Die Zauberin und der Kreis der Elemente von Ghaldak (Die Abenteuer der Zauberin Freya, dritte Staffel) ================================================================================ Epilog: Freya in: (20) Für einen einzigen Moment (Magie/Macht) -------------------------------------------------------------- Akt 7, Szene 1 – Ansage An den Namenlosen Tagen herrscht das Böse, wodurch sich (wieder einmal) die Rolle von Helden und Schurken umkehrt: Sancide beginnt wartend auf der Bühne, Freya geht mit einem Buch in der Hand auf, möchte etwas an die Wand malen, kommt sich blöd dabei vor und begrüßt Sancide einfach so. Sancide: Lina, schön dass du meine Nachricht dich erreichte und Willkommen in Lowangen. Wie war die Reise? Freya: Bequem. Ich habe einfach die Kutsche genommen. Ich bin Reisen und Abenteuer erst einmal leid. Sancide: Du liest? (sie nimmt das Buch und blickt auf den Titel) „Praios größtes Geschenk: Intelligenz.“ (sie verkneift sich einen Kommentar, wodurch eine Pause entsteht) Freya: Ach, das fand ich in einem Tempel im Windhag, wo… lange Geschichte. Ein andermal? Sancide: Bei Tee und Biskuits im Gemeinschaftssaal? Wunderbar, ich freue mich. Du bleibst doch sicher die Namenlosen Tage über hier. (Pause, Freya nickt leicht) Gut. Lass uns dann die Arbeit angehen. Die Gefangene wartet sicher schon, in den letzten Tagen sprach sie nur von dir… und ehe ich es vergesse: Alles Gute zum Tsatag, liebe Schülerin. 23 ist wirklich ein gutes Alter. (sie drückt sie an sich) Freya: (nach einer Pause) San. Sancide: Ja? (Pause) Möchtest du, dass ich es ausspreche? Freya: Ich bitte darum. Sancide: Na dann… (überwindet sich nach einer Pause) Mein Beileid zum Verlust deines Verlobten. Ich weiß zwar nicht, was du in ihm sahst, doch ich bin sicher, du hättest mehr aus ihm gemacht als das, was ich in ihm sehen konnte. Freya: Danke, San, von ganzem Herzen. Sancide: (Pause) Arbeiten wir jetzt weiter? (Pause) Wenn du Mineda siehst, dann nimm Abschied von ihr. Du wirst sie danach nicht mehr sehen. (Pause) Ich hörte Gerüchte, du besäßest auch eine Kristallkugel, wenn dem so ist, dann gib sie mir bitte. Der Orden wird sie an sich nehmen. Freya: Aber das ist Takeas Kugel. Du meinst, ich muss? (Pause, dann kramt sie die Kugel aus ihrer Kleidung und gibt sie ab) Sie war ein Geschenk und ein Andenken an eine sehr liebe Freundin. (Pause, sie überlässt Sancide auch ihr Buch, ihren Stab und ihren Mantel) Dann werdet ihr sie also töten? Sancide: Ich darf es dir eigentlich gar nicht sagen, doch ich erhielt die Anweisung, wonach alles nie geschehen sein solle. Mineda wird bei einem Fluchtversuch im Wald ein schlimmes Schicksal ereilen, noch vor den namenlosen Tagen. Was geschieht, wird niemals geklärt werden. Freya: Ich richtet sie also hin. (Pause) Sind nicht schon genug Menschen gestorben? Sancide: Ihr Wille und ihr Handeln brachten sie in ihre Lage. Akzeptiere es, Lina, und nimm Abschied. (Pause) Und beherrsche dich bitte. Mineda hofft noch immer auf deine Rettung und deinen Schutz. Höre nicht auf ihre Worte, sondern blicke in deinen Verstand. Du weißt, wer sie ist? Freya: Was wird mich erwarten? Sancide: Du wirst auf dich allein gestellt sein. Sollte etwas geschehen, wird niemand zu deinem Schutz eingreifen (Pause)… auch ich nicht. Freya: (Pause) Schon klar, San, ich passe auf. Wie ist sie so in letzter Zeit? Sancide: Sie ist ruhig, als wäre ein Zauber von ihr abgefallen. (sie wird Freya eine schwarze Skimaske zu) Pass auf dich auf. Sancide geht ab, während sich Freya die Maske überzieht. Die Bühne versinkt im Black. Akt 7, Szene 2 – ASQs Reich Das Licht enthüllt nun fünf Personen, die die Bühne füllen: Atim-Suraq, Nerva, Carro, Freya und Dejarra: Atim-Suraq ist ein tulamidischstämmiger (und damit südländischer) Halbelf mit langem schwarzseidigen Haar und in schickem schwarzen Stoff gekleidet (was nach Inszenierung eine Uniform oder ein Anzug sein kann), Nerva der klassische stattliche Ritter mit blonden Haaren, Carro bleibt seinem Gewand im ersten Akt treu und Dejarra ist eine südländische Zauberin. Atim-Suraq