Abgekarterte Spiele 2.0 (Fortsetzung) von Melmoth ("Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time.") ================================================================================ Kapitel 8: Laudatio ------------------- Als ich langsam wieder zu mir komme, brauche ich einen Moment, bis mir klar wird, dass ich mich nicht mehr in dem Lagerhaus befinde. Ich liege auf einem Bett und erst als ich mich aufrichten will, um mich umzusehen, bemerke ich, dass ich noch immer gefesselt bin. Meine rechte Hand wurde mit Handschellen am Bettpfosten festgemacht. „Bakura ...“, fluche ich und weiß, dass es nichts bringen wird, an dem Ding zu rütteln. Der Dieb benutzt sicher keine 08/15 Karnevalshandschellen. Doch wohin hat er mich gebracht? Ich sehe mich in dem Raum, in welchem ich mich befinde, um. Ein Hotelzimmer ist es mit Sicherheit nicht. Dafür hat der Raum eine zu intensive persönliche Note. Die Einrichtung ist schlicht, aber sehr stilvoll. Etwas zu modern für meinen Geschmack, aber im Grunde sehr angenehm. Das Bett hat ein weißes Gestell und nichts an seinem Bezug verrät, um was für einen Menschen es sich handelt, der hier lebt. Die Bettwäsche ist einfach nur schwarz und stellt einen hübschen Kontrast zu den ansonsten weißen Möbeln im Raum da. Ein paar modernere Kunstdrucke, ebenfalls in schwarzweiß hängen an den Wänden. Auf einer Anrichte stehen frische weiße Lilien und ein paar geometrische Kästchen. Zwei kleine Sessel, eine Stehlampe und ein Kleiderschrank mit riesigem Spiegel vervollständigen die Ausstattung. Neben einem der Stühle stehen Damenschuhe. High Heels. Ich seufze unwillkürlich. Wie es aussieht, befinde ich mich in Mais Wohnung. Wo sonst hätte der Dieb mich auch hinbringen sollen? Vermutlich war es von Anfang an Bakuras Plan gewesen, mich außer Gefecht zu setzen und bei Mai festzusetzen. Allerdings frage ich mich insgeheim, wie er die Blondine dazu gebracht hat, ihm zu helfen. Mein Blick wandert zu der Uhr auf dem Nachtisch und ich erstarre. Scheinbar war ich mehrere Stunden außer Gefecht und Bakura ist sicherlich schon über alle Berge. Ich lasse mich zurück in die Kissen sinken und starre an die Decke. Ob Kaiba schon von meinem angeblichen Ableben erfahren hat? Mit Sicherheit. Bakura wollte schließlich keine Zeit verlieren. Für einen Moment schließe ich die Augen und verdränge, das Bild von Seto, dass vor meinem inneren Auge aufsteigen will, mit aller Macht. Ich will nicht darüber nachdenken, wie es ihm in diesem Moment geht. Denn wenn ich das tue, dann werde ich verrückt. „Hey“, vernehme ich plötzlich eine vertraute Stimme. Ich hatte nicht bemerkt, wie die Tür geöffnet wurde. Ich öffne meine Augen wieder und ja, Mai steht vor mir. Sie hält zwei Gläser und eine Flasche in der Hand. „Wie fühlst du dich?“, will sie besorgt wissen. Ich verziehe spöttisch den Mund. „Wie soll ich mich fühlen? Ich wurde in den letzten Stunden zweimal gekidnappt, gefoltert, betäubt und jetzt bin ich schon wieder gefesselt worden“, entgegne ich ungehalten und setze mich im Bett auf. „Also geht es dir soweit gut“, bemerkt sie trocken und reicht mir eines der Gläser. Grazil lässt sie sich neben mir auf dem Bett nieder und schraubt die Flasche, die sie mitgebracht hat, auf. Ohne mich anzusehen, schenkt sie mir ein und füllt dann auch ihr Glas. „Ich würde ja sagen, lass uns auf unser Wiedersehen anstoßen, aber damit warten wir besser, bis die Lage sich wieder entspannt hat und es auch tatsächlich einen Grund zum feiern gibt“, meint sie und nimmt einen großen Schluck. Ich lache freudlos auf. „Ja, ich denke auch, dass das warten kann“, entgegne ich und nippe ebenfalls an meinem Glas. Whiskey. Ein sehr Guter. „Er ist bereits weg, oder?