eine Expedition zu der Entdeckung einer bis dahin unbekannten, mächtigen und extrem fortschrittlichen Nation, den Vereinigten Staaten von Amerika. Selbst die ersten Begegnungen verliefen mit einem gewissen Misstrauen, welches schon sehr bald in offene Ablehnung seitens der Amerikaner umschlugen. Eine ungünstige Kombination aus der vorherrschenden Kultur auf dem einen Teil der Welt und einer paranoid angehauchten Geschichte der amerikanischen Nation schufen ein Verhältnis, was durch Dominanz und Unerfahrenheit geprägt wurde. Ein verheerender Anschlag auf eine US-Einrichtung, für den die falschen Nationen beschuldigt wurden, führte nur kurz darauf zu einem der größten und brutalsten Krieg, den die Welt bis dahin gesehen hatte, dem ersten, wahren Weltkrieg. Ein halbes Jahr später, nach ununterbrochenen Kämpfen führte ein thermonukleares Desaster zum Ende des Krieges und die Amerikaner zogen sich zurück. Etliche Millionen Tote fordert dieser Schlagabtausch. In den Nachkriegswirren versanken die Vereinigten Staaten kurzerhand in einem Bürgerkrieg und gingen im nuklearen Feuer ihrer eigenen Waffen unter. Seit jenem Tag hat man sie aus den Erinnerungen gestrichen und endgültig vergessen. Kapitel 1: Eine neue Generation ------------------------------- Es war ein freundlicher Sommermorgen in Konohagakure. Vögel zwitscherten, eine angenehme Brise wehte durch die Luft und die Menschen gingen jetzt schon ihren alltäglichen Beschäftigung nach. Durch ein Fenster strahlte die Sonne in ein Zimmer und trafen dort auf die geschlossenen Augen eines schlafenden Jungen mit spitzen, dunkelblauen Haaren, der sich eben zur Seite gedreht hatte. Verschlafen kniff er seine weißen Augen zusammen, drehte dem Fenster wieder den Rücken zu und zog die Bettdecke über seinen Kopf. Eine Frau mit dunkelblauen Haaren betrat das Zimmer und stellte sich neben das Bett. Vorsichtig hob sie die Decke hoch, beugte sich herunter und sprach freundlich: „Arashi, es ist Zeit aufzustehen." „Och Mom ... lass mich noch ... 5 Minuten schlafen.", antwortete Arashi und zog sich wieder die Decke über den Kopf. Die Frau sah sich das kurz an und verließ das Zimmer. Mit einem Glas Wasser in der Hand kehrte sie nur einen Moment später wieder zurück. Sie hob die Decke hoch und kippte Arashi das kalte Wasser übers Gesicht. Es gab einen erschrockenen Aufschrei seitens Arashis und dieser sprang sofort wie ein aufgescheuchtes Huhn auf. "VERDAMMT! Mom ... musste das sein ... am frühen Morgen?!" "Du musst zur Schule und ich will das du dieses Mal pünktlich bist. Wenigsten an deinem letzten Schultag.“ "So ein Mist.“, nörgelte Arashi leise. Ein blonder Mann in Standard-Jonin-Kleidung, aber ohne Maske betrat das Zimmer und legte von hinten seine Arme um die Schultern der Frau und stützte sein Kinn auf einer der Schultern ab. Die Frau blickte kurz zur Seite und ihre Köpfe begannen sich aneinander zu schmiegen. „Du hast ihn wach bekommen, Hinata.", sagte der Mann. „Natürlich, Naruto ... ich weiß halt wie man so was macht.", entgegnete Hinata und beiden küssten sich. „Schon am frühen Morgen ...", brummte Arashi, nahm einige Kleidungsstücke und verließ sein Zimmer in Richtung Badezimmer. Naruto und Hinata blickten ihm mit einem erfreut wirkenden Gesichtsausdruck hinterher. „Zugegeben ... morgens ist dein Sohn immer etwas faul, aber wenn er erst einmal wach ist ...", meinte Hinata. „Mh.", signalisierte Naruto Zustimmung. „Er hat auch wirklich mehr von dir geerbt." „Mh." „Er ist genauso aufgedreht wie du, als du noch jünger warst ... tollpatschiger ..." Bevor Hinata ihren Satz vollenden konnte sah sie sich wieder wortlos in die Augen und küssten sich. „Ich gehe gleich zum Dienst. Kommst du mit?", fragte Naruto danach. „Nein, aber ich komme gleich nach. Ich kümmere mich nur noch um Arashi und ein paar Kleinigkeiten.“ „Gut, wir sehen uns dann später." „Ja." Naruto verließ daraufhin das Zimmer und ging zur Tür raus. Ein kleines bisschen später an diesem Morgen saß Arashi an einem Tische im Esszimmer und nah sein Frühstück zu sich. Das sein Frühstück aus einer Nudelsuppe bestand missfiel zwar Hinata, aber den Kampf gegen den Nudelsuppen-Tick ihres Sohnes und ihres Mannes hatte sie schon lange aufgegeben. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. Hinata hatte der Zwischenzeit ebenfalls ihre Jonin-Kleidung angelegt und setzte sich zu Arashi an den Tisch. „Warum ziehst du nicht eine richtige Weste an?", fragte sie. „Arashi schluckte runter und antwortete: „Die Uniform zwickt, sie ist zu eng ... außerdem sieht sie blöd aus ." „Du kannst sie doch nicht nach ihrem Aussehen beurteilen." „Wieso? Aus meinem Team trägt sie auch keiner." „Und was ist mit Kasumi?" „Sie ist eine Ausnahme." Arashi nahm die Schüssel in die Hände und trank sie mit großen Zügen aus. Dann sprang er auf, nahm seine Waffentasche und lief raus. „Bis später, Mom. Pass auf dich auf.", rief er zum Abschied. Hinata schaute zur Decke und sagte: „Pass auch gut auf dich auf.", aber das hatte Arashi nicht mehr gehört. Es wäre besser für ihn gewesen, wenn er es gehört hätte. Noch besser wäre es für ihn gewesen, wenn er vor dem Hinausgehen sein Buyakugan verwendet hätte, denn so wären ihm die nächsten Probleme garantiert erspart geblieben. Kaum stürmte es nämlich zur Haustür raus auf die Straße, stellte sich ihm plötzlich ein Bein in den Weg. Zum Ausweichen, oder Bremsen war es zu spät. Er stolperte über das Bein und landete nach einer kleinen Flugeinlage unsanft auf dem Boden der Tatsachen, genauer gesagt auf der Straße. „Au.", gab Arashi von sich und schaute nach hinten. Das Bein, was seinen Sturz verursacht hatte, gehörte einer jungen Frau mit schulterlangen, schwarzen Haaren, die sich jetzt an eine Wand lehnte und Arashi sehr verärgert anstarrte. „Oh nein.", gab er von sich. Die junge Frau schnappte sich Arashi am Kragen, zog ihn hoch und schubste ihn dann mit den Worten: „Los beweg dich!", vor sich her. „Nun sei doch nicht so, Kasumi. Du weißt genau, dass es nicht meine Schuld ..." „Doch, es war eindeutig deine Schuld. Hättest du den letzten Auftrag nicht vermasselt, dann müssten wir jetzt nicht noch mal auf die Akademie! Dadurch haben wir die letzte Chunin-Prüfung verpasst!", motzte Kasumi wütend. „Der Tag kann echt nicht besser werden.", dachte sich Arashi und lief weiter, dicht gefolgt von Kasumi. Während er so weiter in Richtung Akademie lief und Kasumi ihm folgte, schaute er die meiste Zeit nach hinten, immer in der Angst eine von ihr auf den Deckel zu bekommen. Er dachte sie hätte ihm die ganze Sache längst verziehen, doch aus Erfahrung hätte er wissen müssen, dass Racheaktionen bei ihr immer zu völlig unerwarteten Zeitpunkten kommen konnten. Als er von hinten plötzlich eine flache Hand auf seiner Schulter spürte, sprang er überrascht und erschrocken auf, nur um dann zu erkennen, dass er etwas über reagiert hatte. „Miaki!?", stieß er überrascht auf und sah den jungen mit den zur Seite hochstehenden, silbernen Haaren an. „Guten Morgen, Arashi Wie geht's?", fragt Miaki freundlich. Arashi drehte sich verstört um, lief im schnellen Schritt um Miaki herum und versteckte sich hinter ihm. Kasumi blieb vor Miaki stehen und schaute ihn böse an. Er hingegen drehte seinen Kopf mehrfach zwischen den beiden hin und her, sah abwechselnd in die Gesichter seiner Teamkameraden und atmete genervt auf. „Du bist zu nachtragend.", meinte er zu Kasumi. "Gib mir noch einmal einen Ratschlag und es war dein Letzter!", fauchte sie ihn an. Da stand Team 13 nun versammelt da. Die Verhältnisse kann man mehr, oder weniger als angespannt ansehen, zumindest im Moment. Erst vor ein paar Monaten bestanden alle Teammitglieder die Akademie und konnten sich bereits in den ersten, anspruchsvollen Missionen einen Namen machen. Das ging solange gut bis eine B-Mission in einem Fiasko endete. Ein für ihre Fähigkeiten relativ einfacher Auftrag, wobei unglücklicherweise wertvolle Dokumente verloren gingen und das passte dem Auftraggeber, einem örtlichen Fürsten, überhaupt nicht. Er forderte mit Nachdruck eine Bestrafung. Glücklicherweise lies er sich auf einen Kompromiss ein. Team 13 besuchte für ein paar Monate noch mal die Akademie und die Sache ist vergessen, allerdings nur nach einer Entschädigungszahlung als Ergänzung. Durch diese Zwangspause verpassten sie die Chunin-Prüfungen und mussten nun auf die nächsten warten. Ein Umstand der vor allem von der nachtragenden und leicht reizbaren Kasumi wütend aufgenommen wurde. Sie machte Arashi alleinig für den fehlgeschlagenen Auftrag verantwortlich. Insofern hatte sie recht, da niemand auf die Idee kommen würde, einen Stapel missionswichtiger Dokumente als Verteidigung gegen einen Angriff mit einem Kunai zu verwenden, an dem noch dazu ein Explosionssiegel hing und diese dann weg wirft. Arashi hat das trotzdem geschafft. Lediglich der hin und wieder etwas zurückhaltend agierende und vorausschauende Miaki und ihr Sensei Kuichi sahen das weniger tragisch, da Fehler durchaus passieren und können und aus ihnen lernt man bekanntlich. Zumal Arashi in der Situation kaum Alternativen hatte. Wichtig war dabei das sie es heil überlebt hatten. Kasumi sah das natürlich anders, genauso wenig das der Angriff allerdings ihr galt. Außerdem sollte es eh ihr letzter "Schultag" sein. „Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen, sonst kommen wir wieder zu spät zum Unterricht. Ihr wisst ja, dass wir stets als Team erscheinen sollen.", sagte Miaki. „Gut, aber vorher bekommt Arashi was er verdient.", reagierte Kasumi. Miaki nahm nach einem weiterem Blick auf Arashi bestimmt seinen ganzen Mut zusammen und bot Kasumi die Stirn. „Nein, du lässt ihn in Ruhe ... vielleicht solltest du mal die Schuld auch bei anderen suchen ... zum Beispiel mal bei dir ..." „WAS WILLST DU DAMIT SAGEN?!" „Hättest du Arashi gedeckt, so wie es vorgesehen war und nicht den direkten Kampf gesucht, dann wäre die ganze Sache bestimmt anders verlaufen." Kasumi trat vor Miaki und blickte ihm tief in die Augen. „Ist das dein letztes Wort?!" „... Ja.", antwortete Miaki nur sehr zögerlich. Kasumi wartete einen Moment und ging dann mit den Worten: „Gehen wir.", voraus. Sie mag zwar die Akademie damals mit Bestnoten verlassen haben, doch hatte sie ein ganz klares Problem mit Kritik. Miaki und Arashi blickten der vor laufenden Kasumi hinterher. "Da ... Danke!", sagte Arashi erleichtert. "Puuh.", atmete Miaki tief ein und wieder aus. "Ich glaube ich habe mir in die Hose gemacht.", ergänzte er und sah an sich runter. "Nein, doch nicht." Dann gingen sie ebenfalls weiter. "Du musst vor Kasumi keine Angst haben, Arashi. Wenn man ihr entsprechend entgegen tritt, dann lässt sie von einem ab. Du hast ja gesehen wie es lief.", erklärte Miaki. "Du hast gut reden. Gegen dich hast sie nichts. Wenn ihr entgegentrete, dann tritt sie bestimmt mich. Du weißt was für eine Furie sie sein kann. Da lässt sie nicht locker.", erwiderte Arashi. Auf dem Dach eines gegenüberliegenden Gebäudes saßen zwei Jonin und hatten die ganze Szene unbemerkt beobachtet. "Du solltest deine Tochter echt besser im Auge behalten, Sasuke. Sie ist mir etwas ... zu rabiat.", meinte Naruto. "Ich verstehe nicht was Du hast. Sie ist als Ninja absolut perfekt. Knallhart, unerbittlich und vor allem zuverlässig, ein wahrer Spross des Uchiha-Clans ... naja ... ihre Art hat sie von ihrer Mutter geerbt." Naruto und Sasuke schauten sich kurz an. "Wenn sie irgendwann den Uchiha-Clan leiten wird, dann braucht sie das. Da muss sie als Führungspersönlichkeit auftreten können und mit allen Wassern gewaschen sein. Sie hat großes Potential und ich stehe voll hinter ihr und das weiß sie auch.", ergänzte Sasuke. "Ja, ja, ja. Du bist stolz auf deine Tochter und das wissen wir alle schon lange bla, bla, bla.", sagte Naruto. "Wenn ich das so höre, dann frage ich mich, wer der größere Kindskopf in deiner Familie ist. Du bist es ... geblieben." "Ich sag dazu mal nichts. Wir sollten jetzt besser auch gehen. Ich habe Hinata gesagt, dass ich schon vorgehen werde und ich wette, dass sie schon ungeduldig auf mich wartet." "Oh nein!" "Was ist, Sasuke?" "Das gleiche hatte ich auch Sakura gesagt. Na das gibt Ärger. Du weißt doch wie sehr sie Verspätungen hast." Naruto und Sasuke standen auf und im nächsten Moment waren sie verschwunden. Kapitel 2: Ein problematischer Auftrag -------------------------------------- Auf einem Trainingsplatz hinter dem Haus des Hokages saßen in dessen Mitte auf einigen Steinbrocken drei Frauen und ein Mann. Zu einem Hinata und Sakura in ihren Uniformen eines Konoha-Jonins, der amtierende Hokage und zuguterletzt, mit angewinkelten Beinen, eine Frau in einem dunkelroten Kimono. „Wo bleiben die bloß? Da geht man als Letztes aus dem Haus und ist als Erste da.“, machte Sakura ihrem Unmut freie Luft. „Vielleicht hat sich ja etwas unerwartet ergeben.“, meinte Hinata. „Dann soll Sasuke mir nicht sagen, dass er schon mal vorgeht.“ „Naja ... Naruto hat genau das selbe zu mir gesagt ...“ Und im selben Moment erschienen die beiden Vermissten vor der wartenden Gruppe. „Entschuldigung, aber ... da hatte sich etwas ... unerwartet ergeben.“, erklärte Naruto hastig. Sakura und Hinata schauten sich wortlos an. Hinata zuckte nur mit den Schultern und Sakura machte den Ansatz etwas sagen zu wollen. „Gut, bevor das zu einem Kampf der Geschlechter eskaliert, gebe ich euch erstmals euren Auftrag, damit ich mich wieder meiner Arbeit zuwenden kann.“, warf Minato ein. „Ja, Paps.“, sagte Naruto und: „Ja, Hokage.“, die anderen. „Wenn ich vorstellen darf: Yuriko“, sagte Minato und zeigte auf die Frau im dunkelroten Kimono neben ihm sich, die daraufhin zur Begrüßung verbeugte. „Sie ist die Hauptfigur in eurem nächsten Auftrag, der euch ins Klangreich führen wird.“ „Nach Otogakure?“, fragt Hinata überrascht. „Nein, nur knapp hinter die Grenze. Ein relativ einfacher, aber wichtiger Auftrag für uns.“ „Und um was geht es?“ „Yuriko hat einen Kontaktmann, der ihr Informationen verkaufen will.“ „Was für Informationen?“, fragte Naruto. „Angeblich ein ganzes Paket, aber viel mehr interessiere ich mich für eine Organisation namens Akatsuki.“ „Akatsuki? Was sind das für welche?“ „Das weiß kaum einer. Über sie gibt es mehr Gerüchte als klares Wissen. Ich bin beim durchsuchen alter Dokumenten auf ein paar Berichte gestoßen ... von Jiraya. Es ist noch nichts ernstes, aber inzwischen erweisen sie sich als ... störend.“ „Jiraya.“, sagte Naruto nostalgisch und dachte an einen seiner Senseis. Man schaute sich betroffen an, als man an die verstorbenen Freunde erinnert wurde. „Ja ... was ich sagen wollte ist, dass mich die Sache etwas beunruhigt und deshalb brauchen wir diese Informationen unter allen Umständen.“ „Das wird ein Kinderspiel. Sie können sich auf uns verlassen, Hokage-sama.“, meinte Sasuke. „Das glaube ich euch sofort, aber seid euch bitte bewusst, dass die Sache ein nicht unbedeutendes Restrisiko hat.“ „Welches?“, fragte Sakura. „Die Sache wird recht teuer und da kommt ihr ins Spiel. Ihr seid Yurikos Eskorte und kümmert euch um ihre Sicherheit und um die des Geldes. Das eigentliche Risiko besteht darin, wie viel die Informationen wirklich wert sind, denn der Kontaktmann will stets Vorkasse. Sollte sich heraus stellen, dass er uns über den Tisch ziehen will und Akatsuki nur eine Versammlung von Kleinganoven ist, dann ist das Geld futsch. Deshalb begleitet ihr sie. Ich glaube zwar nicht daran, aber man kann ja nie wissen.“ „Also du willst damit sagen ... das eigentliche Risiko trägst du, weil du das Geld zur Verfügung stellst.“, erkannte Naruto. „Es wird für mich bestimmt unangenehm wenn das Geld weg ist, vor allem sinnlos.“, bestätigte Minato. „Von welcher Menge reden wir hier überhaupt ... um welchen Betrag geht es?“, fragte Hinata. „Genau 30 Millionen Ryo.“, sagte die zuvor schweigsam wirkende Yuriko. „SO VIEL?!“, stießen die vier Ninjas auf. „Eine ordentliche Menge. Deshalb will ich, dass ihr komplett auf Yurikos Befehle hört.“, ordnete Minato an. „Moment!“, widersprach Sasuke misstrauisch, „Sollen wir wirklich mit so viel Geld los und noch dazu mir ihr? Wer ist sie bitte? Welche Fähigkeiten und Qualifikationen hat sie?“ Yuriko schaute Sasuke kurz grinsend an und erhob sich. Ehe er viel machen konnte, stand sie bereits vor ihm und drückte ihren Körper gegen den von Sasuke. Sasuke wurde schlagartig knallrot im Gesicht, vor allem weil er jetzt ihre knappe Bekleidung bemerkte und weil er sich selbst dabei erwischtem wie er versehentlich in ihren tiefen Ausschnitt blickte und das gleich mehrfach. Zudem kam noch das sie sich besonders mit ihrem großen Busen an seinen Oberkörper drückte. Sie drückte einen Zeigefinger auf Sasuke Unterlippe, fuhr mit ihm langsam das Kinn hinunter bis zum Hals und sprach mit einer heißen Stimme: „Ich habe hier zwei einzigartige ... riesige ... Qualifikationen die dich voll und ganz überzeugen sollten ... aber vielleicht willst du dich lieber ... selbst überzeugen? Du darfst gerne ... Hand anlegen.“ „Yuriko, wärst du so nett und triffst schon mal alle nötigen Vorbereitungen? Bitte.“, unterbrach Minato. Er musst Yuriko irgendwie loswerden, da Sakura kurz davor stand vor Wut regelrecht zu explodieren und wenn das passiert sollte man stets so weit wie möglich weg sein. „Sehr gerne, Hokage.“, antwortete Yuriko und lies von Sasuke ab. Während sie weg ging, starrten ihr die drei Männer hinterher und begutachteten nun ihren wohl geformten Körper von hinten, dessen Anblick durch die schwankende Hüfte und den engen Kimono noch verstärkt wurde. An der Tür zum Gebäude hielt sie einen Moment inne und warf den Gaffenden einen letzten, geradezu verführerischen Blick über die Schulter zu. Auch nachdem sie dann hinter der Tür verschwunden war, starrten die drei Männer auf die Tür. „HEY!!!“, rief Sakura lautstark und riss die Männer aus ihren Gedanken, oder Träumen. „Na das gibt mächtig Ärger.“, dachten sich Naruto und Sasuke. „Ihr merkt sie ist anders als die Anderen.“, sagte Minato. „Aber ganz ... anders. Sie wirkt wie ... als wäre sie ...“, sagte Sasuke, bis Sakura ihn unterbrach. „Eine Schlampe!“ „Verdammt! Bist du wohl leise!“, stieß Minato zur Überraschung der anderen auf, „Passt bloß auf, was ihr in ihrer Gegenwart sagt, sonst verdreht die euch den Kopf.“ „Das hat man ... gesehen.“, sagte Sasuke und hatte weiterhin einen roten Kopf. „Ich meine das wörtlich. Sie ist ein Mitglied der ANBU und spezialisiert auf alle Arten der Informationsbeschaffung. Von einfacher Spionage bis hin zu Verhören. Ibiki hatte sie selbst ausgebildet.“ „Oh je, der alte Sadist.“, dachten die Anderen. „Und was das Kopfverdrehen angeht: Ihr habt es eben gesehen. Entweder verdreht sie mit ihren Reizen jedem Mann den Kopf, oder sie macht es mit ihren Händen. Ersteres habt ihr eben erfahren müssen, Sasuke. Bei mir lief es fast genauso ab, als sie mir damals vorgestellt wurde. Ich bin da fast vom Stuhl gefallen.“ „Und letzteres?“, fragte Sakura neugierig, um zu wissen mit wem sie es zu tun hat. „Ich sag dazu nur eins: Für sie ist Töten genauso einfach wie Atmen, also beurteilt sie auf keinem Fall nach dem was ihr eben gesehen habt. Das ist alles nur Show. Sie versteht es sich zu verstellen und Leute zu manipulieren und wann man darauf hinein fällt ist man schon so gut wie tot.“, erklärte Minato. Sichtlich überrascht schaute die Gruppe Minato und man überlegte was jetzt getan werden musste. „Eine große Wahl besteht nicht? Wir können sie nicht da lassen?“, fragt Sakura. „Nein.“ „Mist.“ „Gut ... dann gehen wir es an!“, sagte Naruto übermütig, um etwas abzulenken. Kapitel 3: Teamgeist? --------------------- Der letzte Schultag war für Team 13 eine einzige Qual, auch wenn er nur ein paar Stunden dauerte. Die Teilnahme am Unterricht langweilte sie nur, da sie das Vermittelte bereits kannten, aber da mussten sie halt durch, ob sie wollten, oder nicht. Umso froher waren sie, als der Lehrer dann denn Unterricht beendete. Arashi streckte sich, gähnte und fühlte sich als würde ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. „Endlich ist der ganze Mist vorbei.“, dachte er und stand langsam auf. Während die anderen Schüler aus der Klasse raus nach draußen drängten, sah sich Arashi im Klassenraum nach seinen anderen Teamkameraden um. Miaki sah er sofort. Der saß noch an seinem Platz und wartete bis sich der ganze Rummel verzogen hatte Kasumi fand er hingegen nirgends. Sie musste also schon den Raum verlassen haben, dachte Arashi und tat das selbige. Er reihte sich zwischen den Schülern ein und auf die Tür zu. Was jetzt kam war für ihn keine sonderlich große Überraschung. Kaum schritt er zur Tür hinaus, versuchte jemand, der neben der Tür, ihn mit einem gezielten Tritt gegen das Bein zu Fall zu bringen Er sprang kurz hoch und wich so diesem Angriff gekonnt aus. War es eine leise Vorahnung, Wissen, oder lediglich der Einsatz seines Buyakugans, der Arashi zeigte, dass Kasumi bereits auf ihn lauerte. Nach seiner Landung rannte er sofort den Flur hinunter und entfernte sich so schnell von Kasumi. Diese blickte ihm anfangs verstört hinterher und erst als er sich um drehte und provozierend rief: „Das war wohl nichts! Treffen muss man können!“, fasste sie wieder einen klaren Gedanken und lief ihm nach. Arashi hatte zwar bereits einen guten Vorsprung erreicht, nur das änderte sich schneller als ihm lieb war. Er übersah eine Schiebetür, die gerade aufging und aus der eine Person herauskam. Als er wieder nach vorne sah war es bereits zu spät. Ungebremst stieß mit der Person zusammen und die stieß ihn überrascht mit einem heftigen Stoß nach hinten. Mit dem Hinterkopf landete er unsanft auf dem Boden Mit entsprechenden Kopfschmerzen lag er nun auf dem Rücken und rieb sich seine Stirn. „Das ist heute echt nicht mein Tag!“, dachte Arashi wieder. „Meine Güte! Kannst du nicht aufpassen wo du hin läufst?“, ertönte eine weibliche Stimme, die Arashi durchaus bekannt vor kam. Anko, Miakis Mutter und gelegentliche Lehrerin an der Akademie, war seine ungewollte Bekanntschaft gewesen. Er schaute sie an, wie sie mit verschränkten Armen vor ihm stand und ihn etwas böse anschaute. Anko war ebenfalls ungehalten darüber, dass deren erste C-Mission ein Reinfall wurde, nur glücklicherweise zeigte sie es nicht dermaßen offen, oder suchte gezielt einen Schuldigen, wie es bei Kasumi der Fall war. Für Anko hatte in dem Fall das ganze Team versagt. Die lies aber auch nicht lange auf sich warten und kam langsam dazu. Sie ging neben dem noch immer auf dem Boden liegenden Arashi in die Hocke und sagte mit einem Grinsen im Gesicht: „Das war wohl nichts.“ „Was ein Trauerspiel.“ stöhnte Anko und half Arashi aufzustehen, wofür er sich kurz bedankte. Miaki hatte die ganze Szene beobachtet und kam dazu. „Ich dachte du hast eine Mission?“, fragte Miaki seine Mutter. „Hatte ich eigentlich auch, doch nachdem ich erfahren habe, dass ihr heute wieder eine neue Mission bekommt, habe ich ein paar Kollegen um Abhilfe gebeten.“ „Eine neue Mission? Juhu! Endlich!“, äußerte sich Arashi sichtlich erfreut. Kasumi schaute ihn kurz an und fragte: „Können wir ihn nicht einfach noch etwas länger in der Akademie lassen? Er ist uns sonst nur ein Klotz am Bein ...“ „Ihr seid ein Team, also werdet ihr dementsprechend zusammenarbeiten und ich will ab sofort von dieser leidigen Diskussion nichts mehr hören.“, sagte eine männliche Stimme von hinten. Kasumi schaute jene Person ebenfalls kurz und sagte: „Ja, Sensei.“ „Schön das du jetzt endlich da bist, Kuichi-san. Ich habe mir schon mal die Freiheit genommen und deine Gruppe über die gute Nachricht in Kenntnis gesetzt.“ „Ihr wisst also schon, dass ihr eine neue Mission bekommt?“, fragte Kuichi seine drei Genin. „Ja, Sensei.“, antworteten Miaki und Arashi. Kasumi sagte nichts, sah wieder kurz ihre Teamkameraden an und rollte mit den Augen. „Nur wissen wir nicht, welche Art von Mission wir dieses Mal bekommen.“, ergänzte Arashi. „Das erfahrt ihr gleich ... Anko, hast du ihnen auch die ... schlechte Nachricht gesagt?“ „Schlechte Nachricht?“, fragte Anko irritiert. „Schlechte Nachricht?“, stießen die drei Genin leise auf. „Ja. Anko wird an unserer Mission als Beobachterin teilnehmen, aber so wie wir alle sie kennen wird sie bestimmt mitmischen wollen. Stimmt's, oder habe ich Recht?“, erklärte Kuichi „Das ist also die schlechte Nachricht ... Ha ... Ha ... Ha ... Sehr witzig.“, sagte Anko, als sie die Arme verschränkte und schaute Kuichi mit einen durchdringenden Blick an. Miaki musste schmunzeln, Kasumi sah aus, als würde sie erleichtert aufatmen und Arashi schien die ganze Szene kalt zu lassen, zumindest versuchte er nicht zu lachen. „Kommen wir zur Mission ... es wird wieder ein C-Rang sein, die eine leichte Tendenz zum B-Rang haben wird. Da wir drei erfahrene Genin und zwei Jonin dabei haben sollte das kein Problem darstellen.“, sagte Kuichi und seine Schüler sahen ihn mit großen, erwartungsvollen Augen. „Wir werden uns um die Eskorte eines Fürsten kümmern, der sich zur Zeit ... geschäftlich in einer Nachbarstadt Konohagakures aufhält.“, ergänzte er. „Sekunde! Eine Eskorte?! Das wird doch bestimmt noch schwieriger als unsere allererste C-Mission und Sie wissen ja wie die ausging!“, warf Kasumi laut ein. „Zerbrech dir darüber mal nicht deinen kleinen Kopf. Wir ergänzen nur seine bereits bestehende Eskorte. Unser Auftraggeber ist etwas arg vorsichtig, und hatte gleich ein ganzes Kontigent Soldaten und seine eigene Reiterei mitgebracht.“ „Unser Auftraggeber ist also paranoid und hat seine Privatarmee mitgebracht. Eine ... SCHÖNE Kombination. Da kann absolut nichts schiefgehen, außer wenn Arashi sich wieder zu sehr anstrengt.“, kicherte Kasumi leise. „Lass das endlich mal. Als Wiedereinstieg ist es ideal ... vor allem da bei dieser Mission dieses Mal wohl kaum etwas schief gehen kann.“, mischte sich Miaki ein. „Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen!“, motzte Arashi Kasumi an und dachte dabei an den Rat, den Miaki ihm heute Morgen gab. Kasumi sagte nichts, schaute nur böse und machte einen Schritt nach vorne in seine Richtung. Er hingegen ging sofort zwei Schritte nach hinten, machte Ansätze in eine Abwehrhaltung zu gehen, bis Anko einschritt und sich vor Kasumi aufbaute. „Wir sollten dann langsam mal anfangen uns vorzubereiten, damit wir recht bald aufbrechen können. Wir treffen uns alle in einer Stunde am Haupttor. Haben das alle verstanden?“, wandte sich Kuichi an die ganze Gruppe. Eine Antwort blieb aus, da noch immer eine „Spannungsverhältnis“ vorlag. Kuichi dachte immer wieder verzweifelt darüber nach, wie er den alten Teamgeist wiederbeleben könnte, nur leider fiel ihm einfach nichts ein, wie sich die Sache regeln lies. „Ich schätze mal das bedeutet Ja.“, sagte er und nur sehr langsam ging die Gruppe auseinander. Während so Team 13 und Anko die Vorbereitungen trafen, hatte Narutos Gruppe, die jetzt unter Yurikos Leitung stand, ihre Vorbereitung bereits abgeschlossen. Sie hatten Proviant und leichte Waffen, wie Kunais, Shuriken und Schriftrollen eingepackt. Schwere Ausrüstung, wie Rüstungen, oder Kantanas konnten sie nur sehr begrenzt und nicht offen mitnehmen, da sie Mäntel trugen, die ihnen leider nicht sehr viel Spielraum lies. „Gut, seid ihr jetzt alle bereit, dass wir endlich aufbrechen können?“, fragte Yuriko gelangweilt. Ein leises Murmeln in Form des Wörtchens Ja war zu vernehmen. Man konnte nicht sagen, dass es kleinere Differenzen zwischen Yuriko und Narutos Team gab, man konnte eher sagen, dass sie sich von Anfang nicht leiden konnten. Yuriko war zwar nur eine temporär eingesetzte Teamleiterin, spielte sich aber so auf, als gehöre ihr das Team fast schon und das trug nicht wirklich zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei. Viel dagegen konnten sie allerdings nicht machen, da sich der Hokage ja persönlich um den Auftrag und die Zusammenstellung des Teams gekümmert hatte. Zudem halten Naruto und Minato Arbeit und Familie strikt von einander getrennt, weshalb Naruto nicht „seine Beziehungen spielen“ lassen will. Minato war selbst ebenfalls anwesend um sich über die abschließenden Vorbereitungen seines „Schützlings“ zu erkundigen, auch wenn Naruto längst aus dem Alter heraus ist, dass man ihm ständig auf die Finger schauen musste. Er hatte bereits mehr als genug Vertrauen zu seinem Sohn, wodurch er wusste, dass alles reibungslos verlaufen würde, oder zumindest könnte. Man merkte Minato eine gewisse Nervosität an. „Seid ihr bereit?“, fragte er. „Natürlich, Hokage.“, gab Yuriko sofort von sich, die es offenbar nicht erwarten konnte los zu legen. Von den anderen vier Ninjas, Hinata, Naruto, Sakura, Sasuke, vernahm man nur ein leises Grummeln. „Die können sich tatsächlich nicht leiden. Und das bereits schon nach nur ein paar Stunden ... Wenn das mal gut geht.“, dachte Minato und sprach dann weiter: „Ich hoffe ihr seid euch bewusst um was es hier geht. Ihr fünf müsst als Team zusammenarbeiten und euch gegenseitig vertrauen, denn nur so werdet ihr die anstehende Aufgabe erfolgreiche meistern können.“ Zum Schluss dachte Minato noch: „Und mir eine Menge Ärger ersparen können.“ Etwas holprig hatte Minato aufgehört zu reden und sah sehr bedrückt aus, als er die misstrauischen Blicke zwischen den Vieren und Yuriko bemerkte. Mit einer Hand fasste er sich ins Gesicht und strich darüber. „Ich glaube ich werde zu alt für so was.“, dachte er wieder und wies sie mit einer Handbewegung dazu an zu gehen, was sie auch prompt taten. Eine kleine, wortlose Verabschiedung erfolgte noch zwischen Minato und Naruto durch ein einfaches Kopfnicken. Minato konnte sich daraufhin wieder seiner alltäglichen Arbeit widmen und schritt in das Hokage-Haus. In seinem Arbeitszimmer angelangt wurde er sogleich von seiner Sekretärin empfangen. „Oh je ... wieder Papierkram?“, fragte er, als er die vielen Papierstapel auf seinem Schreibtisch sah. „Ja, Hogake. Ich habe hier mal wieder ... den ganzen Papierkram ... für sie, aber keine Sorge, es ist dieses Mal deutlich weniger als sonst ... Ach ja, hier sind noch die Unterlagen für die anstehenden Chunin-Prüfungen ... und da habe ich noch diese komischen Berichte.“ „Komischen Berichte?“ „Ich hatte schon versucht sie zu verstehen, aber sie ergeben einfach keinen Sinn. Es geht um ausufernden Waffenhandel im Flussreich. Ich wusste nicht das das in unsere Zuständigkeit fällt.“ Minato nahm die Dokumente entgegen, setzte sich vor seinen Schreibtisch und warf lediglich einen flüchtigen Blick darüber. Da die Chunin-Prüfungen in den nächsten Monaten anstehen und da sie noch dazu in Konohagakure und der näheren Umgebung ausgetragen werden, urteilte er schnell und sagte lapidar: „Ich schaue sie mir später an.“ und legte die Berichte in eine Schublade. Dann wandte er sich den vor ihm sauber sortierten Dokumenten zu. Mit einem Lächeln sagte er freundlich: „Was würde ich bloß ohne dich machen, Shizune.“ Kapitel 4: Vom Regen in die Traufe ---------------------------------- Tanzaku Gai war das Ziel von Team 13. Die relativ nah an Konohagakure gelegene Stadt wurde in ein großes und breites Loch in dem Boden hinein gebaut und war somit von Klippen umgeben, von denen man auf die Stadt hinunter sehen konnte. Sie verfügte vorwiegend über Unterhaltungsbetriebe aller Art für nahezu alle Bevölkerungsschichten. Und hier begann nach längerer Wartezeit endlich eine neue Mission für Team 13. Überwältigt von den vielen Attraktionen sahen sich die Genin überall satt. „Ganz schön was los hier.“, gab Kasumi freundlich von sich. „Und so bunt ... können wir uns hier ... später ... etwas die Zeit vertreiben?“, fragte Arashi. „Das musste ja von dir kommen.“, lachte Miaki und selbst Anko lachte mit. Überraschenderweise musste selbst Kasumi schmunzeln, was wohl daran lag, dass sie den selben Gedanken hatte. „Reißt euch zusammen. Wir müssen zu unserem Auftraggeber.“, sagte Kuichi ernst. „Da warst schon immer eine Spaßbremse.“, sagte Anko und lachte. „Ich habe halt einen klaren Blick auf die wichtigeren Dinge des Lebens und das ist im Moment unsere Mission.“ „Wo müssen wir überhaupt hin?“ Kuichi kramte einen Zettel aus seinem Rucksack und zeigte ihn Anko. „Interessant.“, sagte sie nur. „Was ist, Mom?“ „Lass dich überraschen, Miaki, mein Kleiner. Lasst euch einfach überraschen.“ Kurze Zeit später erreichte die Gruppe ihr Ziel. Sehr erstaunt standen die Genin vor dem recht markanten Haus und zweifelten, ob sie hier richtig sind. „Äh, Sensei, ihnen ist schon klar, dass das hier ein Freudenhaus ist, oder?“ fragte Kasumi. „Ja, das ist nämlich der Treffpunkt.“ Die Genin schwiegen, da sie nicht genau wussten was sie sagen sollten. Das lag wohl an den Geishas nahe des Eingangs von denen sie sehr verführerisch angeschaut wurden. „Ich hoffe wir müssen da nicht rein.“, machte Kasumi ihrem Unmut Luft. „Keine Sorge. Wir sollen nur in der Nähe warten. Ein Kontaktmann unseres Auftraggebers wird sich dann mit uns in Verbindung setzen.“ In einem auf der anderen Straßenseite gelegenen Lokal setzte sich die Gruppe an einen Tisch, bestellte etwas zu essen und zu trinken und wartete ab. Nach etwa einer halben Stunden betrat ein Soldat, der ähnlich gut ausgerüstet war wie ein Samurai, das Lokal. Kuichi sah ihn sofort und als der Soldat zu ihm blickte wies er mit einer simplen Kopfbewegung auf sich hin. Der Soldat sah es, verstand es sofort und setzte sich vorsichtig an den Tisch dazu. „Ihr seid die angeworbene Gruppe aus Konohagakure, richtig?“, fragte er dezent. Kasumi sah ihn an, tippte auf ihr Stirnband und schwieg. „Das sind wir. Die Ergänzung für ihre Eskorte, korrekt.“, antworte Kuichi. „Ja ... Schön zu sehen, dass sie endlich angekommen sind. „Sind wir etwa irgendwie zu spät?“ „Nein, überhaupt nicht. Sie sind absolut richtig. Wir sollten nur etwas ... sicher gehen.“ „Sagen sie nicht, sie erwarten Probleme?“, fragte Arashi. „Nichts womit wir nicht fertig werden, allerdings ...“ „Allerdings?“ „Allerdings gab es in den letzten Tagen und Wochen immer wieder einige Attentatsversuche. Wir haben schon so manchen Doppelgänger auf höchst mysteriöse Art und Weise verloren.“ „Ihnen sind die Doppelgänger ausgegangen.“, erkannte Miaki. „Leider ja. Deshalb sind ihre Dienste für uns so wichtig ... Wollen wir?“ „Sehr gerne.“, sagte Kuichi und die ganze Gruppe ging los. Die neuen Erkenntnisse mögen beunruhigend klingen, jedoch war das auf so einer Mission durchaus zu erwarten. Ab jetzt ging es kreuz und quer durch die ganze Stadt. Man ging durch dunkle Gassen, Geschäfte und deren Hinterausgänge, sie nahmen die verrücktesten Umwege und nach einiger Zeit erreichten sie endlich den richtigen Treffpunkt, eine alte, verfallen wirkende Lagerhalle am Stadtrand, die sie betraten. Als Erklärung für diesen Aufwand meinte der Soldat nur, das es eine reine Sicherheitsmaßnahme war. Der Auftraggeber, den es zu beschützen galt war ein reicher Fürst aus dem Nachbarland des Feuerreiches, dem Flußreich. Dort tobte bereits seit etlichen Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, der von ihm selbst angezettelt wurde, als es um die Thronfolge ging. Seither war das Flußreich damit ein Sammelbecken für Ninjas und Söldner aus aller Welt und wahrscheinlich würde das noch etliche Jahre andauern. Der Fürst selbst und seine engsten Berater hatten deswegen kürzlich eine „Einkaufstour“ durch das Feuerreich beendet und dabei für ihren Krieg allerhand Waffen, sowie die Dienste unzähliger Söldner und Ninjas erworben. Der Fürst selbst war in deswegen in Konohagakure stets ein gern gesehener, weil auch exklusiver Kunde da nie etwas an den angeworbenen Ninjas auszusetzen hatte und stets mehr als gut bezahlte Aufträge vergab. Man stellte fest, dass der Fürst nicht übervorsichtig war, wie ursprünglich angenommen. Übervorsichtig war dabei nur eine freundliche Umschreibung. Paranoid würde besser passen. Bei den ganzen Attentatsversuchen in der Vergangenheit kein Wunder. Seine Eskorte bestand somit nur aus engsten Vertrauten. 20 Soldaten seiner Leibgarde und zehn Reiter der leichten Kavallerie. Allesamt trugen stählerne Rüstungen, die wie ein leichtere Variante der Rüstung Samurai aus dem Reich des Eisens erschien. Einer der Soldaten trat an die Sänfte heran und klopfte vorsichtig. „Mein Lord, die Ninjas aus Konohagakure sind soeben eingetroffen. Wir können jetzt aufbrechen.“ Der Fürst schob den Vorhang der Sänfte mit einer Hand zurück und betrachtete die fünf Ninjas. „Beeindruckend. Der vierte Hokage weiß wirklich wie man gute Beziehungen pflegt.“, erkannte der Fürst und gab das Zeichen zum starten. Die Tore der Halle wurden geöffnet und man verließ sie langsam. Nur den Bruchteil einer Sekunden später offenbarte sich schon bald eine größere Überraschung. „Das glaube ich jetzt nicht!“ , rief einer der Soldaten, als er die Tore öffneten. Genau vor den sich öffnenden Toren standen zwei Personen, die nur auf sie gewartet hatten. Sofort sprang Kuichis Team zwischen die Eskorte und die beiden Personen und stellte sich ihnen in den Weg. Alle hatten sofort ihre Waffen gezogen. Die beiden Personen schreckten schlagartig zurück. Sie hatten scheinbar nicht mit der Anwesenheit von Ninjas gerechnet und wurden von denen ausgiebig in Augenschein genommen. Es waren selbst Ninjas, soviel stand augenscheinlich schon mal fest. Die eine Person hatte einen schmächtig wirkenden Körperbau, der lediglich durch die dicke Kleidung kaschiert wurde. Sie trug einen dunklen, nicht zugeknöpften Mantel worunter man die eigentliche Kleidung erkennen konnte. Diese ähnelte der Standardausrüstung von Ninjas aus Sunagakure. Eine graue Weste mit Schulterschutz, sowie Hemd, Hose und einen kurzen, kegelförmigen Hut. Auffallend war das man das Gesicht nicht sehen konnte. Dieses war hinter einer schwarzen Sturmhaube und einer ballistischen Schutzbrille mit verdunkelten Gläsern versteckt. Eigentlich sah man überhaupt kein bisschen Haut, da die Person komplett eingekleidet war, sogar mit Handschuhen und dicken Stiefeln, wobei letzteres schon etwas ungewöhnlich wirkte. Auf den ersten Blick könnte man meinen es wären Ninjas aus Hoshigakure, dem Dorf unter den Sternen, nur den Gedanken verwarf man schnell wieder, da hier der Stern zusätzlich von einem quadratischen Kästchen umrahmt war und dieses Symbol konnten sie keinem bekannten Nina-Dorf zuordnen. Die andere Person war dagegen sehr viel unheimlicher. Sie zeigte ebenfalls kein bisschen Haut und trug den selben Mantel, allerdings komplett zugeknöpft. Zudem war sie ein Koloss, der fast 2 Meter 20 groß war und die meisten des Teams damit um einen guten halben Meter überragte. Da musste sogar Kasumi schlucken. „Verdammt, ich dachte wir hätten sie endlich abgeschüttelt!“, rief einer der Soldat wütend. „Ich dachte mir schon, dass Gefahr droht ... so ... ihr werdet also von den beiden verfolgt ... seit wie lange schon?“, fragte Anko. „Vielleicht schon seit Wochen. Wir wissen es nicht.“ „Wurdet ihr von denen etwas schon mal angegriffen?“, fragte Miaki. „Nein ... von denen noch nicht ... nur deren Symbol sehe ich nicht zum ersten Mal ... die beiden dagegen schon.“ „Ich seh schon. Es war gut uns anzufordern.“, meinte Anko. Die beiden Fremden sagten nichts, sondern blieben einfach nur stehen. Aus ihrer Haltung konnte man erkennen das sie durch die Anwesenheit der Ninjas überrascht und verunsichert wurden. So mancher aus Kuichis Team fragte sich schon ob das überhaupt der eigentliche Gegner war, oder nur zwei wildfremde Personen, die sich verirrt hatten, allerdings: Wie hoch war dafür schon die Wahrscheinlichkeit. „Ihr seid Ninjas aus Konohagakure?“, fragte die kleinere Person mit einer weiblichen Stimme und verschränkte demonstrativ die Arme. „Ja, was wollt ihr von uns?“, fragte Anko. „Von euch zumindest nichts. Ich gebe euch einen gut gemeinten Ratschlag: Zieht euch zurück. Überlasst ihn uns. Ihr mischt euch da in Angelegenheiten ein, die euch bei weitem überragen.“ Kuichi sah zu der Sänfte des Fürsten. Jetzt war klar das die beiden es auf ihn abgesehen hatten. „Bedaure, das ist nicht möglich.“, sagte er entschlossen. Die Frau lies kurz den Kopf hängen und sah dann wieder hoch. Kuichi konnte mit der eigenartigen Mentalität der beiden Personen nichts anfangen und wurde zunehmend nervöser. Er ist schon auf viele Ninjas getroffen und hat gegen ebenso viele gekämpft, aber es war das erste Mal, dass er auf potentielle Feinde traf, die so unverhohlen die offene Konfrontation suchten. „Wenn es sie beruhigt ... wir werden euch nicht angreifen ... zumindest vorest.“ „Das sind wir ja beruhigt.“, spottete Arashi verunsichert. Kuichi wusste nicht genau was er jetzt sagen, oder sich verhalten sollte. Die ganze Sache nahm jetzt schon immer komischerer Züge an. Sehr ruppig ging diese seltsame Versammlung auseinander. Man sagte nichts, sondern verständigte sich nur über Handzeichen und Gestiken. Die beiden Personen wandten ihnen den Rücken zu und gingen auf Distanz. Die Eskorte und die Konoha-Ninjas bildeten einen schützenden Kreis um die Sänfte und begannen ihre Reise. „Hast du gesehen was das für ein Koloss war?“, fragte Miaki leise. „Gesehen? Den kann man ja gar nicht übersehen. Langsam wird mir klar warum deine Mutter mit dabei ist.“, antwortete Arashi leise. „Das Gefühl hatte ich am Anfang auch. Zuerst spürte ich nur, dass etwas faul sein kann, aber jetzt weiß ich es.“ Die beiden Personen warteten ab und unterhielten sich über die veränderte Situation. „Das ist Scheiße! So richtig Scheiße! Wenn diese Ninjas aus Konohagakure mitmischen sind die Risiken nicht mehr abzuschätzen.“, fluchte der Koloss mit tiefer, männlicher Stimme. „Die Sache gerät außer Kontrolle ...“, sagte die Frau. „Sollen wir abbrechen?“ „Abbrechen? Auf keinem Fall! Der Kerl muss sterben. Dieses Mal lassen wir ihn nicht entkommen. Das führen wir bis zum bitteren Ende durch, so lautet der Befehl. Ich hoffe es ist nur nicht wieder ein Doppelgänger. Von denen haben wir nun mehr als genug erledigt.“ „Ich weiß ... Aber da sie jetzt von Ninjas begleitet werden haben wir dieses Mal bestimmt einen Volltreffer gelandet. Wie gehen wir es an?“ „Standardvariante: Eskorte ausschalten, Ziel ausschalten.“, sagte die Frau entschlossen. „Standardvariante? Holzhammermethode ist das. Und mit den Ninjas wird das nicht klappen“, wiederholte der Mann. „Dem bin ich mir bewusst ... Wir müssen die Ninjas am Leben lassen.“ „Was? Ernsthaft“ „Du hast mich schon verstanden. Ihr Tod würde nur Probleme bringen. Probleme, deren Ausmaß nicht abzusehen ist. Das gefährdet zu viel. Allerdings kann ich dir eine Sache versichern: Wenn ich könnte würde ich alles in einem Umkreis von 10 Meilen einäschern. Nur um sicherzugehen. Aber mit einer Sache hast du Recht: Alleine schaffen wir das nicht. Wir brauchen Verstärkung. Sag den restlichen Teams Bescheid. Sie müssen in Position gehen.“, sagte die Frau, als sie ihren Kopf abstützte und nachdenken musste. Die beiden standen nach kurzem Warten auf und begannen ihre Verfolgung. Sie hielten sich genau 300 Meter von der kleine Karavane entfernt und gingen keineswegs verdeckt vor. Stattdessen zeigten sie sich offen. Entweder waren es blutige Anfänger-Ninjas, oder knallharte Elite-Ninjas, die irgendeinen perfekt ausgetüftelten Plan hatten. Und das ging einige Zeit so weiter. Zwischenzeitlich machte man in irgendeinem Dorf kurz Rast und übernachtete dort bei Gelegenheit, um gestärkt am nächsten Tag wieder aufzubrechen. Die Verfolger taten das selbe. Dabei versuchten man sogar seinen Gegner abzuhängen. Sie machten wie zuvor normal Rast, nur verschwanden sie dann nachts blitzschnell aus der Stadt in der Hoffnung so die Verfolger auszutricksen. Es klappte, vorerst. Die Ernüchterung kam kurz darauf, als die beiden Verfolger seelenruhig nur ein paar Ortschaften weiter auf sie warteten. Keiner wollte seinen Augen als man ihnen über den Weg lief. Es war für sie unverständlich, wie die zwei es schaffen konnten sie einzuholen, geschweige denn sie zu überholen, ohne das man es bemerkt hatte. Einige wären beinahe sogar durchgedreht, so zum Beispiel Anko. Andererseits war die Situation auch zu erwarten gewesen. Eine so große Kolonne konnte man kaum verstecken, vor allem wenn halbwegs klar ist, in welche Richtung das Zielt liegt. Letztendlich verlief die Begegnung ohne größere Zwischenfälle ab. Die ganze Situation war und blieb mehr als gewöhnungsbedürftig und zeigte sehr deutlich die Entschlossenheit der Verfolger und bot einen ersten Eindruck ihrer Fähigkeiten. Wie weit diese Entschlossenheit gehen sollte zeigte sich schon sehr bald. Als die Gruppe kurze darauf die Grenze zum Reich des Flusses passierte begannen die Verfolger aufzuholen. Die offene Konfrontation ging in die heiße Phase. Arashi drehte sich um und fing an zu sprechen. „Sensei ...“ „Ich weiß, Arashi. Sie kommen näher. Macht euch bereit.“, unterbrach Kuichi. „Du kümmerst dich vornehmlich um die erwachsenen Ninjas. Mit den Kleinen werde ich kein Problem haben ... Hoffentlich.“, sagte die Frau. „Gegenvorschlag. Ich kümmere mich um die GANZE Drecksarbeit und du gehst mir nur gelegentlich mal zur Hand.“, erwiderte der Mann. Die Frau sah ihn kurz an und musste wiedersprechen. „Hör zu. Dieses Ninjas aus Konohagakure sind eine Klasse für sich. Dein Selbstbewusstsein und deine Fähigkeiten in allen Ehren ... aber halt dich bitte zurück, sonst überlebst du diesen Tag nicht.“ Nachdenklich sah der Mann auf den Boden und wandte sich letztendlich wieder dann der Frau zu. „Mh ... was solls ... in der Vergangenheit haben sich deine Analysen meistens als richtig erwiesen ... ich wollte das alles irgendwann sowieso mal ruhiger angehen.“, sagte er mit lockerer Stimmung. Langsam gingen sie schneller, dann liefen sie schneller und als entsprechend aufgeholt hatten rannten sie los. Die Konoha-Ninjas und die Eskorte waren bereits darauf gefasst und bildeten zusammen mit dem Rest der Eskorte eine Barriere mit der Kavallerie an den Flanken. „Achtung, sie kommen! Bringt den Fürsten in Sicherheit!“, warnte Kuichi und alle gingen mit gezogenen Waffen in Stellung. „Die sind verrückt! Die müssen verrückt sein. Wir sind ihnen zahlenmäßig weit überlegen und die wollen frontal angreifen.“, meinte Miaki „Lasst sie kommen! Denen verpassen wir eine blutige Nase!“, tönte Anko. „Ruhig! Nicht verunsichern lassen! Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Zahlenmäßigen Vorteil kann man durch die passende Taktik durchaus ausgleichen.“, warnte Kuichi, aber er zweifelte selbst deutlich am Erfolg des gegnerischen Angriffs. Als die zwei auf weniger als 50 Meter herangekommen waren wurde angegriffen. Mit einem Getöse stürmte die Kavallerie los. Aus ihrem Rucksack holte Kasumi einen zusammengeklappten, überdimensionalen Wurfstern heraus, einen sogenannten Fusha-Shuriken. Mit einer schnellen Handbewegung entfaltete sie die volle Form des Shurikens, holte aus und schleuderte es in Richtung des Mannes. Der bremste sofort, als er die Waffe auf sich zufliegen sah. Zur Verwunderung der anderen wich er aber nicht aus, sondern verschränkte nur seine Arme vor dem Gesicht. Es schien ihm wohl ganz klar an Agilität zu Mangeln, um auszuweichen. Der Shuriken raste auf ihn zu und traf ihn frontal. Es war ein meisterhafter Wurf. Vollkommen unerwartet musste man mit ansehen, wie der Wurfstern am Körper des Mannes lautstark krachend zerbrach. Er steckte den Treffer weg, wie als wäre es nichts. Plötzlich löste er seine Verteidigungsstellung und machte einen erschrockenen Schritt nach hinten. Er musste erst einmal verstehen, dass im toten Winkel des ersten Fusha-Shurikens noch ein weiterer war, der ebenfalls auf ihn zu raste. Dieser traf ihn an den Beinen, doch zerbrach ebenfalls in seine Einzelteile. Aus irgendeinem Grund, entweder war er überrascht über die Taktik, oder es ist mehr Schaden entstanden als man augenscheinlich feststellen kann, ging der Mann in die Hocke und stütze sich mit einer Hand am Boden ab. Die Frau kniete sofort hinter ihm und sprach ihm „mutige“ Worte zu. „Was ist verdammt noch mal mit dir los?! Sag mir bitte nicht du hast einen Blackout?!“ Das Getöse der anstürmenden Kavallerie beendete den einseitigen und „liebevollen“ Meinungsaustausch. Die Frau sprang auf, löste ihren Mantel zog einen kurzen, schwarzen Metallstock aus einer Halterung an ihrem Gürtel, und verlängerte diesen mit einer ruckartigen Handbewegung. Mit einem Teleskopschlagstock und einem Kampfschrei stürmte sie vorwärts. Sie sprang, schlug zu und holte den ersten Reiter von seinem Ross. Ein zweiter zielte mit einem Speer auf sie und kam schnell näher. Die Frau wich der Attacke nur ganz knapp aus und stach dem Reiter mit ihrem Stock in die Seite. Obwohl dieser eine Rüstung trug und die scheinbar nicht beschädigt wurde, stieß dieser plötzlich einen schmerzverzerrten Schrei aus und fiel vom Pferd. Ein schneller Tritt brach dem am Boden liegenden Reiter das Genick. Ein Dritter kam hinzu und versuchte mit seinem Schwert anzugreifen. Von oben schlug er mehrfach auf sie, doch sie konnte jeden Schlag mit dem Arm abblocken. Scheinbar trug sie unter ihrer Kleidung stählerne Armschienen. Dann schlug sie ohne zu zögern dem Pferd mit dem Schlagstock gegen den Kopf, wodurch es in Panik geriet, seinen Reiter abwarf und weg lief. „Meine Güte ...“, stieß Miaki aus, die Frau im Kampf sah. „Unterstützt die Soldaten! Ihr drei nehmt euch die Frau vor, Anko, Du und ich kümmern uns um den Riesen.“, befahl Kuichi. „Verstanden, Sensei!“, riefen die drei. Sie und ein Großteil der Soldaten wandten sich nun dem einzigen noch kämpfenden Gegner zu, der praktisch im Alleingang ihre Kavallerie ausschaltete. „Endlich geht es zur Sache!“, sagte Anko erfreut. „Anko du greifst als erstes an!“, sagte Kuichi. „Mit dem Größten Vergnügen. Darauf warte ich schon die ganze Zeit.“ Kasumi sah zu Miaki und meinte leise: „Deine Mutter hat ernsthafte Probleme.“ „Lass meine Mutter da raus und konzentriere dich auf den Kampf.“, antwortete Miaki harsch. Anko und Kuichi näherten sich schnell dem Mann, der weiterhin auf dem Boden hockte. Plötzlich schien er sich wieder zu besinnen, sah sich um und stand auf. „Im Schatten versteckte Schlangenhand!“, rief Anko Aus ihren Ärmeln schossen Schlangen heraus und rasten auf den Mann zu. „Schlangen! Ich hasse Schlangen!“, sagte er und wollte ausweichen. Je eine umwickelte Arme und Beine um ihn festzuhalten und eine weitere wickelte sich um seine Schulter. Sie blickte ihm ins Gesicht, zischte laut um biss zu. „Der wäre erledigt.“, urteilte Anko zufrieden. Die Schlangen drückten ihre Giftzähne tief in den Hals und das Gesicht des Mannes und gaben ihr tödliches Gift ab. Plötzlich lies sie von ihm ab. Irgendwie gelang es dem Mann eine gefesselte Hand zu bewegen und diese Schlange am Kopf zu packen. Er drückte fest zu und von einer auf die andere Sekunde zerquetschte er ihren Kopf. Kuichi stand gerade mal zehn Meter von ihm entfernt und bestaunte ungläubig die Szene. Er hatte gewartet, weil er dachte Anko und ihre Schlangen würden das im Alleingang erledigen, doch genauso wie Kasumis Shuriken-Attacke blieb das Gift wirkungslos. Anko musste subtiler vorgehen. Die Schlangen umwickelten den ganzen Körper des Mannes und begannen zuzudrücken. Jetzt begannen sie ihre Beute langsam zu erwürgen. Für einen Moment war der Mann unbeweglich, Momente später leistete er zunehmend Widerstand und begann sich von den Schlangen zu befreien. Es gelang ihm erneut eine Hand frei zu bekommen und er packte sich wieder den Kopf einer Schlange. „Das gibt es doch nicht ... Wer zum Teufel bist du?!“, brüllte Anko sauer. Der Mann befreite sich von weiteren Schlangen und nachdem er weitere getötet hatte, zog Anko ihre geliebten Schlangen zurück. Ihr weiterer Einsatz wäre sinnlos, oder gar Verschwendung gewesen. Den Gegner lies das kalt. Er holt einen unter seinem Mantel versteckten schwarzen Metallstock raus, den selben wie seine Kollegin besaß, und ging ohne was zu sagen auf Anko zu. Anko hingegen formte Fingerzeichen und rief „Feuerversteck Großer Flammenwurf“, und richtete einen sich fächerförmig ausbreitenden Feuerstrahl auf ihren Gegner. Dieser versuchte geschickt auszuweichen, konnte dennoch nicht verhindern teilweise von den Flammen eingehüllt zu werden. Es gelang ihm dem zu entkommen indem er seinen Mantel kurzfristig als Schutzschild verwendete und warf dann das brennende Kleidungsstück ab, worunter er die selbe Uniform offenbarte wie seine Kameradin. Anko holte ihre Kunais heraus und stürmte vor. Zuerst versuchte sie einen Schlag auf Kopfhöhe, doch der wurde durch den Schlagstock abgewehrt. Sie versuchte weitere Angriffe und ihrem Gegner gelang es diesen ebenfalls abzuwehren. Er schien sich dabei sogar keine allzu große Mühe zu geben. Ferner könnte man denken der Gegner würde nur mit ihr spielen. Er wehrte sich ohne sich allzu sehr zu bewegen und das lies Anko immer wütender werden.. „Anko, lass das! Der provoziert dich ...“, wollte Kuichi sie warnen. „HALT DIE KLAPPE!“, brüllte sie. Anko zog einen zweiten Kunai und schlug zu. Der Mann blockte den Angriff wieder ab, konnte sich aber nicht gegen die viel überraschendere und heftigere Attacke mit dem anderem Kunai wehren. Anko traf seine Hand, in der er den Schlagstock hielt, wodurch er kurzzeitig seine Abwehr und die Kontrolle über die Situation verlor. Sie nutzte das natürlich sofort aus und mit einem schnellen Schritt nach vorne ging sie auf Tuchfühlung und versuchte ihren Gegner zu entwaffnen. Sie parierte den nächsten Schlag und griff nach dem Schlagstock, von dem sie nur die Spitze zu fassen bekam. Was genau der Mann mit dieser simplen Waffen erreichen wollte war ihr nicht klar. Sie besaß keine Klinge und war auch nicht vergiftet. Anko musste sich fragen, welchen genauen Zweck diese Waffe erfüllen sollte. Nur plötzlich jagte ein stechender Schmerz durch Ankos Arm, der sofort auch ihren ganzen Körper befiel. Ihr Arm war auf einen Schlag taub und kaum noch zu bewegen. Anko schrie kurz auf und während sie versuchte zurück zu weichen schlug der Gegner erneut zu und traf sie dieses Mal auf Schulterhöhe genau mittig auf der Brust. Wieder schoss dieser stechender Schmerz durch ihren gesamten Körper, der alles taub werden lies. Kein Muskel konnte mehr gerührt werden, alles schmerzte nur noch. Der Mann lies von ihr ab, sie sackte zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen, während alles um sie herum schwarz wurde. Die Frau sorgte für einiges an Kopfzerbrechen. Sieben Reiter hatte sie ohne Probleme ausgeschaltet. Die restlichen drei Reiter die eben noch einen gemeinsamen Ansturm starten wollten fielen wie von Geisterhand von ihren Pferden und blieben am Boden regungslos liegen. Arashi, Kasumi und Miaki hatten die Frau umzingelt und hielten sie mit gezogen Waffen in Schach. Davor standen die Soldaten, de Rache für ihre gefallen Kameraden wollten. Die Kleidung der feindlichen Kunoichi war inzwischen sehr mit dem Blut ihrer Opfer getränkt, was eine gewisse Scheu erzeugte gegen sie vorzugehen. Als Waffe trug sie weiterhin ihren Schlagstock und jetzt auch ein Schwert, das sie einem Toten abgenommen hatte. Die drei Genin bezweifelten das ihre Gegnerin dagegen große Chancen hatte. Zumal die Soldaten ebenfalls keine einfachen Rekruten waren, sondern Veteranen. Das sah man auch an dem Chakra, das sie in ihre Klingen leiteten, die daraufhin leicht bläulich leuchteten, um ihre Kraft zu verstärken. Der Frau schien das egal zu sein. Sie lies plötzlich das Schwert und den Schlagstock fallen und begann Fingerzeichen zu formen. Kasumi aktivierte sofort ihr Sharingan und machte sich bereit das bevorstehende Ninjutsu zu kopieren. „Was zum ...“, stieß sie plötzlich auf. „Kunst des blutigen Todes!“, rief die Frau und im selben Moment begannen die Soldaten schlagartig tot um zu fallen. Die Köpfe der Soldaten wurden förmlich in Stücke gerissen. Wie ein faules Stück Obst, das man zertrat, zerplatzten sie. Blut und Gehirnmasse verteilte sich auf die Umgebung. Nacheinander fielen die Soldaten in Vierergruppen tot um, bis nur noch ein Soldat übrig war, der für den Moment mutig und vielleicht auch leichtsinnig genug war einen Angriff zu wagen und stach mit seinem Speer stach zu. Die Frau wich mit einem schnellen Schritt zur Seite aus, schnappte sich wieder ihre Waffen und mit einem heftigen Schlages ihres Schlagstocks blockte sie zuerst den Speer ab, machte einen schnellen Schritt nach vorne und stieß ihm das Schwert durch den Hals. Obwohl es der passende Moment zum zuschlagen war verpassten die drei Genin ihn. Zu geschockt waren sie über das soeben erlebte und wichen zurück. „Irgendwas stimmt hier nicht.“, begann Kasumi. „Diese Kunst ... ich weiß nicht was das war ... diese Fingerzeichen ... Ich kann diese Kunst nicht kopieren.“ Miaki und Arashi sahen sich irritiert an. Genau dazu war das Sharingan doch in der Lage. Gegen wen kämpften sie da nur? „Du da! Dunkle Haare und weiße Augen!“, begann die Frau und zeigte auf Arashi. „Ich?“, fragte Arashi verunsichert und verblieb in Angriffsstellung. „Du bist nicht zufällig mit einem Naruto verwandt? Naruto ... Uso ... magi?“ „Woher...“, begann Arashi, bis Kasumi ihn unterbrach. „Nicht antworten!“, rief diese. „Mh.“, murmelte die Frau, die das durchaus als Bestätigung sah. Arashi verstörte das. Er kannte seine Gegnerin nicht, geschweige ihre Stimme. Woher mochte sie aber seinen Vater kennen? Ein plötzlich ertönender, schriller Schrei von Anko lenkte die Gruppe ab und man sah wie sie vor dem Riese zusammenbrach „MOM!!!“, schrie Miaki schockiert auf und machte Anstalten die Gruppe zu verlassen. „Miaki, unterstützte Sensei Kuichi. Ich und Arashi machen hier weiter!“, rief Kasumi. „OK!“, erwiderte Miaki dankbar und verließ die Gruppe. „Arashi, jetzt liegt es an uns.“, ergänzte Kasumi. „Verstanden ... Byakugan!“, rief Arashi und aktivierte sein Bluterbe. Damit erlangte er einen Überblick über das ganze Schlachtfeld, nur was er da vor fand schockierte ihn zutiefest. Sein Blick lies von der Frau ab und er sah hinüber zu dem Mann. Diesen Moment der Blöße nutzte die Frau zum Angriff und stürmte vor. „Arashi!“, schrie Kasumi, als sie merkte das ihr Kamerad nicht bei der Sache war und versuchte die Frau abzufangen, wofür es jedoch zu spät zu sein schien. Arashi bemerkte es seinen Fehler gerade noch rechtzeitig und bevor die Frau ihn mit ihrem Schlagstock treffen konnte erzeugte drei Schattendoppelgänger, von denen der ersten den Angriff der Frau mit seinem Körper abfing, und sich daraufhin auflöste, während Arashi die anderen beiden nutzte, um sich schnell aus der Gefahrenzone zu ziehen und wieder Abstand zu gewinnen. „WO BIST DU MIT DEINEN GEDANKEN?!“, fluchte Kasumi. „Dieser Mann ... SENSEI,VORSICHT! IHR GEGNER IST EINE MENSCHLICHE MARIONETTE ... ODER SO WAS ÄHNLICHES! EIN TEIL IST MENSCHLICH, DER ANDERE EINE MASCHINE!“, rief Arashi. Kuichi entging das natürlich nicht und obwohl er nicht so ganz wusste was er davon halten sollte, so würde er dies bei seinen weiteren Schritten berücksichtigen. Von etwas deratigen hatte er schon mal gehört vor langer Zeit, nur er hielt das für ein simples Gerücht. „Hinweise, was kannst du mir zu der Frau sagen?“, forderte Kasumi. „Ein paar zusätzliche Messer, stählerne Arm- und Beinschienen und anderes mechanisches Spielzeug. Der linke Unterarm ist eine Prothese. Aber keine Waffen ist darin versteckt. Unter ihrer Weste trägt sie eine weitere Schutzkleidung.“, antwortete Arashi, nachdem er ihre Gegnerin schnell mit dem Byakugan abgetastet hatte. „Eine Rüstung?“, fragte Kasumi. „Nein, ein Hemd. Irgendein dichtes Fasergeflecht. Aber irgendwas ist an dieser Frau komisch?“ „Was genau?“ „Ich bin mir nicht sicher ... es ist ... als würde ich irgendein totes Objekt anschauen. Sie kann ihr Chakra unterdrücken.