steht zu den anderen gewandt und möchte etwas erzählen, Nerva und Dejarra sitzen ebenso wie Carro, der nun Freya mit einer knappen Geste zu verstehen gibt, sie möge doch die Maske abnehmen und sich hinsetzen. Das geschieht. Atim-Suraq: Meine Damen und Herren, bitte… Wir leben in einer Endzeit. Die Heere stellen sich auf und unsere Heimat befindet sich in höchster Gefahr. So greifen auch wir zu den Klingen und… (er lächelt und fährt weniger poetisch fort)… ja, deshalb sind wir hier. Ihr alle wisst es: Borbarad wurde besiegt und in einigen Monden wird auch von seinem Land nichts als Erinnerung übrig bleiben. Das Alte und Neue Reich standen dabei Schulter und Schulter und noch nie hatte Amene, Kaiserin von Vinsalt, vom Greifenthron so wenig zu befürchten wie jetzt. Ihre Flotte und Armee sind intakt, die Moral der Einheiten könnte nicht besser sein und nachdem ihr schon einmal ein Griff nach Süden gelang, wird sie sicher nicht zögern, sich auch Mengbillas Schätze bemächtigen zu wollen… ja, das bedeutet Krieg. Ich bin General Atim-Suraq. Ich bewährte mich im Khomkrieg als Kavalleriekommandant, meine Heimat ist Al’Anfa und ich liebe sie. Es ist das Heim wahrer Freiheit, an dem nur zählt, was du kannst, und nicht, was du bist, und ich werde dieses Heim mit aller Macht bewahren. (Pause, Blick wechselt) Dejarra, würdest du bitte? (Atim-Suraq setzt sich) Dejarra: Muss ich aufstehen? Och nö. (Pause) Ich bin Dejarra saba Milla… Dejarra reicht für euch aber, wir sind ja irgendwie Collegae. Ich bin eine Illusionistin aus Zorgan, stehe euch mit meinem Fachwissen zur Seite und werde übrigens von den gleichen Leuten bezahlt wie der da. Atim-Suraq seufzt kaum hörbar und blickt dann in Carros Richtung, der sich Zeit lässt. Carro: Hand Borons, Carro und Mineda, Fälscher und Dienerin. Atim-Suraq: Mineda, sage bitte selbst etwas. Alle Blicke ruhen auf Freya, die nervös aufsteht. Freya: Naja, was denn? Ich bin Mineda… komme aus Maraskan… ich kann mich unauffällig bewegen, verschiedene Rollen einnehmen und… das ist mein erster Einsatz. Carro: (leise) Setzen. Freya setzt sich. Nerva erhebt sich. Nerva: Nerva Eisenfaust, Ritter der Mark der alten Schule. Atim-Suraq und ich, wir kennen uns noch aus den Khomkriegen. Atim-Suraq: Ein guter Mann fürwahr, danke, Nerva. (dieser setzt sich) Deshalb, meine Damen und Herren, sind wir hier. Meine Philosophie lautet, Herzen zu gewinnen, denn Herzen gewinnen Köpfe und erlauben diesen, zu denken. Ich möchte, dass ihr alle wisst, warum wir dies tun, damit ihr auch selbständig handeln könnt, und ich möchte, dass wir einander kennen, damit wir uns aufeinander einstellen. Dejarra, Mineda, Nerva, Carro, wir sind alles, was hier oben zwischen Al’Anfa und der Vernichtung steht. Vergesst das bitte niemals. Danke für den Augenblick. Alle gehen ab. Black. Akt 7, Szene 3 – ASQs Reich Im Licht sind Nerva, Freya und Carro wieder da und während Ersterer seinen Vortrag hält (und zwar zum Publikum), sitzen die anderen beiden auf dem Boden und hören zu. Nerva: Der Amboss, auf den der Hammer schwingen wird, trägt die Form Andergasts. Ich werde euch nun erzählen, was euch erwartet, da wir uns dazu entschlossen, keinen Einheimischen in die Treue zu rufen – die möglichen Verwicklungen wären fatal. Wie ihr alle wisst, griff in Andergast ein Tyrann nach dem Thron und hielt ihn ein halbes Jahr, ehe er floh und sich Borbarad anschloss, doch in der Herrscherfamilie rollten Köpfe. Es scheint, als befände sich der nächste Anwärter nicht im Land, doch sein Name wirft einen langen Schatten: Efferdan von Husbeck-Galahan. Ich kenne Efferdan, ich traf ihn auf Andergasts Ritterturnier, wo wir beide antraten. Er ist jung und ohne Besonderheit… gut, er ist Linkshänder, darauf muss man achten… und besitzt sicher nicht die Ausstrahlung eines Königs. Wenn er regieren wird, dann wird er Mirhamionette sein, doch fragt es sich, von wem. Ihr alle wisst von der Verbannung der Kusliker Galahan, die nun sicher ihre Chance wittern, Macht zu gewinnen, was wiederum Horaskaiserin Amene nicht gefallen kann. Amene wird