“, frage ich, obwohl ich die Antwort bereits kenne. Mai nickt. „Ja, er müsste sogar schon bald ankommen“, entgegnet sie und ich schüttele leicht den Kopf. „Dieser verfluchte Bakura!“, entfährt es mir wütend. „Und du hilfst ihm auch noch.“ Sie hält meinem Blick ruhig stand. „Seine Erläuterungen klangen plausibel“, entgegnet sie zu meiner Überraschung und leert ihr Glas in einem Zuge. Ich sehe sie fragend an. Sie greift wieder zu der Flasche und schenkt uns beiden wortlos nach. „Ganz ehrlich, als Duke anrief, hatte ich überhaupt keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Er hat mir auch nicht wirklich etwas erzählt, aber es war klar, dass diese Angelegenheit wichtig ist“, meint sie erstaunlich gelassen. „Wobei wichtig wohl die Untertreibung des Jahrhunderts ist, angesichts der jüngsten Entwicklungen, oder?“ Sie lacht kurz auf und schüttelt dann den Kopf. „Ich hatte ja immer damit gerechnet, zumindest den einen oder anderen aus der alten Gang wiederzusehen, aber unter diesen Umständen? Selbst nach allem was ich mit euch Jungs schon erlebt habe, die Sache hier sprengt wirklich den Rahmen.“ Sie nimmt erneut einen Schluck und sieht mir dann direkt in die Augen. „Das erklärt nicht, warum du Bakura hilfst“, merke ich an und spüre, dass meine Wut längst wieder verflogen ist. Mai kann schließlich nur bedingt etwas für meine Lage. „Weil er recht hat“, erklärt sie und lacht erneut. „Wer hätte gedacht, dass ich so etwas mal über Bakura sagen würde, was? Aber so ist es, Joey. Er hat Recht.“ „Ach ja? Denkst du wirklich ich wäre so blöd, dass ich den ganzen Plan gefährden würde, nur weil ich es nicht aushalten könnte, Kaiba in dem Glauben zu lassen, ich wäre tot?“, zische ich sie ungehalten an. „Ich habe den Plan schon verstanden, keine Sorge und genau wie Bakura will ich, dass diese Sache endlich ein Ende hat. Sicher, der Gedanke, dass Seto ...“ Ich beende den Satz nicht, sondern seufze, denn ich will nicht daran denken. Wenn ich daran denke, dann stelle ich mir vor wie es ihm gerade geht und wenn ich das tue... „Siehst du. Genau das ist der springende Punkt, Joey. Aber das heißt nicht, dass du blöd wärst, sondern nur, dass du ein gutes Herz hast,“ erwidert Mai ernst. „Und dass du ihn liebst.“ Bei ihren letzten Worten sieht sie mir direkt in die Augen und ich habe den Eindruck, dass sie meine Reaktion prüfen will. Unwillkürlich muss ich daran denken, dass ich ihr über diese Entwicklung nicht wirklich etwas berichtet habe, doch ich vermute stark, dass es dem Dieb ein Vergnügen war, diesen Punkt zu übernehmen. „Ja“, entgegne ich schlicht, auf die nicht gestellte Frage und halte ihrem Blick dabei stand. Was auch immer sie denken mag, es ist ihr nicht anzusehen. Für einen kurzen Augenblick sehen wir uns einfach nur an und ich erinnere mich an den Tag, an dem ich sie kennengelernt habe. Ob sie auch daran denkt? An unsere gemeinsame Zeit mit Yugi, Tea und den anderen? „Wer hätte das gedacht, was? Seto Kaiba und Kats- Joey Wheeler. Wenn man mich damals gefragt hätte, ich hätte mir nur zwei zukünftige Szenarien für euch vorstellen können“, meint sie und lacht. „Und welche?“, frage ich neugierig und bin ehrlich gespannt darauf, was sie meint. Sie zuckt leicht mit den Schultern. „Na ja, zum einen, dass du ihn im Affekt oder besser gesagt in einem deiner aufbrausenden Momente kalt machst oder dass er dich lebenslang hinter Gitter bringt“, antwortet sie amüsiert und ich kann nicht umhin zu lachen. „Ja, eine Zeitlang hätte ich dir da sogar zugestimmt“, entgegne ich grinsend. „Wir waren uns schließlich nicht unbedingt grüne.