Und wir nennen es Freundschaft von MangimE ================================================================================ Prolog: -------- Wenn ich es mir nochmal durch den Kopf gehen lasse dann bereue ich einiges. Ich verfluche jeden einzelnen Moment in dem ich dir wehgetan habe, jeden Satz der über meine Lippen kam und unbedacht formuliert war. Ich verfluche all die Emotionen die so ein Chaos in mir verursachen. Bevor ich dich kennenlernte war mein Leben einfach, immer gleiche Vorgänge die meine Existenz ausmachten und begründeten. Wahrscheinlich war es ein eintöniger Weg den ich beschritten bin, doch das war mir nie bewusst, es war eben so wie es immer schon gewesen war. Und dann kamst du, einfach in meine Welt geplatzt, hast aus dem graden, ebenen Weg auf dem ich wandelte, eine kurvige, holprige und schwierig begehbare Straße gemacht. Aber selbst wenn es schwierig und anstrengend war auf ihr voran zukommen... sie war von einer wunderschönen Welt umgeben, denn auch die hattest du geschaffen. Ich frage mich was ich bevorzuge, die eintönige und einfache Art zu existieren oder das Leben. Du hast mir ein Leben gegeben, voller Schmerz, voller Hass, voller Angst, voller Trauer und voller Liebe. Sicher vorher war es einfach... aber es war ohne dich. Die Zeit mit dir war eines der zwei besten Dinge in meinem Leben. Doch sie ist jetzt vorbei. Ich habe Angst, denn das was wir waren ist zerbrochen. Scherben kann man nicht zusammenkleben, man kann sie nur zusammenfegen und in den Mülleimer werfen damit sich niemand an ihnen verletzt. Mit zittrigen Fingern streiche ich dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. So still. So ruhig. Fast als wäre alles normal, als würdest du schlafen. Wenn du schläfst bist du immer so, ich habe dir immer gerne beim schlafen zugeschaut und gehofft du träumst gut. Doch jetzt schläfst du nicht. Du schaust mich an mit einem leeren, kaltem Ausdruck in den Augen, schlägst meine Hand beiseite und richtest dich auf. Leise, gebrochen und schwach kommen die Wörter über deine Lippen. "Fass mich... nicht an. Ich gehe..." Du stehst auf und wendest dich ab, aber bitte geh nicht! Wie ein Ertrinkender nach dem Rettungsring, greife ich nach deinem Handgelenk. "Es tut mir Leid!" Immer und immer wieder habe ich mich in den letzten 60 Minuten bei dir entschuldigt. Wie ein Mantra habe ich ihn vor mich hin gemurmelt, den Satz den ich heute so oft gesagt habe. Aber du hast mich nicht gehört, wahrscheinlich weil du es nicht wolltest. Hast die Worte einfach an dir vorbeirauschen lassen, während du mit geschlossenen Augen dagelegen hast. "Es tut mir Leid..." Ich kann nicht mehr. Kraftlos fällt mein Arm herab als du dich losmachst und schweigend deine Schuhe anziehst. Das Knarren der Tür und deine Schritte auf der Treppe durchbrechen die Stille. So vertraut. Wie oft bist du im letzten Jahr diese Stufen hoch und runter gegangen? Ich weiß es nicht. Doch ich wusste jedes Mal, dass du wiederkommen würdest. Heute nicht. Heute ist alles anders. Heute ist vielleicht das Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)