sicher nicht ihr Hauptaugenmerk auf Andergast richten, denn dies bedeutet in ihren Plänen gegen Al’Anfa nun einmal gar nichts. Es kann aber passieren, dass die Gier sie übermannt… oder wir es so aussehen lassen, als wäre das geschehen. Nerva scheint zu blättern, geht dann aber ab, um den Fokus auf seine Zuhörer zu ermöglichen. Freya: Das ist also der berühmte General Atim-Suraq. So groß kam er mir jetzt gar nicht vor. (Carro schweigt) Der Krieger scheint ja auch ganz fähig zu sein… und weiß sicher über ihn mehr, als wir wissen… aber hast du die Magierin gesehen? Die scheint das alles ja gar nicht zu interessieren. (Carro schweigt) Andergast, hmm. Ich frage mich doch, ob Atim-Suraq schon weiß, wo er ansetzen soll. Nach dem, was wir wissen, soll ja eine Menge Geld geflossen sein in dieses Unternehmen. Er scheint mir nicht zu übertreiben. Carro, was denkst du? (Schweigen) Carro? Carro deutet nach oben. Carro: Boron. Freya: (Pause) Redest du nicht mit mir? Ich finde, wir sollten uns auch austauschen. Atim-Suraq und Nerva reden auch sicher gerade über uns. Carro: (Pause) Frage dich, was sie erzählen werden. Freya: (Pause) Ich verstehe schon, du magst diese schweigsame Boroni-Nummer. Mir brachte man ja bei, dass wir die nur gegenüber anderen benutzen, aber das kann freilich auch an meinem Zweig liegen. Ich bin Dienerin, verstehst du? Ich muss mich auch unterhalten können. (Pause) Verstehst du? Carro: (Pause) Wie alt bist du, Mineda? Freya: Fünfzehn, warum? Mit vier Jahren verließ ich die Heimat, seit zehn Jahren bin ich in Besitz und Ausbildung des Ordens. Carro: Wir reden, wenn es etwas zu sagen gibt. Solange lerne beobachten. Freya: Tue ich doch. Ich sage dir, dass die Magierin enttäuscht, Nerva sicher des Generals Favorit ist und die beiden sich darüber austauschen werden, inwiefern ihr gefasster Plan mit den Eindrücken der Vorstellungsrunde umzusetzen ist. Sie werden sich auch über uns unterhalten, den Orden verfluchen, weil er ihnen eine Jungagentin zusandte und abzuschätzen suchen, ob das eine Rolle spielt. Zufrieden? Carro: Welche Rolle möchtest du spielen? Freya: Die der Agentin, die treu dem Ziel dient. Welche andere Wahl lässt mir der Orden? Carro: Denkst du, General Atim-Suraq kommt zu dem gleichen Schluss? Freya: Natürlich, wir sind Agenten der Hand Borons. Wenn er uns nicht fürchtet, wird es uns zu schätzen lernen. Carro schweigt. Freya: Du meinst, mein erster Eindruck war so schlecht? Wir sind doch unter Verbündeten, da verhält man sich doch so. (Pause) Du meinst, Nerva ist das Problem? Er weiß als Nordländer nicht, dass er uns zu respektieren und fürchten hat? Carro: Frage dich, was passiert, wenn du nicht handelst. Frage dich, ob du etwas besser machen kannst, wenn du handelst, und wie hoch das Risiko ist, dass du scheiterst. Wenn es lohnt, handele. Freya: Du meinst also, ich solle Atim-Suraq aufsuchen, um mit ihm über meine Position zu sprechen? Carro: Nein, das sage ich nicht. Freya: Trotzdem hast du Recht. Es wird Zeit, ihm zu beweisen, was ich kann. Freya geht ab, im Black verschwindet auch Carro. Akt 7, Szene 4 – ASQs Reich Dejarra betritt die Bühne und hält nun ihrerseits einen Vortrag an das Publikum. Nerva geht auf und hört ihr zu. Dejarra: Was Magie angeht… ja… da gibt es diese Baumschule, die Holzschläger hervorbringt… Andergaster Akademie oder so, stellt Kampfzauberer auf, die dem Vaterland dienen, doch wenn man bedenkt, wie wenig die gegen den Despoten taten… hmm… dann haben wir wohl wenig von ihnen zu befürchten. Seitdem die da eine Frau an der Spitze haben, geht es mit denen bergab, habe ich gehört, kann ich gar nicht verstehen, und in Gildenkreisen gelten die Baumschüler als Lachnummer. Wir haben nichts zu befürchten, von ihnen meine ich. Nerva: (tritt etwas heftiger ein, als man es meinen könnte) Andergasts Zauberer stützten einst ihr Vaterland gegen den kopfstärkeren Feind des Südens. Seitdem Frieden herrscht und die Spektabilität Andergasts Abgänger als Fußsoldaten der Grauen Gilde nutzen möchte, fehlt es an Schülern. Nun wartet alles auf das Erscheinen eines