“ „Na sowas ... ein Röntgenblick ... Moment ... du miese, kleine, perverse Drecksau!“, fluchte die Frau und marschierte auf Arashi zu. „Versuch sie zu binden!“, rief Kasumi und Arashi erzeugte sofort weitere Schattendoppelgänger, genau acht an der Zahl. „Ok, Leute, schnappt sie euch!“, rief er und lies seine Schattendoppelgänger vorstürmen, während er selbst zurück blieb. Die Frau griff sich an den Kopf und sagte lapidar: „Angreifer ausschalten.“. Dann duckte sie sich. Die anstürmenden Schattendoppelgänger begannen sich schlagartig aufzulösen, erst die eine Hälfte, dann die andere. „Verdammt!“, fluchte Arashi. Ihm wurde klar das die Frau ein Funkgerät haben musste und das irgendwo weitere Gegner lauerten, doch selbst als er dank seines Byakugans das Blickfeld auf einen Radius von 100 Metern und darüber hinaus ausweitete konnte er niemanden entdecken. Kasumi kümmerte das nur bedingt. Sie hatte sich derweil darauf vorbereitet mit ihrem Sharingan Genjutsu einzusetzen und Arashis Schattendoppelgänger boten ihr dazu die dringend benötigte Zeit. „HEY! ICH BIN DEIN GEGNER, DU SCHLAMPE!“, rief Kasumi, worauf die Frau sofort reagierte und sie ansah. „SCHLAMPE?!“, wiederholte sie aufgebracht. Kasumi war überrascht wie einfach sie deren Aufmerksamkeit gewinnen konnte, geschweige Augenkontakt herstellen konnte. Die Frau hatte nicht mal ansatzweise eine Ahnung zu was das Sharingan fähig war und was sie nun erwartete. Kasumi startete das Genjutsu. Sie wollte die Frau in Panik versetzen, ihr vorgaukeln, das sie von Gegnern umzingelt ist. Nur das klappte nicht. Die Frau zeigte keinerlei Reaktion. Das Genjutsu wirkte nicht. Für die Technik war ein direkter Augenkontakt notwendig, nur Kasumi musste sich fragen ob dieser wirklich hergestellt wurde. Das konnte sie nicht genau erkennen, da die Frau ja die dunkle Schutzbrille trug. Kasumi war fest davon überzeugt gewesen das die Frau sie direkt angesehen hatte. Sie hatte es regelrecht gespürt. Jetzt musste sie feststellen, dass sie sich scheinbar geirrt hatte. Noch während sie darüber grübelte setzte die Frau erneut zum Angriff an und rannte auf Kasumi zu. Diese blieb an Ort und Stelle stehen und versuchte weiterhin ihre Genjutsu anzuwenden, welche allesamt scheiterten. Die Frau musste bewusst den Augenkontakt vermeiden, ansonsten wäre das unmöglich zu schaffen. Bevor die Frau vor Kasumi stand ging Arashi dazwischen und warf sich der Frau mit vollen Körpereinsatz entgegen, womit er sie zu Boden riss. Beide schafften es schnell wieder auf die Beine zu kommen und Arashi ging vor der Frau in Angriffsstellung, wie es bei dem Taijutsu des Hyuga-Clans üblich war. Nur angreifen tat er nicht. „Worauf wartest du?!“, rief Kasumi „Ich ... ich weiß nicht wo ich sie treffen soll!“ „Auf die Keirakukei!“ Kasumi wollte kaum glauben das sie einem Abkömmling des Hyuga-Clans erklären musste wie man Chakra-Bahnen und -punkte im menschlichen Körper angreift. „Ich erkenne sie nicht .... Sie kann sie irgendwie verbergen! Ich kann nicht mal ihr Chakra erkennen!“, rief Arashi sehr zu Kasumis Überraschung und ging anders vor. „Acht Trigramme Leere Handfläche!“ Arashi erzeugte einen unsichtbare Chakrawelle die er auf die Frau schleuderte und für die fühlte es sich an, als würde sie von einem starken Windzug, ja fast schon einem Orkan, getroffen. Sie wurde meterweit zurück geworfen und fiel bei ihrer Landung zu Boden. Noch während sie sich wieder aufrappelte kamen Arashi und Kasumi bereits von beiden Seiten mit gezogenen Waffen auf sie zustürmten. Arashi hielt dabei einen Kunai und Kasumi einen gebogenen Dolch. Allmählich geriet die Frau in Panik und versuchte zurück zu weichen. Das es dafür zu spät war erkannte sie schnell. Beide Konoha-Ninjas bewarfen die Frau während ihres Ansturms unaufhörlich mit Shuriken, was diese kaum beeindruckte. Die Shuriken blieben in der dicken Westen stecken, oder fielen teilweise sogar wieder ab. Nur ein paar wenige Shuriken verursachten tatsächlich Schaden, was sich an einzelnen Schnittwunden und Blut an den Armen bemerkbar machte. Dadurch wurde es offensichtlich das man sie nur mit einem direkten Angriff schnell und sicher töten konnte. Letztendlich wandte sich die Frau Arashi zu, der fast schon vor ihr stand und stach mit ihrem Schlagstock zu. Ein Treffer. Sie erwischte Arashi direkt am Kopf, nur einen Nutzen hatte das nicht, denn Arashi löste sich in einer weißen Rauchwolke auf. Die Frau erkannte das sie auf einen Schattendoppelgänger reingefallen war, als der echte Arashi direkt dahinter durch den Rauch stieß. Die Frau versuchte noch mit dem linken Arm auszuholen, doch dafür war es zu spät. Arashi rammte der Frau das Kunai in die Brust. Kasumi kam gleichzeitig von hinten und rammte der Frau ihr Kunai in den Rücken. Beide hatten direkt auf lebenswichtige Organe gezielt. „Es ist vorbei.“, dachte sich Kasumi im selben Moment. Arashi hingegen murmelte nur kurz „Nein.“ Leider währte die Freude nur kurz, denn die Frau schlug mit ihren anderen Arm zu und schaffte es sogar Arashi einen derartigen Schlag gegen den Kopf zu verpassen, der ihn sofort ausknockte. Dann drehte sie sich schnell um und versuchte Kasumi mit ihrem Schlagstock zu erwischen. Durch das Sharingan war das unmöglich. Kasumi sah jede Bewegung voraus und wich durch mehrere Sprünge schnell nach hinten aus, wobei sie weitere Kunais und Shuriken warf. Ihre Gegnerin duckte sich nur und lies die Angriffe über sich ergehen. Wie zuvor blieb die Wirkung der Wurfgeschosse ausgesprochen begrenzt. Die normale Kleidung und die Schutzweste konnten sie mit Leichtigkeit durchdringen, das darunter liegende Hemd dagegen nicht. Das Gewebe war härter als erwartet und stoppte die Klingen der Waffen. „Das nervt so sehr.“, murmelte die Frau und sah sich um. Kasumi bewertet derweil die Lage. Sie war außerhalb der Reichweite ihrer Gegnerin und in jeder Hinsicht flinker als diese. Trotzdem hatten sie nicht mit aller Kraft gekämpft. Die vorher gegangenen Ereignisse belasteten sie, allem voran als den Soldaten der Eskorte die Köpfe zerplatzen und dessen Bestandteile durch die Luft flogen. Sie hatte offen gesagt Angst und bedingt durch die aktuelle Lage war es ihr im Moment auch nicht möglich fortgeschrittene Jutsu einzusetzen, da Arashi bewusstlos neben der Frau lag. Er könnte ebenfalls Schaden davon tragen. Ansonsten hätte sie mit einem flächendeckenden Feuerversteck längst alles zu Asche verwandelt. Blöderweise war die Frau dennoch im Vorteil. Sollte sie sich Arashis Körper zuwenden, dann war Kasumi gezwungen anzugreifen, um ihren Kameraden zu retten und damit würde sie wieder in Reichweite ihrer Gegnerin kommen. Zumal ihr nicht klar war über welche weiteren eigenartigen Künste, oder Techniken die Frau verfügte, geschweige welche Reichweite diese besaßen. Die Frau hingegen seufzte, schüttelte den Kopf und griff sich dann ans Ohr. „Demobilisiert sie. Fangschuss.“, sagte sie plump. Kasumi schreckte sofort auf. Sie ahnte bereits was die Frau meinte und bereitete sich innerlich auf alle Eventualitäten vor. Noch genau in diesem Moment, als Kasumi das dachte schossen Schmerzen durch ihren Körper. Irgendwas hatte sie am linken Oberarm und Oberschenkel getroffen. Kasumi konnte sich vor Schmerzen mit einem Mal kaum auf den Beinen halten und sackte zusammen. Ein schneller Blick offenbarte ihr das an beiden Stellen blutende Fleischwunden klaffte. Die Wunden waren nicht tief, geschweige lebensbedrohlich, wichtige Adern, oder Arterien wurde glücklicherweise verfehlt, dafür war jetzt ihre Mobilität gravierend eingeschränkt und sie musste zum ersten Mal seit langem dagegen ankämpfen nicht in eine Schockzustand zu verfallen. Kasumi konnte nicht verstehen was für eine Technik die Frau angewandt hatte. Es gab nicht mal Fingerzechen. Und weitere Gegner waren weit und breit auch nicht in Sicht. Es waren viel zu viele Ungereimtheiten, anstatt echter Informationen mit denen Kasumi nichts anfangen konnte. Dem konnte sie kurzerhand keine weitere Beachtung schenken, denn jetzt rannte die Frau auf sie zu. Wie ein verwundetes Tier versuchte Kasumi sich zurück zu ziehen, was bei den Wunden und ihrem derzeitigen Zustand kaum möglich war. In ihrer Verzweiflung warf sie ihre letzten Kunais, die wie die Attacken zuvor, wirkungslos blieben. Bevor die Frau ihr etwas antun konnte warf sich Arashi laut „Kasumi!“ schreiend von hinten auf die Frau und riss sie erneut zu Boden. Dabei zog er ein Kunai und stach blitzschnell zu. Die Frau wehrte sich und konnte den Stich leicht ablenken, sodass er in ihrer Schulter landete und teilweise eindrang. Die Frau schrie laut auf und schlug mit ihrer linken Faust Arashi erneut gegen den Kopf. Der Schlag war mehr als nur heftig. Es reichte aus um sich von Arashi zu befreien und ihn in einem Zug von sich zur Seite zu werfen. Die Frau drehte sich herum und prügelte mehrfach auf Arashi ein, bis der sich kaum noch rührte und eine stark blutende Platzwunde an seinem Kopf zurück blieb. Dann wandte sie sich wieder Kasumi zu und näherte sich ihr. Als die Frau vor Kasumi stand, vergebens versuchte diese sich mit einem Kunai zu wehren, drückte die Frau ihr den Schlagstock auf die Brust. Obwohl dieser Kontakt nur für einen kurzen Moment bestand reichte er aus um stechende Schmerzen durch ihren Körper zu jagen, die sie in dieser Form noch nie zuvor gespürt hatte. Für einen kurzen Moment fühlte es sich an als würden ihre Organe innerlich verbrennen, wie als würde jeder Nerv und jeder Muskel schlagartig verkrampfen. Mit aller Macht kämpfte sie dagegen an das Bewusstsein zu verlieren und das sogar erfolgreich. Dafür war sie nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Ihr nächster Gedanke fiel auf die Frau. Kasumi erkannte sofort in welch lebensbedrohlicher Lage sie sich befand. Sie war ihrem Gegner absolut hilflos ausgeliefert. Nur eigenartigerweise kümmerte das die Frau nicht. Sie lies von ihr ab. „Dieser Mann ... SENSEI,VORSICHT! IHR GEGNER IST EINE MENSCHLICHE MARIONETTE ... ODER SO WAS ÄHNLICHES! EIN TEIL IST MENSCHLICH, DER ANDERE EINE MASCHINE!“, hörte Kuichi Arashi rufen, gleichzeitig, als Miaki neben ihm erschien. „Meine Mutter ...“, begann dieser. „Sie lebt. Sie ist nur bewusstlos. Lass dich davon nicht ablenken. Konzentriere dich auf deinen Gegner.“, ermahnte Kuichi ihn. „In Ordnung.“, erwiderte Miaki und atmete tief durch. Natürlich war ihm dies klar, nur wenn man seine eigene Mutter neben einem Gegner liegen sieht, während man selbst vom Schlimmsten ausgeht, da kann man nicht ruhig bleiben. Der Koloss drehte sich um und sah nach Anko, die neben ihm am Boden lag. Wutentbrannt hielt Miaki sein Wakizahsi quer vor sich und ging in Angriffshaltung. Etwas was seinem Gegner nicht verborgen blieb, genauso wie die Tatsache das er zitterte. „Ruhig, Miaki.“, sprach Kuichi. „Das ... versuche ... ich.“, erwiderte dieser. Der Gegner begann sich auf einmal in Bewegung zu setzen, sehr zu Kuichis und Miakis Überraschung. Er entfernt sich von Anko. Die beiden konnten nicht verstehen wieso ihr Gegner diesen taktischen Vorteil, ihren bewusstlosen Körper, einfach so aufgab. „Ihr Plan, Sensei?“, fragte Miaki. „Normale Waffen sind wirkungslos. Wir brauchen stärkere Künste. Zuerst locken wir ihn weg, dann bring ich deine Mutter in Sicherheit.“, erklärte Kuichi. „Verstanden!“, rief Miaki. Beide rannten in entgegengesetzte Richtung voneinander weg. Dabei warf Miaki mit Kunais und Shuriken nach dem Mann. Natürlich war ihm klar das dies wirkungslos war, denn es sollte nur als Ablenkung dienen. Zusätzlich warf er dem Mann einen ganzen Beutel voller Makibishi, stählerne Krähenfüße, vor die Füße. Anstatt stehen zu bleiben lief sein Gegner einfach weiter. Das er in sie trat störte ihn nicht. Er blieb nicht mal in ihnen hängen, sondern trat sie einfach platt. Miaki schlussfolgerte das sein Körper ausgesprochen schwer und schwerfällig sein musste, was seine Agilität mit Sicherheit einschränkte. Miaki nutzte die Erkenntnisse und ging in die Offensive. Er stürmte auf den Mann zu und griff diesen mit seinem Wakizashi an. Sein Gegner konnte den Angriff mit seinem Schlagstock parieren und versuchte zurück zu schlagen. Miaki selbst war längst ausgewichen und sprang zurück. Dabei warf er weitere Shuriken, mit denen er dieses Mal auf das Gesicht des Mannes zielte. Der hob seinen Arm und wehrte so den Angriff ab. Wie bei jedem anderem Menschen blieb der Kopf auch hier die Schwachstelle. Miaki lockte den Mann weiter von Kuichi weg und im passenden Moment ergriff er die Chance für einen weiteren Gegenangriff. Miaki formte mehrere Fingerzeichen und rief „Giftnebel“. Aus seinem Mund schoss ein lilafarbener Nebel, mit dem er seinen Gegner vollständig und flächendeckend einhüllte. Er selbst war sich nicht sicher, ob es wirken würde, aber wenn ihr Gegner wirklich menschlich war, wenn auch nur teilweise, dann bräuchte er wie jedes andere Lebewesen Sauerstoff zum atmend. Dann würde der Giftnebel sein Todesurteil bedeutete. Als Miaki ein Husten vernahm wusste er das sein Plan aufgegangen war. Zumindest dachte er das für den Moment. Es war durchaus eine Überraschung, als der Mann aus der giftigen Wolke kaum und dabei lediglich mit der Hand herumfuchtelte, um die „Sichtbehinderung“ zu vertreiben. Als etwas anderes sah er den Nebel dabei nicht. Miakis Plan hatte zwar nicht geklappt, dafür hatte er Kuichi genug Zeit gegeben seine Mutter in Sicherheit zu bringen und der konnte jetzt wieder in den Kampf eingreifen. Als erstes warf er von hinten einen Kunai mit angehefteter Briefbombe von hinten auf den Mann. Obwohl er sich ganz klar in dessen toten Winkel befand schaffte es sein Gegner dem durch eine schnelle Drehung auszuweichen. Der Kunai flog an ihm vorbei, landete mehrere Meter hinter ihm im Boden und explodierte dort ohne Schaden anzurichten. Nicht mal die Druckwelle beeindruckte ihn. Kuichi beobachtete die Bewegungen seines Gegners in diesem Zeitraum genau, allem voran interessierte ihn dabei die mögliche Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeit. Zudem musste der man über eine Fähigkeit ähnlich des Byakugans verfügen, ansonsten hätte er seinen Angriff unmöglich sehen können. Mit diesem Wissen führte Kuichi seinen nächsten Angriff durch und holte fünf Kunais heraus, an denen allesamt Briefbomben hingen. Den ersten warf er direkt in Richtung des Mannes, die restlichen eine halbe Sekunde später um ihn herum. Sein Gegner würde es mit Sicherheit schaffen dem ersten Geschoss auszuweichen, nur um dann von einem der anderen getroffen zu werden, egal ob er nach links, oder rechts ausweicht. Wie erwartet wich der Mann dem ersten Kunai durch eine Drehung zur Seite aus und bewegte sich dabei in die Bahn eines der anderen Kunais. Nur mit dem was folgte hatte Kuichi nicht gerechnet. Sein Gegner griff mit zwei Fingern nach dem ersten, an ihm vorbei fliegenden Kunai, der sich eigentlich jetzt in dessen toten Winkel befand, vorausgesetzt er hat überhaupt einen, schnappte sich dessen Spitze und warf den Kunai nach der Ausweichdrehung zurück Richtung Kuichi. Das schaffte er auch mit dem zweiten Kunai in dessen Bahn er sich eben noch bewegt hatte. Er schnappte sich dessen Spitze mit Daumen und Zeigefinger und schleuderte in zurück. Kuichi hatte sich verkalkuliert. Sein Gegner war weitaus flinker als erwartet, von seinem Reaktionsvermögen ganz zu schweigen. Wahrscheinlich hatte er dies sogar bis jetzt geschickt versteckt. Nun musste sich Kuichi um sein eigenes Wohl kümmern. Immerhin hatte sein Gegner die Kunais samt Fracht auf ihn zurück geworfen und das sogar stärker als er selbst. . Eigenartigerweise flogen die Kunais links und rechts ganz knapp an ihm vorbei und landeten wenige Meter hinter ihm im Boden. Kuichi versuchte noch weg zu springen, da explodierten bereits die Briefbomben. Die Druckwelle erfasste ihn, warf ihn nach vorne und ließ ihn unkontrolliert zu Boden knallen, wo er sich mehrfach überschlug. Sofort versuchte Kuichi die Orientierung wiederzufinden, was leichter gesagt als getan war. Die Explosionen hatten ihn sehr mitgenommen, wenn auch nur leicht verletzt mit Wunden durch Verbrennungen und Splittern. Kaum war er wieder halbwegs bei Sinnen erkannte er das der Koloss schon direkt vor ihm stand. Er packte mit einer Hand am Hals und war dabei mit seinen Schlagstock zuzuschlagen. Bevor er Kuichi treffen konnte schaffte es dieser die Waffe kurz vor seinem Körper festzuhalten. Dabei fiel ihm ein blaues Leuchten und ein knisterndes Geräusch auf, das für einen winzigen Augenblick an der Sitze des Schlagstocks auf blitzte. Sofort war es Kuichi klar. Kein Wunder das sie Anko und die anderen so schnell ausschalten konnten. In ihren Schlagstöcken waren starke Elektroschocker verbaut mit denen sie ihre Opfer lähmten und ausschalteten. Wäre ihnen das früher klar gewesen hätten sie den Nahkampf komplett vermieden und wären auf Distanz geblieben. Nur was dann? Wären sie dann genauso gestorben wie die Soldaten? Nun begann der Mann mit seiner Hand an Kuichis Hals zuzudrücken. Dabei versuchte er nicht einfach ihn nur zu erwürgen, sondern drückte gezielt auf die Halsschlagadern und unterbrach damit die Blutzufuhr zum Gehirn. Das war um ein vielfaches effektiver. Kuichi war klar das er jeden Moment das Bewusstsein verlieren könnte und handelte. Mit letzter Kraft zog er mit seiner freuen Hand ein Kunai aus seiner Tasche und rammte es seinem Gegner von unten in den Hals. Er traf, nur den Riesen lies das kalt. Die Klinge selbst schaffte es nicht mal richtig einzudringen. Gegen was für einen Gegner kämpften sie da nur? Bevor er einen weiteren Gedanken daran verlieren konnte verlor er das Bewusstsein und dem Mann lies ihn los. Bevor er jedoch selbst zu Boden fiel traf ihn sein Gegner mit einem lähmenden Stromschlag. Es war diesem nicht verborgen geblieben das Kuichi seinen eintretende Bewusstlosigkeit nur vorgetäuscht hatte und in jenem Moment Fingerzeichen formte, als man ihn los ließ. Damit war war auch er ausgeschaltet. Dann drehte sich der Mann und sah sich um. Immerhin fehlte das noch ein Ninja. Kaum sah er hinter sich stand Miaki bereits direkt hinter ihm. Miakis rechter Arm zeigte auf den Gegner in dessen Hand sich hochkonzentriertes Chakra in elektrischen Entladungen manifestierte. Mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit jagte Miaki seinem Gegner mit einer geballten Ladung des Chidoris entgegen. Dieser registrierte zunächst kaum was da auf ihn zu kam und als es ihm endlich klar wurde war es fast schon zu spät. Mit bloßen Händen versuchte er den Angriff abzublocken. Ein Fehler. Als der Mann Miaki seinen Arm entgegen streckte trafen die beiden aufeinander und Miaki entfesselte die Macht des Chidoris. Er zerfetzte den Arm seines Gegners völlig, einschließlich der Schulter. Ein letztes, verzweifeltes Ausweichmanöver verhinderte gerade so das sich Miakis Angriff durch dessen Oberkörper bohrte Der Man stieß einen stumpfen Schrei aus und brach zusammen. Schwer atmend stand Miaki auf und sah nach seinem regungslos daliegenden Gegner. Obwohl sein Angriff ihn schwer verletzt hatte und einige Gliedmaßen abgetrennt hatte, wirkte es wie als wäre sein Angriff gerade mal als Streifschuss durchgegangen. Glücklicherweise reichte es um diesen Gegner völlig auszuschalten. Er schien nicht mal mehr zu atmen. Um absolut sicher zu gehen nahm Miaki sein Wakizashi und führte in einer blitzschnellen Bewegung ein Stich ins Herz durch. Statt in den Körper einzudringen ertönte einzig und allen ein stählernes Klirren. Miaki wunderte sich welche Art von Rüstung sein Gegner tragen musste. Für einen schweren Plattenpanzer war er definitiv zu agil. Daran verlor Miaki vorläufig keinen weiteren Geganken, sondern wandte sich der verbliebenen Frau zu, die sich ihm näherte. Mit Entsetzen musste er feststellen das es der Frau gelungen war Arashi und Kasumi auszuschalten, wobei letztere gerade so noch bei Bewusstsein zu sein schien. Miaki selbst musste zugeben das ihm die Frau mehr als unheimlich war. Allem voran wegen ihren eigenartigen Fähigkeiten. Im Gegenzug hatte er erkannt das man diese Gegner am ehsten mit schnellen, präzisen Angriffen mit großer Kraft erledigen konnte und stürmte schlagartig auf die Frau zu. Die blieb vor Schreck abrupt stehen, als sie sah wie Miaki auf sie zu rannte. Jetzt wurde es eng. Panisch griff die Frau an ihren Gürtel und holte mehrere schlanke, zylinderförmige Objekte hervor, die sie in Miakis Richtung warf, welche dieser Augenscheinlich als Rauchgranaten, oder gar Blendgranaten identifizierte. Sofort wich er aus und bedeckte teilweise seine Augen, während er weiter vorstürmte. Er sollte Recht behalten. Was folgte war ein Lichtblitz und ein lautstarker Knall, ähnlich einer Explosion, der jedoch die Druckwelle und Splitterwirkung fehlte. Die Granate entpuppte sich als fortschrittliche Blendgranate, die ihre Ziele mit starker Licht- und Lärmentwicklung betäubt. Ersters hatte Miaki erwartet, wenn auch schwächer, letzteres hingegen traf ihn völlig unvorbereitet. Als die Granate knapp hinter ihm detonierte war sein Seh- und Hörvermögen schlagartig beeinträchtigt und er verlor für einen Moment die Orientierung, was ihn beinahe stolpern lies. Für die Frau reichte das mehr als aus um Miaki auszubremsen und ihn mit ihren verbliebenen Blendgranaten einzudecken, die um ihn herum hoch gingen. Das warf ihn komplett aus der Bahn. Geblendet und orientierungslos versuchte Miaki wieder auf die Beine zu kommen. Dabei gewann er nur langsam das Augenlicht zurück und das erste was er sah war die Frau, wie sie auf ihn zu rannte und nach ihm trat. Bevor sie ihn am Kopf traf wich er zurück und der Fuß verfehlte seinen Kopf. Das bot Miaki die Chance für einen sofortigen Konter. Er zog ein Kunai und stieß es der Frau so tief es nur ging von unten durch die Sohle ihres Stiefels in den Fuß. Was folgte war ein schriller, ja geradezu markerschütternder Schrei. Die Frau schrie sich vor Schmerzen die Seele aus dem Leib, warf sich zu Boden und wandte sich hin und her, während der Kunai in ihrem Fuß steckte. Noch benommen und mit Mühe stand Miaki auf suchte sein Wakizashi, das er ein paar Meter neben sich fand. Er nahm es auf, ging auf die Frau zu, die noch immer vor Schmerzen schrie, nur mittlerweile den Kunai entfernen konnte, und erhob die Klinge über seinen Kopf, bereit zuzuschlagen. Bevor er dazu kamen ertönte ein lauter Knall, während gleichzeitig ein Ruck durch das Schwert ging, welcher Miaki dieses beinahe aus der Hand gerissen hätte. Irritiert sah Miaki sein kurzes Katana an und musste feststellen das er nur noch den Griff in den Händen hielt. Die Klinge fehlte. Die landete knapp neben ihm im Boden, wo sie stecken blieb Irgendetwas hatte sie regelrecht abgesprengt. Miaki verstand die Welt nicht mehr. Er verstand nicht mal was gerade eben passiert war. Es war kein Feind in der Nähe, kein Jutsu wurde angewandt, er hatte es nicht mal kommen sehen. Er starrte einfach den Schwertgriff an, den er in seinen Händen hielt. Unbewusst gab er sich dabei mehr als nur einen Moment der Blöße, den die Frau ausnutzte um sich selbst zusammenzureißen, ihren Schlagstock zu greifen und mit dem Elektroschocker voran Miaki gegen das Bein zu schlagen. Nun war es Miaki der vor Schmerzen aufschrie und vor der Frau zusammenbrach. Zuguterletzt, als die sich die beiden nun gegenüber lagen, drückte ihm die Frau den Schlagstock zwischen Schulter und Kopf an den Hals und schaltete ihn mit dem nachfolgenden Elektroschock komplett aus. Der plötzlich ertönende schrille Schrei dar Frau war für Kasumi kaum zu überhören. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen wie es Miaki gelang zuerst den Riesen und dann die Frau auszuschalten. Sie selbst war derweil dabei sich um ihre Verletzungen zu kümmern, die nur dann lebensbedrohlich werden konnten, wenn sie unbehandelt bliebe. Sie wurde zwar nie offiziell als Medizin-Ninja ausgebildet, dafür erhielt sie von ihrer Mutter ein umfangreiches Training im Bereich der medizinischen Ninjutsus. Den Ratschlag sich in Kämpfen zurückzuhalten hat sie allerdings nie wirklich wahrgenommen. Kasumi legte eine Hand, die von einer schwachen, grünlichen Aura umhüllt wurde, auf die Wunde an ihrem Arm und begann die Zellregeneration und Wundheilung mithilfe von Chakra zu beschleunigen. Ihr oberstes Anliegen war es dabei die Blutungen zu stoppen. Nachdem das erledigt war wiederholte sie den Vorgang bei der Wunde am Bein. Das war leichter gesagt als getan. Ihr ganzer Körper fühlte sich weiterhin taub an. Jede Bewegung war schmerzhaft und schwerfällig. Selbst das Schmieden von Chakra wurde zur Qual. Kasumi hatte keine Wahl als die Zähne zusammenzubeißen und wenigstens das Nötige zu schaffen. Es war ein stählernes Scheppern, das sie aufblicken lies und erst als sie einen stumpfen Schrei von Miaki wahrnahm blickte sie langsam in dessen Richtung. Ihr fiel auf das das Geschrei der Frau allmählich nachgelassen hatte und einem weinerlichen Winseln mit gelegentlichem Fluchen gewichen war. Es wurde schnell klar das Miaki unterlegen war. Gerade die Unsicherheit über seinen Zustand besorgte Kasumi ungemein, sowie der Zustand all ihrer Kameraden. Sie sah wie die Frau aufstand, in ihre Richtung humpelte und gleichzeitig mit verweinter Stimme einen mehr als nur merkwürdigen Monolog führte. „Fuck … dafür zahlt ihr mir nicht genug … warum machen wir das überhaupt … das nächste Mal … machen wir das auf meine Art und Weise … das nächste Mal … brennen wir einfach … alles in einem Umkreis von einer Meile nieder … Overkill … nur um sicher zu gehen … ja, ich weiß das ihr eine eindeutige Identifizierung wollt … nein, ich hab das beschissene Schmerzmittel zu spät geschluckt … das fängt erst jetzt an zu wirken … und der Penner hat ab!!!“ Kasumi merkte schnell das die Frau irgendwo versteckt unter ihrer Kleidung ein Funkgerät tragen musste und damit mit ihren Verbündeten irgendwo in der Nähe kommunizieren musste. Wo genau die sich jedoch verstecken mochten konnte sie sich nicht ausmalen. Jedenfalls nicht in ihrer direkten Umgebung, denn Arashi hatte das Gelände ja mit seinem Buyakugan ausgespäht. Auf den letzten Satz hin drehte sich Kasumi um und musste schmunzeln. Die Sänfte des Fürsten hatte bereits einen erheblichen Vorsprung und war damit für die verletzte Frau kaum noch einzuholen. Die Sänftenträger rannten was das Zeug hielt. Dafür musste sich Kasumi nun Sorgen um ihre eigenes Wohlergehen machen. „DAS IST DOCH ALLES SCHEISSE!!!“, fluchte die Frau und griff sich an den Kopf. „Den krieg ich nicht mehr … das könnte ihr vergessen … Ich hab darauf keinen Bock mehr … Schaltet sie aus! Die ganze Truppe! Ich schneide ihm einfach persönlich den Kopf ab. Dann hab ihr was zum identifizieren … was zum?!“ Kasumi und die Frau vernahmen ein eigenartiges Blubbern in ihrer unmittelbaren Nähe und sahen sich danach um. Sie mussten feststellen, dass die Geräuschen Arashi kamen. Genauer gesagt von dessen bewusstlosen Körper. Dieser war von einer pulsierenden, rötlichen Aura aus reinem Chakra umgeben war. Kasumi hatte keine Ahnung was hier soeben geschah und die Frau schon gar nicht. Das Schauspiel hielt wenige Sekunden an und verschwand genauso schnell, wie es gekommen war. Auffallend war das die Platzwunde, sowie das ausgetretene Blut an seinem Kopf spurlos verschwunden waren. Kasumi und die Frau standen weiterhin regungslos da und starrten auf Arashi. Keiner der beiden wusste was sie jetzt machen sollten. Es war die Frau, die zuerst reagierte. Sie schien zu zucken, griff sich ans Ohr und blickte dann in Richtung der Sänfte. Kasumi tat es ihr gleich. Sie sah wie die Sänfte mit einem Mal zu Boden fiel und die Träger auf die gleiche blutige Art und Weise starben, wie auch die Soldaten zuvor. Klar erkennbar war der Fürst, wie er aus seiner umgekippten Sänfte krabbelte und zu Fuß zu fliehen versuchte. Bei seiner korpulenten Figur äußerst problematisch. Im nächsten Moment wurde er Kopf förmlich in zwei Teile gerissen. Mit einem Blutschwall löste sich sein Kopf vom Hals und flog durch die Luft. Sein Körper brach augenblicklich zusammen und der Kopf landete daneben im Dreck. Kasumi kniff die Augen zusammen und lies den Kopf hängen. Damit war ihre Mission endgültig gescheitert. Ein Desaster. Und es war noch lange nicht vorbei. Kasumi merkte wie die Frau auf sie zukam. Vergebens versuchte sie sich zu überlegen wie sie sich wehren könnte. Für einen passenden Konter fehlte ihr die Kraft. Sogar einfach Ninjutsus wurden zur Herausforderung, da es ihr an Zeit mangelte schnell genug ausreichende Mengen an Chakra zu schmieden. Genauso kleiner Mengen. Und Vitaminpillen trug sie erst gar nicht bei sich. In ihrer Verzweiflung warf Kasumi einige Shuriken auf die sich nähernde Gegnerin, die allesamt ihr Ziel verfehlten. Ihrem größtenteils tauben Körper fehlte es weiterhin an Kraft und darunter litt die Zielgenauigkeit erheblich. Damit nahm die Frau Anlauf und hielt direkt auf Kasumi zu. Die mobilisierte ihre letzten Kräfte um aufzustehen und ging mit einem Kunai bewaffnet in Abwehrhaltung. Damit schlug sie zu, als die Frau fast vor ihr stand. Für die wiederum war es ein leichtes die geschwächte Kunoichi zu überwältigen. Mit der rechten Hand schnappte sie sich Kasumis Hand, in der sie den Kunai hielt und schlug gleichzeitig mit dem linken, mechanischen Arm zu. Kasumi bekam einen direkten Treffer gegen den Kopf ab. Ihr wurde augenblicklich schwarz vor Augen. Kapitel 5: Unerwartetes Wiedersehen ----------------------------------- Naruto, Hinata, Sasuke und Yuriko erreichten ihr Ziel an der Grenze zum Klangreich nach zwei Tagen. Das Überschreiten der Grenze zwischen den beiden Reichen gestaltete sich als absolut problemlos. Yuriko brauchte nur ein paar ein paar nette Worte und selbstverständlich ein kleines Bündel Geldscheine und jegliche Einreiseformalitäten waren erledigt. Sasuke schlug ursprünglich vor sie sollten sich am Grenzübergang vorbei schleichen, am besten noch durch einen Fluss, um ihre Spuren zu verwischen, doch dem widersprach Yuriko. Ihr war das viel zu auffällig und als eingesetzte Teamleiterin setzte sie sich durch. Naruto und Co. gingen davon aus der Umweg Yuriko einfach zu nass gewesen wäre, womit sie durchaus recht hatten. Das ungewöhnliche Vorgehen war zwar etwas verstörend, jedoch führte es letztendlich zum Erfolg. Allem voran weil Korruption hier, als auch anderswo weit verbreitet war und zum Alltag gehörte und weil viele Grenzposten sehr oft unterbezahlt waren. Das endgültige Ziel, eine kleine Ortschaft, lag nur wenige Kilometer hinter der Grenze, welche sie bereits kurze Zeit nach Eintritt der Abenddämmerung erreichten. Eigentlich war der Begriff Ortschaft schon übertrieben, da es lediglich eine kleine Bergbausiedlung nahe eines Flusses war, die sich aus einfachen Hütten, einer größeren Bar und einigen anderen Gebäuden und Lagern zusammensetzte. „Und du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Naruto „Natürlich. Wir treffen uns mit meiner Kontaktperson in der Bar. Lasst euch von dem Aussehen der Siedlung nicht täuschen. Die Bar dort ist ein regelrechter Treffpunkt für allerhand besondere Leute.“ „Besondere Leute?“, fragte Hinata irritiert. „Ihr werdet sehen was ich damit meine, sobald wir da sind. Auf geht’s!“, rief Yuriko euphorisch und ging vor. Naruto und die anderen schauten sich gegenseitig an, zuckten mit den Schultern und trotteten hinterher. Zuerst passierten sie den Fluss über eine Brücke, dann ging es ein paar Hundert Meter durch eine dunkle, schlammige Kraterlandschaft. „Die haben die Umwelt ganz schön zu Grunde gerichtet.“, meinte Hinata mit Blick auf das Abbaugebiet „Das war nicht nur der Bergbau.“, merkte Sasuke an. „Wie?“ „Der Bergbau ist dafür nicht verantwortlich. Schau mal. Die Krater bilden eine weitestgehend durchgängige Linie. Wodurch kann so was noch verursacht werden?“ Hinata musste kurz nachdenken, dann fiel es ihr ein. Die Krater zogen sich auf einer geraden, fast zwei Kilometer langen Strecke knapp an der Bergbausiedlung vorbei und das eigentliche Bergbaugebiet hatte sich nur darin niedergelassen. Mit großen Augen sah Hinata Sasuke an, als es ihr einfiel. Sasuke nickte nur und man betrachtete traurig die triste Umgebung, die einst Ziel eines Flächenbombardements wurde. Nicht überall hatte, oder konnte man die Folgen des ersten, wahren Weltkrieges beseitigen und wenn man so ein altes „Relikt“ fand, dann konnte man schnell nostalgisch werden, an längst vergangene Ereignisse, oder verlorene Freunde und Kameraden denken, oder in Gedanken an die guten, alten Zeiten schwelgen. Tatsächlich befand sich die Welt wieder im selben chaotischen Zustand wie vor 16 Jahren. Man hatte viel dafür getan das Geschehene einfach zu verstecken und zu vergessen, doch man entdeckt immer wieder etwas von der „unschönen“ Vergangenheit, die diese Welt erleben musste. Die vier versuchten nicht allzu sehr darüber nachzudenken und trotteten weiter Yuriko hinterher, bis sie die Siedlung erreichten, die nur durch einige Laternen und Lampen erhellt wurde, während man leise einen kleinen Generator tuckern hörte. Die Siedlung war kaum mehr als ein verdreckter Slum, in dem die Einwohner ihren armseligen Leben nachgingen und dahin vegetierten. Freiwillig würde hier keiner gerne leben. Die fünf Ninjas gingen mit vorsichtigen Schritten durch die engen Gassen und stets ein wachsames Auge auf die Gestalten, die sich herum trieben. Es war schnell klar das sich hinter dieser Siedlung mehr versteckte, als ihr erster Eindruck es vermuten ließ. Während tagsüber Eisen geschürft und weiterverarbeitet wurde, trieben ging man hier nachts ganz anderen Geschäften nach, von denen die Einwohner kaum etwas wissen wollten. „So, da sind wir.“, sagte Yuriko, als sie vor der Bar standen. „Da müssen wir rein?“, fragte Sakura.“ „Aber sicher.“ „DU VERDAMMTER HURENSOHN …!“, schrie einer in der Bar herum. Überrascht sahen Naruto und die anderen hoch. Aus dem inneren der Bar konnte man ganz klar eine kleinere Schlägerei hören und vor einem der Fenster sah man zwei Schatten, die hin und her wankten. Einer der Schatten wurde allmählich größer und im nächsten Moment wurde eine Person durch das Fenster geworfen, die vor ihren Füßen im Dreck landete. Die fünf sahen sich zuerst die sich vor Schmerzen am Boden windende Person an, dann blickten sie zum kaputten Fenster. „BEI MIR BETRÜGT KEINER BEIM KARTENSPIELEN, AUSSER ICH SELBST … LASS DIR DAS EINE LEHRE SEIN!“, schnauzte ein bulliger Muskelprotz auf der anderen Seite des kaputten Fensters und spukte auf den Boden. „Irgendwelche besonderen Tipps?“, fragten die vier und sahen Yuriko an. „Mh … mal überlegen … verhaltet euch unauffällig, aber nicht zu sehr, sonst wird man euch als Beute wahrnehmen. Solltet ihr euch zur sehr als … Raubtier präsentieren, dann wird euch früher, oder später jemand als Konkurrenz ansehen und das kann auch unschön enden.“, empfahl Yuriko. „Das ist nicht sehr hilfreich! Da wurde eben jemand aus dem Fenster geworfen! Hast du vielleicht sonst noch so tolle Hinweise?!“, stieß Sasuke zynisch aus. „Stell dich nicht an wie ein Baby. Los, kommt!“, erwiderte Yuriko sichtlich unbeeindruckt und betrat die Bar. „Weiß Minato eigentlich wie die arbeitet?“, wandte sich Hinata an Naruto. „Bestimmt, aber ich glaube es ist ihm egal, da sie Ergebnisse liefert.“, erwiderte Naruto. Zögerlich folgen die vier Yuriko in die Bar und sahen sich um. Die Bar war ein dunkler, stickiger, muffig riechender Ort, in dem allerhand geheimnisvoller und zugleich gefährlicher Typen aufhielten, die rauchten, tranken und sich mit Glücks- und Kartenspielen die Zeit vertrieben. Vorsichtig sahen sich die vier um, bis sie Yuriko an der Theke stehen sahen. Dicht gedrängt schlossen sie auf und gesellten sich zu ihrer Teamleiterin, die gerade anfing sich mit dem größeren der beiden Barkeeper zu unterhalten. „Hey, Keyaki, du alter Sack. Wie geht’s?“, fragte Yuriko mit aufgeweckt freundlicher Stimme. „Mh … Yuriko? … Yuriko, das glaub ich ja nicht. Lange nicht gesehen. Was machst du denn hier?“, sagte der Barkeeper überraschend erfreut. „Du kennst mich doch. Nur das übliche.“ „Ja, ja, das hätte ich mir denken können … gehören diese Milchgesichter da auch zu dir?“ Yuriko sah kurz zu Naruto und den anderen und schmunzelte. „Ist das so offensichtlich?“ „Naja … So junges Frischfleisch verirrt sich selten hier her.“ „Das sind meine … Aufpasser. Die denken neuerdings ich kriege meine Arbeit nicht mehr alleine hin.“, witzelte Yuriko. „Schlimm heutzutage.“, erwiderte der Barkeeper und wischte ein großes Bierglas aus. „Ihr … kennt euch?“, fragte Naruto. „Sagen wir es mal so … wir sind alte Bekannte.“, erklärte der Barkeeper. „Geschäftspartner wäre die korrekte Bezeichnung für unsere Beziehung.“, korrigierte Yuriko. „Das trifft auf nahezu alle Anwesenden hier zu … bezeichnen wir es mehr als gute Freundschaft von der jeder etwa hat. „Oh, die Schlawiner.“, grinste Yuriko und griff unter ihren Mantel, wo sie einen Bündel Geldscheine hervor holte und auf den Tresen legte. Die kleinere Barkeeper nahm das Geld und lies es sofort in einer Schatulle unter der Theke verschwinden. Es war nur eine kleine Gebühr für diesen Marktplatz, auf dem mit der brisantesten und zugleich wichtigsten Ware der gesamten Welt gehandelt wurde – Informationen. Hier konnte man Geheimnisse und Informationen aus allen Teilen der Welt erwerben, egal wie unnötig, oder prekär, ja sogar aus den Ninja-Dörfern selbst, vorausgesetzt der Preis stimmt. Nachts wandelte sich die kleine Bergbausiedlung zu einem Umschlagplatz für Informationen, wobei in einer Nacht mehr Geld umgesetzt wurde als in einer Woche durch den Bergbau, der ohnehin sehr schleppend lief. Wahrscheinlich war das sogar nur Tarnung. Yuriko sah sich etwas um und blieb dann mit ihren Augen an einer dunklen Ecke mit einem kleinen Tisch und einer kaum erkennbaren Person hängen. „Ab jetzt hab ich zu tun … und zwar alleine. Ihr bleibt hier, rührt euch nicht vom Fleck und das wichtigste … verhaltet euch ja ruhig.“, sagte Yuriko ernst und verschwand dann. „Schöner Mist. Und was jetzt?“, murmelte Sakura. „Wie sie schon sagte: Ruhig verhalten.“, erwiderte Naruto. „Könnte schwer werden. Pass auf, Sakura. Du bekommst Besuch.“, warnte Hinata. „Was? Von wem?“, stieß diese leise aus und wollte sich umsehen, Da fiel bereits ein Betrunkener neben ihr gegen die Theke und konnte sich gerade so festhalte. Dem Geruch nach zu urteilen hat der bereits das eine, oder andere alkoholische Getränk zu viel intus. Dann begann er irgendwas zu lallen. „Bitte was?“, fragte der Barkeeper. „Wich … dat … pop … blah!“, lallte der Betrunkene weiter vor sich herum. „Irgendwie verstehe ich immer noch nichts. Versuchen Sie es nochmal.“ Natürlich hatte Keyaki schon jahrelange Erfahrung als Barkeeper und verstand es sofort wenn selbst ein betrunkener Kunde noch ein Bier wollte. Nur dieses Mal schien er es nicht zu verstehen. Dem war natürlich nicht so. Gelegentlich erlaubte er sich mit den Betrunkenen einen Spaß, da die meisten dann schon dermaßen zu waren das sie selbst nicht mehr wussten was sie eigentlich wollten. Da reichte es völlig aus wenn Keyaki ihnen ein neues Bier hinstellte, oder sonst ein alkoholisches Getränk das er gerade zur Hand hatte. Der Betrunkene lies den Kopf hängen und erblickte nach kurzem Zögern Sakura neben sich, die er sofort mit seinen Augen abtastete. Sakura bemerkte die Blicke des Betrunkenen und machte den Fehler für einen kurzen Moment zu ihm rüber zu blinseln, was dieser als eine Art Aufforderung wahrnahm. Er grölte einmal, holte mit der flachen Hand aus und klatschte Sakura auf den Hintern. Die stand auf einmal vollkommen steif und mit weit aufgerissenen Augen da. Unterdessen setzte sich Yuriko zu ihrer Kontaktperson an den Tisch „Schön dich wieder zu sehen, Katso.“, sagte sie. „Die Freude ist ganz meinerseits, mein Kind.“, antwortete der fast 60 Jahre alte Greis. Natürlich waren die beiden nicht miteinander verwandt, oder ähnliches, sondern kannten sich einfach nur seit geraumer Zeit. Sie traf ihn zufällig vor etlichen Jahren als Gegner während einer Mission und nach einem kurzen, aber schlagkräftigen „Meinungsaustausch“, der jedoch Unentschieden ausging, bauten sie schnell eine florierende Geschäftsbeziehung auf. „Wie ich sehe hast du dir eine kleine Privatarmee zugelegt. Ist es heutzutage schon so unsicher das eine einfache Frau nicht mehr ungeschützt vor die Tür gehen kann?“, witzelte Katso. „Lass das. Du weißt genau wie sehr ich das hasse … Man hat mir die Deppen als Eskorte aufgezwungen, damit auch ja nichts passiert. Dabei brauche ich die gar nicht.“, beschwerte sich Yuriko. „Stimmt. Ich weiß das. Was mich wundert ist das du deswegen noch keinen Ärger bekommen hast.“ „Weswegen?“ „HA! Du leugnest es noch immer!“ „Was?! „Das du Spaß am Töten hast.“ „Hmpf!“, stieß Yuriko sauer auf und drehte sich beleidigt weg. „Ich habe kein Spaß am Töten … ich bin nur der Meinung das so manche Bedrohungen für das Dorf auf möglichst … nachhaltige Art und Weise geschützt werden muss.“ Katso grinste und nahm einen Schluck. Er wusste das Yuriko Kritik gar nicht vertrug, vor allem nicht Kritik dieser Art. Er selbst machte sich manchmal einen Spass daraus sie damit aufzuziehen, nur das brachte dann das Problem mit das die sonst so knallharte Kunoichi wie ein kleines Mädchen schmollte. „Gut … lassen wir das und wenden uns dem Geschäftlichen zu.“, sagte Katso, um die Situation zu beruhigen. „Endlich!“ Man hörte förmlich heraus, wie sie sich darüber freute. Yuriko gab Katso den Sack, den dieser nur zögerlich entgegen nahm. „Stimmt was nicht?“, fragte sie. „Du kommst so oft hier her, nur das ändert sich nie … Warum hast du keinen chicken Aktenkoffer genommen statt diesem alten Leinensack.“ Yuriko sah kurz zu ihrer „Eskorte“ und sagte dann flopsig: „Alles Tarnung.“ Ohne sich den Inhalt genauer anzusehen steckte Yurikos Kontaktmann den Sack ein. „Mich verwundert es immer wieder das du nie nachzählst.“, merkte sie an. „Das brauche ich nicht. Das Nachzählen hatte ich am Anfang unserer Beziehung gemacht. Inzwischen weiß ich, dass ich dir vertrauen kann. Immerhin hast du mich ja noch nie betrogen.“ Yuriko schaute ihn verstohlen an. „Es könnte auch daran liegen das jeder, der dich je hintergangen hat, oder es zumindest versucht hat, auf höchst mysteriöse Weise aus dem Leben geschieden ist.“ „Es waren alles natürliche Tode.“ „Und der eine Selbstmord?“ „Welchen? Es gab viele.“ „Überleg mal. Mehrfach selbst in den Rücken geschossen und dann von einer Brücke in einen reisenden Fluss gesprungen …“ „Ich habe es schon kapiert …“ „Ich kann nicht verstehen wie man das als Selbstmord deklarieren konnte.“ „Lass uns lieber Nägel mit Köpfen machen, anstatt irgendeine Grundsatzfrage über meine, oder gar deine Arbeitsmethoden aufzuwerfen.“ Yuriko dachte kurz nach. Natürlich hatte auch sie so manche Leichen im Keller, wer hat das heutzutage nicht. Immerhin unterschied sich ihre Vorgehensweise kaum von Katsos. „Akatsuki?“, fragte sie, um zum ursprünglichen Grund ihres Zusammentreffens zurückzukehren. „Akatsuki, mh, nun gut, was willst du wissen?“ „Bitte? Erzähl mir alles! Immerhin bin ich heute dienstlich hier! Was meinst du wohl wofür das ganze Geld ist?!“ „Ganz ruhig, nicht so laut … Also gut, fangen wir an.“ Yuriko wusste nicht wirklich was sie erwartete, nur was dabei herum kam war mehr als enttäuschend. Ihr Kontaktmann wusste das sich Akatsukis harter Kern aus zehn Nuke-nins und S-Rang-Kriminellen zusammensetzte, die aus allen großen Ninja-Dörfer stammten. Sie hatten die Organisation schon vor über einem Jahrzehnt gegründet wurde, nur was genau sich dahinter verbarg war unklar, genauso wie die genauen Ziele von Akatsuki. Natürlich war ein Zusammenschluss solch gefährlicher Personen stets besorgniserregend, aber wenn sie sich weitesgehend ruhig verhielten ignorierte man sie gut und gerne. Immerhin gab es genug andere und eigene Probleme um die man sich kümmern musste. Aber genau darin lag das Problem, denn Akatsuki wurde in letzter Zeit immer aktiver, sammelte scheinbar gewaltige Reichtümer an, spionierte in vielen Ländern und schien angeblich sogar oftmals der auslösende Faktor in vielen Konflikten des letzten Jahrzehntes gewesen sein. Beweisen ließ sich das natürlich nicht. Vieles davon waren reine Gerüchte. Wirklich klar zu sein schien das es sich bei Akatsuki um eine Söldnertruppe handeln musste, deren Dienste zunehmend nachgefragt wurden. Grund dafür war zu einem die Qualität, Akatsuki soll eine hohe Erfolgsquote besitzen, zu anderem der Preis. Sie boten ihre Dienste oftmals deutlich billiger an als die anderen Ninja-Dörfer. Das ging sogar soweit das ihre Dienste sogar von so manchem Ninja-Dorf in Anspruch genommen wurde. Im Schutze der Nacht näherten sich derweil zwei Personen der Siedlung. „Hier ist er?“ „Ja, die Informationen sind eindeutig. Erledigen wir das Problem.“ Unterdessen hatte Sakura ihre eigenen Sorgen, allem voran den Betrunken, der seine Hand an ihrem Hintern hatte und dabei in seinem Kopf jede erdenkliche Fantasie durchlief und gleich wieder vergaß. „Mach doch etwas.“, flüsterte Hinata leise, für die die Situation selbst kaum zu ertragen war. „Und was?! Du hast gut reden! Am liebsten würde ich dem so dermaßen eine verpassen, dass er durch eines der Fenster fliegt … aber Yuriko sagte wir sollen uns ruhig verhalten! Es ist zum aus der Haut fahren!“, tönte Sakura, die gerade so mit Mühe und Not die Beherrschung behielt. „Schlag doch zu.“, kam es plötzlich vom Barkeeper „Was?“ „Schlag ruhig zu, Hier fliegen ständig die Fäuste und hier geht auch ständig was zu Bruch. Ich dulde das solange es in einem akzeptablen Rahmen bleibt. Erst vorhin wurde ein hier Falschspieler von einem anderen zusammengeschlagen und dort zum Fenster rausgeworfen. Außerdem fallt ihr am ehesten auf, wenn ihr gar nichts macht.“ Die vier Ninjas sahen den Barkeeper für einen Moment sichtlich überrascht an und sogar Sakura vergaß für einen Moment das sie begrabscht wurde. „Ich mache euch ein Angebot: Schlag so ihn so hart, dass er fliegt und wenn er fliegt, dann durch dieses Fenster, da, das letzte intakte neben dem Eingang. Ein Volltreffer und die nächste Runde geht auf mich.“, ergänzte der Barkeeper. „Wirklich?“, mussten die vier nachfragen. „Man merkt wirklich das ihr hier neu seid. Was glaubt ihr warum meine Preise so gesalzen sind?“ Kaum hatte Sakura das vernommen drehte sie sich ihrem Betrunkenen Verehrer zu und grinste ihn an. Der machte sofort ein höchst erfreutes Gesicht und schien sich auf das zu freuen was gleich folgen könnte. Natürlich war das etwas anderes, als Sakura im Sinn hatte. Im selben Moment holte sie aus. Für Naruto, Hinata und Sasuke verliefen die nächste Sekunden wie in Zeitlupe. Sie sahen wie Sakuras Faust angeflogen kam und dann Betrunkenen mitten im Gesicht traf. Sie konnten sogar sehen wie sich um den Trefferpunkt im Gesicht kleine Wellen bildeten, die über die Haut wanderten. Der Mann erhob sich langsam in die Luft und flog rückwärts mit nach vorne gerichteten Armen und Beinen durch den Raum. Er flog ganz knapp über einen Tisch hinweg, an dem vier vermummte Ninjas Karten spielten. Sie registrierten kaum was da passierte. Der Betrunkene raste auf das Fenster zu und traf sie sogar genau in der Mitte. Die Scheibe zerbarst augenblicklich und der Mann landete draußen, wo er im Dreck liegen blieb und sich kaum noch rührte. Für einen Moment kehrte Stille in die Kneipe und etliche Anwesenden blickten Sakura an. Nach kurzer Zeit nickte man ihr beeindruckt und zustimmend zu und so mancher klatsche sogar kurz. Dann wandten sie sich wieder ihren Geschäften zu. Der jüngere der beiden Barkeeper stand mit offenem Mund da und staunte, während der andere lachte. Beide waren sichtlich beeindruckt. „Ok, eine Runde auf mich … natürlich alkoholfrei … übrigens, das war sehr beeindruckend. Ihr seid nicht zufällig die zukünftigen Sanins?“, fragte Barkeeper. „Wie kommen Sie darauf?“, fragte Naruto. „Wegen dem Temperament eurer Kameradin. So einen Gesichtsausdruck im Moment des Angriffes habe ich bisher nur einmal gesehen.“ Den Titel Sanin hatte man ihnen nie gegeben. Natürlich gab es immer wieder Gerüchte den Titel nach dem Tod der ursprünglichen Sanins neu zuvergeben, nur bei Gerüchten ist es bislang geblieben und angesprochen hatte sie deswegen noch keiner. „Hier, die nächste Runde.“, sagte der Barkeeper und teilte eine neue Fuhre Getränke aus. Dabei fiel Sasuke eine alte Tätowierung am Arm des Barkeepers auf, die ihm augenblicklich Unbehagen bereitete. Es zeichnete ihn als Mitgleid einer Attentätergruppe aus Kirigakure. Es war schnell klar wie der Barkeeper auf die Sache mit den Sanins gekommen sein muss. Wahrscheinlich war er vor langer Zeit auf Tsunade getroffen und hatte das Glück zu überleben. Saksukes Fund, der sich allein durch seinen Blick offenbarte, blieb dem pensionierten Anbu keineswegs verborgen. „Man merkt wirklich das ihr noch recht grün hinter den Ohren seid. Keine Sorge, ich bin da schon lange raus. Das ist alles längst Vergangenheit.“ „Was machen Sie hier so weit weg von Ihrer Heimat?“, fragte Hinata. „Weißt Du, während des letzten großen Kriegs habe ich so einiges mitgemacht und erlebt. Danach war ich fertig mit der Welt und hab mich zur Ruhe gesetzt. Ich bin irgendwann mal in dieses Kaff gekommen und hab meine Bar aufgemacht. Seitdem klingelt die Kasse, vor allem seitdem hier nicht mehr nur Alkohol und andere Getränken gehandelt wird. Meinen alten Kontakten sei Dank, sonst hätte ich längst zu machen können.“ „Der letzte, große Krieg? Meinen Sie die Kiri-Kumo-Krise? Da droht inzwischen doch eine Neuauflage.“, meinte Sasuke. „Nein, der etwas größere.“ „Die Reisfelder-Depütierung? Solange liegt der doch nicht zurück.“, fragte Hinata. „Noch weiter.“ „Der dritte Ninja-Weltkrieg!“, stieß Naruto auf. „Der liegt zu weit zurück.“, erwiderte Sakura. Der Barkeeper stöhnte. In den letzten Jahrzehnten gab es unzählige, gewaltsame Auseinandersetzungen in der Welt, nur es gab einen Krieg, der all das in den Schatten stellte. Das Chaos, in das die Welt danach gestürzt wurde, garantierte den Ninja-Dörfern dabei einen geradezu nie enden wollenden Strom an Aufträgen und damit auch Reichtum, Stärke und neue Macht. Daraus resultierte eine zunehmende Konkurrenz unter den verschiedenen Ninja-Dörfern, Ländern und Reichen, wodurch die Kooperation von damals schnell in Vergessenheit geriet, wie als hätte es die vergangenen Ereignisse nie gegeben. Man war auf den Satus Quo wie vor 20 Jahren zurückgekehrt und viele waren damit mehr als zufrieden. „Nein, nein, nein. Ich meine natürlich den ersten Weltkrieg.“ Anhand von Narutos dümmlichen Gesichtsausdruck merkte der Barkeeper schnell das er an den ersten Ninja-Weltkrieg dachte. „Ich meine damit den ersten, wahren Weltkrieg. Den, in dem die ganzen Welt einen ordentlichen Tritt in die Kronjuwelen bekam und zwar von den Ameriki …“ „Psst! Darüber darf doch niemand reden.“, flüsterte Sakura. „Ach Papperlapapp! Was für ein Schwachsinn!“ „Aber so haben es die Kagen und Feudalherren beschlossen …“, ergänzte Hinata. „Und hier gilt was ich sage!“ „Warum regen Sie sich so sehr darüber auf?“, erwiderte Sasuke. „Wisst ihr überhaupt wie gefährlich es ist die Vergangenheit zu ignorieren? Man muss aus ihr lernen, sonst macht man die gleichen Fehler immer und immer wieder. Ich wette ihr belügt sogar eure eigenen Kinder.“ Da gab die Gruppe um Naruto nur ein leichtes „Öh“ von sich. Fakt war das man erhebliche Teile der Geschichte diesbezüglich einfach totschwieg. Zwar war allgemein bekannt das es damals einen größeren Krieg gab, nur die genauen Hintergründe blieben unerwähnt. Man sprach sogar meistens nur von einer untergegangenen Zivilisation und beließ es dabei. Das klappte zwar nicht immer, in den meisten Fällen jedoch schon. „Die Amerikaner gibt es nicht mehr. Sie haben sich selbst zugrunde gerichtet. Lediglich ihre alten Waffen geistern noch immer durch die Welt und die werden von Mal zu Mal weniger.“, fuhr Sasuke fort. Der Barkeeper konnte da nur mit dem Kopf schütteln und wischte weiter seine Gläser aus. „Man merkt wirklich das ihr noch so richtig grün hinter den Ohren seid.“ Die vier sahen sich an, zuckten mit den Schultern und sahen hinüber zu Yuriko und ihrem Informanten. Die war inzwischen mit ihrem Kontakt mehr als unzufrieden und schüttelte verärgert den Kopf. „Willst du mich verarschen?! Was du mir hier abgeliefert hast ist nicht mal ansatzweise sein Geld wert!“ „Was soll das heißen? Du wolltest Informationen und ich habe Sie dir gebracht …!“ „Was du mir gebracht hast ist wertlos!“ „Es ist mehr als du noch vor fünf Minuten hattest …“ „Das alles hätte ich genauso gut erfahren, wenn ich ein unteres Mitglied von Akatsuki gefangen genommen und ein bisschen gefoltert hätte! Da wäre garantiert sogar mehr bei rausgekommen! Ich habe gedacht du lieferst mir hier RICHTIGE Informationen. Informationen über deren Struktur, ihre Kontakte, Anhängerschaft, Verbindungen zu irgendwelchen Persönlichkeiten, am besten noch Namen von Anhängern, Mitgliedern und so was. Richtig tiefe Einblicke in ihre Organisation, aber nicht … DAS! Ich dachte du hättest es geschafft dich einzuschleusen.“ „Wenn ich jetzt schon damit anfange fliegt meine Tarnung auf. Hast du überhaupt ansatzweise eine Ahnung wie schwer es war in Akatsuki reinzukommen? Ich stehe noch am Anfang.“ „Das war so nicht abgemacht!“, fauchte Yuriko. „Das geht nicht alles Schlag auf Schlag, so wie Du dir das vorstellst. Du bist viel zu ungeduldig. So etwas dauert Zeit. Ich kann nur langsam Vertrauen aufbauen …“ „Erzähl keinen Schwachsinn. Ich weiß doch wie du arbeitest. Du hast garantiert längst Kontakte auf den unteren und oberen Ebenen geknüpft, entweder durch Bestechung, Bedrohung, oder simple Erpressung, und mit Sicherheit schon alle wichtigen Informationen zusammen getragen. Also erzähl mir nichts. Verarschen kann ich mich genauso gut auch selbst. Dazu brauche ich dich nicht.“ Katso begann zu grinsen und lehnte sich zurück. „Wir können ja nach verhandeln …“ „Du warst schon immer ein gieriger Bastard!“, blaffte Yuriko wütend, sodass sogar Katso sich allmählich unruhig verkrampfte. Er merkte das er es dieses Mal übertrieben und Yurikos Geduld unnötig strapaziert hatte. Er wusste genau wie sie in solchen Fällen reagieren konnte und das es für ihn durchaus böse enden konnte. Katso war so sehr auf Yuriko fixiert, das er alles um sich herum vergaß. Auch seine Deckung. Er bemerkte den Kunai, der auf ihn zuflog, erst als es bereits zu spät war. Der Kunai bohrte sich in Katsos Schädel und tötete diesen sofort. Er hatte nicht den Hauch einer Chance. Yuriko galt ebenfalls ein Kunai, den sie stoppte, indem sie in allerletzte Sekunde ihren Arm in dessen Flugbahn bewegte und ihn so abfing. Überrascht und teilweise panisch sprang sie auf, stieß den Tisch um und ging dahinter in Deckung. „ANGRIFF!!!“, brüllte sie lauthals los und zog damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden in der Bar auf sich. Naruto, Hinata und Sakura schreckten auf, zogen ihre Waffen und sahen sich entsetzt um. Hatten sie sich etwa ablenken lassen? Jeder von ihnen hatte insgeheim einen Teil der Bar überwacht. Sakura und Hinata übernahmen die Seiten, Naruto achtete auf die Theke und einen Teil der Mitte und Sasuke übernahm den Eingangsbereich mitsamt dem Rest. Jetzt blickten sie verunsichert kreuz und quer durch den Raum und versuchten teilweise verzweifelt den Ursprung des Angriffes zu ermitteln. Das war nicht gerade einfach. Die Musik in der Bar hatte abrupt gestoppt und viele Gäste begannen ruckartig aufzustehen und sich umzusehen. Viele wirkten mit der plötzlichen Situation überfordert und sahen sich um, um sich selbst ein Bild über die Lage zu machen. In dem Chaos war es natürlich schwer die eigentlichen Angreifer auszumachen. „Sasuke?“, begann Sakura, die merkte wie dieser keineswegs bei der Sache war. Er stand wie angewurzelt dar – Mund geöffnet, sprachlos, regungslos und starrte Richtung Eingang. Die anderen taten es ihm kurzerhand gleich. Vor der Tür erblickten sie zwei Gestalten, die beide dunkle Mäntel trugen, welche zudem mit roten Wolken verziert waren. Die vordere Person, die ungefähr Narutos Größe hatte, war für den tödlichen Kunaiwurf verantwortlich und bewegte den Arm wieder in die Ausgangslage. Hinter ihm stand eine deutlich größere Gestalt. „Sasuke?! Was ist mit dir?“, fragte Sakura erneut, da dieser weiterhin keine Regung zeigte und wie apathisch wirkte. Dann sahen sie, Naruto und Hinata wie sich die beiden Gestalten ihnen zuwandten und ihre Gewänder lockerten. Was sie da sahen traf sie wie ein Schlag und sofort verstanden sie es. Nur glauben wollten sie es, wie Sasuke, natürlich nicht. „Hallo, Brüderchen.“, sprach dann die vordere Gestalt. „I … Itachi?“, stotterte Sasuke, der seinen Bruder wiedererkannt hatte. Für die vier Konoha-Nins stellte dies mehr als nur eine überraschende Wendung dar, immerhin galt Itachi lange Zeit als tot. Man war davon ausgegangen das er, sowie viele andere, zusammen mit dem Ninja-Dorf Udogarkure in den letzten Tagen des ersten, wahren Weltkrieges im nuklearen Feuer verbrannte. Scheinbar hatte Itachi überlebt. „Du bist groß geworden, kleiner Bruder.“, sprach Itachi. „Itachi … bist du ... es wirklich?“, fragte Sasuke, der noch immer nicht glauben konnte was er da sah. Itachi hingegen schwieg, während sich die beiden weiterhin anstarrten. Mit einem Mal aktivierte Itachi seine Mangekyou-Sharingan und bevor Sasuke reagieren konnte hüllte sich alles um ihn herum in Dunkelheit. Anfangs dachte er der Strom wäre ausgefallen, nur man sah und hörte gar nichts mehr. Nicht mal mit dem Sharingan. Zuerst versuchte Sasuke sein Umfeld abzutasten und als er nichts fand begann er zu laufen. Waren vorhin noch überall Leute, Mobilar und seine Kameraden gewesen befand er sich nun im ewigen Nichts. Sasuke würde es schon reichen wenn er über einen Stuhl stolpern würde, doch da war überhaupt nichts – absolute Leere. „Was … ist … hier … los?“, stotterte Sasuke, bis er verstand das er in einem Genjutsu gefangen war. Sofort versuchte er dessen Wirkung mit seinem eigenen Sharingan und andere Techniken entgegenzuwirken. Allesamt erfolglos. Nichts half. Er war weiterhin in dem Genjutsu gefangen. Stattdessen klarte sich die Umgebung langsam auf und vor ihm erschien Itachi‘s Gestalt, von der Hüfte an aufwärts, die um ein vielfaches größer war als er selbst. Itachis Arm hob sich und in dessen Hand hielt er ein Katana. „ITACHI!!!“, schrie Sasuke. tachi selbst schwieg. Er holte aus und schlug zu. Sasuke versuchte noch ausweichen – vergebens. Seine Füße waren wie mit dem Boden verwachsen. Bewegungen waren damit unmöglich. Die Klinge traf ihn mit voller Wucht und zerteilte ihn vertikal in der Mitte. Mit diesem Bild löste sich das Genjutsu auf und Sasuke stand wieder in der Bar. Um ihn herum war keinerlei Zeit vergangen und keiner hatte etwas von den Ereignissen, die sich praktisch im Bruchteil einer Sekunde abgespielt haben mussten, etwas mitbekommen. Sein ganzer Körper fühlte sich mit einem Mal schwach und taub an und schmerzte zugleich unaufhörlich. Sasuke hatte nicht mal genügend Kraft um sich noch auf den Beinen zu halten und brach zusammen. „SASUKE!“, schrie Sakura auf und ging neben ihm auf die Knie. Naruto und Hinata gingen vor den beiden sofort in Stellung, um sie zu schützen. „KEINE KÄMPFE IN MEINER BAR, SONST KNALLT‘S!!!“, schrie der Barkeeper, dem scheinbar nur die anderen Gäste Beachtung schenkten und in alle Himmelsrichtungen aus der Bar flohen. „Sieht aus wie eine kleine Familienfeier, Itachi. Ich bin überrascht deinen Bruder hier vorzufinden.