“ Mai reißt die schönen Augen auf. „Nicht grüne? Ihr konntet euch nicht auf zehn Meter nähern, ohne dass ihr verbal miteinander den Boden gewischt habt“, widerspricht sie ebenfalls grinsend und ich nicke. „Ja, so könnte man es auch ausdrücken“, gebe ich zu und muss unwillkürlich an die unzähligen Gelegenheiten denken, bei denen Kaiba und ich einander verbal die Kutte ausgeschlagen haben. Meistens war ich derjenige, der dabei den Kürzeren zog. „Weißt du noch, wie er sich damals angestellt hat, vor dem BattleCityTurnier?“, fragt sie plötzlich und ich nicke. „Natürlich erinnere ich mich daran. Das war schon eine verrückte Zeit“, entgegne ich und wir beide lachen. „Aber nichts im Vergleich zu der aktuellen Nummer“, meine ich dann und werde schlagartig wieder ernst. „Wirst du mich jetzt losmachen, Mai?“ Die Frage überrascht sie nicht. Einen Moment sieht sie mich abschätzend an. Dann schüttelt sie den Kopf. „Tut mir leid, Joey, aber das kann ich nicht.“ Ihr Blick wandert zu der Uhr auf dem Nachttischschrank. „Nicht vor morgen Abend zumindest.“ Ich stöhne laut auf. „Verdammt, Mai, ich werde ihn nicht kontaktieren. Ich verspreche es. Ich werde mit niemandem Kontakt aufnehmen“, versichere ich ihr eindringlich und kann ihr ansehen, dass sie mit sich hadert. Bakura hat ihr sicherlich eindeutige Anweisungen gegeben, aber der Dieb ist nicht hier und ich denke auch keineswegs daran, seine Mission zu gefährden. „Mai...“ Sie schüttelt erneut den Kopf. „Glaub mir, ich würde gerne und ich glaube dir auch, aber ich kenne dich. Du magst jetzt sicher sein, dass du es durchhältst, dich nicht bei ihm zu melden, aber bis Bakura Entwarnung gibt, ist noch eine lange Zeit und in Hinblick auf deine Gefühle für Kaiba … Tut mir leid“, erklärt sie betrübt und ich weiß, dass es keinen Sinn hat, sie jetzt weiter zu drängen. Vielleicht ist es sogar besser so, wer weiß? Ich seufze resignierend und spüre dann ihre Hand auf meiner. „Es wird schon alles gut gehen, Joey. Ich weiß, Bakura ist normalerweise nicht gerade der Typ, auf den man sich verlassen kann, aber bei dieser Angelegenheit kann man ihm wie es scheint vertrauen“, meint sie aufrichtig. „Und er würde auf keinen Fall Ryous Leben riskieren. Du weißt, wie wichtig der Kleine ihm ist, auch wenn er eine merkwürdige Art hat, es zu zeigen und na ja, wenn es nach Duke geht, dann hat der verrückte Dieb auch noch eine ganz andere Seite. Zudem hat er gesagt, dass Kaiba sein Wort hat und was hätte er auch davon, uns alle zu hintergehen?“ Ich nicke widerwillig. Im Grunde weiß ich, dass sie recht hat. Bakura hat schließlich auch mir sein Wort gegeben und ich zweifle nicht daran, dass er alles in seiner Macht stehende tun wird, um Grey auszuschalten. Alleine schon wegen Ryou, aber auch für Kaiba. Unwillkürlich verspüre ich einen Stich und mein Magen zieht sich zusammen. „Kaiba hat nach wie vor mein Wort, dass dir nichts passieren wird und ich gebe dir nun mein Wort, dass ich diese Sache beenden werde. Koste es was es wolle. Und ich halte für gewöhnlich mein Wort!“, höre ich den Dieb wieder sagen und sein Blick bei diesen Worten hatte Bände gesprochen. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Du bist neben Ryou der liebste und treuste Kerl, der mir je begegnet ist!