fremdländischen Königs – ich bin nicht unbesorgt. Dejarra: Jaja… dann gibt es da noch die Druiden, die in den Wäldern hocken… weiß nicht, was von ihnen zu halten ist. Gebt ihnen keine Haare, denn daraus fertigen die Puppen, mit denen sie euch beherrschen können… böse Magie. Druiden sind zum Glück unpolitisch und zu sehr mit dem Verstecken beschäftigt, uns droht keine Gefahr. Nerva: Der oberste Druide sitzt im Rat der Recken. Wir leben hier in keinem Zwölfgötterland. Dejarra: Oh… Trotzdem, damit werden wir fertig. Nerva: Fürchtest du ein Eingreifen des Ordens der Grauen Stäbe von Perricum? Dejarra: Nein, wieso? Nerva: Und was weißt du über Nostrias Hexen? Dejarra: Da gibt es Hexen? Nerva: Ja. Ja! Arrrrrrgh. Nerva geht schnellen Schrittes ab. Dejarra bleibt etwas überrascht zurück. Dejarra: Gut, dass der nichts zu sagen hat. (Pause) Und nun? Soll ich euch vielleicht mit ein paar Illusionen erheitern? Black. Akt 7, Szene 5 – ASQs Reich Nerva und Atim-Suraq sitzen bei einem Glas Wein beieinander und reden. Freya wird aufgehen und sich ihnen nähern, um zu lauschen. Nerva: (echauffiert sich) Sie taugt nichts. Sie taugt einfach nichts. Bei den Zwölfen, man möchte sie bloß vom Hof jagen, Praios kann gar keine Stellung erdacht haben, die so wenig Fähigkeiten erlaubt. Atim-Suraq: (verständnisvoll) Bitte beruhige dich. Nerva: Nein, lass mich ihr Respekt beibringen und dann einen anderen Zauberer finden. Die da bringt nur alles in Gefahr. Atim-Suraq: Ich sagte doch, das geht nicht. Frage bitte nicht weiter nach, aber ich darf sie nicht abgeben. Versuche doch lieber, etwas zu finden, in dem sie gut… Nerva: (unterbricht ihn) Du sagtest doch, du würdest uns mit offenem Visier gegenübertreten. Warum verrätst du es mir nicht? Atim-Suraq: Verstehe doch, dann müsste ich euch fester an mich binden und das wäre euch gegenüber nicht verantwortbar. Ich möchte doch, dass euch die Freiheit bleibt, zu gehen, wohin es euch beliebt, wenn wir Andergast hinter uns lassen. (Pause) Auch dir. Nerva: Dann lass mich aufbrechen und uns Ersatz zulegen. In Elenvina findet sich sicher ein gescheiterter Schüler, der sich beweisen möchte… oder in Gareth, da auf jeden Fall. Einen Gildenmagier, eine Hexe… was weiß ich. Atim-Suraq: Dazu ist es zu spät. Du wärst für Tage unterwegs und uns läuft jetzt schon die Zeit davon. Alles hier und auch mein ganzer Plan würde dann hinfällig werden. Nerva: (bitter) Das tut er doch eh… Atim-Suraq: Lass uns das nicht allein besprechen. Mineda, möchtest du nicht hereinkommen? Freya nähert sich ihnen verlegen. Freya: Verzeiht. Entschuldigt. Ich wollte nicht lauschen. Atim-Suraq: Nein, du wolltest nur nicht dabei erwischt werden. (lacht angenehm) Setze dich. Ich möchte deinen Rat. Nerva: Soll ich vielleicht gehen? Atim-Suraq: Nein, bitte bleib. Mineda, bring mit deinem jungen Geist etwas frischen Wind in diese verstaubte Offiziersmesse. Höre zu, dann erkläre ich dir meinen Plan. Die Situation am Andergaster Hof wird in Bewegung geraten, also möchte ich umschließen und abwarten – wie bei einer Belagerung, weißt du, nur ohne dem Feind die Mauern zu lassen. Ihr vier seid meine Offiziere: Ich werde die Söldner anführen, die der König noch unter Vertrag nehmen wird, und den Anspruch sichern, wohingegen sich Nerva als sein persönlicher Leibwächter und Adjutant verdingen soll. Carro bleibt auf Bereitschaft in der Stadt und lauscht auf den Pflastern der Straßen, eine Dienerin verweilt im Palast und die Hofmagierin… Dejarra… wird den König unterhalten, darin ist sie übrigens sehr gut. Wir ein Gladiator werden wir ein Netz über unseren Feind, schirmen ihn gegen außen und wenn es sich ergibt, schlagen wir zu. Nerva: Und ich sage dir, das geht so nicht. (er wendet sich an Mineda, gleitet mit seinem Blick aber zu Atim-Suraq ab) Höre zu, wenn dies funktionieren soll, dann darf wirklich nichts schief gehen. Jeder einzelne Offizier muss Höchstleistungen abliefern, denn wenn sich nur einer von uns verrät, dann wird der folgende Stoß uns vom Gaul reißen. (blickt wieder Mineda an und spricht ruhiger) Ein schneller