“ „Ich auch, Kisame. Schau, wenn er noch dabei hat.“ Der fast zwei Meter große, grauhäutige Shinobi mit dem gut ebenso großen, bandagierten Schwert auf seinen Schultern musterte ausgiebig die anderen Konoha-Nins. Sein Blick blieb dabei ganz besonders bei einem hängen. „Ist das etwa …“, begann Kisame. „Ja, Naruto Uzumaki, der Jinchuriki des Kyuubi.“, bestätigte Itachi. „Wer hätte das gedacht. Wir suchen einen Spion und bekommen ein Biju gratis dazu. Was für eine Jagd.“ „HEY!!! Wir sind noch da!!! Jetzt bezahlt ihr dafür was ihr Sasuke angetan habt!!!“, unterbrach Naruto die beiden lauthals und erzeugte sofort ein halbes Dutzend Schattendoppelgänger. „Schreit der immer so rum?“, fragte Kisame. „Ja, das scheint sich in all den Jahren nicht geändert zu haben.“ Naruto ließ sich von der unbeeindruckten Haltung seiner Gegner nicht irritieren und ging mit seinen Schattendoppelgängern mit einem Frontalangriff in die Offensive über. Itachi reagierte sofort und schleuderte mehrere Shuriken in Richtung der Angreifer. Naruto und seine Schattendoppelgänger wichen ihnen aus und wehrten sie teilweise ab, was Itachi durchaus überraschte. Normalerweise hatten Narutos Schattendoppelgänger nur eine sehr kurz Lebensdauer. Mit mehreren gezielten Chakrastößen wehrte Hinata die Shuriken ab, die Naruto verfehlt hatten und jetzt sie bedrohten. Sie blieb weiterhin vor Sakura und Sasuke um sie zu schützen. Kaum hatten Naruto und seine Schattendoppelgänger ihr Ziel erreicht fiel Itachi zurück und überließ Kisame das Feld. Der holte mit seinem gewaltigen Schwert zu einem Rundumschlag aus und räumte fünf Schattendoppelgänger vor sich aus dem Weg, die sich in einer Rauchwolke auflösten. Dabei erwischte er noch zwei unglückliche Gäste, die regelrecht zerfetzt und durch die Bar geworfen wurden. Der echte Naruto war knapp dahinter. Er hatte seine Schattendoppelgänger wie gewohnt als Ablenkung eingesetzt, um in der Zwischenzeit mit einem weiteren Schattendoppelgänger das Rasengan vorzubreiten. Mit dem griff er Kisame genau in dem Moment an, als dieser seinen Schlag beendet hatte und seine Deckung so für einen Augenblick schwächelte. Genau auf diesen einen Moment der Blöße hatte Naruto gewartet. Kisame erkannte seinen Fehler und versuchte sein Schwert noch zurückzuziehen, um den bevorstehenden Angriff abzuwehren, nur dafür schien es mit einem Mal zu spät zu sein. Naruto rannte Kisame mit ausgestrecktem Arm entgegen und richtete die bläulich pulsierende Kugel auf ihn. Kisame sah das Rasengan regelrecht an, als es schon direkt vor seinem Gesicht hing. Bevor Naruto traf bekam er von Itachi einen Tritt in die Seite und wurde quer durch die halbe Bar geschleudert, wo er in einem Tisch landete, diesen zerlegte und noch dazu ein paar Gäste umwarf. „Danke. Das war mehr als knapp.“, sagte Kisame. „Es ist noch nicht vorbei.“, warnte Itachi und wirbelte herum. Mit einem Kunai wehrte er mehrere Senbons ab, die auf ihn zugeschossen kamen, sowie Yuriko selbst, die ihn angriff. Sie war hinter ihrer Deckung hervor gekommen war und ihn mit gezücktem Kunai regelrecht entgegen sprang. Das überraschte selbst Itachi. Er musste zweifelsohne zugeben das sie schnell war. Ohne das Sharingan hätte sie ihn mit Sicherheit überrumpelt, als er mit Naruto beschäftigt war. Es gelang ihm Yurikos Angriff vor ihm zu stoppen, was diese mit einer schnellen Drehung konterte, bei der sie nach Itachi`s Beinen trat. Dieser wich dem mit einem Sprung nach oben aus. Das versuchte nun Yuriko auszunutzen um zu zuschlagen. Itachi parierte auch diesen Angriff und ergriff Yurikos Faust. Er nutzte sie als Halt für das nächste Manöver und trat zu, wobei er sie am Kopf erwischte. Mehr als knapp zog Yuriko ihren Arm hoch und konnte so den Schlag abschwächen, jedoch nicht völlig abwehren. Der Treffer schleuderte sie Richtung Eingangstür, wobei sie sich mit einer schnellen Bewegung in der Luft drehte, mit beiden Füßen an der Wand landete und sich sofort wieder abstieß. Damit schoss sie Itachi entgegen, der sich im selben Moment nach hinten beugte und dabei zu einem Radschlag nach hinten überging, als sie ihn passierte. Damit wich er Yuriko gekonnt aus, die vor der Theke der Bar landete und dort in der Hocke in Abwehrhaltung verblieb. Währenddessen, kaum da Itachi Naruto abgewehrt hatte und sich nun mit Yuriko herum schlagen musste, mischte sich Sakura in den Kampf ein und sprang Kisame mit ausholender Faust entgegen. Der baute daraufhin sein Schwert vor sich wie ein Schild auf und lies Sakura sogleich einen Volltreffer landen. Der Aufschlag, als Sakuras Faust auf das Schwert traf und dabei ihre volle Kraft entfaltete, war gewaltig. Es erzeugte eine Schockwelle die alles in der näheren Umgebung, Mobilar und Personen, wie in einem Sturm einfach zur Seite schleuderte. Itachi selbst konnte sich, nachdem er eben noch Yuriko abgewehrt hatte, gerade so mit größter Mühe und Not auf den Beinen halten. Kisame hingegen hatte weniger Glück. Zwar konnte er Sakuras Schlag abfangen, dem aber keineswegs standhalten, Kisame wurde wie ein Geschoss nach draußen geschleudert, mitten durch den Haupteingang, den er dabei völlig zerlegte und ein großes Loch in der Gebäudefront der Bar hinterließ. Sakura sprang sofort zurück und landete direkt bei Sasuke hinter Hinata, die selbst in Verteidigungshaltung verblieben war. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hinata, die mit ihrem Buyakugan sah das Sakura selbst in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sakura atmete schwer und hielt sich ihre blutende Faust fest. Obwohl sie nur die flache Seite des Schwertes traf hat sie sich daran die Hand teilweise aufgeschürft und aufgerissen. „Nur ein Kratzer.“, beruhigte Sakura und begann sofort die Wunde provisorisch zu heilen, dann wandte sie sich wieder Sasuke zu. Alle gingen sofort wieder in Stellung, auch Naruto, der ebenfalls schnelle wieder auf den Beinen war, und warteten Itachi’s nächsten Zug ab. Ihnen war die traurige Wahrheit inzwischen klar das Itachi hier und jetzt ihr Gegner war, dennoch hatten sie einige Hemmungen gegen Sasukes totgelaubten Bruder vorzugehen. Yuriko dagegen wurde über die Untätigkeit ihres Teams zunehmend ungehalten. Sie kannte weder Sasuke, noch Itachi persönlich, daher berührte sie die aktuelle Situation kaum. Für sie war Itachi einfach ein Hindernis, das es zu beseitigen galt. „MEINE BAR!!! MEINE SCHÖNE BAR!!! OKAY, ICH HABE EUCH GEWARNT!!! JETZT BLÜHT EUCH WAS!!!“, schrie der Barkeeper und verschwand unter die Theke. „Beruhig dich, Keyaki. Das ist schlecht für den Blutdruck. Du bekommst sonst noch einen Herzinfarkt.“, witzelte Yuriko zynisch und lachte. Andere hingegen wirkten deutlich besorgter. „Oh oh.“, begann Hinata leicht panisch. „Was ist?“, fragte Naruto. „Schnapp dir Sasuke. Wir müssen hier sofort raus.“ „Was ist los?“, musste Sakura fragen, bis sie im selben Moment ein eigenartiges Klicken vernahm, das ihr auf unangenehme Weise sehr bekannt vor kam und ihr sofort einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ein nervöser Blick über die Schulter bestätigte ihre Vermutung und sie musste ebenfalls leise „Oh oh.“ Murmeln, genau wie Naruto und Itachi. Derweil hatte Kisame draußen eine mehr als unsanfte Landung hingelegt und war in eine Hütte gegenüber der Bar geflogen, die er dabei völlig zum Einsturz brachte. Mühselig schob er einige Holzplatten von sich, stand auf und hob sein Schwert auf. „Puh, was für ein Schlag. Die Kleine hat ordentlich Kraft, da muss ich ja richtig aufpassen.“, sprach Kisame mit sich selbst und bemerkte ein klägliches Röcheln unter sich, die vom Hausbesitzer stammten, der unter den Trümmern begraben war. „Der ist fertig.“, sagte Kisame nüchtern, als er sein Schwert schulterte und zurück zur Bar gehen wollte. Sehr zu seiner Überraschung sah er wie Itachi geradezu panisch aus der Bar gerannt kam und sich davor bäuchlings in den Dreck warf. „Hä?“, stieß Kisame auf, als plötzlich das Chaos ausbrach. Aus der Bar ertönte ein ohrenbetäubendes, anhaltendes, stählernes Hämmern, während rötliches Geschosse hinaus in die Nacht jagten. Mit einem alten M60-Maschinengewehr entfesselte der Barkeeper die leibhaftige Hölle. Im Dauerfeuer schwenkte er das MG von der einen Seite der Bar zur anderen und füllte den Raum mit Blei. Viele der Gäste wussten das der Barkeeper die eine, oder andere Schusswaffe besaß, Überbleibsel aus dem ersten, wahren Weltkrieg, und genauso das er bereit war dieses einzusetzen sollte es in der Bar zu heiß hergehen. Viele hatten sich deshalb schon rechtzeitig zu Boden geworfen, oder waren gleich aus der Bar geflüchtet. Dabei zielte der Barkeeper nicht direkt auf jemanden, sondern schoss im Allgemeinen knapp über die Köpfe hinweg kreuz und quer durch die Bar. Trotzdem konnte es dabei durchaus zu Verletzten, oder Toten durch Querschläger, oder Fehlschüssen kommen, allem voran außerhalb der Bar. Als der Barkeeper das MG unter seiner Theke hervor holte und durchlud waren Naruto und die anderen sichtlich überrascht gewesen, immerhin gab es eine geheime Order der Kagen und Feudalherren, das sämtliche Überbleibsel aus dem damaligen Krieg vernichtet werden sollten. Damit wollte man auch die letzten Hinweise auf die damaligen Ereignisse begraben, um die damalige Phase für im aus der Welt zu tilgen. Einer der wenigen Punkte wo all die Kagen, Fürsten und Feudalherren einer Meinung waren. Das klappte natürlich nicht immer, wie man sah. Naruto hatte sich sofort Sasuke geschnappt und war auf der einen Seite durch ein Fenster geflohen, gefolgt von Hinata und Sakura. Yuriko entschwand durch den Hinterausgang, als der Feuersturm los brach. Sie wusste zwar das der Barkeeper diverse Schusswaffen besaß, jedoch hatte sie nie ein Maschinengewehr im Einsatz gesehen. Sie hatte diesen „alten Relikten“ nie groß Beachtung geschenkt. Draußen robbte Itachi, genau wie Kisame, durch den Dreck, während über sie weiterhin die Geschosse hinweg zischten. Knapp 20 Sekunden hielt der Feuersturm an bis endlich eine beklemmende Ruhe einkehrte. Itachi und Kisame sprangen sofort auf und entfernten sich allmählich von der Siedlung. „Na das nenne ich mal eine unerwartete Wendung. Ich hatte durchaus mit einem unterstützenden Team gerechnet, nur nicht mit dem Jinchuriki aus Konoha, oder deinem Bruder.“, stellte Kisame fest. „Ich hätte diese Situation am liebsten vermieden. Jetzt weiß er das ich noch lebe. Wenigstens konnten wir unseren Auftrag erfolgreich beenden und den Spion ausschalten.“, erwiderte Itachi. „Mag sein, trotzdem war es nur ein Teilerfolg. Wir hätten noch seinen Kontakt ausschalten müssen. Wer weiß wie viel die bereits ausgetauscht hatten, allerdings … allzu lange schienen die noch nicht da gewesen zu sein. Auf der anderen Seite … hätten wir noch den Jinchuriki des Kyuubi eingefangen wäre das mehr als nur ein netter Bonus gewesen.“ „Er war in Begleitung eines ganzen Teams, Kisame. Und wir waren nicht vorbereitet. Und selbst wenn, dann wäre er mehr als nur eine Herausforderung, selbst für uns beide. Wir können froh sein das das Chaos unsere Flucht begünstigte.“ „Ernsthaft? Ist er so gut?“, wunderte sich Kisame. „So würde ich das nicht nennen. Bei Naruto muss man immer mit dem Unvorhersehbaren rechnen. In seiner Nähe wird man immer mit dem Unmöglichen konfrontiert. Er ist ein Shinobi der voller Überraschungen steckt und hat einen geradezu unbändigen Durchhaltewillen. Dadurch schafft er es seine Gegner zu überrumpeln und seine Verbündeten zu inspirieren. Behalte das stets im Hinterkopf, allerdings habe ich bereits eine Idee, wie wir an ihn herankommen werden.“, erklärte Itachi. Währenddessen floh die Gruppe um Naruto in die genau entgegengesetzte Richtung und musste sich jetzt mit Yuriko herum schlagen, die mit der Leistung ihrer Eskorte keineswegs zufrieden war. „Wozu hat man euch mir eigentlich mitgegeben?“! Als nerviges Anhängsel?! Ihr solltet mir solche Probleme vom Hals halten und nicht blöd in der Gegend rumgucken! Habt ihr die wirklich nicht kommen sehen, oder wolltet ihr mich absichtlich auflaufen lassen?! Anders kann ich mir diese Stümperei nicht erklären!“ Sakura und Hinata ballten aufgebracht die Fäuste und bissen sich auf die Lippen, um nicht irgendwas Falsches zu sagen, oder zu machen. „Der Hokage hatte eure Fähigkeiten vorher noch in den höchsten Tönen gelobt! Gerade von seinem Sohn habe ich mehr erwartet! Besonders vom Clanführer der Uchihas! Und was passiert?! Er geht als erstes zu Boden!“ Naruto knirschte bereits mit den Zähnen. Er musste sich sehr zusammen reißen, um nicht wie gewohnt irgendwas Dummes anzustellen, immerhin trug er Sasuke auf dem Rücken. „Aber was hätte ich anderes erwarten sollen von den Lieblingen des Hokage, ihren Gespielinnen und Verstoßenen!“ Damit hatte Yuriko eine Grenze überschritten, von der sie besser die Finger gelassen hätte. Hinata bremste abrupt ab und war bereit zuzuschlagen, doch ehe sich die beiden versahen erschien Sakura neben Yuriko mit ausgeholter Faust und schlug zu. Der Treffer war nicht stark, nicht so wie Kisame, dennoch reichte es aus um Yuriko etliche Meter weit fliegen zu lassen, wo sie aufschlug und für einen Moment regungslos liegen blieb. Nur langsam stand sie wieder auf, rieb sich das Gesicht und spukte etwas Blut aus. „Ein guter Rat: Sie sollten an Ihrem zwischenmenschlichen Umgang arbeiten. Beim nächsten Mal halte ich mich nicht zurück.“, warnte Sakura. „Ich werde es mir merken. Und keine Sorge. Dank euch scheiterte eine Mission, die von essentieller Bedeutung für Konohagakure war. Die Retourkutsche folgt wenn wir wieder zurück sind.“, sagte Yuriko mit einem diabolischen Grinsen und ging voran. „Ich hasse sie.“, sagte Sakura und ging zu Sasuke, den Naruto auf seinem Rücken trug. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Backe und streichelte ihm sanft darüber. Aus einem Augenwinkel heraus sah er sie an und blinzelte kurz. Sasuke selbst war nicht verletzt, zumindest äußerlich. Tatsächlich waren seine Verletzungen viel tiefer, was den anderen sehr wohl bewusst war. Sein Körper war völlig erschöpft und er selbst der Bewusstlosigkeit nahe. Die Genjutsu hatte ihn auf eine Art und Weise angegriffen, wie man es sich selbst kaum vorstellen konnte. Noch schwerer wog das Sasukes totgeglaubter Bruder Itachi ihm das angetan hatte und allem Anschein nach für jene Organisation arbeitete, über die sie Informationen sammeln sollten. Naruto seufzte nur. „Keine Sorge, Sasuke. Wir haben dich im Nu wieder auf den Beinen.“, sagte er und sah zu Hinata, die sichtlich niedergeschlagen wirkte. „Hinata …“, begann er vorsichtig. „Es ist nichts. Es ist nichts. Lasst uns nach Hause gehen.“, erwiderte Hinata mit trauriger Stimme. Sie wurde von Yurikos verbalen Angriff am härtesten getroffen und Naruto wusste das. Er gab sich daran manchmal sogar selbst die Schuld. Hinatas Beziehung mit Naruto hatte zu einem Zerwürfnis mit dem Hyuga-Clan geführt, weil sie damit das Bluterbe des Buyakugans aus dem Clan trug. Infolgedessen wurde Hinata geradezu verstoßen, auch wenn das offiziell, oder formal nie erwähnt wurde. Damit setzte die Truppe ihren Weg Richtung Konohagakure fort. Kapitel 6: Der Fleischwolf von Kawa no Kuni ------------------------------------------- Endlich, nach langer Wartezeit, kommt endlich wieder Nachschub. Selbst ich wollte dieses Kapitel eher veröffentlichen, nur kam leider nicht dazu. Dieses Mal treiben wir in ein paar abseits liegende Gefilde, die später noch an Bedeutung gewinnen werden, also viel Spass beim lesen. Ich hoffe es gefällt euch. Nebenbei mache ich mir Gedanken darüber gemacht meinem allerersten Fanfic, der ja die Grundlage für diesen bildete, noch mal neu zu schreiben, der zwar der gleichen Rahmenhandlung entspricht, aber letztendlich eine Überarbeitung sein soll, mithilfe der Erfahrung die ich im Laufe der Zeit gemacht habe. Es sind zwar bislang nur lose Gedanken, aber was denkt meine Leserschaft davon? ________________________________________________________________________________________________ Kawa no Kuni, auch bekannt als das Fluss-Reich, war ein Land das genau zwischen zwei großen Reichen lag, das Feuerreich im Osten und das Wind-Reich im Westen. Vor einigen Jahren starb der herrschende Feudalherr des Fluss-Reiches und einer seiner beiden Söhne sollte die Nachfolge. Dem Unterlegenen passte das selbstverständlich nicht und so kam es zu einer offenen Konfrontation zwischen den beiden Brüdern, die ihre Anhänger um sich scharrten und das Fluss-Reich kurzerhand in einen blutigen Bürgerkrieg stürzten, der bis jetzt anhielt. Ein sehr klassisches Szenario. Die beiden Brüder, Lord Waran und Boran, waren die Hauptakteure in diesem Bürgerkrieg. Waran hatte seit je her gute Beziehungen zum Feuer-Reich und Konohagakure. Zu Beginn des Bürgerkrieges kontrollierte er vorwiegend den Norden, in dem auch die reichen Gold- und Erzminen lagen, die Haupteinnahmequelle des Fluss-Reiches. Dadurch besaß er mehr als genügend finanzielle Mittel, um erfahrene Söldner und Ninjas aus dem Ausland anzuheuern und Ausrüstung in Massen zu kaufen. Boran kontrollierte den Süden des Fluss-Reiches, der neben vielen bevölkerungsreichen Städten, auch wichtige Handelshäfen besaß, über die er regelmäßig Nachschub von anderen reichen erhielt, darunter auch das Wind-Reich, welches aber neutral blieb – zumindest offiziell, genau wie das Feuer-Reich. Sunagakure selbst versuchte sich dabei weitestgehend herauszuhalten. Dabei verlief der Bürgerkrieg allmählich zu Warans Gunsten. Lange Zeit war es ein regelrechter Zermürbungskrieg, der einfach nur Mensch und Material verzehrte und erst in den letzten Jahren gelang es Warans Kräften immer mehr die Oberhand zu gewinnen und die Truppen seines Bruders zurück zu drängen. Inzwischen kontrollierte Waran über drei Viertel des Landes und ein Sieg schien in greifbarer Nähe zu sein, nur der Weg war noch lang und beschwerlich. Durch diese Konstellation, vor allem die Unterstützung von außen, wurde der Bürgerkrieg unnötig in die Länge gezogen, der ohnehin schon ausgesprochen brutal, blutig und verlustreich war. Dem war sich auch Shikamaru Nara bewusst. Seit einigen Wochen nun waren er, Ino Yamanka und Choji Akimichi nun im Fluss-Reich tätig und unterstützten Warans Truppen. Es war eine ausgesprochen gut bezahlte Mission, sie wurde sogar besser bezahlt als es für gewöhnlich der Fall war, wodurch Waran bestimmt sicher stellen wollte das die besten Ninjas der Welt nur für ihn arbeiteten und seinem Bruder vorenthalten blieben, dessen Kräfte und Mittel selbst langsam, aber sicher schwindeten. Tagsüber arbeitete Shikamaru als Stratege und Taktiker und Ino als Sanitäterin während sie nachts gelegentlich Aufklärung und Sabotageakte gegen Versorgungs- und Nachschublager betrieben. Von Attentaten hielten sie sich fern. Zu einem weil sie dafür nicht bezahlt wurden und weil es schon genug andere Ninjas gab, die diese Aufgaben übernahmen. Wer genau von den beiden Brüdern nun der legitime Nachfolger war wusste keiner. Beide beanspruchten den Titel für sich und beide waren zudem hochgradig qualifizierte Verwalter, Anführer und Staatslenker und auch dementsprechend geeignet. Es gab keine Unterlagen, Zeugen, oder sonstige Hinweise wer als wahrer Nachfolger tatsächlich auserwählt wurde. Waran spielte sich als der „Befreier von Kawa no Kuni“ auf, Boran als dessen Verteidiger. Beide genossen zu Beginn die Unterstützung der Bevölkerung in ihren Gebieten, wobei Waran zwar größere Landstriche kontrollierte, während Boran, noch den kleineren, aber bevölkerungsreicheren Süden im Griff hielt und damit auch den Großteil der Bevölkerung. Dabei wurde Boran zudem von den Ninjas aus Tanigakure unterstützt. Das „Versteckte Dorf im Tal“, das im Zentrum des Fluss-Reiches lag, wurde infolge des anhaltenden Bürgerkrieges von Warans Truppen erobert und völlig niedergebrannt. Eine Vergeltung, da sie Waran die Gefolgschaft verweigert hatten. Tanigakures Einwohner konnten rechtzeitig Richtung Süden, an die Küste, evakuiert werden. Konohagakures Beteiligung im Kawa no Kuni-Bürgerkrieg war dabei von deutlich komplizierterer Natur. So war es der Daimyo des Feuer-Reiches gewesen, der Minato darum bat das sich Konoha zur Unterstützung von Waran an dem Konflikt beteiligt. Immerhin war das Feuer-Reich schon seit geraumer Zeit ein wichtiger Handelspartner des Fluss-Reiches und durch den Bürgerkrieg stieg vor allem die Nachfrage nach Waffen, Rüstungen, Medizin und sonstigen kriegswichtigen Gütern stark an, die mit Erlösen aus den Minen bezahlt wurden und zum großen Teil aus dem Feuer-Reich kamen. Shikamaru war klar das sich der Daimyo mit Sicherheit von seinen Beratern, oder anderen „Interessenvertretern“ zu diesem Schritt hin hat beschwatzen lassen. Von alleine wäre der bestimmt nicht darauf gekommen. Eigentlich hat es ihn verwundert das man ihn nicht zu einem direkten Einmarsch geraten hat. Wahrscheinlich war allen bewusst das diese offene Intervention nur zur einer Ausweitung des Krieges und damit zu einer Konfrontation mit dem Wind-Reich und wahrscheinlich auch Sunagakure geführt hätte. Konoha und Suna waren zwar Verbündete, nur dieser Konflikt belastete die Beziehungen unnötig. Tatsächlich gingen die großen Reiche etwas subtiler vor. Sie setzten ganz klar auf ihnen Sieg der von ihnen unterstützen Seite, um langfristig Einfluss im Fluss-Reich zu erhalten. Minato entsprach der Bitte des Daimyos, förderte es doch zu einem selbst seine Gunst bei diesem und bot Konohagakure einen stetigen Zustrom an Aufträgen und damit verbundenen finanziellen Mitteln. Tatsächlich hatte Waran seit langem gute Beziehungen zu Konohagakure und war schon vor dem Bürgerkrieg ein gern gesehener Kunde. Daher war es für Minato kein allzu großes Problem Stellung zu beziehen – zumindest schien es so. „Sagen Sie Ihren Truppen sie sollen vorrücken.“, sprach Shikamaru zu General Asano, dem Anführer der Armee, der sofort die entsprechenden Anweisungen ausgab. Von der Kuppe eines Hügels aus beobachtete Shikamaru und sein Team die sich anbahnende Schlacht. Vor ihnen im Tal marschierten fast zehntausend Soldaten und Soldaten auf und machten sich daran eine in etwa gleich starke Streitmacht der Rebellen im Kampf zu begegnen. Die hatten sich auf der anderen Seite ebenfalls auf einem Hügel positioniert und dort regelrecht eingegraben. Zwischen den beiden Hügeln lag ein kleines, flaches Tal mit rauer Ebene. Hinter den Rebellen lag ein dichter Wald und hinter dem eine Stadt, an der mehrere strategisch Straßen und Wege zusammen liefen – das aktuelle Hauptziel von Asanos Truppen und ein entscheidender Schritt in diesem Krieg. Shikamaru hatte die Schlachtaufstellung persönlich beaufsichtigt. Sie entsprach relativ dem Standard. Fußvolk, bewaffnet mit Speeren, Schwertern, Äxten, Streitkolben und anderen Nahkampfwaffen bildeten die erste Linie. Direkt dahinter befanden sich die Fernkampfeinheiten mit Bögen, Armbrüsten und verschiedenen schweren Belagerungsmaschinen. Die Flanken wurden von der Reiterei geschützt die sich vorerst noch gut sichtbar auf dem Hügel hielt, jederzeit bereit loszudonnern. Viele waren kampferfahrene und hervorragend ausgerüstete Veteranen. Ninjas aus allen großen Dörfern, darunter auch Konoha, hielten sich im Hintergrund. Ob das letztendlich wirklich notwendig war wusste Shikamaru nicht. Sie waren die Trumpfkarte, sollte etwas schief laufen. Die Rebellen, Borans Truppen, auf der Gegenseite waren nach jahrelangen Kämpfen zermürbt und konnten ihre Reihen nur durch massenhafte Zwangsrekrutierungen immer wieder auffüllen. Die Freiwilligen reichten dafür nicht mehr aus. Einfache Rekruten, die schlecht ausgebildet und ausgerüstet waren, nur die Grundlagen gerade so kannten, und oftmals genauso schnell starben wie sie eingezogen wurden. Nicht umsonst nannte man den Bürgerkrieg auch den „Fleischwolf von Kawa no Kuni“. Durch die vielen Attentate standen oftmals nicht mal annähernd genügen Ausbilder zur Verfügung, geschweige halbwegs erfahrene Befehlshaber. Das ging so weit, das beispielsweise sogar einfache Jäger als Ersatz herhalten mussten, um die Bogenschützen auszubilden. Wahrscheinlich lies sich der Bürgerkrieg recht schnell durch ein Attentat auf Boran beenden, nur Waran untersagte das. Er wollte seinen Bruder wahrscheinlich sogar mit eigenen Händen selbst nieder strecken. Somit stand diese hoch motivierte Streitmacht einem Gegner gegenüber, der sich hinter Barrikaden aus Baumstämmen, Gräben und Flechtwerk versteckte. Kavallerie, schwere Infanterie, oder gar eigene Kriegsmaschinen schienen Mangelware zu sein. Im Allgemeinen würde ein Frontalangriff ausreichen, nur um Verluste zu minimieren würde Shikamaru davon absehen. Sehr zum Missfallen des Generals und seines eigenen Beraterstabes. Als Minato ihn ins Fluss-Reich schickte verfolgte dieser insgeheim ein ganz eigenes Ziel. Shikamaru sollte Strategien und Taktiken ausarbeiten mit denen sich dieser Krieg binnen kürzester zeit beenden lies. Es war kein Geheimnis das Warans Truppen, allem voran die Söldner, für einen Vielzahl von Gräueltaten verantwortlich waren, darunter Plünderungen, Versklavungen, Massaker, Vergewaltigungen und Hinrichtungen und das in Massen. Der Terror hatte System. Man wollte jegliche Opposition und Widerstand in besetzten und eroberten Gebieten im Keim ersticken, jeglichen Willen brechen und ging dabei mit unglaublicher Grausamkeit vor, denn es mangelte Waran an ausreichend Truppen, um diese Gebiete zu halten, die im Nachhinein oftmals von Banditen angegriffen wurden. Er selbst kümmerte sich darum wenig und soll zur Zeit angeblich persönlich im Feuer-Reich unterwegs sein, um dort neue Söldner und Ninjas anzuwerben und weitere Waffen zu kaufen. Insgeheim hatte Minato selbst Bedenken sich in einem derartigen Konflikt zu beteiligen, war es klar das man für diese Verbrechen im Nachhinein auch das Feuer-Reich und Konohagakure mitverantwortlich machen würden, sollte dieser Bürgerkrieg andauern. Dazu musste gesagt werden das selbst die Gegenseite kein unbeschriebenes Blatt war, allerdings nicht im selben Umfang. „Gebt das Signal!“, rief Shikamaru einigen Trompetern zu, die sofort begann loszutröten. Die Melodie klang dabei wie der Auftakt zu einem Kavallerieangriff, woraufhin sich die auf die Hügel stehende Reiterei mit lautem Galopp in Bewegung setzte und den Hügel zu den Seiten hin verließ, bis sie außer Sicht waren. Per Fernglas beobachtete Shikamaru wie die Rebellen ihre Bogenschützen zurück zogen, vorwiegend die Speerträger an Front und Flanken aufstellten und damit begannen angespitzte Pfähle vor sich in den Boden zu rammen – ein einfaches, aber effektives Verteidigungsmittel gegen einen Ansturm mit Pferden. Obwohl es ausgesprochen chaotisch wirkte, was es letztendlich auch war, verbauten sie damit die Möglichkeit eines Kavallerieangriffs. Shikamaru war das Recht. Er hatte von vorne herein einen ganz anderen Plan verfolgt. Während die Rebellen sahen wie sich die Reiterei auf der Gegenseite in Bewegung setzte und sich dementsprechend darauf vorbereiteten, begannen die Fernkampftruppen kurz darauf im Eilschritt vorzurennen. Sie kamen bis auf 300 bis 400 Meter an die gegnerischen Stellungen heran, nutzten die Unebenheit des Geländes als natürliche Deckung und begannen von dort die überraschten Rebellen mit einem Pfeilhagel einzudecken. Für diese Täuschung nahm Shikamaru eine äußerst exponierte Position der Fernkämpfer in Kauf. Die eigenen Linien hatten sie fast 300 Meter hinter sich gelassen und die eigene Kavallerie hatte sich, für alle klar ersichtlich, wieder auf den Hügel zurück gezogen. Sollten die Schützen plötzlich angegriffen werden könnte ihnen keiner rechtzeitig zur Hilfe kommen. Shikamaru wusste das und nahm es in Kauf. Manchmal musste man eben Risiken eingehen. Wortlos beobachtete auch General Asano mit seinem Fernglas das Treiben auf dem Schlachtfeld. Er war ein bärtiger, älterer Mann in der Rüstung eines Samurais – ein blutrote, pompöse Spezialanfertigung, da er selbst recht korpulent war. Er war dafür berühmt-berüchtigt seine Gegner bis auf den letzten Mann gnadenlos zu verfolgen und zu vernichten und selten Gefangene zu machen, was letztendlich dazu führte das seine Leute bei der Verfolgung oftmals in Hinterhalte gerieten und unnötige Verluste erlitten. Seine Berater, eine kleine Riege Vertrauter von Waran jammerten beim Anblick der Schlacht nur herum, was Shikamaru mehr als nur auf die Nerven ging. Es hatte sich schnell gezeigt das sie von Taktik noch weniger verstanden, als der General. Shikamaru ignorierte es und lenkte sich ab, indem er die Rebellen beobachtete. In ihren Reihen herrschte jetzt schon das blanke Chaos. Etwas früher als erwartet, aber deutlich später als befürchtet hatten sie erkannt das sie auf eine Finte herein gefallen waren und mussten erneut umdisponieren, was in dem anhaltenden Pfeilhagel leichter gesagt als getan war. Trotzdem lies sich die Effizienz des Pfeilhagel als eher überschaubar beschreiben. Trotz der dichten Reihen der Rebellen gab es nur einige Dutzend Tote und Verletzte. Die Rebellen schützten sich vor dem Beschuss mit Schilden, oder versteckten sich hinter ihrer Deckung. Zudem bot ihre erhöhte Position ihnen gegenüber den Bogenschützen der Rebellen einen gewissen Vorteil, nur den nutzten sie kaum. Gegenfeuer wurde, obwohl die Rebellen mehr als doppelt so viele Schützen hatten, nur sehr sporadisch organisiert, zumal sich die Fernkampftruppen im Tal an der Grenze ihrer eigenen Reichweite befanden. Der Beschuss auf die Rebellen diente in erster Linie nur dazu um zu stören und Druck auf die Rebellen aufzubauen, die sich neue formieren mussten. Interessiert beobachtete Shikamaru wie die Rebellen trotz des anhaltenden Beschusses die angespitzten Pfähle vor ihren Barrikaden wieder aus dem Boden zogen, der für den ausgebliebenen Kavallerieangriff gedacht war. Stattdessen vernahm er nun selber ein Tröten mehrerer Trompeter, das von der anderen Seite des Schlachtfeldes kam. Kaum hatten die Rebellen die Barrikaden zur Seite geräumt und dabei einzelne Korridore gebildet, da kam aus dem Wald dahinter nun eine ganze Abteilung Kavallerie zum Vorschein – fast 200 Mann zu Pferden, aufgeteilt auf drei Gruppen, die jetzt auf die ungeschützten Fernkampftruppen auf der Flanke und in der Mitte zu donnerten. „Geben Sie das Signal zum Rückzug! Oder die werden unsere Leute nieder machen!“, riefen die Berater panisch, als sie das sahen. Der General sah zu Shikamaru, der den Blick nur regungslos erwiderte und beide beließen es dabei die Ereignisse vorerst nur mit ihren Ferngläsern zu beobachten. Erst nach ein paar quälend lang erscheinenden Augenblicken begann er die Hand zu heben, wobei sich die Trompeter bereit hielten und nur auf ihn sahen. Auf dem Schlachtfeld donnerte derweil die Reiterei der Rebellen weiter vor. Sie hatte bereits die Hälfte der Strecke zurück gelegt und kam unaufhaltsam näher. Während die Berater panisch auf und hab lief und sogar der General langsam nervös wurde, blieb Shikamaru bis zu einem gewissen Punkt ruhig. „RÜCKZUG!“, schrie er auf einmal und die Trompeter bliesen mit aller Kraft die sie hatten. Das dabei entstehende, wilde Getöse lies so manchen verwirrt zum Hügel schauen, doch es war so gewollt. Jetzt sah man wie Bewegung in den Reihen der Bogen- und Armbrustschützen auf kam. Geradezu panisch nahmen sie wild schreien die Beine in die Hand, verließen ihre Stellungen und rannten zurück zur Hauptstreitmacht. Da war die Reiterei nur noch 50 Meter von ihnen entfernt. „Wie konnten Sie konnten Sie unsere Leute nur so positionieren?“, schrie einer der Berater. „Sie hätten sie viel früher zurückziehen müssen!“, rief ein anderer. „Die hätten erst gar nicht da stehen dürfen!“, brüllte ein weiterer. „Sie werden einfach nieder getrampelt! UM HIMMELS WILLEN TUN SIE DOCH WAS!!!“ Plötzlich, wie auf Kommando, sah und hörte man wie der Angriff der Reiterei mit lautem Krachen und Schreien mit einem Schlag zum Erliegen kam. Viele der anstürmenden Pferde überschlugen sich kopfüber, krachten zu Boden, zusammen mit ihren Reitern. Die krümmten sich vor Schmerzen blutüberströmt am Boden. Ihre Hände, Finger, Beine, ihre gesamte Haut war völlig aufgeschnitten. Manch einer sah aus wie ein Stück Fleisch, das gerade von der Schlachtbank kam. Viele erkannten erst jetzt das sie in eine Falle getappt waren. Sie lagen in Stacheldraht, der mit rasiermesserscharfen Klingen bestückt war. Das die Rebellen über Kavallerie verfügte war Shikamaru von Anfang an klar gewesen. Er, Ino, Choji und andere Ninjas hatten die bereits vergangenen Nächte ausgiebig genutzt, um die Stärke und Aufstellung der Rebellen auszukundschaften und zu erahnen wie deren Plan aussehen könnte. Auf Basis dieser Informationen arbeiteten sie dann ihren Schlachtplan aus. Dieser beinhaltete auch eine ausgesprochen perfide Falle um die Kavallerie mit einem Schlag auszuschalten und zwar mithilfe von Stacheldraht und den Fernkampfeinheiten als Köder. Für Shikamaru war klar das kaum ein Befehlshaber einem derartig leichtem Ziel widerstehen konnte, egal wie jung, oder alt er war. Allerdings hätte ein erfahrener Befehlshaber auf den ersten Blick bestimmt erkannt das irgendetwas an der Sache faul ist Er wäre dann deutlich behutsamer vorgegangen und wäre nicht so kopflos und blindlings vorgestürmt. Hier hatte man bereits die vorhergehende Nacht genutzt, um das Schlachtfeld entsprechend zu präparieren. Natürlich bestand auch die Gefahr, das die Schlacht woanders stattfinden konnte, nur da man weiterhin die Initiative besaß war ihr Gegner gezwungen ihnen an Ort und Stelle zu begegnen. Für die Falle verwendete man massive Holzrahmen, die man mit echtem, amerikanischen Stacheldraht bespannt hatte. Diese wurden dann wie Bretter ausgelegt und zuguterletzt unter einfachem Astwerk, Blättern und etwas Erde so gut versteckt, das sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren und auf Entfernung schon gar nicht. Als eine ausgesprochen perfide Schöpfung erwies sich der Stacheldraht. Bei ihrem Rückzug hatten die Amerikaner ihnen, wie auch viele andere Güter zu Tonnen einfach zurückgelassen, weil die Neuanschaffung billiger war als der Rücktransport. Statt der normalen Metallspitzen hatte man hier rasiermesserähnliche Klingen befestigt, die einem Menschen mit Leichtigkeit das Fleisch von den Knochen schälen konnten, oder gar die Finger abtrennen konnten, wenn man nicht aufpasst. Die Reiterei, die da hinein gedonnert war, hatte nicht den Hauch einer Chance. Nur die hintersten konnten gerade noch so abbremsen, als sie sahen wir ihre Kameraden vorne stürzten. „GEBT DAS SIGNAL!“, rief Shikamaru den Trompetern zu, die sofort wild los tröteten. Die Fernkampfeinheiten, die eben noch einen kopflosen Rückzug vorgetäuscht hatten, stoppten abrupt und begannen die aufgehaltene Reiterei mit einem tödlichen Pfeilhagel einzudecken und aufzureiben. Zufrieden, aber mit etwas Unbehagen, beobachtete Shikamaru die Entwicklung. Die gegnerische Kavallerie wurden binnen kürzester Zeit vollständig ausgeschaltet und mit ihnen verstummten langsam die Schreie der Verletzten, die sich im Stacheldraht verfangen hatten. Einige Explosionen ließen Shikamaru kurz aufschrecken und er sah nach vorne. Die letzte verbliebene Einheit der Reiterei in der Mitte der Front wurde ebenfalls von den Bogen- und Armbrustschützen zusammengeschossen, sowie von den Belagerungswaffen und Geschützen in Form von Ballisten, Katapulten und übergroßen Shurikenwerfern, deren Geschosse man zudem mit Explosionssiegeln bestückt hatte. Die sprengten und schnitten Mensch und Tier gleichermaßen in Stücke und beendeten diesen Angriff damit endgültig. Nur einigen wenigen Reitern gelang es mit knapper Not zu ihren eigenen Linien zurückzukehren. Damit war ihre Kavallerie keinerlei Bedrohung mehr. Letztendlich war es wie beim Angeln gewesen. Man wirft einen Köder aus, der dazu dient den darin verborgenen Hacken zu verstecken und wartet bis der Fisch darauf anspringt. Das klappt umso einfacher je aufgeregter die Beute ist. Auch wenn es irritierend klingen mag, aber dieser Plan kam Shikamaru, als er ans Angeln dachte. Letztendlich war es kaum schwerer als eine Partie Schach, oder Shogi. Kaum zu glauben wie gut er dennoch dafür bezahlt wurde. Größtes Problem dieses Planes war die Verwirklichung. Shikamaru hatte alle Hände voll zu tun diese Taktik den beteiligten Truppen so klarzumachen, genauso wie mögliche Alternativen, ohne sie zu verwirren, oder im Voraus zu verraten was er eigentlich vor hatte. Immerhin bestand das Risiko von Sympathisanten und Spionen in den eigenen Reihen, die für die Rebellen spionierten und sogar Attentate und Sabotageakte durchführten. Das stellte sogar für die drei Konoha-Ninjas eine akute Gefahr dar. „Was für ein Gemetzel.“, meinte Ino und wandte den Blick von der Schlacht ab. Es war kein Geheimnis das ihr und Choji ihre Teilnahme hier Unbehagen bereitete, Shikamaru ging es genauso. Den beiden Brüdern ging es einzig und allein um die Macht und sie verstanden es Außenstehende für ihre Zwecke einzusetzen.. Vielen beteiligten Söldner und Shinobi ging es oft nur ums Geld und die Erfahrung, die sie in diesem Krieg sammeln konnten und die verschiedenen Unterstützer, allem voran die großen Reiche, waren ebenfalls nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Kurz gesagt: Shikamaru und sein Team standen auf einen politischen Schlachtfeld, das noch tödlicher sein konnte, als ein echtes. „Gebt den Befehl zum Angriff!“, rief General Asano, was Shikamaru überrascht aufhorchen lies. „Dafür halte ich es noch für zu früh ...“, warf er ein. „Ach Papperlapapp. Ihre Kavallerie ist zerschlagen, in ihren Reihen herrscht Chaos, das müssen wir sofort für den alles entscheidenden Angriff ausnutzen.“ „Der General hat Recht! Die Chancen stehen ausgesprochen günstig.“, warf einer der Berater ein. „Ohne ihre Kavallerie sind sie hilflos. Noch nie hat eine Streitmacht eine Schlacht ohne Kavallerie gewonnen.“, meinte ein anderer. Shikamaru sah ihn an und überlegte was er sagen sollte. Das erste was ihm in den Sinn kam war zu fragen, ob die Herrschaften auch etwas anderes machen können, außer Nicken, Ja-sagen und ihrem Chef in den Arsch zu kriechen. Bei dem Gedanken beließ er es letztendlich. Er hätte zudem auf Anhieb genug Gegenbeispiele nennen können, die deren Thesen widerlegt hätten. Insgeheim wunderte es Shikamaru wie Waran es mit solchen Leuten nur so weit schaffen konnte. Da er selbst kaum mehr als Berater galt hatte er dahingehend keinerlei Mitspracherecht und sah nur zu wie für die Truppen das Signal zum Großangriff gegeben. Mit lautem Kampfgeschrei begann das Herr mit abertausenden Kämpfern vorzustürmen und auf die feindliche Linien zu rannten. Unterstützt wurden sie dabei durch die Fernkampfeinheiten und Belagerungsmaschinen. Diese Situation hätte Shikamaru am liebsten vorerst aufgeschoben, immerhin verfügten die Rebellen über deutlich mehr Bogenschützen und im Angesicht des immer näher kommenden Feindes begannen sie sich schlagartig deutlich besser zu organisieren. So erwiderten ihre eigenen Bogenschützen deutlich kontrollierter den Beschuss und das war keineswegs zu verachten. Bei ihrem Ansturm mussten sich die Söldner auf ihre Schilde und Rüstungen verlassen, um den auf sie nieder prasselnden Pfeilhagel zu trotzen. Da etliche nicht über diesen Grad von Schutz verfügten, oder selbst manche schwere Rüstungen durchschlagen wurde machten sich erster Verluste bemerkbar. Zwar wäre Shikamaru ähnlich vorgegangen, nur er wäre geduldiger gewesen und länger auf Distanz geblieben. Er hätte zuerst die eigenen Fernkampfabteilungen eingesetzt, um die Rebellen „weichzuklopfen“. Wer nun Recht hatte war im Nachhinein nicht mehr festzustellen. Im Krieg ändern sich die Gegebenheiten ständig wodurch es unmöglich ist sich nach einen festen Plan zu richten. Man brauchte eine Vielzahl verschiedene Taktiken für die vielen unterschiedlichen Situationen, die einen erwarten konnten. Ehe sie sich darüber weiter Gedanken machen konnten schrie einer der Soldaten mehrere Meter von ihnen entfernt plötzlich laut auf und man drehte sich irritiert danach um. Es war kein Schmerzensschrei, sondern etwas ganz anderes. Es klag richtig panisch. Ehe man sich versah ertönte ein ohrenbetäubender Knall. Mit Entsetzen stellte man fest das ein Soldat eine Pistole gezogenen hatte – ein alte M9 Beretta. Mit ihr hatte er zuerst den Soldaten neben sich in den Kopf geschossen, jener der so lautstark versucht hatte alle anderen zu warnen, und nun zielte er auf die Gruppe um den General. Der nächste Schuss galt nämlich ihm, der für einen Moment regelrecht erstarrte, als die auf sich gerichtete Schusswaffe sah. Der nachfolgende Schuss traf jedoch nicht ihn, sondern einen der Berater, ebenfalls in den Kopf, der eigentlich nur ausweichen wollte und unglücklicherweise in die Schussbahn geriet. Shikamaru formte sofort Fingerzeichen und setzte das Jutsu des Schattenfesselns ein, mit dem er seinen eigenen Schatten verformte und dem Attentäter entgegen jagte. Schnell war klar das Shikamarus Schatten nicht rechtzeitig sein Ziel erreichen würde. Der Attentäter zielte bereits erneut auf den General und hatte schon den Abzug gespannt. Dem war sich auch Ino bewusst. Nur den Bruchteil einer Sekunde bevor der Schuss fiel schaffte sie es mit einem Kunai die Pistole zu treffen, wobei der nächste Schuss verzog und den General verfehlte. Bevor der Attentäter die Ausrichtung der Pistole wieder korrigieren konnte erreichte ihn Shikamarus Schatten und lies ihn erstarren. Jetzt trat Choji in Aktion der die Größe seiner rechte Faust und seines Armes vervielfachte, ausholte und damit den Attentäter traf, der fast über den halben Hügel flog. Mehrere Soldaten hasteten sofort zu dem am Boden liegenden und überprüften seinen Zustand. „ER LEBT NOCH!“, rief einer der Soldaten, während andere schon ihre Katanas zogen, um das zu ändern, als Rache für die eigenen Kameraden. „Behandelt und fesselt ihn! Wir brauchen ihn lebend!“, rief Shikamaru ihnen zu. „Ihn leben lassen? Wir sollten ihn auf der Stelle töten!“, protestierte der Soldat „Und wenn es noch mehr Attentäter gibt? Wir müssen ihn verhören und in Erfahrung bringen was er weiß!“, ermahnte Shikamaru. „Machen wir es so wie er sagt. Erst foltern wir ihn und im Nachhinein können wir ihn immer noch töten.“, flüsterte ein anderer Soldat seinem Kollegen zu, was Shikamaru zu seinem Missfallen von dessen Lippen ablesen konnte. „Einverstanden!“, riefen dann die beiden Soldaten und setzten den Attentäter fest. Sofort sah Ino nach dem Berater und dem Soldaten, deren Tod sie nur noch feststellen konnte, während Choji die Umgebung im Auge behielt und Shikamaru vorsichtig die Pistole aufhob die nur wenige Meter entfernt lag. Sie wirkte äußerlich etwas verrostet, nur wie man eben sah änderte das nichts an ihrer Wirksamkeit. Den Lauf auf den Boden gerichtet entfernte er das Magazin und zog den Schlitten zurück, um die letzte Patrone in der Kammer zu entfernen. Erst dann war diese Waffe harmlos. Hier zeigten sich zwei grundlegende Probleme. Die Gefahr von Sympathisanten und Attentäter auf Seiten der Rebellen, die sich oftmals unter die eigenen Truppen mischten, ein Problem was Boran mehr als genug kannte, und Schusswaffen. Der Begriff „Fleischwolf von Kawa no Kuni“ tauchte bereits kurz nach Beginn des Bürgerkrieges auf, doch erst in den letzten Monaten sprach man regelmäßig davon, denn genau zu dieser Zeit tauchten immer mehr Schusswaffen aller Art auf, gerade auf Seiten der Rebellen. Zu all den Gütern, welche die Amerikaner einst in diesem Teil der Welt zurück ließen, gehörten leider auch unzählige Schusswaffen. Es war keine Seltenheit einzelne verrottete und verrostete Überreste und Überbleibsel zu finden, problematischer dagegen waren intakte Lager. Gelegentlich fand man in aufgegebenen Basen hier und da einzelne Waffenschränke, oder Waffenkammern, die den Zahn der Zeit überstanden hatten, aber es kam sogar schon vor das man gepanzerte Depots und Bunker fand, in denen genug Ausrüstung und Munition lag, um damit eine Streitmacht auszurüsten. Gerade nach dem ersten Weltkrieg setzte man alles daran dieses Lager zu finden und ihren Inhalt zu zerstören – durchaus mit Erfolg. Man konnte ihre Verbreitung erheblich einschränken, aber nicht völlig unterbinden. Glücklicherweise nahm die Zahl der im Umlauf befindlichen Schusswaffen kontinuierlich ab. Das lag zu einem an den Bemühungen der Ninjas und an dem natürlichen Verschleiß und dem Mangel an Ersatzteilen und Munition. Trotz eines Beschlusses der Kagen und Feudalherren, sowie drakonischen Strafen, gab es immer wieder Händler und Schmuggler, die versuchten Schusswaffen zu vertreiben. Der Gewinn konnte beachtlich sein. Etliche Millionen Ryo für nur ein paar funktionsfähige Gewehre samt Munition waren die Regel und das nahm so mancher in Kauf, obwohl ihnen drakonische Strafen, wie Folter und Tod drohte. Zumal eine klare Nachfrage bestand. Immerhin boten diese Waffen gerade auf offenem Gelände einen nicht zu unterschätzenden Vorteil im Kampf. Shikamaru steckte die Pistole ein und würde sich später darum kümmern, das sie eingeschmolzen wird. Mit einem Mal vernahm er ein lautes Knattern, das vielen auf erschreckende Art und Weise nur allzu bekannt vor kam. Mit Entsetzen sahen sie ein aufblitzen auf Seiten der Rebellen und mussten feststellen das diese über weitere Schusswaffen verfügten – noch dazu vollautomatische. Shikamaru entdeckte zwei Unterstände aus denen heraus die Rebellen mit je einem M2 Browning-Maschinengewehr das Feuer eröffneten. Asanos Truppen waren da bereits auf 100 Meter herangekommen. Im Dauerfeuer beharkten die schweren Maschinengewehre die Soldaten und Söldner vor sich und richteten ein gewaltiges Blutbad an. Binnen weniger Sekunden waren weit über 100 Tote, oder Schwerverletzte zu beklagen. Die Kombination aus dicht gedrängten Truppenformationen, fast freiem Gelände mit wenig Deckung, dem anhaltenden Beschuss und Munition mit panzerbrechender Wirkung erwies sich hier als absolut verheerend. Die MG-Schützen mussten nur den Auslöser gedrückt halten und ihre Waffen langsam herum schwenken. Ziele gab es mehr als genug. Einen effektiven Schutz gab es dagegen nicht. Kettenhemden, Plattenpanzer, sonstige Rüstungen, oder Schilde waren im Angesicht dieser Waffen kaum mehr Wert als Papier. Die moderne Munition durchschlug Rüstungen aller Art mitsamt Träger mit einer erschreckenden Leichtigkeit und wiederholte das sogar mit dahinter stehenden Personen problemlos. Etliche Kämpfer, allem voran die Jüngeren und jene die den ersten, wahren Weltkrieg kaum mitbekommen hatten, oder nur noch aus vagen Erinnerungen kannten, versuchten sich mit ihren Schilden dagegen zu schützen, oder sich zurückzuziehen. Sie hatten kaum eine Chance. Bei den anderen, die Älteren und Erfahrenen, sah das ganz anders aus. Sie warfen sich im selben Moment, als die ersten Schüsse fielen, zu Boden, drückten sich in den Dreck und hofften. Sie konnten den Luftzug der Geschosse förmlich spüren, die über sie hinweg zischten und ihre Kameraden hinter ihnen massenhaft abschlachteten und in Stücke rissen. „So tun Sie doch was! Meine Armee wird da unten aufgerieben!“, plärrte der General wie ein kleines Kind. Shikamaru konnte da nur entnervt ausatmeten. Eben noch brauchten sie ihn nicht mehr und keine Minute später, kaum das etwas anders lief als geplant, kamen sie angekrochen. Zugegeben: Das sie es mit einer solchen Gegenwehr zu tun bekommen, das hatte er nicht erwartet. Da er so letztendlich keine andere Wahl hatte griff er zu seinem Funkgerät. „Ihr seid an der Reihe. Könnt ihr etwas gegen diese Maschinengewehre unternehmen?“, fragte er. „Schwebt Dir was besonderes vor?“, lautete die Antwort per Funk. „Versucht die Schützen zu flankieren, solange sie abgelenkt sind.“ „Schon dabei.“ „Versucht sie zu flankieren, solange sie abgelenkt sind.“, wiederholte Kurotsuchi mit flapsiger Stimme, wobei sie darauf achtete das nicht ins Funkgerät zu sprechen. Die Kunoichi aus Iwagakure hatte so ihre Probleme damit sich von einem aus Konoha etwas sagen zu lassen. Nur blöderweise, das konnte sie nicht leugnen, machte er seinen Job recht gut. „Ach, es ist zum Haare raufen.“, murmelte sie. Während das Maschinengewehrfeuer anhielt und seinen Blutzoll forderte. „Hast du eine Idee wie wir vorgehen sollen?“, fragte Akatsuchi, ihr Teamkamerad, der sie begleitete. „Zuerst müssen wir die Truppen schützen. Auf freiem Feld haben sie keine Chance. Sorgen wir für etwas Deckung.“ Akatsuchi verstand sofort was Kurotsuchi plante. Zusammen formten sie Fingerzeichen, drückten ihre beiden Handflächen auf den Boden und begannen das Erdreich entlang der Frontlinie zu manipulieren. Auf einen Schlag schossen unzählige, rechteckige und hoch verdichtete Erdblöcke aus dem Boden, die als Deckung für die angeschlagene Armee dienten und den Feuerbereich der MGs erheblich einschränkten. „So ... alle mir nach!“, rief Kurotsuchi und zusammen mit den anderen Ninjas, aus allen großen Dörfern, begannen sie vorzurücken. Unter ihnen befanden sich auch einige Ninjas aus Kirigakure, mit denen der Umgang wegen vorausgegangener Streitigkeiten zwischen ihren Dörfern manchmal etwas schwierig war und noch ein paar Ninjas aus Konoha, drei Uchihas um genau zu sein, die ihr oftmals unheimlich und hochnäsig erschienen, und mit denen man sich trotzdem besser nicht anlegen sollte. Als das Maschinengewehrfeuer kurzerhand verstummte nutzten die Ninjas die Feuerpause und rückten im Eiltempo über die linke Seite vor, bis sie in die Flanke der MG-Stellung gelangten. Der Großteil der Truppen hatte den selben Gedanken und versuchte es erneut in einem Sturm, wobei sie die von den Iwa-Ninjas geschaffene Deckung weitestgehend ignorierten. „Diese Idioten! Wozu machen wir uns überhaupt die Mühe?!“, fluchte Kurotsuchi Das Problem dabei: Während eines der MGs durch das ununterbrochene Dauerfeuer überhitzt war und nun blockierte, musste das andere nur nachgeladen werden. Ein Vorgang für den die unerfahrenen Mannschaft fast 10 Sekunden und länger brauchte. Doch kaum hatten sie das erledigt stand bereits die nächste Riege an Zielen, in Form von Dutzenden Gegnern zur Verfügung, die zu nahe an die Stellung heran gerückt waren. Kaum war der Auslöser gedrückt ging das Gemetzel von neuem los und die Soldaten und Söldner wurden in Massen niedergeschossen. Der ganze Ansturm drohte allmählich zerschlagen zu werden. Dem war sich auch Kurotsuchi bewusst, die sich noch immer über diese offensichtlich Dummheit ärgerte. Zum Glück feuerte bislang nur eines der Maschinengewehre. Sie konnten sehen wie die Schützen des zweiten MGs auf ihrer Seite verzweifelt damit beschäftigt waren dieses wieder einsatzbereit zu machen. Schnell war klar das die Rebellen nur wussten wie man diese Waffen abfeuert und nach lädt, von der Behebung mechanischer Störungen mal abgesehen. Kurotsuchi wollte natürlich nicht warten bis sie ihre Waffe durch Zufall wider zum laufen brachten und entschied sich dazu der Schlacht eine kleine und entscheidende Wendung zu verpassen. Die Ninjas sprangen vor und bildeten zwei Reihen, wovon die erste auf sie abgeschossene Pfeile abwehrten, während sich die zweite Reihe auf den Einsatz ihrer Jutsus vorbereiteten. Kaum war das getan zeigten sie beiden Seiten zu was echte Shinobis wirklich fähig waren. Kurotsuchi jagte ihr Chakra in den Boden und lies in einer geraden Linie blitzartig eine ganze Reihe Felsen aus dem Boden schießen, die bis zur MG-Stellung wanderten und diese mit einem Schlag wortwörtlich aushoben. Ein Ninja aus Kirigarkure spie eine große Menge Wasser aus, die von von seinen beiden Kameraden dazu genutzt wurde um je einen Wasserdrachen zu erschaffen, die sich mit lautem Gebrüll im hohen Bogen auf die Rebellen stürzten und nahezu die gesamte linke Flanke weg spülten. Ergänzt wurde das ganze durch ein Team Ninjas aus Kumogakure, die im Nachhinein mit dem Blitzversteck das Wasser unter Strom setzte und so etliche durchnässte Rebellen außer Gefecht setzten, oder gar töteten. Dem folgten das dreiköpfige Uchiha-Team, das die vordersten Linien der Rebellen mit einem wahren Regen aus Feuerbällen eindeckte und einäscherte. Etliche Folgeexplosionen zeigten die Detonation von Briefbomben, die man als versteckte Sprengfallen ausgelegt hatte. Zuguterletzt folgte Akatsuchi, der einen Steingolem vor sich aus dem Boden auferstehen lies. Der erhob einen gewaltigen Felsbrocken über seinem Kopf und schleuderte diesen auf die letzte verbliebene MG-Stellung, die darunter begraben wurde und endlich verstummte. „So macht man das!“, rief Kurotsuchi, während alle anderen Ninjas jubelten und die Hauptstreitmacht ihren Ansturm erneut aufnehmen konnte – mal wieder. Einzig und allein die Unmengen an Leichen und Verletzten, durch die man sich zuerst einen Weg bahnen musste, bremsten ihn aus. Einen unschönen Beigeschmack gab es für die Ninjas trotzdem. Sie mussten erkennen wie viel effektiver und schlagkräftiger sie doch waren, wenn sie zusammen arbeiteten und sich mit ihren individuellen Fähigkeiten ergänzen. Problematisch, wo doch die einzelnen Dörfer in ständiger Konkurrenz zueinander standen und man nur aufgrund dieses Krieges vorübergehend zusammen arbeitete. Das drückte die Begeisterung deutlich. Länge hätte sie ohnehin nicht gehalten, denn ehe man sich versah riss eine Explosion den Kopf des Steingolems in Stücke und lies den Koloss zerfallen, wobei eine dichte Staubwolke die Umgebung einhüllte. „Was war das? Akatsuchi?“, rief Kurotsuchi. „Ich weiß nicht. Meinen Golem ... hat es einfach zerlegt!“, erwiderte dieser. „Ich mag mich irren, aber ... ich war der Meinung ich hätte ZWEI Explosionen gehört ... mit nur dem Bruchteil einer Sekunde Unterschied.“, warf ein Uchiha ein. Kurotsuchi sah ihn kurz an und schwieg. Sie hatte genau das selbe wahrgenommen, es aber für Einbildung gehalten. Die nächsten Geräusche, die sie vernahmen, waren dagegen eindeutig eigenartiger. Es klang wie ein Rumpeln, Rasseln und Rumoren. Von ganz alleine begann den Ninjas ein kalter Schauer über den Rücken zu laufen. Etwas irritiert beobachtete Shikamaru die sich ausbreitende Staubwolke. Er musste zugeben das er nicht so ganz verstand was da soeben geschah und das beunruhigte ihn. Die eigenartigen Geräusche, die er sogar bis hier her hören konnten, sogar noch mehr. Sein Blick fiel auf ein größeres, dunkles Objekt, das allmählich hinter den Staubschwaden zum Vorschein kam und sah es sich mit dem Fernglas genauer an. Anfangs war er sich nicht sicher, doch es sah so aus, als würde sich dieses kastenartige Gebilde bewegen. „Was ist das nur?“, murmelte er, bis sich das Feld langsam aufklarte. Mit einem Mal erstarrte er innerlich. „Oh nein.“, begann Shikamaru und senkte schockiert das Fernglas. „Die haben einen Panzer.“ Die Shinobi um Kurotsuchi wollten ihren Augen nicht trauen, als aus der Staubwolke plötzlich ein gepanzertes Kettenfahrzeug zum Vorschein kam – ein alter M48 Patton. Wahrscheinlich hatte der sich die ganze Zeit über im Wald versteckt, wobei ihnen nicht klar war wie man diese Monstrum übersehen konnte. Bei dem Anblick waren sie starr vor Schreck. Kaum einer wollte wahr haben was sich ihnen da in den Weg stellte. Den unzähligen Soldaten und Söldner ging es keineswegs anders, immerhin standen sie dem Panzer keine hundert Meter entfernt gegenüber. Für einige quälend lang erscheinende Augenblicke kehrte auf dem Schlachtfeld eine beängstigende Stille ein, die nur von krächzenden Raben, wehklagen der Verletzten und dem tuckernden Motor des Panzers gestört wurde. Dazu kam ein stählernes Quietschen des Geschützes, das sich begann auszurichten. Bei vielen weiteten sich die Augen, nur bevor irgendjemand reagieren konnte feuerte der Panzer sein Hauptgeschütz ab. Es war ein ohrenbetäubendes Donnern, das auf dem gesamten Schlachtfeld sogar noch in etlichen Kilometern Entfernung zu hören war. Ein einziger Feuerstoß aus dem Geschützrohr schickte eine Hochexplosivgranate auf den Weg, die zwischen den Truppen einschlug. Die Explosion riss sie zu Massen in den Tod, oder in Stücke. Schlagartig zerbrach die Moral wieder und die Armee trat erneut panisch die Flucht an, während sie von den zwei Maschinengewehren des Panzers beschossen wurden. Nur dieses Mal stellten sie sich etwas kompetenter an. Viele verzogen sich hinter die massiven Steinblöcke, die von den Iwa-Ninjas nur kurz zuvor als Deckung erschaffen wurde und wollten dahinter den Beschuss einfach nur überdauern. Was auf den ersten Blick wie eine gute Idee erschien erwies sich als tödlicher Fehler. Der Panzer feuerte die nächste Granate ab und traf die Deckung. Dieser Treffer tötete alle jene, die direkt darum herum und sogar der Steinblock selbst wurde zerstört. Die Explosion zerrieb ihn in abertausende kleine Schrapnellgeschosse und beschleunigte diese auf Überschallgeschwindigkeit, die die Menschen dahinter wortwörtlich zerfetzte. Mit einem Mal wurde allen Beteiligten klar das sie hier, auf völlig freiem Feld, hoffnungslos unterlegen waren. Dabei war es egal wie viele Truppen sie in die Schlacht führten. Dieser Gegner, der deutlich schneller und besser bewaffnet und gepanzert war, hatte man kaum etwas entgegen zu setzen. Die Truppen wurden jetzt wieder von den beiden Maschinengewehren des Panzers zusammen geschossen. Shikamaru sah wie alles dabei war den Bach hinunter zu gehen. Jetzt musste er schnell handeln, um größeres Unheil zu verhindern. „Bei euch alles in Ordnung?“, fragte er per Funk. „Keine Toten, oder gar Verletzte. Nur das kann sich ganz jeden Moment ändern. Wir müssen den Panzer so schnell wie möglich ausschalten.“, erwiderte Kurotsuchi, die sich zusammen mit den anderen Ninjas wieder zurückgezogen hatte und außerhalb des Blickfeldes des Panzers blieben. „In Ordnung ... folgender Plan ...“ „Nichts da. Das erledigen wir schon selbst.“, unterbrach Kurotsuchi und beendete die Verbindung. „Halten Sie das wirklich für eine gute Idee?“, fragte einer der Uchihas, als der Panzer plötzlich aufhörte zu feuern und langsam los fuhr. „Ich schränke seine Bewegung ein, aber dazu brauche ich Wasser.“ „Verstanden.“, bestätigten die Kiri-Ninjas, die sofort wussten das sie gemeint waren. „Sobald der Panzer steht steckt ihr ihn in Brand. Setzt dazu brennbare Flüssigkeiten ein und zielt auf das Heck!“, wies Kurotsuchi an und die Uchihas nickten. „Jutsu des vertrauten Geistes!“, rief einer von ihnen und beschwörte vor sich eine mannsgröße Kröte. „Man, Ichizu, wie lange ist es her seit du mich das letzte Mal gerufen hast ...“, begann die Kröte und stoppte, als sie den Panzer erblickte, der soeben wieder lautstark sein Hauptgeschütz abfeuerte und ein weiteres Loch in die Reihen von Asanos Truppen riss. „WAAAH!!! Wo bin ich den hier gelandet?!“ „Halt dein Öl bereit! Ziel auf das Heck des Panzers!“, wies der Uchiha an. „Ich hoffe ihr wisst was ihr tut!“ Kurostsuchi stürmte sofort vor und sprang in die Luft. „Lavaversteck! Jutsu des erstarrenden Kalks.“, rief sie und spuckte mehrere lehmartige Klumpen auf den Panzer, die auf dem Boden um ihn herum und in seinen Ketten landeten. Jetzt kamen die Ninjas aus Kirigakure zum Einsatz und bespritzen die Masse mit Wasser, wodurch diese schlagartig aushärtete. Das gesamte Fahrgestell wurde kurzerhand von der klebrigen Masse umhüllt, die wie Zement steinhart wurde und den Panzer ausbremste. „Ihr seid dran!