“ Nach wie vor weiß ich nicht, was ich von dieser Aussage halten soll, nein, eigentlich frage ich mich vielmehr, warum er diese Worte zu mir gesagt hat. Schließlich hat er mir seine Abneigung die ganze Zeit über mehr als deutlich gezeigt und die Tatsache, dass er eindeutig Gefühle für Kaiba hat, dürfte ebenfalls keineswegs dazu beitragen, dass er mich mag. Also warum hat er das gesagt? Bakura sagt schließlich nichts ohne Grund. „Er steht auf Seto, weißt du.“ Ich bin mir nicht sicher, warum ich ihr das sage. Ja, ich weiß es wirklich nicht. Mai wirkt jedoch keineswegs überrascht. Sie nickt nur und meint: „Dachte ich mir schon irgendwie. Ich meine, es ist klar, dass er sich wegen Ryou so reinhängt, aber er ist ja nicht erst jetzt mit ihm Boot, oder? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hilft er Kaiba schon die ganze Zeit.“ Ich nicke. Sie drückt kurz meine Hand. „Ein Grund mehr, ihm zu vertrauen. So verrückt das auch klingt.“ Ich verziehe leicht den Mund und will gerade etwas erwidern, als ich das Klingeln eines Handys vernehme. Mai wirkt sichtlich überrascht, scheinbar hatte sie mit keinem Anruf gerechnet und sofort schlägt mir das Herz bis zum Hals. Was, wenn es Bakura ist? Wenn irgendetwas schief gelaufen ist? Wenn... Mai hat sich bereits erhoben und ist in den Nebenraum gegangen. Ich halte gebannt den Atem an, als sie sich mit einem knappen „Ja?“ meldet. Ihr Stimme klingt angespannt. Vermutlich sind ihr die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen wie mir. Ich lausche und atme erleichtert auf, als Mai es ebenfalls tut. „Duke!“, höre ich sie erleichtert und erstaunt zugleich sagen. „Was kann ich für dich tun?“ Für einen Moment herrscht Stille und ich frage mich nervös, was Duke wohl von ihr will. Ob der Schwarzhaarige etwas von Bakura gehört hat? Gar weiß, was dieser vorhat? Meine Nerven sind bis zum zerreißen gespannt und die Unruhe in mir wächst mit jeder Sekunde. Ich muss an mir halten, um mich zu konzentriere, damit ich höre, was Mai sagt. Nach Dukes Worten hat sie scharf die Luft eingezogen. Ich schließe unwillkürlich die Augen. „Was? Das kann doch nicht wahr sein? Warum sollte er so etwas tun?“, vernehme ich Mais Stimme und schlucke hart. Ob sie von Kaiba redet? Mai klingt zumindest überrascht. „Nein, hat er nicht. Er wollte, dass ich ihm ein paar Programme erkläre, aber wozu hat er nicht gesagt. Und du bist dir wirklich sicher?“ Programme? Ich verstehe nur Bahnhof. Von wem verflucht redet sie? Bakura? Es muss sich um den Dieb handeln. Duke war es doch, der Mai geschickt hat, um Bakura zu assistieren. „Wie geht es ihm?“, fragt sie und kann damit nur Kaiba meinen. Ich habe das Gefühl, mein Herz hört für einen Moment auf zu schlagen. Meine Kehle ist wie zugeschnürt. „Was wollt ihr jetzt machen?“, will Mai wissen und zweimal vernehme ich ein leises, nachdenkliches „Hm“. „Natürlich, Duke, und halt mich bitte auf dem Laufenden, ja?“ Damit ist das Gespräch offensichtlich beendet und ich kann es kaum erwarten, zu erfahren was Duke wollte. Es dauert jedoch einen Moment bis Mai zurückkommt. Sie ist eine Spur blasser als zuvor und weicht meinem Blick im ersten Augenblick auch aus. Wortlos setzt sie sich wieder zu mir, greift nach der Flasche und schenkt uns beiden nach. Ich sehe sie erwartungsvoll an. „Trink“, meint sie und drückt mir das Glas in die freie Hand. „Er weiß es.“ Sie nickt und leert ihr Glas in einem Zuge. Ich zögere einen Moment, dann tue ich es ihr gleich und Mai schenkt sofort wieder nach. „Alister hat Duke angerufen. Kaiba hat den ersten Teil des Videos bekommen“, erzählt sie mir mit ernster Miene und ich seufze. „Alister ist ziemlich fertig. Sie haben Bakura erkannt.