Schlag, eben bevor der Nebel sich legt. Wir lassen einige Köpfe rollen und legen eine Spur zum Horashof, glaubwürdig oder glaubwürdig genug, egal. Die Welt misstraut der Kaiserin Amene dann reicht der Wirbel aus. Atim-Suraq: (blickt Nerva für eine Erwiderung an, sagt aber nichts. Schließlich wendet er sich an Mineda) Was denkst du? Freya: Nun… (Pause) ich glaube… (Pause) wir sind die falschen Leute für den Vorschlag des Kriegers Nerva. (Pause) Wie sollen wir denn auch stürmen mit einer Illusionistin? Nerva: Und einem Kind! General, das war jetzt eine ganz dreckige Nummer! Atim-Suraq: Genug, danke! Bitte geh. Nerva: Aber…? Atim-Suraq: Geh. Ich möchte mit Mineda allein sprechen. Nerva möchte protestieren, folgt dann aber und geht ab. Pause. Atim-Suraq: Dafür mag ich ihn. Er mag manchmal etwas aufbrausend sein, aber er meint es gut. Setze dich. Verträgst du Wein? Pause. Atim-Suraq nimmt Nervas abgestelltes Glas, füllt nach und reicht es Freya, die schweigend zusieht. Atim-Suraq: Ich verstehe auch, was er empfindet. Ich war genauso überrascht, dass mir die Hand Borons ein Mädchen sandte. Ich dachte, wir wären uns einig gewesen darüber, wie wichtig dieser Einsatz ist… auch wenn ich mich natürlich freue, dass du da bist. Prost. (er prostet Freya zu und trinkt dann) Freya: Herr General… mit Verlaub, ich mag jung sein, doch das heißt nicht, dass ich unfähig bin. (Pause) Sagen Sie, Herr General, mundet Ihnen der Wein? Atim-Suraq: Hmm… salzig… hast du etwa…? Freyas Lächeln bedeutet eine Antwort. Atim-Suraq: Gut, diesmal sah ich es nicht kommen. Bewundernswert. Freya: Danke, Herr General. Atim-Suraq: Zumindest aus handwerklicher Sicht. Höre zu: Ich sagte es eben schon Nerva; wir können niemanden mehr ersetzen. Ich habe mich schon damit abgefunden und war bereit, mit vier Fingern zu operieren, doch mit dreien… das wird dann ein sehr lockerer Griff. (Pause) Kann ich mich auf dich verlassen, Mineda? Freya: Herr General, das kannst du. Atim-Suraq: Das wird keine Mission sein, bei der man sich seine Sporen verdient. Vielleicht wirst du die ganze Zeit über im Palast sitzen und nicht gebraucht werden. Wärst du dann auch zufrieden mit dir? Freya: Das wäre ich, Herr General. Atim-Suraq: Es kann aber auch schnell gehen müssen. Vermagst du zu erkennen, wann dies der Fall ist? Freya: Boron, Herr General. Ich bin keine Praiostagsschülerin. Atim-Suraq: Kann deine Ausbildung denn Erfahrung ersetzen? (er wird lauter und verliert etwas Selbstkontrolle) Kannst du damit umgehen, wenn ein Adeliger dich begehrt und nach deinen Diensten schreit? Freya sagt nichts. Pause. Atim-Suraq: Ich hasse diesen Ort, ich hasse diese Kälte, diese barbarischen Menschen und ihre hässlichen Bräuche. Gehe jetzt, Mineda, und sei dir gewiss, dass ich dir vollends vertraue. (Pause) Geh jetzt. Freya setzt zum Abgehen an, sieht ihm noch einmal nach und verlässt dann die Bühne. Black. Akt 7, Szene 6 – ASQs Reich Freya geht alleine ins Zentrum der Bühne, während ihr Carro, Atim-Suraq und Nerva zusehen. Freya: Aufgabe der Dienerin wird es sein, die Burg zu lesen. Ich werde nach dem Fluchttunnel suchen, mich mit den Räumlichkeiten vertraut machen und mein Wissen nach außen tragen. Ich werde nicht auffallen, damit ich im Falle eines Zugriffs die Tore öffnen kann. Danke. Freya geht zum Bühnenrand. Atim-Suraq und Nerva schlendern. Atim-Suraq: Sag, weißt du, wo Dejarra bleibt? Nerva: (verachtungsvoll) Sie sitzt in einem Waschzuber inmitten von Duftölen und nutzt ihre Kraft, damit ihr nicht kalt wird. Atim-Suraq: Das ist doch schlecht. Sie weiß doch von deinem Vortrag über das Andergastische Feudalsystem. Nerva: Ja. (Pause) Sie rief mir nach, ich solle ihr lieber frisches Wasser bringen. Atim-Suraq: Ich verstehe. (Pause) Dann werde ich den König davon überzeugen, sich als Hofmagier jemand anderen zu suchen. Ich hoffe mal, alle guten Männer verlangen zuviel. Nerva: Allerdings. Sprecht auch von Asmodeus, dem Magierherrscher hinter dem Tyrannen… er solle sich einen schmucken Jüngling suchen, der ihm keinesfalls gefährlich werden kann. Atim-Suraq: Oder uns. Nerva: Oder uns. Beide gehen ab. Carro bleibt einige Zeit auf der Bühne, ehe Freya aufgeht und ihn aufsucht. Carro: Wie lief es? Freya: Ach, ich weiß nicht… Atim-Suraq möchte ein Netz über den König werfen... Carro: Um das zu erkennen, musstest du nur sehen, nicht sprechen. Freya: (zickend) Ich spreche aber gerne. Und außerdem… sprach er mit mir. Ich versprach ihm, nicht zu scheitern. Carro: Vergiss nicht, wer du bist. Freya: Wir sind Verbündete, weißt du das, Carro? Ich werde bestimmt den… Nimbus… nicht schädigen, auch nicht durch Schwatzerei. Ist es das, was du denkst? (Pause, dann weicher und hilfloser) Er liebt unsere Heimat. Ich sah noch nie einen Menschen, der der Schwarzen Perle solch starke Gefühle entgegenbrachte. Carro: Er hat Gründe. Pause. Atim-Suraq und Nerva gehen wieder auf und wollen vorbeischlendern. Carro nähert sich den beiden, was sie verwundert. Carro: Verfügst du über Kontakte in Vinsalt? Ihr? Atim-Suraq: Nein. Carro geht ab. Freya, Atim-Suraq und Nerva bleiben verblüfft zurück. Black. Akt 7, Szene 7 – ASQs Reich Carro geht auf und hält seinen Vortrag für das Publikum. Carro: Die größte Ungewissheit bedeuten Vinsalts Agenten, gleich ob sie unter den Granden gekauft oder ins Land gesandt werden. Von ihrer Seite droht dem Komplott die größte Gefahr, doch steht unser Gewinnen fest, verstehen wir sie zu nutzen. Meine Aufgabe wird darin bestehen, sie zu erkennen, ehe sie uns erkennen. Carro geht ab, Atim-Suraq, Nerva und Freya gehen schlendernd auf. Nerva: Es stimmt, verdammter Kerl. In Andergast kann kaum jemand lesen und schreiben, was in chaotischen Zeiten alles und nichts bedeuten kann. Gefälschte kaiserliche Befehle an die Horas-Agenten jedoch… raffinierte Ratte. Atim-Suraq: Du magst ihn nicht? Nerva: Ich verachte all jene, die mit aufrechten Leuten Spielchen spielen. Wenn man was will, dann soll man es offen sagen, am Besten mit Schwert und Lanze. Atim-Suraq: Carro könnte uns wirklich etwas mehr in seine Gedanken einweihen, da gebe ich dir recht, Nerva. Allerdings kann uns sein wacher Geist auch vor Gefahren bewahren, vergiss das nicht. Freya: Er ist einfach nur erfahren, so sind sie, unsere Veteranen. Er hat sicher schon viel gesehen… ich weiß nur nicht, was, denn er spricht auch nicht mit mir. Atim-Suraq: Bedrückt dich das? Freya: Ja, allerdings. Wie soll ich denn von ihm lernen, wenn er nie da ist und er mir nichts erzählt? Atim-Suraq: Du hast mir doch etwas versprochen, Mineda, weißt du noch? Du sollst nicht werden, sondern sein. Freya: So war das nicht gemeint. Nerva: (aggressiver als nötig) Beherrscht er denn auch eine Waffe, dein falscher Lehrer? Oder kann er nur falsch sein? Atim-Suraq: (nicht so beruhigend wie sonst) Frage ihn doch. Er kann es dir sagen. Nerva: Das werde ich! Bestimmt horasisches Degenfechten oder irgend so eine Nummer, wollen wir wetten? Was wetten wir? Freya: Carro ist sehr erfahren im Umgang mit Waffen aller Art. Das sind wir alle. Nerva: Da sind auch Stockdegen dabei! Ich habe es gewusst, ich habe es gewusst! Nerva geht ab. Freya: Knallt der eigentlich jedes Mal die Türe zu? Atim-Suraq: Er ist nur etwas verspannt, weil soviel geschieht, was er gerne anders sähe. Ich bin sicher, wenn wir zum kämpferischen Teil kommen, wird er wieder zu sich finden. Beide gehen ab. Akt 7, Szene 8 – ASQs Reich Freya, Carro, Atim-Suraq und Nerva gehen auf. Atim-Suraq: Auf die Überzeugung des anderen zu vertrauen, ist nur eine Sache, doch sich darauf verlassen zu können, dass er auch im Feld besteht, eine andere. Ehe wir uns nun daran begeben werden, ein mögliches Erstürmen der Burg zu erproben, möchte ich euch – und uns, denn ich nehme mich da keinesfalls aus – einmal im Kampf Mann gegen Mann erleben. Damit übergebe ich das Wort auch schon an Nerva. Nerva: (offensichtlich wütend) Also, ihr Maden, der General sagte es bereits. Ich brauche einen Freiwilligen, der sich ein Holzschwert nimmt und den Mumm hat, gegen mich anzutreten. (er stiert geradezu offen in Freyas Richtung) Oder eine Freiwillige! Eine Pause entsteht. Freya möchte schließlich