“, rief Kurotsuchi den Uchihas zu, die schon bereit standen. Bevor sie dazu kamen wurde der Panzer selbst von mehreren Explosionen erschüttert und die Ninjas gingen überrascht wieder auf Distanz. Unerwartet griffen die Belagerungswaffen in den Kampf ein und beschossen den Panzer. Etliche übergroße Pfeile, Bolzen und Shuriken, die mit Briefbomben bestückt waren, trafen das Kampffahrzeug und hüllten die Front mit Explosionen ein. Was so spektakulär aussah bracht rein gar nichts. An der mehreren Zentimeter dicken Panzerung aus Panzerstahl prallten die Geschosse einfach ab, oder zerbrachen und die Explosionen kratzen nur etwas an der Oberfläche. „Die sollen den Beschuss einstellen, verdammt noch mal! Die machen alles kaputt!“, schrie Kurotsuchi in ihr Funkgerät, die sah wie ihr Zement unter den Explosionen zu bröckeln begann und die Ketten allmählich wieder freilegten. „Sagen Sie denen sie sollen das Feuer einstellen!“, forderte Shikamaru. „Einstellen? Von wegen! Den machen wir gerade so richtig fertig!“,erwiderte der General zuversichtlich und Shikamaru wollte kaum glauben wie einfältig der Kerl war. Ehe er etwas unternehmen konnte ertönte ein weiterer Kanonenschuss, nur dieses Mal flog die Granate über das gesamt Schlachtfeld und schlug unweit von Shikamaru bei den Belagerungsmaschinen ein. Drei Geschütze wurden sofort ausgeschaltet. Eines durch den direkten Treffer und die beiden anderen durch die Splitterwirkung. Die Bedienmannschaften der übrigen Maschinen ergriffen sofort die Flucht, genauso wie der General, seine Berater und Shikamaru mitsamt seines Teams, als ungezieltes MG-Feuer auf den Hügel nieder prasselte und die Kugeln an ihnen vorbei zischten. Mit lautem Krachen brach der Zement unter den Ketten des Panzers, der sich aus eigener Kraft befreien konnte und langsam wieder in Bewegung setzte. „DAS ÖL!!!“, schrie Kurotsuchi, als sie erkannte wie sich der Geschützturm in ihre Richtung zu schwenken begann. „Los, Gamahara!“, rief der Uchiha und die Kröte spuckte eine große Ladung Öl aus, die den Panzer bedeckte. Der Uchiha selbst setzte dieses Öl mit einem Flammen-Jutsu sogleich in Brand. Schlagartig stand der ganze Panzer in Flammen, nur es schien nichts zu nützen. Der Geschützturm dreht sich weiter. Die Shinobis wussten das es jetzt eng wurde. Kurotsuchi und Akatsuchi drückten sofort beide Hände auf den Boden und erzeugten gleich mehrere Reihen Steinblöcke, die ihnen als Deckung dienen sollten. Nur der erwartete Beschuss blieb aus. Sekundenlang passierte gar nichts bis sie neben dem Lodern der Flammen einen lauten Schmerzensschrei vernahmen und daraufhin vorsichtig hinter ihrer Deckung hervor spähten. Sie sahen wie ein Rebell verzweifelt versuchte aus einer der Einstiegsluken auf dem Geschützturm zu entkommen, während um ihn herum alles in Flammen stand und selbst aus der Luke schon dunkler Qualm quoll. Das brennende Öl war in das Innere des Panzers gelangt. Zu einem über den Kühlergrill des Motors am Heck, wo es in den Motorraum gelangte und diesen ebenfalls in Brand setzte, sowie über Dichtung an Spalten, die einfach weggeschmlozen wurden. Um dem ganzen ein Ende zu bereiten griff ein Ninja aus Kumogakure erneut mit dem Blitzversteck an und lies einen dunklen, wild zuckenden Blitz auf den Panzer los. Dieser traf die Seitenwanne, schlug einen Bogen hinauf zum Rebell, der als unfreiwilliger Blitzableiter herhalten musste, und gelangte so in das Innere des Panzers. Der Effekt war unvergleichlich. Im Inneren traf der Blitz auf die an den Seiten offen gelagerte Munition, die daraufhin entzündet wurde. Das löste eine absolut vernichtende Kettenreaktion aus. Auf einen Schlag ging das gesamte Munitionslager hoch und die Explosion erschütterte das Schlachtfeld. Der tonnenschwere Geschützturm wurde von der Wanne gerissen und wie Spielzeug durch die Luft geschleudert. Nur langsam kamen alle hinter ihrer Deckung hervor und starrten mit offenen Mündern auf die Überreste des Panzers. Von ihm stand nur noch die aufgerissene Wanne da, während der abgesprengte Turm einige Meter entfernt lag. Sämtliche Soldaten und Söldner begannen wieder vorzurücken und dieses Mal gingen sie langsam und mit äußerster Vorsicht vor. Sie schienen endlich ihre Lektion gelernt zu haben. Widerstand von Seiten der Rebellen gab es kaum noch. Der Angriff der Ninjas hat schon viele panisch zur Flucht getrieben und nach der Explosion des Panzers flohen auch die letzten in die Wälder. Eine größere Feldschlacht bei der die eine Armee völlig aufgerieben werden sollte, so wie der General es sich gewünscht, blieb aus – sehr zu dessen Missfallen. Shikamaru kümmerte das wenig. Ihr Feind war zerschlagen und floh in jede erdenkliche Himmelsrichtung – Hauptsache weg. Ohnehin hatte er nicht geglaubt das es wirklich eine große Schlacht geben würde. Wären sie dennoch im Nahkampf aufeinander getroffen hätten sich die Rebellen bereits nach den ersten Verlusten zurückgezogen. Im Angesicht einer erfahrenen und motivierten Streitmacht hätten sie ohnehin nicht lange stand gehalten und die Verluste die man ihnen vorher schon zufügen konnte drückten ihrer ohnehin schon angeschlagenen Moral noch weiter. Shikamaru beließ es im Moment bei den Gedanken. Zusammen mit Ino und Choji überquerten sie das Schlachtfeld und näherten sich dem Wrack des Panzers, um das sich etliche weitere Personen versammelt hatten und es neugierig begutachteten. Motorisierte Fahrzeug, egal ob mit Rad-, oder Kettenantrieb, waren in der Welt nichts Unbekanntes, sie waren aufgrund ihrer Anforderungen und Kosten nur ausgesprochen selten. Erst der letzte Weltkrieg offenbarte ihre Einsatzmöglichkeiten als Waffe. Damals brachten amerikanische Kampfpanzer Tod und Vernichtung über die Schlachtfeld und erwiesen sich als unüberwindliche Hindernisse. Gerade auf freiem Feld waren sie dank ihrer Reichweite unschlagbar, konnten sie doch Gegner bei allen Wetterlagen wirkungsvoll bekämpfen lange bevor diese überhaupt die Möglichkeit hatten nahe genug heranzukommen, oder gar bevor sie ihn überhaupt sehen konnten. Dagegen waren sie im Nahkampf durchaus leicht zu bezwingen, wenn man die Schwachstellen kannte. Als die Amerikaner abzogen hatten sie auch etliche ihrer Fahrzeuge zurückgelassen, für die sie selbst keine Verwendung mehr hatten. Allem voran Jeeps, Lastwagen und leider auch Panzer. Hauptsächlich Fahrzeuge die durch technische Defekte, Treibstoffmangel, Beschädigungen, oder gar Zerstörung ausgefallen waren. All jenes Material dessen Rücktransport sich einfach nicht lohnte. Dagegen waren voll einsatzbereit Panzer eine echte Seltenheit. Tatsächlich hatten viele Reiche versucht diese fortschrittlichen Waffensysteme zu kopieren. Ein Unterfangen was schon bald aufgegeben wurde. Zu komplex und aufwendig waren die Anforderungen an Wartung, Materialbedarf, technische Kenntnisse und Personal. Es erwies sich auf Dauer als deutlich billiger und sogar effizienter erfahrene Ninjas anzuwerben, als eine Streitmacht mit konventionellen Waffen auszurüsten und zu unterhalten. Wenigstens hatten die Rebellen die Idee die alten, amerikanischen Hoheitszeichen mit denen des Fluss-Reiches zu übermalen. „Was für ein Blutbad.“, vernahm Shikamaru von Kurotsuchi und sie blickten auf die Unmengen an Leichen, die den Hügel hinter ihnen säumten. „Wie viele Tote sind das? 300? 400? 500?“ „Mindestens. Und bestimmt noch mal so viele Verletzte. Wahrscheinlich sogar noch mehr. „Ich weiß nicht mal alle medizinisch versorgt werden können.“, ergänzte Ino. „Das ist mir doch egal!“, erwiderte Kurotsuchi plötzlich harsch. „Wie viele Leute hat man gebraucht um diese Waffen zu bedienen? 10?“ „Das kann hinkommen.“, meinte Shikamaru. „10 ... und für wie viele Tote sind die verantwortlich? Wo haben die überhaupt all diese Waffen her? Die Munition? Und noch dazu diesen Panzer?“ „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“ „Den letzten Panzer, den man als wirklich einsatzbereit betrachten kann, sah ich vor ein paar Jahren und den hatte man in einem See versenkt, weil man nicht wusste wie man ihn richtig steuert. Da liegt er noch heute.“ „Wir konnten einen Attentäter festsetzen. Vielleicht bekommen wir etwas aus dem raus.“ „Da bin ich gespannt.“ Die Ninjas zogen sich zurück und überließen nun wieder General Asano und seinen Truppen das Feld. Sie würden sich im Hintergrund halten, die Umgebung überwachen, Informationen sammeln und feindliche Ninjas abwehren. Immerhin hatten die sich bislang nicht blicken lassen und das war mehr als beunruhigend. Der Rest des Tages verlief dabei ohne große Zwischenfälle. Ihr Ziel, die Stadt, war weitestgehend verlassen. Asanos Truppen konnten sie ohne großen Aufwand einnehmen. Nur ganz problemlos lief es natürlich nicht ab. Viele Bewohner, die nicht geflohen waren, zumeist nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren, leisteten erbitterten Widerstand, arbeiteten mit Fallen und griffen aus dem Hinterhalt an. Sie bereiteten einiges an Kopfzerbrechen. Ihr Vorgehen war dabei äußerst raffiniert. Sie zielten besonders auf Truppführer, womit sie erheblich die Koordination der einzelnen Trupps störten. Letztendlich musste man die Ninjas hinzu holen, um die Problem Herr zu werden. Ein verspäteter Schachzug, wie Shikamaru meinte. General Asano war viel zu selbstsicher und bekam dafür ordentlich eins auf die Mütze – nur es waren seine Untergebenen, die den Preis bezahlten. Der Widerstand dagegen beeindruckte Shikamaru. Es erinnerte ihn an sogenannte „Heckenschützen“, oder „Partisanen“, zwei alte Begriffe, die kaum noch Verwendung fanden. Aber genau daher kam die Taktik der Rebellen Da die Stadt zum großen Teil verlassen war blieben Massaker und Vergewaltigungen glücklicherweise aus. Einzig und allein Teile der zerschlagenen Rebellenarmee wurden von der Kavallerie verfolgt und gnadenlos niedergemetzelt. Nicht mal Gefangene wurden gemacht. Immerhin hatte Asano einen Ruf zu wahren. Ansonsten begnügten sich die Soldaten und Söldner damit die Stadt zu plündern. Die Ninjas hielten sich da heraus. Für die Nacht quartierten sie sich in einer verlassenen Herberge am Stadtrand zum ausruhen und übernachten ein. Gegen Abend plünderten sie die Küche und schmissen den Grill an, wo sich dann alle zu einem gemeinsamen Abendessen trafen. Das hatte nichts mit Kameradschaft zu tun – zumindest nicht völlig. Dadurch, das alle gemeinsam an einem Tisch saßen und aßen, verminderte man die Gefahr, das irgendjemand schnell auf die Idee kam das Essen zu vergiften. Trotz der momentanen Zusammenarbeit saß das Misstrauen und die Feindschaft zwischen den Dörfern und Ninjas tief. Man hatte sich lediglich darauf geeinigt diese Differenzen vorübergehend auszublenden. Shikamaru war sich dem voll bewusst. Dabei hätte das Vergiften der Nahrung durchaus erfolgreich sein können. Immerhin war es Choji, der sich allein schon den größten Teil des Fleisches auf den Grill warf und verdrückte. Ihn kümmerte die bedrückte Stellung kaum, solange es was zu essen gab. Nachdem Shikamaru ein bisschen gegessen hatte verließ er vorzeitig das Mahl und schlenderte nun durch die dunklen Gänge der Herberge, die nur durch das Mondlicht erhellt wurden, das durch die Fenster einfiel. Der Tag war erlebnisreicher gewesen, als erwartet und er musste sich fragen, da der Bürgerkrieg allmählich auf sein Ende zu steuerte, war es wirklich das Ende, oder erst der Anfang vom Ende? Shikamaru wollte nicht darüber nachdenken. All die möglichen Folgen und Konsequenzen bereiteten ihm nur Sorgen und Kopfschmerzen. So ging er weiter, während seine Schritte stumpf durch die leeren Gänge hallten. Es gab nur eine Sache die ihn störte. Er hatte das Gefühl verfolgt zu werden. Ohne sich etwas anmerken zu lassen hielt er ein Kunai bereit, das er in seinem Ärmel versteckt hatte. Plötzlich vernahm er einem Luftzug hinter sich. Mit einem Mal wich Shikamaru zur Seite aus, zog seinen versteckten Kunai und wehrte mehrere Shuriken ab, die auf ihn zu flogen. Im gleichen Moment warf er seinem unbekannten Gegner mit der anderen Hand selbst ein paar Shuriken entgegen und sah wie ein dunkler Schatten ihn auswich. Sofort wandte er das Jutsu des Schattenfesselns an und schaffte es so seinen Gegner festzustezten und ihm seinen Willen aufzuzwingen. Da der Gang eh recht dunkel war hatte er mit seinem Schatten geradezu unbegrenzte Reichweite mit flächendeckender Wirkung. Für ihn war es ein leichtes Spiel. „Beinahe hätten Sie mich erwischt.“, sagte Shikamaru und ging langsam auf seinen Gegner zu, der durch das Jutsu gezwungen war sämtliche Bewegungen nachzuahmen. „Och, hätte ich das? Oder ... wollte ich das?“, vernahm Shikamaru eine weibliche Stimme, die ihm nur allzu bekannt vor kam. Als die Frau nahe eines Fensters in den Kegel des einfallenden Mondlichts trat und Shikamaru ihr Gesicht sah musste er entnervt aufatmen. Er kannte die die blonde Frau mit den Pferdeschwänzen nur allzu gut. „Was willst du denn hier?“, fragte er. „Was denn? Bist du etwa nicht glücklich mich zu sehen? Du hast mich doch so ... schön ... gefesselt.“, sprach Temari. „Tut mir Leid.“, erwiderte Shikamaru und löste das Jutsu auf. „Ich bin einfach nur überrascht dich hier zu sehen. Suna-Ninjas sind aktuell in Teilen des Fluss-Reiches nicht gern gesehen. Wenn die anderen dich entdecken ...“ „Dem bin ich mir bewusst. Komm.“, erwiderte Temari und ging mit Shikamaru in ein nahes Gästezimmer, in dem gerade mal ein Stuhl, ein Tisch und ein Bett standen. Dessen Tür verschloss sie und ergänzte das noch mit einem Siegel. Von außen erkannte man kurzerhand nicht mehr, das hier überhaupt eine Tür gewesen war. Zu Shikamarus Verwunderung stieß Temari ihn auf einmal mit dem Rücken voraus auf das Bett hinter ihm und griff zum Reißverschluss ihrer Weste, den sie zu öffnen begann. „Ähm ... was machst du da?“, fragte er und wurde sichtlich nervöser. Wortlos griff Temari unter ihre Weste und ehe er sich versah zog sie aus einer Innentasche eine Schriftrolle hervor, die sie dem überraschten Shikamaru in den Schoß warf. „Was ist das?“ „Nur ein paar Informationen. Ich komme gleich dazu ... Was hast du eigentlich gedacht was ich machen würde?“ „Nun ja ... ich ...“ „Sag besser nichts.“, erwidert Temari mit einem Grinsen und setze sich auf den Stuhl. „Wir haben die Schlacht beobachtet. Sie war beeindruckend. Ausgesprochen spektakulär. Voller Überraschungen, genau wie du. Selbst ich war überrascht, als der Panzer auftauchte und begann das Feld aufzumischen.“ „Das ist nicht hilfreich.“ „Ich verstehe noch immer nicht was sich euer Hokage dabei denkt sich in diesem Krieg zu beteiligen.“ „Er hofft diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.“, sagte Shikamaru mit gesenkter Stimmer. „Ist er wirklich so naiv?“ „Er steht unter Zugzwang. Der Daimyo des Feuer-Reiches hat es von ihm gefordert. Insgeheim hofft er das er so unnötiges Leid verhindern kann.“ „Naivität muss in der Familie liegen. Dieser Naruto ist doch genauso.“ „Ich glaube kaum das du gekommen bist um mir das vorzuhalten.“ „Der Kazekage von Sunagakure, mein Bruder, Gaara, ist besorgt. Er befürchtet das sich dieser Krieg ausweiten könnte. Wenn eine Seite unterliegt, und wir wissen schon wer das sein wird, dann besteht die Gefahr das eines der großen Reiche zu dessen Unterstützung in den Krieg einsteigen könnte und das automatisch das andere nachziehen wird. Damit rede ich vom Wind-Reich und dem Feuer-Reich. Und wenn das passiert ist es nur eine Frage der Zeit bis der Daimyo des Wind-Reiches Sunagakures Unterstützung anfordern wird und das bringt uns in eine Zwickmühle. Wer weiß wie weit das noch eskalieren kann.“ „Konoha und Suna sind nun seit fast zwei Jahrzehnten miteinander verbündet ...“ „Und das soll auch so bleiben. Ihr seid unsere wichtigsten und einzigen Verbündeten. Weil Sunagakure im letzten Weltkrieg nicht angegriffen wurde, im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern und Reichen, hat das einiges an Misstrauen erzeugt.“ „Was denkst du darüber ... über diesen ganzen Konflikt?“ „Wir haben inzwischen den Verdacht das jemand diesen Bürgerkrieg für seinen persönlichen Vorteil benutzt. Wahrscheinlich sogar darauf setzt, dass sich dieser Krieg ausweitet.“, erklärte Temari besorgt. „Daran habe ich auch schon gedacht.“, bestätigte ihr Shikamaru. „Es geht das Gerücht um, dass eine Gruppierung aus Ninjas dahinter steckt. Sehr wahrscheinlich sind sie sogar für das erneut zunehmende Aufkommen von Schusswaffen verantwortlich, nur beweisen lässt sich das nicht. Informationen darüber sind sehr schwer zu bekommen. „Das erklärt einiges. Ich hatte mich schon gewundert woher die Rebellen diesen Panzer hatten.“ „Dafür ist diese Gruppierung wiederum nicht verantwortlich. Den besaß das Fluss-Reich schon vor dem Bürgerkrieg. „Wie das?“ „Recycling.“ Schlagartig ging Shikamaru ein Licht auf. Gepanzerte Kampffahrzeuge boten der Ninja-Welt, auch wenn sie nicht mehr einsatzbereit waren, noch einen letzten, bedeutenden Dienst an – den zu ihrem Bau verwendeten Panzerstahl. Man zerlegt die Panzer und verwendet diese Produkte wieder, um daraus gängige Waffen herzustellen, wie Katanas und Kunais. Aus mehreren mehrfach gefaltete, verdichtete und neu verschmolzene Lagen Panzerstahl konnte man die weltweit mit Abstand härtesten und widerstandsfähigsten Waffen schmieden, die man sich vorstellen konnte. Sie waren begehrt, selten und ausgesprochen teuer. Es war nur ein Beispiel von vielen, wie man noch Nutzen aus diesen Waffensystem ziehen konnte, denn selbst dieser „Schrott“ war praktisch Gold wert. Nur es gab nicht viele, die die notwendigen Mittel und die Ausrüstung besaßen diese stählernen Monster zu zerlegen. „Das Fluss-Reich erhielt mindestens zehn Panzer als Wirtschaftshilfe. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges waren bereits die Hälfte zerlegt und man lies den Rest vorerst in Ruhe. Als sich die strategische Lage wandelte und Lord Boran erkannte das er verlieren würde versuchte er die Panzer wieder einsatzbereit zu machen.“, erklärte Temari ernst. „Fünf Panzer ... das ist fast schon eine strategische Größe. Richtig eingesetzt hätten sie unsere Armee damit zerschlagen können.“, meinte Shikamaru. „Durchaus, nur keiner der Panzer war damals funktionsfähig. Sie verwendeten die vier Panzer als Ersatzteillager, um damit den fünften zum Laufen zu bringen. Wahrscheinlich musste der eine, oder andere baugleich gewesen sein, ansonsten hätten sie das niemals geschafft. Mich hat es eher gewundert, das sie auch Munition dafür hatten.“ „Moment ... du wusstest von dem Panzer?“ „Ich wusste das sie EINEN Panzer besaßen der lief, aber nicht ob, wie und wo sie ihn einsetzen würden. Eigentlich hätte ich erwartet er würde nahe der Küste bleiben – zur Verteidigung der Hauptstadt.“ „Mich wundert es nur wie sie das Ding hier her bekommen konnten, ohne das wir es merkten.“ „Ich vermute mal sie müssen stets nachts gefahren sein und sind wahrscheinlich erst eingetroffen als die Schlacht bereits lief und müssen die Wälder als Deckung verwendet haben. Daher konntet ihr ihn erst bemerken nachdem sie den Wald verließen. Tja, das Problem hat sich jetzt ja von alleine geklärt ... nur das Problem der Schusswaffen bleibt.“ „Wir hatten einen Attentäter festnehmen können, der eine Pistole verwendete.“, begann Shikamaru und holte aus einer Tasche die Beretta hervor, die er Temari zu warf. Sie fing die Handfeuerwaffe auf und betrachtete sie von allen Seiten. „So alt wie das Ding ist wundert es mich das kein mechanischer Defekt sie behinderte. Was habt ihr heraus bekommen?“ „Nichts hilfreiches. Es war schon seit längerem bei uns eingeschleust und hatte nur auf den passenden Moment gewartet Asano zu erwischen. Viele Informationen die man aus ihm herausholte waren da schon lange nicht mehr aktuell. Wir wissen nur das es immer wieder wechselnde Schmuggler gab die versuchte haben einzelne und kleinere Schusswaffen anzubieten, darunter diese Pistole.“ „Meine Informationen sind da schon etwas aktueller. Es heißt einige Ninjas sind dafür verantwortlich. Angeblich soll eine Gruppe vor mehreren Monaten angefangen haben Schusswaffen im größerem Umfang an beide Seiten zu zu liefern, oder es zumindest versucht haben.“ „Versucht?“ „Aus sicherer Quelle weiß ich das der ersten, dem sie diese Waffen verkaufen wollten, Lord Waran war, nur dieser Deal entpuppte sich als Falle. Waran konnte es nicht riskieren dem geheimen Abkommen der Kage und Feudalherren zu verletzten. Hätte er die Schusswaffen gekauft, dann hätte er die Unterstützung jedes Ninja-Dorfes verloren, die er doch so dringend braucht. Dabei sollen mehrere Ninjas gefangen genommen und an Ort und Stelle geköpft worden sein. Zuguterletzt hat man deren Köpfe zur Abschreckung aufgespießt.“, erklärte Temari. „Damit habe ich kein Mitleid. Nur ich hätte sie vorher verhört.“ „Da sind wir einer Meinung. Nur damit endet die Geschichte nicht. Die Kameraden der Getöteten sahen das anders. Sie kamen wieder. In der darauf folgenden Nacht wurde eine nahes Feldlager nahezu vollständig abgeschlachtet. Die wenigen Überlebenden sprachen davon das sich ihre Gegner wie Geister bewegt haben sollen. Ein paar Wochen lang war Ruhe, bis vor ein paar Monaten. Seither tauchen immer mehr Schusswaffen ausschließlich auf Seiten der Rebellen auf. Seither muss sich auch Waran verstecken. Immer wieder wurde er das Ziel von Attentaten. Er hat daran schon etliche Doppelgänger verloren.“ „Das hört sich so an, als ob jemand noch eine Rechnung zu begleichen hat.“ „So sieht es aus. Nur es ist eine Möglichkeit von vielen und um sie zu untermauern fehlen mir wie gesagt handfeste Beweise. Das ganze ist mehr als gefährlich. Wir wissen nicht wie weit die Verwicklungen wirklich reichen, geschweige wer da alles mit drin steckt.“ „Lord Boran?“ „Dem ist die Sache so weit ich weiß unheimlich, doch in Anbetracht seiner Lage hat er kaum eine Wahl und duldet es stillschweigend.“ „Was ist mit Tanigakure? Stecken die mit drin? Könnten sie mit dieser Gruppierung zusammen arbeiten?“ „Die Tani-Ninjas sind nach der Zerstörung ihres Dorfes mehr damit beschäftigt sich neu zu formieren. Mich würde es aber nicht wundern, wenn insgeheim eine Handvoll von ihnen beteiligt ist, nur um Waran zu schaden. Wir wissen nur das es Außenstehende sind, sehr wahrscheinlich sogar abtrünnige Ninjas, die uns immer wieder entwischt sind ... bis jetzt.“ „Ihr habt etwas heraus gefunden.“, erkannte Shikamaru und beugte sich neugierig nach vorne. „Wir jagen diese Gruppierung bereits seit sie aufgetaucht sind und immer wieder sind sie uns entkommen, weil sie einfach schneller sind. Doch wir kommen ihnen näher. Und ich glaube beim nächsten Mal kriegen wir sie endgültig. Es steht eine große Waffenlieferung an. Die Gerüchte sprechen von geradezu tonnenweise Schusswaffen und Munition, die in der nächsten Woche geliefert werden soll.“ „Da scheint jemand ein ganzes Depot gefunden zu haben. Wie zuverlässig sind deine Informationen?“, fragte Shikamaru. „Wir haben etliche Leute von Lord Waran geschnappt und verhört und hatten sogar eigene Informanten. Wir haben Zeit und Ort der Übergabe. Lediglich bei der tatsächlichen Menge der zu liefernden Waffen gibt es Unklarheit, sowie über die Anzahl der Beteiligten und ihre Herkunft.“ „Wie kommt es das man überhaupt davon Bescheid weiß?“ „Du kennst mich. So schnell wird man mich nicht los. Außerdem ... da es um so viele Waffen geht ist etwas mehr Vorbereitung von Nöten, sodass Informationen sehr leicht durchsickern können, egal um wie viel Geheimhaltung man sich bemüht. In der Schriftrolle hier steht alles wichtige drin. Ich hoffe Konoha wird sich dieser Sache annehmen.“, bat Temari. „Wenn ihr doch diese Informationen habt, warum kümmert ihr euch nicht darum?“, fragte Shikamaru irritiert. „Wir müssen uns zurück ziehen. Wir sind mehrfach mit anderen Ninjas zusammen gestoßen und konnten oftmals nur knapp entkommen, manchmal war es viel zu knapp. Gaara hat uns deshalb zurück beordert ... Das hier ist ein Vertrauensbeweis. Wir hoffen das ihr diese Informationen richtig verwenden werdet.“, erklärte Temari mit gesenkter Stimme. Shikamaru öffnete die Schriftrolle und sah sich die Informationen genau an. „Ich werde diese Informationen sofort nach Konohagakure weiterleiten. Ich habe da ein paar Uchihas. Da könnten das sofort erledigen.“ „Warum wartest du damit nicht noch eine Stunde?“, fragte Temari plötzlich mit einer verführerischen Stimme und Shikamaru vernahm ein eigenartig plumpsendes Geräusch, dem ein sanftes Rascheln folgte. „Was meinst du ... oh.“, fragte er und stockte, als er sah wie Temari ihre Weste hat fallen lassen, gefolgt von ihrem kurzem Kleid darunter. Shikamaru stockte der Atem und machte große Augen als er sie nur noch in ihrer Netzunterwäsche vor sich erblickte. Er war wie erstarrt, als Temari langsam auf ihn zu kam. „Ähm ... hältst du das ... für eine gute ... Idee ... hier ...“,stotterte Shikamaru, als Temari vor ihm stand und ihn zurück aufs Bett stieß. „Was ist ... wenn uns einer ... hört?“ „Das Siegel versteckt den Raum und lässt keinen einzigen Ton nach draußen.“, sprach sie während sie über ihm auf das Bett krabbelte. „Dein Team ...?“ „Wie gesagt: Die erwarten mich erst in einer Stunde.“, sprach sie und begann Shikamaru den Hals zu küssen. „Hast du jemals daran gedacht Gaara was zu erzählen?“ „Früher, oder später mache ich das und nun halt den Mund und nimm mich. Ich weiß Du willst es doch auch.“, Dieser stöhnte leicht entnervt auf, als sich Temari plötzlich auf seine Hüfte setzte und begann sein Hemd auszuziehen. Doch er wusste das sie Recht hatte, also richtete Shikamaru seinen Oberkörper auf und half ihr dabei. Kapitel 7: Heimkehr ------------------- Hallo meine Lieben, da bin ich wieder. Ja, ich weiß. Die Wartezeit war verdammt lang. Das kommt halt davon, wenn die Kapitel groß sind, man berufstätig ist und wenn man so intelligent wie ich ist und an zwei großangelegten Fanfics gleichzeitig arbeitet. Naja, wenigstens geht es jetzt ja weiter. Nebenbei: Wie ich es im Kapitel zuvor schon erwähnte habe ich mich zwischenzeitlich fest dazu entschlossen der (aller)ersten Naruto-Fanfic (der ja hierzu den ersten Teil darstellt), nochmal neu zu schreiben, mit dem Wissen und der Erfahrung die ich zwischenzeitlich angesammelt habe. Natürlich wird es bis dahin noch eine ganze Weile dauern. Erstmal führe ich meine anderen Fanfics weiter und sobald es sich ergibt fange ich mit diesem Projekt dann an. So, genug geschwätzt. Viel Spass beim lesen! ________________________________________________________________ Dunkelheit. Arashi war völlig von Dunkelheit umhüllt. Es kam ihm so vor, als würde er inmitten eines einzigen, langen, dunklen Ganges stehen, der schier endlos erschien, ohne die Möglichkeit sich zu orientieren. Das einzige was er vernahm war ein eigenartiges, gleichmäßiges Pochen, dessen Ursprung er kaum ermitteln konnte. Nur langsam erkannte er ein rötliches Leuchten, das synchron mit dem Pochen pulsierte. Wie gebannt starrte Arsahi in das langsam stärker werdende Leuchten, das einen Sonnenuntergang ähnelte. Das Pochen war nun klar hörbar und erinnerte an einen Herzschlag. Auf einen Schlag war alles um Arashi herum taghell erleuchtet. Seine Sicht war anfangs etwas trüb und nur allmählich normalisierte sie sich. Über ihm lag ein strahlend blauer, nur leicht bewölkter Himmel. Arashi begann sich langsam mit dem Oberkörper aufzurichten und bemerkte Kasumi, die neben ihm kniete und ihm auf half. „Vorsicht, nicht so hastig ... Alles in Ordnung mit Dir, Arashi? Wie fühlst Du Dich?“, fragte sie. „Mir tut ... irgendwie der Kopf weh.“ „Tut mir Leid. Ich brauchte ein paar Backpfeifen, um dich endlich aufzuwecken. Mit Dir soweit alles in Ordnung?“ „Ich weiß nicht ... Da war etwas eigenartiges.“ „Was genau? Versuch es zu beschreiben.“ „Ich glaube ... ich habe sowas wie ein Licht gesehen ... am Ende eines Tunnels ... das war schon komisch.“ „Geht das etwas genauer?“ „Es kam mir so vertraut vor ... Ich glaube ... ich dachte an ...“ „An was? Sprich dich ruhig aus.“, bat Kasumi mit Nachdruck. „Das hört sich jetzt etwas befremdlich an.“, entgegnete Arsahi zögerlich. „Was immer es ist sag es frei raus.“ „Nudelsuppe.“ Was folgte war ein lautes Klatschen, als Arashi von Kasumi erneut eine Backpfeife bekam. „AUA!!! VERDAMMT, KASUMI!!! ICH BIN DOCH SCHON WACH!!!“, schrie Arashi laut und rieb sich seine schmerzende Backe. „Ich wollte nur sicher gehen! Und um dich habe ich mir Sorgen gemacht.“, erwiderte Kasumi sauer und stand auf. Arashi tat es ihr gleich und stellte dabei fest, dass das Gras um ihn herum wie verbrannt wirkte. „Ist mit Dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte Kasumi erneut. „Ja, wirklich. Ich fühle mich sogar wie frisch ausgeschlafen.“, sagte Arsahi und sah sich verwundert um. Unweit von ihnen entfernt sah er Anko, wie sie auf dem Boden saß, Miaki umarmt und eng an ihren Körper drückte. „Oh nein ... ist er ...“, stotterte Arashi. „Miaki? Nein, dem geht es soweit gut. Irgendwie. Aber wenn das so weiter geht erwürgt ihn seine Mutter bestimmt noch.“, meinte Kasumi. Arashi sah zu den beiden und erkannte wie Miaki seiner Mutter vorsichtig auf den Rücken klopfte, damit sie ihn wenigstens etwas los lies, nur Anko drückte ihn noch stärker an sich. „Das nenne ich mal eine enge Mutter-Sohn-Bindung.“, meinte Kasumi notgedrungen humorvoll und entfernte sich von Arashi, wobei diesem auffiel, dass sie leicht humpelte. Zudem bemerkte er das sie Bandagen um einen Arm und ein Bein trug. „Kasumi, Du bist ja verletzt!“, stieß Arashi aus. „Es ist … nur halb so schlimm wie es aussieht.“, erwiderte Kasumi zögerlich. „Wie ist das passiert?“ „Wenn ich das nur selbst wüsste … Du warst da schon bewusstlos … was immer es war … ich weiß nicht … es hat selbst mich überrascht … trotz des Sharingans.“, erklärte Kasumi und ging zu Kuichi. Ihr Sensei stand etwas entfernt und überwachte die Umgebung. Arashi hingegen ging erst zu Miaki und Anko. „Bei euch alles in Ordnung?“, fragte er die beiden. „Keine … Luft.“, vernahm er von Miaki, der seiner Mutter erneut auf den Rücken klopfte. Anko verstand es erst jetzt und lies ihrem Sohn wieder etwas Luft zum atmen. „Tut mir Leid … Die Sorge hat mich … einfach übermannt.“, sprach sie und streichelte Miaki über die Backe. „Schon ok … Hauptsache Dir geht es auch gut.“, erwiderte Miaki und beiden wandten sich Arashi zu, der zur ihrer Überraschung ausgesprochen fit und unverletzt wirkte. „Na Du hast es ja gut überstanden.“, meinte Anko und die beiden standen auf. Arashi wunderte sich darüber, immerhin hatte sich Kasumi darüber ebenfalls ausgelassen. Zusammen schlossen die drei zu Kasumi und Kuichi auf und sahen sich um. Überall im sie herum lagen Leichen – die Leibgarde des Fürsten. Etliche sahen aus, als hätte es ihnen den Kopf in Stücke gerissen – kein schöner Anblick. Allmählich kam Arashi wieder in den Sinn was hier geschehen war. Sie sind während ihrer Mission, der Eskorte für einen Fürsten des Fluss-Reiches, an zwei ungewöhnliche Ninjas geraten, die für das alles hier verantwortlich waren. Da erschien es fast schon wie ein Wunder, das man selbst noch am Leben war. „Sensei.“, begann Kasumi und Kuichi wandte sich den Vieren zu. „Kasumi, wie geht es dem Team?“ „Keine ernsthaften Verletzungen, oder ähnliches und kein Hinweis auf irgendeine Form von Vergiftung.“ „Wie lange waren wir eigentlich bewusstlos?“, fragte Arashi. Kuichi sah kurz hoch in den Himmel und überprüfte den aktuellen Stand der Sonne. Dadurch konnte er relativ genau die bisher vergangene Zeit abschätzen. „Eine knappe Stunde, oder so. Keinesfalls mehr. Dennoch dürfte unser Gegner nicht weit entfernt sein.“ Sichtlich angespannt sahen sich die drei Genin auf die letzten Worte hin an und hatten bereits ihre Kunais gezückt. „Sind Sie sicher?“, fragte Arashi. „Siehst Du die Schleifspuren am Boden? Ich weiß von Miaki, dass er seinem Gegner einen schweren Schlag verpassen und ihn ausschalten konnte. So wie es aussieht musste man ihn daraufhin weg schleifen.“, erklärte Kuichi. „Verfolgen wir sie?!“, stieß Anko aus. „Nein.“ „Wieso?! Sie sind angeschlagen ...“ „Und wahrscheinlich in der Überzahl.“, unterbrach Kuichi. „Hört zu. Ihr mögt vielleicht daran denken euch zu revanchieren, mir geht es genauso, nur das ist es nicht wert. Das Risiko ist einfach zu hoch. Der Koloss war so schwer das er sogar Makibishis zertreten konnte und seine Begleiterin war selbst verletzt. Nicht wahr, Kasumi?“ „Ähm ... ja. Ich habe ihr einen Kunai in den Fuß gestoßen.“, erklärte sie. „In diesem Zustand hätte sie ihren Kameraden niemals alleine wegschaffen können, selbst wenn sie unverletzt gewesen wäre. Dafür war er eindeutig zu schwer. Das geht nur mit weiteren Leuten. Zudem haben unsere beiden bisherigen Gegner schon außergewöhnliche Fähigkeiten und Ausrüstungen aufgeboten und sie konnten über noch mehr verfügen. Zudem wissen wir nicht wie zahlreich sie tatsächlich sind.“ „Sie glauben wir könnten in eine Falle tappen?“, meinte Kasumi. „Das bezweifle ich. So wie es aussieht war nur der Fürst und sein Gefolge das Ziel, wir dagegen nicht.“, unterbrach Miaki und alle sahen ihn neugierig an. „Fahr fort.“, bat Kuichi. „Unser Gegner hatte es von Anfang an nur auf den Fürsten abgesehen. Wir dagegen waren nur ein Hindernis, das sie zwar nicht eingeplant hatten, aber auch nicht ignorieren und irgendwie auch nicht beseitigen wollten, oder gar konnten.“ „Das verstehe ich nicht.“, sagte Arashi. „Schau, wo haben wir die beiden Ninjas zuallererst getroffen?“ „Öhm...“ „Das war vor dem Versteck in Tanazuka Gai. Da standen sie schon kurz davor zuzuschlagen, nur wir gingen rechtzeitig dazwischen.“, warf Kasumi ein. „Richtig! Ist euch aufgefallen wie überrascht sie reagierten? Sie haben sich regelrecht erschreckt, wie als hätten sie mit uns erst gar nicht gerechnet.“ „Aber die waren doch vermummt.“, meinte Arashi. Kasumi grummelte ungehalten und überlegte, ob sie Arashi eine Kopfnuss verpassen sollte. Letztendlich lies sie es sein, da es eh nichts brachte. „Gestik, ihre Körpersprache. Sie zuckten überrascht zusammen, als sie uns sahen.“, erklärte Anko. „Genau. Die beiden Shinobis hatten uns überhaupt nicht erwartet. Trotzdem hatten sie sich aus irgendeinem Grund darum bemüht ganz speziell uns nur auszuschalten und nicht zu töten, so wie alle anderen hier. Und das obwohl wir einen ihrer Kameraden erwischt hatten.“ Kuichi musste Grinsen. Miaki erwies sich mal wieder ganz klar als der Denker der Truppe. Kasumi war ebenfalls kontrollierter, aber auch genauso ungestüm in ihrem Vorgehen. Nur Arashi wirkte dagegen manchmal etwas zerstreuter – eine Eigenart, die er von seinem Vater geerbt hatte, die über seine wahren Fähigkeiten hinweg täuschte und wenn es hart auf hart kam, konnte man sich auf ihn verlassen. Jeder besaß individuelle Fähigkeiten, die für sich genommen ausgesprochen stark waren, nur irgendwie schafften sie es nicht die im Team voll zu entfalten. „Miaki hat Recht. Unsere Gegner hatte es nur auf den Fürsten abgesehen. Was immer ihre Gründe gewesen sein mögen uns am Leben zu lassen verfolgen wir sie jetzt, oder bedrängen sie gar in ihrer momentanen Verfassung, so könnten wir ihnen keine andere Wahl lassen, als uns doch noch zu töten.“, fuhr Kuichi fort. „Aus welchem Grund haben sie uns überhaupt am Leben gelassen? Das ergibt keinen Sinn! Das widerspricht allen gängigen Regeln und Richtlinien! Diese Shinobi hätten uns mit Leichtigkeit töten können, nur das haben sie nicht. Es wirkte sogar, als ob sie sich darum bemüht haben, uns nicht zu töten. Warum?“, fragte Anko. „Vielleicht waren sie ja barmherzig, nur bei all den Toten kann ich das ausschließen. Letztendlich können uns nur die beiden das beantworten.“, erwiderte Kuichi. „Ich glaube ... ich weiß es.“, sprach Arashi zur Verwunderung aller. „Die Frau ... sie schien meinen Vater zu kennen.“ „Naruto? Aber woher?“, stieß Anko aus. „Kanntest Du die Frau, Arashi?“, fragte Kuichi. „Nein.“ „Bist Du Dir sicher? Ist Dir nicht irgendetwas an ihr aufgefallen? Hast Du vielleicht ihre Stimme wiedererkannt?“ „Nein, ernsthaft, ich habe die Frau noch nie zuvor gesehen und ich weiß auch nicht woher sie meinen Vater, oder mich kennt. Da müsst ihr sie schon selber fragen.“, wiederholte Arashi. Kuichi stöhnte auf. Wenigstens hatten sie schon mal einen kleinen Hinweis, mit dem sie etwas anfangen konnten. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Kasumi. „Unsere Mission ist gescheitert. Hier können wir nichts mehr ausrichten. Deshalb kehren wir nach Konoha zurück.“, sagte Kuichi. „Aber … wir können doch nicht … einfach so … einfach so alles hinwerfen!“, stieß Kasumi aus. „Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, aber unser Auftraggeber ist tot und damit ist auch unsere Mission gelaufen. Letztendlich bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zurückzuziehen.“, ermahnte Anko, die damit ebenfalls unzufrieden war. Allen war klar das die tatsächlich die einzig sinnvolle Möglichkeit war, die ihnen blieb. Jede andere Handlung würde ein unnötiges Risiko darstellen, das sie nicht eingehen konnten. Trotzdem hatte das Team seine Probleme den Ausgang der Mission zu akzeptieren, der ja einen Wiedereinstieg für sie sein sollte. Immerhin hatten sie eben erst eine mehrere Monate lange Zwangspause hinter sich, weil sie bereits eine wichtige Mission in den Sand gesetzt hatten, wodurch sie auch an den letzten Chunin-Auswahlprüfungen nicht teilnehmen konnten. Da trug dieser Rückschlag keineswegs zur Stärkung der Moral bei. Andererseits war ihnen klar, das sie lieber froh darüber sein sollten noch am Leben zu sein, denn viele andere hatten heute nicht so viel Glück. „Es gibt nur noch eine Sache die wir machen können. Überprüfen ob der Fürst wirklich tot ist.“, stellte Arashi fest. „Und was bringt Dir das? Du siehst doch, dass er da drüben liegt.“, erwiderte Kasumi, woraufhin Arashi nur mit den Schultern zuckte. „Wohl um auf Nummer Sicher zu gehen.“, meinte Anko. „Obwohl es offensichtlich sein sollte hat Arashi schon Recht. Wer weiß, vielleicht finden wir ja noch ein paar Hinweise, oder sonstige Spuren.“, sagte Kuichi. Alle sahen sich an und nickten. „Arashi setz den Buyakugan ein.“, befahl Kuichi und zeigte in Richtung der umgekippten Sänfte, die knapp 200 Meter von ihnen entfernt lag – ein verzweifelter Fluchtversuch, der zum Scheitern verurteilt war. „Verstanden, Buyakugan!“, rief Arashi und spähte die Umgebung aus. Bis auf einen Kilometer Entfernung kundschaftete er so aus und achtete dabei besonders auf die nahen Wälder, die am ehesten die Gefahr eines Hinterhaltes boten. „Keine weiteren Personen in der Nähe, keine versteckten Fallen, oder Briefbomben.“, meldete Arashi. „Gut, gehen wir.“, sagte Kuichi und zusammen näherte sich die Gruppe vorsichtig der umgekippten Sänfte des Fürsten. Um sie herum lag über ein Dutzend Tote, die Sänftenträger, der Berater und scheinbar noch zwei Leibwächter. Anhand der Kleidung war es ein leichtes die Leiche des Fürsten zu finden. Nur dabei gab es ein Problem. „Die haben den Kopf mitgenommen.“, stellte Arashi fest, als er, Kasumi und Miaki sich über die kopflose Leiche des Fürsten beugten. „Das wird alles … immer eigenartiger.“, meinte Kasumi. „Warum haben Sie das überhaupt getan?“ „Die Enthauptung gilt normalerweise als eine sehr unehrenhafte Todesart.“, erklärte Miaki knapp. „Das ist mir schon klar, aber ich wollte wissen warum sie den Kopf mitgenommen haben?“, stellte Arashi fest. „Als Beweis das sie ihr Ziel erreicht haben.“, mutmaßte Miaki. „Nimmt man dafür normalerweise nicht den ganzen Körper mit?“ „Vielleicht konnten sie ihn nicht mitnehmen, weil sie schon ihren Kameraden tragen mussten?“ „Ich weiß nicht. Auf mich wirkt das alles weitaus persönlicher. Wie eine Fehde, oder so.“, spekulierte Kasumi. „Sensei! Was sagen Sie dazu?“, rief Arashi und merkte das Kuichi und Anko die anderen Toten genauer betrachteten und eine Leiche dabei umgedreht hatten. In der Brust eines Sänftenträgers klaffte ein faustgroßes, nach außen hin ausgefranztes Loch, während auf dem Rücken ein kleineres Loch zu sehen war. „Zuerst dachte ich das wäre eine Schusswunde, aber ich habe noch nie zuvor so eine Wunde gesehen.“, stellte Anko fest. „Ich bin mir da selbst nicht sicher, aber irgendwas hat seinen Körper durchschlagen und scheint ... fast schon ... in ihm explodiert zu sein.“, erwiderte Kuichi. „Bei den anderen Leichen sind ähnliche Wunden, zumindest teilweise ... bei dem da drüben sieht es aus, als wäre sein Herz explodiert.“ „Irgendwas stört mich daran, nur ich komme einfach nicht darauf was es ist.“ „Sensei!“, vernahmen die beiden von Arashi und wandten sich ihren Genin zu. „Haben Sie etwas gefunden?“ „Nichts was uns weiter hilft? Und ihr?“, erwiderte Kuichi. „Gefunden würde ich das nicht nennen.“, meinte Arashi mit Blick auf die kopflose Leiche. „Das ist nicht gut.“, sagte Kuichi bei dem Anblick, während Anko sich die Hand vor den Mund hielt und lachen musste. „Auf die Art draufzugehen ist echt ironisch – gerade für ihn.“, rief sie. „Das ist nicht witzig. Sein Tod macht vieles komplizierter.“ „Pst, Miaki, wer war der Fürst nochmal?“, flüsterte Arsahi. „Das war Lord Waran aus dem Fluss-Reich. Er ist einer der Hauptakteure im dortigen Bürgerkrieg und ein wichtiger Kunde unseres Dorfes.“, antwortete Miaki leise. „Seine Aufträge machten mittlerweile zehn Prozent unserer jährlichen Einnahmen aus.“, ergänzte Kuichi, dem das Getuschel keineswegs verborgen blieb. „Und er ist in unserem Beisein gestorben.“, stellte Kasumi fest. „Das heißt ... Tut mir Leid, Mam, aber ich muss kurz ausfallend werden.“, begann Miaki, worauf Anko mit einem einfachen „Mh?“, reagierte. „Wir sind am Arsch.“ Alle waren sich einig. Was Miaki da frei aussprach, entsprach der Wahrheit. Die Auswirkungen und die Reichweite, die dieser Rückschlag haben könnte, waren kaum abzusehen – politisch, wirtschaftlich, wie auch persönlich. Sowohl für sie, als auch für die ganze Region, vom Fluss-Reich, bis zum Feuer-Reich und sogar weit darüber hinaus. Es gab absolut nicht mehr, was sie noch machen konnten. „Gehen wir nach Hause.“, sagte Kuichi mit gesenkter Stimme. Bedrückt nickten die anderen und gemeinsam machte man sich auf den Rückweg nach Konohagakure. Dieser gestaltete sich als ausgesprochen friedlich. So vermied man reguläre Wege und ging sogar querfeldein mitten durch die Wälder, selbst als man das Feuerreich schon lange betreten hatte. Der Rückweg war auch deshalb so ruhig, weil sie für über eine Stunde kaum miteinander sprach, oder sonst etwas sagten. Erst später, als sie einen Wald passierten und dabei knapp unterhalb der Baumkronen förmlich durch das Geäst flogen, schloss Kasumi langsam zu Kuichi und Anko an der Spitze auf. „Sensei, haben Sie einen Moment?“, begann Kasumi mit gesenkter Stimme. „Natürlich, aber immer doch. Worum geht es?“, erwiderte Kuichi. „Um Arashi. Ich mache mir … Sorgen.“ „Okay, das klingt wirklich ernst. Was ist mit ihm?“ „In unserem letzten Kampf wurde Arashi verletzt … eine Platzwunde am Kopf … nichts ernstes, aber deutlich sichtbar.“ „Ja?“, erwiderte Kuichi fragend. „Mir ist an ihm keine Verletzung aufgefallen. Hattest Du ihn nicht behandelt?“ „Nein, das ist es ja. Ich hatte damit nichts zu tun. Es war wie als hätte er sich … selbst geheilt. Es sah so aus, als wäre … reines Chakra aus seinem Körper getreten.“ Kuichi und Anko wunderten sich, als sie das hörten, kannten sie vergleichbares nur von seinem Naruto, doch keineswegs von Arashi. Wie auch, immerhin war sein Vater ein Jinchuuriki und nicht er. Allerdings war schon öfter aufgefallen, das Arashi deutlich höhere Chakrareserven hatte, als andere Shinobi. Auch eine Eigenschaft, die er von seinem Vater geerbt hatte. „Kannst Du das Chakre beschreiben? Welches Element hatte es? Welche Art von Chakra war es?“, fragte Kuichi. „Es war eine rötliche Aura, die nur für ein paar Sekunden anhielt. Ich habe sie nur wahrgenommen, weil ich ein Blubbern hörte. Sonst hätte ich sie bestimmt nicht bemerkt. Ich weiß auch nicht zu welchem Element es gehörte, da ich es von Arashis Chakra nicht unterscheiden konnte, welches ja das Wind-Element hat. Nicht mal mein Sharingan half da.“, erklärte Kasumi niedergeschlagen. „Könntest Du unter Einfluss eines Genjutsus gestanden haben?“, fragte Anko, die sich darauf, zusammen mit Kuichi, keinen Reim machen konnte. „Eigentlich sollte mein Sharingan dem entgegenwirken …“ „Eigentlich?“, unterbrach Kuichi. „Ich würde es ausschließen, aber inzwischen bin ich mir da selbst nicht mehr sicher. Ich habe versucht ein Genjutsu auf die Frau anzuwenden und scheiterte. Und genauso wie ich nicht in der Lage war dieses eigenartige Chakra von Arashi zu erkennen, so konnte ich auch nicht den Chakrafluss der Frau sehen. „HEY! Hängt uns nicht ab! Worüber redet ihr überhaupt? Ich habe meinen Namen gehört.“, vernahmen die drei von Arashi, der zusammen mit Miaki aufschloss. Die beiden hatten das Gespräch an sich nicht mitbekommen, was durchaus gewollt war, nur es war klar, dass es ihnen nicht lange verborgen bleiben würde. „Die Frau, gegen die wir gekämpft haben. Du hattest doch versucht ihre Keirakukei zu treffen.“, begann Kasumi. „Ähm … jetzt wo Du es sagst … lass mich kurz überlegen … ja … Versucht ist gut, ich konnte sie nicht mal sehen.“ „Du meinst …“, begann Anko. „Ich konnte ihr Chakrasystem nicht mal ansatzweise erkennen.“ „Den Buyakugan … hat nicht funktioniert?“, musste Kuichi verstört fragen. „Doch, schon, nur eben bei der Frau nicht. Wie als gäbe es in ihr kein bisschen Chakra. Komisch, oder?“ „Kein Chakra. So was gibt es doch gar nicht.“, merkte Miaki an. „Vielleicht doch eine Genjutsu?“, fragte Kasumi. „Das wird alles immer merkwürdiger.“, meinte Anko und sah beunruhigt zu Kuichi, denn beide wussten das das Gegenteil der Fall war, nur das lag schon lange zurück. Allerdings waren dafür selbst diese Gegner zu eigenartig gewesen. „Unsere Gegner waren ja auch sehr merkwürdig.“, sagte Arashi „Stimmt, Du hattest während des Kampfes ja erwähnt das beide Shinobi Prothesen hätten, vor allem der Koloss.“, bestätigte Kasumi. „Prothesen waren das schon gar keine mehr. Die haben ja fast die Hälfte seines Körpers eingenommen.“, ergänzte Arashi. „Das wären Informationen gewesen, die wir deutlich früher gebraucht hätten. Du musst lernen Dein Buyakugan häufiger einzusetzen. Das ist ein Vorteil, den Du viel zu oft ungenutzt lässt. Dieses Mal hätte es uns beinahe das Leben gekostet.“, ermahnte Kuichi. „Ich weiß.“, erwiderte Arashi mit gesenktem Haupt und Stimme. Dabei vernahm Kuichi ein Kichern, das ganz klar von Kasumi kam. „Und von Dir will ich schon mal gar nichts hören. Du bist gut, sogar richtig gut, ohne Zweifel, aber viel zu oft stürmst Du kopflos vor, wenn Du glaubst im Vorteil zu sein. Du bist sogar noch sprunghafter als Arashi.“, wies Kuichi sie zurecht. Kasumi klappt der Mund auf, nur sie sagte nichts, weil sie wusste das ihr Sensei Recht hatte. „Ich will das ihr euch darüber Gedanken macht was heute alles schief lief, was für Fehler WIR gemacht haben und was ihr dagegen unternehmen wollt, denn danach wird uns bestimmt der Hokage fragen und weil wir unser zukünftiges Training danach ausrichten werden, auch um unser Teamwork zu verbessern.“ „Verstanden.“, sagten alle anderen und man setzte seinen Weg fort. Während sich Kuichi und Anko so an die Spitze setzten, fielen Kasumi und Arashi wieder zurück, während Miaki kurzeitig bei den Jonin verblieb. „Sensei, da gibt es eine Sache die ich nicht verstehe.“, begann er. „Nicht nur das wir unserem Gegner hoffnungslos ausgeliefert waren, er hatte sogar eine einmalige Gelegenheit ungenutzt gelassen.“ „Welche genau?“ „Hier lagen zwei Kekkei Genkais, das Sharingan und das Buyakugan, praktisch auf dem Präsentiertteller. Unsere Gegner mussten nur zugreifen. Stattdessen ignorierten sie es einfach. Selbst wenn es nur um den Fürsten ging, so eine Chance lässt man sich nicht entgehen. Das verstehe ich nicht. Irgendetwas übersehen wir.“ „Deine Mutter und ich haben uns darüber auch schon Gedanken gemacht und ich muss Dir zustimmen. Nur eine Antwort darauf haben wir nicht. Aber wie da weiter verfahren wird muss der Hokage entscheiden. Und dabei ist jede noch so kleine Information hilfreich.“, sprach Kuichi, wobei sich Anko ein stolzes Grinsen nicht verkneifen konnte. „Hach.“, stöhnte Kasumi und bemerkte Arashis Blicke neben ihr. „Was ist?“ „Du hast Dir Sorgen um mich gemacht.“, sagte er. Kasumi stockte der Atem, denn das war ihr nebenbei unbewusst heraus gerutscht, kurz nachdem Arashi aufgewacht war. „Nein … habe ich nicht.“, stotterte sie. „Doch, ich bin mir da ziemlich sicher. Du warst besorgt. Du bist doch nicht so hart, wie Du immer tust.“ „Nein, da irrst Du dich bestimmt.“ Arashi schwieg für einen Moment, während sein Grinsen immer größer wurde. „Du wirst ja rot!“, rief Arashi und lachte herzhaft. Damit riss Kasumi der Geduldsfaden. „NA WARTE DU!!!“, rief sie und versuchte Arashi zu treffen – ein leichter Faustschlag, um ihm seine Flausen auszutreiben. Arashi hatte etwas derartiges bereits erwartet und wich Kasumi aus, indem er sich fallen lies und am Boden landete, wo er weiter rannte. „KOMM HER!!!“, rief Kasumi und folgte Arashi, der kreuz und quer zwischen den Bäumen umher sprang, dicht gefolgt von seiner Kameradin, während sie gleichzeitig mit dem Rest des Teams Schritt hielten. Kuichi, Anko und Miaki blieb das natürlich nicht verborgen. Sie blieben auf einem nahen, massiven Ast stehen und stöhnten. „könnt ihr gefälligst dieses Herumgealbere lassen?!“, rief Anko, während sich Kuichi genervt die Stirn rieb und Miaki verlegen den Kopf weg drehte. Arashi blieb vor ihrem Baum stehen und blickte hoch zu den drei. „Kasumi hat angefangen!“ Bevor jemand etwas sagen konnte kam Kasumi mit einem lauten „HIYAAA!!!“ und ausgeholter Faust angesprungen und schlug zu. Arashi schaffte es dem nur ganz knapp zur Seite hin auszuweichen, woraufhin Kasumi den Baum dahinter traf. Was folgte war ein lautes Krachen, als ihre Faust auf das Holz traf und den Baumstamm bersten lies. Der Baum begann sich allmählich zur Seite zu neigen und kippte letztendlich lautstark um. Kuichi, Anko und Miaki standen auf jenem Baum und hatten Mühe nicht herunter zu fallen, als Kasumis Schlag ihn erschütterte. Als der Baum dann um fiel blieb ihnen keine andere Wahl und sie sprangen zum nächsten. Das sie dabei über die ganze Situation keineswegs erfreut waren konnte man sich wohl denken. „Daneben!“, konnte Arashi nicht widerstehen und reizte Kasumi, woraufhin sie erneut vor sprang und zu schlug. Dabei traf sie den Boden und erzeugte einen größeren Krater. Arashi konnte dem mit einem schnellen Sprung nach hinten entkommen, drehte auf der Stelle um und versuchte hinauf in die Baumkronen zu entkommen. Bei dem Versuch blieb es. Es gab ein lautes Scheppern, als Arashi mit dem Kopf voraus mit etwas zusammen stieß und zurück fiel. Mit dem Rücken auf dem Boden blieb er liegen und konnte zudem über eine dicke Platzwunde an der Stirn klagen. „Aua … ach verdammt!“, stöhnte er. „Tja, Karma ist so eine Sache. Jede Handlung fällt früher, oder später auf einen zurück. Bei Dir war es eindeutig früher der Fall.“, sagte Kasumi und machte dabei keine Anstalten ihre Schadenfreude zu verbergen. Daraufhin sprangen Kuichi, Anko und Miaki vom Baum und landeten neben den beiden Streithähnen. „Es geht immer so lange gut, bis einer heult.“, merkte Anko an. „Ich hoffe das war es wert.“, sagte Kuichi, wobei sein Missfallen deutlich zu hören war. Kasumi sagte nichts, obwohl man sich die Antwort bereits denken konnte. Stattdessen sah sie lieber nach dem Objekt, mit dem Arashi zusammen gestoßen war. Anders als erwartet handelte es sich dabei nicht um einen Ast, sondern um eine mehrere Meter lange, schmale und flache Metallplatte, die an mehreren Stellen verbogen war und aus einem Gebüsch ragte. Kasumi griff danach und musste sich wundern. Dieses eigenartige Stück Metall entpuppte sich teilweise als recht flexibel und wippte in seine Ausgangslage zurück, als Kasumi es wieder los lies. „Was ist das?“, fragte Miaki. „Keine Ahnung. Überprüft ihr das mal. Ich kümmere mich derweil um Arashi.“, sagte Kasumi. Vor Arashi ging sie auf die Knie und legte ihre beiden Hände auf seine Stirn, die daraufhin eine grünliche Aura erzeugten. Arashi blickte auf und sah Kasumi direkt an. „Ein dummer Spruch von Dir und es setzt was.“, warnte sie. „Danke.“, sagte Arashi nur und lächelte, denn Kasumi wurde wieder rot. Arashi hatte nur eine Platzwunde, die zwar stark blutete, aber im Endeffekt keinesweg lebensbedrohlich war. Mit ihren medizinischen Ninjutsus leitete Kasumi Chakra in die betroffenen Stellen und beschleunigte so die Blutgerinnung und die Wundheilung. Bereits nach kurzer Zeit war die Erstversorgung erledigt und die Wunde verschlossen. Zuguterletzt legte Kasumi einen Verband an. Währenddessen untersuchten Kuichi, Anko und Miaki das Stück Metall, das ebenfalls so seine Rätsel aufgab. „Da steckt was drinnen.“, sagte Miaki und begann das Gebüsch zur Seite zu schieben. „Weißt Du.“, flüsterte Anko leise zu Kuichi. „Das Ding sieht aus, als wäre es Teil eines … Oh!“ „Was ist denn das?!“, stieß Miaki auf. Er riss das Gestrüpp herunter und legte das dahinter verborgene Objekt frei. Ank und Kuichi sahen sich nervös an, denn dieser Fund war in der Tat in jeder Hinsicht beunruhigend. Sie hatten soeben das überwucherte Wrack eines alten, abgestürzten Apache-Kampfhubschraubers gefunden, mit dessen Rotorblättern Arashi zusammen gestoßen war. Neugierig richteten sich nun auch Arashi und Kasumi auf und betrachteten ausgiebig ihren Fund. Anko und Kuichi wussten nicht wie sie sich da wieder heraus winden könnten und während sie darüber nachdachten versuchten sie sich gleichzeitig nichts anmerken zu lassen. „Was ist denn das für ein Ding?“, fragte Kasumi. „Ich habe sowas noch nie zuvor gesehen.“, sagte Arashi Völlig unbekümmert stieg er auf einen der Stummelflügel und hüpfte darauf herum. Mit Blick auf die beiden Mehrfachstartbehälter für ungelenkte Raketen unter den Stummelflügeln hielten Anko und Kuichi für einen Augenblick den Atem an. In der Vergangenheit gab es oft genug schwere und tödliche Unfälle beim unsachgemäßen Umgang mit alter, nicht explodierter Munition. So schätze man das es da draußen noch immer mehrere zehn- bis einhunderttausend unentdeckte Blindgänger aller Art geben musste. Glücklicherweise passierte hier nichts. Anko ging in die Hocke und sah sich die Bewaffnung genauer an. Ein schneller, fundierter Blick genügte und sie erkannte das die Startbehälter leer waren. Im Allgemeinen war der Hubschrauber in einem erbärmlichen Zustand. Die gesamte Maschine wirkte deformiert, Heckleitwerk und Heckrotor fehlten gänzlich, sowie Teile des Hauptrotors. Einzig und allein das schwer gepanzerte Cockpit war weitestgehend intakt geblieben. Ansonsten war die Maschine ein Totalschaden. Menschliche Überreste waren keine zu finden. Wahrscheinlich hatten die Piloten den Absturz überlebt, nur was dann mit ihnen geschah war unklar. Ebenso unklar war warum der Hubschrauber überhaupt hier runter ging. War er durch einen technischen Defekt abgestürzt, oder hatte ihn jemand vom Himmel geholt. Gerade letzteres war ein recht schwieriges Unterfangen, da Apaches äußerst schnelle und wendige Fluggeräte waren. Selbst mit Jutsus, oder Ballisten mit Explosionssiegeln konnte man nur in größerer Anzahl, mit Tricks und in niedriger Flughöhe etwas ausrichten. Aber viel zu oft waren diese fliegenden Killer einfach nicht erreichbar und ihre Bewaffnung und sonstige Ausstattung machte Angriffe auf sie fast schon zum Himmelfahrtskommando. Letztendlich verwarf Anko diese Gedanken, nur sie hätte nicht erwartet das ihnen die Amerikaner, selbst 15 Jahre nach ihrem Verschwinden, immer noch so auf die Nerven gehen konnten. Auf der anderen Seite: Wie konnten ausgerechnet sie so viel Pech haben und gerade hier und jetzt, mitten in diesem weiten Wald, dieses Wrack finden, aber heute lief ja eh schon mehr als genug schief. „Weißt Du was das für ein … Ding ist?“, fragte Miaki seine Mutter. „Nein, leider nicht.“, log Anko geschickt, richtete sich wieder auf und sah nach Arashi, der erneut auf dem Stummelflügel herum hüpfte. Der Hubschrauber rührte sich kaum, da er durch den Absturz so tief in der Erde steckte, das man nicht mal die Maschinenkanone, oder die Nase sehen konnte. Arashi ließ von seinem Vorhaben ab und stieg hinüber auf einen der Seitenwulste auf Höhe der Cockpitscheibe des Pilotensitzes, die halb offen stand, und öffnete sie. Er blickte sichtlich überrascht drein, als er die ganze Technik sah, darunter die vielen beschädigten Armaturen und Anzeigen. „Ich glaube das ist eine dieser Maschinen aus der Zeit des Weltenbrandes.“, sprach Kasumi. Diese technisch hochentwickelten Flugmaschinen waren nur eines von vielen Sinnbildern für den ersten, wahren Weltkrieg, in dem faktisch zwei grundverschiedene Welten aufeinander trafen und unerbitterlich ihre ganzen, todbringenden Arsenale entluden, weshalb man den damaligen Weltkrieg auch den „Weltenbrand“ nannte. Es war ein Begriff den zwar viele verwendeten, aber kaum jemand sprach offen darüber und viele hinterfragten kaum seine wahren Hintergründe. Das waren die wenigen Informationen, die man auch den jüngeren Generationen zu kommen ließ. Glücklicherweise war Geschichte bei der Ausbildung von Ninjas vernachlässigbar. Für Kuichi hingegen war das ein sehr schmerzhaftes Wiedersehen. Er verlor in diesem Krieg seine Eltern, als sogar Konohagakure angegriffen wurde. „Hier drinnen ist etwas.“, hörte man von Arashi und sah wie er nach etwas griff. Jetzt bekamen Anko und Kuichi Panik. Was immer er da drinnen fand, es konnte nichts Gutes sein. Bevor sie eingreifen konnten nahm das Unglück seinen Lauf. Arashi schrie urplötzlich panisch auf, schreckte hoch, knallte dabei mit dem Hinterkopf gegen den Kabinenrahmen und fiel wieder ins Cockpit. Hektisch kam Kasumi hinzu, umklammerte seinen Bauch und zog ihn raus, während er sich selbst zurück stieß, raus aus dem Cockpit. Draußen fielen beide zu Boden, wo sich Arashi vor Schmerzen auf dem Boden hin und her wandte und beide Hände ins Gesicht drückte. Das Team sah sich irritiert um, konnte es doch nicht den Ursprung dieser Ereignisse ausmachen. Dessen Urheber meldete sich kurzerhand selbst zu Wort. Mit lautem Fauchen kam im Cockpit ein wildes Frettchen zum Vorschein und hatte dabei vor allem Arashi im Blick, dem das Fauchen insbesondere galt. Das Frettchen hatte sich nämlich hier eingenistet und für sein unabsichtliches Eindringen bekam Arashi natürlich kurzerhand die Quittung. Als man das erkannte brach schlagartig Gelächter aus – verständlicherweise mit Ausnahme von Arashi. Man stand auf, ging kurzerhand auf Distanz zum Wrack und wandte sich Arashi zu, dessen Gesicht komplett zerkratzt war. „Kein Wunder warum Du so geschrien hast. Der hat dich ja böse zugerichtet … Warte, das haben wir gleich.“, sagte Kasumi und holte eine Heilsalbe hervor, die sie auf die Wunden auftrug. „Was machen wir jetzt mit diesem … Ding?“, fragte Miaki mit Blick auf den Apache. „Das fällt nicht in unseren Aufgabenbereich. Sollen sich andere darum kümmern.“, sprach Anko. „Ich glaube worüber ihr euch mehr Sorgen machen solltet ist der Hokage, wenn er vom Scheitern unserer Mission erfährt!“, stellte Kuichi fest, was die Stimmung nachhaltig trübte. Er hatte keine andere Wahl. Er musste zu drastischen Mitteln greifen, um sie auf andere Gedanken zu bringen – wenn auch nur vorläufig. Tatsächlich würde man sich den Standort des Apaches genau merken und ihn in Konohagakura sofort den ANBUs melden, damit die sich darum kümmerten das Wrack endgültig und vollständig zu beseitigen. Außerdem konnte er den Anblick des Wracks nicht länger ertragen, ohne seine Fassung zu bewahren. „Geht es soweit?“, fragte Kasumi, nachdem sie die Salbe aufgetragen hatte. „Ja … Danke.