“ „Was ist mit Seto?“, frage ich mit tonloser Stimme. „Was denkst du denn?“, entgegnet sie. „Laut Alister steht er knapp vor einem Nervenzusammenbruch und ist wild entschlossen diesen Grey persönlich zu töten. Er hat irgendjemanden zusammengeschlagen.“, berichtet sie dann weiter und ich schlucke schwer. „Wen?“, will ich entsetzt wissen. Sie zuckt mit den Schultern. „Irgendeinen von Greys Handlangern. Er muss total ausgetickt sein. Roland und Odeon mussten ihn stoppen.“ Ich sehe die Szene direkt vor mir … Nur zu gut, erinnere ich mich, wie er den Entführern von Mokuba gedroht hat. Ein Glück, dass er nicht alleine ist. Roland ist ein besonnener Mann und weiß stets was zu tun ist. Und auch auf Odeon ist Verlass. Trotzdem behagt mir das Ganze gar nicht. Allein die Tatsache, dass Kaiba so die Kontrolle über sich verliert... Kaiba verlor nie die Kontrolle. „Duke ist auch ziemlich mitgenommen. Er kann nicht fassen, dass du... und dass Bakura es getan hat. Er wollte wissen, ob er mir etwas gesagt hat. Irgendwas. Ich konnte natürlich nicht sagen, dass ich von dem Video weiß“, berichtet Mai weiter. Sie seufzt und nippt an ihrem Glas. „Was ist mit Mokuba?“ Meine Stimme ist nur noch ein Krächzen. Ich habe das Gefühl, dass mir das Herz in der Brust jeden Augenblick zerspringt. „Er weiß noch nichts.“ Ein Teil von mir ist erleichtert. Dann weiß auch mein Vater noch nicht Bescheid. Oh Gott, Jack... Wie lange habe ich nichts mehr von ihm gehört? Ich hätte nie zulassen dürfen, dass der Dieb diese Nummer abzieht. Was, wenn die Dinge sich nicht so entwickelten, wie Bakura sie geplant hat? Wenn er irgendeine Komponente falsch einschätzt? Nein, ich hätte nie zulassen dürfen, dass es so weit kam. „Joey!“ Mais Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. „Ich weiß, dass das hart ist. Glaub mir, ich verstehe dich. Denk nicht, es war leicht mit Duke zu reden und ihn in dem Glauben zu lassen, du wärst tot und Bakura ein Verräter. Aber das ist der Preis, den du zahlen musst. Den wir alle zahlen müssen, wenn wir wollen, dass die Sache ein Ende findet“, sagt sie mit eindringlicher Stimme und sieht mir dabei direkt in die Augen. „Es ist nur eine Frage von Stunden, wenn alles gut läuft, Joey.“ „Wenn!“, rufe ich verzweifelt und Mai packt mich unsanft am Arm. „Du musst darauf vertrauen, Katsuya! Also reiß dich zusammen!“, fährt sie mich an. „Du lebst noch und wenn ich diese ganze Sache richtig verstanden habe, dann verdankst du das in erster Linie Bakura. Er hätte dich genauso gut wirklich kalt machen können, oder? Er hat es nicht getan, stattdessen riskiert er seinen Arsch für euch alle. Hast du darüber schon mal nachgedacht?“ Ihre Augen schleudern für einen kurzen Augenblick Blitze und ihr Griff um meinen Arm ist so fest, dass es sogar zu schmerzen beginnt. „Er begibt sich in die Höhle des Löwen für euch und du hast selbst gesagt, dass dieser Grey ein gefährlicher Irrer ist, nicht wahr?“ Ich nicke benommen. „Wenn dieser verrückte Dieb den Mumm hat, diese Nummer durchzuziehen, dann erwarte ich auch von dir, dass du die Eier hast, die nächsten Stunden zu ertragen“, meint sie hart. „Du hast gesagt, er steht auf Kaiba. Denkst du, es macht ihm dann Spaß, wenn dieser ihn für einen Verräter hält? Oder Duke? Alister? Kaiba wird nichts passieren, darauf werden die anderen schon achtgeben. Du würdest also gut daran tun, Bakura die Daumen zu drücken!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)