vortreten, wird aber von Carro abgehalten. Carro: (leise) Nein. Nerva: Möchte nicht einer der Weihrauchschwenker einmal zeigen, was er oder sie beim Chorsingen lernte? Kämpfen müssen wir, also zeigt man, was ihr könnt. Freya: (leise) Ich könnte… Carro: (leise) Nein. (Pause, dann lauter, doch ruhig) Wir sind keine Gladiatoren. Nerva: Zierst du dich etwa? Dachte ich mir. Atim-Suraq: (sanfter) Bitte tue es. Ich möchte den Streit aus der Welt haben. Nerva: (zu Atim-Suraq) Ich will ihnen ja auch nicht richtig wehtun, sondern sie nur an die Hackordnung erinnern. Atim-Suraq: Du bist mein zweiter Mann. Das weißt du doch. Nerva: Ich schon. Carro: Wir sind keine Gladiatoren. Atim-Suraq: Ich lag falsch. Entschuldigt bitte. Wir verlegen den Wettstreit besser auf ein anderes Gebiet… Zielscheibenschießen, wie wäre das? Nerva, von dir weiß ich, du bist ein ausgezeichneter Jäger, und Mineda, du… Freya: Lass mich ihn bitte Ehrfurcht vor Borons Hand lehren. Carro: Sei demütig. Freya: Warum? Nerva: Fünfzig Schritt mit dem Bogen, keine Tricks. Freya: (leise) Mit dem Wurfdolch bin ich besser. Carro: Stadt und Burghof, niemals fünfzig Schritt. Nerva: Von den Mauern bis zu den Zinnen allemal. Freya: Worüber redet ihr? Nerva: Wenn du das nicht willst, habe ich noch diese schmucken Holzschwerter. Carro: Warum hasst du dich selbst? Nerva: Was willst du? Carro: Du verhältst dich wie ein Narr. Nerva: Ich geb’ dir… In diesem Moment tritt Dejarra auf die Bühne. Alles erstarrt. Dejarra: (verschlafen) Ach hier seid ihr? Herrje, hättet ihr mir nicht noch einmal sagen können, dass wir vormittags üben? Was gibt es denn heute? Nerva: Schwertkampf. Atim-Suraq: (schnell) Und es ist schön, dich zu sehen, denn wir benötigen noch einen Freiwilligen für eine Demonstration. Dejarra, magst du dir nicht dieses Holzschwert dahinten nehmen? Dejarra: So. Und nun? Black. Akt 7, Szene 9 – ASQs Reich Pause. Carro sitzt allein auf der Bühne. Nerva gesellt sich zu ihm, ohne große Spannung. Nerva: Ich muss mich entschuldigen. Du kämpfst wirklich beachtlich. Wo hast du das gelernt? Carro: Von einem Geweihten der Rondra. Ich tauschte. Nerva: Echt? (Pause, lacht dann) Der gute Donnerbacher Stil, wusste ich doch. Wunderschön anzusehen, ohne sich zu verlieren. (Pause, Nerva setzt sich neben ihn) Was war der Tausch? Carro: Eine Frau. Nerva: Das war es wert, echt. (Pause) Denkst du, die Kleine hält es aus? Sie ist so jung. Carro: Ja. Nerva: Was ja? Das sie jung ist? Oder das sie es durchhalten wird, gleich welche Borstenviecher man durch ihre Küche treibt? Carro: Ja. (Pause) Zu beidem. Nerva: Weißt du was, Carro, du bist echt in Ordnung. Wenn du jetzt noch etwas gesprächiger wärst, dann wäre das… ach, ich weiß nicht, du könntest ein richtig guter Gefährte sein. Ehrlich. Carro: Ich entschied, zu sein, was ich bin. Nerva: Weiß ich doch… Boroni. Zeit vergeht. Freya und Atim-Suraq gehen auf; sie wird sich im Messerwerfen auf eine Scheibe (alternativ: Darts) üben, er sieht ihr dabei zu. Nerva erhebt sich und geht zu ihm. Nerva: In meiner Zeit als Soldat entwickelte ich einen guten Riecher dafür, welcher Krieger das Feld überlebt, du doch auch? Was denkst du bei ihr? Atim-Suraq: Wo wir gerade dabei sind: Der König orderte vierzig Mann Söldner der Schwarzen Säbel Kusliks. Sie werden in einigen Tagen hier eintreffen, damit ich sie führen kann. Nerva: Du weichst mir aus. Atim-Suraq: Dann endet unsere Vorbereitung. Ich werde dich ihnen als Wächter des Königs vorstellen, damit du im Fall der Fälle Befehle erteilen kannst, doch den Rest müssen sie nicht kennen. Nerva: Sinnig. (Pause) Also? Atim-Suraq: Ich bin Kommandant und ein Kommandant schätzt nicht, sondern vertraut… Ich hoffe es. Ich hoffe für uns alle das Beste. Es wäre mir aber ganz lieb, wenn alles schon hinter mir läge. Nerva: Zurück in Al’Anfa, den Boronis ein Lebewohl… irgendwann werde ich auch verstehen, was du an der Stadt findest. Atim-Suraq: Mineda und Carro, sie sind doch ganz fähig. Dagegen kannst du doch wirklich nichts sagen. Nerva: Nein… nein. (lacht) Andergast im Rücken, fürwahr. (Pause) Ich