“, erwiderte Arashi und Kasumi half ihm aufzustehen. Die beiden sahen zum Apache und bemerkten das Frettchen, das noch immer hinter der Scheibe lauerte, sie weiterhin im Auge behielt und knurrte. „Mistvieh.“, murmelte Arashi, woraufhin das Frettchen erneut fauchte, wie als hätte es das mitbekommen. Da machte Arashi natürlich einen Schritt zurück. „Wir sind soweit.“, sagte Kasumi, was auch die anderen bestätigten. „Gut, dann setzen wir unseren Weg jetzt wieder fort, aber dieses Mal ohne Unterbrechung. Wir haben schon genug Zeit verloren.“ Damit setzte Team 13 seinen Weg Richtung Konohagakure fort, während langsam die Dämmerung einsetzte. Als es dann dunkel wurde übernachteten sie in der kleinen Herberge eines nahen Dorfes. Nach den heutigen Ereignissen kam die angeschlagene Truppe um eine Rast kaum herum, wenn sie kampfbereit bleiben wollte und jetzt noch erschöpft weiter marschieren brachte eh nichts. Währenddessen, ganz im Norden, auf der anderen Seite des Feuer-Reiches, machte die Gruppe um Naruto, Hinata, Sasuke, Sakura und Yuriko ebenfalls Rast, hatten ein Lagerfeuer angezündet und wechselten sich mit der Wache ab. Große Sorgen bereitete dem Team dabei Sasukes Zustand. Obwohl er körperlich unverletzt war litt er am meisten unter den letzten Ereignissen. Naruto und Hinata beendeten soeben ihre Schicht der Wache und kamen beim Lagerfeuer zusammen, wo Yuriko bereits ungeduldig auf sie wartete. „Ihr seid zu spät.“, sagte sie ungehalten. Naruto und Hinata ignorierten sie und warfen ihr einen missfallenden Blick zu. Ihre Aufmerksamkeit galt vorerst Sasuke, der zusammen mit Sakura zugedeckt an einem Baum gelehnt saß. „Hey, Sasuke. Wie geht es Dir?“, begann Naruto, als er vor ihm in die Hocke ging und seine Hand auf dessen Schulter legte. Sasuke, der immer mal wieder zwischen Apathie und Trauer schwankte, reagierte darauf nur langsam und schwieg. „Niedergeschlagen trifft es auf den Punkt.“, sagte Sakura besorgt, die neben ihm saß und seine Hand hielt. „Warum?“, vernahmen die drei plötzlich leise von Sasuke und wandten sich ihm zu. „Warum hat Itachi das getan? Warum? Warum hat er uns angegriffen?“ „Er wird wohl … seine Gründe gehabt haben.“, meinte Naruto. „Welche Gründe sollen das sein? Was kann das rechtfertigen? Warum hat er sich all die Jahre vor uns versteckt? Warum hat er sich dieser … Gruppe angeschlossen?“,erwiderte Sasuke, wobei man nicht erkennen konnte ob es Trauer, oder Wut war. Kaum einer wusste wie man mit dieser Situation umgehen sollte und Sasuke ging es mit Sicherheit keineswegs besser. Zu einem lag das an dem unglücklichen Wiedersehen mit seinem Bruder, was durchaus seelisch seine Spuren hinterlassen hatte, zu anderem an dem Genjutsu, dem er durch das Mangekyou-Sharingen ausgesetzt war, dessen Auswirkungen ihn innerhalb des Bruchteils einer Sekunde sogar körperlich geschwächt hatten. „Die Wache.“, ermahnte Yuriko ungeduldig und durfte sich dafür ein paar böse Blicke einfangen. Sie zeigte keinerlei Mitgefühl für das Dilemma ihrer temporären Teamkameraden, denn aus ihrer Sicht hatte deren Versagen zum Scheitern der Mission und dem Verlust eines wichtigen Informanten geführt. Yurikos Kritik mag durchaus berechtigt sein, ignorierte sie doch die besonderen Umstände, die dem einher gingen. Wahrscheinlich hätte sie ihr Missfallen darüber noch härter und schäfer geäußert, ja sogar dem gesamten Uchiha- und Hyuga-Clan Totalversagen vorgeworfen, nur dann hätte sie sich auch wieder mit Sakura angelegt und dann wäre es nicht bei einer simplen Abreibung geblieben. „Zeit für den Wachwechsel.“, sagte Naruto und achtete auf Sasuke, der das nur regungslos wahr nahm. „Soll ich … deine Wache übernehmen?“ „Nein … Es geht schon. Ich schaffe das.“, erwidere Sasuke nach kurzem Zögern und seufzte. Er wusste genau das er sich als Ninja und als Oberhaupt des Uchiha-Clans von so etwas nicht aus der Fassung bringen lassen durfte und seiner Pflicht nachkommen musste, nur das war stets leichter gesagt als getan. Etwas mühsam versuchte Sasuke sich aufzurichten, was sich im ersten Moment als schwierig gestaltete, da sich seine Beine geradezu weich und kraftlos anfühlten. Sasuke gelang es seinen inneren Widerstand zu überwinden und stand auf. Zusammen sprangen er und Sakura auf ihre Position in der Nähe und übernahmen die Wache, während die anderen sich nun ausruhten. „Geht es wirklich, Sasuke?“, fragte Sakura, kaum da sie ihre Position bezogen hatten. „Nein … Ich brauche einfach nur mehr Zeit … um das zu verarbeiten. Ich komme schon damit zurecht.“, antwortete Sasuke. Sakura bereitete das Sorgen, denn sie erkannte das dies eine Lüge war. Es war der nächste Tag zur Mittagszeit, als Team 13 unter Kuichis Führung Konohas Haupttor erreichte und davor stehen blieb. „Habt ihr auch alle so einen Heidenbammel?“, fragte Arashi, weil keiner sich traute den ersten Schritt über die Ortsgrenze zu machen. „Irgendwie … schon.“, bestätigte Miaki und die Gesichter der anderen zeigten genau die gleiche Unsicherheit. Kuichi seufzte und machte den ersten Schritt durch das Tor. „Stürzen wir uns ins Gemetzel.“, sagte er. „Gerne, allerdings sind wir es, die auf der Schlachtbank liegen.“, gab Anko mit gesenkter Stimme von sich. „Ob unsere Eltern schon wieder zurück sind?“, fragte Kasumi. „Hoffentlich. Wir können etwas Rückendeckung gebrauchen.“, meinte Arashi. Mit einem mulmigen Gefühl betraten die fünf Konohagakure. Auf der linken Seite, in einem kleinen Häuschen, bemerkten sie Izumo und Kotetsu, die beiden Shinobi, die wohl stets alleine das Haupttor hüteten. Arashi, Kasumi und Miaki wunderten sich, hatten sie bislang doch nie jemand anderes am Tor gesehen, oder hatten zumindest nie jemand anderes bemerkt. „Anko! Kuichi! Was macht ihr denn schon hier?!“, rief Kotetsu humorvoll, als er die Gruppe sah. „Euch hatten wir irgendwie später erwartet!“, ergänzte Izumo mit einem Grinsen, immerhin kannten sie sich ja, nur deren gute Laune schwand, als sich die Gruppe ihnen näherte und man ihren angeschlagenen Zustand sah. „Was ist denn mit euch passiert?!“, stießen die beiden spontan aus. „Kleinere Komplikationen, nichts Ernstes.“, erwiderte Kuichi und versuchte dabei gelassen zu wirken. „Nichts Ernstes.“, wiederholte Kotetsu mit Blick auf Arashi. „Es gab einen kleinen Kampf: Arashi gegen ein Frettchen. Ratet mal wer gewonnen hat.“, begann Kasumi und zog die Sache bewusst ins Lächerliche, um letztendlich davon abzulenken. Kotetsu und Izumo überlegten was sie davon halten sollten und machten sich ihre eigenen Gedanken. „Na egal. Ist der Hokage in seinem Haus? Wir müssen mit ihm über den Ausgang unserer Mission reden.“, sagte Kuichi. „Nein, er ist in der Akademie, bei der Missionsvergabe, und überwacht die heutigen Ein- und Ausgänge.“, erklärte Kotetsu. „Verwunderlich, wenn man bedenkt wie viel Papierkram wir ihm heute wieder brachten.“, meinte Izumo. „Wie war denn seine Laune?“, fragte Arashi. „Recht gut sogar, oder?“, entgegnete Izumo. „Ja. Heute wirkte er so richtig gut gelaunt.“, bestätigte Kotetsu. „Oh je.“, murmelte Miaki leise. „Na seine gute Laune wird da nicht lange halten.“, flüsterte Kasumi. „Danke, Leute. Man sieht sich später.“, verabschiedete sich Kuichi von seinen beiden Kollegen und ging mit der Gruppe Richtung Akademie. „Was meinst? Ob sie ihre Mission in den Sand gesetzt haben?“, fragte Kotetsu kurz darauf. „Scheint fast so, aber warten wir erstmal ab.“, erwiderte Izumo. „Ich bin mal gespannt was das noch gibt. „OH, MEIN KLEINER LIEBLING! WARUM LÄUFST DU AUCH IMMER WEG? MAMI HAT SICH SOLCHE SORGEN GEMACHT!“ Madam Shijimi, die Frau des Daimyos des Feuer-Reiches, drückte ihre um alles geliebte Katze fest an sich und knuddelte sie ordentlich durch. Minato beobachtete das mit einem Lächeln kam sie doch immer wieder damit man ihr entlaufenes Haustier wieder einfing. Kein Wunder das er regelmäßig abhaute, wenn er mit Liebe so erdrückt wurde. Minato konnte das nur Recht sein, denn es war ein stets wiederkehrender, einfacher und ungefährlicher Auftrag und ein erster Einstieg für viele junge, angehende Genin. Wenig Arbeit für gutes Geld. Die dafür eingeteilten Ninjas mögen das allerdings anders sehen. Konohamaru, Moebi und Udon wirkten sichtlich erschöpft. Nachdem ein anderes Team versagte sprangen Sie ein und hatten die Katze doch tatsächlich durch das halbe Dorf gejagt, bis sie sie endlich einfangen konnten – kleinere Sachschäden inbegriffen. Konohamaru hatte dabei einiges abbekommen. Als er sich die Katze schnappte zerkratzte diese ihm kurzerhand das Gesicht. Minato musste aufpassen bei Konohmarus Anblick nicht zu lachen, als die sie den Raum betraten. „Aua.“, sagte Konohamaru leise und rieb sich sein wundes Gesicht. „Warum mussten ausgerechnet wir diese Mission bekommen? Waren ausgerechnet heute keine weiteren Genin mehr verfügbar?“ „Das liegt daran weil bereits das letzte Team daran scheiterte die Katze einzufangen und wir am ehesten verfügbar waren.“, erwiderte Moebi. „Ganz schön flink, das Biest. Und was für Hacken es schlagen kann. War unsere allererste Mission nicht genau die Selbe?“, merkte Konohamaru an. „Nicht ganz. Selbe Kundin, andere Katze. Ihre neue ist sogar noch flinker als die alte und hat schon einige Erfahrungen gesammelt um Ninjas zu entkommen.“, widersprach Udon. „Ich frage mich nur welchem Team sie entwischt ist …“, begann Moebi. „Wenn kümmert’s! Hauptsache die Mission ist vorbei und das heißt Feierabend!“, unterbrach Konohamaru. Zufrieden sahen sie wie die Frau das Geld für ihren Auftrag übergab und glücklich den Raum verließ. Die Katze wirkte weniger glücklich und versuchte sich vergebens aus dem eisernen Griff zu befreien. „Mami hat ein schönes neues Schleifchen für dich … in rosa.“, sagte Madame Shijimi und verschwand. „Aber das ist doch ein Kater.“, sagte Udon. „Konohamaru, Moebi, Udon.“, begann Minato und die drei wandten sich sofort ihm zu. „Vielen Dank, dass ihr so kurzfristig einspringen konntet.“ „Das haben wir doch gerne gemacht.“, erwiderte Moebi. „Jede Wette das die noch in dieser Woche wieder kommt.“, sagte Konohamaru. „Hoffentlich nicht. Die hat uns schon ordentlich geschlaucht …“ Moebi verpasste den beiden schnell je einen Schlag in die Seite und entschuldigte sich mit einer Verbeugung für das Verhalten ihrer Kameraden. Minato lächelte nur, dachte er doch ähnliches. Die drei bekamen ihren Lohn und verließen dann die Missionsvergabe, wobei sie kurz darauf auf Team 13 und Anko trafen. „Arashi!“, rief Konohamaru, als er ihn erblickte. „Ich hörte man gab euch eine neue Mission. Wie lief es?“ „Ähm … gut … ganz gut.“, log Arashi unbeholfen. „Du hast nicht zufällig meinen Vater und meine Mutter gesehen?“ „Naruto und Hinata? Nein, heute noch nicht. Ich hörte sie sind selber auf irgendeiner Mission. Was ist überhaupt mit Dir passiert? Du siehst ja richtig mitgenommen aus.“, erwiderte Konohamaru. „Wenn Du mein Gesicht meinst, dann siehst Deines ja auch nicht besser aus.“ „Ein Frettchen.“, warf Kasumi ein. „Ein Frettchen?“, wiederholte Konhamaru. „Und was hat Dich erwischt?“, fragte Arashi. „Die Katze von der Frau des Feuer-Daimyos – mal wieder.“ „Das war doch auch eine unserer ersten Missionen.“, ergänzte Miaki. „Stimmt. Wir haben fast einen ganzen Tag gebraucht um das Vieh einzufangen. Das hat uns ordentlich auf Trab gehalten.“, bestätigte Kasumi. „Ein Frettchen. Aha. Sicher das es nicht doch eine Katze war?“, fragte Konohamaru mit einem leicht sarkastischen Tonfall. „Also ich kann doch wohl ein Frettchen von einer Katze unterscheiden!“, empörte sich Arashi. „Kommt weiter. Ihr könnt euch später darüber austauschen.“, sagte Kuichi und schob seine Gruppe an weiter zu gehen. „Ich glaube wir wissen jetzt welchem Team die Katze heute Morgen entkommen ist.“, flüsterte Konohamaru zu Moebi und Udon. „Was war das?!“, stieß Kasumi wütend auf, die das mitbekommen hatte. „Weiter!“, ermahnte Kuichi und drückte Kasumi vor, während sich Konohamaru, Moebi und Udon hastig aus dem Staub machten. „Hach.“, stieß Minato zufrieden aus und streckte sich. „Könnte es heute eigentlich noch besser laufen?“, fragte er rhetorisch. „Alle wichtigen Arbeiten erledigt, ein strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen und eine erfolgreich abgeschlossene Mission nach der nächsten. Was könnte es besseres geben.“ „Bis jetzt 21 abgeschlossene Missionen aller Ränge, keine Verluste, nur eine Handvoll Verletzte, nichts Ernstes. Wir erwarten noch ein weiteres halbes Dutzend Abschlüsse für heute. Die Bilanzen sind hervorragend. Der heutige Tag sieht sogar noch besser aus, als der gestrige.“, sagte Shizune und gab Minato eine Auflistung der bisherigen Abschlüsse. „Sehr schön, sehr schön, sehr schön.“, sprach Minato und blickte dabei auch auf die Liste der neu eingegangenen Missionen, die noch auf die Vergabe warteten. Die Auftragsbücher waren inzwischen so voll, das man sogar Missionen ablehnen musste. Man vernahm ein Klopfen an der Tür und Minato rief „Herein!“. Der Hokage wirkte etwas überrascht, als Kuichi, gefolgt von Anko, Miaki, Kasumi und Arashi, den Raum betrat. „Nanu, so früh habe ich mit euch nicht zurück erwartet. Ich habe mit eurer Ankunft etwas später gerechnet, morgen früh beispielsweise. Es ist toll das ihr wieder zurück seid.“ „Sie sehen … angeschlagen aus … ein bisschen.“, merkte Shizune unsicher an. „Ist mir auch aufgefallen. Wie lief es? Wie ist es dem Fürsten ergangen? Ich hoffe es gab keine allzu großen Schwierigkeiten.“, fragte Minato. Kuichi und Co. merkten das sich die fröhliche Stimmung des Hokages gar nicht änderte. Er ahnte nicht mal ansatzweise was da auf ihn zu kam. „Es gab … Komplikationen … größere Komplikationen.“, begann Kuichi. „Was meinst Du damit? Was für Komplikationen?“, fragte Minato, während seine gute Laune schlagartig verflog und seine Stimme nervöser wurde, als er sah wie die anderen den Kopf senkten. Langsam stand er auf und stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab. „Was ist mit dem Fürsten?“, fragte er. Kuichi sah auf und schüttelte den Kopf. „Er hat es nicht geschafft.“ Mit einem Mal war es wie als würde für Minato eine Welt zusammen brachen. Sein Herz raste, er begann zu zittern und ihm wurde schlagartig heiß. Hätte er sich nicht abgestützt wäre er glatt umgefallen. „Nein …“, stieß Minato mit heiser Stimme aus und sah sich um. „ALLE RAUS HIER!“ Die anderen anwesenden Ninjas und Beamten, die sich ebenfalls um die Vergabe der Missionen, ihrer Berichte und all dem anderen damit verbundenen Papierkram kümmerten, sahen sich kurz irritiert an. „SOFORT!“, brüllte Minato und alle anderen, bis auf Kuichis Team, verließen augenblicklich den Raum. Nur Shizune blieb ebenfalls, da sie nicht wusste ob sie damit ebenfalls gemeint war und sah wie Minato schwer atmete. „Das ist jetzt nicht wahr … Das ist ein Scherz! Sagt mir das das ein ganz gemeiner Scherz ist!!!“ Kuichi sagte nichts, sondern senkte nur wieder den Kopf. Minatos Beine fühlten sich auf einmal weich wie Pudding an und er ließ sich kraftlos zurück in den Stuhl fallen. „Wie … konnte … das passieren?“, fragte er. „Wir wurden von fremden Shinobis angegriffen …“ „Von wie vielen?“ Kuichi und die anderen sahen sich an und haderten mit einer Antwort. „Von wie vielen?!“, wiederholte Minato seine Frage mit Nachdruck. „Von zweien.“, antwortete Kuichi letztendlich. „VON ZWEI?!“, stieß Minato laut aus, wobei man nicht erkennen konnte ob er nun wütend, oder überrascht war. „Wir glauben es waren mehr …“ „IHR GLAUBT?! IHR WART ZU FÜNFT UND DER FÜRST HATTE DOCH BESTIMMT SEINE EIGENE ESKORTE MIT DABEI!!!“, schrie Minato, wobei man dieses Mal erkannte das er Mühe hatte seine Wut zu unterdrücken. „HABT IHR ÜBERHAUPT EINE AHNUNG WAS IHR DAMIT ANRICHTET?!“ „Ich übernehme dafür die volle Verantwortung …“, begann Kuichi, nur davon wollte Minato nichts hören. „WER VON EUCH HAT DAS VERBOCKT?! WESSEN SCHULD IST DAS?!“ Die fünf sahen sich an, zögerten und hoben dann gemeinsam die Hände. Minato schluckte und atmete tief durch. „In Ordnung. Dann lasst mal hören. Arashi?“ „Ich habe mein Buyakugan zu spät eingesetzt, wodurch wir wichtige Informationen zu spät erfuhren. Außerdem habe ich mich nicht genügend für ein koordiniertes Vorgehen eingebracht.“ Minato musste das erstmal verdauen, hatte er doch nicht so schnell mit einer so selbstkritischen Antwort gerechnet. „Kasumi?“, fragte er als nächstes. „Ich bin zu aggressiv und unbedacht vorgegangen und habe durch dieses Vorgehen die gesamte Gruppe gefährdet.“ „Miaki?“ „Ich habe mich ablenken lassen … als sie meine Mutter erwischten. Ich war dann nicht mehr richtig bei der Sache und habe die Lage falsch eingeschätzt und dementsprechend falsch reagiert.“ „Anko?“ „Ich habe mich provozieren lassen und war dadurch unvorsichtig. Ich war … die erste die fiel.“ Minato dachte über das nach was er bis jetzt gehört hatte und wandte sich zuguterletzt an den Anführer von Team 13. „Kuichi, deine Meinung dazu. Wie konnte das passieren?“ „Wir wären zu mehr in der Lage gewesen, doch unsere Gegner bewiesen erschreckende Fähigkeiten und Eigenschaften, die uns zögern ließen und zur Zurückhaltung zwangen. Wir waren teilweise wie gelähmt, auch aus Angst. Es stimmt, wir wurden nur mit zwei Gegnern direkt konfrontiert, doch es ist sehr wahrscheinlich das sie Unterstützung hatten, die sich vor uns verbergen konnten und aus Entfernung eingriffen. Am Ende waren der Fürst, sein Berater, seine gesamte Eskorte und sogar die Sänftenträger tot. Nur wir überlebten. Sonst keiner.“ Minato vernahm das und war wie erstarrt. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Innerlich kämpfte er gegen den Drang an sich vor Aufregung nicht gleich zu übergeben. Auf der einen Seite hatte Konoha soeben einen seiner besten Kunden verloren, auf der anderen Seite war Arashi, sein Enkel, und seine Freunde direkt bedroht gewesen. Egal wie die Lage jetzt aussah, als Hokage musste er darüber stehen und souverän bleiben. „Ich will einen ausführlichen Bericht … ich will alles wissen … der gesamte Ablauf … jedes noch so kleine Detail … absolut alles.“ „Jawohl!“, bestätigte Kuichi und die anderen. „Verschwindet.“, sagte Minato und stützte seinen Kopf mit beiden Händen auf dem Tisch ab. Die fünf drehten auf der Stelle um und verließen hastig den Raum. „Das ist doch alles nicht wahr! Das darf einfach nicht wahr sein! Ach verdammt!“, sprach Minato mit heißer Stimme und lehnte sich zurück. „Was machen wir … jetzt?“, fragte Shizune nach einigem Zögern. Sie wusste nicht wirklich wie sie darauf reagieren sollte und Minato ging es mit Sicherheit nicht anders. „Nichts.“, erwiderte dieser. „Bitte?“ „Wir können jetzt nichts mehr machen … Ich gehe wieder in mein Arbeitszimmer. Für heute will ich meine Ruhe haben.“, sagte Minato. „Das lief ja besser als gedacht. Ich dachte er reißt uns jeden Moment den Kopf ab. Was machen wir jetzt?“, fragte Arashi kaum das sie den Raum verlassen hatten. Kuichi konnte nicht anders und gab ihm dafür mit der Faust eine Kopfnuss – eine leichte. „Was wir jetzt machen?! Wir setzen uns zusammen und schreiben gemeinsam diese Berichte. Das machen wir!“ „Dann fangt ihr schon mal an. Ich muss noch kurz was erledigen.“, kam es von Anko. „Was denn?“, fragte Miaki. „Nur eine Kleinigkeit. Keine Sorge, ich bin gleich wieder zurück.“, sagte Anko und verschwand. „Ich dachte unsere Berichte seien wichtiger.“, merkte Kasumi an. Anko hatte tatsächlich etwas wichtigeres zu tun und Kuichi wusste das. Sie würde den ANBUs das Wrack des Apaches melden und die würden sofort ein Team für dessen endgültige Beseitigung entsenden. Etwas später am Tag, nur knapp eine Stunde später, saß Minato noch immer in seinem Arbeitszimmer, mit dem Arm auf der Lehne mit dem er seinen Kopf abstützte und starrte durch die Fenster hinaus auf Konohagakure. Seither hatte er kein einziges Wort gesprochen und dachte nur noch. Minato saß einfach nur da und dachte nach. Er dachte nach was für Konsequenzen der Tod von Lord Waran für Konohagakure, das Fluss-Reich, ja sogar die ganze Region haben könnte – militärisch, politisch und wirtschaftlich. Konohagakure verlor damit einen seiner größten Kunden und so auch einen beträchtlichen Teil seiner Einnahmen. Das wäre früher, oder später durch das Ende des Kawa No Kuni-Bürgerkrieges sowieso der Fall gewesen, nur jetzt traf sie das völlig überraschend und unvorbereitet. Aktuell könnte es bedeuten das der Bürgerkrieg vorzeitig zum Ende kommen könnte, nur die Lage im Fluss-Reich würde das keines keineswegs verbessern. Warans nun führerlose Armeen würden, wenn es keinen passenden Nachfolger gab, beim Ausbleiben ihres Soldes marodierend und plündernd durch die Lande ziehen und selbst Lord Boran, sein Bruder und Gegenspieler, besaß nicht mal mehr selbst genügend Kräfte um das Fluss-Reich wieder zu vereinen. Wahrscheinlich würde dann das Wind-Reich, oder das Feuer-Reich seine Präsenz in der Region verstärken und sogar aktiv eingreifen, um diese Bemühungen zu unterstützen und um eine Übergreifen dieses Chaos zu unterbinden, was über kurz, oder lang dazu führen könnte das andere Reiche intervenieren könnte, um seine Interessen zu wahren. Sollte es dann auch noch zu Zusammenstößen zwischen den Truppen dieser Reiche kommen, dann wäre es sogar nur eine Frage der Zeit sein bis sich Sunagakure und Konohagakure an diesem immer weiter ausbreitenden Konflikt beteiligen müssten. Die Konsequenzen waren unabsehbar. Trotz allem schämte sich Minato. Arashi, sein Enkel, war Teil dieser Mission und war zusammen mit dem Team nur knapp dem Tod entkommen, während alle anderen starben. Was wäre wenn er gestorben wäre? Minato hatte diese Mission persönlich als Wiedereinstieg für Team 13 ausgewählt, weil er sie für unkompliziert hielt. Er kannte ja die eigenen Sicherheitsvorkehrungen des Fürsten. Ebenso wusste er das eine Vielzahl von Leuten gab, die es auf Lord Waran abgesehen hatten, weshalb er ihnen sogar Anko mitgab um das Risiko zu minimieren, nur das hatte er scheinbar von Anfang an völlig falsch eingeschätzt. Er würde es sich niemals verzeihen können wenn Arashi etwas zugestoßen wäre und Naruto würde das auch nicht. Minato schämte sich so sehr. Er fühlte sich so unglaublich elend. Er reagierte nicht mal als es an der Tür klopfte und Shizune sie vorsichtig öffnete. „Hier sind ein paar Leute, die Sie sprechen wollen.“ „Ich sagte doch ich will nicht gestört werden.“ „Ja schon, aber …“, begann Shizune bis sie zur Seite gedrückt wurde und drei Personen mit Mänteln und Kapuzen an ihr vorbei ins Arbeitszimmer gingen. Minato drehte sich mit seinem Stuhl um, sagte nichts, verschränkte seine Arme und beobachtete die unbekannten Eindringlinge genau. Wortlos sah er zu wie die mittlere der drei Personen ihre Kapuze lüftete. In diesem Moment stockte ihm der Atem, doch er machte keine Anstalten seine Haltung zu ändern. „So ist das also … Waran.“, sprach Minato. Shizune sah sich die Person genauer an und erkannte das es sich bei dem soeben Demaskierten um den totgeglaubten Fürsten des Fluss-Reiches, Lord Waran, handelte. „Sie leben. Also war ihr Tod nur eine Täuschung.“, sagte Minato „Ich musste für eine Ablenkung sorgen. In letzter Zeit wurden die Gegner, die es auf mein Leben abgesehen haben, immer hartnäckiger.“, begann der Fürst. „Ich habe davon gehört … nur mir wir nicht klar das es so schlimm ist, geschweige das Sie bereit sind Ihre Leute zu opfern, nur um ihren Tod vorzutäuschen. Hätten Sie uns nichts wenigstens einen Hinweis geben können? Ist Ihnen klar das sie damit auch das Leben meiner Leute gefährdet haben?“ „Ist das nicht das normale Risiko im Leben eines Ninjas?“ Minato atmete schwer durch und ballte seine Fäuste, die er unter seinen verschränkten Armen versteckte. Egal was für ein guter Kunde Waran war, er war ein Arschloch. Minato musste aufpassen jetzt nicht falsches zu sagen, oder gar zu machen. „Meine Verfolger werden mit Sicherheit bald merken das sie einen meiner Doppelgänger erwischt haben – mal wieder. Es war einer meiner letzten, deshalb musste ich zu dieser List greifen. Wenigstens gibt es mir etwas Zeit mich dahingehend neu zu organisieren.“, fuhr der Fürst fort. „Wie haben Sie überhaupt erfahren das diese Mission scheiterte, oder, von Ihrem Blinkwinkel aus, ein Erfolg war?“, fragte Minato, den es vor allem überraschte das sich Waran in Konohagakure zeitweilig versteckten konnte, ohne das es jemand mitbekam. „Das war leicht. Meine Leute beobachteten wie die Karavane bereits an ihrem Startpunkt von feindlichen Ninjas gestört wurde. Eigenartigerweise hielten sich diese zu jenem Zeitpunkt zurück und müssen erst später angegriffen haben. Am Ende, als ihr Team zurückkehrte, musste ich nur noch Eins und Eins zusammenzählen und wie man sieht hatte ich Recht.“, sprach der Fürst und nickte einem seiner Begleiter zu, der vor Minato einen Koffer auf den Schreibtisch stellte, was regungslos wahr nahm. „Da Erfolg, wie Sie es selbst erkannt haben, oftmals von der Seite des Betrachters abhängt, und die Mission zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen wurde, erhalten sie auch die ursprünglich vereinbarte Belohnung. Natürlich wäre es mir lieber gewesen wenn man meine Verfolger ausgeschaltet hätte, oder noch besser, wenn man sie gar gefangen genommen hätte, aber man kann halt nicht alles haben.“, fuhr der Fürst fort. „Und wie geht es weiter? Sie sagten ja das das ihre Verfolger nur kurzfristig aufhalten könnte.“, fragte Minato. „Ich werde wie ursprünglich geplant in mein Land zurück kehren, bevor dort noch tatsächlich Gerüchte über meinen Tod die Runde machen. Ich könnte dafür eine neue Eskorte brauchen. Eine richtige dieses Mal.“ Minato sagte nichts und blieb nur regungslos sitzen. Er hatte sehr damit zu kämpfen Ruhe zu bewahren, denn der Fürst machte es ihm nicht leicht. Letztendlich schloss Minato seine Augen und stützte seinen Kopf mit einem Arm auf dem Tisch ab. Es brauchte nur eine kurze Handbewegung und auf sein Kommando hin erschienen vier ANBUs im Raum, die in einer locker-lässig wirkenden Haltung verblieben. „Sorgt dafür das Lord Waran wohlbehalten die Landesgrenze zum Fluss-Reich erreicht und kehrt dann wieder zurück.“, wies Minato die ANBUs an, die mit einem zackigen „Jawohl!“ antworteten und sofort wieder verschwanden. „Sie werden wie ihr Schatten sein, Waran. Sie werden wissen das sie da sind, aber sie werden sie nicht bemerken. Somit sollte eine sichere Rückkehr kein Problem darstellen.“ „Mh … ANBUs … Eine Sache noch: Sollte es sich ergeben das Sie in Erfahrung bringen könnten wer es da in letzter Zeit so besonders auf mich abgesehen hat, so würde ich mich das gut und gerne einen ordentliche Batzen Geld kosten lassen … noch mal so viel wie in dem Koffer auf ihrem Tisch … mit Boni für deren Eliminierung und sonstige Informationen über die Hintermänner und Hintergründe, die sie in Erfahrung bringen können.“ „Sehr gerne, aber hätte sie uns wie gesagt schon vorher von ihrem Plan unterrichtet, so hätten wir ihren Verfolgern eine Falle stellen und sie bereits auf der letzten Mission ausschalten können.“, erwiderte Minato. „Alles zu seiner Zeit.“, sagte der Fürst, als er die Kapuze wieder über den Kopf zog und mit seinen Begleitern den Raum verließ. Minato lehnte sich zurück und starrte an die Decke. Es war ihm aufgefallen wie Waran bei dieser Frage für einen Augenblickt stockte. „Der Idiot hatte diese Möglichkeit erst gar nicht in Betracht gezogen.“, dachte sich Minato und sah den Geldkoffer an, von dem er am liebsten die Finger lassen würde. „Wer hätte das gedacht. Da haben wir wirklich Glück gehabt.“, stellte Shizune fest. Minato stand auf und ging ans Fenster. „Ich weiß nicht ob man im Moment wirklich von Glück reden kann.“, meinte er. Die beiden blickten zur Tür, als es erneut klopfte. „Wer kann das sein … Herein!“, rief Minato und sah wie Kuichi den Raum betrat. Dieser blickte noch kurz den Gang hinunter, den drei Gestalten hinterher, die ihn soeben passiert hatten und wunderte sich, warum sie ihm aus irgendeinem unerklärlichen Grund so komisch vorkamen. „Hier sind die Berichte, Hokage.“, begann Kuichi und legte die Unterlagen auf den Schreibtisch, an den sich auch Minato wieder setzte. „Stimmt, da war ja noch was.“, merkte dieser nebenbei an und sah die Berichte durch. Dabei fiel ihm die Zeichnung eines fünfeckigen Sternes in einem Quadrat auf, die er hoch hielt. „Unter diesem Wappen agierten die fremden Ninjas. Wir haben bereits versucht es einem der Versteckten Dörfer zuzuordnen. Leider ohne Erfolg.“, erklärte Kuichi. „Selbst mir ist dieses Wappen unbekannt … Kunst des blutigen Todes?“, fuhr Minato fort und lass eine der Textpassagen laut vor. „Kasumi erwähnte dieses Jutsu das von der Kunoichi angewendet wurde. Es lässt seinen Opfern … gelinde gesagt … den Kopf platzen … wortwörtlich.“ „Ernsthaft?“ „Ja, allerdings war Kasumi selbst mit ihrem Sharingan nicht in der Lage dieses Jutsu zu kopieren, geschweige irgendwelche Informationen zu gewinnen und aus verständlichen Gründen sträubt sie sich dagegen es auf Basis ihrer Beobachtungen zu imitieren, obwohl ein Erfolg mehr als fragwürdig wäre. Wir kennen somit nur die Bezeichnung des Jutsus und was es bewirkt. Sonst nichts. Dieses Jutsu war eines der Hauptgründe, warum wir uns … zurückhielten.“ „Verstehe … Du erwähntest es könnten mehr als zwei Gegner gewesen sein.“ „Darauf schließen wir weil die Kunoichi ein Funkgerät verwendete und immer wieder mit anderen kommunizierte und weil der Fürst letztendlich nicht durch ihre Hände starb.“ „Stimmt, hier steht es ja … die haben den Kopf mitgenommen?“, musste Minato weiter fragen, woraufhin Kuichi nickte. „Es gibt da noch ein paar Sachen, die ich nicht in meinem Bericht erwähnte.“, fuhr Kuichi mit leiser Stimme fort. „Und die wäen?“ „Während wir unseren Gegner nicht kannten und sie durch ihre Vermummung auch nichts von sich Preis gaben, so schienen sie aus irgendeinem Grund Arashi, oder gar seinen Vater, Naruto, persönlich zu kennen.“ „Naruto?“, musste Minato da unweigerlich wiederholen. „Zumindest hat die Kunoichi ihn namentlich erwähnt.“, bestätigte Kuichi. „Das ist mehr als eigenartig. Was noch?“ „Kasumi und Arashi hatten Probleme das Chakra unserer Gegner zu erkennen, wie als hätten sie gar keines … so beschrieben es mir die beiden. Ich weiß nicht ob diese Ninjas ihr Chakra letztendlich geschickt verstecken konnten, aber selbst Genjutsu wirkte nicht. Das sollten sie wissen.“ Da wurde Minato hellhörig, denn er merkte sofort worauf Kuichi anspielte. „Kamen … Schusswaffen … zum Einsatz?“, fragte er zögerlich. „Nein, zumindest haben wir keine gesehen.“, verneinte Kuichi. „Gibt es noch andere Informationen über diese Gegner?“ „Alles weitere steht in den Berichten, nur nichts davon gibt Aufschluss über ihre Identität. Erwähnenswert ist das sie es scheinbar von Anfang an nur auf den Fürsten abgesehen hatten und das Buyakugan und Sharingan ignorierten, welche sie ebenfalls hätten stehlen können.“ „Ich werde ein paar ANBUs aussenden. Die sollen den Ort des Kampfes und die nähere Umgebung noch mal genau in Augenschein nehmen. Vielleicht finden sie ja etwas aufschlussreiches.“ „Da sie es erwähnen, Hokage, auf unserem Rückweg fanden wir das Wrack eines alten Kampfhubschraubers.“, erwähnte Kuichi mit gesenkter Stimme. „Oh, wie habt ihr denn das geschafft?“, fragte Minato mit überraschter Stimme. „Eher durch Zufall … Arashi und Kasumi hatten … herum gealbert … und dabei war Arashi … mit einem der Rotorblätter zusammen gestoßen.“ „Ach deshalb sah er so angeschlagen aus.“, stieß Minato aus. „Nicht ganz. Das war ein Frettchen, das sich im Cockpit eingenistet hatte … das hatte er aufgescheucht.“ „Ein Frettchen?“, wiederholte Minato. „Ja.“ „In einem Kampfhubschrauber?“ „Ja.“ „Und da ist Arashi rein gestolpert?“ „Ja.“, bestätigte Kuichi nach kurzem Zögern und für einen Moment kehrte eine beängstigende Stille ein. Die hielt so lange an bis Minato plötzlich laut und herzlich anfing zu lachen. „HAHAHAHAHA! DAS IST BESTIMMT DER AM BESTEN GESCHÜTZTE BAU AUF DER GANZEN WELT! UND NATÜRLICH HAT ARASHI DAS GLÜCK DAS ES IHN ERWISCHT! DAS IST SO TYPISCH FÜR IHN! HAHAHAHAHA!“ Es dauerte eine Zeit bis Minato sich wieder etwas beruhigt hatte und selbst da hatte er sich noch nicht völlig eingekriegt. „Hach … ein Frettchen … wie herrlich … Hahaha … ok … es geht wieder … Hat dieser … Fund … irgendwelche unangenehmen Fragen aufgeworfen?“, fuhr Minato fort und stützte sich dabei ab, wobei er seine Hand vor den Mund hielt, um sein Grinsen zu verbergen. „Vorerst nicht. Ich konnte das unterbinden, nur ich weiß nicht ob da so bleibt. Anko hat bereits die Spezialabteilungen der ANBUs zur Kampfmittelbeseitigung informiert, dass die sich um das Wrack kümmern.“ „Gut, wenn bereits ein Team unterwegs ist, dann schicke denen nur einen Boten hinterher, damit sie zuerst euren Kampfplatz untersuchen. Um das Wrack können sie sich dann immer noch später kümmern. Sonst noch etwas?“ „Ich kann mich nur für die gescheiterte Mission entschuldigen. Der Tod des Fürsten war in jeder Hinsicht vermeidbar. Ich übernehme dafür die volle Verantwortung.“, sprach Kuichi und verbeugte sich so tief es ging. „Stimmt, das habe ich ja fest vergessen … was das betrifft … nehmt euch den Rest des Tages frei.“ „Äh … bitte.“, musste Kuichi da unweigerlich fragen, der glaubte sich verhört zu haben und sah sichtlich irritiert auf. „Nehmt euch den Rest des Tages frei. Ruht euch aus und überlegt nebenbei wie ihr euer Teamwork verbessern wollt und richtet euer zukünftiges Training danach aus. Eure nächsten Mission verlaufen bestimmt besser, also lasst euch davon nicht unterkriegen. Wichtig ist das ihr noch lebt. Alles weitere ist nebensächlich.“ Kuichi richtete sich auf und wusste kaum was er sagen sollte. Er schaffte es gerade so ein einfaches „Danke.“ heraus zu bekommen. „Das wäre es soweit.“, sagte Minato und entließ den irritierten Kuichi mit einer Handbewegung, der daraufhin den Raum verließ und sich vor der Tür fragte was hier soeben passiert war. Minato lehnte sich wieder zurück und dachte über die neusten Erkenntnisse nach, während er die Berichte von Team 13 überflog. Die Informationen hier waren beunruhigend. Entweder machte ein längst vergessene Gespenst wieder die Runde, oder irgendjemand trieb da ein ganz perfides Spiel und war dabei sie nach allen Regeln der Kunst zu verarschen – anders konnte man es nicht beschreiben. Wer immer das war, er spielte mit dem Feuer und hat es geschafft das Konohagakure auf ihn aufmerksam wird. Während nun allmählich die Dämmerung einsetzte erreichte auch die Gruppe um Naruto, Hinata, Sasuke, Sakura und Yuriko Konohagakure und betraten ihr Heimatdorf über das kleinere Osttor. „Endlich wieder zuhause! Das war mein erster und letzter Einsatz mit euch Pfeifen“, stieß Yuriko laut auf. „Ach halt doch deinen Mund, sonst setzt es was!“, blaffte Yuriko zurück und sah nach Sasuke. „Ich bringe dich erstmal nach Hause ... Könnt ihr dem Hokage Bericht erstatten?“, bat sie die anderen. „Nein.“, unterbrach Sasuke. „Ich komme mit.“ „Bist Du sicher?“, fragte Naruto, der darüber, wie die anderen, unsicher war. „Ich muss es tun. Es ist meine Pflicht.“, stellte Sasuke klar. Naruto, Hinata und Sakura sahen sich besorgt an. Nur auf ein entnervt wirkendes Stöhnen von Yuriko hin drehten sie sich um. Sie waren ebenfalls sehr froh, wenn sie diese Frau endlich los waren. So machten sie sich nun auf dem Weg zur Residenz des Hokages, denn Naruto wusste das Minato um diese Uhrzeit dort fast immer zu finden war. Dieser hatte zwischenzeitlich die Füße auf den Schreibtisch gelegt und die Arme hinter dem Kopf zusammen gelegt. Für heute hatte er definitiv genug Überraschungen erlebt. Mit einem Blick auf den eintretenden Sonnenuntergang wusste er das sich der Tag endlich dem Ende näherte. Da sollte heute nicht mehr allzu viel passieren. Das konnte durchaus noch ein angenehmer Abend werden. Nur das es plötzlich an der Tür klopfte störte die lieblich stille Atmosphäre etwas. „Wer kann das wohl sein?“, dachte sich Minato. Vielleicht Shizune, oder gar ein besorgter Bürger, der um eine Audienz bat? Für letzteres war es eindeutig zu spät. Irgendein Notfall? Minato nahm die Füße vom Tisch, rief „Herein!“ und sah wie nacheinander Yuriko, Naruto, Hinata, Sakura und zuguterletzt Sasuke sein Büro betraten. Minato schloss kurz die Augen und brummte. Ihre Gesichter sagten mehr als Tausend Worte. So viel zum gemütlichen Abend. „Ihr seid wieder zurück. Wie lief es?“, fragte Minato, obwohl er schon ahnte was gleich kommen würde. „Es gab ... einen Rückschlag.“, begann Naruto betroffen. Minato atmete tief durch. „Wie schwer?“, fragte er nach kurzer Wartezeit. „Wie schwer?!“, wiederholte Yuriko aufgebracht. „Mein Informant ist tot! Das Geld ist weg! Das war kein Rückschlag, das war ein absoluter Fehlschlag! Die vier haben alles versaut! Durch deren Inkompetenz hat uns Akatsuki einfach überrumpeln können!“ „Akatsuki also.“, sagte Minato und rieb sich seine Augen. „Na super ... Hab ihr wenigstens irgendwas in Erfahrung bringen können?“ „Das ist noch nicht alles! Unsere Angreifer waren beides Nuke-nins! Der eine war eine der legendären sieben Schwertkämpfer aus Kirigakure, Kisame Hoshigaki, und der andere war I...“, sprach Yuriko, nur bevor sie ihren Satz beenden konnte schlug ihr Sakura beherzt in die Seite. „Ich höre. Wer war der zweite?“, fragte Minato, der sich zwar darüber wunderte, aber selbst nicht weiter ins Detail gehen wollte. Er hatte schon bei ihrer Abreise gemerkt das es Spannungen gab und so wie es aussah existierten die weiterhin und hatten sich sogar verstärkt. Yuriko mag eisig wirken und eigensinnig vielleicht etwas eigensinnig und schwierig im Umgang sein, dafür lieferte sie stets was man wollte und war zuverlässig. Zwar wusste er das auch andere Gruppen anfangs Probleme mit ihr hatten, doch die legten sich im Laufe der Zeit meist von selbst, wenn sich beide Seiten langsam öffneten und man die anderen besser kannte. Das es hier auf Anhieb nicht klappen würde hatte er fast schon erwartet, nur ein Scheitern der Mission gehörte nicht dazu und es sah auch nicht so aus, als ob diese Teamaufstellung noch mal zum Einsatz kommen würde. Bei all den Überraschungen heute schockte ihn eh nichts mehr. Naruto, Hinata und Sakura blickten zu Sasuke, der tief durch atmete und sich direkt an Minato wandte. „Der zweite Angreifer ... war mein Bruder ... Itachi Uchiha.“, sagte er mit niedergeschlagener Stimme. Minato sagte da nichts mehr. DAS war eine Überraschung. „Itachi?“, musste er da unweigerlich fragen und dachte er hätte sich verhört. Als er sah wie die anderen nickten wusste er das das nicht der Fall. „Itachi ... arbeitet für Akatsuki ... ich dachte er sei damals gestorben.“, fuhr Minato fort. „Das dachten alle, doch wie man sieht hat er überlebt. Wahrscheinlich war er nicht mal in der Nähe, als Udogakure ausgelöscht wurde.“, spekulierte Sakura. „Seid ihr euch sicher, dass es wirklich Itachi Uchiha war?“, fragte Minato. „So ziemlich.“, meinte Naruto. „Ja! Ich habe es in seinen Augen gesehen! Es war mein Bruder Itachi!“, warf Sasuke ein. Minato schwieg und dachte nach. Er hatte schon einiges über die Organisation Akatsuki gehört, viel vages und nie etwas konkretes und vieles davon war beunruhigend. Um Informationen und Klarheit zu erhalten diente diese Mission und obwohl sie auf den ersten Blick gescheitert sein mag bekam man doch mehr geboten, als man anfangs erwartet hat. Wenn solche Größen Akatsuki angehörten, dann nahm das ganze Ausmaße an, die nicht mehr abzusehen waren. „Kein Wort über diese Mission. Ich werde später darüber nachdenken wie wir mit dieser Situation weiter verfahren. Yuriko, von Dir will ich einen ausführlichen und sachlichen und Bericht über die Abläufe und alles was Du sonst noch über Akatsuki in Erfahrung bringen konntest.“ „Natürlich. Mein Informant ist zwar tot, aber vor seinem Tod konnten wir uns noch unterhalten ... Wie sieht es mit ... Konsequenzen aus? Immerhin hat die Unachtsamkeit und die mangelnde Professionalität meiner ... Eskorte das alles zu verantworten.“, harkte Yuriko nach, wofür ihr Naruto, Hinata und Sakura böse Blicke zuwarfen, die sie erwiderte. Die Spannungen zwischen ihnen reichten aus um Batterien damit aufzuladen. „Darüber entscheide ich nach Auswertung der Mission. Das wäre soweit alles.“, sagte Minato, woraufhin die anderen nickten und sich kurz verbeugten. Etwas enttäuscht wie das ausging formte Yuriko ein Fingerzeichen und verschwand in einer Rauchwolke. Sakura führte Sasuke nach draußen und Hinata folgte ihnen, blieb aber kurz stehen und sah nach Naruto. „Kommst Du?“, fragte sie. „Geh ruhig vor. Ich komme gleich nach.“, erwiderte Naruto. „In Ordnung, aber beeil dich.“, sagte Hinata und schloss hinter sich die Tür. Naruto wartete einen Moment und wandte sich dann seinem Vater zu. „Du bist ... nicht sauer, Paps, oder?“, fragte er. „Sauer? Weshalb sollte ich.“, erwiderte Minato überrascht. „Naja ... wegen der Mission ... und dem Geld.“ „Es gibt wichtigeres im Leben. Außerdem wurdet ihr von der Gruppe angegriffen über die ihr Informationen beschaffen solltet. Das heißt das wir auf dem richtigen Weg sind, also bleiben wir dran. Auch wenn die neusten Entwicklungen mehr als beunruhigend sind. Und was das Geld betrifft ... es gibt wichtigeres.“, sagte Minato und dachte dabei an Lord Warans gut gefüllten Geldkoffer unter seinem Tisch, in dem ein paar Millionen Ryo lagen. „Wie geht es Sasuke?“ „Er sagt es geht ihm gut, aber man sieht ihm an wie es ihn innerlich zerfrisst ... Ich mache mir Sorgen.“ „Sasuke braucht jetzt eure Unterstützung ... mehr denn je.“ „ Hach ... Ich weiß, Paps ... Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen was Sasuke durchmachen muss.“ „Kaum einer kann das ... Das solltest Du noch wissen. Arashi und sein Team sind von ihrer Mission zurück.“ „Wirklich. Das wusste ich nicht. Wie lief es?“ „Nun ja ... Er wird Dir erzählen das ihre Mission gescheitert ist, aber darüber musst Du dir keine Sorgen machen. Vieles sieht schlimmer aus, als es wirklich der Fall ist.“ „Wurde sie verletzt?“ „Nein, nur etwas angekratzt. Wie gesagt: nichts schlimmes. Nur ihr Selbstvertrauen hat deutlich mehr abbekommen. Ich habe ihnen den Rest des Tages frei gegeben.“ „Danke, Paps. Ich schaue gleich mal nach ihm. Sehen wir uns heute noch?“ „An was hast Du gedacht?“ „An ein großes, gemeinsames Abendessen? Das sollte auch Sasuke etwas ablenken.“ „Wieso nicht. Kannst Du das ganze Team versammeln? Wenn ihr beisammen seid würde ich sowieso gerne mit euch allen reden.“ „Klar, um wie viel Uhr?“ „Bestimm Du die Zeit. Ich komme dann schon rechtzeitig nach.“ „Alles klar, bis später, Paps.“ „Bis später, Naruto.“, sagte Minato und seufzte, als die Tür zu ging. Jetzt saß er wieder alleine in seinem Büro und starrte an die Decke. All die Verpflichtungen die er als Hokage hatte waren nichts im Vergleich zu der Last, die seit je her auf seinen Schultern lastete. Es war die Einsamkeit, die ihm am meisten zu schaffen. Seit Kushinas Tod war er mit seinem Sohn alleine und seit Naruto ausgezogen war und seine eigene Familie gegründet hatte kam er sich völlig allein vor. Er wusste das es so manche Frau gab, die ein Auge auf ihn geworfen hatte, nur dem war er bislang aus dem Weg gegangen. Manche Löcher konnte man einfach nicht stopfen. In solchen Situationen verstand er wie sich Naruto in seinen jungen Jahren gefühlt haben musste. Nach ein paar Minuten in denen er in Gedanken schwelgte seufzte Minato und stand auf. Für heute hatte er definitiv genug erlebt und verließ sein Arbeitszimmer. „Ah, Hokage! Gut das ich Sie noch erwische!“, vernahm er Shizunes Stimme, als er soeben die Tür seines Büros abschließen wollte und sah wie sie zusammen mit drei Uchihas den Gang entlang auf ihn zu lief. „Verdammt. Das nimmt einfach kein Ende.“, murmelte Minato und wandte sich ihnen zu. „Ichizu Uchiha möchte Sie sprechen. Sie waren im Fluss-Reich tätig und musste ihre Mission vorzeitig abbrech...“ „Bitte nicht! Bitte nicht noch eine fehlgeschlagene Mission! Sagt mir bitte nicht das auch eure Mission gescheitert ist! Noch mehr schlechte Nachrichten verkrafte ich heute nicht mehr!“, unterbrach Minato Shizune. „Unsere Mission ist nicht gescheitert.“, erwiderte Ichizu verunsichert. „Sagst Du das nur weil ich darum gebeten habe?“ „Nein, Hokage. Shikamaru vom Nara-Clan bat uns darum unsere Mission vorzeitig abzubrechen, um ihnen eine Nachricht zu überbringen. Er sagte das sei von höchster Wichtigkeit und es bestehe dringender Handlungsbedarf.“, sprach Ichizu, löste das Siegel von einer Schriftrolle und übergab diese Minato, die er sofort neugierig ausrollte. Er staunte nicht schlecht als er den Inhalt sah. Dabei handelte es sich um die Schriftrolle, die Shikamaru kurz zuvor von Temari erhalten hatte. In ihr befanden sich umfangreiche Informationen über einen groß angelegten Deal im Fluss-Reich, bei dem Unmengen an Schusswaffen und Munition an die Rebellenfraktion unter Lord Borans Führung geliefert werden sollte. Und dieser Deal sollte schon in einer Woche stattfinden. Bei Studieren der Informationen fiel Minato ein Symbol auf, das er schon mal gesehen hatte. „Das ist doch ...“, sprach Minato, als er das Symbol sah und ging hastig zurück in sein Büro. Auf dem Schreibtisch rollte er die Schriftrolle aus, legte die Berichte von Team 13 daneben und holte aus einer Schublade die Berichte über den ausufernden Waffenschmuggel im Fluss-Reich daneben, die er vor ein paar Tagen erhalten und einfältigerweise ignoriert hatte. Das Symbol, dem so sehr Minatos Aufmerksamkeit galt, war ein fünfeckiger Stern in einem Quadrat. Unter diesem Wappen agierten die fremden Ninjas, die für diesen Deal, den illegalen Waffenhandel und die Angriffe auf Lord Waran verantwortlich waren. So wie es aussah war Sunagakure da auf etwas richtig großes gestoßen. Minato musste unweigerlich grinsen. Es war an der Zeit diese Herrschaften für ein paar äußerst intensive Unterhaltungen nach Konohagakure zu holen und ihnen die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen zu führen. Kapitel 8: Unbequeme Wahrheiten ------------------------------- Nach einiger Zeit Pause geht es endlich wieder weiter. Es hat sich leider unerwarteterweise alles etwas verzögert, dennoch schreibe ich munter weiter und werde es auch weiterhin tun, also keine Sorge. In der nächsten Tagen werde ich auch die Gallerie weiter auffüllen, also einfach abwarten. In der Zwischenzeit viel Spass beim lesen. ________________________________________________________________________________________________ Sichtlich verstört verließ Kuichi die Residenz des Hokages und wurde bereits von Arashi, Kasumi, Miaki und Anko vor dem Gebäude sehnsüchtig erwartet. „Oh oh. So schlimm?“, meinte Anko, als sie Kuichis entgeisterten Gesichtsausdruck sah. „Er hat uns den Rest des Tages freigegeben.“, antwortete Kuichi, wobei man schon an seiner Stimme merkte, das er es selbst nicht glaubte. „Äh ... Was?!“, musste Kasumi da fragen. „Hat er uns nur den Tag freigegeben, oder uns gleich entlassen ... geht das überhaupt?“, erwiderte Arashi. „Ja, das geht.“, bestätigte Miaki. „Wirklich. Der Hokage sagte mir wir sollen uns den Rest des Tages frei nehmen. Er sagte wir sollen uns keine Sorgen machen und sprach sogar von zukünftigen Missionen.“ „Das ist ... äußerst ... merkwürdig.“, meinte Miaki. „Kneif mich mal einer. Ich glaub ich träume.“, sagte Arashi und merkte wie Kasumi sich ihm näherte. „Du nicht!“, stieß er sofort aus und mache einen Schritt zur Seite. „Feigling ... was machen wir jetzt?“, fragte Kasumi. „Wir gesagt haben wir den Rest des Tages frei, also nutzt ihn und ruht euch aus.“, sagte Kuichi. „Also war es das für heute?“, fragte Arashi. „So sieht es aus ... Ja. Ab morgen beginnt dann ein Intensivtraining. Ich muss derweil noch ein paar Nachforschungen anstellen und für morgen Vorbereitungen treffen. Also wünsche ich euch soweit noch einen schönen Tag.“, sagte Kuichi und verabschiedete sich. „Bis dann, Sensei.“, gaben die drei zurück. „So und was machen wir jetzt?“, fragte Arashi. „Keine Ahnung was Du machst, aber ich gehe jetzt nach Hause.“, sagte Kasumi, drehte auf der Stelle um und winkte kurz zum Abschied. „Ach gut … Hast Du irgendwas vor?“, wandte sich Arashi an Miaki. „Eigentlich schon. Meine Mutter hat von einem neuen Waffenladen gehört, der im Ort aufgemacht hat und eine ganz exotische Auswahl bieten soll. Den wollten wir uns jetzt ansehen.“ „Oh … na dann … bis später.“, sagte Arashi. „Ja, bis später.“, erwiderte Miaki. „Man sieht sich.“, ergänzte Anko und so verschwanden auch die beiden und ließen Arashi alleine zurück. „Mh … was mache ich nun … Ich hab’s. Ich gehe eine Nudelsuppe essen.“, dachte Arashi und machte sich auf dem Weg zu Ichirakus Ramen Shop – seinem Lieblingsgeschäft. Unterdessen befand sich Kasumi auf ihrem Heimweg und betrat den Uchiha-Bezirk. Obwohl es der Name andeutete war dieses Viertel seit ihrer Geburt ein vollwertiger Bestandteil von Konohagakure. Bei dem Namen handelte es sich nur um eine umgangssprachliche Bezeichnung, der zwar in der Mehrheit von Angehörigen des Uchiha-Clans bewohnt wurde, aber auch von anderen Einwohner Konohagakures. Es soll mal eine Zeit gegeben haben in der es ein autonomer Bezirk war, den so mancher als Ghetto ansah, nur das war lange vorbei. Inzwischen war der Uchiha-Bezirk durch verschiedene Erweiterungsmaßnahmen Konohagakures längst von anderen, neueren Vierteln umgeben. Interessiert nahm Kasumi das rege Treiben wahr, das hier herrschte, denn das Viertel war mit all seinen Geschäften und Sehenswürdigkeiten stets gut besucht und bot selbst so manchem Einwohner durchaus die eine, oder andere Überraschung. Kasumi passierte das Viertel und erreichte das Uchiha-Anwesen in der Mitte des Viertels, dessen Eingang von zwei stoisch drein blickenden Uchihas bewacht wurde, die sie aber sofort freundlich grüßten, als sie sich ihnen näherte. Kasumi erwiderte den Gruß und betrat das traditionell anmutende, ummauerte Gelände. „Hach … endlich zuhause.“, murmelte Kasumi, als sie das Tor hinter sich schloss. „KASUMI!!!“, vernahm sie laut schreiende Stimmen und sah wie ein kleines Mädchen und ein kleiner Junger auf sie zu gerannt kam. Sofort ging Kasumi in die Hocke und streckte ihre Arme aus in die die beide Kinder rannten. Kasumi umschlang sie und hob sie hoch. „Wir haben Dich so vermisst, Schwesterchen!“, rief die beiden Kinder, die sich um Kasumis Hals klammerte. „Ich euch auch, Yumi, Takeshi.“, erwiderte Kasumi. Kasumis jüngere Geschwister drückten sich fest an ihre Schwester. Es war ein herzerwärmendes Bild. Während Yumi mit ihren rosafarbenen Haaren sehr ihrer Mutter ähnelte sah man das Takeshi ganz nach seinem Vater kam, nur in kleon „Wie lief Deine Mission? Erzähl uns alles!“, forderte Yumi Auf die Frage hin wurde Kasumi augenblicklich mulmig, was ihrer kleinen Schwester nicht verborgen blieb, als diese von Kasumi abgesetzt wurde. „Sagen wir es so ... es hätte besser laufen können.“, erklärte sie und setzte ihre Geschwister wieder ab „Oh ... das heißt ... ihr habt es wieder nicht geschafft ... Hauptsache Dir geht es gut, Schwesterchen.“, sagte Takeshi und klammerte sich um Kasumis Bauch. „Das stimmt auch wieder.“, bestätigte Kasumi und die beiden gingen auf das Haupthaus zu. „Was ist überhaupt passiert?“, fragte Yumi. „Darüber darf ich nicht reden.“ „Du darfst nicht, oder Du willst nicht?“, fragte Takeshi weiter, woraufhin Kasumi kurz grummelte. „Ich darf wirklich nicht. Anweisung des Hokages. Es ist eine sehr komplizierte Angelegenheit, die ich selbst kaum verstehe.“ „Heißt das Du kommst wieder auf die Akademie? Vielleicht kommst Du dieses Mal ja in unsere Klasse.“ „Danach sieht es glücklicherweise nicht aus.“, sagte Kasumi und merkte wie ihre Geschwister zu schmollen begannen. „Nichts gegen Euch. Der Hokage hat uns sogar den Rest des Tages frei gegeben.“ „Das verstehe ich nicht.“, gab Takeshi zurück. „Ich genauso wenig.“, bestätigte Kasumi und sie passierten den Innenhof. Auf der anderen Seite des Hofes sahen sie wie eine Schiebetür aufging und in ihrem Rahmen eine Frau erschien, die einen Wäschekorb in den Händen hielt. „OMA! Kasumi ist wieder zurück!“, riefen die Kasumis Geschwister laut, als sie die Frau sah. Mikoto Uchiha, Sasukes Mutter und ihre Großmutter, stellte den Wäschekorb ab und kam ihnen entgegen. Kasumi ging anfangs noch mit einem kalten, gefühlslos wirkenden Gesichtsausdruck auf sie zu, konnte sich dann nicht mehr halten und umarmte ihre Großmutter, wo sie erleichtert aufatmete. Mikoto lächelte nur und erwiderte die Umarmung. Sie wusste sehr wohl das hinter Kasumis harter Schale ein genauso weicher Kern saß, den sie vehement versteckte. Nur in solch seltenen Momenten, gerade im Beisein ihrer Familie, lüftete sie ihren Schleier. Aber dieses Mal war es etwas anderes. „Willkommen zurück, Kasumi.“, sagte Mikoto. „Ich bin so froh endlich wieder zu Hause zu sein ... einfach nur ... froh.“, erwiderte Kasumi und drückte sich ganz fest an ihre Großmutter. „Willst Du darüber reden?“, fragte Mikoto. Die bereits im Ansatz ahnte was geschehen sein mag. „So gerne ...“ „Darf Sie nicht. Der Hokage hat's verboten.“, warf Yumi ein, was Mikoto verstört aufblicken ließ. „Stimmt das?“, fragte sie. „Ja. Eine sehr eigenartige Geschichte, die ich vorläufig nicht erzählen darf. Insgeheim habe ich Angst ... Angst vor den Konsequenzen, die deswegen noch auf uns zu kommen könnten.“ „Ach, Kopf hoch, Kasumi. Das wird schon wieder. Wenigstens euch geht es gut. Kommt ihr beide. Ich habe ein paar leckere Reisbällchen vorbereitet.“ „Ja! Reisbällchen von Oma!“, rief Takeshi erfreut und die vier betraten das Haus, wo Kasumi ihre Sandalen auszog und sich vor einen Tisch in den Schneidersitz zu Boden fallen ließ. „Aua ... verdammt.“, murmelte Kasumi und drückte eine Hand auf die Wunde an ihrem linken Oberschenkel, die wieder anfing zu schmerzen. Bislang hatte ihr die Verletzung keine Sorgen bereitet – bis jetzt. Vollständig verheilt war sie natürlich nicht. Dafür brauchten ihre medizinischen Ninjutsus noch einiges an Training und die Wunde natürlich Zeit zum verheilen. „Bei Dir alles in Ordnung?“, fragte Yumi, die sich gegenüber von Kasumi an den Tisch setzte. „Nur ein paar Kratzer ... ein paar ganz nervige.“, erwiderte diese. „Ihr müsst Euch keine Sorgen machen. Eure Schwester ist zäh. Die steckt sowas locker weg.“, sagte Mikoto, während sie sich dazu setzte und eine Schale mit Reisbällchen an den Tisch stellte, von der Kasumi und ihre Geschwister sofort eines nahmen. „Als euer Vater in etwa in Kasumis Alter war hatte er auch hin und wieder solche Verletzungen und ihn hat es auch nicht aufgehalten.“, fuhr Mikoto fort. „Mag sein, aber die Gegner die wir dieses Mal hatten ... waren etwas völlig anderes.“, gab Kasumi zurück. „Sasuke erging es damals nicht anders. Eine seiner ersten richtigen Missionen, eine einfache Eskorte, führten ihn ins Wellen-Reich, wo er und seine Freunde auf einen S-Rang Nuke-nin trafen – den Dämon aus Kirigakure, wie man ihn auch nannte. Sie bekamen einiges ab und waren dem Tode nahe, dennoch schafften sie es. Am Ende war es nur sein Stolz der am meisten gelitten hat und es verstärkte nur ihre Entschlossenheit und ihren Zusammenhalt.“ „Ich kenne die Geschichte, aber was unseren Zusammenhalt angeht ... naja.“, meinte Kasumi und ließ den Kopf hängen. Immerhin erkannte sie dass es zumeist an ihr lag, dass der Mannschaftsgeist in Team 13 oftmals von ihr torpediert wurde, wenn auch stets unabsichtlich. „Das wird schon wieder, meine Große. Kopf hoch. Lass dich davon nicht runter ziehen.“, munterte Mikoto sie auf, was Kasumi mit einem kläglichem Lächeln erwiderte und in das Reisbällchen biss. „Okay ... die schmecken richtig gut ... ich glaube ich nehme mir noch eines ... oder zwei ... und dann habe ich noch etwas zu erledigen.“, sagte Kasumi. „Och, ich dachte Du hast den Rest des Tages frei. Wir wollten Dir doch zeigen was wir heute in der Akademie gelernt haben.“, gab Yumi enttäuscht von sich. „Ich weiß, aber da sind ein paar Sachen über die ich noch dringend Nachforschungen anstellen muss.“, sagte Kasumi und blickte in das traurige Gesicht ihrer Schwester, von dem sie sich erweichen ließ. „Ich brauche nicht lange. Nur ein, oder zwei Stunden. Dann bin ich für Dich da. Versprochen.“ „Wirklich?“, fragten Yumi und Takeshi mit gesenkter Stimme. „Ehrenwort.“ „Danke!“, stieß die beiden Gewschwister plötzlich freudig erregt aus. Von Traurigkeit keine Spur. Sie hatte sich erstklassig verstellt und Kasumi damit dieses Versprechen abgenötigt. Trotz ihrer anfänglichen Überraschung mussten Mikoto und Kasumi herzlich lachen. Auf der anderen Seite des Dorfes hatte Arashi derweil Ichirakus Nudelshop erreicht und Platz genommen. Bedingt durch das Alter war der Besitzer Teuchi nur noch selten anzutreffen und seine Tochter und mittlerweile hatte seine Tochter Ayame das Geschäft übernommen. „Herzlich willkommen bei ... Du meine Güte, Arashi! Wie siehst Du denn aus?!“, stieß Ayame auf, als sie ihren Stammkunden sah. „Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Frettchen hatte damit zu tun.“, erwiderte Arashi, der fest damit rechnete das man ihn das heute noch öfter fragen würde. Dabei war es vor allem das zerkratzte Gesicht das die Leute sahen. Die ursprüngliche Platzwunde an seiner Stirn konnte er unter seinem Stirnschutz verstecken. „Sie schmerzhaft aus.“, meinte Ayame. „Ist schmerzhafter als es aussieht.“, gab Arashi zurück und stützte sich mit einem Arm auf der Theke ab. „Na da habe ich was um dich aufzumuntern. Wie wäre es mit deinem Lieblingsgericht? Eine Miso-Nudelsuppe mit einer Extraportion Schwein auf Kosten des Hauses.“ „Na da sage ich nicht nein.“, freute sich Arashi und sah zu während Ayame begann sein Essen zuzubereiten. Plötzlich spürte Arsahi einen Druck auf seinen Schultern und merke wie jemand seinen Arm darum legte. „Eigentlich hätte ich darauf wetten können, dass Du hier zu finden bist.“, vernahm er eine vertraute Stimme und drehte sich danach um. „Heikichi! Wie geht’s?“, stieß er auf, als er den Hyuga-Jungen neben sich sah. „Jedenfalls besser als Dir. Was ist Dir denn zugestoßen?“, fragte Heikichi, als er Arashis Gesicht sah. „Ein Frettchen.“ Heikichi blickte bei der Antwort ziemlich dumm drein und hatte Mühe sein Lachen zu unterdrücken. „Ernsthaft?“, vernahm Arashi eine weibliche Stimme und sah wie Tenten und Neji, Heikichis Eltern, ebenfalls den Stand betraten. „Irgendwie ist das typisch für einen Uzumaki. Naruto ist auch stets von einer Katastrophe in die nächste geschlittert.“, fuhr Tenten mit einem humorvollen Unterton fort. „Wart ihr nicht wieder auf Mission?“, fragte Neji, woraufhin Arashi den Daumen nach unten zeigte. „Oh ... Das tut mir Leid. Das wusste ich nicht.“, entschuldigte sich Tenten. „Musst Du nicht.“, beruhigte Arashi sie. „Euch geht es soweit gut?“, fragte Neji. „Wir sind angeschlagen, aber noch lange nicht geschlagen. Wir haben es alle gut überstanden ... weitestgehend.“, antwortete Arashi, wobei er seine momentan niedergeschlagene Gemütslage verbarg und zusah wie sich Heikichi neben ihn auf einen Hocker setzte. „Lust auf etwas Gesellschaft?“, fragte Heikichi. „Aber immer.“, freute sich Arashi. „Was bekommst Du überhaupt?“ „Eine Miso-Nudelsuppe mit extra Schwein.“ „Nudelsuppe ist auch typisch für Naruto.“, merkte Tenten an. „Tja, der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm.“, ergänzte Neji und blickte zu Tenten. Kurzerhand entschlossen sich die beiden dazu ebenfalls eine Nudelsuppe zu Essen und setzten sich zu den beiden an die Theke, wo sie ebenfalls ihr Essen bestellten. Heikichi Hyuga und Arashi Uzumaki kannten sich bereits von Kindestagen an und verhielten sich fast schon wie Brüder. Tatsächlich waren sie, da sie ja beide vom Hyuga-Clan abstammten, Cousins zweiten Grades, nur das kümmerte die beiden nicht im Geringsten. Das Zerwürfnis im Hyuga-Clan, das mit Hinatas „Austritt“ entstand als sie Naruto heiratete, hatte für sie ohnehin keine Bedeutung, da es von Außenstehenden unnötig aufgebauscht und stärker wahrgenommen wurde, als es in Wahrheit der Fall war. „Und? Was machst Du jetzt?“, fragte Heikichi „Ich weiß nicht. Ich habe den Rest des Tages frei. Erstmal will ich meine Suppe essen, die Füße etwas hoch legen, vielleicht ziellos durch die Gegend schlendern, obwohl ... ich will auf jeden Fall noch in die Bibliothek.“, antwortete Arashi. „Gibt es etwas Besonderes wonach Du suchst?“ „Schwer zu sagen ... Da ist eine Sache der ich nachgehen möchte. Sehr wahrscheinlich kommt sogar nichts dabei herum, aber trotzdem.“, erklärte Arashi. „Na dann viel Erfolg. Was hältst eigentlich mal wieder von einem gemeinsamen Training?“ „Für heute nicht viel. Tut mir Leid, Heikichi. Morgen vielleicht, oder in den nächsten Tagen gerne, aber ich muss erst sehen was unser Sensei für uns vorgesehen hat. Was macht eigentlich dein Team? Ihr seid ja jetzt schon seit ein paar Monaten Chunin. Wie ist das so?“ „Es ist ein gewaltiger Sprung, Arashi. Eigentlich will es man kaum glauben. Man fühlt sich darauf kaum vorbereitet. Die Missionen und Gegner, auf die wir treffen, sind eine ganz andere Liga als das, was man zuvor noch als Genin hatte.“ „Ihr habt doch bereits kurz nach der Abschlussprüfung an den Chunin-Prüfungen teilgenommen, weil man euch für so gut hielt.“ „Im Nachhinein betrachtet mag es wie ein Fehler vorkommen. Auch wenn manch einer das anders sieht habt ihr es richtig gut, das ihr die letzte Chunin-Prüfung verpasst habt. Die Extrazeit für Training und Vorbereitung wird euch sehr zugute kommen. „Du hast gut reden. Erzähl das mal Kasumi.“ „Striezt sie dich wieder?“ „Was heißt hier „Wieder“? Du meinst wohl eher „Immer noch“. Außerdem was beschwert ihr euch? Ihr könnt euch doch aussuchen welche Missionen ihr bestreiten wollt.“ „Das ist ... nicht ganz so einfach.“, sagte Heikichi mit gesenkter Stimme. „Warum?“, fragte Arashi und sah wie Heikichi zu Neji blickte. „Die Sache ist folgende: Natürlich hat mein eine gewisse Freiheit bei der Wahl seiner Missionen, dich im Allgemeinen wird die Auswahl abhängig von dem Rang und den Fähigkeiten eingeschränkt. Das ist nichts ungewöhnliches, nur die aktuell sehr gute, ja fast schon zu gute Auftragslage Konohagakures, die viele Ninjas bindet, schränkt die Auswahl nochmals künstlich ein.“, erklärte Neji. „Das wusste ich ja gar nicht.“, murmelte Arashi. „Eigentlich ist das kein Geheimnis, nur als Genin bekommt ihr davon kaum was mit, erst wenn man im Rang aufsteigt.“ „Darüber wird man doch schon am Anfang der Akademie unterrichtet.“, warf Tenten ein, woraufhin sich Arashi verlegen den Nacken rieb und weg sah. Wirklich überragend waren seine schulischen Leistungen nie gewesen. „Außerdem sollte man als Chunin, oder Jonin keine D-Rang Missionen mehr auswählen. Nur so als Beispiel.“, ergänzte Neji. „Das stimmt auch wieder.“, bestätigte Arashi. „Es war wohl eher ein schlechter Start. Inzwischen läuft es ganz gut. Wie läuft es bei euch?“, erwiderte Heikichi. „Naja. Wir wissen wo unsere Fehler liegen und werden daran arbeiten.“, fuhr Arashi fort und zuckte mit den Schultern. „Hier genauso.“, sagte Heikichi und sie sahen zu Ayame, die ihnen soeben nacheinander ihre Suppen hinstellte. „So, ich wünsche einen guten Appetit.“, sprach sie. Die vier zogen die Schüsseln zu sich, falteten die Hände, bedankten sich und begannen zu essen. „War das ein Spaß! Genau das habe ich gebraucht! So quicklebendig habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt!“, tönte Anko, als sie zusammen mit Miaki und zwei gut gefüllten Einkaufstüten den Waffenladen verließ. Miaki konnte da nur aufatmen. Fast eine geschlagene Stunde hatten sie in dem Laden verbracht und sich mit allerhand Ausrüstung eingedeckt, wobei selbst Miaki zugeben musste das ihn einige der angebotenen Waffen überraschten. Besonders die Möglichkeit die Waffen einen Tag lang auszuprobieren und dann zurückgeben zu können hat es Anko angetan. „Miaki, was hältst Du von ein paar Dangos?“, fragte ihn seine Mutter. „Danke, nur im Moment leider nicht. Ich habe noch etwas zu erledigen.“, lehnte Miaki ab. „Ach wirklich. Was ist denn wichtiger, als sich mit seiner einen kleinen Snack zu genehmigen?“ „Arashi und Kasumi. Ich wollte mich mit ihnen noch mal wegen unserer letzten Mission unterhalten. Da ist eine Sache, die mich einfach nicht mehr los lässt.“ „Wegen unserer Gegner, oder?“, fragte Anko, wobei sie eine gewisse Unruhe unterdrückte. „Die auch.“, erwiderte Miaki, woraufhin Anko kurz nachdachte. „In Ordnung. Du findest mich dann zu Hause. Unterwegs hole ich mir dann einfach meine Dangos. Bis später, Miaki, aber Du verpasst wirklich was.“ „Bis später, Mum.“, erwiderte Miaki und die beiden gingen getrennte Wege. Miaki wollte es nicht sagen, aber er konnte das Lieblingsgericht seiner Mutter, diese süßen Klöße, einfach nicht ausstehen. Er traute sich einfach nicht es ihr zu sagen. Mit einem schlechten Gewissen machte er sich somit auf die Suche nach seinen beiden Teamkameraden, von denen er ja wusste wo sie zu finden waren – zumindest glaubte er das. Miakis erstes Ziel war Ichirakus-Nudelshop, nur wider Erwarten war Arashi hier nicht anzutreffen. Von Ayame erfuhr er das Arashi zwar hier war und zusammen mit Bekannten gegessen hatte, nur das war schon eine knappe habe Stunde her. Also steuerte er die Wohnung der Uzumakis an, nur zu seiner Überraschung war Arashi selbst da nicht anzutreffen. Mit einem Mal war Miaki ratlos und merkte wie wenig er doch über Arashi wusste. Unfähig ihn jetzt noch aufzuspüren begab sich Miaki auf die Suche nach Kasumi, die er erwartete zuhause anzutreffen. So begab er sich zum Uchiha-Anwesen, wo er von den Wachen freundlich, aber bestimmt abgewiesen wurde. Glücklicherweise kannten sie Miaki, da er, Arashi und ihre Familie hier schon öfter zu Besuch waren, und so verrieten sie ihm das Kasumi das Anwesen erst vor kurzem alleine verlassen hatte, nur wohin wussten selbst sie nicht. Da seine beiden Teamkameraden nicht auffindbar waren verwarf Miaki diesen Gedanken wieder und machte sich alleine auf den Weg zur Bibliothek, denn das war von Anfang an sein ursprüngliches Ziel gewesen. In Konohagakures umfangreich ausgestatteter Bücherei hatte sich derweil auch Kasumi eingefunden und bereits etliche Bücher heraus gesucht. Im Moment stand sie auf einer Leiter an einem Regal und griff nach einem Buch, das jemand einfach ganz oben drauf gelegt hatte. „Na komm schon.“, murmelte sie, während sie sich abmühte daran zu kommen, weil die Leiter zu klein war und kommentierte es mit einem simplen „Hab Dich.“, als sie es endlich zu fassen bekam. Diese Freude währte nicht lange, denn sie spürte wie jemand anderes ebenfalls danach griff und es ihr weg ziehen wollte. „Finger Weg! Das hatte ich zuerst!“, fauchte sie, um ihren „Gegenspieler“ zu verscheuchen. „Kasumi?“, vernahm sie plötzlich eine Stimme und blickte ganz knapp über den Rand des Regals, wo sie Arashi erblickte. Völlig überrascht ließ Kasumi das Buch los, an dem Arashi noch immer zog, und ehe er sich richtig festhalten konnte fiel er von der Leiter. Kasumi kniff die Augen zusammen, als sie das laute Krachen seines Absturzes hörte und stieg selbst schnell von der Leiter herab. Auf der anderen Seite des Regals sah sie wie Arashi am Boden lag und dabei halb an das Regal hinter ihm lehnte, welches selbst schon bedrohlich wackelte und von ihm mit einer Hand gerade so abgestützt wurde. „Alles in Ordnung?“, musste Kasumi unweigerlich fragen. „Ging schon mal besser.“, antwortete Arashi und rieb seinen Hinterkopf. „Dich habe ich nicht erwartet. Was machst Du hier?“, fuhr er fort, während er langsam wieder aufstand. „Das könnte ich Dich genauso gut fragen.“, gab Kasumi zurück. „Hey! Ich habe zuerst gefragt ...“, begann Arashi bis Kasumi die Arme verschränkte und ihn anstarrte. „Ich stelle Nachforschungen wegen unserer letzte Mission an.“, sagte er eingeschüchtert. „Du auch?“, stieß Kasumi überrascht auf. „Was heißt hier Du auch? Sag bloß Du hattest den selben Gedanken.“, stellte Arashi selbst überrascht fest. „Scheint fast so. Wonach genau wolltest Du suchen?“ „Weiß ich grad selbst nicht mehr.“, erwiderte Arashi, als er sah dass er bei seinem Absturz noch ein gutes halbes Dutzend anderer Bücher mitgenommen hatte. „Ich wollte herausfinden woher die beiden Ninjas kamen.“ „Wirklich? Sonst noch was?“ „Naja ... diese komische Maschine, die wir gestern gefunden haben. Die lässt mich einfach nicht mehr los. Und Du?“, fragte Arashi. Kasumi drehte sich um und holte einen ganzen Stoß Bücher von einem nahen Tisch, die sie bisher zusammen gestellt hatte. Einen Teil davon drückte sie Arashi in die Hände, der eben erst wieder aufgestanden war. „Mal sehen ... einen Atlas, Regionalpolitik, eine Auflistung alles bekannten Ninjadörfer, Feinmechanik, fortschrittliche Materialien, moderne Maschinen und ihre Einsatzgebiete, Hä ... Grundlagen des Chakras für Anfänger und Profis? Wofür ist das?“, las Arashi die Titel von einem kleinen Teil der Bücher vor. „Das ist ebenfalls alles für die Nachforschungen über unsere letzte Mission und alles was folgte.“ „Sind wir das nicht schon mit Sensei Kuichi durchgegangen, als wir unsere Berichte schrieben?“ „Schon, aber nur einen Teil davon. Fragen bleiben genug. Also hör auf zu schwafeln und lass uns anfangen, Arashi.“ „Euch beide hört man ja bis nach draußen. Zum Glück ist hier heute kaum was los.“, vernahmen die beiden und sahen wie Miaki sich ihnen näherte. „Nanu? Du auch hier?“, fragte Arashi. „Wie es aussieht hatte wir alle wohl den selben Gedanken. Nachforschungen über die letzte Mission ... Uf!“, stieß Miaki auf, als Kasumi ihm ebenfalls mehrere Bücher in die Hand drückte, kaum das er sie erreicht hatte. „Wonach wolltest Du suchen?“, fragte Kasumi, während sie gemeinsam an einem nahen Tisch an einem Fenster Platz nahmen. „Mir geht es vor allem um die Hintergründe. Hier gibt es immer noch zu viele offene Fragen und Ungereimtheiten, die mich einfach nicht loslassen wolle.“, antwortete Miaki. „Gut, dann ist die Aufgabenverteilung ja klar.“, meinte Kasumi. „Nicht ganz. Mir ist nicht klar wonach Du suchst.“, gab Miaki zurück. „Mich interessiert das alte Wrack dieser komischen Maschine, oder was immer es sein sollte.“ „Was hat das mit unserer Mission zu tun ... es interessiert mich zwar auch aber ...“, begann Arashi. „Ich muss zugeben das mich das ebenfalls überrascht ... obwohl ... ich erinnere mich daran wie Du sagtest sie soll aus der Zeit des Weltenbrandes stammen.“, fuhr Miaki fort. „Davon habe ich noch nie gehört.“, meinte Miaki. „Wenn wundert es.“, gab Kasumi profan zurück. „Ich allerdings auch nicht. Bis gestern habe ich davon noch nie etwas gehört und in der Akademie wurde dieser Begriff ebenfalls nie erwähnt.“, stellte Miaki fest, woraufhin selbst Kasumi überrascht drein blickte. „Woher kennst Du es denn?“, fragte Arashi. „Ich habe mal ein paar ältere Uchihas darüber sprechen hören und als ich nachfragte erklärten sie mir, dass es ein uralter Krieg gewesen sein soll – lange vor unserer Geburt hieß es.“ „Wenn war das? Ich meine das Du jemand darüber sprechen hörst.“, fragte Miaki. „Das liegt schon länger zurück. Ich glaube da waren wir noch auf der Akademie. Damals habe ich dem keine große Beachtung geschenkt, nur jetzt merke ich wie ausweichend man auf meine Fragen reagierte.“ „Also SO alt erschien mir dieses Ding nun auch wieder nicht.“, meinte Miaki, woraufhin Kasumi ihm zwei Bücher über fortschrittliche Werkstoffe und Korrosion zu schob. „Arashi, Du hattest doch einen Blick in diese Maschine geworfen. Ist Dir dabei irgendwas aufgefallen?“, wandte sich Kasumi an ihn. „Ein Hebel, viele kaputte Knöpfe und Schalter und etwas das wie ein kleiner Bildschirm aussah.“, antwortete Arashi. „Wow, das war die mit Abstand originellste Antwort die ich je von Dir gehört habe. Geht es noch ungenauer?“, sagte Kasumi zynisch. „Oh ich bitte um Verzeihung, aber ich hatte ein Frettchen in meinem Gesicht hängen. Vielleicht hast Du das ja mitbekommen.“, gab Arashi ungehalten zurück, wobei selbst Kasumi und Miaki staunen mussten. „Warum interessierst Du dich so sehr für diese Maschine? Ich dachte wir versuchten etwas über die beiden Ninjas herauszufinden.“, musste Miaki erneut fragen. „Dir ist nicht aufgefallen wie Deine Mutter dieses Ding angesehen hat, oder?“, antwortete Kasumi. „Nein, habe ich nicht. Ich hatte meine Augen eher auf dem Wrack ... Was hat überhaupt meine Mutter damit zu tun?“ „Als Arashi anfing auf diesem Wrack herum zu hüpfen wurde sie ganz unruhig. Sie sah das Ding an ... ich weiß nicht ... ihr Blick wirkte vertraut, genauso Kuichis, wie als hätten sie es nicht zum ersten Mal gesehen.“ „Ich finde das ein bisschen weit hergeholt.“, meinte Miaki. „Gut, entweder machen wir uns ein eigenes Bild, oder wir wenden uns an Deine Mutter und sehen was sie dazu sagt.“, bot Kasumi an. Arashi und Miaki sahen sich kurz an und schlugen die Bücher auf. „Das war zu erwarten.“, dachte sich Kasumi. Überraschend war das nicht, denn Anko konnte durchaus furchteinflößend sein. Allerdings war Kasumi über die Anwesenheit ihrer Teamkameraden zweigeteilter Meinung. Sie konnte ihre Mithilfe gut gebrauchen, doch eigentlich wollte sie alleine etwas über diese eigenartige Chakra-Aura in Erfahrung bringen, die einst von Arashi ausging, was durch seine Anwesenheit jetzt kaum möglich war. Dieses alte Wrack interessierte sie zwar auch, nur nicht so sehr wie die Frage was mit Arashi nicht stimmte. Ihn direkt zu fragen wollte sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, denn zu einem wusste sie nicht inwiefern Arashi selbst darüber im Klaren war, oder ob sie sich das ganze nicht selbst irgendwie eingebildet hat. Während die drei anfingen die Bücher zu wälzen merkten sie nicht wie sie beobachtet wurden. Draußen, unter einem offenen Fenster, saß Anko und hatte alles in der Bücherei mitangehört. Sie hatte bereits erwartet das das alte Wrack des Kampfhubschraubers unangenehme Fragen aufwerfen könnte, nur sie hatte nicht damit gerechnet wie schnell und in welchem Ausmaß das passieren würde. Genervt seufzte sie leise auf und verschwand ehe sie noch jemand sah. Arashi, Kasumi und Miaki verbrachten letztendlich mehrere Stunden in der Bücherei und hörten irgendwann auf zu zählen wie viele Bücher sie bereits durchgearbeitet hatten. „Hach.“, stöhnte Kasumi laut auf, als sie sich zurück lehnte und ihre Arme streckte. „Irgendwie finden wir gar nichts. Nichts über diese fremden Shinobis, ihre Künste und diese schon gar nichts über die komische Maschine. Absolut gar nichts.“, stellte Arashi fest und ließ den Kopf auf den Tisch sinken. „Ich hatte nicht erwartet das es so schwierig wird.“, meinte Kasumi. „Aber fällt euch nicht etwas auf? Wir finden GAR NICHTS!“, stellte Miaki fest. „Sagte ich das nicht bereits?“, meinte Arashi und hebte wieder den Kopf „Schon, aber wir finden überhaupt nichts. In all diesen Büchern gibt es nicht den kleinsten Hinweis. Bei den Shinobis und ihren Künsten wundern mich das nicht. Sie könnten aus dem fernen Ausland kommen und dementsprechend Jutsus beherrschen, die uns noch unbekannt sind, nur von dieser Zeit des … Weltenbrandes, so wie Du ihn nanntest, findet sich hier rein gar nichts. Das ist doch komisch, oder?“, fuhr Miaki fort. „Wo er Recht hat, hat er Recht.“, sagte Arashi. „Wann sagtest Du soll dieses Ereignis passiert sein?“, harkte Miaki nach. „Vor unserer Geburt.“, antwortete Kasumi. „Geht es noch ungenauer?“, fragte Arashi mit einem Grinsen. Es war eine kleine, verbale Retourkutsche, die aus seiner Sicht einfach mal notwendig war. „Ich habe hier einen ganzen Stapel Gesichtsbücher durchgearbeitet, von denen manche sogar bis weit vor die Gründung Konohas zurückgehen, nur von diesem Weltenbrand findet man nichts. Da kann doch was nicht stimmen.“, sagte Miaki. „Das einzige was hier nicht stimmt ist wie viel Zeit wir hier bereits verschwendet haben.“, sagte Arashi. In diesem Moment blickte Kasumi auf und sah durch eines der Fenster nach draußen, wo bereits die Dämmerung einsetzte. „OH VERDAMMT!!!“, sprang sie lauthals auf. „Was ist?“, fragte Arashi überrascht. „Ich habe meinen Geschwistern versprochen etwas Zeit mit ihnen zu verbringen! Ich gab ihnen min Ehrenwort!“, rief Kasumi und rannte aus der Bücherei. „Was war denn das?“, fragte Arashi nach einem Moment. „Sieht aus wie ein kleiner Zwist in der Uchiha-Familie.“, meinte Miaki. „ich würde eher sagen Kasumi hat uns erstklassig reingelegt.“, erwiderte Arashi. „Ernsthaft. Du musst mir erklären wie Du auf solche Ideen kommst … Oh.“, begann Miaki bis er die Berge an Büchern sah, die sie nun alleine weg räumen mussten. Kasumi verließ hastig die Bücherei und sprang als Abkürzung in klassischer Ninja-Marnier über die einzelnen Dächer bis zum Uchiha-Bezirk, wo sie das letzte Stück des Weges zum Anwesen rannte. „Das verzeihen mir die beiden nie.“, murmelte Kasumi, als sie das Haupttor öffnete und nachdachte wie sie das wieder gut machen konnte. Nervös ging sie durch den Innenhof und steuerte ein Teil des Anwesens an, in dem bereits Licht brannte. Vor der Tür blieb sie stehen, atmete tief durch und schob sie auf. Überrascht musste Kasumi feststellen das ihre Eltern, Sakura und Sasuke, bereits anwesend waren und zusammen mit Mikoto an kniend an einem kleinen Tisch saßen. „Oh, ich wusste gar nicht das ihr wieder zurück seid. Wie lief es?“, fragte Kasumi, nur eigenartigerweise kam darauf keine Antwort. Kasumi merkte wie eisig die Stimmung eigentlich war. Ihre Gesichter wirkten ausgesprochen bedrückt. Wortlos stand Sasuke auf und ging auf seine Tochter zu. Als er vor ihr stand umarmte er sie innig und drückte sie fest an sich. Kasumi war so perplex, dass sie gar nicht wusste was sie machen, geschweige sagen sollte. Zudem war sie der Meinung ein kurzes Wimmern gehört zu haben. „Ich bin so froh Dich zu haben … euch alle.“, sagte Sasuke, wobei Kasumi nicht wusste was sie davon halten sollte. „Ich werde mich vorerst … zurückziehen … Ich muss nachdenken … und brauche etwas Ruhe.“, fuhr Sasuke leise fort und verschwand in eines der hinteren Zimmer. „Was war denn das … Ist mit Papa alles in Ordnung?“, fragte Kasumi nach einem kurzen Moment. „Unsere Mission … hatte einen sehr ungünstigen Verlauf. Und jetzt müssen wir uns um die Nachwirkungen kümmern.“, begann Sakura. „Mama, was ist passiert?“ „Hach … wir haben einen alten … totgeglaubten Bekannten wiedergetroffen … der uns ohne Vorwarnung angriff. Das hat deinen Vater völlig aus der Bahn geworfen.“, fuhr Sakura fort und versuchte dabei so weinig wie möglich zu verraten. „Gibt es … irgendwas was ich tun kann.“, erwiderte Kasumi entsetzt. „Sasuke braucht im Moment einfach Zeit und Ruhe um das zu verarbeiten. Wenn wir in seiner Nähe sind hilft ihm das schon viel. Das ihr gesund und munter seid ebenso.“ Ich hörte ja eure letzte Mission scheiterte ebenfalls.“ Kasumi seufzte und senkte kurzzeitig den Kopf. „Ja … wir hatten Gegner die so gar nicht der Mission entsprachen. Die haben uns richtig fertig gemacht.“ „Darüber weiß ich schon Bescheid. Der Hokage meinte ihr sollt euch darüber keine Sorgen machen. Egal wie es lief ich bin sicher ihr habt euer bestes gegeben. Das wichtigste ist das ihr es heil überstanden habt.“, munterte Sakura ihre Tochter auf. „Ein Problem weniger … wenigstens etwas. Ich glaube wir hatten einfach mehr Glück als Verstand. Ansonsten wären wir jetzt tot.“ Bei den Worten schreckten Sakura und Mikoto leicht auf und sahen Kasumi an. „Ich vermute mal der Hokage hat nicht erwähnt das wir eine Zeit lang bewusstlos waren und unserem Gegner so hoffnungslos ausgeliefert waren, nur dieser hatte sich von Anfang an nicht für uns interessiert. Zum Glück.“ Davon wusste Sakura natürlich nichts und nahm sich vor bei der nächstbesten Gelegenheit Einblick in die Berichte der Mission zu bekommen. „Apropos: So ganz unbeschadet sind wir nicht davongekommen. Ich habe hier zwei Wunden, die ich nicht genau einordnen kann. Kannst Du sie Dir mal ansehen, Mama?“, bat Kasumi. „Natürlich, aber immer!“ Als erstklassige Ärztin freute Sakura sich über jede neue Aufgabe und Herausforderung, genauso wenn sie mit ihrer Tochter zusammen arbeiten und ihr selbst etwas Wissen weitergeben konnte. Das Kasumi verletzt wurde sollte sie eigentlich ja beunruhigen, doch wie schlimm konnte so eine Verletzung schon sein, wenn man sieht wie gut es Kasumi ging. Sorgen waren da völlig unbegründet. Kasumi legte ihre Weste ab und zog den rechten Ärmel hoch, während sich Sakura daneben setzte, langsam den Verband entfernte und die dahinter zum Vorschein kommende Wunde betrachtete. Sakura war mehr als zufrieden. Die Wunde sah gut aus, sogar Stoffteile der Kleidung wurden professionell entfernt wodurch es zu keiner Entzündung gekommen war. Kasumi hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Nur irgendetwas war an dieser Wunde eigenartig. Man konnte erkennen wie die Haut trotz der fortgeschrittenen Heilung noch etwas ausgefranzt wirkte. Sakura konnte nicht erkennen was diese Verletzung verursacht hatte. Eine Stich-, oder Schnittwunde, beispielsweise durch ein Kunai, Shuriken, oder gar ein Schwert, war es nicht. Dazu passte die Art der Verletzung einfach nicht. Der Wundverlauf war dafür völlig untypisch „Ich habe schon viele Verletzungen gesehen, nur mit der hier kann ich nichts anfangen. Wie ist sie entstanden?“, fragte Sakura. „Schwer zu sagen. Ich weiß es nicht mal selbst. Sie war auf einmal da, zusammen mit einem stechenden Schmerz. Nur einen Angreifer konnte ich nicht sehen.“ „Du sagtest Du hättest ZWEI Wunden?“ „Ja, die zweite ist hier am Bein.“, sagte Kasumi und schob an ihrem linken Oberschenkel ihre kurze Hose ein Stück hoch. Vorsichtig entfernte Sakura den Verband und starrte die Wunde dahinter an. „Die ist tiefer. Egal wie beide verheilen es blieben Narben. Wenigstens kann ich sie ohne Probleme unter meiner Kleidung verstecken.“, erklärte Kasumi. „Du weißt wirklich nicht wie die Wunde entstanden ist?“, fragte Sakura erneut mit ruhiger Stimme nach. „Leider nein. Es war … niemand in meiner Nähe und ich hatte meine einzige Gegnerin ständig im Auge.“, wiederholte Kasumi. „Hast Du vielleicht etwas gehört? Haben noch andere diese, oder ähnliche Verletzungen?“, fragte Sakura, worauf Kasumi nur den Kopf schüttelte. Sakura nahm das stumm zur Kenntnis und starrte wieder die Wunde an. Trotz eines unerklärlich unguten Gefühls gab ihr die erste Wunde Rätsel auf. Als sie dann die zweite, tiefere Wunde sah erkannte sie auch warum. Die Wunde verlief grabenförmig und hatte trotz der abgerundeten Hautoberfläche einen absolut geraden Kanal aufgerissen. Es war so offensichtlich. Das war eine Schusswunde. Irgendjemand hatte mit eine Handfeuerwaffe auf sie geschossen und Kasumi zwei Streifschüsse verpasst. Es war bereits dunkel als Arashi endlich zu Hause ankam. Selbst mit Miakis Hilfe gestaltete es sich schwierig die Unmengen an Büchern wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück zu stellen. „Puh … Den Tag habe ich mir anders vorgestellt.“, murmelte Arashi und schloss die Tür auf. Kaum hatte er die Wohnung betreten und schritt den Flur entlang kamen ihm auch schon seine Eltern entgegen. „Arashi!“, stieß Hinata laut auf und fiel ihrem Sohn um den Hals. „Wie siehst Du denn aus? Wie geht es Dir? Brauchst Du etwas?“ „Uff … Mama, Du erdrückst mich ja fast.“, erwiderte Arashi, woraufhin Hinata den Griff etwas lockerte. „Mir geht’s gut. Da musst Du dir keine Sorgen machen, aber wann seit ihr den wieder da?“ „Erst seit kurzem. Trotzdem haben wir uns Sorgen gemacht wo Du steckst.“ „Paps hat uns bereits von eurer Mission erzählt und das ihr etwas abbekommen habt, genauso das wir uns keine Sorgen machen sollen, nur wir wussten nicht wie schlimm es wirklich aussieht.“, begann Naruto, während man Arashis zerkratztes Gesicht ansah. Zusätzlich öffnete Hinata den Knoten von Arashis Stirnband und nahm es ab, was dieser klanglos über sich ergehen ließ, wobei der dahinter liegende Verband der Platzwunde zum Vorschein kam, den Hinata ebenfalls vorsichtig hoch schob. „Du meine Güte.“, stotterte Hinata und fuhr Arashi mit einer Hand über die Haare. „Opa hat schon Recht. Es sieht schlimmer aus, als es wirklich der Fall ist. Dese Verletzungen sind … nach unserem eigentlichen Kampf entstanden.“, erklärte Arashi. „Wie das?“ „Naja … die ganzen Kratzer … das war ein Frettchen, dem ich Ausversehen zu nahe gekommen bin.“ „Ja, das ruft alte Erinnerungen hervor.“, murmelte Naruto und rieb sich instinktiv an die Backe. „Und die Stirn?“, fragte Hinata. „Da bin ich mit etwas zusammen gestoßen.“ „Mit einem Ast?“, ergänzte Naruto. „Nein, das war irgendeine Metallstange …“ Naruto und Hinata sahen sich kurz fragend an. „Wo war das denn?“, fragte Naruto neugierig. „In einem Wald. Die hing an so einer alten Maschine dran, die dort überwuchert und vorborgen herum lag.“ Naruto und Hinata wunderten sich was Arashi damit meinen könnte und obwohl sofort ihre Neugier geweckte war machte sich gleichzeitig ein mulmiges Gefühl in ihnen breit. „Arashi, kannst Du … diese Maschine beschreiben?“, bat Hinata. „Ui … ein großes, unförmiges Stück Metall … etwas vergleichbares habe ich noch nie zuvor gesehen … ein langer, massiver Körper … vorne waren zwei Sitze, die von einer Art … gläsernen Kanzel umgeben waren … darin hatte sich auch das Frettchen versteckt, als ich mir das Ding näher angesehen hatte, ansonsten … vier dünne … flache Metallstangen die von einer Befestigungen oben drauf weg ragten … mit einer davon bin ich zusammen gestoßen … ich hatte mit Kasumi herum gealbert und nicht auf meine Umgebung geachtet … und an der Seite waren noch zwei Plattformen, an denen so komische Trichter und Halterungen hingen … ihr wisst nicht zufällig was das für ein … Ding ist?“ Ratlos sah Hinata zu Naruto, der nur mit den Schultern zuckte. Dieses Verhalten war teilweise einstudiert. Ihnen war sehr schnell klar geworden, das Arashi da einen Hubschrauber beschrieb, den sie gefunden hatten. Naruto und Hinata, genauso wie viele andere Eltern, fürchteten das ihre Kinder früher, oder später auf Spuren der blutigen Vergangenheit treffen könnten. Nur wie man dann damit umgehen sollte wusste kaum einer. Naruto und Hinata konnten vorläufig nur Unwissenheit vortäuschen. „Du hat nicht zufällig … ein Bild, oder so?“, fragt Hinata. „Nein. Wir, also Kasumi, Miaki und ich, waren bereits in der Bibliothek und hatten uns durch unzählige Bücher gewälzt – alles ohne Erfolg.“ Hinata und Naruto wurden innerlich schlagartig unruhig. Nicht nur das Arashi auf die Überbleibsel eines modernen Waffensystems gestoßen war, er und sein Team stellten sogar schon Nachforschungen darüber an. Natürlich war klar das sie nichts finden würden, nur es konnte ebenfalls unangenehme Fragen aufwerfen, wenn man überhaupt nichts findet. „Lass uns Dich erstmal wieder auf Vordermann bringen. Dann kannst Du uns alles erzählen was Du erlebt hast.“, sagte Hinata. Im Haus des Hokages saß Minato an seinem Schreibtisch und überblickte die Unterlagen, die er nur kurz zuvor von den drei Uchihas erhalten hatte, die im Fluss-Reich tätig waren. Irgendjemand wollte Kapital aus dem dortigen Bürgerkrieg schlagen, was an sich nichts Ungewöhnliches war, nur wenn jemand dabei war gewaltige Mengen an modernen Schusswaffen und Munition an eine Seite zu liefern war das eine ganz andere Sache. Solch massive Eingriffe konnten Auswirkungen auf strategischem Niveau haben und noch mehr Chaos verursachen, als es ohnehin schon der Fall war. Minato überlegte bereits welche Teams er dafür einsetzen wollte, als sich die Tür zu seinem Büro mit einem leisen Knarren zu öffnen begann. Minato blickte sofort auf und sah den alten Mann mit dem Krückstock an, der den Raum betrat. „Danzo. Mit Ihnen habe ich zu so später Stunde nicht gerechnet. Was kann ich für Sie tun?“, fragt Minato, wobei man schon an seiner Stimme erkannte das er ihn nicht ernst nahm. „Es ist ungewöhnlich das Sie zu so später Stunde noch arbeiten.“, stellte Danzo fest. „Das kann schon passieren wenn man eines der Versteckten Dörfer leitet. Also sagen Sie was Sie wollen, denn wie Sie sehen habe ich genug um die Ohren.“ „Ich wollte mich erkundigen. Es geht das Gerücht um Konohagakure hätte einen äußerst wichtigen Kunden verloren.“, fuhr Danzo fort. „Es ist mir neu das Sie einfachen Gerüchten Glauben schenken.“ „Jedes Gerücht, sei es noch so absurd, hat in seinem Kern einen wahren Ursprung und ich würde meine Arbeit schlecht machen, wenn ich manchen Hinweisen nicht nachgehen würde. Ferner heißt es ihr Enkel und sein Team wären dafür verantwortlich.“ „Das ist mir neu. Wie es aussieht sind Sie sogar besser informiert zu sein als ich.“, sagte Minato und blätterte mit offensichtlichem Desinteresse seine Unterlagen durch. „Es heißt Lord Varan aus dem Fluss-Reich wäre Attentätern zum Opfer gefallen für dessen Schutz Sie die Eskorte stellten.“ „Also ich weiß nicht woher Sie ihre Informationen bekommen, aber der Fürst erfreut sich bester Gesundheit und wird uns noch lange als treuer Kunde erhalten bleiben. Ich habe mit ihm heute sogar schon persönlich gesprochen und er hat seine Zufriedenheit über unsere bisherigen Leistungen zum Ausdruck gebracht, auch die meines Enkels und seines Teams.“, stellte Minato klar. Danzo nahm das mit regungsloser Miene wahr, sodass Minato nicht erkennen konnte ob er nun überrascht war, oder es einfach nur geschickt versteckte. „Nun gut. In dem Fall will ich Sie nicht weiter stören.“, sagte Danzo und verließ den Raum. Minato konnte da nur den Kopf schütteln. Es war offensichtlich gewesen das Danzo ihn für die angeblichen Ereignisse verantwortlich machen wollte, nur wie man sah war er dafür nicht gut genug informiert. Für einen Augenblick dachte Minato sogar nach ob Danz nicht für das Attentat auf Lord Varan verantwortlich sein könnte, nur diese Gedanken verwarf er gleich wieder. Danzo mag vielleicht ein intriganter Mistkerl sein, der dritte Hokage hatte ihn davor bereits gewarnt, doch gleichzeitig war er auch ein Patriot, der nichts tun würde was Konohagakura schaden würde. Zumindest hoffte Minato das. Nichtsdestotrotz war ihm Danzo unheimlich. Kurz vor Ende des letzten Weltkrieges, dem Weltenbrand, war er urplötzlich verschwunden. So manch einer hielt ihn sogar für tot. Mancher hoffte es sogar. Tatsächlich tauchte er kurz nach Kriegsende wieder auf. Angeblich soll er unabhängig im „Untergrund“ gegen die Amerikaner gekämpft haben – wie er selbst sagte. Was Minato davon halten sollte wusste er schon damals nicht und heute interessiert es ihn schon gar nicht mehr. Minato vergaß Danzo wieder und dachte nach wie er gegen diese fremden Ninjas vorgehen sollte, denn das war das dringendere Problem. Eine ganze Abteilung der ANBU auf sie anzusetzen sah er als notwendig an, allen schon um ein Zeichen zu setzen. Da Arashi und seine Freunde bereits Kontakt zu diesen Fremden hatte konnten sie bei der Identifikation sehr hilfreich sein, genauso wie mit allen anderen Informationen, die sie bieten konnten. Die Frage blieb nur, ob ihre Eltern da mitspielen würden. Minato hatte arge Bedenken, wenn sein Enkel und seine Freunde in Kontakt zu Schusswaffen kamen. Das könnte durchaus unangenehme Fragen aufwerfen, immerhin hatte man sich so sehr darum bemüht die unangenehme Vergangenheit zu vergessen, doch so leicht machte die es einem nicht. „Hochi!“, sprach Minato und nur einen Wimpernschlag später erschien eine ANBU mit langen, lilafarbenen Haaren vor seinem Schreibtisch. Hochi war dabei natürlich nur Yugaos Deckname, die jetzt schon seit fast zwei Jahrzehnten für die ANBUs tätig war und bislang keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigte. „Was wünschen Sie, Hokage?“ „Bitte mir die Eltern von Team 13, sowie deren Sensei zu mir. Sag ihnen es ist wichtig. Deine Anwesenheit ist dann ebenfalls von Nöten.“ Yugao nickte und verschwand in einer Rauchwolke. Es war eine leichte Aufgabe. Sie wusste genau wer gemeint war. Dementsprechend schickte sie ihre Laute aus und kehrte zum Hokage zurück, der sie über seine Absichten informierte. Im Uchiha-Anwesen stöberte Sakura in der hauseigenen Bibliothek durch ein geheimes, medizinisches Handbuch über verschiedene Arten von Schusswunden und andere Kriegsverletzungen, die durch moderne Waffen verursacht wurden, sowie deren Behandlung. Sie hoffte Hinweise zu finden, doch mit Kasumis Streifschüssen konnte man nur bedingt etwas anfangen. Währenddessen arbeitete Kasumi sehr zu Sakuras Überraschung selbst Lehrbücher über Chakra durch. Sakura wunderte sich sehr darüber, doch da Kasumi dadurch abgelenkt war war ihr das erstmals Recht. Sakura hatte es ohnehin schon genug geschockt, als Kasumi ihr ausführlich schilderte was sich auf ihrer Mission überhaupt ereignet hat. „Hast Du einen Moment?“, fragte Kasumi. „Natürlich. Was ist?“, erwiderte Sakura und achtete darauf den Inhalt ihres Buches unscheinbar vor Kasumi zu verbergen. „Kennst Du eine Kunst, mit der man Chakra vor dem Sharingan verbergen kann?“ Sakura wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Das Sharingan besaß sie selbstverständlich nicht, doch als Sanitäterin und Mediziner, sowie Mitglied des Uchiha-Clans, wenn auch eingeheiratet, hatte sie sich dahingehen umfangreich weitergebildet, nur alles kannte sie nicht und garantiert gab es Geheimnisse über das Sharingan, von denen sie nichts wusste. „Auf Anhieb … Nein, wir sollten später mal Sasuke fragen, oder einen anderen Uchiha, der sich damit auskennt.“ „Sakura?“, vernahmen sie Mikotos Stimme und sahen wie dieses im Türrahmen zur Bibliothek stand. „Was ist? Ist irgendwas mit Sasuke?“, fragte Sakura nervös, denn Mikoto wirkte selbst sehr angespannt. „Mit Sasuke ist alles in Ordnung. Der schläft tief und fest. Hier ist ein ANBU, der euch beide sehen will.“ „Beide?“, wiederholte Sakura und sah Kasumi fragend an. Sie legten die Bücher weg und verließen die Bibliothek. Über den Flur gelangten sie zur Eingangshalle, einem sehr geräumigen Foyer, in dem der ANBU zusammen mit zwei weiteren, gepanzerten Uchihas wartete. „Sie wollen mich sprechen?“, begann Sakura. „Der Hokage wünscht die Anwesenheit von Ihnen und Ihres Mannes. Es ist wichtig.“, sagte der ANBU. „Um was geht es?“ „Darüber wurde ich nicht informiert. Es wurde nur gesagt das es wichtig ist.“ Sakura dachte kurz nach. „Einen Moment.“, sagte sie und verschwand in eines der hinteren Zimmer, bis sie einen Augenblick später mit einer Jacke begleitet wieder kam. „In Ordnung. Wir können.“ „Und Ihr Mann?“, fragte der ANBU. „Mein Mann befindet sich gegenwärtig nicht in der besten Verfassung und der Hokage weiß das. Sie werden sich also mit mir zufrieden geben müssen.“, tönte Sakura mit ernster Stimme und verschränkte demonstrativ die Arme. Der ANBU schien kurz darüber nachzudenken und nickte dann. „Gehen wir.“, sagte er und verschwand mit Sakura hinaus in die Nacht. „Na was das noch gibt.“, murmelte Kasumi, die sich noch immer vor möglichen Konsequenzen für den Tod des Fürsten fürchtete und das obwohl man ihnen sagte sie sollen sich keine Sorgen machen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging Kasumi in Richtung das Schlafzimmer ihrer Eltern, um mal kurz nach ihrem Vater zu sehen. Auf dem Weg dahin öffnete sich im Flur eine Tür neben ihr und sie blickte in die Gesichter ihrer beiden Geschwister, die sie anstarrten. Ihr Auftreten war dabei regelrecht eine geisterhafte Erscheinung. „Du hast es versprochen.“, sprachen sie gleichzeitig. „Ich mache es wieder gut …“, begann Kasumi und bevor sie das weiter ausführen konnten schlossen Yumi und Takeshi wieder die Tür zu ihrem Zimmer. Kasumi ließ den Kopf hängen und wusste das es wieder lange dauert würde, bis ihre Geschwister ihr das wieder verzogen haben. Sie setzte ihren ursprünglichen Weg fort und näherte sich dem Schlafzimmer ihrer Eltern, dessen Tür sie vorsichtig öffnete. „Verdammt!“, stieß sie laut auf, als sie merkte das Sasukes Bett leer war. Bereits nach kurzer Zeit erreichte Sakura das Haus des Hokages und wurde vom ANBU in dessen Arbeitszimmer geführt, in dem sogar schon Naruto, Hinata, Anko und Kuichi warteten, sowie Minato und eine weitere ANBU mit lilafarbenen Haaren. „Hier ist Sakura Uchiha. Sasuke Uchiha stand nicht zur Verfügung.“, meldete der ANBU. „Ah, stimmt. Das habe ich völlig vergessen … Danke, das wäre es soweit.“, sagte Minato und der ANBU verschwand wieder. „So Paps. Warum hast Du uns gerufen?“, fragte Naruto ungeduldig, als sie endlich vollzählig waren. „Wir haben hier eine … Ausnahmesituation bei der sehr wahrscheinlich die Hilfe eurer Kinder brauchen könnten.“, begann Minato. Die vier Eltern sahen sich kurz an und wandten sich wieder dem Hokage zu. „Welche Art von Ausnahmesituation?“, fragte Hinata. „Wie ihr wisst war die letzte Mission von Team 13 augenscheinlich ein Misserfolg. Mir liegen nun aber Informationen vor, das jene Shinobis, die dafür verantwortlich sind, ebenfalls in einen umfangreichen Waffenschmuggel im Fluss-Reich verwickelt sind.“ „Feuerwaffen?“, fragte Sakura was Minato mit einem Nicken bestätigte. „Oh oh. Das wird böse.“, kommentierte Naruto. „Sekunde! Was meinten Sie mit augenscheinlich?“, harkte Anko nach. „Es stellte sich heraus das Lord Varan nicht persönlich anwesend war, sondern einen Doppelgänger auf die Mission schickte, damit dieser dann an seiner Stelle sterben konnte – um seine Verfolger abzuschütteln.“ „Und wo war dann der Fürst?“, fragte Kuichi, der von dieser Enthüllung mehr als überrascht war. „Hier im Dorf. Ich wusste nichts davon und erfuhr er erst kürzlich, als Varan bei mir persönlich vorstellig wurde.“ „Dieser elende …“, murmelte Anko und biss sich auf die Backen. Die anderen sahen Minato nur ungläubig an und wussten nicht so genau was sie sagen sollten. Dabei traf Ankos Ausbruch ganz genau ihre innigsten Gefühle. „Und wann wollten Sie uns das sagen?“, fuhr Kuichi fort, als sich die Gemüter wieder langsam beruhigten. „Ähm … was das betrifft.“, stammelte Minato und kratzte sich verlegen den Nacken. „Einen Moment. Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung, Hokage, aber ich muss das fragen.“, unterbrach Yugao und wandte sich an Sakura. „Der Hokage sprach anfangs nur von Waffenschmuggel. Feuerwaffen im Speziellen erwähnten dagegen nur Sie. Wie kamen Sie darauf?“ Neugierig sahen nun alle nach Sakura, denn das hatten sie im Zuge der Enthüllungen völlig überhört. Sakura hingegen sagte nichts und stand nur auf. Aus ihrer Hosentasche holte sie einen Satz Fotos hervor, die sie recht respektlos auf den Tisch des Hokages warf und über die sich alle beugten. „Aber das sind doch …“, begann Minato. „Schusswunden.“, erkannte Yugao. „Diese Aufnahmen habe ich bei Kasumi gemacht. Man hat während dieser … angeblich so einfachen Eskortenmission auf sie geschossen.“ „Von Schusswaffen hatten wir nichts gesehen, oder gehört!“, wehrte sich Kuichi. „Kasumi hat mir alles erzählt. Jedes kleinste Detail dieser Mission.“, fuhr Sakura fort. „Ich hatte eigentlich Verschwiegenheit angeordnet …“, hielt Minato dagegen und stoppte, als Sakura ihn anstarrte. „Scharfschützen. Wahrscheinlich sogar mit geräuschhemmenden Ergänzungen.“, mutmaßte, die bereits die Hintergründe kannte. Natürlich konnte es auch andere Erklärungen geben, die man im Moment noch nicht kannte, nur das war augenblicklich die naheliegende Möglichkeit. Mit ernstem Blick stützte sich Sakura an Minatos Tisch ab und starrte ihn anklagend an. „In was haben Sie unsere Kinder da nur geschickt.“ „Ich schwöre ich wusste von diesen Gefahren nichts. Es gab keines Hinweis darauf.“, stieß Minato leicht panisch aus und rückte mit seinem Stuhl ein Stück zurück, denn mit Sakura legte man sich freilich nur ungern an. „Und jetzt wollen Sie unsere Kinder erneut dieser Gefahr aussetzen?“, fuhr Sakura anklagend fort. „Nur … zur … Beihilfe.“, stotterte Minato, der immer kleinlauter wirkte. „Auch wenn die Emotionen angespannt sind so hat der Hokage Recht. Team 13 hatte einen direkten Kontakt zu den fremden Shinobis und wenn die tatsächlich in den Handel mit Feuerwaffen verstrickt sind brauchen wir dessen Hilfe um sie auszuschalten.“, versuchte Yugao die Wogen zu glätten. „Falls es wirklich Shinobis sind.“, murmelte Sakura und setzte sich wieder. „Woran denkst Du?“, fragte Hinata. „Entweder will uns jemand ärgern und weiß genau welche Knöpfe er drücken muss, oder … unsere alten … Freunde von damals …“ „Davon will ich nichts hören!“, stieß Minato laut auf. „Nicht nur das das völliger Schwachsinn ist, wenn diese unhaltbaren und unbegründeten Theorien anfangen die Runde zu machen bringt das nur Chaos und das werde ich nicht zulassen.“ „Warum müssen wir uns überhaupt damit befassen? Diese … Shinobis handeln nicht nur mit Schusswaffen, sie scheinen sie sogar einzusetzen. Und da wollen Sie unsere Kinder mit reinziehen?“, kam nun der Vorwurf von Hinata, die sich ebenfalls nicht damit anfreunden konnte. „Kannst Du nicht einfach eine Abteilung ANBUs schicken?“, ergänzte Naruto. „Natürlich werde ich das. Was denkt ihr eigentlich von mir?“, gab Minato zurück. „Genau jetzt … in diesem Moment? Wollen Sie das wirklich wissen?“, konterte Sakura, woraufhin Minato sie ernst anstarrte. „Wenn Sie gestatten, Hokage, so würde ich gerne fortfahren.“, warf Yugao ein. „Ich bitte darum.“ „Für diese bevorstehende Mission habe ich die Leitung und kümmere mich um Planung und Vorbereitung. Bevor es zu Verwirrungen kommt möchte ich eine Sache klar stellen. Es war nie unsere Absicht eure Kinder in direkte Kampfhandlungen zu verstricken, geschweige sie auf diese Mission mitzunehmen. Sie sollen uns nur mit ihrem Wissen bei der Vorbereitung helfen. Ob wir auf jene Shinobis treffen werden, auf die auch eure Kinder trafen kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlecht beurteilen, aber um sie zu identifizieren würde bereits Kuichi, oder Anko Anwesenheit ausreichen, insofern dies möglich wäre.“, erklärte Yugao und erkannte bereits an Kuichis Gesichtsausdruck, das er damit keine Probleme hatte, im Gegensatz zu Anko. „Oberstes Ziel ist es den bevorstehenden Austausch von Schusswaffen zu unterbinden und Gefangene zu machen, die wir entsprechend verhören können. Dann können wir ermitteln wie gravierend das Problem wirklich ist und mit wem wir es hier zu tun haben.“ „Na wenn das so ist …“, begann Naruto. „Wenn ihr das wirklich durchziehen wollt, dann nur wenn ich mitgehe.“, stellte Sakura für so manch einen überraschend fest. „Diese Kerle haben auf Kasumi geschossen. Damit lasse ich sie nicht ungeschoren davon kommen.“ „Ähm … wie bitte?“ „Das diese Shinobis für ihre Handlungen aus dem Verkehr gezogen werden müssen ist klar, daran habe ich keinen Zweifel, doch wenn Ihr meine Tochter wollt, egal in welcher Form, dann kriegt Ihr sie nur mit mir und Sasuke zusammen.“ Naruto und Hinata sahen sich kurz an, nickten und wandten sich ebenfalls Minato zu. „In dem Fall kommen wir auch mit.“, sagte Naruto. „Äh … das hatte ich … nicht im Sinn … ach verdammt.“, murmelte Hinata. „Hattest Du nicht deshalb genickt?“ „Ich hätte kein Problem damit wenn wir beide uns ebenfalls beteiligen. Aber ich habe arge Bedenken Arashi da ebenfalls mit reinzuziehen … Was ist mit Dir, Anko? Du bist so still.“, wandte sich Hinata an Anko, die bislang ausgesprochen ruhig blieb. „Meine Meinung dazu … mh … wir haben es hier mit fremden Shinobis zu tun, die Schusswaffen einsetzen und verschieben und kein Problem damit haben sich Konohagakure zum Feind zu haben und dazwischen stecken nun unsere Kinder? Durch einen blöden Zufall haben wir einen alten Kampfhubschrauber gefunden und allein der hat schon ausgereicht das unser Nachwuchs intensive Nachforschungen über die Vergangenheit anstellt, die so manch einer gerne wieder vergessen möchte. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie die Wahrheit erfahren und je mehr sie davon mitbekommen, desto eher wird das eintreten. Ich habe keine Ahnung wie ich dann reagieren soll und das fuchst mich ganz gewaltig.“ „Ist das Deine einzige Sorge?“, fragte Hinata. „Aktuell ja. Deshalb will ich mich lieber auf diesen Moment vorbereiten, anstatt diesen Shinobis hinterher zu jagen. Nichts für ungut: Ich würde nichts lieber tun, als diese Spinner selbst unter die Erde zu bringen, nur im Moment habe ich ganz andere Sorgen. Unsere Kinder sind gut, sogar besser als wir in unserem Alter, trotz bisheriger Rückschläge.“ „War hatten einfach einen schlechten Lauf. Innere Spannungen bereiten noch Probleme, aber wir sind dabei die abzubauen.“, ergänzte Kuichi. „Was unsere Kinder angeht. Wie sollen wir ihnen erklären, dass sie nun den ANBU assistieren sollen.“, fragte Hinata. „Arashi, Kasumi und Miaki kennen die wahren Hintergründe nicht und das soll auch so bleiben. Ebenso wissen sie nicht, dass der Fürst noch lebt. Wir sagen ihnen einfach das wir die Mission erhalten haben Lord Varans Mörder zu finden und unschädlich zu machen. Die Auflösung, wenn auch nur teilweise, können wir ihnen immer noch später liefern.“, meinte Kuichi, wobei dieser nicht wusste, dass jene Mission tatsächlich existierte. „Das wäre machbar.“, fuhr Hinata fort. „Also? Was sagen Sie?“, wandte sich Sakura an den Hokage. Minato zuckte, brachte ihn das doch in eine unangenehme Zwangslage – immerhin war das fast schon eine Erpressung. Eigentlich hatte er kaum Probleme damit Naruto und die anderen mit auf diese Mission zu schicken, von ihren Fähigkeiten her waren sie dafür durchaus qualifiziert, nur aufgrund der jüngsten Ereignisse, allem voran Itachis überraschender Rückkehr, bezweifelte er ob die vier nicht zu abgelenkt sein könnten. So befürchtete er auch, dass sich so mancher aus Rache an den Gegnern vergreifen könnte, wenn auch im begrenzten Umfang. Ehe er einen weiteren Gedanken daran verlieren konnte bemerkte er Yugao, die sich zu ihm herunter beugte. „Wenn Sie mir den Einwurf gestatten, Hokage. Sakura Uchiha verfügt über umfangreiche Kenntnisse in der Behandlung von Wunden, die durch moderne Waffen verursacht wurde, und die taktischen Möglichkeiten durch die Beteiligung des Sharingans und des Buyakugans ist ebenfalls nicht zu verachten. Diese Fähigkeiten könnten sich als sehr hilfreich erwiesen. Solange sie meinem Befehl unterstellt werden und als Unterstützung vorerst im Hintergrund bleiben und ich die Möglichkeit habe sie auf die Mission … vorzubereiten, so sehe ich darin kein Problem. Besonders im Anbetracht unserer Gegner. Die haben ebenfalls außergewöhnliche Fähigkeiten bewiesen, was ich bislang gehört habe.“ Es war die Eingabe, die Minato so dringend brauchte. „Ich wäre dagegen, aber Hochis Einwände haben mich überzeugt. In dem Fall bin ich mit euren Bedingungen einverstanden.“, erklärte Minato, um dabei wenigstens noch einen Hauch von Souveränität zu behalten. Bevor er das weiter ausführen konnte vernahm man schnelle Schritte, die gedämpft von draußen zu hören waren und ehe man sich versah stürmte Kasumi schwer atmend durch die Bürotür, die laut knallend aufschlug. „Was soll …“, begann Minato, nur Kasumi ignorierte ihn teilweise. „Verzeihung, aber … Mama! … Papa ist verschwunden!“, stieß sie stattdessen aus. „Was heißt Verschwunden?“, fragte Sakura, die glaubte sich verhört zu haben und stand auf. „Ich wollte … nach ihm sehen … aber … sein Bett war leer.“ „Habt Ihr schon zuhause gesucht?“ „Das ganz Anwesen haben wir durchsucht … mehrfach. Wir erfuhren dann von den Wachen, dass sie sahen wie Papa es verließ. Wir haben keine Ahnung … wo er stecken könnte.“ „Wie lange ist das her? Ich weiß nicht … als Du gingst … bemerkten wir das er weg ist.“ „Oh verdammt … Mir schwant Böses.“, murmelte Sakura und verließ hastig das Büro, gefolgt von Kasumi. Naruto und Hinata sahen sich an und blickten dann zu Minato. „Geht nur und sucht nach eurem Freund.“, sagte dieser, woraufhin diese ebenfalls das Büro verließen. „Hochi, schnapp Dir ein paar ANBUs und versuche Sasuke Uchiha zu finden. Habt dabei ein Auge auf Konohagakures Ein- und Ausgänge. Wenn Ihr ihn findet unterrichtet mich zuerst. Ich hoffe er hat das Dorf noch nicht verlassen“, wandte sich Minato an Yugao. „Zu Befehl!“, stieß diese aus und verschwand augenblicklich. Sie kannte nicht die Hintergründe und würde auch nicht nachfragen, denn Minatos Gesichtsausdruck und sein Tonfall zeigten ihr, dass es ernst und eilig war. Und so suchten die einzelnen Gruppen nun das Dorf ab und versuchten Sasuke zu finden – vergebens. Während die ANBUs klar definierte Zielgebiete hatten wussten Naruto und die anderen nicht mal ansatzweise wo sie überhaupt anfangen sollten zu suchen. Konohagakure war groß und wer weiß was in Sasukes Kopf in jenem Moment vorgehen mag. Das er innerlich zerrissen war ahnte man bereits, doch scheinbar hatte man die Intensität ganz klar unterschätzt. Ehe sie sich aufteilen konnten erschien neben ihnen Yugao. „Wir haben Sasuke Uchiha gefunden.“, sagte sie knapp. „So schnell?“, zeigte sich Naruto überrascht. „Wo ist er?“, gab sich Sakura dagegen deutlich ernster. „Ganz in der Nähe. Folgt mir.“, wies Yugao sie an und die ganze Gruppe sprang über einzelne Gebäudeblocks. Bereits ein paar Momente später erreichten sie ihr Ziel. Yugao und die anderen ANBUs hielten sich außer Sicht auf den Dächern der umliegenden Gebäude. Naruto und die anderen hingegen landeten auf einer dicht belebten Kreuzung und sahen sich um. Viele der Passanten schenkten ihnen kaum Aufmerksamkeit und die wenigsten die es taten störte es nicht, immerhin war so was in einem Ninja-Dorf nichts Ungewöhnliches. Zudem war es schon spät am Abend und die meisten Bewohner wollten nach einem harten Arbeitstag einfach nur entspannen. Und dazwischen entdeckte man Sasuke. Er war betrunken. Er torkelte vor einer Bar herum, aus der man ihn eben erst heraus geworfen hatte, nachdem er darin für Unruhe gesorgt hatte, und versuchte sich wieder Zugang zu verschaffen, woran er von einigen Rausschmeißern gehindert wurde. Mehrfach nahm er Anlauf und wurde zurück zu Boden gestoßen. Die ANBUs hatten ihn nur durch Zufall entdeckt, als sie sich auf den Weg zu den Toren befanden. Nur deshalb fanden sie ihn so schnell. Bevor die Szene weiter ausuferte ging man dazwischen. Sasuke lag wieder am Boden und Sakura hastete zu ihm, während Naruto und Hinata die Rausschmeißer beruhigten. „Ist das euer Freund?!“, fragte der Besitzer, der dahinter stand. „Ja. Er ist im Moment etwas … aufgewühlt.“, erklärte Naruto. „Euer Freund hat hier ganz schön randaliert, als er von uns nichts mehr bekam, da er schon zu viel hatte.“ „Selbstverständlich übernehmen wir sämtliche entstandenen Kosten.“, fuhr Hinata fort, was ausreichte, um den Besitzer und seine Leute zu beruhigen. „Ähm …“, begann Naruto, woraufhin er sich von Hinata einen Schlag in die Seite einfing und daraufhin seinen Geldbeutel herausholte. Derweil war Sakura mit Sasuke beschäftigt, der sich im angetrunkenen Zustand gegen die Hilfe sträubte. „Lass mich … Ich muss …“, lallte Sasuke. „Du musst Dich ausruhen.“ Ermahnte Sakura. Sasuke war nie der große Trinker und vertrug dementsprechend wenig, umso mehr überraschte es Sakura, dass er jetzt damit anfing. Als ob es helfen würde, wenn man seine Sorgen in Alkohol ertränkt. Allerdings war es die bessere Lösung, als Konohagakure zu verlassen und nach Itachi zu suchen, was man ursprünglich erwartet hatte. Als Sasuke erneut versuchte aufzustehen half Sakura ihm dabei, nur als er versuchte sich wieder seinen Weg in Richtung Bar zu bahnen hinderte sie ihn daran und hielt ihm dementsprechend fest. Sasuke versuchte sich zu befreien und fuchtelte wild wie ein kleines Kind mit den Armen herum. Das er mit dem Gefuchtel früher, oder später irgendjemanden traf war dabei fast schon sicher. Dumm nur, dass es in dem Fall Sakura war, der er eine halbe Backpfeife gab, die sie zudem nur gerade so streifte. Schlagartig wurde es Sakura zu bunt und das es unbewusst geschah, Sasuke schien nicht mal selbst zu realisieren was er getan hatte, interessierte sie in diesem Moment herzlich wenig. Kaum versuchte Sasuke erneut zur Bar zu torkeln stieß Sakura ihn mit einem heftigeren Schlag an der Schulter an und als Sasuke sich nach ihr umdrehte verpasste sie ihm einen Faustschlag, der ihn regelrecht fliegen ließ. Sasuke flog an Naruto vorbei und krachte voll in die Bar. Deren Front wurde schwerbeschädigt und größtenteils zerstört und Sasuke fand man in der Bar zwischen haufenweise zertrümmerten Tischen und Stühlen. Hier und da gab es auch ein paar kaum verletzte Gäste, die sich problemlos aus den Trümmern befreien konnten. Naruto und Hinata, als auch der Besitzer und die Rausschmeißer betrachteten die Szene ausgesprochen fassungslos. Kurz darauf sah der Besitzer Naruto an, welcher nun noch tiefer in seinen Geldbeutel blickte. „Nehmen Sie auch Schuldscheine?“, fragte Naruto. Später würde er das Geld mit Sicherheit von dem Uchiha-Clan wiederbekommen, doch für den Moment war er pleite. Während er versuchte mit dem Besitzer über die Bezahlung der entstandenen Schäden zu verhandeln halfen Sakura und Hinata Sasuke auf, der nun endgültig weggetreten war. „War das wirklich nötig? Was sagst Du ihm, wenn er wieder aufwacht?“, fragte Hinata. „Damit werde ich schon fertig. Ich schiebe es einfach auf den Alkohol. Er wird sich morgen eh an kaum etwas erinnern können.“, erwiderte Sakura. Gemeinsam brachten sie Sasuke zurück zum Uchiha-Anwesen und warteten darauf was der nächste Tag bringen würde. Kapitel 9: Overkill ------------------- Man glaubt es kaum, aber mich gibt es immer noch und natürlich schriebe ich fleißig weiter, nur das wahre Leben hält einen des Öfteren mal davon ab. Mit Freude kann ich zudem verlauten, dass ich demnächst auch die ersten Kapitel zu meiner Überarbeitung von "Weltmacht auf dem Vormarsch" präsentieren werde. Dabei handelt es sich um meinen allersten Fanfic überhaupt, der auch die Vorgeschichte für diese Geschichte bildete. Er wird unter dem Titel "Aufbruch in eine neue Welt(ordnung)" laufen und voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen online gestellt. So, genug genervt: Viel Spaß beim lesen. ____________________________________________________________________________________ Es waren die ersten Sonnenstrahlen des Tages, die Sasuke wie ein stechender Schmerz in die Augen fielen und ihn aus seinem Schlaf erwachen ließen. Schmerzen war auch das was er wirklich spürte. Sein ganzer Körper schmerzte, besonders sein Kopf. Andere Körperteile, wie Hände und Füße, fühlten sich dagegen taub an. Wenigstens spürte er, dass er sie noch bewegen konnte. Sein Bauch fühlte sich ebenfalls an, als würde ihm irgendwas schwer im Magen liegen. So dauert es bis sich sein verschwommener Blick normalisierte. In der Zeit blieb Sasuke weiterhin liegen und begann im gleichmäßigen Rhythmus ein- und auszuatmen. Er erkannte, dass er zu Hause sein musste, zumindest wenn man von der Decke und der Einrichtung ausging. Sein herumschweifender Blick offenbarte auch was ihm da so schwer im Magen lag, oder besser gesagt: darauf. Seine Frau, Sakura. Sie hatte ihren Kopf auf seinen Bauch gelegt und war darauf eingeschlafen. Langsam zog Sasuke eine Hand unter der Decke hervor und streichelte ihr über den Kopf. Dass er sie dadurch aufweckte hatte er nicht bedacht. Sakura öffnete langsam ihre Augen, schloss sie wieder, atmete dabei durch die Nase kurz tief ein und wieder aus, um ein Gähnen zu unterdrücken, und sah Sasuke wieder an. „Wie geht es Dir?“, fragte sie sanft, als sie sich aufrichtete und neben ihm kniend sitzen blieb. „Mir tut der Kopf weh … und irgendwie auch der ganz Körper. Was ist passiert?“, fragte Sasuke und richtete sich mit einem Stöhnen mühsam auf. Sasuke wunderte sich woher das kam und die Antwort folgte auf dem Fuß. „Letzte Nacht hast Du Dich betrunken, in einer Bar randaliert und mit den Gästen geprügelt. Wir haben Dich nach Hause gebracht, bevor noch mehr passiert.“, erklärte Sakura ruhig. „Ich kann mich … daran … kaum erinnern. Alles ist so … verschwommen.“, stotterte Sasuke, der sich selbst nicht wiedererkannte. Ihm kam es sogar so vor, als ob er sich an absolut nichts mehr erinnern konnte, was seit der unerwarteten Begegnung mit Itachi passiert war. „Das ist die Wirkung von viel zu viel Alkohol.“, sagte Sakura Natürlich gab es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass auch ihr Faustschlag dafür mitverantwortlich sein könnte, mit dem Sakura ihren eigenen Mann niederstreckte. Was selbstverständlich nur zu seinem eigenen Schutz geschah. „Itachi.“, murmelte Sasuke leise, als er daran dachte. Sakura atmete tief, griff nach Sasukes Händen und sah ihm tief in die Augen. „Sasuke, ich weiß das Itachis unerwartetes Auftauchen Dich sehr belastet. Mehr, als ich mir wahrscheinlich vorstellen kann. Genauso die Tatsache, dass er sich dieser Gruppe angeschlossen und uns angegriffen hat. Es war für uns alle eine Überraschung. Früher, oder später werden wir bestimmt die Hintergründe erfahren, die ihn dazu getrieben haben, aber bis dahin werde ich nicht tatenlos dasitzen und zusehen, wie Du Dich deswegen selbst fertig machst. Davon hat keiner etwas. Du hast eine Familie, die sich um Dich sorgt. Freunde, die Dir in jeder Lebenslage mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich werde nicht zulassen, dass Du dich trotz all dem selbst zugrunde richtest. Ich werde das nicht zulassen. Hast Du das verstanden?“ Sasuke sah Sakura direkt an und nickte. Eine große Wahl hatte er ohnehin nicht. Sakura drückte inzwischen immer fester seine Hände das es allmählich schmerzte. Zudem musste er logisch an die Sache heran gehen. Es brächte niemandem etwas, wenn er sich in Selbstmitleid, oder Alkohol versenken würde, schon gar nicht ihm selbst. Gleichzeitig hatte er eine Familie und einen Clan, für die er mitverantwortlich war und die in ebenfalls nach Kräften unterstützen würden, genauso wie seine Freunde. Was immer Itachi zu seinen Handlungen bewegt hatten, sich gegen Dorf, Clan und Familie zu wenden, er musste einen verdammt guten Grund haben – zumindest hoffte Sasuke das. Außerdem bezweifelte Sasuke, dass er irgendwas im Alleingang erreichen würde. Itachi hatte ihn bei Ihrem Aufeinandertreffen bereits innerhalb weniger Sekunden ausgeschaltet und das nur mit einem Genjutsu. Sein Sharingan hatte sich in all der Zeit deutlich weiter entwickelt, sodass er mit seinem dagegen chancenlos war. Es war klar, dass er stärker werden musste, ansonsten würde ein erneuter Kampf mit seinem totgeglaubten Bruder kaum anders ändern. „Es tut mir Leid, dass ich so selbstsüchtig war.“, fuhr Sasuke langsam fort. „Mach Dir keine Vorwürfe. Ich will nur das Du weißt, dass es immer jemand gibt, der Dir zur Seite steht.“, sagte Sakura. „Ich weiß und dafür bin ich euch dankbar. Wie viele … wissen inzwischen von Itachi?“ „Nun ja, wir, Deine Mutter, Naruto und Hinata, der Hokage und diese Yuriko. Eigentlich wollte ich es Deiner Mutter nicht erzählen, aber irgendwie hatte sie eine Ahnung was geschehen war und hat nicht locker gelassen. Sie hat es dann mit Fassung aufgenommen, soweit man das überhaupt kann. Sie schien sogar glücklich darüber zu sein, dass Itachi noch lebt. Allerdings ist auch sie besorgt. Der Hokage hat bereits angeordnet, dass darüber Stillschweigen bewahrt wird und auch die anderen kennen die Brisanz der Lage. Solange Itachi nicht hier, direkt im Dorf auftaucht, wird es erstmal keiner erfahren.“, erklärte Sakura. „Wenigstens etwas.“, meinte Sasuke. Es war eine Information die er selbst vor dem Clan und allen anderen vorläufig geheim halten wollte, denn wer weiß wie die Reaktionen ausfallen könnten, wenn heraus kommt das einer der fähigsten Abkömmlinge des berühmten Uchiha-Clans abtrünnig geworden ist und seit geraumer Zeit durch die Lande streifte. Mit Sicherweit wird seine Verfehlung von letzter Nacht im Clan und im Dorf kurzfristig für Reden sorgen. Darauf musste er sich einstellen, ebenso wie er dem begegnen sollte. Sakura begann zu lächeln. Sie sah, dass sich Sasukes Gefühlszustand deutlich gebessert hatte. Natürlich war er noch etwas verwundbar, was dieses Thema anging. Ebenso war klar, dass es noch lange an ihm nagen würde, weshalb sie sich vornahm ihn noch etwas länger im Auge zu behalten. „Gut, es gibt da nämlich eine andere Sache, die Deine Aufmerksamkeit benötigt. Kasumi braucht Dich. Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, dass ihr Team einen Fürsten eskortieren sollte.“, fuhr Sakura fort. „Ja?“ „Die Mission scheiterte. Allerdings starb dabei nur ein Doppelgänger des Fürsten. Es war eine Finte, von der Kasumi und ihre Freunde nichts wussten. Die Sache ist die: Das Leben unserer Tochter war dabei ernsthaft gefährdet war. Der Hokage bekam deshalb von mir schon was zu hören, nur das Problem dabei ist folgendes … auf Kasumi wurde geschossen.“ „Geschossen?“, fragte Sasuke nach „Mit Feuerwaffen.“ Sasuke wirkte für den Moment wie vom Blitz getroffen. „Bist Du sicher? Ich meine … Diesbezüglich bist Du Dir bestimmt sicher, aber … auf Kasumi … wurde geschossen?“, harkte Sasuke nach einem Moment nach. „Die Verletzungen sind eindeutig. Der gradlinige Verlauf der Wundkanäle … um sowas zu erreichen braucht man ganz bestimmte Waffen … nicht mal mit irgendwelchen Klingen, oder einer Armbrust erreicht man das. Es waren zum Glück nur Streifschüsse, aber das hätte auch sehr viel schlimmer ausgehen können.“ Sasuke wirkte wieder sichtlich sprachlos. Sein sich allmählich ändernder Gesichtsausdruck zeigte nun ganz eindeutig Wut. Sakura erging es kaum anders, als sie das erfahren hatte. „Man glaubt man weiß bereits wer dafür verantwortlich ist. Scheinbar plant eine fremde Gruppierung im Fluss-Reich einen gewaltigen Waffenhandel mit Schusswaffen. Es ist davon auszugehen, dass die, die Kasumi und ihr Team angegriffen gemacht haben, darin verwickelt sind.“ Sasuke sah seine Frau an und ahnte bereits worauf das hinaus lief. „Der Hokage plant einen Einsatz, um diesen Kerlen und ihrem Spiel ein Ende zu setzen. Man hat bereits zugestimmt, dass wir daran teilnehmen dürfen. Du, ich, Naruto und Hinata, zusammen mit den ANBUs. Unsere Kinder werden uns mit den Vorbereitungen helfen, immerhin haben sie diesen Gegner schon kennen gelernt, mitkommen werden sie natürlich nicht.“, fuhr Sakura fort. „Ich vermute Du warst es, die den Hokage davon überzeugen konnte.“, meinte Sasuke. „Man konnte ihn von den Vorteilen überzeugen.“ Sasuke lächelte. Er wusste wie unnachgiebig und stur Sakura manchmal sein konnte, besonders wenn ihr etwas missfiel. Eine von vielen Eigenschaften, die er an ihr so liebte. „Komm her.“, sagte Sasuke, als sie sich umarmten und innig küssten. „ Also dann, gehen wir es an!“ Mit diesen Worten warf Sasuke die Decke zurück und stand auf. Für den Moment fühlten sich seine Beine schwach an und sein Gleichgewichtssinn bereitete ihm ebenfalls Probleme. Zum Glück war Sakura da, die ihm Halt gab und auch die anderen Probleme verschwanden langsam von selbst. Zuerst genehmigte er sich eine Dusche und mit einem kimonoähnlichen Schlafanzug bekleidet, begleitet von Sakura, lief er den Außenbereich des Uchiha-Anwesens entlang zum nahen Esszimmer. Darin fand er seine Mutter, Mikoto, und seine drei Kinder an einem gedeckten Tisch sitzend vor. Alle Augen starrten nur ihn an, denn die meisten wussten schon mehr, oder weniger darüber Bescheid, dass es ihm nicht besonders gut ging. An seinem Gesichtsausdruck und an seiner Haltung erkannten alle, dass es ihm wenigstens etwas besser ging. Man genehmigte sich ausgiebig ein gemeinsames Frühstück, verhielt sich aber ansonsten relativ ruhig. Die jüngeren Kinder, Yumi und Takeshi, fragten natürlich erneut nach wie die letzte Mission von Kasumi und Sasuke verlief. Für sie war das immer ein sehr interessantes Gesprächsthema. Die Neugier kleiner Kinder konnte manchmal schon penetrant sein, vor allem wenn sie keine zufriedenstellende Antwort bekamen. Man nahm es gelassen, aß weiter, sagte das man einfach Pech hatte und sich demnächst besser anstrengen werde und ließ die beiden kleinen Geschwister von Mikoto und Sakura in Schach halten. Danach kümmerte sich Mikoto um Yumi und Takeshi, während sich Sakura, Sasuke und Kasumi zurück zogen und zusammen über die letzte Mission von Team 13 sprachen. Sasuke hatte schon halbwegs mitbekommen, was seiner Tochter wiederfahren war, doch alle diese Erkenntnisse in allen Einzelheiten aus ihrem Mund zu hören war einfach schockierend. Er erkannte das sich Kasumi selbst nicht darüber im Klaren war wie knapp sie dem Tod entkommen war. Sasuke bekam eine Heidenangst. Itachis unerwartetes Auftauchen war schon hart für ihn gewesen, was ihn entsprechend belastete, doch hätte er noch dazu Kasumi verloren, dann hätte ihn das definitiv in einen Abgrund gestürzt, aus dem er nie wieder heraus gekommen wäre – das erkannte er. Sasuke spürte in sich eine Wut auf diese fremden Ninjas, die kaum zu bändigen war. Sakura erging es kaum anders. Er sah, wie sie während des Gespräches mit geballten Fäusten, versteckt in ihrem Schoß, da saß. Die gesamte Konversation nahm den Rest des Morgens in Anspruch, bis ein Bote des Hokages am Uchiha-Anwesen erschien und um die Anwesenheit der drei beim Hokage bat. Eine Bitte, der man selbstverständlich nachkam. Am Haus des Hokages angekommen traf man dann kurz darauf auf diesen, genauso wie Naruto, Hinata, Anko und deren Nachwuchs, sowie Kuichi. Besonders Naruto und Hinata schienen sich zu freuen, dass Sasuke ihm deutlich besser ging, auch wenn dieser nur wenige Worte darüber verlor. Ansonsten fiel die Begrüßung ausgesprochen kurz und frostig aus. Die meisten trugen es Minato ganz klar nach was ihren Kindern zugestoßen war. Ohne große Worte ging man zum nahen Hokage-Monument und betrat die gewaltige Felswand durch einen der unzähligen Eingänge. Über einen langen Gang erreichten sie etwas was einst ein Luftschutzbunker war, von denen man damals, während des Weltenbrandes, unzählige neue in den Fels geschlagen hatte. Darin fand man Yugao Uzuki und ihr vierköpfiges ANBU-Team. Mit den Worten „Ich lass euch dann mal allein.“, zog sich Minato zurück. Arashi, Kasumi und Miaki waren anfangs begeistert gewesen, als es hieß sie würden mit ANBUs trainieren, Naruto insgeheim auch, nur sie alle mussten feststellen, dass das, was sie erwartet hatten, nicht ganz der Realität entsprach. Der erste Tag war nur Theorie. In Vorbereitung auf den bevorstehenden Einsatz wollte Yugao und ihr Team alles über jene Gegner erfahren, die sie möglicherweise antreffen könnten. Deshalb musste Team 13 ihren letzten Einsatz ausführlich und bis ins kleinste Detail darlegen. Für Kasumi war das besonders nervig, da sie es bis jetzt sogar schon zum vierten Mal machte. Nur die ANBUs waren noch genauer und wollten absolut alles wissen. Wie sich ihre Gegner verhielten, wie sie sich bewegten, welche Künste sie verwendeten, wie sie ausgerüstet waren, ja sogar welche Art von Kleidung sie trugen und wie sie sich ausdrückten. Jedes noch so kleine Detail wurde abgefragt. Egal wie unbedeutend es im ersten Moment erschien. Alles konnte einen Wert haben. Immer und immer wieder wurde alles mit größter Peinlichkeit durchgekaut. Dabei erwiesen sich die Beobachtungen durch Arashis Byakugan und Kasumis Sharingan als besonders wertvoll – sollte man meinen. Schnell zeigte sich das dieser Gegner auch den ANBUs immer mehr Fragen aufwarf. Je länger man sich damit befasste, desto weniger Sinn ergab vieles. Selbst Yugao musste zugeben das ihr solche Ninjas noch nicht untergekommen waren, vorausgesetzt es waren überhaupt welche. Die Schusswaffen erwähnte man natürlich wegen der Anwesenheit von Arashi, Kasumi und Miaki nicht. Problematisch dabei war, dass man bis auf Kasumis Wunden keine konkreten Beweise auf einen tatsächlichen Einsatz von Schusswaffen hatte. Man hatte zwar ANBUs losgeschickt, um den Ort des Kampfes zu untersuchen, doch wie sich heraus stellte hatte ein intensiver Brand die Beweise vorher vernichtet. Bewohner von nahen Dörfern berichteten, dass das Feuer urplötzlich in der Nach ausbrach und etwa eine halbe Stunde wütete, bevor es von selbst wieder ausging. Es wurde immer offensichtlicher, dass es nicht damit getan war diese Gruppe einfach nur auszuschalten. Man musste unter allen Umständen Gefangene nehmen, wenn man absolute Antworten wollte und diese Fraktion endgültig ausschalten wollte, Das ging den ganzen Tag so, bis zum späten Abend. Lediglich ein paar Pausen zwischendurch, in denen etwas zu Essen gebracht wurde, sorgten für etwas Ruhe. Der zweite Tag gestaltete sich da schon deutlich abwechslungsreicher, zumindest im Vergleich zum Vortag. So bekamen Naruto, Hinata, Sasuke, Sakura und Kuichi Nachhilfe in verschiedenen Taktiken der ANBU. Ihre Kinder und Anko blieben dieses Mal zuhause. Wenn man ehrlich war, war es nichts Besonderes. Vieles entsprach Weiterentwicklungen gängiger Manöver, abgestimmt auf verschiedenste Situationen. Dazu kam ein erweiterter Kurs in Handzeichen zur direkten Kommunikation im Feld, oder Gefecht, sollten die Funkgeräte ausfallen. Das meiste war ihnen schon bekannt. In erster Linie machte Yugao den fünf klar, dass sie nur zur Unterstützung da waren und einzig und allein ihren Befehlen zu folgen hatten. Das schärfte sie ihnen regelrecht ein. Einen dritten Tag zur Vorbereitung gab es nicht, geschweige einen Übungskampf, oder ähnliches, wie so manch einer erwartet hatte. Dafür war die Zeit inzwischen zu knapp und sie mussten ja ihr Ziel noch erreichen. Aus diesem Grund brach man bereits im Schutze der darauffolgenden Nacht auf. Für diesen Einsatz bekamen alle sogar Kleidung und Masken der ANBUs gestellt. Sehr zu Narutos, Hinatas, Sakuras und Sasukes Unmut begleitete zudem Yuriko die Gruppe. Der letzte Einsatz mit ihr konnte man zwar teilweise als Erfolg verbuchen, doch dafür war es Yurikos arrogante Art, mit der sie ganz offen die Fähigkeiten der vier in Frage stellte, die ihnen aufstieß. Daher sprach man kaum mehr als nötig miteinander und hielt sich der Professionalität wegen zurück. Als ob die Spannungen von den ANBUs und Kuichi nicht bemerkt wurden. Der Weg ins Fluss-Reich dauerte fast zwei Tage. Von Anfang an, auch im Feuer-Reich, vermied man reguläre Wege, Dörfer und Städte und nahm den direkten Weg querfeldein durch die zahleichen, dichten Wälder. Sogar einen regulären Grenzübergang vermied man. Dieses gestaltete sich ohnehin als sehr einfach, weil die Grenzen zu den nördlichen Regionen des Fluss-Reiches kaum bewacht wurden. Jene Regionen standen unter der Kontrolle von Lord Waran, der mit dem Feuer-Reich ja insgeheim verbündet war und den Großteil seiner Truppen für den Angriff brauchte. Das einzige was man hier antraf waren unzählige Karawanen und Kolonen mit Verstärkung und Nachschub. Die zu umgehen war leicht. Selbst die Reise durch das Fluss-Reich gestaltete sich als unspektakulär. Zudem hielt man sich bedeckt, um nicht in die örtlichen „Probleme“ hinein gezogen zu werden. Allerdings konnte man weiterhin aus der Ferne mehr als genug Übergriffe gegen die Bevölkerung beobachten, einen schlimmer als der andere. Das Beste was den Einwohner gesehen konnte war, sich ein einer der unzähligen Minen zu Tode zu schuften, mit denen Waran seinen Krieg finanzierte. Sie waren zur Zurückhaltung verdammt, um die Mission nicht zu gefährden, wie Yugao es ihnen unmissverständlich klar machte. Man wusste, dass es Minatos Ziel war diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden, doch wenn man das sah musste man sich ernsthaft fragen, ob man auf der richtigen Seite stand. Eine große Wahl hatte man allerdings ohnehin nicht. Das Fluss-Reich war faktisch zweigeteilt und in der Mitte zeichnete sich im Moment eine teilweise klar erkennbare Frontlinie ab, die sich nach jüngsten Siegen langsam, aber sicher zu Lord Borans Ungunst in Richtung Küste verschob. Manch einer war der Meinung, dass dieser inzwischen jahrelang andauernde Bürgerkrieg durch das zunehmende Ausbluten von Borans Seite bereits innerhalb weniger Monate beendet werden könnte, wenn vorher kein Wunder geschah. Das plötzliche Auftauchen von Schusswaffen in größeren Mengen konnte man durchaus dazu zählen. Das Passieren dieser von Soldaten, Söldnern und Ninjas beider Seiten schwer bewachten Frontlinie war dabei das einzig wirklich knifflige an der Reise. Hier erwies sich Hinatas Byakugan als ungemein nützlich. Damit fand man kleinere Löcher in diesem undurchdringlich erscheinenden Wall an Waffen und Soldaten, durch die man leicht hindurch schlüpfen und die unzähligen Truppen und Patrouillen unbemerkt umgehen konnte. Es war unglaublich wichtig, dass keine der beiden Seiten von der eigenen Präsenz erfuhr, ansonsten könnte der ganze Einsatz blitzschnell eskalieren. Die schlimmsten Ausgänge waren in dem Fall Scheitern, Gefangenschaft und Tod. Es war ein Risiko dem sich alle bewusst waren, mehr denn je. Im frühen Morgengrauen erreichten sie endlich ihr Ziel, eine kleine Stadt, etwas abseits liegend, umgeben von einigen Wäldern und Weizenfeldern, unweit von einem Fluss entfernt. Sie waren etliche Kilometer von der Front entfernt und dennoch nah genug, dass ein Großteil der Bewohner bereits aus Angst geflohen war. Zu Recht, wenn man sich die unzähligen Gräueltaten ansah. Vom Rande eines nahen Waldes beobachtete die inzwischen vierzehnköpfige Gruppe das recht verschlafen wirkende Städtchen. Lediglich ein Weizenfeld trennte sie noch von ihrem Ziel. Neben Ferngläsern war es vor allem Hinatas Byakugan, das die Gegend am effektivsten ausspähte. „Ich habe hier eine größere Gruppe Bewaffnete auf dem Marktplatz … zwölf Mann … Soldaten … Sie scheinen Plattenpanzer und Kettenhemden zu tragen … mindestens vier kleinere Gruppen aus vier bis fünf Mann patrouillieren durch die Stadt … nur leichte Ausrüstung … Ich sehe sechs, nein, sieben … acht Ochsenkarren in der Nähe, dazu elf Soldaten, nur zwei Straßen weiter.“, berichtete Hinata. „Sehr wahrscheinlich Soldaten des Fluss-Reiches und örtliche Milizen. Womöglich sollen die alles sichern und die Waffen dann entgegen nehmen.“, mutmaßte Yugao. „Wie sieht es mit den Schmugglern aus? Sind sie schon in der Nähe, oder wurden die Waffen bereits geliefert?“ „Moment … Nein … sieht nicht danach aus. Die Karren sind noch leer. Ich sehe mich weiter um.“ Diese Aufgabe dagegen erwies sich als äußerst kompliziert, denn es war die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Tote Materie mit dem Byakugan zu finden war etwas schwieriger, als beispielsweise eine lebende Person. Zudem konnten die Waffen überall in der Stadt, oder der Umgebung versteckt sein. In Säcken mit Reis, Weizen, oder sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, unter Heu, oder Holzstämmen, unter doppelten Böden, oder ganz einfach in Kisten, überall konnten sie versteckt werden. Die Schwierigkeit bestand nicht darin jene Aufbewahrungsorte einzusehen, sondern diese aus der schieren Auswahl herauszufiltern. Das machte es nicht einfach. Da größere Mengen verschoben werden sollten schränkte dies die Möglichkeiten der Aufbewahrung und des Transportes selbstverständlich ein, einfacher wurde es dennoch nicht. Hinata wusste kaum wonach man suchen sollte. „Wenn wir sie verpasst haben, dann ist das eure Schuld. Immerhin mussten wir euch mitschleppen.“, warf Yuriko denn anderen vor. „Nein … sieht nicht danach aus. Die Soldaten scheinen selbst noch auf die Schmuggler zu warten.“, sagte Hinata davon unbeeindruckt. Für Yugao war das eine gute Nachricht, obwohl sie damit schon gerechnet hat. Dabei war der enge Zeitplan nicht auf die neu zugeteilten Kollegen zurückzuführen, sondern auf die intensive Vorbereitung, die für diese besondere Mission notwendig wurde. Tatsächlich hatte sie bereits Tage vorher, als sie die Informationen über diesen Waffenhandel vom Hokage erhielt, drei ANBUs voraus geschickt, um die Gegend auszukundschaften. Daher wusste sie das bereits, dass die Schmuggler noch nicht aufgetaucht waren und die Soldaten des Fluss-Reiches bereits seit Ankunft dieses Vorauskommandos auf die Schmuggler warteten. Die Gefahr ein Ziel zu verpassen bestand immer, egal wie gut die Vorbereitung war. Manchmal hatte man eben mehr Zeit, manchmal musste man sogar äußerst kurzfristig agieren, aber genau für solche riskanten und zeitkritischen Missionen waren die ANBU da. Deshalb konnte Yuriko ruhig den Mund halten und ihre Sticheleien für sich behalten. Der Sohn des Hokages, einen Jinchuriki, und seine Freunde dabei zu haben, deren Qualitäten und Fähigkeiten sich inzwischen mit denen der legendären Sanin messen konnten, das war eine mehr als schlagkräftige Ergänzung. Sorge bereite Yugao einzig und allein die Tatsache, dass sie in einem gewissen Umfang Rache an den Schmugglern nehmen könnten, oder sich hitzköpfig ins Geschehen stürzen könnten, für das was ihren Kindern widerfahren ist. „Wie sieht es mit weiteren möglichen Gegnern aus?“, fragte Yugao nach. „Das ist schwierig. Es gibt hier immer noch viele Einwohner, auch auf dem Marktplatz, und das obwohl der Großteil bereits geflohen ist … die über den Stadtrand verteilten Tavernen sind gut gefüllt … einzelne, kleinere Gruppen, jeweils drei bis vier Personen, manche fallen dort durch ein ausgeprägtes Chakrasystem auf.“, meldete Hinata. „Wahrscheinlich Ninjas, aber wem gehören sie an? Den Schmugglern, oder anderen Dörfern?“, beklagt sich Sasuke und sprach Yugao damit genau aus dem Herzen. „Das ist einer der unsicheren Faktoren, die einen auf jeder Mission begegnet. Unser größter Vorteil ist jetzt, dass wir wissen, dass diese Personen da sind. Sollten sie versuchen uns anzugreifen fehlt ihnen dann der Überraschungseffekt und das wissen sie nicht. Vorläufig können wir nur abwarten und sehen was passiert.“, stellte Yugao fest. Auf die Worte hin vergingen fast zwei Stunden angespannten Wartens, bis sich endlich was tat. „Hier ist etwas!“, rief Hinata auf. „Zwei Fahrzeuge, etwa 20 Kilometer entfernt, kommen aus südwestlicher Richtung. „Fahrzeuge? Was für Fahrzeuge?“, harkte Yugao nach. „Lastwagen. Ganz klar amerikanischer Bauart … recht groß würde ich sagen. Sie sind voll beladen. Die Waffen werden in dafür vorgesehen Kisten aufbewahrt.“, antwortete Hinata. „Amerikanisch?“, wunderte sich Yuriko, an der in jungen Jahren die damaligen Ereignisse fast völlig vorbei gegangen sind und sie sich ohnehin kaum für die Vergangenheit interessierte. Hinatas Aussage war zudem recht vage, aber was wollte man. Es gab inzwischen so viele verschiedene Fahrzeuge und Fahrzeugtypen, dass man leicht den Überblick verlieren konnte. Selbst ein kleiner Lastwagen konnte da schon einige Tonnen an Fracht transportieren. „Wie viele Gegner sind es?“, fragte Yugao. „Nur sechs. Drei in jedem Fahrzeug. Keine Eskorten, oder sonstigen Personen in direkter Nähe. Ich schaue sie mir mal genauer an …“ „Wie lange brauchen Sie, bis sie die Stadt erreichen?“, unterbrach Yugao stattdessen. Auf die Frage schnaubte Hinata kurz und nahm sich einem Moment Zeit. „Zwanzig, dreißig Minuten.“, schätzte sie. Yugao dachte nach. Grob geschätzt bewegten sich die Schmuggler mit mindestens 40 Kilometern in der Stunde fort. Das war in jedem Fall flotter als jeder Karren, der per Pferd, oder Ochse gezogen wurde, und das wohlgemerkt mit Ladung. Verwunderlich war wie dreist diese Schmuggler vorgingen. Sie fuhren einfach so mit Lastwagen, vollbeladen mit Schusswaffen durch die Gegend. Diese Dreistigkeit wurde nur von der Pünktlichkeit der Schmuggler übertroffen. Die bisher erhaltenen Informationen beinhalteten auch die Ankunftszeit, nur das hatte man bislang als einen groben Richtwert angesehen. Den Schmugglern war gar nicht klar, dass ihre kleine Tour aufgeflogen war. Oberste Priorität war es nun schnellstmöglich unbemerkt in die Stadt zu kommen und dafür hatte man bereits eine Idee. „Sehr ihr den Schuppen?“, fragte Yugao und zeigte auf einen hölzernen Verbau mit auf dem Feld vor ihnen. Alle nickten. „Wir tarnen uns als Farmer, besorgen uns dort was wir an Werkzeug, oder sonst so finden können und gehen direkt zum Marktplatz. Hinata, Du, und bleibst hier und behältst weiter die Gegend im Auge. Wenn sich etwas tut, oder wenn sich jemand rührt, dann sag uns Bescheid. Die drei ANBUs unseres Vorauskommandos verbleiben ebenfalls hier als Reserve und zu Deinem Schutz.“, erklärte Yugao. Alle nickten. Sie überprüften ein letztes Mal ihre Ausrüstung und Waffen und denen sich auch leistungsstarke Funkgeräte und Headsets befanden, die auf verschlüsselten Frequenzen sendeten. Für diese Mission hatten die ANBUs nur die allerbeste Ausrüstung mitgenommen, die man kriegen konnte. Das war auch wichtig, wie sich zeigte. Gleichzeitig wusste Yugao, dass ihr Plan gewisse Risiken barg, aber mit dem Byakugan hatten sie einen unglaublichen Vorteil, einen umfassenden taktischen Überblick mit dem sich feindliche Kräfte, deren Bewegungen und Hinterhalte aufspüren ließen, ohne dass diese es überhaupt bemerkten. Mithilfe des Verwandlungsjutsus nahmen sie die Gestalt einfacher Bauern an und bewegten sich durch das blühende, hochgewachsene Weizenfeld zum nahen Schuppen. In ihm fand man Sensen, Heugabeln, Dreschflegel und ein paar halb gefüllte Säcke mit Getreide, das bereits nass und angeschimmelt war. Entsprechend ausgestattet bewegte man sich von da aus in zwei getrennten Gruppen auf die Stadt zu in Richtung Marktplatz. Eine Gruppe umfasste dabei Yugao, Naruto, Kuichi und zwei ANBUs, und die andere bestand aus Sasuke, Sakura, Yuriko und ebenfalls zwei weiteren ANBUs. Obwohl die Stadt längst erwacht war wirkten die Straßen wie ausgestorben. Viele der Gebäude waren verbarrikadiert. Man traf nur wenige Bewohner an, viele wirkten verunsichert und gingen ihrem täglichen Leben nach, um wenigstens den Anschein von Normalität zu wahren. Auf Probleme trafen sie bislang nicht. Dank Hinata, die mit ihnen weiterhin im Funkkontakt stand, wussten sie wo sich die Patrouillen aufhielten und konnten sogar ganz unauffällig eine umgehen. Von den anderen Gruppen am Stadtrand, die man durchaus als Gegner betrachten konnte, rührte sich bislang keiner, was sich natürlich jederzeit ändern konnte. Kurz darauf erreichten sie in kurzen Abständen den Marktplatz. Wie von Hinata angekündigt befanden sich dort knapp zwölf bewaffnete Personen, die man nun endgültig als Soldaten des Fluss-Reiches einordnen konnte, die mit halbwegs annehmbaren Schwertern, Plattenpanzern und Kettenhemden ausgestattet waren. Ein paar der anwesenden Milizen konnten gerade mal dick gefütterte Lederwesten und Speeren, sowie einige Bögen aufbieten. Dieser Trupp verteilte sich nur halbherzig über den Platz. Man blieb vornehmlich in Sichtweite. Ansonsten gab es hier noch eine Ansammlung an Händlern und Einwohnern, die sich um die wenigen und kaum gefüllten Marktstände tummelten. Von einem belebten Platz konnte kaum die Rede sein. Für einen Moment fürchtete Yugao sogar, dass die zehn zusätzlichen Bauern in diesem besonderen Fall erst recht Aufmerksamkeit erregen würden. Es erwies sich als vorteilhaft, dass man sich schon vorher aufgeteilt hat und den Marktplatz über zwei nahe, aber separate Zugänge betreten hatte. Dadurch bemerkten nur ein paar Leute ihre Ankunft und maßen dem eine geringe Bedeutung bei. So bezog man auf zwei aneinander liegenden Seiten des Platzes am Rand Stellung, von wo aus sie möglichst viel im Auge behalten konnten ohne aufzufallen. So blieb es eine Zeitlang ruhig, während man so tat, als ob man sein Werkzeug reparieren und inspizieren würde und sich über den Inhalt der Säcke unterhielt. Von Hinata erfuhren sie das die Lastwagen schon die Stadtgrenze erreicht hatten. Sie konnte die bereits mit bloßem Auge erkennen. Es war nur eine Frage von Minuten bis die LKWs bei ihnen eintreffen würden. Hinata wies ebenfalls auf eine weitere Patrouille hin, die sich dem Platz näherte und dabei eine der beiden Gruppen, jene unter Yugaos Leitung, passieren würde. Es war ebenfalls Miliz, notdürftig bewaffnete Zivilisten, keine Bedrohung für die erfahrenen Ninjas, allerdings konnte ein plötzlicher Kampf die Schmuggler verschrecken. Glücklicherweise passierte nichts und die Milizionäre passierten die Konoha-nins wortlos. Es sah sogar danach aus, als würden die gerade so über den Boden schlurfen. Motivation sah ganz klar anders aus. Die Patrouille wurde dann von einem der professionelleren Soldaten empfangen, der sie über den Platz verteilte. Allerdings, kaum dass das getan war, fiel der Blick des Soldaten auf Yugaos Gruppe und näherte sich ihr. Das war eine der Situationen, vor denen nicht mal Hinata sie vorwarnen konnte. „Jetzt nicht nervös werden.“, murmelte Yugao leise, während sie eine Sense schärfte und mit den anderen da saß. „Was habt Ihr da?“, fragte der Soldat mit Blick auf die daneben stehenden Säcke. „Nur Getreide, mein Herr.“, sagte einer der ANBUs in einem regelrecht unterwürfigen Tonfall. Der Soldat neigte den Kopf leicht zur Seite und zog sein Schwert aus der Scheide. Es war keine hastige, oder übereilte Bewegung, weshalb die „Bauern“ ruhig blieben und abwarteten. Mit dem Schwert öffnete er behäbig einen der Säcke und starrte auf das Getreide darin. „Wirklich frisch wirkt das nicht.“, sagte der Soldat und begann mit dem Schwert vorsichtig im Getreide zu stochern. „Es wurde falsch gelagert. Uns fehlen erfahrene Helfer.“, erwiderte der ANBU, was sogar der Wahrheit entsprach. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“, fragte nun Yugao. Der Soldat sagte nichts, sondern verzog nur das Gesicht. Dabei wirkte er nicht angewidert, sondern eher niedergeschlagen. „Sie sind da!“, hörte man einen der anderen Soldaten rufen und kurz darauf fuhren die zwei Lastwagen vor. Der Soldat ließ von ihnen ab und wandte sich wieder seinem Trupp zu, während die LKWs nebeneinander auf dem Platz anhielten. Dabei parkten sie nicht genau in der Mitte, sondern hielten Dabei handelte es sich um ältere M939-Trucks, deren Ladefläche mit hölzernen Waffenkisten voll beladen waren. Yugao sorgte sich um die schiere Menge an Waffen, die die LKWs geladen hatten. Jeder von ihnen konnte leicht fünf Tonnen Fracht transportieren. Insgesamt knapp zehn Tonnen an Waffen, Munition und Explosivmitteln wurden hier angeliefert. Das war eine Größenordnung mit der man diesen Bürgerkrieg durchaus beeinflussen konnte. Nicht genug für eine Wendung, aber genug um ihn in die Länge zu ziehen und die Opferzahlen weiter in die Höhe zu treiben. Fraglich war woher Borans nur das Geld für diesen Deal aufbringen konnte. So eine Ladung war leicht unzählige Millionen Ryo wert. Die beiden Gruppen aus Konohagakure standen auf und beobachteten gespannt das Geschehen. Normalerweise wandte man sich ab und so versuchte unauffällig wie möglich zu wirken, um erst gar nicht aufzufallen. Doch da alle anderen Anwesenden auf dem Platz es ebenfalls taten würde dieses Verhalten erst recht auffallen, wenn man nicht nach diesen Neuankömmlingen schauen würde. Manchmal konnte Überwachung schon kurios sein. Man sah wie die Schmuggler die Fahrerhäuser verließen und mit den Soldaten des Fluss-Reiches ins Gespräch kamen. Die Stimmung wirkte ausgesprochen entspannt. Wie von Team 13 beschrieben ähnelten diese Schmuggler frappierend den Ninjas, die sie vor knapp einer Woche angegriffen hatten und Lord Warans Doppelgänger töteten - dunkle Hemden und Hose, dicke Handschuhe und Stiefel, verdunkelte Schutzbrillen und Sturmmasken, sowie graue Westen mit Schulterschutz ähnlich denen von Sunagakure, obwohl man ausschließen konnte, das die mit drin hingen. Alle trugen sogar einen Mantel und einen kegelförmigen Strohhut, ganz wie Team 13 es beschrieben hatte. Zum Abschluss trugen natürlich alle ihren Stirnschutz mit dem Wappen eines fünfeckigen Sternes in einem Quadrat. Welchem Dorf diese Ninjas angehörten blieb bislang offen, da es bislang kein bekanntes Dorf gab, das dieses Symbol verwendete. „Kuichi, dein Urteil?“, fragte Yugao nach. „Seht Ihr die Frau mit den Schriftrollen auf dem Rücken? Achtet darauf wie sie geht.“, erwiderte dieser. Für einen Moment gestaltete es sich schwer bei der dicken Verhüllung ein Geschlecht zu erkennen. Abhilfe schaffte die von Statur, Art der Bewegung und diversen Körperkonturen, die dennoch zum Vorschein traten. So erkannte man, dass die Gruppe aus vier Männern und zwei Frauen bestand. Besonders achte man die auf die von Kuichi erwähnte Frau, die zwei übergroße Schriftrollen auf ihren Rücken gespannt hatte, womit sie allerdings die einzige war. Sehr wahrscheinlich dienten die dazu um Tiere, oder Waffen per Teleportationsjutsus zur Unterstützung herbei zu rufen. Sie schien die Anführerin der Gruppe zu sein, denn sie führte die Gespräche mit den Soldaten des Fluss-Reiches und der Rest stand hinter ihr. Dann ging die ganze Versammlung zur Ladefläche des LKWs. Dabei fiel auf, dass die Frau hinkte. „Seht Ihr wie sie das Bein nachzieht. In den Fuß hat Miaki ihr ein Kunai gerammt. Das, die Kleidung, die Ausrüstung, es ist dieselbe Frau, die gleiche Gruppierung. Diese Ninjas haben uns angegriffen. Daran besteht kein Zweifel.“, stellte Kuichi entschlossen fest. „Habt Ihr alle das mitgehört?“, fragte Yugao, die dafür ihr Funkgerät angelassen hatte. „Ja.“, bestätigten alle nacheinander. „Vorsicht, Naruto. Ihr bekommt Besuch.“, warnte Hinata plötzlich per Funk. Unauffällig ließ man die Augen umher wandern. „25 Meter von euch entfernt. Östliche Seite, das siebte Gebäude, auf dem Dach ist ein fremder Ninja aufgetaucht und beobachtet das Treffen.“ Man vermied den Anfängerfehler und sah nicht direkt in besagte Richtung, sondern nahm das blank geschliffene Metall der Sense als provisorischen Spiegel. Die Qualität ließ verständlicherweise zu wünschen übrig, im Gegenzug konnte sie unbemerkt den uneingeladenen Mitspieler erspähen. Seine Position war gut gewählt. Hoch für einen besseren Überblick und ein höheres Gebäude zu seiner rechten, das er geschickt als Deckung nutze und so verhinderte, dass ihn die Schmuggler, Soldaten und Milizen auf Anhieb entdeckten. Das galt nicht für die Ninjas aus Konohagakure, deren Anwesenheit ihm bislang verborgen blieb. „Die anderen Gruppen halten weiterhin ihre Position. Keine ungewöhnlichen Bewegungen.“, meldete Hinata. „Das machst Du gut. Mach weiter so.“, bedankte sich Naruto. „Funkdisziplin.“, ermahnte Yugao ihn. Vor der Stadt atmete Hinata kurz durch und rieb sich die Augen. „Alles in Ordnung?“, fragte einer der drei ANBUs, der bei ihr geblieben war. „Geht schon. Die Anspannung.“, sagte sie knapp und machte weiter. Ihr alles durchdringender Blick konzentrierte sich nun auf die Schmuggler, die in der Zwischenzeit eine Waffenkiste abgeladen hatten und den Inhalt ihren Käufern präsentierten. Dieses Mal nahm sie besonders diese fremden Ninjas in Augenschein. Sie hatte sich zu Anfang nur auf die Umgebung konzentriert und die sechs Ninjas nur halbherzig in Augenschein genommen. Wenn sie ehrlich war sogar so gut wie gar nicht. Irgendetwas störte Hinata an ihnen. Schnell erkannte sie, dass etwas mit denen nicht stimmte. Das etwas ganz und gar nicht stimmte. Es jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Oh … nein.“, murmelte sie. „Was ist? Was sehen Sie?“, fragte einer der ANBUs. Ohne weitere Worte wanderte ihr Blick hastig umher und sie griff panisch zu ihrem Funkgerät. „Naruto? NARUTO?!“, rief sie lauthals ins Headset, nur um festzustellen, dass die Verbindung plötzlich gestört war. Sie vernahm einzig und allein ein anhaltendes Rauschen. „Funktionieren eure Funkgeräte?!“, fragte sie nervös. Die ANBUs überprüften sie und mussten feststellen, dass ihre ebenfalls streikten. Hinatas Blick wanderte weitläufig über das Areal, auf dem es zu immer mehr Bewegung kam. Sie sah was sich anbahnte und hatte keine Chance die anderen zu warnen. Hinata überlegte, was sie jetzt noch machen konnte. Aufmerksam beobachteten die Konoha-nins, wie die Schmuggler eine erste Kiste abluden. Einer kletterte dazu auf die Ladefläche und hob eine Kiste runter, die von zwei Milizionären entgegen genommen und auf dem Boden abgestellt wurde. Mit einem Schwert öffnete einer der Soldaten die morsche Kiste. Einer der Schmuggler griff hinein und brachte ein Sturmgewehr zum Vorschein, ein altes M16A1. Mehr Beweise bräuchte man eigentlich nicht, war aber interessiert zu sehen wie das weiter ging. Aus einer anderen Kiste holte der Schmuggler auf der Ladefläche die dazugehörige Munition heraus und warf ein geladenes Magazin herunter. Die Soldaten des Fluss-Reiches wirkten skeptisch, ob die Waffen, überhaupt noch einsatzbereit waren. Wer weiß wo die einst aufbewahrt und gefunden wurden. Trotz ihrer Feuerkraft waren Schusswaffen ausgesprochen anfällig für mechanische Defekte, wenn sie falsch gelagert und nicht gereinigt wurden. Äußere Einflüsse fordern da schnell ihren Tribut. Es zeigt sich, dass die Schmuggler Probleme mit der konkreten Handhabung hatten. Beim ersten Versuch die Waffe zu laden bekam man das Magazin zuerst nicht richtig rein und drehte es ein paar Mal. Beim nächsten Versuch fiel das Magazin sogar einfach wieder heraus, kam das man das Gewehr richtig in den Händen halten wollte. Es war ein mehr als belustigender Anblick, als auf einen Schlag die ganze Gruppe nach dem Magazin sah, das vor ihnen auf dem Boden lag und sich sekundenlang niemand rührte. Als nächstes zog man einen zerknüllten Hilfszettel aus einer Kiste hervor, auf dem vergilbten Bildern die korrekte Handhabung dargestellte wurde. Nach dieser Anleitung steckte einer der Schmuggler das Magazin nun richtig von unten ins Gewehr, zog den Durchladehebel zurück, um die Waffe feuerbereit zu machen und überprüfte den Feuermodus, den er mit einer Fingerbewegung am seitliche Hebel änderte. Er blickte zu seiner Anführerin, die das ganze Schauspiel bislang regungslos mitangesehen hatte, und als die nickte nahm er einige Holzfässer in der Nähe ins Visier, die sich als Ziel anboten. Dann legte er den Finger an den Abzug und drückte ab. Mit lautem Donnern verließ ein Projektil den Lauf und schlug in den Holzfässern ein. Dann gab der Schmuggler insgesamt acht weitere Schüsse ab. Als nächstes wechselte er auf Automatik-Feuer und verschoss in einem Rutsch den Rest des Magazins. Die Waffe war voll einsatzfähig. Das war allen nun mit eindringender Gewissheit klar. Damit begann das Abladen. „Macht euch bereit. Gleich schlagen wir zu. Achtet auf den Moment, wenn möglichst viele abgelenkt sind …“, wollte Yugao über Funk das genau Vorgehen festlegen und Ziele zuweisen, bis sie bemerkte, dass sie niemanden erreichte. Die andere Gruppe reagierte erst gar nicht. Yugao vernahm einzig und allein ein Rauschen auf allen Kanälen. „Funktionieren eure Funkgeräte?“, wandte sie sich an den Rest ihrer Gruppe. Zuerst blickten ihr nur fragende Gesichter entgegen, dann musste man feststellen, dass ihre Geräte ebenfalls den Dienst verweigerten. Inzwischen merkte auch die andere Gruppe, dass etwas nicht stimmte und blickte hinüber. Yugao tippte mit dem Finger ganz nebenbei an eines ihrer Ohren, um auf das Problem mit der Kommunikation hinzuweisen. Daraufhin überprüfte die andere Gruppe ebenfalls ihre Headsets. Einer der ANBUs wandte Yugao daraufhin den Rücken zu und signalisierte ihr damit, dass sie die gleichen Probleme hatten. „Ausgerechnet jetzt.“, beschwerte sich Yugao über den Ausfall. „Ich glaube wird sind aufgeflogen.“, meinte Naruto überraschend. Man musste feststellen, dass das Abladen der Waffen abrupt stoppte. Während die Soldaten und Milizionäre nervös in der Gegen umher sahen, waren die Blicke der Schmuggler weitaus fokussierter. Recht schnell starrten sie in ihre Richtung. „Das ist nicht gut.“, murmelte Kuichi. „Ruhig bleiben. Keine hastigen Bewegungen.“, ermahnte Yugao. Ehe man sich versah erschienen auf beiden Seiten des Platzes, wie aus dem Nichts, knapp vier Dutzend Personen. Sofort war klar, dass es sich hierbei um Ninjas aus Tanigakure handelte. Sie boten eine vielfältige Ausrüstung auf, aber trugen keine einheitliche Kleidung. Lediglich das Stirnband verriet sie. Anfangs dachte man sie wären hier, um den reibungslosen Abschluss dieses Handels zu gewährleisten, allerdings galt deren Aufmerksamkeit ganz allein den Schmugglern – beide Seiten sahen sich ganz klar als Feinde an. Ihre Haltung und Körpersprache war dahingehend unverwechselbar. Knapp die Hälfte sprang mit gezogenen Waffen auf den Platz und begann allmählich die Versammlung einzukreisen. Die anwesenden Zivilisten flohen panisch. Die Soldaten und Milizionäre hatten ebenfalls ihre Waffen gezogen, aber wirkten recht hilflos und wichen zurück. Die Schmuggler hingegen waren schlicht und ergreifend überrascht und versuchten die Situation und ihre Chancen genau abzuschätzen. Ehe sie sich versahen landete ein Tani-nin inmitten der Gruppe, genau neben der Anführerin, und hielt ihr ein Kunai an die Kehle. Damit zwang er den Rest der Schmuggler sich ruhig zu verhalten und nichts zu versuchen. Auf dem Gebäude hinter Yugaos Gruppe erschienen ebenfalls weitere Ninjas, von denen ein paar herunter sprangen und vorstürmten. Dabei landete ein junger Ninja, der wirkte, als wäre er eben erst aus der Akademie gekommen, genau mitten in der Gruppe von „Bauern“, die panisch zurück schreckten und dabei über ihr eigenes Werkzeug und die Säcke stolperte. Er schenkte ihnen keine Beachtung, bis er plötzlich einen kurzen Ruck wahrnahm und seine Sicht sich verdunkelte. Auf einmal sackte er zusammen. Sein Kopf fiel von den Schultern und rollte einfach weg. Yuriko hatte ihn enthauptet. Mit einer versteckten Klinge hatte sie zugeschlagen und ihm in den Moment den Hals durchtrennt, als er auf dem Boden landete. Er sprang förmlich selbst ins Messer. Schnell wandte man sich nun Yugaos Gruppe zu, genauso wie der zweiten Gruppe aus vermeintlichen „Bauern“, die trotz der Ereignisse verdächtig ruhig blieben und nicht den Platz verließen. „Sie seltendämliches Miststück.“, sagte Yugao. „Pah!“, gab Yuriko verächtlich zurück. Den Konoha-nins wurde schmerzlich bewusst, dass ihre Tarnung aufgeflogen war. Daher lösten sie die Verwandlungsjutsus und gaben ihre Identität nun völlig preis. Alle anderen Anwesenden zuckten sichtlich zusammen, als sie ein gutes Dutzend ANBUs aus Konohagakure vor sich hatten. „Was wollt IHR denn hier?!“, spuckte einer der Tani-nins förmlich aus. „Na was wohl? Die sind wegen unserer Verbündeten hier!“, rief ein anderer. „Verbündete? Von wegen! Das sind verdammte Aasgeier, die den Tod verdienen! Die scheren sich einen Dreck um uns! Die wollen uns nur aussaugen!“, rief der Tani-nin, der der Anführerin der Schmuggler weiterhin ein Kunai an die Kehle hielt. „Mag sein! Aber sie bringen Waffen …“, kam es von einer anderen Seiten des Platzes. „Die gehören zerstört!“ „Was?!“ „Nichts da! Die behalten wir! Genauso wie das Geld dafür!“, kam es nun überraschend von einem der Soldaten. „Bitte was?“, kam es von einem anderen Soldaten, der von dem geplanten Verrat nichts wusste. Von allen Seiten des Platzes kamen unterschiedliche Meinungen. Den Konoha-nins wurde klar wie tief die Spaltung in diesem Bürgerkrieg ging. Ninjas, die eigentlich ihr Leben lang zusammen gearbeitet hatten waren nun bereit sich bis aufs Blut zu bekämpfen. Während die einen die Unterstützung freudig annahmen, verdammten andere sie. Manche wollten die Waffen lieber zerstören, unabhängig davon wie wertvoll sie waren, oder wie ernst ihre Lage war, andere wollten sie aktiv einsetzen, während andere bereits von Anfang an geplant hatten die Schmuggler zu betrügen und das Geld in die eigene Tasche zu stecken. Mit einem Mal gab es viele kleine Parteien auf dem Platz, die sich alle feindlich gesinnt waren. Im Allgemeinen konnte man sagen, dass die Jüngeren eher bereit waren die „Hilfe“ anzunehmen, während die älteren Ninjas sie vehement ablehnten. Man hätte meinen können die hinterlistige Zerstörung von Tanigakure hätte deren Einwohner auf eine Seite getrieben. Waran ließ das Dorf durch angeheuerte Söldner und Ninjas niederbrennen, da es seit Beginn des Bürgerkrieges unentschlossen war, welche Seite es unterstützen sollte und letztendlich sogar das Gerücht aufkam Tanigakure würde sich auf Seite seines Bruders schlagen wollen. Tatsächlich hatte es die Spaltung nur vertieft. Die einen machten Waran für die Ereignisse verantwortlich, andere hingegen ihr eigenes Dorf, da sie den Gerüchten ebenfalls Glauben schenkten. Trotz all des Chaos wirkten die Schmuggler nun überraschend ruhig. Besonders ihre Anführerin. Ein Tani-nin hielt ihr weiterhin einen Kunai an die Kehle, verkündete die feste Absicht sie zu töten und sie stand einfach nur mit vor der Brust verschränkten Armen da. „Keine Sorge.“, begann der Tani-nin neben ihr zynisch. „Sie werden einen schnellen und schmerzlosen Tod sterben. Sie Glückliche. Für Ihre Verbrechen haben Sie weitaus schlimmeres verdient.“ Die Frau sah ihn an und sagte nichts. Sie nickte nur. Mehr musste sie gar nicht machen. Urplötzlich, wie aus heiterem Himmel und ohne eine Vorwarnung, zerriss es den Kopf des Tani-nins, der sie bedrohte. Der ganze Schädel zerplatzte wie eine faulige Melone. Massen an Blut und Einzelteilen flogen in alle erdenkliche Richtungen. Der ganze Platz hielt die Luft an. Einige übergaben sich sogar bei dem Anblick, als die kopflose Leiche blutüberströmt zusammen brach. Man erinnerte sich daran, wie Team 13 beschrieb, dass diese Frau jene schreckliche Jutsu beherrschte, nur eigenartigerweise hatte sie dazu keine Fingerzeichen gebildet. „Ihr redet zu viel.“, sagte die Frau und wischte sich das Blut von der Schutzbrille. „MACHT SIE FERTIG!“ Damit brach die Hölle los. Mit einem lautem Kampfschrei stürzten sich alle wild aufeinander. Es war das absolute Chaos. Es ging jeder gegen jeden. Es war kaum abzusehen wer welches Ziel verfolgte. Diese Verwirrung blieb den Ninjas und ANBUs aus Konohagakure glücklicherweise erspart. Sie konnten alle anderen als ihre Feinde betrachten. Das gleiche galt für die Schmuggler. Naruto erzeugte fünf Schattendoppelgänger und stürzte sich mit ihnen ins Geschehen. Der erste, der ihnen gegenüber stand war ein Milizionär. Mit einem Speer im Anschlag stürmte dieser vor. Ein Schattendoppelgänger wich zur Seite hin aus und schnappte ihn an der Spitze, als dieser ihn verfehlte. Mit einem Ruck schleuderte er den Speer herum und warf den Milizionär über den halben Platz. Yuriko griff den erstbesten Tani-nin mit einem Senbon an, der daraufhin zu stocken begann. Sie hatte die Spitze der Wurfnadel mit einem lähmenden Nervengift versehen. Es genügten nur ein paar Schritte um ihn zu erreichen und mit einer schnellen Bewegung schlitzte Yuriko ihrem Gegner mit einem Kunai die Kehle auf. Daraufhin folgte ein Stich mitten ins Herz und zum Abschluss trieb sie ihm den Kunai von unten durch den Unterkiefer hoch in den Kopf. Damit beendete Yuriko sein Leben und warf ihn mit einem Tritt zu Boden. Kuichi musste derweil vor einem anderen, jungen Tani-nin zurückweichen und sich dessen Angriffen erwehren. Mit einem Kunai bewaffnet versuchte dieser mit schnellen Schritten und Schlägen zu bedrängen. Dabei wagte er sich zu weit ungedeckt vor, was Kuichi erkannte und ausnutzte. Während er zum nächsten Schlag ausholte genügte bereits ein kurzer Tritt gegen das Bein, um den Tani-nin stolpern zu lassen. Was folgte war ein schneller Schlag mit dem Ellenbogen in dessen Nacken, um ihn vorübergehend auszuschalten. Yugao bekam es derweil mit einem Tani-nin zu tun, der eine übergroße Porzellanflasche auf den Rücken gebunden hatte und einige Fingerzeichen formte „Wasserversteck! Kleine Wasserschlange!“, rief er. Sofort schoss Wasser aus der Flasche und nahm die Gestalt einer zischenden Kobra an, die sich sofort auf Yugao stürzte. Die atmete kurz durch und sprach „Blätterversteck. Tanz der Mondsichel“. Sie erschuf zwei Schattendoppelgänger und griff an. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit attackierten die beiden Schattendoppelgänger von rechts und links, während Yugao selbst von oben angriff. Der Tani-nin kam gar nicht dazu schnell genug darauf zu reagieren, geschweige seine Kreatur umzulenken, als Yugao und ihre Schattendoppelgänger ihn von drei Seiten mit ihren Katanas trafen und sofort töteten. Schon jeder einzelne Schlag war so schwer, dass es den sofortigen Tod bedeuten konnte und da war es egal, ob man es schaffte einem, oder zwei Angreifern auszuweichen, wobei dieser Angriff ohnehin kaum Ausweichmöglichkeiten ließ. Die echte Yugao hatte er dabei ohnehin aus den Augen verloren. Als sie sich dem nächsten Gegner zuwenden wollte bemerkte Yugao einen Bogenschützen der Miliz, der sie ins Visier nahm. Der abgefeuerte Pfeil verfehlte Yugao ganz knapp, allerdings bereitete ihr das Ausweichen keine Schwierigkeiten. Sie wollten einfach nur ihre Kräfte sparen. Bevor der Bogenschütze erneut schießen konnte erschien ein Tani-nin hinter ihm und erledigte ihn und verschwand wieder, um sich selbst dem nächsten Gegner zuzuwenden. Yugao sah wie einer der Soldaten des Fluss-Reiches mit erhobenem Schwert auf einen der Schmuggler zu rannte und zuschlug. Dabei riss der Schmuggler seinen Unterarm hoch und konnte den Schlag damit abfangen. Eine hervorragend gepanzerte Armschiene verhinderte jegliche Verletzungen. Der Schmuggler trat seinem Gegner daraufhin gemeinerweise in den Schritt, was diesen vor ihm auf die Knie sinken ließ und brach ihm zu guter Letzt mit einem schnellen Handgriff das Genick. Schmutzig, aber effektiv und am Ende zählte ohnehin nur das Ergebnis. „Haltet euch zurück! Sollen die sich erstmal gegenseitig umbringen!“, befahl Yugao ihrem Team. Es war deutlich einfacher, wenn man sich die Kräfte aufsparte und am Ende nur noch das zusammen räumte, was übrig blieb, obwohl diese Gegner selbst für sie keine große Gefahr darstellten. Etwas entfernt rannte ein weiterer Soldat ebenfalls mit über dem Kopf erhobenem Schwert schreiend auf Sakura zu. Davon sichtlich unbeeindruckt holte sie aus und schlug zu. Der Faustschlag traf ihn genau auf der Brust, zerschmetterte seinen Plattenpanzer und ließ ihn wie ein Geschoss über den Platz fliegen. Sakura bemerkte wie einer der Schmuggler ein Gewehr in den Händen hielt und damit hinter einem der Laster verschwand. Wenn sich noch mehr dementsprechend bewaffneten konnte das schnell extrem gefährlich werden, sogar für sie und unabhängig davon, wie dilettantisch sich die Schmuggler vorher im Umgang mit den Waffen angestellt haben. „Sasuke!“, rief sie und gab ihm ein paar Handzeichen, um ihn auf die mögliche Bedrohung hinzuweisen. Sasuke hatte soeben eine sich untereinander bekämpfenden Gruppe aus Tani-nins und Soldaten mit einem Feuerball angegriffen und fast völlig zu Asche verwandet und starrte mit seinem Sharingan einen anstürmenden Tani-nin direkt an, der seinem Angriff nur mit knapper Not ausweichen konnte. Mithilfe eines lähmenden Genjutsus schaltete er diesen aus. Ein paar Shuriken auf die lebenswichtigen Punkte erledigten diesen dann endgültig. Seit Itachis erneutem Auftauchen würde er nun jede Gelegenheit wahrnehmen seine Fähigkeiten zu verbessern und dazu gab es nichts Besseres als ein echter Kampf. Dann vernahm Sasuke die Rufe seiner Frau und wandte sich ihr zu. Er verstand die Nachricht, die sie ihm gab, erkannte ebenfalls die Bedrohung und handelte entsprechend. Sasuke holte einen übergroßen Fuma-Shuriken hervor und entfaltete ihn. Als Ziel hatte er die Anführerin und zwei ihrer Untergebenen ausgemacht, die durch ein paar ungünstige Bewegungen für ihn nun schön in einer Reihe aufgereiht als Ziel dastanden. Es war eine Gelegenheit, die man sich einfach nicht entgehen lassen konnte und so holte Sasuke aus und warf seinen Fuma-Wurfstern, der genau auf sein Ziel zuhielt. Die Anführerin würde er am Rücken streifen und höchstens leicht verletzten, nicht mehr, der zweite Schmuggler würde garantiert sterben und der dritte im besten Fall schlimmste Verletzungen erleiden. Natürlich musste man noch sehen inwiefern die Flugbahn durch die einzelnen Treffer beeinflusst wurde, doch im Allgemeinen gingen die rassiermesserscharfen Klingen mit Leichtigkeit durch Fleisch und Stoff. Nur die Eisenschienen an Armen und Beinen konnten für Probleme sorgen. Und so traf der Fuma-Shuriken sein erstes Ziel ungebremst. Was folgte war dann doch etwas unerwartet. Ein lautes, stählernes Scheppern. Die Frau wurde zu Boden gerissen, als der übergroße Wurfstern die Schriftrollen auf ihrem Rücken traf. Noch dazu wurde der Wurfstern dadurch abgelenkt, verfehlte weit die anderen Schmuggler und blieb letztendlich in einer Häuserwand stecken. Sasuke wunderte sich darüber, denn das Pergament der Schriftrolle konnte man kaum ernsthaft als Hindernis betrachten. Die Frau stand wieder auf, wobei sie für einen Moment wie benommen wirkte. Dabei zerfiel die zerfetzte Schriftrolle endgültig und brachte, zu so mancher Überraschung, einen stählernen, rechteckigen Tornister zum Vorschein, den sie sich auf den Rücken geschnallt hatte. Kein Wunder, dass der Wurfstern da abgelenkt wurde. Der Tornister selbst sah nach dem Treffer nur danach aus, als wäre der Lack etwas abgeblättert, mehr nicht. Die Frau starrte in Sasukes Richtung und kramte unter ihrem Mantel herum, der ebenfalls etwas abbekommen hatte, und von dem sie sich nun endgültig trennte. Sasuke begann Fingerzeichen zu formen, um Chidori vorzubereiten, doch mit einem Mal erstarrte er vor Schreck und das zu Recht. Unter dem Mantel enthüllte die Frau ein Maschinengewehr – ein M240. Ein Magazin fehlte, stattdessen war die Waffe über ein massives Kabel mit dem Tornister verbunden, das ganz klar als Munitionszufuhr diente. Sasuke bemerkte wie die restlichen Schmuggler nun ebenfalls Sturmgewehre in den Händen hielten. Die hatten sie nicht wie erwartet aus den Waffenkisten genommen, sondern unter ihren Mänteln hervor geholt. Diese Waffen wirkten erheblich klobiger und kantiger, als das was sie ursprünglich selbst lieferten. Damit zielten sie auf die unwissende Menge um sie herum. Auf einen Schlag wirkten diese Schmuggler weitaus professioneller im Umgang mit den Schusswaffen. Alleine ihre Haltung zeigte, dass diese Kerle genau wussten was sie taten. „Oh … nein.“, murmelte Sasuke, als er das Aufgebot sah, das hier in Stellung ging. „IN DECKUNG!!!“, brüllte Sakura lauthals, ja fast schon panisch. „Das ist jetzt nicht wahr.“, dachte sich Yugao. Alle wussten was gleich passieren würde. Die Hölle brach los. Ohne zu zögern eröffneten die Schmuggler das Feuer in der völlig überraschten Menge. Lautes Donnern ertönte, als sie im Dauerfeuer alles um sie herum niederschossen. Besonders die Anführerin hielt einfach nur drauf. Den Kolben an die Schulter gedrückt, versetzter Stand und bessere Stabilität und den Finger ununterbrochen am Abzug. Damit schwenkte sie langsam herum, während ihr Maschinengewehr unablässig weiter donnerte und jeden geradezu niedersägte, der nicht rechtzeitig in Deckung ging. In nur drei Sekunden waren knapp die Hälfe der Anwesenden auf dem Platz tot. Nun teilten sich die Schmuggler auf und setzen ihr tödliches Werk fort. Es formierten sich zwei Teams mit je zwei Leuten, die sich in geduckter Haltung auf der nördlichen und westlichen Seite des Platzes an die Häuserwände drückten, diese als zusätzliche Deckung nutzten und von dort Drei-Schuss-Salven auf weitere Ziele gaben. Mehrere Tani-nins hatten dabei versucht sich ihnen in den Weg zu stellen, warfen mit Kunais und Shuriken und formten aufwendige Fingerzeichen. Beides erwies sich als nutzlos. Die Wurfmesser- und -sterne prallten an der Kleidung ab, oder blieben im Stoff hängen, ohne einen sichtbaten Schaden zu verursachen, oder die Schmuggler irgendwie auszubremsen. Komplizierte und zeitaufwendige Künste waren dabei sogar ein sofortiges Todesurteil. Während die Tani-nins vor den Schmugglern standen und die Fingerzeichen machten, gaben sie ein hervorragendes Ziel ab und wurden augenblicklich niedergeschossen. Selbst wenn Kameraden mit gezogenen Waffen in Verteidigungsstellung daneben standen brachte es nichts. Sie ereilte dasselbe Schicksal. Sie erwiesen sich als ausgesprochen einfallslos zu was Schusswaffen tatsächlich fähig waren. Dafür waren viele einfach zu jung. Als vorteilhaft erwies es sich für die Schmuggler, dass sich viele ihre Gegner untereinander weiterhin selbst bekämpften. Die Schüsse hatten viele kurzzeitig aufgeschreckt, etliche zogen sich daraufhin zurück, versteckten sich in den Häusern, oder verlagerten die Kämpfe auf die Dächer der umliegenden Gebäude. Die Frau verblieb nahe den LKWs und nutzte diese ebenfalls als Deckung, während sie weiter über den Platz feuerte. Ein weiterer Schmuggler, der einst die Waffenkiste runter gereicht hatte, verblieb auf der Ladefläche zwischen Fracht und Fahrerhaus und schoss von dort auf die Menschen unter ihm. Er hatte sein Gewehr auf Einzelfeuer gestellt und verpasste einzelnen Zielen, die zu lange an einem Fleck stehen blieben, Kopfschüsse. Im Gegensatz zu den anderen Schmugglern war er weitestgehend ungedeckt. Das erkannte auch einer der Tani-nins. Mit einem vorsichtigen Sprung landete er unbemerkt genau hinter dem Schmuggler auf den Kisten und holte mit seinem Kunai aus. Weit kam er nicht. Ein Ruck ging durch seinen Körper und ein dicker, zerfetzter Klumpen aus Fleisch und Blut wurde ohne Vorwarnung aus seiner Brust gerissen und in alle Richtungen vor ihm verteilt. Der Schmuggler bemerkte den hinter ihm zusammen sackenden Körper und schwang sich vom Lastwagen, wo er unten seiner Anführerin nun zusätzliche Deckung gab. Mit Entsetzen hatte einer der ANBUs beobachtet, immerhin hatte er denselben Einfall gehabt. Jetzt war froh darüber, dass einer diesen Gedanken vor ihm hatte. Anfangs hatte man das noch für ein unbekanntes Jutsu gehalten, aber als der ANBU ein Gebäude erspähte, gut 25 Meter entfernt, von dem aus man den Teil des Platzes mit den LKWs leicht überwachen konnte. Erblickte er in den Fenstern zwei Gestalten. Als ein zweiter Tani-nin auf die gleiche, grausame Art und Weise starb, als er versuchte die LKWs zu umrunden, war alles klar. Was Team 13 ihnen einst beschrieb war gar keine Jutsu. Es waren Scharfschützen. Da von dort kein Schuss zu hören war verwendeten sie sehr wahrscheinlich Schalldämpfer, allerdings wäre er bei der ganzen Schießerei auf dem Platz ohne kaum aufgefallen. Mit dem Wissen zog sich der ANBU zurück. „Unsere Anweisungen lautete die Position zu halten.“, ermahnte einer der drei ANBUs, die Hinata folgten. „Die Aufgabe lautete Gefahren zu entdecken und zu melden und das mache ich.“, gab sie zurück. Hinata ließ das unbeeindruckt und rannte weiter auf die Stadt zu. Durch den vollständigen Zusammenbruch jeglicher Kommunikation konnte sie ohnehin nicht mehr ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen. Zudem waren diese Schmuggler ohnehin nicht das für was man sie hielt. Sie musste die anderen warnen, bevor das in einem Desaster endete. Zumindest hoffte Hinata das. Durch ihr Byakugan sah sie wie sich die Situation mit alarmierender Geschwindigkeit zuspitzte und als sie die Stadtgrenze erreichte ertönte schlagartig Gewehrfeuer, das nur durch die Entfernung gedämpft wurde. „Es hat begonnen.“, sagte Hinata und setzte ihren Weg in die Stadt zusammen mit den drei ANBUs fort. Sakura, Sasuke und die ANBUs hatten sich rechtzeitig auf eines der umliegenden Dächer geflüchtet, beobachteten nun das Blutbad auf dem Platz und erwehrten sich den Angriffen der Tani-nins, die sie problemlos abwehren konnten. „Verdammt! Wie viel Munition haben die eigentlich?“, fluchte Sakura, besonders mit Blick auf die Frau mit dem Maschinengewehr, das inzwischen schon seit fast einer Minute feuerte. „Zu viel, wenn Du mich fragst. Ich habe eine Idee. Folgt mir und gebt mir Deckung!“, erwiderte Sasuke und hastete gefolgt von einem der ANBUs und Sakura über die Dächer. Er hatte eines der Zweiteams als Ziel ausgemacht, das an der nördlichen Häuserfront hockte und wollte sie aus einem toten Winkel angreifen, ohne Gefahr zu laufen eine Kugel abzubekommen. Ein paar Handzeichen genügten, um Sakura und dem ANBU sein Plan kurz und schnell zu erläutern. Ein paar Tani-nins versuchten sich ihnen in den Weg zu stellen, doch die stellten kein Problem dar. Sakura übernahm die Vorhut und verteilte ein paar kräftige Schläge und Tritte, mit dem sie die Ninjas im hohen Bogen davon schleuderte. Ein Tani-nin hatte dabei besonders Pech und landete genau vor einem der Schmuggler. Als er sich wieder aufrappeln wollte wurde ihm aus nächste Nähe eine Salve in Oberkörper gejagt. Der ANBU blieb direkt hinter Sasuke und wehrte diverse Wurfwaffen ab, ohne auch nur ansatzweise in Schwitzen zu kommen. Die drei erreichten die Dachkante genau unter dem Zweierteam und sprangen hinüber zu einem der angrenzenden Gebäude. Sakura wehrte im Flug einen weiteren Tani-nin ab und Sasuke warf zwei Kunais mit Briefbomben auf das unter ihm sitzende Schützenteam. Die Schmuggler ahnten nicht was ihnen gleich blühte. Entsprechen starr vor Schreck war einer, als die beiden Kunais plötzlich neben ihnen landeten und die brennenden Siegel kurz davor standen hoch zu gehen. Deutlich gefasster reagierte sein Kamerad. Der wollte nachladen und hatte dadurch eine Hand frei. Er schnappte sich die beiden Kunais samt Anhängsel, die genau nebeneinander in der Erde steckten, warf sie durch ein halb offenes Fenster in das Haus neben ihnen und beide duckten sich. Die nachfolgende Explosion zerstörte den Raum, ließ Flammen und Rauch aus den Fenstern schlagen und verschluckte die Schreie der Familie mit ihren Kindern, die sich darin einfach nur verstecken wollten. Sakura landet problemlos auf dem anderen Dach und verblieb kurzfristig in der Hocke sitzen. Sasukes Landung dagegen war etwas behäbiger. Er schlug dabei eine Rolle vorwärts. Der ANBU landete sogar ausgesprochen unsanft. Er kam zwar mit beiden Beinen auf, konnte sich aber nicht richtig halten und fiel hin. „Was ist los?“, fragte Sakura verunsichert, doch Sasuke winkte ab. „Kümmere Dich erst um ihn.“, verwies er an den ANBU. „Mein Arm … ich spüre meinen Arm nicht mehr.“, jammerte dieser. Sakura nahm sich ihm an und bemerkte sofort das sein linker Arm blutüberströmt war. Vorsichtig sah sie ihn genauer an und erkannte auf Anhieb was los war. Eine Schusswunde, eine Kugel hatte ihn erwischt und genau in den Unterarm getroffen. Sasuke untersuchte seine Kleidung und steckte kurz darauf auf Bauchhöhe einen Finger durch ein Loch in seinem Hemd. „Wie ist das möglich?“, wunderte sich Sasuke, denn er hatte ganz klar gesehen, dass keiner der Schmuggler auf dem Platz sie in diesem Moment im Blick hatte. „Das Gebäude da … die Straße runter … von dort wurde geschossen … Ich sah es.“, sagte der ANBU, der bereits von Sakura versorgt wurde. Sasuke wurde ebenfalls beschossen, doch wie es aussah hatte er etwas mehr Glück gehabt. Dennoch konnte er spüren wie das Projektil ganz knapp über seine Haut gestreift ist. Ihnen kam der Gedanke, dass Sakura das eigentliche Ziel war und einfach nur verfehlt wurde und sie letztendlich genau in die Flugbahn der übrigen Schüsse sprangen. „Es gibt mehr Gegner, als wir annahmen.“, stellte Sasuke fest. „Wie konnte Hinata die übersehen?!“, beschwerte sich Sakura. „Die Funkverbindung wird noch immer gestört. Selbst wenn die erst später hinzu kamen hätte uns Hinata nicht erreichen können. Wer weiß wie viele versteckte Gegner es noch gibt.