gehe lieber mal nach der Magierin sehen, nicht dass die uns noch davonläuft. Atim-Suraq: Ja, das ist gut. Nerva geht ab. Atim-Suraq nähert sich Freya, die immer noch probt. Atim-Suraq: (leise) Mineda, bist du bereit? Freya: Was? Hmm… Moment… Atim-Suraq: Dein Aufbruch steht bald an. Freya: Oh… ja, danke. Atim-Suraq: Wenn du an das denkst, Mineda, was vor dir liegt: Wie fühlst du dich dann? Freya: Vorbereitet. Carro, du, Herr General… meinetwegen auch Nerva und Dejarra, ich freue mich wirklich, mit euch loszuziehen und den anderen zu zeigen, wer wir sind. Wir werden das ganze Derenrund erobern und Staunen und Schrecken säen. Atim-Suraq: Mineda, ich bin wirklich stolz auf dich. Verzeih, dass ich anfangs an dir zweifelte, ich hätte mir keine bessere Unterstützung wünschen können. Freya: Herr General… Atim-Suraq: Durchstöbere die Burg bei Nacht und verrate mir, wer sie bezieht. Auf dein Urteil werde ich mich verlassen. Freya: Jawohl, Herr General. Atim-Suraq: Bis in Andergast, Mineda, oder bis in Al’Anfa. Atim-Suraq wendet sich ab und geht. Carro schlendert zu ihr herüber. Carro: Gehe. Freya: Was? Keine Anweisung, mich zu behüten? Keine Umarmung zum Abschied? Carro: Gehe und blicke nicht zurück. Freya: Werde ich nicht. Wir sehen uns in Andergast… oder in Al’Anfa. Carro erwidert nichts und geht ab. Freya bleibt allein zurück. Freya: Was ist das? So einfach gehst du? Du kannst aber echt gar nichts… (zu sich selbst) Nun gut, Mineda, es wird Zeit. Du bist ein Kind der Hand Borons und hast hart dafür gearbeitet, nun zu sein, was du bist. Der General vertraut dir. Er sah deine Fortschritte und zögert nicht. Tue es ihm gleich. Freya nickt und setzt zum Abgehen an. Black. Akt 7, Szene 10 – Haupthaus des Ordens in Lowangen Mineda sitzt in der Mitte des Raums, während Freya an der Wand lehnt und sie betrachtet. Freya: Dann war alles vorbei, was? Carro verriet euch. Mineda: (verbittert) Er war kein horasischer Agent. Die konnte ich alle ausmachen, den Zwerg, die Hofleute… leichteste Übung. Es bedeutete nur nichts. Freya: Ich habe auch nie verstanden, warum er mich damals zu sich holte. Er spielte seine Rolle wirklich perfekt. Mineda: Ja! Schon auf halbem Weg zurück wurde dem General und mir klar, dass wir nicht zurückkonnten. Unsere Heimat ging uns verloren. Freya: Das ist schlimm. Das kenne ich. Mineda: Und dann verschwand er in der Wüste. Er sagte, er musste es tun… Freya: (Pause) Deshalb hast du es getan, nicht wahr? Du dachtest, wenn du alles so machst wie damals, dann wird auch alles wie früher sein. Dann käme er auch zu dir zurück. Mineda: Aber es wurde es nicht. Das Netz riss schon, bevor du die Grauen Stäbe gegen mich in die Schlacht führtest. Freya: Dann war dein Partner… in Andergast… (möchte es nicht aussprechen) Mineda: Nerva. Freya: Nerva. Mineda: Frisch aus Andergasts Kerker entlassen. Die Lagerung tat ihm nicht gut, wie keinem meiner Verbündeten. Ich wünschte, es hätte nur mein Magier versagt. Freya: Du weißt, was du alles getan hast. Sie werden dich dafür hinrichten. Mineda: Bedrückt dich das? Freya: Irgendwie schon. Wo war deine Chance auf ein erfülltes, glückliches Leben? Führtest du je eines? Mineda: Das… ist nichts für mich, glaube ich. Freya: Mineda… (sie greift in ihren Stiefel und zieht ein Messer hervor) Endlich habe ich mir eines zugelegt. Du kannst damit umgehen? (Mineda nickt) Sie werden dich vor den Namenlosen Tagen mit in den Wald führen. Lebewohl, Mineda. Lebewohl und kehre nach Maraskan zurück. Mineda: Warum tust du das? Du weißt, ich habe deinen Onkel getötet, um dich nach Nostria zu locken. Freya: Du hast…? (beruhigt sich) Ist dir vergeben. (sie geht zum Ausgang und öffnet die Tür) Wachen! San! Ich bin hier fertig. Mineda: Aber warum? Ich verstehe es nicht. Freya: Weil ich an dich glaube. Freya geht ab. Mineda: Das ist alles? Du wirst dich wundern. Ihr Zauberer werdet euch wundern. Spürt und erwartet den kalten Griff der Hand Borons. Mit ihrem grimmigen Gesichtsausdruck erlischt das Licht. Der Vorhang fällt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)