“, erwiderte Sasuke besorgt. Sakura schnaubte. Eigentlich hatte sie vorgehabt zwischen die LKWs zu springen und mit einem einzigen, gewaltigen Faustschlag den ganzen Platz regelrecht umzugraben. Damit hätte man all das in einem Zug beenden können. Das konnte sie nun vergessen, wenn sie nicht selbst Gefahr laufen wollte von weiteren, unentdeckten Schützen getötet zu werden. Sasuke dachte derweil über etwas anderes nach. Dank seines Sharingans konnte er die Chakraströme einer jeden Person auf dem Platz erkennen, doch nur diese Schmuggler wirkten dabei wie leere Hüllen. In ihm kam allmählich ein unangenehmer Verdacht auf. Mit dieser Erkenntnis und dem Verletzten waren sie nun gezwungen sich selbst in Sicherheit zu begeben. In Begleitung der drei ANBUs traf Hinata nun selbst in der Nähe des Marktplatzes ein, von dem schwerstes Gewehrfeuer ausging. Dank ihres Byakugans wusste sie, dass es Naruto und ihren Kameraden den Umständen entsprechend gut ging. Ebenso stellte die „plötzlich“ vor ihnen auftauchende Gruppe von Tani-nins keine Überraschung dar. Ein kurzes Handzeichen von Hinata und die drei ANBUs verschwanden. Dann tauchten vor ihr fünf Tani-nins auf und warfen Shurikens auf sie. Hier griff Hinata zur Umwandlung. Sie drehte sich und erzeugte einen massiven Chakraausstoß. Die dadurch entstehende kugelförmige, rotierende Barriere blockte die Angriffe vollständig ab. Ohne das Hinata den Tani-nins Zeit zum Reagieren gab stürmte sie vor. Sie formte das Chakra um ihre Fäuste zu zwei bedrohlichen Löwenköpfen und schlug zu. Dabei griff sie zwei Gegner gleichzeitig an, die zu nahe beieinander standen und hofften, sich dadurch besser verteidigen zu können. Ein Fehler. Hinata landete bei beiden Gegnern in schneller Folge mehrere kritische Treffer auf wichtige Chakrapunkte, mit denen sie deren Chakrafluss unterbrach und zum Erliegen brachte, sowie auf einige Organe, deren Funktion dadurch erheblich eingeschränkt wurde. Am Ende dieses Angriffes, der gerade mal einen gefühlten Wimpernschlag dauerte, waren die beiden Tani-nins vorübergehend gelähmt und die folgenden Treffer katapultierten ihre Gegner vom Dach. Übrig blieben nur noch drei die ihre Kunais zogen und versuchten Hinata gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen anzugreifen. Hinata selbst ließ das ruhig. Dank ihren Byakugans sah sie das, genauso wie die drei ANBUs, die auf einen Schlag hinter den unvorsichtigen Angreifern erschienen und diese mit ihren Katanas nieder streckten. Trotz des schnellen Erfolges gab man sich keine Blöße und ging vorsichtshalber von weiteren Angriffen aus. Man sah wie sich ein paar Häuser weiter mehrere Tani-nins gegenseitig bekämpften, mit der klar erkennbaren Absicht einander zu töten. Es war schon etwas verwirrend, zumal man selbst kaum die Hintergründe kannte. Zudem sah es nicht nach einer List, oder Täuschung aus, da diese Feindseligkeiten auch an anderen Stellen stattfanden. Deren Kämpfe wurden einzig und allein durch das andauernde Feuer der Sturm- und Maschinengewehre übertönt, die den nahen Marktplatz leer fegten. Das sah Hinata mit ihrem Byakugan, als auch etwas anderes. Ein weiteres Handzeichen genügte und die drei ANBUs folgten ihr in eine kleine Seitengasse zwischen zwei Gebäuden, in der man sich versteckte. Gerade noch rechtzeitig verschwanden sie außer Sicher, als eine Gruppe von acht weiteren Tani-nins auf den Dächern erschien und eiligst ihrer Position näherte. Hinata und die ANBUs hielten sich für einen bevorstehenden Kampf bereit, doch zu ihrer Überraschung wurden sie nicht angegriffen. Die Gruppe passierte sie einfach und sprang über ihre Köpfe hinweg. Man schien sie nicht mal zu bemerken. Umso mehr achtete Hinata auf deren Bewegungen. Sogar die Leichen der anderen Tani-nins wurden teilweise ignoriert. Man sah sich zwar um, da nicht klar war wer dafür verantwortlich war, aber stoppte den eigenen Vormarsch nicht. Schnell wurde klar, dass diese Ninjas ihr ganz eigenes Ziel längst ausgemacht hatten – ein zweistöckiges Haus an einer Kreuzung, gut 25 Meter vom Marktplatz entfernt. Es lag recht günstig, denn über eine angrenzende Straße konnte man leicht einen Teil des Platzes einsehen, besonders den Bereich in dem die LKWs parkten. Hinata nahm besagtes Gebäude mit ihrem Byakugan genauer in Augenschein und bemerkte zwei dunkle Schatten darin – anders konnte man es nicht beschreiben. Es waren zwei Personen, die ganz klar zu den Schmugglern gehörten. Sie waren entsprechend gekleidet, trugen nur deutlich dickere Mäntel, und waren ebenso mit Schusswaffen bewaffnet. Mit denen schossen sie aus dem ersten Stock auf sich bietende Ziele. Besonderer Fokus lag dabei natürlich auf dem Marktplatz und natürlich alles andere, dass in ihre Schussfeld kam. So manchem Tani-nins war das früher, oder später aufgefallen und so gingen diese dagegen vor. Drei von ihnen stürmten das Haus durch die Front und verblieben im Erdgeschoss nahe einer Treppe. Drei weitere betraten das Gebäude durch ein Fenster im ersten Stock, rannten den Flur entlang und gingen vor jener Tür in Stellung, hinter der der Raum mit den beiden Schützen lag. Die letzten beiden Tani-nins warteten einen Moment auf dem Dach, bevor sie sich gleichzeitig fallen ließen, mit einer Hand an der Dachkante festhielten und so mit Schwung mit den Füßen voraus in den Raum warfen. Es gelang ihnen die beiden Schützen zu überraschen. Einer der Schmuggler, eine Frau, die mit einem Scharfschützengewehr bewaffnet war, bekam einen starken Tritt mit ganzer Kraft von einem der Ninjas genau auf den Bauch ab und wurde zurück gegen die Wand hinter ihr geknallt. Ihr Kamerad, der mit einem Sturmgewehr bewaffnet war, wollte reagieren, bekam aber aus nächster Nähe von dem an ihm vorbei schwingend Ninja einen Kunai am Hals vorbei gezogen. Doch der Schmuggler ging nicht zu Boden. Eine dicke Halskrause verhinderte Verletzungen. Selbst weitere Kunais und Shuriken gegen seinen Körper blieben erfolglos. Hinata erkannte das er eine gepanzerte Weste, ähnlich eines Kettenhemdes trug, die die Treffer abfing. Der Tani-nin ging den Schützen nun im Nahkampf. Er griff nach seinem Sturmgewehr und drückte es weg, bevor man auf ihn zielen konnte. Es erschien klar, dass der Tani-nin gewinnen würde, denn im Nahkampf wirkte er deutlich fundierter und konnte den Schützen mit einem schnellen Ruck zu Boden werfen, der sein Gewehr partout nicht loslassen wollte. Die drei Tani-nins vor der Tür nutzten das entstandene Chaos und standen davor ebenfalls in den Raum einzudringen. Eben erst hatte sie die Tür auf mögliche Falle überprüft und als keine gefunden wurde, warf sich einer von ihnen mit ganzem Körpereinsatz gegen die Tür, um sie aufzubrechen. Seine Kameraden standen schon parat, um sofort den Raum zu stürmen, sobald die Tür offen wäre. Mit einem Krachen brach die Tür auf und im nächsten Moment erschütterte eine Explosion den Eingang. Die Tani-nins hatten eine Sprengfalle ausgelöst. Ein Teil des Zimmers wurde verwüstet, aber der Großteil der Energie entlud sich im Flur und riss die drei Ninjas in den Tod. In weiser Vorausahnung, oder einfach nur aus allgemeiner Vorsicht, darüber kam man sich streiten, hatten die Schmuggler Sprengladungen mit Richtwirkung installiert. Ausgelöst wurden diese elektronisch, oder durch einen Sensor, da war sich Hinata einigermaßen sicher, denn es gab keinen Draht, eine Schnur, oder sonstige Verbindung mit der Tür. Deshalb entdeckten die Tani-nins auch nichts, als sie die Tür untersuchten und dachten sie könnten einfach so drauf los stürmen. Ein Irrtum, der ihnen das Leben kostete. Hinata schluckte kurz und beobachtete die Szene weiterhin aus sicherer Entfernung. Die beiden Schmuggler und Tani-nins im Raum wurden kaum in Mitleidenschaft gezogen, dafür war der Schock für so manchen deutlich größer. So wurden die Ninjas von der Explosion umso mehr überrascht und wirkten deutlich überforderter im Angesicht der Ereignisse, ganz im Gegensatz zu den Schmugglern. Die Scharfschützin, die eben noch gegen die Wand geworfen wurde, war dank ihrer Schutzkleidung recht schnell wieder munter und zog eine Pistole mit Schalldämpfer. Mit mehreren Schüssen in die Brust erledigte sie den Gegner vor sich. Dann zielte sie auf den anderen Ninja, der eben noch den Schützen zu Boden befördert hatte. Durch den lauten Knall der Explosion und die Nähe dazu wirkte dieser benommen, torkelte und hielt sich die Ohren zu. Die Scharfschützin erledigte auch ihn mit mehreren Schüssen aus ihrer Pistole. Der Schmuggler mit dem Sturmgewehr wirkte ebenfalls benommen, allerdings konnte er sich deutlich schneller fangen und stand auf, wobei seine Kameradin ihm half. Dann sah Hinata, wie der Schmuggler zu einem Headset griff. Was gesprochen wurde konnte sie nicht erkennen, aber das deren Kommunikation über Funk funktionierte, während ihre eigene gestört blieb, legte nahe das die Schmuggler dafür verantwortlich sein könnten, nur wie sie das anstellten war unklar. Da ihre Position aufgeflogen war entschieden die beiden Schmuggler, dass es besser war sich zurückzuziehen. Sie setzten das Zimmer in Brand, um Beweise zu vernichten, stiegen über Trümmer und Körper und liefen den Flur entlang zur nächsten Treppe. Der Schütze ging dabei voraus und die Scharfschützin hielt sich direkt hinter ihm. Hinata sah wie einer der drei Tani-nins, die sich noch im Erdgeschoss aufhielten, aufgeschreckt durch Explosion, langsam die Treppe hoch ging kurz darauf auf die Schmuggler stieß. Der Schütze reagierte und eröffnete sofort das Feuer. Eine lange Salve schlug um sein Ziel herum ein und der Ninja fiel die Treppe runter. Getroffen, geschweige tot war er allerdings nicht. Hinata sah es genau. Keiner der Schüsse hat ihn wirklich getroffen. Stattdessen hat sich der Ninja kontrolliert fallen gelassen, lag auf der Treppe und wartete mit ausgeholtem Wurfmesser. Viele Unerfahrene machten oft den Fehler einen schnellen Blick auf ihren „Sieg“ erhaschen zu wollen, ohne die Umgebung weiterhin genau im Auge zu behalten. Ein Fehler den sie dann oft mit dem Leben bezahlten und genau darauf wartete der Tani-nin auch hier und es sah sogar tatsächlich danach aus, als ob das hier gleich eintreten würde. Doch die Schmuggler sorgten wieder für eine Überraschung. Sie stoppten kurz vor Treppe, holten je eine Stahlkugel aus ihren Taschen, ganz klar Granaten, entsicherten diese und warfen sie die Treppe hinunter. Die Tani-nins waren verwundert, was ihnen da für zwei stählerne, eierförmige Kugeln entgegen geflogen kamen und während sich zwei von ihnen instinktiv weg drehten und die Augen zuhielten, wollte ein anderer eine der Granaten zurück werfen. Bevor es dazu kam explodierten die Granaten beim ersten Aufschlag auf dem Boden und erzeugten einen tödlichen Splitterregen, der die drei Ninjas im Erdgeschoss tötete. Sie lernten soeben, dass es sich hierbei nicht um Blendgranaten, sondern um Splitterhandgranaten handelte, doch bevor diese Lektion ihr Gehirn erreichte taten das die Stahlsplitter. Ungehindert konnten die Schmuggler das Gebäude verlassen und liefen in Richtung Marktplatz. „Sie sind draußen.“, kommentierte Hinata. „Sollen wir sie ausschalten?“, fragte einer der ANBUs, als von Hinata keine weitere Anweisung kam. „Auf keinen Fall!“, sagte sie sehr zur Verwunderung der ANBUs. „Ich sehe niemanden.“, meinte einer der ANBUs, der von einer Ecke aus die Straße beobachtete. Hinata sagte zwar, dass die beiden Schmuggler das Gebäude verlassen würden, doch auf der Straße sah man davon absolut nichts. Nur für einen winzigen Augenblick war der ANBU der Meinung ein „Schimmern“ in der Luft, ähnlich einer Luftspiegelung, gesehen zu haben. Hinata hingegen sah wie die beiden Schmuggler im gemächlichen Tempo vorsichtig dem Marktplatz näherten und an einer Ecke kurz davor in Stellung gingen. Daraufhin zogen sich die vier Konoha-nins zurück, um sich mit dem Rest ihrer Gruppe zusammenzuschließen. Die anderen Ninjas und ANBUs aus Konohagakure hatten längst erkannt, dass weiteres Kämpfen auf dem Platz unter diesen Bedingungen reiner Selbstmord war. So hatte man in einem Geschäft Zuflucht gesucht und nutzten die dicken Steinwände als Deckung. „So sollte das nicht laufen! Nicht so! Die ganze Vorbereitung war für umsonst!“, beschwerte sich Yuriko, während sie neben einem Fenster stand und Shuriken in Richtung der Gegner warf. „Geben Sie Ruhe! Immerhin ist das ist Ihre Schuld!“, konterte Yugao. „Wieso meine …“ „Sie mussten ja unbedingt den einen Jungen enthaupten! Dadurch sind wir aufgeflogen!“ „Die Tarnung hätte sich ohnehin aufgelöst, wäre der mit einem von uns zusammen gestoßen!“ „Warum haltet ihr nicht beide die Klappe?! Ihr seid schlimmer als streitende Kinder!!!“, wies Kuichi sie zurecht und konnte im nächsten Moment selbst kaum glauben, dass er die Stimme gegenüber zwei ANBUs erhoben hatte. „Und Sie sollten vom Fenster weg!“, fuhr er fort „Ach und was wollen Sie dagegen machen?!“, fragte Yuriko und drehte sich zur Seite. Sie wollte Kuichi selbst zurechtweisen. Dabei nutzte sie zwar die Wand als Deckung, konnte aber durch eine Unachtsamkeit nicht verhindern, dass ihr Arm leicht hervor schaute. Es waren nur ein paar Zentimeter, aber für einen der Schmuggler, der Yuriko schon vorher ins Visier nehmen wollte, war das mehr als genug. Er gab einen einzelnen Schuss ab und traf. Das Projektil ging direkt durch Yurikos linken Oberarm. Mit einem Schmerzensschrei griff sie nach der Wunde und fiel an Ort und Stelle zu Boden. Weitere Schüsse flogen durch das Fenster und trafen eine Wand, doch blieben ansonsten folgenlos. „Ich habe Sie gewarnt.“, dachte sich Kuichi. Ein ANBU zog Yuriko herüber und begann die Wunde provisorisch zu behandeln. „Das war ein richtig guter Schuss.“, musste Naruto unweigerlich feststellen. „Ach halt die Klappe!“, fauchte Yuriko. Yugao sagte dazu nichts obwohl sie Naruto zustimmen musste. Das war tatsächlich ein verdammt guter Schuss. Es war kein einfacher Glückstreffer, dafür war er zu präzise angesetzt. Vor allem die nachfolgenden Schüsse, die nur die Wand hinter ihnen trafen, waren mit einer klaren Intention abgeben worden. Der Schmuggler hatte gehofft Yuriko würde zur Seite hin am Fenster vorbei fallen und gab deshalb weitere Schüsse ab, um sie erneut zu treffen. Diese Kerle waren viel zu gut, um als einfach Waffenschmuggler, oder vermeintliche Ninjas durchzugehen, wie es aus den ursprünglichen Hinweisen und Berichten hervor ging. Sie waren diszipliniert, kampferfahren, im Umgang mit Schusswaffen geschult, hatten ein fortgeschrittenes, taktisches Verständnis und deckten sich gegenseitig. Sie verhielten sich wie professionelle Infanteristen. Zudem waren sie hervorragend ausgestattet. Neben einer erstklassigen Schutzkleidung zählten dazu auch optische Visiere und Laserzielhilfen an den Waffen. Letzteres machte sich als der verräterische rote Punkt auf der Haut bemerkbar, auf den der Tod folgte. Insgeheim empfand Yugao eine unbeschreibliche, innere Furcht vor jene gegen die sie hier kämpften. Sie konnte es sich kaum erklären. „Wie viel Munition hat die überhaupt?“, fragte Naruto. Das war eine berechtigte Frage. Die Frau gut nun seit einer Minute Dauerfeuer und hatte zwischendrin nur aufgehört um sich neu auszurichten. Aus Erfahrung heraus wussten sie, dass die Feuerrate eines Maschinengewehrs je nach Modell bei 700 bis 1.000 Schuss pro Minute liegen konnte. Da wäre es gut zu wissen wie viel Munition die Anführerin überhaupt noch in ihrem Tornister hatte. Mit Hinatas Byakugan könnten sie das leicht herausfinden, nur die war leider nicht da. Mit einem Mal verstummte das MG-Feuer und auch die anderen Schmuggler stellten das Feuer ein. Man riskierte mit äußerster Vorsicht einen Blick. Auf dem Platz lagen haufenweise Tote, mindestens 35 zählte man auf Anhieb. Hauptsächlich die Ninjas aus Tanigakure, aber auch die Soldaten und einige Zivilisten, die das Pech hatten zwischen die Fronten zu geraten. Der Rest der Tani-nins hatte mittlerweile die Flucht ergriffen. Die ANBUs aus Konohagakure stellten schon ein unüberwindliches Hindernis dar, doch diese Eskalation und die offen ausgebrochenen, inneren Spannungen waren ein mehr als überzeugender Grund sich zurückzuziehen. Etliche hatten das schon vorher getan, als die ersten Schüsse fielen. Zu unübersichtlich war die Situation und zu wenig Nutzen sah man in diesem Wahnsinn. Jetzt waren die Schmuggler alleine auf dem Platz. So mancher wirkte mit all den in ihnen steckenden Kunais und Shuriken wie ein Stachelschwein. Trotzdem hatte kein einziger von ihnen ernsthafte Verletzungen davon getragen, was man vor allem gepanzerten Arm- und Halsmanschetten zuschreiben konnte, die besonders die Schwachpunkte an Gelenken und dem Hals schützten. Mitgenommen wirkte so manche Kleidung ebenfalls und bracht stellenweise eine eigenartige Schutzweste zum Vorschein, die die Schmuggler zusätzlich unter ihrer normalen Kleidung trugen. Lediglich der kegelförmige Strohhut fehlte inzwischen, den hatte jeder verloren. Unter ihm kam ein kleinerer Schutzhelm zum Vorschein, den manche Leute gelegentlich beim Klettern in den Bergen verwendeten. Trotz des Gemetzels waren die Schmuggler relativ unbeschadet davon gekommen. Selbst die Konoha-nins hatten sich da erstmal Deckung gesucht. Eine Entscheidung, die Yugao sogar bestätigt wurde, als einer der ANBUs ihr von mindestens einem versteckten Scharfschützenteam berichtete. Davor bestand durchaus die Möglichkeit die Schmuggler in einem handstreichartigen Manöver zu überwältigen. Genug Möglichkeiten boten sich durchaus. Ihre Deckung bot Löcher und sie achteten beim Schießen nicht auf ihre Umgebung, sondern auf ihr Ziel, was bei der Verwendung von Schusswaffen aller Art nicht anders möglich war. Sie versuchten das zu kompensieren, indem sie die LKWs und Häuser als zusätzliche Deckung verwendeten, dennoch boten sie mehr als genug Blöße, die man ausnutzen konnte. Doch unklar war wie viele Gegner sich da noch versteckten. Ein vermeintlich sicherer Sieg könnte so schnell in einer blutigen Niederlage enden. Jetzt aber schien die Gunst ihnen hold zu sein. Die Schmuggler hatten ganz klar den Großteil ihrer Munition verschossen. Viele tauschten ihr letztes Magazin aus und selbst ihre Anführerin schien mit ihren MG Probleme zu haben, so wie sie an den einzelnen Hebeln und Vorrichtungen herum fummelte. Entweder war es leer geschossen, oder überhitzt und verweigerte des halb den Dienst. Natürlich waren da noch die LKWs voll mit Waffen und Munition, aber an die musste man in der Hitze des Gefechts erstmal rankommen. In dem Fall musste man schnell handeln und Yugao fiel bereits eine Möglichkeit ein, um das Risiko für alle zu minimieren. „Naruto, ich brauche deine Schattendoppelgänger.“, sagte sie. „Wie viele.“, fragte dieser nach. „Wie viele kannst Du erschaffen?“ Naruto verstand die Aussage. Er sollte die Gegner schlichtweg überrennen. Für ihn ein Leichtes. „Geht besser in Deckung.“, warnte Naruto die anderen mit einem Grinsen. „Ok, alle nach hinten!“, ordnete Yugao an und der Rest des Teams verzog sich kriechend in die hinteren Räume. Draußen sahen sich derweil die Schmuggler das angerichtete Chaos an. „Fuck ... davon hat die Aufklärung nichts gemeldet. Die Warnung kam viel zu spät.“, beschwerte sich einer der Schmuggler. „Status? Irgendeiner verletzt?“, fragte die Anführerin, woraufhin sich keiner meldete. „Die Drachenhaut hat gehalten. Da ging nichts durch. Besser als die Nanofaserwesten.“, meinte ein anderer Schmuggler, der mit einer Hand über seine Kleidung fuhr und sich knapp ein Dutzend Wurfmesser und -sterne von der Kleidung streifte. „Wenigstens ist es jetzt vorbei.“, meinte ein anderer. „Nein, das Gebäude da, auf sieben Uhr, darin hat sich ein Team versteckt. Spezialeinheiten aus Konohagakure, wenn ich das richtig gesehen habe. Anzahl unbekannt. Aber einen habe ich am Arm erwischt“ „Konoha? Nicht gut.“ „Evac in einer Minute. Unsere Späher wurden angegriffen und ziehen sich zu uns zurück.“, meldete plötzlich ein anderer. „Verstanden. Wir halten die Position. Überprüft eure Munition. Ich will bis dahin keine böse Überraschung erleben.“, fuhr die Anführerin fort. „Bin fast leer, 40 Millimeter und Beretta sind noch übrig ...“, begann der erste, bis man spürte wie der Boden anfing zu zittern. „Was ist das? Ein Erdbeben?“, fragte einer. „Nein ... Gefechtsbereitschafft!!!“, befahl die Anführerin. Mit lautem Krachen stürzten sich Narutos Schattendoppelgänger in wahren Massen durch die geöffneten Türe und Fenster und stürmten mit einem lauten „NA-RU-TO-U-ZU-MA-KI!!!“-Kampfschrei auf die Schmuggler zu. Die eröffneten sofort das Feuer und die Treffer ließen die Schattendoppelgänger in aufploppenden, weißen Rauchwolken genauso schnell wieder verschwinden, wie sie erschaffen wurde. Besonders das Maschinengewehr mähte deren Reihen regelrecht nieder – wie eine Sense das Kornfeld. Für einen Moment sah es nach Gleichstand aus, die Schattendoppelgänger kamen nur wenige Meter voran, bevor es sie erwischte. Dann fingen sie an zur Seite hin auszuweichen, sprangen auf die nahen Dächer und versuchten die Reihen aufzulockern. Damit gewannen sie nun die Oberhand und begannen die Schmuggler langsam aber sicher einzukreisen. Für die wurde die Lage jetzt deutlich prekärer. Sie konnten das Feuer nicht mehr auf einen Punkt konzentrieren, sondern mussten sich nun auf einem Angriff von mehreren Seiten und Ebenen einstellen, der von den Straßen und den Dächern erfolgte. Dafür fehlte es ihnen ganz klar an Mannstärke und umso mehr an Munition. Mehrere der Schmuggler griffen bereits zu ihren Pistolen und andere wechselten ihr letztes Magazin aus. Yugao war zusammen mit dem echten Naruto in der Ladenfront verblieben und beobachtete wie die Situation zu ihren Gunsten kippte. Natürlich hätten sie schon wesentlich früher so vorgehen könnten, doch die Konkurrenz und die Feuerkraft der Schmuggler waren ein ganz klares Hindernis. Da sollten beide Seiten ihre Kräfte erstmal selbst untereinander aufreiben. Als das Maschinengewehr infolge von Munitionsmangel ebenfalls verstummte wurde allen eindringlich klar, das das Ende dieses Einsatzes kurz bevor stand. Es war nur eine Frage von Sekunden. Sobald sie den Trupp überwältigt hatten mussten man nur noch die letzten versprengten Gegner finden und festsetzen. Die Gefangenen musste man dann nach Konohagakure schaffen, wo intensive Verhöre und mit Sicherheit auch Folter anstand. Etwas worüber sich Yuriko besonders freuen würde. Wenn es nach ihr ginge würde sie es sogar an Ort und Stelle höchstpersönlich mit bloßen Händen machen. Und ganz zum Schluss drohte den Schmuggler für ihre Verbrechen der Tod – da konnte man nichts mehr machen. Die von den Daimyos und Kagen erlassenen Strafen für den Handel mit Schusswaffen waren eindeutig. Nur da war immer noch diese innere Angst, die einfach nicht Ruhe geben wollte. Die Schmuggler ahnten bereits was ihnen drohte. Der bevorstehenden Niederlage schmerzlich bewusst griffen sie zu ihrem letzten Trumpf und rissen die Sturmgewehre hoch. Die Schmuggler zielten dabei erstaunlicherweise nicht auf die Schattendoppelgänger, sondern über sie hinweg. Was folgte als erstes ein unscheinbares Ploppen von jedem und etwas Rauch, der allerdings unterhalb der Mündung an jedem Gewehr entstand. Dann flog der halbe Platz in die Luft. Explosionen erschütterten mit einem Mal lautstark das Gelände und die umstehenden Gebäude. Yugao und Naruto spürten die Druckwellen und warfen sich zu Boden. Es war wie als würde eine ganze Reihe an Bomben hoch gehen. Langsam schauten sie nach draußen und sahen wie sich der Rauch wieder verzog. Nur eine Handvoll Schattendoppelgänger hatte diese Hölle überlebte, torkelten benommen durch die Gegen und wurden von den Pistolenschüssen endgültig erledigt. Man sah wie die Schmuggler den unteren Teil ihrer Gewehrläufe unter der Mündung einfach zur Seite wegklappten und mit einem weitaus größeren Projektil luden. „Granatwerfer.“, sagte Yugao. Entsetzt erkannte man, dass hier Granatwerfer an der Unterseite jedes Gewehrs montiert waren. Durch die eckige Form wirkten diese eher wie eine Vergrößerung des Laufs und nicht wie ein integrierter Bestandteil. Dadurch wurden sie am Anfang leicht zu übersehen. „Ich dachte diese Waffen explodieren wenn sie ein Objekt treffen, aber die ... die explodierten in der Luft ... über meine Schattendoppelgängern ... genau über ihnen. Wie ist da möglich? Oder irre ich mich?“ Yugao schüttelte nur den Kopf. Darauf hatte sie auf Anhieb keine Antwort parat. Hätten die Granaten die Schattendoppelgänger direkt getroffen, dann wären nur die vorderen Reihen von den Explosionen erwischt worden. Da diese Munition in der Luft, über ihrem Ziel detonierte, konnte die Druckwelle mit Leichtigkeit ein sehr viel größeres Gebiet abdecken. Zudem war die Munition weitaus stärker, als das, was man eigentlich glaubte zu kennen. „Wir brauchen mehr Schattendoppelgänger. Schaffst Du das?“, fragte Yugao. „Ja. Ich ...“, begann Naruto und verstummte urplötzlich. Sie sahen wie die Anführerin der Schmuggler auf das Haus zeigte, in dem sie sich befanden. Das in Kombination mit dem Granatwerfer gab ihnen zu denken und sie sahen sich an. „RAUS HIER!!!“, brüllte Yugao und rannte zusammen mit Naruto zum hinteren Ausgang, wobei letzteres eher ein panisches „WAAAH!!!“ schreiend an den Tag legte. Der Rest des Teams hatte sich bereits in die hinteren Bereiche des Ladens verzogen und als sie Yugao und Naruto hörten verließen sie ihn fluchtartig durch Türen und Fenster, wobei sie draußen auf Hinata und die drei ANBUs trafen. Naruto und Yugao setzten dabei direkt zum Sprung durch die Fenster an. Ohne zu zögern schossen die Schmuggler ihre Gewehrgranaten durch Türen und Fenster in der Gebäudefront. Die folgenden Explosionen rissen Wände ein und zerlegten die gesamte Inneneinrichtung und verwandelten deren Einzelteile in einen tödlichen Splitterregen. Naruto und Yugao sprangen in genau jenem Moment durch das Fenster, als die Granaten hoch gingen und bekamen nur einen Teil der durch die Explosionen verursachten Druckwellen und Hitze ab. Dennoch war es genug, um sie meterweit nach draußen zu schleudern und für einige Verbrennungen und Verletzungen zu sorgen. Auf dem Boden liegend wurden die beiden sofort von ihrem Team umsorgt und richteten sich halbwegs auf. Naruto und Yugao hatten etliche blutende Schnittwunden und Verbrennungen davon getragen, ihre Haare waren angesengt und ihre Kleidung war stellenweise zerrissen. Glücklicherweise war nichts davon ernst, oder gar lebensbedrohlich. Dennoch krümmten sie sich vor Schmerzen, obwohl ihre eigene Schutzkleidung einiges abgefangen hatte. Sakura, Sasuke und ihr verletzter ANBU waren inzwischen ebenfalls eingetroffen und Sakura wollte zuerst Naruto versorgen, doch der bat darum, dass man sich erst um Yugao kümmert. „Wo ... wart ... Ihr?“, murmelte Yugao benommen. „Einer der ANBUs wurde schwer verletzt und wir mussten ihn versorgen ... Da gibt es versteckte Schützen. Einer hat uns beschossen, als wir versuchten anzugreifen. Keine Ahnung wie viele da noch sind.“, erklärte Sasuke. „Das mussten wir auch schon feststellen.“, ergänzte einer der ANBUs. Die ANBUs reagierten darauf sichtlich besorgt. Sie wussten bereits von einem versteckten Scharfschützenteam, das den Bereich um die LKWs abdecken konnte und jetzt hatten sie die Bestätigung, dass es noch weitere Gegner gab. Dass man dabei von ein und demselben Team sprach bemerkten sie nicht. Man vernahm ein lautes Knirschen und blickte zum Gebäude vor ihnen, aus dessen Fenster inzwischen dunkler Rauch und Flammen empor stiegen. Die Explosionen hatten tragende Elemente nachhaltig beschädigt, sodass die Statik nicht länger gewährleistet war. Unter der unerträglichen Last der oberen Etagen stürzte das ganze Gebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammen und die Konoha-nins verdeckten ihr Gesicht, vor der sich ausbreitenden Staubwolke. Man konnte nur staunen, dass sie dem entkommen waren. Es kam ihnen sogar so vor, als ob die ganze Vorbereitung, die sie für diesen Einsatz getroffen hatten, nun endgültig für umsonst war. Dann bemerkte man, wie sich Naruto aufrichtete und mit entschlossener Miene drein blickte. „Ich kümmere mich gleich um Dich.“, sagte Sakura, die weiterhin Yugao versorgte. „Danke, aber das brauche ich nicht.“, gab Naruto zurück und man sah wie eine rötliche, wabernde Aura um ihn herum entstand. Alle merkten es. Naruto griff auf die Kraft des in ihm schlummernden Kyuubis zurück. Die beiden hatten nie die beste Beziehung, verstanden es aber in Notsituationen zusammen zu arbeiten. „Naruto ...“, sprach Hinata besorgt. „Keine Sorge. Das ist gleich vorbei.“, beruhigte Naruto sie, doch die wirkte dadurch keineswegs beruhigt. Yugao sagte dazu nichts, hielt aber ein spezielles Siegel parat, sollte er die Kontrolle verlieren. Naruto wusste was er tat, zumindest hoffte er es. Die Granatwerfer waren gefährlich, ohne Frage, aber in seinem jetzigen Zustand, mit deutlich gesteigerter Kraft und Geschwindigkeit, konnte er dem begegnen. Schwachpunkte waren hierbei ganz klar die Anwender. Es fiel auf das die Reflexe und Reaktionsgeschwindigkeit der Schmuggler etwas zu wünschen übrig ließ. Die schwere Ausrüstung schränkte sie scheinbar ein. Es war nicht viel, aber hier musste man jeden Vorteil nutzen. Im Nahkampf könnte man sie leicht überwältigen, wenn man es geschickt anging. Vor allem sollte es helfen das sie dann ihre Granatwerfer nicht einsetzten konnten, ohne Gefahr zu laufen sich selbst, oder ihre Kameraden zu erwischen. Die rötliche Aura um Naruto wurde stärker und legte sich wie eine schützende Schicht um ihn. Sie begann sogar schon seine Wunden zu heilen. Innerhalb weniger Augenblicke waren die gröbsten Schnitzer und Wunden verschwunden. Der Rest, alles was größer war, würde gleich folgen. Man erwartete Naruto würde sogleich in Aktion treten, doch stattdessen zögerte er und blickte in die Luft. „Hört Ihr das?“, fragte er. Die anderen sahen sich fragend an und blickten ebenfalls in die Luft. Sie wussten nicht was genau Naruto damit meinte, denn für sie gab es mehr als genug andere Geräusche, darunter der schwellende Brand in der Ruine vor ihnen. Für einen Moment blieb unklar, was Naruto meinte, bis ihnen ein eigenartiges Rauschen auffiel, das näher kam. Dieses Geräusch wurde immer mehr zu einem dauerhaften, rhythmischen und immer lauter werdendem Brummen. Mehr und mehr hatten das Gefühl dieses ungewöhnliche Geräusch zu kennen. Es kam ihnen vertraut vor und jagte ihnen gleichzeitig ein Schauer über den Rücken. Besonders Kuichi begann von Kopf bis Fuß zu zittern, denn es rief bei ihm tiefsitzende Erinnerungen hervor, die er eigentlich nie wieder sehen wollte. Hinata versuchte bereits selbst mit ihrem Byakugan herauszufinden, was sich ihnen da näherte, doch die Entdeckung verschlug ihr auf Anhieb die Sprache. Dann geschah es. Lautstark raste ein Objekt über sie hinweg. Alle sahen es und wollten es schlichtweg nicht glauben. Ein Hubschrauber. Eine UH-1 Venom flog im Tiefflug über die Dächer hinweg, passierte den Marktplatz, drehte eine kurze Runde und setzte dann darauf zum Landeanflug an. Die Landung lief dabei etwas ruppig ab. Der Pilot zog die Nase scharf hoch, um die Maschine abzubremsen, ging schnell runter und setzte hart auf, sodass der Hubschrauber kurz über den Boden hüpfte. Man konnte es kaum glauben. Einsatzfähige Fahrzeuge wie Trucks zu beschaffen war schon schwer, doch einen Hubschrauber, noch dazu einen funktionierenden, geschweige jemanden der die komplizierte Technik bedienen, oder gar warten konnte, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Dabei sah der Hubschrauber selbst danach aus, als hätte er schon bessere Tage gesehen. Die Farbe war längst abgeblättert, Rost zog sich über fast alle Oberflächen und die meisten Teile schienen nur vom Klebeband zusammen gehalten zu werden. Eigentlich war es ein Wunder, dass das Ding überhaupt noch fliegen konnte, ohne direkt auseinander zu fallen. Die Schmuggler kümmerte das nicht. Die sechs bestiegen hastig die vor ihnen gelandete Maschine durch die Seitentüren, genauso wie zwei weitere, identisch gekleidete Personen, die eben erst auf dem Platz erschienen. Kaum war der letzte drinnen erhöhte der Pilot die Motorleistung und begann abzuheben. „Sollen wir sie einfach davon kommen lassen?“, fragte einer der ANBUs, der an der Ruine vorbei spähte. Natürlich wollte das keiner, doch was sollten sie machen? Kunais mit Briefbomben werfen und den Hubschrauber zum Absturz bringen? Die durch den Rotor erzeugten Winde würden die Kunais in alle Richtungen ablenken und selbst wenn, wer weiß wie viele Unbeteiligte sterben könnten, wenn der Hubschrauber auf ein Haus stürzt. Dazu kam das die Venom mit seitlich montierten Startbehältern für ungelenkte Raketen bestückt war, wobei man nicht erkennen konnte, ob die wirklich geladen waren. Trotz des Risikos stürmte Naruto auf den Marktplatz, den Rufen seiner Kameraden zum Trotz. Er erzeugte eine neue Heerschar an Schattendoppelgängern, die direkt auf den startenden Hubschrauber zu rannten. Der Pilot sah die anstürmende Menge und zog die Maschine hoch. Er hatte gut und gerne acht Meter an Höhe gewonnen, als die Schattendoppelgänger zum Sprung ansetzten und es sieben von ihnen doch tatsächlich gelang sich an den Kufen festzuhalten. Die ruckartige Gewichtszunahme durch die blinden Passagiere blieb nicht unbemerkt und während der Pilot versuchte das auszugleichen und weiter stieg griffen seine Passagiere zu ihren Pistolen. Immer mehr Schattendoppelgänger warfen sich ins Geschehen, hängten sich an die anderen dran, hielten sich aneinander fest und im Nu hatte man eine einzige menschliche Pyramide, die an dem Hubschrauber hing und ihn daran hinderte an Höhe zu gewinnen. „Wir sind zu schwer!!! Die ziehen uns runter!!!“, brüllte der Pilot nach hinten, als er merkte, dass sie sogar an Höhe verloren. Er trieb die Motoren an die Leistungsgrenzen, bis sie zu Jaulen begannen. Einzelne Passagiere schossen in der Not mit ihren Pistolen auf den „Berg“ unter ihnen und erwischten etliche Schattendoppelgänger. Die wiederum erwiderten das und warfen mit Kunais und Shuriken. Der durch die Rotoren erzeugte Wind ließ die Trefferquote massiv sinken, sodass etliche daneben gingen, ihre Ziele streiften, oder quer durch den Innenraum des Hubschraubers flogen. Dennoch war es mehr als ausreichend, um den Beschuss zu unterdrücken. „FUCK!!! Haben wir denn gar nichts mehr, um die zu stoppen?!“, schrie die Anführerin der Schmuggler, als einer der Shuriken an der Decke abprallte und sie am Helm traf. Mehrere Schattendoppelgänger nutzen die gewaltige Menschenkette als Rampe und rannten auf ihr nach oben, um in den Hubschrauber zu gelangen. Zwei Passagiere, ebenfalls bekleidet mit Mantel, Helm und Visier, die vorher schon im Hubschrauber saßen, hatten da ihre eigenen Vorstellungen. Sie sprangen von ihren Sitzen auf und rissen Decken von Halterungen, die knapp über den Startbehältern montiert waren. Ein Lacken flatterte einem der Schattendoppelgänger entgegen und behinderte seine Sicht für nur einen einzigen Moment. Ein schneller Schnitt mit dem Kunai teilte das Lacken in zwei Teile und behob das Problem. Nur das gab den Blick auf ein anderes, sehr viel größeres Problem preis. Unter den Stoffdecken kamen weitere Waffen zum Vorschein – fest montierte, schwere Maschinengewehr für Bordschützen. Die Schattendoppelgänger auf beiden Seiten starrten mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen auf GAU-17 Miniguns, dessen Schützen bereits den Finger am Abzug hatten und dessen Läufe sich bereits zu drehen begannen. Dann knatterten die Miniguns los. 4.000 Schuss pro Minute und Waffe gingen auf die Ansammlung nieder. Die Bordschützen zielten nicht mal richtig, sondern schwenkten ihre Waffen einfach nur hin und her. Man konnte gar nicht mitzählen wie viele Schattendoppelgänger es auf Anhieb erwischte. Ganze Massen von ihnen verwandelten sich schlagartig in weißen Rauch, der durch den Hauptrotor weggedrückt wurde. Mit ganzer Kraft versuchten die verbliebenen Schattendoppelgänger in einer letzten verzweifelten Aktion die Maschinen nach unten zu ziehen und an Ort und Stelle zum Absturz zu bringen. Dabei hingen sich viele an eine einzige Kufe und brachten den Hubschrauber durch die ungleiche Gewichtsverteilung in eine gefährliche Schieflage. Die Bordschützen schossen unentwegt weiter, konnten aber dem drohenden Absturz kaum noch entgegen wirken. Mit einem Mal kippte die Nase des Hubschraubers nach unten. Er verlor schnell an Höhe und raste in Richtung Boden, genau auf die Ruine zu. Bevor es jedoch zur endgültigen Kollision kam zog der Pilot seine Maschine wieder hoch und flog knapp über das eingestürzte Gebäude hinweg. Mit diesem ruckartigen und bewussten Manöver hatte der Pilot den Großteil der an ihm hängenden Schattendoppelgänger abgeschüttelt und entkam nun in für die Ninjas unerreichbare Höhen. Gerade mal drei Schattendoppelgänger konnten sich ebenso mit einer Hand an den Kufen festhalten, bis die Passagiere auch sie mit ihren Pistolen runter schossen. Der Wirkungsbereich der Miniguns war dazu etwas eingeschränkt. Auf dem Marktplatz, der inzwischen einem Schlachtfeld glich, blieben somit nur die ANBUs und Ninjas aus Konohagakure zurück, zusammen mit einigen Dutzend Schattendoppelgängern von Naruto, die dem Hubschrauber mit fragender Miene hinterher blickten. „DU VOLLIDIOT!!!“, brüllte Sakura und schlug einem der Narutos mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser entpuppte sich als Schattendoppelgänger und verschwand infolge des Treffers. „WO IST DAS ORIGINAL?!“ „Hier.“, kam es ganz zögerlich unweit von Sakura, als einer der Narutos die Hand hob. „Warum bist Du so sauer?“ „Das fragst Du ernsthaft?! Das Ding hätte uns beinahe erschlagen!!!“ „Aber es ist doch nichts passiert …“ „IDIOT!!!“, unterbrach Sakura und schlug erneut zu, nur dieser Naruto entpuppte sich ebenfalls Schattendoppelgänger, als er sich auflöste. Sakura sah sich um und merkte, dass sich der echte Naruto nicht zeigen würde, so lange ihm ihr Zorn drohte. „Wie konnten Sie das alles übersehen?!“, drängte sich Yuriko dazwischen und fauchte Hinata an. „Wozu hat man Sie überhaupt mitgenommen, wenn Sie sich doch nur als absolut nutzlos erweisen?! Und Sie wollen eine Hyuga sein, Sie unfähiges Miststück! Deshalb hat man Sie wohl auch verstoßen!“, fuhr Yuriko fort, näherte sich Hinata dabei und stieß sie mit einer Hand unsanft an der Schulter an. Das Yuriko sauer war verständlich, immerhin hatte eine Kugel ihren linken Arm getroffen, was entsprechend schmerzte. Hinata blieb trotz der harten Worte und des Körperkontaktes überraschend ruhig, während die Narutos um sie herum bereits die Fäuste ballten und wütend drein blickten. Hinata hingegen blieb ruhig, sagte nichts und sah Yuriko einfach nur an. „STARR MICH NICHT SO AN!!!“, fauchte diese daraufhin und stieß Hinata erneut an. Die Retourkutsche folgte auf dem Fuße. Mit dem ausgestreckten Finger stieß Hinata zurück und zielte dabei auf einen Bereich nahe der Wunde an ihrem linken Arm. Ein konzentrierter Chakrastoß auf einen Chakrapunkt in diesem Bereich, der sich normalerweise wie ein Nadelstich anfühlte, war für Yuriko wie als würde man ihr ein glühendes Schwert mitten durch den Arm jagen. Schreiend brach Yuriko zusammen, hielt ihren Arm fest und wandte sich hin und her. So mancher zuckte bei dem Schauspiel zusammen. „Das reicht jetzt Ihr beiden, oder ich beende das.“, erzwang Yugao ein Ende des Disputes. Zwei ANBUs halfen Yuriko auf, während die ganzen Schattendoppelgänger drum herum keinen einzigen Finger rührten. „Trotzdem.“, fuhr Yugao fort. „Yuriko hat einen wichtigen Punkt angesprochen, den wir beide dringend diskutieren müssen.“ „Ich weiß … die Anzahl unserer Gegner. Allerdings muss ich dazu sagen das unsere Gegner nicht das sind was sie vorgeben.“, antwortete Hinata. „Jetzt redet sie auch noch in Rätseln.“, beschwerte sich Yuriko. „Oh Mann … das war so was von verdammt knapp … ich bin auf Anhieb um mindestens zehn Jahre gealtert.“, sprach die Anführerin der Schmuggler und atmete tief durch, bis ihr auffiel wie einer ihrer Untergebenen wild in seinen Taschen kramte. „Hast Du was verloren?“ „Ich glaube wir haben ein Problem.“, meinte dieser. „Inwiefern?“ Ihr Kamerad sagte nichts, sondern beugte sich vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Sag das nochmal.“, forderte sie, was ihr Gegenüber auch tat. „Willst Du mich verarschen? Ernsthaft?! Willst Du mich verarschen?! Warum fickst Du mich nicht gleich in den Arsch!!! FUCK!!!“, fluchte die Frau und schlug dem man mit der Faust gegen den Helm. „Bei euch alles okay?“, fragte der Pilot, dem der Streit selbstverständlich nicht verborgen blieb. „Mit was sind die Pods geladen?“, entgegnete die Frau. „Tandem-HEAT und Airburst-Flechettes.“ „Fliegen Sie zurück.“ „Ähm … was?“, musste der Pilot nachfragen, denn er dachte er hätte sich verhört. „Wir müssen die Trucks um jeden Preis zerstören, also dreh endlich um!“ Der Pilot dachte kurz nach, dann entsicherte er seine Waffen und flog zurück zur Stadt. Auf dem Marktplatz bemerkte man wie das markante Brummen des Hubschraubers wieder lauter wurde. „Das Ding kommt zurück!“, rief einer der ANBUs, der auf einem nahen Dach Stellung bezogen hatte. Auffallend war der leicht geneigte Anflugswinkel, das die Maschine langsam an Höhe verlor und dabei immer näher kam. Ein Landeanflug war das nicht. Das war etwas anderes. „LUFTANGRIFF!!!“, brüllte der ANBU, als er es erkannte und man ergriff schlagartig, fast schon panisch die Flucht. Nur einen Augenblick später vernahm man ein zischendes Geräusch, bis eine Explosion den Platz erneut erschütterte. Eine ungelenkte Rakete schlug knapp vor einem der Laster auf dem Boden ein. Zwei weitere Raketen wurden in kurzen Abständen abgefeuert, wovon di erste das Fahrerhaus traf und es in Stücke riss und die zweite die Fracht traf. Folgeexplosionen durch die hochgehende Munition zerstörten den Lastwagen dann völlig. Nach diesem ersten, erfolgreichen Angriff zog der Pilot die Maschine hoch und passiere sein Ziel. Ein paar ANBUs wollten zu jenem Zeitpunkt die LKWs auf mögliche Hinweise untersuchen, die Schmuggler hatten sich der Gefangennahme ja auf spektakuläre Art und Weise entzogen, als auf einmal die Warnung vor dem bevorstehenden Luftangriff kam. Sie schafften es gerade so sich von den Lastwagen zu entfernen und damit dem Tod zu entkommen, wurden dafür aber von der Druckwelle und etlichen Splittern getroffen. Verletzt gingen zwei von ihnen zu Boden. Etliche Schattendoppelgänger erwischte es ebenfalls, wobei der Rest entweder wild herum wuselte, um aus dem Zielgebiet zu kommen und die verletzten ANBUs in einem der massiveren Gebäude in Sicherheit brachten, in dem sich der echte Naruto versteckt hatte. „Die haben es echt auf uns abgesehen!“, sprach er. „Die Laster … Sie haben es auf ihre eigenen Laster abgesehen … Sie wollten mögliche Hinweise vernichten!“, sagte einer der ANBUs mit geschwächter Stimme. „Ich glaube er fliegt weg.“, meinte Hinata, die sich mit dem Rest in ein anderes Gebäude geflüchtet hatte. „Nein.“, widersprach Yugao. „Der wird wieder kommen. Und solange der fliegt sind wir nirgends sicher. Wenn die Wollen zerlegen sie jedes Haus, in dem sie uns vermuten und wir können nichts machen, außer uns zu verstecken.“ „Das ist Ihre Meinung.“, sprach Sakura mit entschlossener Stimme und rannte nach draußen. Sasuke, sichtlich besorgt, folgte ihr. „Du weißt was Du da machst?“, fragte er. „Ja.“, sagte sie knapp. Sie riss das hölzerne Rad von einem nahen Karren und stellte sich damit mittig auf den Platz. Sie vernahm wie die Rotorgeräusche kurzfristig eine höhere Tonlage anschlugen und dann wieder näher kamen. Der Hubschrauber hatte gewendet und kam für einen erneuten Angriff zurück. Um Schwung aufzubauen begann Sakura das Rad wie einen Diskus zu schleudern und ließ es im passenden Moment los. Wie ein Geschoss flog es dem Hubschrauber nun entgegen. Der Pilot sah das anfliegende Objekt und riss den Steuerknüppel panisch zur Seite. Die Venom drehte scharf nach links ab. Dennoch konnte er einen Treffer nicht mehr verhindern. Das Rad traf die Front auf der rechten Seite und schlitterte dessen ganze Cockpitseite entlang. Es war ein Streifschuss, aber einer, der ordentlich saß. Der Pilot riss die Maschine erneut herum und legte einen wilden Zick-Zack-Kurs im Tiefflug über die Gebäude hinweg. Schnell war es aus Sakuras Blick verschwunden. „Ist es vorbei?“, fragte Sasuke. „Das werden wir früh genug erfahren.“, sagte Sakura und sah sich um. Sie ahnte bereits, dass dieser Treffer nicht genug war um ihre Gegner zu verscheuchen und darauf wollte sie lieber vorbereitet sein. Sie erblickte mehrere von Narutos Schattendoppelgängern, die hinter ihrer Deckung hervor kamen. „Ist einer von euch der echte?“ Alle schüttelten den Kopf. „Wir brauchen mehr Hilfe.“, sprach sie und schlug einen der Schattendoppelgänger nieder, sodass er sich auflöste. Sakura wusste, dass das Original so von ihrer Anforderung erfahren würde. „Verdammt noch mal … was war denn das?“, sprach der Pilot schwer atmend und begutachtete die Schäden vor sich. Die gesamte Frontscheibe war durch den Treffer gesplittert und einzig und allein das Verbundglas verhinderte, dass sie brach. Zusätzlich war der ganze Rahmen verbeult und eingedrückt und die Tür komplett verzogen. Dem Piloten kam es so vor, als wäre sein Cockpit ein gutes Stück kleiner geworden, was tatsächlich sogar der Fall war. „Wo wollen Sie hin? Wir müssen zurück!“, rief die Anführerin der Schmuggler. „Sind Sie verrückt?! Die hätten uns beinahe runter geholt! Mich hätten die beinahe aus dem Sitz gehauen! Ich bin froh, dass mein Baby noch fliegt, ohne Zicken zu machen! Noch ein Versuch und die holen uns garantiert runter!“, erwiderte der Pilot aufgebracht. „Es gibt noch einen Truck und den müssen wir um jeden Preis zerstören! Egal wie!“ Der Pilot schwieg für einen Moment und dachte nach, wie man das Problem am besten lösen könnte. „Kollateralschäden?“, fragte er dann. „Scheiß drauf!“, lautete die eindeutige Antwort. „Hört Ihr?“, sagte Sakura und verwies dabei auf die sich erneut ändernde Tonlage der Rotorengeräusche. „Die kommen wieder. Die geben einfach nicht auf.“ Auf dem Marktplatz hatten sich Sakura und Sasuke zusammen mit gut 30 weiteren Schattendoppelgängern eingefunden, die sich in Dreiergruppen aufteilten. Sakura hielt bereits weitere Trümmerstücke als provisorische Wurfgeschosse parat und die Schattendoppelgänger bereiteten ihr Rasen-Shuriken vor. Dann erspähten sie den Hubschrauber. Nur dieses Mal versuchte er keinen erneuten Anflug, sondern ging in einigen Hundert Metern Entfernung in den Schwebeflug und stieg langsam, stets mit Blick auf sie. Als man sah wie die Bordschützen ihre Miniguns nach vorne ausrichteten kam ein unheimlicher Verdacht auf. „Sagt mal … welche Reichweite haben diese Waffen nochmal?“, fragte einer der Schattendoppelgänger und man musste feststellen, dass Sakura und Sasuke bereits die Flucht ergriffen. Man hatte zwei Sachen völlig falsch eingeschätzt. Die effektive Reichweite dieser Waffen, sowie die Entschlossenheit ihrer Gegner, die in Skrupellosigkeit umschlug. Einer der Schattendoppelgänger schleuderte sein Rasen-Shuriken in Richtung Ziel, was dieser verfehlte, als der Hubschrauber begann seitlich fliegend den Platz zu umrunden. Dann eröffneten sie das Feuer. Die Bordschützen hielten mit ihren Miniguns einfach drauf, schwenkten achtlos hin und her, schossen auf alles was sich bewegte und deckten den Marktplatz mit einem wahren Regen aus Projektilen ein. Der Pilot feuerte ebenfalls ohne zu zögern sein ganzes Arsenal ab. Die ersten Raketen, zwölf an der Zahl, explodierten knapp über dem Boden und jede gab abertausende kleine Stahlsplitter frei, die sich wie Geschosse in alle Richtungen verteilten. Ihnen fiel der Großteil der Schattendoppelgänger zum Opfer. Die nächsten Raketen explodierten beim Aufprall und galten besonders den Lastwagen. Allerdings nahm der Pilot in der Hektik vereinzelte Treffer an umliegenden Gebäuden billigend in Kauf. Eine Explosion nach der nächsten erschütterte die Stadt und riss die Fahrzeuge in Stücke. 23 Raketen dieser Art wurden verschossen. Ein paar von Narutos Schattendoppelgängern, die die erste Salve überlebt hatten, versuchten mit ihren Rasen-Shuriken den Hubschrauber zu treffen, wobei nur zwei den Weg in Richtung des Hubschraubers fanden, diesen aber letztendlich verfehlten. Dafür war er zu weit entfernt und zu wendig. Unter dem massiven Beschuss durch die Raketen und MGs wurde jeder Widerstand sofort nieder gemacht und jeder weiterer Versuch im Keim erstickt. Man reagierte mit roher Gewalt, äußerster Brutalität, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Fast eine halbe Minute dauerte der Beschuss an, die allen quälend lang vorkam. Dann hörte er auf. Es dauerte einen Moment bis sich der Rauch verzog und den Blick auf den Marktplatz wieder frei gab. Das ganze Gelände war in eine einzige Krater- und Trümmerlandschaft verwandelt worden. Mehrere Gebäude wurden dabei getroffen, wiesen schwere Einschusslöcher auf, brannten, oder waren gar eingestürzt. Von den Lastwagen blieben nur völlig zerstörte Wracks übrig. Selbst die wertvolle Fracht hatte das verständlicherweise nicht überlebt. Trümmer und Einzelteil verteilten sich über das ganze Gebiet. Vom Erfolg überzeugt drehte der Hubschrauber endgültig ab und verschwand gen Himmel in südöstlicher Richtung. Seine Munition hatte er ohnehin aufgebraucht. Nur langsam wagten sich die Ninjas und ANBUs aus Konohagakure aus ihrer Deckung und starrten fassungslos auf das Chaos. Die beschauliche Stadt hatte sich innerhalb weniger Minuten in ein Schlachtfeld, ja ein Schlachthaus verwandelt und sie selbst hatten daran Anteil. Es war für sie kaum vorstellbar wie schnell diese Situation so sehr eskalierten konnte. Als sie sich auf dem Einsatz vorbereiteten hatten sie mit einer Vielzahl von möglichen Szenarien gerechnet. Hiermit hatte niemand gerechnet. Das sie selbst diesen letzten, vernichtenden Feuersturm überlebten verdankten sie der Tatsache, dass sie sich rechtzeitig weit genug von dem Platz entfernt hatten und in anderen Gebäuden Schutz suchten. Man nahm Hinterausgänge, oder brach sich, wie in Narutos, Sasukes und Sakuras Fall, mit Rasengan, Chidori, oder purer Muskelkraft einfach durch die einzelnen Häuserwände. Nun, als die Luft rein war, kamen sie aus ihren Verstecken, erschienen auf den verschiedenen Dächern und versammelten sich. Ihn allen stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Bei den ANBUs sah man das wegen den Masken natürlich nicht, dafür zitterten bei so manchem die Hände. Es erschien wie ein Wunder, dass sie dieses Gemetzel ohne eigene Verluste überlebt hatten. Natürlich gab es etliche Verletzte gegeben, manche leichter, manche schwerer. Andere hatten da weniger Glück. Sich zurückzuhalten, während sich alle anderen zerfleischten hatte daran sehr wohl einen Anteil. „Die Funkgeräte funktionieren wieder. Ich habe keine Ahnung wie, aber diese Typen müssen dafür verantwortlich gewesen sein.“, stellte ein ANBU fest. „Was waren das überhaupt für Kerle. Woher hatten die all dieses Zeug?“, fragte Naruto verunsichert. Eine Frage, die allen durch den Kopf ging. Die Reichweite solcher Geräte war begrenzt, sodass es irgendwo einen Landeplatz zur Wartung, oder Betankung geben musste. Unterdessen kümmerte sich Sakura zusammen mit zwei ANBUs, die ebenfalls als Sanitäter ausgebildet waren, so gut es ging um die Verletzten. Dabei fiel ihr auf wie sich Hinata und Yugao von der Gruppe gelöst hatten. Hinata schien ihr etwas zuzuflüstern und achtete besonders darauf die Hände hochzuhalten, dass man es nicht mal von ihren Lippen ablesen konnte. Sakura wusste nicht um was es ging, aber was immer es war, es machte Yugao eine Heidenangst. Man sah es ihr an. Yugao zitterte. Ihre Atmung beschleunigte sich. Das war nicht das Resultat von Aufregung, Stress, oder Erschöpfung infolge der Ereignisse. Es war panische Angst – ausgelöst durch Hinatas Worte. Man könnte meinen Yugao stand kurz davor sich zu übergeben und tatsächlich kämpfte sie dagegen an, um genau das zu verhindern. Nur langsam beruhigte sie sich wieder. Hinata und Yugao bemerkten Sakuras fragende Blicke und sahen sie wortlos an. Sasuke hingegen, der daneben stand, hatte das mit angesehen, nur wirkte deutlich gefasster. „Wie steht es um die Verletzten?“, fragte Yugao. „Die Erstversorgung steht, leider befürchte ich, dass einer Ihrer Leute einen Arm verlieren wird. Ich werde versuchen das zu verhindern, aber es sieht nicht gut aus.“, berichtete Sakura. Yugao atmete durch und sah den besagten ANBU an, der die Kugel mitten in den Unterarm bekommen hatte. Gliedmaßen zu verlieren waren für jeden stets eine schreckliche Angelegenheit. Glücklicherweise stehen seit etlichen Jahren immer fortschrittlichere Prothesen zur Verfügung, die sich als vollwertiger Ersatz eignen. So konnten selbst normale Ninjas und ANBUs ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten. „Und was ist mit mir?“, fragte Yuriko fast schon weinerlich. „Das war nur ein Streifschuss, lebenswichtige Gefäße wurden verfehlt. Wäre die Kugel stecken geblieben hätten sie größere Probleme. Manche Projektile gehen normalerweise auf wie ein Pilz und zerreißen ihr Opfer innerlich. Sie haben Glück gehabt also stellen sie sich nicht so an.“, sagte Sakura, wobei man Yuriko ansah, wie sie auf Anhieb blass wurde. „Können wir sofort aufbrechen?“, fragte Yugao. „Ja, allerdings wird unsere Reisegeschwindigkeit entsprechend gemindert.“, erwiderte Sakura. „Dann muss es so sein. Wie steht es mit den anderen Ninjas in der Gegend? Wer könnte uns noch gefährlich werden?“, wandte sich Yugao an Hinata. „Die, die wir bisher angetroffen wurden ziehen sich zurück. Ansonsten gibt es keine weiteren Ninjas im näheren Umkreis, aber ich sehe das sich uns andere Truppen schnell nähern.“ „Was für Truppen?“, fragte Yugao nach. „Reiterei und Fußvolk, aus nördlicher und östlicher Richtung. Mehrere Hundert Mann stark, zwischen vier und sechs Kilometer entfernt.“ „Wahrscheinlich Borans Truppen von der nahen Front. Der Lärm muss sie angelockt haben.“, spekulierte einer der ANBUs. „Sollen sie ruhig kommen. Bis die hier sind, sind wir längst über alle Berge.“, sprach Yugao. Mit diesen Worten setzte man sich in Bewegung. Man verließ die Stadt in westlicher Richtung, verschwand im nächstbesten Wald und schlug einen großen Bogen um die sich nähernden Truppen. Man umging sie so gänzlich. Bevor die überhaupt wussten was geschehen war, geschweige das Ausmaß erfassen konnte, erreichte die Gruppe aus Konoha bereits die Frontlinien und passierte diese ungehindert. Dabei hatte man gerade dort infolge der Ereignisse mit Schwierigkeiten gerechnet. Es war das Gegenteil der Fall. Die plötzlichen Kämpfe in der Stadt hatten Borans Truppen in der Region kalt erwischt, zumal es zwischen ihnen und den Tani-nins keine nennenswerte Kommunikation gab und die Funkverbindungen zu jenem Zeitpunkt großflächig ausgefallen waren. So warfen die örtlichen Kommandeure ihre Truppen in die vermeintliche Schlacht, ohne zu wissen, was überhaupt los war. Manch einer glaubte die Front sei unbemerkt durchbrochen worden und Warans Truppen hätten sich bereits ihren Weg hindurch gebahnt. Dadurch war die tatsächliche Front stark unterbesetzt und stellenweise unverteidigt. So kannte man unentdeckt hindurch schlüpfen. Vier volle Tage dauerte die Rückreise mit den Verletzten und unterwegs war man sogar gezwungen einem der ANBUs den Unterarm zu amputieren, als Wundbrand und eine drohende Blutvergiftung sein Leben bedrohten. Selbst Sakura konnte die Behandlung da nicht länger hinaus zögern. Irgendwann gegen Mittag erreichten sie dann Konohagakura. Man betrat das Dorf durch einen geheimen Eingang der ANBU, außerhalb der Augen der Öffentlichkeit. Viele waren überrascht und schockier in welchem Zustand ihre Kameraden zurückkehrten und kümmerten sich um sie. Dann musste man dem Hokage Bericht erstatten. Eine Aufgabe auf die sich keiner freute. Irgendwie ahnte Minato schon was ihm blühte. Er sah es ihren Gesichtern an, als sie nacheinander sein Arbeitszimmer betraten. Zu seiner ersten Überraschung trug Yugao ihre Haare nun kurz. Die hatte ihre angesengten Haare während einer Pause kurzerhand gestutzt. Als man ihm vortrug was geschehen war brachte er kein Wort über seine Lippen. Er hatte sich Gedanken gemacht, weil es so lange dauerte und zwischenzeitlich überhaupt keine Nachricht kam, nur damit hatte er nicht gerechnet. Am Ende schüttelte er einfach nur den Kopf, rieb sich die Stirn und atmete tief durch. „Das darf doch alles nicht wahr sein.“, sprach er leise und dachte nach. „Naja.“, fuhr er fort. „Das Ergebnis ist schlechter als erwartet, aber auch besser als befürchtet … wenn man in dem Fall überhaupt davon sprechen darf. Wenn man bedenkt mit welchen … Komplikationen ihr konfrontiert wurdet … da kann man nur froh sein, dass alle lebend zurückgekehrt sind.“ „Das Ergebnis hätte dennoch besser sein können.“, mischte sich Yuriko ein. „Mag sein, aber ich bin nicht völlig enttäuscht. Die Schmuggler mögen entkommen sein, aber ihre Waren, die wer weiß wie viele Millionen Ryo wert gewesen sein muss, wurden zerstört, ohne dass sie je zum Einsatz kamen. Wir wissen jetzt womit wir es zu tun haben und können die Schlinge um deren Hälse enger ziehen.“, stellte Minato klar. „Was ich sagen wollte ist, dass es ein dilettantisches Versagen von unserer … GAAH!“, fuhr Yuriko mit Blick in Hinatas Richtung fort, doch bevor sie weiter sprechen konnte stieß ihr Yugao mit dem Ellenbogen heftig in die Seite und ließ den Protest verstummen. Minato sah die Spannungen, sowie Yugaos recht ungewohnte Reaktion darauf, entschied sich aber dazu vorläufig nichts zu sagen. „Wie geht es den Verletzten? Man sagte einer hätte einen Arm verloren.“, fragte er stattdessen. „Sie werden entsprechend versorgt. Eine passende Prothese wird bin den nächsten Tagen angefertigt und angepasst. Alle werden sich wieder erholen.“, erwiderte Yugao. „Gut zu wissen. Ich würde die Verletzen später gerne besuche, um persönlich nach ihnen zu sehen. Das ist das mindeste was ich im Moment für sie machen kann, besonders bei diesen Opfern, die sie brachten. Lässt sich das einrichten?“ „Natürlich. Ich bin sicher sie erden sich sehr geehrt fühlen.“, sprach Yugao und verneigte sich dankend. „Ich danke für eure Dienste. Ihr dürft wegtreten. Ich brauche … jetzt erstmal etwas Zeit zum Nachdenken.“, sagte Minato und lehnte sich zurück. Alle verneigten sich kurz und verließen gesittet den Raum. Lediglich Yugao blieb dennoch zurück. „Vierter Hokage, es gibt da eine Sache über die ich dringend mit Ihnen reden muss.“, begann sie. „Ich weiß … es geht um die Zusammensetzung des Teams … Ich bedauere mich da eingemischt zu haben. Ich hätte nie erwartet, dass das solche Konsequenzen haben würde.“ „Darum geht e nicht … Das Team hat sehr gut zusammen gearbeitet, egal was andere sagen … Es ist … etwas anderes. Ich weiß nicht mal selbst wie ich damit umgehen soll, oder wie ich anfangen soll“ Minato merkte wie Yugao plötzlich zu zittern begann und deutlich unruhiger wurde. Dann nahm sie ihre Maske ab. „Die Frau ihres Sohnes, Hinata Hyuga, hat etwas heraus gefunden … Diese Gegner … sie sind nicht das was sie vorgeben, oder uns glauben lassen wollen.“ „Bitte sagen Sie frei raus um was es geht.“, forderte Minato bestimmt, aber freundlich. „Es sind Amerikaner.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)